gb-1841-08-04-02
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Leipzig, 4. August 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-6 Brieftext.
Ferdinand David.
Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 40/26.
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Leipzigd.
August1841
Es giebt einige wenige Leute an die ich gerne Ph: Schunck & CompComp ( Julie) hat auch noch allerley
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Conservatoriumszeigen, ob sich überhaupt seit Deiner Abwesenheit dort die Sachen etwas aufgeklärt haben, ob
wissen was sie eigentlich von Dir wollen, und ob Du weißt was Du von Ihnen willst. Da Du esS. M.
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aus Deinem Hause bezogen hat. – VonMad Salomon
habe ich wieder einen Brief erhalten in dem sich wiederHiller
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geht mit ungeheuren Plänen schwanger, was ich längst aus seinerKistner
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Zeichen: GB-Ob, M.D.M. c. 34, fol. 95r.
wie Carlos sagt. – Daß Deine Schuncks jn. Felsche und die beyden
Schankwirthe wollen denGohliser
ist betrübt da sein jüngster Bruder gefährlich krank ist, und wohl schwerlich genesen wird, er hatSchleinitz
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) der aber auch nicht viel Hoffnung giebt.Auerbach
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weißt Tag und Nacht. DemLurgenstein
ist untröstlich nicht dabey gewesen zu seyn da er gerade auf einer botanischen Fußreise insGrenser
bey mir und hat mir eine Stunde lang was vorgeschwiegen, woraus mir dann endlich klar wurde daß er seineSchumann
faute de mieuxmuß man auch über Stillschweigen
F David
Schreibe bald !!!
Leipzig d. 4. August 1841. Lieber Freund Es giebt einige wenige Leute an die ich gerne schreibe auch ohne besondere Veranlassung schreibe, zu denen gehörst Du; daher lasse es Dir gefallen wenn ich Dir heute wo ich so gut wie nichts zu sagen habe, doch schreibe um mir ein kleines Vergnügen zu machen. Daß Ihr glücklich in Berlin angekommen seyd haben wir durch Ph: Schunck & Comp erfahren, die Comp (Julie) hat auch noch allerley détails meiner Frau erzählt, die und interessirt haben. Nun sind wir aber sehr neugierige Leute und möchten gerne wissen wie es in der Hauptdache dort geht. Ob sich schon Symptome eines Conservatoriums zeigen, ob sich überhaupt seit Deiner Abwesenheit dort die Sachen etwas aufgeklärt haben, ob S. M. wissen was sie eigentlich von Dir wollen, und ob Du weißt was Du von Ihnen willst. Da Du es mit diskreten Leuten wie unsereiner zu thun hast so kannst Du und schon einmal gelegentlich die Sachen ein wenig skizziren, damit man doch weiß was man zu hoffen hat. Wie sehr hier alles beym Aeltesten ist kannst Du Dir denken, daß Pleiße abgedämmt ist, damit der Grund gereinigt werde, interessirt Dich wenig, mich aber sehr, da es einen Höllengestank in unsern Garten verursacht; auch hat das Wetter einen solchen Grad von Unerträglichkeit erreicht, daß ich meine Morgenspatziergänge habe einstellen müssen, vor Mißmuth weder geigen noch komponiren kann und mich nur mit Wartung meiner Kinder beschäftige, welches nicht das beste Conservier-Mittel für helle Hosen ist. – Meine einzige Zerstreuung sind meine Schüler; Deiner Frau kannst Du sagen, daß ihr Salomonischer Protégé bereits die 2te Fiorillosche Etude mit vielem Anstande vorträgt; und mir von allen meinen dermaligen Thierquälern der liebste ist. Er putzt sich aber schrecklich und ich schliesse daraus auf königliche Honorare die Mad Salomon aus Deinem Hause bezogen hat. – Von Hiller habe ich wieder einen Brief erhalten in dem sich wieder einige dunkle Sprüche befinden, sonst befindet er sich wohl und geht den Winter zu den Abonnement-Concerten nach Rom. – Am 15. Aug: soll dies Hornisten-Rennen losgehen, der Sieger bekommt einen goldenen Steeg versprochen; kann jährlich 500 Thaler Schulden machen, darf uns bei Solo-Stellen kiksen, und hat Anrecht auf die 2te Hornisten Stelle, wenigstens auf das Gehalt derselben (das Fixum des ersten beträgt 208 Thlr. 16 Gr. und freie Schwindsucht wie ich heute mit Schleinitz berechnete) : Meine Symphonie befindet sich jetzt in Henschkes Händen und soll bei der Horn-Probe mit losgelassen werden; wenn das Wetter besser wäre so hätte ich schon wieder etwas Neues angefangen. Wahrscheinlich mache ich noch in der Geschwindigkeit eine Symphonie aus c durisimo. Kistner geht mit ungeheuren Plänen schwanger, was ich längst aus seiner Dite vermuthete, er will den jungen Mozart neu ediren, will alle deutschen Stücke von der Iphigenie bis zum Fest der Handwerker mit Ouverture und Entre-Acts versehen; Daüber die Titel ist er schon ganz im Reinen, aus dem Uebrigen wird aber wohl nichts werden. – Von Hilf ist immer nichts zu hören; seine Stelle beym Theater hat müssen wieder besetzt werden, der macht wieder einmal eine wie Carlos sagt. – Daß Deine Schwiegermutter heute im besten Wohlseyn hier angekommen ist, kann ich Dir auch melden, und hätte es gleich zu Anfang gethan wenn ich nicht voraus setzte daß sie es selbst thut. – Schuncks jn. sind noch nicht zurück werden aber in diesen Tagen erwartet. Felsche und die beyden Gohliser Schankwirthe wollen den König von Preussen beym Bundestag auf Schaden-Ersatz verklagen; das eine Billard hat sich ganz grade gezogen seit Du nicht mehr darauf spielst, auch sind die Hühner sehr billig weil nicht mehr so viel Füchse gemacht werden. Lauter schlechte Witze! aber tiefe Wahrheit drin! – Schleinitz ist betrübt da sein jüngster Bruder gefährlich krank ist, und wohl schwerlich genesen wird, er hat Carus hingeschickt (nach Auerbach) der aber auch nicht viel Hoffnung giebt. Md. Schlz. kommt Sonntag zurück. Lurgenstein weißt Tag und Nacht. Dem Orchester habe ich Deinen Dank ausgedrückt; Grenser ist untröstlich nicht dabey gewesen zu seyn da er gerade auf einer botanischen Fußreise ins Thüringische begriffen war; er wird wohl einige neue Wasserpflanzen entdeckt haben. Er nennt Dich jetzt nie anders als H Kapellmeister und sinnt schon jetzt auf eine Bewillkommnungs-Rede für den möglichen, zu hoffenden, vielfach gewünschten, freilich noch zweifelhaften, in Aussicht gestellten und möglichst bald zu realisirenden Fall Deiner, wenn auch nicht augenblicklichen, doch baldigen, und wenn das nicht doch einstweiligen, und wenn auch das nicht doch dereinstigen glücklichen Rückkehr, (wie er sich ausdrücken könnte. ) Gestern war Schumann bey mir und hat mir eine Stunde lang was vorgeschwiegen, woraus mir dann endlich klar wurde daß er seine Symphonie gerne noch einmal vor dem Publikum hören möchte. Ich schlug ihm vor sie mit bey der Horn-Probe zu machen, worauf er aber durch Zeichen zu verstehen gab daß er eine Probe bezahlen wolle um sie recht gründlich durchzumachen. Hierauf rauchte er zwey Zigarren, fuhr sich zweymal über den Mund, da gerade eine Silbe herauswollte, nahm seinen Hut, vergaß seine Handschuhe, nickte mit dem Kopfe, ging an eine falsche Thüre, dann an die rechte und weg. – Aber nun genug für heute, Du siehst ich kann auch klatschen wie die Frauenzimmer in ihren Briefen aber faute de mieux muß man auch über Stillschweigen sprechen. – Tausend Grüsse Deiner Frau von mir und den Meinigen; Deiner Mutter und Deinen Geschwistern empfiehl mich an. Gelegentlichst (so was richtest Du zwar nie aus) dies mal thue es aber doch. Stets Dein Freund F David Schreibe bald !!!
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Nach Ablauf des Jahres werde man sich über eine definitive Anstellung einigen. Sollte die Umgestaltung der musikalischen Klasse der Königlich Preußischen Akademie der Künste nicht so ausgeführt werden, dass Mendelssohn darin ein Feld seiner Tätigkeit und Neigung finde oder sollte er die Erwartungen des Königs nicht erfüllen, so sei das Verhältnis nach Jahresfrist wieder lösbar.</note> zeigen, ob sich überhaupt seit Deiner Abwesenheit dort die Sachen etwas aufgeklärt haben, ob <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_dd3c9b87-b293-48bd-b156-a803fbf08448">S. M.<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName></hi> wissen was sie eigentlich von Dir wollen, und ob Du weißt was Du von Ihnen willst. 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Heinrich Saloman war 1841 Violinschüler bei Ferdinand David und studierte dann 1842 Violine am Leipziger Konservatorium der Musik.</note> der liebste ist. Er putzt sich aber schrecklich und ich schliesse daraus auf königliche Honorare die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_54c9aafd-8936-4a36-90a7-156f928e66da">Mad Salomon<name key="PSN0114442" style="hidden" type="person">Salomon, Hedwig Antonie Wilhelmine (1822-1897)</name></persName></hi> aus Deinem Hause bezogen hat. – Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_14e35c3c-3b9e-4879-ae4e-331528f9dd74">Hiller<name key="PSN0112003" style="hidden" type="person">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName></hi> habe ich wieder einen Brief erhalten in dem sich wieder<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>einige dunkle Sprüche befinden, sonst befindet er sich wohl und geht den Winter zu den Abonnement-Concerten nach <placeName xml:id="placeName_556b5a08-65a6-4717-afa3-70aaa606fd3f">Rom<settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>. – Am <date cert="high" when="1841-08-15" xml:id="date_780f8221-cf94-4bca-a54c-b100444a804f">15. <hi rend="latintype">Aug</hi>:</date> soll dies Hornisten-Rennen losgehen, der Sieger bekommt einen goldenen Steeg versprochen; kann jährlich 500 Thaler Schulden machen, darf uns bei Solo-Stellen kiksen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_65d1bb99-f777-42d5-9720-e1ccf1fdd8aa" xml:lang="de ">kiksen – stechen, pieken, kitzeln. Gemeint ist, dass der Hornist verlangen kann, Solostellen zu übernehmen.</note> und hat Anrecht auf die 2<hi rend="superscript">te</hi> Hornisten Stelle, wenigstens auf das Gehalt derselben (das Fixum des ersten beträgt 208 Thlr. 16 Gr. <add place="above">und freie Schwindsucht<name key="PSN0110564" resp="writers_hand" style="hidden">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></add> wie ich heute mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b869f056-cdcd-4213-998c-1b4dd4da7605">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName></hi> berechnete): Meine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7bcf1b99-6dcc-4733-abd3-d234b6b9d9a4">Symphonie<name key="PSN0110564" style="hidden" type="author">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name><name key="CRT0108517" style="hidden" type="music">1. Sinfonie</name></title></hi> befindet sich jetzt in <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d60175e5-43eb-46db-a7d5-c0b7c6c37814">Henschkes<name key="PSN0111889" style="hidden" type="person">Henschke, Amadeus Eduard Anton (-1854)</name></persName></hi> Händen und soll bei der <placeName xml:id="placeName_f9bcaad8-6617-4049-8dd5-33d65c77123c">Horn-Probe<name key="NST0104844" style="hidden" subtype="" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit losgelassen werden; wenn das Wetter besser wäre so hätte ich schon wieder etwas Neues angefangen. Wahrscheinlich mache ich noch in der Geschwindigkeit eine <hi rend="latintype">Symphonie</hi> aus <hi rend="latintype">c durisimo</hi>. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_df1eb33a-8a46-4496-9a83-23508f4a1f14">Kistner<name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName></hi> geht mit ungeheuren Plänen schwanger, was ich längst aus seiner <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Dite</unclear> vermuthete, er will den jungen <persName xml:id="persName_47fc3db9-53c4-44e8-9daa-8919fe374ef0">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> neu ediren, will alle deutschen Stücke von der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_2e64728a-2606-4003-aa64-d1aeffc83bbf">Iphigenie<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name></title></hi> bis zum <title xml:id="title_5f1101de-6479-457d-8067-e25ef0dd9a2b">Fest der Handwerker<name key="PSN0116051" style="hidden" type="author">Angely, Louis Jean Jacques (1787-1835)</name><name key="CRT0113224" style="hidden" type="music">Das Fest der Handwerker (Singspiel) 1829</name></title> mit <hi rend="latintype">Ouverture</hi> und <hi rend="latintype">Entre-Acts</hi> versehen; <unclear reason="deletion" resp="FMBC">Da</unclear>über die Titel ist er schon ganz im Reinen, aus dem Uebrigen wird aber wohl nichts werden. – Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2f62025f-bec6-454a-b853-59a6a5a8e657">Hilf<name key="PSN0111994" style="hidden" type="person">Hilf, Christoph Wolfgang (1818-1911)</name></persName></hi> ist immer nichts zu hören; seine Stelle beym <placeName xml:id="placeName_2504109c-38bb-4d41-a0f3-1fa54033357d">Theater<name key="NST0100511" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hat müssen wieder besetzt werden, der macht wieder einmal eine </p> <p style="paragraph centered"> <figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="eighth_page" type="formula" xml:id="figure_d0008940-083d-49de-aeb8-eb4e1cbb397c"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Formeln/gb-1841-08-04-02-F-001.jpg"></graphic><head style="display_none"> Zeichen: GB-Ob, M.D.M. c. 34, fol. 95r.</head><figDesc style="display_none">Nicht identifizierte Zeichen von Ferdinand Davids Hand.</figDesc></figure> </p> <p style="paragraph_without_indent"> wie Carlos sagt. – Daß Deine <persName xml:id="persName_63c89a69-9b5b-4dd9-8a22-e88a6a624bc5">Schwiegermutter<name key="PSN0112228" style="hidden" type="person">Jeanrenaud, Elisabeth (Lilly) Wilhelmine (1796-1871)</name></persName> heute im besten Wohlseyn hier angekommen ist, kann<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>ich Dir auch melden, und hätte es gleich zu Anfang gethan wenn ich nicht voraus setzte daß sie es selbst thut. – <persName xml:id="persName_4e5f0e21-41a6-4bf5-ac5e-7b0666ef6ee0"><hi rend="latintype">Schuncks jn.</hi><name key="PSN0114760" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Julius S.</name></persName> sind noch nicht zurück werden aber in diesen Tagen erwartet. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3a915f6e-1004-4438-b7d8-ac42b6e1bce3">Felsche<name key="PSN0111023" style="hidden" type="person">Felsche, Wilhelm (1798-1867)</name></persName></hi> und die beyden <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_a02a01e4-aba9-4f5b-b33a-051c19bb4f49">Gohliser<settlement key="STM0105422" style="hidden" type="locality">Gohlis</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> Schankwirthe wollen den <persName xml:id="persName_c0011e3a-2dbe-4e39-a121-97dd1dc41820">König von Preussen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> beym Bundestag auf Schaden-Ersatz verklagen; das eine Billard hat sich ganz grade gezogen seit Du nicht mehr darauf spielst, auch sind die Hühner sehr billig weil nicht mehr so viel Füchse gemacht werden. Lauter schlechte Witze! aber tiefe Wahrheit drin! – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_26ee0dac-6a44-4c81-b554-dc5f0cc3d64f">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName></hi> ist betrübt da sein jüngster Bruder gefährlich krank<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_78974547-bae6-40ab-a34a-d9818d8990d9" xml:lang="de ">sein jüngster Bruder gefährlich krank – Dieser Bruder von Heinrich Conrad Schleinitz starb vor dem 8. August 1841 (siehe Brief gb-1841-08-10-01 Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 10. August 1841). Dabei handelte es sich jedoch nicht um den Bruder Friedrich Moritz Schleinitz, der in Auerbach als Kantor wirkte. Dieser starb erst 1877.</note> ist, und wohl schwerlich genesen wird, er hat <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_99e71c27-7f1a-4756-a3f2-7ea711ebc943">Carus<name key="PSN0110296" style="hidden" type="person">Carus, Carl Gustav (1789-1869)</name></persName></hi> hingeschickt (nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_d36ed7dd-1473-411d-9725-a54e4afb02ff">Auerbach<settlement key="STM0105462" style="hidden" type="locality">Auerbach</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi>) der aber auch nicht viel Hoffnung giebt. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c86ba0eb-02d2-4f93-9d5a-288741434d11">Md. Schlz.<name key="PSN0114568" style="hidden" type="person">Schleinitz, Juliane Constanze (1807-1852)</name></persName></hi> kommt <date cert="high" when="1841-08-08" xml:id="date_977287af-9501-4d12-8731-d3679731e0cd">Sonntag</date> zurück. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7f092de7-f0ed-4680-b703-d07bd9adc56f">Lurgenstein<name key="PSN0112985" style="hidden" type="person">Lurgenstein, Wenzel Anton (1776-1858)</name></persName></hi> weißt Tag und Nacht. Dem <placeName xml:id="placeName_d925a19f-9090-4e4b-8632-1196627d5bd1">Orchester<name key="NST0100494" style="hidden" subtype="Orchester" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> habe ich Deinen Dank ausgedrückt; <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6317b3b4-beaa-4975-ad40-97b2fdf3ff5e">Grenser<name key="PSN0111525" style="hidden" type="person">Grenser, Carl Augustin (1794-1864)</name><name key="PSN0111526" style="hidden" type="person">Grenser, Friedrich August (1799-1861)</name><name key="PSN0111527" style="hidden" type="person">Grenser, Friedrich Wilhelm (1805-1859)</name></persName></hi> ist untröstlich nicht dabey gewesen zu seyn da er gerade auf einer botanischen Fußreise ins <placeName xml:id="placeName_01bcd94a-c629-447f-bb84-3ca9e22daea2">Thüringische<settlement key="STM0105463" style="hidden" type="area">Thüringen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> begriffen war; er wird wohl einige neue Wasserpflanzen entdeckt haben. Er nennt Dich jetzt nie anders als H Kapellmeister und sinnt schon jetzt auf eine Bewillkommnungs-Rede für den möglichen, zu hoffenden, vielfach gewünschten, freilich noch zweifelhaften, in Aussicht gestellten und mög<seg type="pagebreak">|5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>lichst bald zu realisirenden Fall Deiner, wenn auch nicht augenblicklichen, doch baldigen, und wenn das nicht doch einstweiligen, und wenn auch das nicht doch dereinstigen glücklichen Rückkehr, (wie er sich ausdrücken könnte.) <date cert="high" when="1841-08-03" xml:id="date_f9ae590e-5b89-42cd-8401-768cb8af2a9b">Gestern</date> war <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ea31679c-ec92-4b38-8889-e9182aac804b">Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden" type="person">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name></persName></hi> bey mir und hat mir eine Stunde lang was vorgeschwiegen, woraus mir dann endlich klar wurde daß er seine <title xml:id="title_5a5dabe9-fd4b-4a21-bcb2-b5822330148b">Symphonie<name key="PSN0114758" style="hidden" type="author">Schumann, Robert Alexander (1810-1856)</name><name key="CRT0110799" style="hidden" type="music">1. Sinfonie B-Dur, op. 38 (Frühling)</name></title> gerne noch einmal<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0c0e2ec-186f-43e3-aaa5-cdc15bf7bffc" xml:lang="de ">seine Symphonie gerne noch einmal – Robert Schumanns 1. Sinfonie B-Dur, op. 38, wurde das erste Mal am 31. März 1841 im Saal des Gewandhauses zu Leipzig unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy aufgeführt. Siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statisik, S. 1060.</note> vor dem Publikum hören möchte. Ich schlug ihm vor sie mit bey der Horn-Probe zu machen, worauf er aber durch Zeichen zu verstehen gab daß er eine Probe bezahlen wolle um sie recht gründlich durchzumachen. Hierauf rauchte er zwey Zigarren, fuhr sich zweymal über den Mund, da gerade eine Silbe herauswollte, nahm seinen Hut, vergaß seine Handschuhe, nickte mit dem Kopfe, ging an eine falsche Thüre, dann an die rechte und weg. – </p> <closer rend="left">Aber nun genug für heute, Du siehst ich kann auch klatschen wie die Frauenzimmer in ihren Briefen aber <hi rend="latintype">faute de mieux</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e95a41f0-51ee-470f-8d06-1f3db89bab71" xml:lang="fr ">faute de mieux – frz., in Ermangelung eines Besseren.</note> muß man auch über Stillschweigen <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> sprechen. – Tausend Grüsse Deiner <persName xml:id="persName_865f7cf5-5bbe-4305-9029-437cf757c9fd">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> von mir und den <persName xml:id="persName_429817bb-417b-4615-a777-72b071c1ac24">Meinigen<name key="PSN0110558" style="hidden" type="person">David, Familie von → Ferdinand D.</name></persName>; <persName xml:id="persName_7e26efb4-0e74-48a7-ad43-3740a406ceeb">Deiner Mutter und Deinen Geschwistern<name key="PSN0113241" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Abraham Mendelssohn Bartholdy</name></persName> empfiehl mich an. Gelegentlichst (so was richtest Du zwar nie aus)<seg type="pagebreak"> |6| <pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg>dies mal thue es aber doch.</closer> <signed rend="left">Stets Dein Freund</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">F David</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_8816d195-6c03-4d4c-bc8d-ed6d4573c7ab"> <docAuthor key="PSN0110564" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_fcf424eb-05cc-45cc-b4f0-b70adc9ff876">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110564" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_1d47baec-6901-4d39-aa9d-b92f8357e544">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Schreibe bald !!!</p> </div> </body> </text></TEI>