gb-1841-06-28-01
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Berlin, 28. Juni 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.
Lea Mendelssohn Bartholdy.
Sammlung Dr. Rudolf Elvers, Berlin (bis Anfang 2011).
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
ex ungue leonemdaraus zu erkennen, und Lieblichkeit und Innigkeit neben Grandiosität daraus zu sichten. Kein Wunder, wenn ich gerührt war! an der Stimmung meiner Nachbarn fühlte ich aber, daß es ein allgemeines Gefühl war. – „Hüter, ist die Nacht bald hin?“ scheint mir der Glanzpunkt zu sein, ganz neu und erhaben – wohl werth, in Schmerzen, in jener schlaflosen Nacht geboren zu sein. So bringen wir Frauen den Schmuck und die Wonne unsres Lebens, unsre Kinder der Welt, und es war mir höchst rührend, die Art der Entstehung dieser wundervollen Stelle durch
maestro! – Schade, daß die
prima donnasehr einfach und angenehm, sie spricht ganz geläufig französisch; nur, Du weißt, welche Celebritäts-Anbeterin ich bin. Ihr großer Name hatte am
meuble nicht selten ist, fällt die Wahl doch schwer und muß erwogen werden eben der vorzuhabenden Reise wegen. Es ist also noch nicht Tag und Stunde bestimmt; überdies kann man der Dampfschiffüberfahrt willen nur 2 Tage in der Woche aussuchen. Dirichlet muß noch bis Anfang August bleiben; nach
Dirichletsauch das 4te. – Du, mein Liebster! kannst auch noch meine rosa Stube zur Deinen zählen, denn der Sommer ist bis jetzt Gottlob! so schön, daß wir den Gartensaal zum Eßen benutzen können. – Jedenfalls mußt Du mir Eure Ankunft mehrere Tage vorher melden, liebes Herz! um Euch einigermaßen erträglich einrichten zu laßen.
Die holde family hast Du nun hinlänglich genoßen, Kind! ich freue mich, aus der
Cécile und die gute
, küße die Kinder!Julie
le pauvre homme!
A prospos
géniresie, mit dem
Berlin 28 Juni 1841 Rosalie sagt: ich kann es mir nicht länger aushalten – so muß ich im Herzensdrange auch dem Lobsänger aussprechen, welche unendliche Freude mir 3 Proben und die gestrige Aufführung des herrlichen Werkes gemacht. So skizzenhaft dem Komponisten ein Chor von einigen 20 erscheinen mag, so wo er sich große Maßen gedacht; mir armen Sänger wars genügend, ex ungue leonem daraus zu erkennen, und Lieblichkeit und Innigkeit neben Grandiosität daraus zu sichten. Kein Wunder, wenn ich gerührt war! an der Stimmung meiner Nachbarn fühlte ich aber, daß es ein allgemeines Gefühl war. – „Hüter, ist die Nacht bald hin?“ scheint mir der Glanzpunkt zu sein, ganz neu und erhaben – wohl werth, in Schmerzen, in jener schlaflosen Nacht geboren zu sein. So bringen wir Frauen den Schmuck und die Wonne unsres Lebens, unsre Kinder der Welt, und es war mir höchst rührend, die Art der Entstehung dieser wundervollen Stelle durch Paul zu erfahren. Fanny hatte sie Nielo’n besonders sorgfältig einstudirt und er sang sie vortrefflich, wobei seiner nicht starken Stimme der gute Wiederhall des gewölbten Gartensaals zu Statten kam. Mde. Decker und Rosa hatten die Sopranpartieen: Rebecka spielte die Simphonie mit. Bravo, bravo, maestro! – Schade, daß die Pasta durch eine Probe in der Königstadt verhindert war, zu kommen, sie scheint mir Sinn auch für Dinge außer Rossini zu haben. Freitag machte sie Hensels einen langen Besuch; ich finde sie für eine so bewanderte prima donna sehr einfach und angenehm, sie spricht ganz geläufig französisch; nur, Du weißt, welche Celebritäts-Anbeterin ich bin. Ihr großer Name hatte am Donnerstage das Opernhaus zu hohem Preise, trotz der Hitze gedrängt angefüllt: man kann Darstellung und Gesang nicht wahr schön nennen, aber beides intereßirte mich in hohem Grade, und aus dem, was ihr noch gelingt, kann man auf das was sie war, schließen. Hensel hatte sie während der Vorstellung in 13 Stellungen gezeichnet, was ihr natürlich sehr schmeichelte. Pauls sind vor 3 Tagen nach Freienwalde gereist, wir erwarten sie heute zurück. Den 30. gedenken sie in die kleine, von Euch Lieben inne gehabte Wohnung zu ziehen. Er glaubte nämlich, Du wünschtest Rebeckas Vorderzimmer lieber zu haben. Rebeckas Heringsdorfer Reise, die auch auf d. 30. bestimmt war, verzögert sich nun aber durch den Umstand, daß sie ihr Kind plötzlich entwöhnt hatte, da die Kuh sich wirklich wie in einem Stall aufgeführt, und Grobheit noch zur Schweinerei gefügt hatte. Ernstchen benimmt sich ganz philosophisch, schläft und ißt vortrefflich und weint fast gar nicht. Es fehlt aber noch eine gute Kinderfrau, und obschon das meuble nicht selten ist, fällt die Wahl doch schwer und muß erwogen werden eben der vorzuhabenden Reise wegen. Es ist also noch nicht Tag und Stunde bestimmt; überdies kann man der Dampfschiffüberfahrt willen nur 2 Tage in der Woche aussuchen. Dirichlet muß noch bis Anfang August bleiben; nach Beckchens Abreise blieben Euch 3 Vorderzimmer, und nach Dirichlets auch das 4te. – Du, mein Liebster! kannst auch noch meine rosa Stube zur Deinen zählen, denn der Sommer ist bis jetzt Gottlob! so schön, daß wir den Gartensaal zum Eßen benutzen können. – Jedenfalls mußt Du mir Eure Ankunft mehrere Tage vorher melden, liebes Herz! um Euch einigermaßen erträglich einrichten zu laßen. Die holde Stampefamily hast Du nun hinlänglich genoßen, Kind! ich freue mich, aus der L. Zeitung zu sehen, daß Du bei dem Festdiner Dein Licht hast leuchten laßen. Der alte Seekönig ist eine merkwürdige Erscheinung! Lebwohl, guter Sohn! grüß mir die liebste Cécile und die gute Julie, küße die Kinder! immer muß ich an Carlchens Lobgesangthema denken: wie hat sich mein frommer, dicker Paul entwöhnen laßen und habt Ihr eine tüchtige Stellvertreterin statt der Amme? Hat Clarus die Marie baden laßen, oder gebraucht sie vielleicht die jetzt beliebte Thrankur die alle Piccolomini vertreiben soll? – Ich darf nun vors erste nicht krank werden, weil mein Herr Mediciner auf ein paar Monate nach Italien reist. Der Gesandte Graf Brühl nimmt ihn unentgeldlich mit, le pauvre homme! A prospos Rom! Julie Heyse sagte letzt, es génire sie, mit dem Geh. Rath Witt zu reden, sie fürchte, unortographisch-katholisch zu sprechen. – Ist das nicht komisch?
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-06-28" xml:id="date_d33c58a2-6729-4bb9-ad77-3d34ba52eb45">28. 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November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> gemacht. So skizzenhaft dem Komponisten ein Chor von einigen 20 erscheinen mag, so wo er sich große Maßen gedacht; mir armen Sänger wars genügend, <hi rend="latintype">ex ungue leonem</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_cb513636-46ef-414e-9823-4bfd83bf31ee" xml:lang="la ">ex ungue leonem – lat., aus der Klaue erkennt man den Löwen, d. h. sprichwörtlich: aus einem einzigen Worte, einer einzigen Handlung erkennt man den großen Mann.</note> daraus zu erkennen, und Lieblichkeit und Innigkeit neben Grandiosität daraus zu sichten. Kein Wunder, wenn ich gerührt war! an der Stimmung meiner Nachbarn fühlte ich aber, daß es ein allgemeines Gefühl war. – „Hüter, ist die Nacht bald hin?“ scheint mir der Glanzpunkt zu sein, ganz neu und erhaben – wohl werth, in Schmerzen, in jener schlaflosen Nacht geboren zu sein. 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Den <date cert="high" when="1841-06-30" xml:id="date_94a22575-014d-4d0d-9240-fe1223ce3eb3">30.</date> gedenken sie in die kleine, von Euch Lieben inne gehabte Wohnung zu ziehen. Er glaubte nämlich, Du wünschtest <persName xml:id="persName_b1f54fc2-4e2f-4669-a8d9-078556a544af">Rebeckas<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Vorderzimmer lieber zu haben. Rebeckas <placeName xml:id="placeName_f439ce84-11c5-4cc0-8cf2-ff7a0243636b">Heringsdorfer<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Reise, die auch auf d. <date cert="high" when="1841-06-30" xml:id="date_a636fe42-708f-4c10-a218-cf5347683434">30.</date> bestimmt war, verzögert sich nun aber durch den Umstand, daß sie ihr <persName xml:id="persName_b7ec255c-e5e3-45d0-a501-89c10798397c">Kind<name key="PSN0110668" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868)</name></persName> plötzlich entwöhnt hatte, da die <persName xml:id="persName_1b2644b2-1e22-4724-bc55-1a549542cbec">Kuh<name key="PSN0120477" style="hidden" type="person">Amme von → Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet (1840/41)</name></persName> sich wirklich wie in einem Stall aufgeführt, und Grobheit noch zur Schweinerei gefügt hatte. <persName xml:id="persName_50c73961-8a69-4bd2-85d9-c90c1f5f10d3">Ernstchen<name key="PSN0110668" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868)</name></persName> benimmt sich ganz philosophisch, schläft und ißt vortrefflich und weint fast gar nicht. Es fehlt aber noch eine gute Kinderfrau, und obschon das <hi rend="latintype">meuble</hi> nicht selten ist, fällt die Wahl doch schwer und muß erwogen werden eben der vorzuhabenden Reise wegen. Es ist also noch nicht Tag und Stunde bestimmt; überdies kann man der Dampfschiffüberfahrt willen nur 2 Tage in der Woche aussuchen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8c096d8e-1b64-4fc8-8d35-a1ced5b7cea1">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi> muß noch bis Anfang August bleiben; nach <persName xml:id="persName_d37e44de-381b-4695-85a4-7f26e58eec62">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Abreise blieben Euch 3 Vorderzimmer, und nach <hi rend="latintype">Dirichlets</hi> auch das 4te. – Du, mein Liebster! kannst auch noch meine rosa Stube zur Deinen zählen, denn der Sommer ist bis jetzt Gottlob! so schön, daß wir den Gartensaal zum Eßen benutzen können. – Jedenfalls mußt Du mir Eure Ankunft mehrere Tage vorher melden, liebes Herz! um Euch einigermaßen erträglich einrichten zu laßen.</p> <p>Die holde <persName xml:id="persName_11a9c3b6-859a-4067-8c03-72e2856cb1a9">Stampe<name key="PSN0120167" style="hidden" type="person">Stampe, Christine Marguerite Salome Baroness (1797-1868)</name></persName><hi rend="latintype">family</hi> hast Du nun hinlänglich genoßen, Kind! ich freue mich, aus der <title xml:id="title_12129157-6031-438e-a001-bfcb1dc28daf">L. Zeitung<name key="PSN0115295" style="hidden" type="author">Teubner, Benedictus Gotthelf (1784-1856)</name><name key="CRT0113147" style="hidden" type="periodical">Leipziger Zeitung</name></title> zu sehen, daß Du bei dem Festdiner Dein Licht hast leuchten laßen. Der alte Seekönig ist eine merkwürdige Erscheinung!</p> <p><seg type="closer">Lebwohl, guter Sohn! grüß mir die liebste <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_c80088f6-02cf-43c6-afcc-cf938d1c69a3">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> und die gute <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fe67e26a-80b1-42de-bf16-fdc407f6be6f">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName></hi>, küße die Kinder!</seg> immer muß ich an <persName xml:id="persName_b415708d-631b-4c80-a4b6-f8b3e89b4bf6">Carlchens<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> Lobgesangthema denken: wie hat sich mein frommer, dicker <persName xml:id="persName_c7f216af-bde9-49cf-8c2a-b6ded52bb07b">Paul<name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName> entwöhnen laßen und habt Ihr eine tüchtige Stellvertreterin statt der <persName xml:id="persName_4fb74fcb-c23c-4b8e-9f27-069972956591">Amme<name key="PSN0109463" style="hidden" type="person">Amme von → Paul Felix Abraham Mendelssohn Bartholdy (1841)</name></persName>? Hat <persName xml:id="persName_b5b20d37-b1a6-4dba-bd00-a8131cf36965">Clarus<name key="PSN0110406" style="hidden" type="person">Clarus, Johann Christian August (1774-1854)</name></persName> die <persName xml:id="persName_d6dc9661-c865-438d-946a-3c4c22b72576">Marie<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> baden laßen, oder gebraucht sie vielleicht die jetzt beliebte Thrankur die alle Piccolomini vertreiben soll? – Ich darf nun vors erste nicht krank werden, weil mein Herr <persName xml:id="persName_ada99629-c2a8-43d8-9b80-6018db7478b3">Mediciner<name key="PSN0115165" style="hidden" type="person">Stosch, August Wilhelm (seit 1823) von (1783-1860)</name></persName> auf ein paar Monate nach <placeName xml:id="placeName_516e59a2-88ef-42c9-8457-1a8b8e81bf03">Italien<settlement key="STM0104792" style="hidden" type="country">Italien</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> reist. Der Gesandte Graf Brühl nimmt ihn unentgeldlich mit, <hi rend="latintype">le pauvre homme</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_173ec9bb-45c1-431e-ac31-f7b016f40266" xml:lang="fr ">le pauvre homme – frz., der arme Mann.</note> <hi rend="latintype">A prospos</hi> <placeName xml:id="placeName_c69b0137-57ef-4e35-94d7-a1855d1ff07c">Rom<settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>! <persName xml:id="persName_bcea539c-77c8-47e3-828d-6a9e469bbb9d">Julie Heyse<name key="PSN0111974" style="hidden" type="person">Heyse, Julie (Julchen) Caroline Marie Henriette (bis 1812 Gela Salomon) (1787-1864)</name></persName> sagte letzt, es <hi rend="latintype">génire</hi> sie, mit dem <persName xml:id="persName_4c00291b-5078-4259-a863-68645c5ca5ad">Geh.Rath Witt<name key="PSN0120530" style="hidden" type="person">Witt, Herr</name></persName> zu reden, sie fürchte, unortographisch-katholisch zu sprechen. – Ist das nicht komisch?</p> </div> </body> </text></TEI>