gb-1841-06-19-03
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Leipzig, 19. Juni 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer. – Der Schreiber ist unbekannt, Wilhelm Sehring war seit 1840 nicht in der Lage, seine Briefe selbst zu schreiben; siehe Brief gb-1840-06-10-02 Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 10. Juni 1840, Z.: »Etwanige Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Da ich bei meiner Schwäche des Auges nur sehr schwer selbst schreiben kann und mich stets eines Andren bedienen muß.«
Schreiber unbekannt.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
vonByron
Jetzt aber sei es mir vergönnt, zu der Angelegenheit zu kommen, welche mich abermals zu Ihnen führt. Bei Ihrem
Ich würde Sie bitten, mir die Summe zu borgen; aber theils kann ich keine Zeit der Wiedererstattung bestimmen, theils betrachten Sie es ja doch nicht als Anlehn. Dagegen als bloßer Bettler bei Ihnen zu erscheinen, ist mir auch zu schmerzlich; lassen Sie mich deshalb beides vereinigend einen Mittelweg wählen, und das gewährte Geld nach und nach zurückerstatten, nicht durch Geld, sondern durch ein Exemplar meiner Arbeiten. Noch würde ich bitten, dasselbe auf der Adresse nicht anzugeben, weil ich meinen Wirthsleuten nicht gern meine Verhältnisse kundgeben mag.
N8. goldene
oLeipzig,
ten
Juni
Hochverehrter Herr! Noch ein Mal wage ich es, an Sie mich zu wenden, und bitte und hoffe noch ein Mal, daß ich dieselbe gütige Aufnahme finde, deren ich bei den vorigten Malen mich zu erfreuen hatte. Drang der Geschäfte machte es Ihnen unmöglich, die sehnlich gewünschte Composition zu gewähren und wie schmerzlich ich auch empfinde, was ich dadurch entbehre, will ich doch gern still und ohne Klage mich darin ergeben. Es sind in der Zwischenzeit erst zwei Compositionen eingegangen: die eine ein Lied aus Byron von Julius Becker, die andere ein Lied eines jüngeren, mir befreundeten Dichters Carl Mair, von einem gleichfalls jüngeren Componisten Härtel. Ich bin so frei, Ihnen beide zur Ansicht beizulegen. Jetzt aber sei es mir vergönnt, zu der Angelegenheit zu kommen, welche mich abermals zu Ihnen führt. Bei Ihrem Bescheide wegen des Liedes hatten Sie die Güte, voll Wohlwollen zuzufügen wenn Sie auf andere Weise mir nützen und helfen könnten, würden Sie gern bereit sein. Von diesem Anerbieten bin ich nunmehr gezwungen, leider Gebrauch zu machen. Es geschieht solches zwar in vertrauensvoller Zuversicht, aber dennoch mit sehr schwer beängstigtem Herzen; denn leider ist die Sache eine höchst undelicate. Ich bin durch den Drang der Noth vielfach im Arbeiten gehindert worden und kann erst in vierzehn Tagen das erste Heft herausgeben. Ich bin aber auch in diesem Augenblick in so großer Noth, daß ich nicht sorgenfrei zu arbeiten vermag, und werde gestört und gequält unablässig. Alles kommt darauf an, nur noch diese letzte kurze Zeit auszuhalten; aber ich bedarf dazu einer Summe von 3 bis 4 Thalern. Ich weiß Niemanden der mir helfen kann, und wende mich deshalb mit ganzem offenen, innigen hingebenden Vertrauen an Sie. Schon ein Mal waren Sie durch eine Unterstützung mir förderlich; o helfen Sie noch ein Mal mir, ich belästige Sie gewiß nie wieder! Ich würde Sie bitten, mir die Summe zu borgen; aber theils kann ich keine Zeit der Wiedererstattung bestimmen, theils betrachten Sie es ja doch nicht als Anlehn. Dagegen als bloßer Bettler bei Ihnen zu erscheinen, ist mir auch zu schmerzlich; lassen Sie mich deshalb beides vereinigend einen Mittelweg wählen, und das gewährte Geld nach und nach zurückerstatten, nicht durch Geld, sondern durch ein Exemplar meiner Arbeiten. Noch würde ich bitten, dasselbe auf der Adresse nicht anzugeben, weil ich meinen Wirthsleuten nicht gern meine Verhältnisse kundgeben mag. Des gütigen Bescheides in freudiger Zuversicht entgegensehend empfiehlt sich hochachtungsvoll Ihr ganz ergebenster W Sehring Hallesche Gasse No 8. goldene Kugel. Leipzig, den 19ten Juni 1841.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-06-19-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-06-19-03" xml:id="title_c383b425-df6e-4773-bdd4-a889c392fbf4">Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 19. Juni 1841</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_8733b69a-50d2-47d3-ba5d-f5c542cf52e8">Noch ein Mal wage ich es, an Sie mich zu wenden, und bitte und hoffe noch ein Mal, daß ich dieselbe gütige Aufnahme finde, deren ich bei den vorigten Malen mich zu erfreuen hatte. Drang</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_2784b407-f555-497a-91b7-74da3b57930e">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1841-06-18-02" type="precursor" xml:id="title_d088cdd3-89b5-471d-b9d1-00d139df8610">Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Sehring in Leipzig; Leipzig, vor dem 19. Juni 1841</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_ba1ef8fb-8715-4188-b8fd-d096cef271c0">unbekannt</title> <author key="PSN0114843" resp="author">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</author> <respStmt> <resp resp="writer"></resp> <persName key="PSN0118477" resp="writer">Unbekannt</persName> </respStmt> <respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_d7b7d575-ede6-4460-b863-975b747e27c4"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_7421359f-269d-40ab-94bf-78a6a4cbae3c"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 39/259.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1841-06-19-03" type="letter" xml:id="title_bb336ffc-fac0-4765-84b2-5c43d79ce270">Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 19. Juni 1841</title> <incipit>Noch ein Mal wage ich es, an Sie mich zu wenden, und bitte und hoffe noch ein Mal, daß ich dieselbe gütige Aufnahme finde, deren ich bei den vorigten Malen mich zu erfreuen hatte. Drang</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer. – Der Schreiber ist unbekannt, Wilhelm Sehring war seit 1840 nicht in der Lage, seine Briefe selbst zu schreiben; siehe Brief gb-1840-06-10-02 Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 10. Juni 1840, Z.: »Etwanige Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Da ich bei meiner Schwäche des Auges nur sehr schwer selbst schreiben kann und mich stets eines Andren bedienen muß.«</p><handDesc hands="1"><p>Schreiber unbekannt.</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="notatedMusic">Lied auf einen Text von George Gordon Byron von Constantin Julius Becker.</bibl><bibl type="notatedMusic">Lied auf einen Text von Karl Friedrich Hartmann Mayer (?) von August Eduard Härtel.</bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <projectDesc> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p> </projectDesc> <editorialDecl> <p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-06-19" xml:id="date_b44c9575-f70f-4b18-b24b-afef7b8c5855">19. Juni 1841</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0114843" resp="author" xml:id="persName_5711124c-f3a8-440d-9bd1-8da87a674c78">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0118477" resp="writer" xml:id="persName_072dfe8e-f490-4c84-8aaf-4a2555fed6e8">Unbekannt</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_90560eb6-06a8-4798-ba31-3a89fc94889a"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_8224d952-55c6-440f-9d42-4cbe72c6e333">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_70becb92-e7d9-4cb3-9573-3939cce629ad"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_50650370-66d5-4f55-aa96-0db8ad9e85f3"> <docAuthor key="PSN0114843" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_e7d77350-c5f4-47e4-bed7-b38e87ff4915">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0118477" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_7900d785-3305-4744-b292-e024c8d837ea">Unbekannt</docAuthor> <salute rend="left">Hochverehrter Herr!</salute> <p style="paragraph_without_indent"><title xml:id="title_fca5b830-8c0b-4558-a9e0-314340f33167">Noch ein Mal<name key="PSN0114843" style="hidden" type="author">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</name><name key="gb-1840-06-10-02" style="hidden" type="letter">Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 10. Juni 1840</name></title> wage ich es, an Sie mich zu wenden, und bitte und hoffe noch ein Mal, daß ich dieselbe gütige Aufnahme finde, deren ich bei den vorigten Malen mich zu erfreuen hatte. Drang der Geschäfte machte es Ihnen unmöglich, die sehnlich gewünschte Composition zu gewähren und wie schmerzlich ich auch empfinde, was ich dadurch entbehre, will ich doch gern still und ohne Klage mich darin ergeben. Es sind in der Zwischenzeit erst zwei Compositionen eingegangen: die eine ein <title xml:id="title_ffe6ba97-374d-47d1-a775-048e7a3b5540">Lied<name key="PSN0116152" style="hidden" type="author">Becker, Constantin Julius (1811-1859)</name><name key="CRT0113281" style="hidden" type="music">Lied</name></title> aus <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8e26084b-f0ed-4be2-8bc6-8c7b2522d6ec">Byron<name key="PSN0110239" style="hidden" type="person">Byron (gen. Lord Byron), George Gordon Noel (seit 1794) 6th Baron (1788-1824)</name></persName></hi> von <persName xml:id="persName_d568a65f-1755-4e5b-a383-834bdb732305">Julius Becker<name key="PSN0116152" style="hidden" type="person">Becker, Constantin Julius (1811-1859)</name></persName>, die andere ein <title xml:id="title_8a0092f0-7ad9-4a17-8361-520d00421d8f">Lied<name key="PSN0116931" style="hidden" type="author">Härtel, August Eduard (1817-1869)</name><name key="CRT0113292" style="hidden" type="music">Lied</name></title> eines jüngeren, mir befreundeten Dichters <persName xml:id="persName_107471de-7f79-42d4-bc08-e78bd4210b32">Carl Mair<name key="PSN0120525" style="hidden" type="person">Mayer, Karl Friedrich Hartmann (1786-1870)</name></persName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_82ce6917-5951-4f98-a1a9-3b67a8062412" xml:lang="de ">Dichters Carl Mair – Gemeint ist wahrscheinlich der schwäbische Dichter Karl Friedrich Hartmann Mayer.</note> von einem gleichfalls jüngeren Componisten <persName xml:id="persName_5842920e-31fb-41a2-913b-f0dc88eb8cae">Härtel<name key="PSN0116931" style="hidden" type="person">Härtel, August Eduard (1817-1869)</name></persName>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ae6c6858-8e3f-4c04-81f7-ab205a0bbcab" xml:lang="de ">einem gleichfalls jüngeren Componisten Härtel – Gemeint ist wohl August Eduard Härtel (1817-1869).</note> Ich bin so frei, Ihnen beide zur Ansicht beizulegen.</p> <p>Jetzt aber sei es mir vergönnt, zu der Angelegenheit zu kommen, welche mich abermals zu Ihnen führt. Bei Ihrem <title xml:id="title_f099d423-3027-4413-844d-6b958f7cda72">Bescheide<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-06-11-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Sehring in Leipzig; Leipzig, nach dem 10. Juni 1840</name></title> wegen des Liedes hatten Sie die Güte, voll Wohlwollen zuzufügen wenn Sie auf andere Weise mir nützen und helfen könnten, würden Sie gern bereit sein.<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Von diesem Anerbieten bin ich nunmehr gezwungen, leider Gebrauch zu machen. Es geschieht solches zwar in vertrauensvoller Zuversicht, aber dennoch mit sehr schwer beängstigtem Herzen; denn leider ist die Sache eine höchst undelicate. Ich bin durch den Drang der Noth vielfach im Arbeiten gehindert worden und kann erst in vierzehn Tagen das erste Heft herausgeben. Ich bin aber auch in diesem Augenblick in so großer Noth, daß ich nicht sorgenfrei zu arbeiten vermag, und werde gestört und gequält unablässig. Alles kommt darauf an, nur noch diese letzte kurze Zeit auszuhalten; aber ich bedarf dazu einer Summe von 3 bis 4 Thalern. Ich weiß Niemanden der mir helfen kann, und wende mich deshalb mit ganzem offenen, innigen hingebenden Vertrauen an Sie. Schon ein Mal waren Sie durch eine Unterstützung mir förderlich; o helfen Sie noch ein Mal mir, ich belästige Sie gewiß nie wieder!</p> <p>Ich würde Sie bitten, mir die Summe zu borgen; aber theils kann ich keine Zeit der Wiedererstattung bestimmen, theils betrachten Sie es ja doch nicht als Anlehn. Dagegen als bloßer Bettler bei Ihnen zu erscheinen, ist mir auch zu schmerzlich; lassen Sie mich deshalb beides vereinigend einen Mittelweg wählen, und das gewährte Geld nach und nach zurückerstatten, nicht durch Geld, sondern durch ein Exemplar meiner Arbeiten. Noch würde ich bitten, dasselbe auf der Adresse nicht anzugeben, weil ich meinen Wirthsleuten nicht gern meine Verhältnisse kundgeben mag.</p> <closer rend="left">Des gütigen Bescheides in freudiger Zuversicht entge<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>gensehend empfiehlt sich hochachtungsvoll </closer> <signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">ganz ergebenster </signed> <signed rend="right"> W Sehring </signed> </div> <div type="sender_address" xml:id="div_4a08dc7c-7d68-4037-bdec-fbf3826d2c06"> <p style="paragraph_right"> <address> <addrLine>Hallesche Gasse <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 8. goldene </addrLine> <addrLine>Kugel.</addrLine> </address> </p> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Leipzig</hi>,</dateline> <dateline rend="left">den <date cert="high" when="1841-06-19" xml:id="date_6642b5b7-dd40-4817-bde2-fb04f03ec495">19<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Juni</hi></date> </dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1841-06-19" xml:id="date_f871a1d2-ed65-4d71-9fe1-7d3fd8b1eaad">1841</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>