gb-1841-07-22-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Wien, 22. Juli 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Petro Mechetti.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Wienam
July1841
So überaus mich Ihre geschätzte
Beethoven-
Album
Ich weiß die darin dem fraglichen Unternehmen gefällig von Ihnen zugedachte Güte und Unterstützung allerdings im ganzen Umfange zu schätzen, kann jedoch nicht umhin zu bemerken, daß sich bedeutende, ja kaum zu überwindende Schwierigkeiten der Bestimmung entgegenstellen, welche Ew. Wohlgeboren hinsichtlich des Eigenthumsrechts zu treffen Willens sind.
Einmal würde das spätere plötzliche Ueberspringen an meine Firma – die dem Album gesetzlich nothwendig – auf eine andere, den Anschein haben, als seyen mir jene Variationen vom spätern Verleger blos
geborgt, oder auch diesem von mir verkauft worden; – das andremal könnte es so gedeutet werden, als sey meine Firma nicht würdig des förmlichen Eigenthumsrechts eines
’schen Werkes, in Rücksicht auf Einzelverbreitung fürMendessohn
Wie bereitwillig auch von Seiten der übrigen Herrn Componisten in diesem Ehrengeschäfte mir entgegen gekommen wurde, glaubte ich demnach von mercantiler Seite Alles gethan zu haben, was zur Acquirung eines Ihrer werthen Manuscripte führen konnte, wenn ich Ew. Wohlgeboren jede Vergütung antrug, der Sie für das mir gefälligst zu überlassende Werk ansprachen; ein Antrag, welchen ich ausschließlich Ew. Wohlgeboren machte, – weil, wie schon mehrmals bemerkt, ich jedes Opfer einem deutschen Beethoven-Unternehmen schuldig zu seyn glaube, zu dessen Gedeihen der gefeierte Name Mendelssohn unerläßlich ist.
Wenn ich übrigens nach erfolgtem Absatze jener dem Monumenten-Fond zuzuwendenden 500 Alben-Exemplare durch den Einzelnverkauf eine äußerst geringe Entschädigung suche, bei einem Geschäft, auf welchem durch längere Zeit so viel baares Capital ruht, so kann man mir dieß, glaube ich, ebenso wenig verdenken, als daß ich dabei vorzüglich nach dem Namen geize, dessen Produkte, denke ich, ohne unbescheiden zu seyn, im Etablissement einer
schen Werkes einer vielseitig gewünschten größeren Popularität dieses gefeierten Namens in Oesterreich auf einem gewöhnlichen inländischen Geschäftswegen förderlich werden zu können.Mendelssohn
Ew. Wohlgeboren sind nicht ohne bedeutendes Widerstreben den Wünschen des Unterzeichneten gefolgt.[→] – Fassen Sie nunmehr nochmals die Würde und den rein artistischen Zweck der ganzen Sache ins Auge, den Schwung den Ihr ruhmvoller Name dem Unternehmen zu geben vermag, die conformen äußeren Verfahren nöthigen im Bezug auf das Verhältniß der geschätzten Herrn
Contribuentenzur Verlagshandlung; – möge daß Alles Ew. Wohlgeboren bestimmen, alle Zweifel zu besiegen, alle dem Unternehmen hinderliche Vorurtheile und Hemmungen zu beseitigen, und die Güte mir ungeschmählert zufließen zu lassen, die Sie mir bereits zuzusagen so gefällig waren.
Das Werk sey somit nochmals aufs Angelegenste Ihrem besten Schutze, die Ehre meiner Firma Ihrem Wohlwollen zu empfehlen!
In der Erwartung Ihres bald gefälligen Endratschlußes haben die Ehre zu zeichnen
Pietro Mechetti q
mCarloWien am 22. July 1841. Hochverehrtester Herr! So überaus mich Ihre geschätzte Zuschrift vom 26 vor. Mts. erfreute, mit welcher ich die Unterhandlungen wegen einer Manuscripts-Ueberreichung an das Beethoven-Album beendigt glaubte, eben so sehr betrübte mich Ihr werthes Letztes vom 10. dies Mts. Ich weiß die darin dem fraglichen Unternehmen gefällig von Ihnen zugedachte Güte und Unterstützung allerdings im ganzen Umfange zu schätzen, kann jedoch nicht umhin zu bemerken, daß sich bedeutende, ja kaum zu überwindende Schwierigkeiten der Bestimmung entgegenstellen, welche Ew. Wohlgeboren hinsichtlich des Eigenthumsrechts zu treffen Willens sind. Einmal würde das spätere plötzliche Ueberspringen an meine Firma – die dem Album gesetzlich nothwendig – auf eine andere, den Anschein haben, als seyen mir jene Variationen vom spätern Verleger blos geborgt, oder auch diesem von mir verkauft worden; – das andremal könnte es so gedeutet werden, als sey meine Firma nicht würdig des förmlichen Eigenthumsrechts eines Mendessohn’schen Werkes, in Rücksicht auf Einzelverbreitung für Oesterreich und das Ausland. Beides müßte aber zu Mißdeutungen führen, da um so empfindlicher und nachtheiliger für den Credit meiner so lange mit Ehren bestehenden Firma, als ohnehin bei jedem unßrigem ähnlichen Unternehmen Neid und Mißgunst sich nur allzugeschäftig bezeigen. Wie bereitwillig auch von Seiten der übrigen Herrn Componisten in diesem Ehrengeschäfte mir entgegen gekommen wurde, glaubte ich demnach von mercantiler Seite Alles gethan zu haben, was zur Acquirung eines Ihrer werthen Manuscripte führen konnte, wenn ich Ew. Wohlgeboren jede Vergütung antrug, der Sie für das mir gefälligst zu überlassende Werk ansprachen; ein Antrag, welchen ich ausschließlich Ew. Wohlgeboren machte, – weil, wie schon mehrmals bemerkt, ich jedes Opfer einem deutschen Beethoven-Unternehmen schuldig zu seyn glaube, zu dessen Gedeihen der gefeierte Name Mendelssohn unerläßlich ist. Wenn ich übrigens nach erfolgtem Absatze jener dem Monumenten-Fond zuzuwendenden 500 Alben-Exemplare durch den Einzelnverkauf eine äußerst geringe Entschädigung suche, bei einem Geschäft, auf welchem durch längere Zeit so viel baares Capital ruht, so kann man mir dieß, glaube ich, ebenso wenig verdenken, als daß ich dabei vorzüglich nach dem Namen Mendelssohn geize, dessen Produkte, denke ich, ohne unbescheiden zu seyn, im Etablissement einer Wiener Hof Musikalienhandlung ebenso ehrenvoll aufgehoben ist, als in irgend einer geachteten des Auslands, nicht zu erwähnen, die Ambition, die ich darin setze, als ausschließlicher Besitzer eines Mendelssohnschen Werkes einer vielseitig gewünschten größeren Popularität dieses gefeierten Namens in Oesterreich auf einem gewöhnlichen inländischen Geschäftswegen förderlich werden zu können. Ew. Wohlgeboren sind nicht ohne bedeutendes Widerstreben den Wünschen des Unterzeichneten gefolgt. – Fassen Sie nunmehr nochmals die Würde und den rein artistischen Zweck der ganzen Sache ins Auge, den Schwung den Ihr ruhmvoller Name dem Unternehmen zu geben vermag, die bedeutenden, von Gewinnsucht weit entfernten Opfer, die mich gleichzeitig zu einem conformen äußeren Verfahren nöthigen im Bezug auf das Verhältniß der geschätzten Herrn Contribuenten zur Verlagshandlung; – möge daß Alles Ew. Wohlgeboren bestimmen, alle Zweifel zu besiegen, alle dem Unternehmen hinderliche Vorurtheile und Hemmungen zu beseitigen, und die Güte mir ungeschmählert zufließen zu lassen, die Sie mir bereits zuzusagen so gefällig waren. Das Werk sey somit nochmals aufs Angelegenste Ihrem besten Schutze, die Ehre meiner Firma Ihrem Wohlwollen zu empfehlen! In der Erwartung Ihres bald gefälligen Endratschlußes haben die Ehre zu zeichnen Mit besonderer Hochachtung Ew. Wohlgeboren ergebener Diener Pietro Mechetti qm Carlo
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-07-22-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-07-22-01" xml:id="title_d2328060-bfb2-4cdf-a954-754abc95f2c1">Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Wien, 22. Juli 1841</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_ce77512c-2cd3-45da-9a99-d2c008b2e996">So überaus mich Ihre geschätzte Zuschrift vom 26 vor. Mts. erfreute, mit welcher ich die Unterhandlungen wegen einer Manuscripts-Ueberreichung an das Beethoven-Album beendigt glaubte, eben so sehr betrübte mich Ihr werthes Letztes vom 10. dies</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_73553d40-841b-4778-bc53-2559157369a7">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1841-07-10-04" type="precursor" xml:id="title_ebc01c20-bdd7-44d8-8aa1-59cc6c57f95f">Felix Mendelssohn Bartholdy an den Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo in Wien; Leipzig, 10. Juli 1841</title> <title key="fmb-1841-07-30-02" type="successor" xml:id="title_f934b509-83a5-4c96-9d0d-4014c42ac447">Felix Mendelssohn Bartholdy an den Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo in Wien; Berlin, 30. Juli 1841</title> <author key="PSN0113160" resp="author">Pietro Mechetti quondam Carlo, Musikverlag in Wien</author> <respStmt> <resp resp="writer"></resp> <persName key="PSN0113159" resp="writer">Mechetti, Pietro (1777-1850)</persName> </respStmt> <respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_46f46b8d-e3a2-4876-8fc2-fda63145de67"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_df902478-bd3b-4c4d-ba91-6b0e8870bc84"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 40/12.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1841-07-22-01" type="letter" xml:id="title_25eba4e0-7a88-4a46-8ff1-417071ef273a">Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Wien, 22. Juli 1841</title> <incipit>So überaus mich Ihre geschätzte Zuschrift vom 26 vor. Mts. erfreute, mit welcher ich die Unterhandlungen wegen einer Manuscripts-Ueberreichung an das Beethoven-Album beendigt glaubte, eben so sehr betrübte mich Ihr werthes Letztes vom 10. dies</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Petro Mechetti.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <projectDesc> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p> </projectDesc> <editorialDecl> <p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-07-22" xml:id="date_d155a5e5-c7a1-4e1d-aff8-eb1ba3bb100e">22. Juli 1841</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113160" resp="author">Pietro Mechetti quondam Carlo, Musikverlag in Wien</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0113159" resp="writer">Mechetti, Pietro (1777-1850)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_93d12281-4f93-4230-8435-2758d19cb86c"> <settlement key="STM0100145">Wien</settlement> <country>Österreich</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4190b77a-529a-4c15-abac-843eeed30c22">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_fcbebf93-5ee7-4f89-b3c7-88f0ceae36b9"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_70795215-f8c7-471c-b808-b4a1a2bdd798"> <docAuthor key="PSN0113160" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e67eb0d0-eb7f-424a-9b19-a2f46856c3a0">Pietro Mechetti quondam Carlo, Musikverlag in Wien</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113159" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_9a98d16e-27ea-4d23-abf4-3620b8a92782">Mechetti, Pietro (1777-1850)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Wien</hi> am <date cert="high" when="1841-07-22" xml:id="date_85215145-2d87-4233-8f97-de4931a1325e">22. <hi rend="latintype">July</hi> 1841</date>.</dateline> <salute rend="left">Hochverehrtester Herr!</salute> <p style="paragraph_without_indent">So überaus mich Ihre geschätzte <title xml:id="title_72a6c0fb-94b2-4ec5-963b-1e8b3e995dc2">Zuschrift vom 26 vor. Mts.<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-06-26-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an den Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo in Wien; Leipzig, 26. Juni 1841</name></title> erfreute, mit welcher ich die Unterhandlungen wegen einer Manuscripts-Ueberreichung an das <title xml:id="title_2ad105c9-393d-4878-948e-2376faf11ca5"><hi rend="latintype">Beethoven</hi>-<hi rend="latintype">Album</hi><name key="PSN0113159" style="hidden" type="author">Mechetti, Pietro (1777-1850)</name><name key="CRT0113093" style="hidden" type="music">ALBUM-BEETHOVEN. DIX Morceaux brillants pour le PIANO composés par Messieurs Chopin, Czerny, Döhler, Henselt, Kalkbrenner, Liszt, Mendelssohn Bartholdy, Moscheles, TAUBERT et THALBERG , et publiés par L’EDITEUR P. MECHETTI pour contribuer aux Frais du Monument de Louis van Beethoven à Bonn.</name></title> beendigt glaubte, eben so sehr betrübte mich Ihr werthes <title xml:id="title_6dcd455c-766f-4277-9e1e-c71af315b1c0">Letztes vom 10. dies Mts.<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-07-10-04" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an den Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo in Wien; Leipzig, 10. Juli 1841</name></title></p> <p>Ich weiß die darin dem fraglichen Unternehmen gefällig von Ihnen zugedachte Güte und Unterstützung allerdings im ganzen Umfange zu schätzen, kann jedoch nicht umhin zu bemerken, daß sich bedeutende, ja kaum zu überwindende Schwierigkeiten der Bestimmung entgegenstellen, welche Ew. Wohlgeboren hinsichtlich des Eigenthumsrechts zu treffen Willens sind. </p> <p>Einmal würde das spätere plötzliche Ueberspringen an meine Firma – die dem <hi rend="latintype">Album</hi> gesetzlich nothwendig – auf eine andere, den Anschein haben, als seyen mir jene<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg><hi rend="latintype"><title xml:id="title_21ffb9e3-9946-46e9-9e14-bbad99a2aa1b">Variationen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ecd770e2-9cd5-4176-8578-025189285bec"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100490" style="hidden">17 Variations sérieuses d-Moll, 4. Juni 1841<idno type="MWV">U 156</idno><idno type="op">54</idno></name></title></hi> vom spätern Verleger blos <hi n="1" rend="underline">geborgt</hi>, oder auch diesem von mir verkauft worden; – das andremal könnte es so gedeutet werden, als sey meine Firma nicht würdig des förmlichen Eigenthumsrechts eines <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03ccbf10-2352-4143-8ebc-be90b237b10a">Mendessohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi>’schen Werkes, in Rücksicht auf Einzelverbreitung für <placeName xml:id="placeName_d42ebe0b-02e6-4c2d-bdb0-963c78f5fa13">Oesterreich<settlement key="STM0105433" style="hidden" type="country">Österreich</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> und das Ausland. Beides müßte aber zu Mißdeutungen führen, da um so empfindlicher und nachtheiliger für den Credit meiner so lange mit Ehren bestehenden Firma, als ohnehin bei jedem unßrigem ähnlichen Unternehmen Neid und Mißgunst sich nur allzugeschäftig bezeigen. </p> <p>Wie bereitwillig auch von Seiten der übrigen Herrn <hi rend="latintype">Componisten</hi> in diesem Ehrengeschäfte mir entgegen gekommen wurde, glaubte ich demnach von mercantiler Seite Alles gethan zu haben, was zur <hi rend="latintype">Acquirung</hi> eines Ihrer werthen <hi rend="latintype">Manuscripte</hi> führen konnte, wenn ich Ew. Wohlgeboren <hi n="1" rend="underline">jede Vergütung</hi> antrug, der Sie für das mir gefälligst zu überlassende Werk ansprachen; ein Antrag, welchen ich <hi n="1" rend="underline">ausschließlich</hi> Ew. Wohlgeboren machte, – weil, wie schon mehrmals bemerkt, ich jedes Opfer einem deutschen <hi rend="latintype">Beethoven</hi>-<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><hi rend="latintype">Unternehmen</hi> schuldig zu seyn glaube, zu dessen Gedeihen der gefeierte Name <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">Mendelssohn</hi></hi> unerläßlich ist.</p> <p>Wenn ich übrigens nach erfolgtem Absatze jener dem Monumenten-Fond zuzuwendenden 500 <hi rend="latintype">Alben</hi>-<hi rend="latintype">Exemplare</hi> durch den Einzelnverkauf eine äußerst geringe Entschädigung suche, bei einem Geschäft, auf welchem durch längere Zeit so viel baares Capital ruht, so kann man mir dieß, glaube ich, ebenso wenig verdenken, als daß ich dabei vorzüglich nach dem Namen <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_109e22fe-ee8a-4029-8164-0c77fe1c332b">Mendelssohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi></hi> geize, dessen Produkte, denke ich, ohne unbescheiden zu seyn, im Etablissement einer <placeName xml:id="placeName_b068fa3b-a3e0-4722-8999-27f9f5a4ccad">Wiener<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> Hof Musikalienhandlung ebenso ehrenvoll aufgehoben ist, als in irgend einer geachteten des Auslands, nicht zu erwähnen, die Ambition, die ich darin setze, als ausschließlicher Besitzer eines <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_33936ead-ce38-4305-900c-f9abfbdb242d">Mendelssohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi>schen Werkes einer vielseitig gewünschten größeren Popularität dieses gefeierten Namens in Oesterreich auf einem gewöhnlichen inländischen Geschäftswegen förderlich werden zu können.</p> <p>Ew. Wohlgeboren sind nicht ohne bedeutendes Widerstreben den Wünschen des Unterzeichneten gefolgt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dc1fa297-4b41-43dd-885e-db823996647e" xml:lang="de ">nicht ohne bedeutendes Widerstreben den Wünschen des Unterzeichneten gefolgt – Pietro Mechetti hatte Mendelssohn gebeten (siehe Brief gb-1841-03-13-01), eine Beitrag für sein Beethoven-Album zu liefern, was Mendelsohn anfangs abgelehnt hatte (siehe Brief fmb-1841-04-21-03, Brief Nr. 3121). In der Folge komponierte er jedoch für das Album die 17 Variations sérieuses d-Moll, op. 54 (MWV U 156), deren erste Niederschrift mit noch 18 Variationen er auf den 4. Juni 1841 datierte (PL-Kj [olim D-B], Musikabteilung, Mus. ms. autogr. F. Mendelssohn Bartholdy 35, S. 23–36). Nachdem er in Brief fmb-1841-06-26-01, Brief Nr. 3184 um Aufschub der Frist gebeten hatte, sandte er die Stichvorlage des überarbeiteten Werks (GB-Lbl, Add. MS. 47860, fol. 35–42) am 16. August 1841 an Mechetti (siehe Brief fmb-1841-08-16-03, Brief Nr. 3236). Die Variations sérieuses erschienen zunächst im »ALBUM-BEETHOVEN. DIX Morceaux brillants pour le PIANO composés par Messieurs Chopin, Czerny, Döhler, Henselt, Kalkbrenner, Liszt, Mendelssohn Bartholdy, Moscheles, TAUBERT et THALBERG, et publiés par L’EDITEUR P. MECHETTI pour contribuer aux Frais du Monument de Louis van Beethoven à Bonn« und 1842 in einer Separatausgabe im Verlag Pietro Mechetti quondam Carlo (PN 3604; vgl. MWV, S. 343) sowie in London bei J. J. Ewer & Co. (ohne PN, ebenda).</note> – Fassen Sie nunmehr nochmals die Würde und den rein artistischen Zweck der ganzen Sache ins Auge, den Schwung den Ihr ruhmvoller Name dem Unternehmen zu geben vermag, die<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>bedeutenden, von Gewinnsucht weit entfernten Opfer, die mich gleichzeitig zu einem <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">conformen</hi></hi> äußeren Verfahren nöthigen im Bezug auf das Verhältniß der geschätzten Herrn <hi rend="latintype">Contribuenten</hi> zur Verlagshandlung; – möge daß Alles Ew. Wohlgeboren bestimmen, alle Zweifel zu besiegen, alle dem Unternehmen hinderliche Vorurtheile und Hemmungen zu beseitigen, und die Güte mir ungeschmählert zufließen zu lassen, die Sie mir bereits zuzusagen so gefällig waren.</p> <p>Das Werk sey somit nochmals aufs Angelegenste Ihrem besten Schutze, die Ehre meiner Firma Ihrem Wohlwollen zu empfehlen!</p> <p>In der Erwartung Ihres bald gefälligen Endratschlußes haben die Ehre zu zeichnen</p> <closer rend="right">Mit besonderer Hochachtung</closer> <signed rend="right">Ew. Wohlgeboren</signed> <signed rend="right">ergebener Diener</signed> <signed rend="right"> <hi rend="latintype">Pietro Mechetti q<hi rend="superscript">m</hi> Carlo</hi> </signed> </div> </body> </text></TEI>