gb-1841-08-15-02
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Leipzig, 15. August 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.
Elisabeth Jeanrenaud.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy
BerlinWinter. Luisenstraße 51, Ecke der Brandenburger Str. Kaufm.
Bongè
Der Wunsch Ihnen zu sagen wie sehr, obschon entfernt, ich Céciles Nähe lebe, mein, lieber Felix, ist heute zu einem unwiderstehlichen Bedürfniß geworden und ich folge freundlich meinem Herzen indem ich das Blatt nehme. Jede Stelle an welcher ich früher mit Ihnen war, und wo ich
Cécileund den kleinen
sah, jeder Mund welcher die theuren Nahmen ausspricht, und daß es daran hier nicht fehlt, wißen Sie am besten, ist mir doch halb so lieb, so beredt. Niemand hat mir indeß so viel Freude gemacht, alsCarl
unberufenmuß ich freilich immer hinzusetzen. Künftige Woche denke ich auf acht Tage mit dem
die Erlaubniß aus ihr schreiben zu dürfen, eher kann ich’s nicht wagen, wenn sie aber gesehen hätten wie erbärmlich ich die letzten Monathe verlebte, SieMadame Mendelssohn
Leipzig den 15ten August Der Wunsch Ihnen zu sagen wie sehr, obschon entfernt, ich hier in Ihrer und Céciles Nähe lebe, mein, lieber Felix, ist heute zu einem unwiderstehlichen Bedürfniß geworden und ich folge freundlich meinem Herzen indem ich das Blatt nehme. Jede Stelle an welcher ich früher mit Ihnen war, und wo ich Cécile und den kleinen Carl sah, jeder Mund welcher die theuren Nahmen ausspricht, und daß es daran hier nicht fehlt, wißen Sie am besten, ist mir doch halb so lieb, so beredt. Niemand hat mir indeß so viel Freude gemacht, als Frau Hofrath Keil, die mit besonders innigem Gefühl von Ihnen und Ihrer Frau sprach. Es ist wahr daß ich eine hohe Meinung von dieser Frau und ihrem inneren Werth habe, und mir ihre Worte deswegen besonders zum Herzen drängen. Längst vertraut mit dem Gedanken nicht in Ihrer Nähe leben zu können, geht aus meiner Lage eine Unpartheilichkeit hervor, welche Ihre hiesigen Freunde nicht haben können, und so sehr ich Sie und die lieben Kinder in der Beziehung und jeder Stunde vermiße, so aufrichtig wünsche ich daß Ihr Aufenthalt in Berlin ein recht angenehmer und erfreulicher sein möge. Wie könnte es auch anders? umringt von allem was Ihrem Herzen das liebste und theuerste ist. Das Glück Ihrer Frau Mutter begreift und theilt gewiß niemand lebhhafter als ich, die an dem was ich bestimmt bin zu entbehren, ihren Reichthum ermeßen kann. – Es wird Sie freuen zu höhren, lieber Felix, daß es seit der Reiße und dem Aufenthalt hier, beßer mit meiner Gesundheit geht, unberufen muß ich freilich immer hinzusetzen. Künftige Woche denke ich auf acht Tage mit dem Onkel nach Dresden zu gehen welches ich seit meiner frühsten Jugend den Wunsch hatte einmahl zu sehen; vermuthlich kommt diese besondere Vorliebe noch von meinem ersten Lehrer der mir diese Stadt mit unvergleichlich glänzenden Farben mahlte. Die Zeit vergeht so schnell, daß ich sie nicht wie ein glücklich harmloses Kind genießen, sondern wie ein berechneter Geizhals eintheilen muß. Wirken Sie mir, lieber Felix, bei Madame Mendelssohn die Erlaubniß aus ihr schreiben zu dürfen, eher kann ich’s nicht wagen, wenn sie aber gesehen hätten wie erbärmlich ich die letzten Monathe verlebte, Sie würden mich gewiß gern entschädigen. Auch Madame Hensel wünschte ich empfohlen zu sein. Besonders aber bitte ich Sie die guten Kinder, die ich gerne sehen möchte, zärtlich für mich zu küßen. Bliebe mir nur noch ein Wunsch, noch eine Bitte so wäre es niemals zu vergeßen, Ihre Freundin, und in weiter Jeanrenaud
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