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gb-1841-06-07-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 7. Juni 1841 Ein paar Augenblicke, nachdem Felixens Brief angekommen, verschwand, wie durch Zauberei, der Miethszettel bei Schulze, und Paul kam thriumphierend zum Thorweg heraus. So weit wären wir nun und ich gratulire uns Allen von Herzen. Nun Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 28. März 1841 Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Heringsdorf; Berlin, 30. Juli 1841 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/249. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Cécile Mendelssohn Bartholdy und Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 7. Juni 1841 Ein paar Augenblicke, nachdem Felixens Brief angekommen, verschwand, wie durch Zauberei, der Miethszettel bei Schulze, und Paul kam thriumphierend zum Thorweg heraus. So weit wären wir nun und ich gratulire uns Allen von Herzen. Nun

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 7-8 A / 8/6], [St.Post / 10 JUN / V. 3-5], [R18 / 8 ? / No6], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. Juni 1841 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor, Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin d. 7ten Juni

Ein paar Augenblicke, nachdem Felixens Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-06-05-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 5. Juni 1841</name> angekommen, verschwand, wie durch Zauberei, der Miethszettel bei SchulzeSchultze, H. L. (-),der Miethszettel bei Schulze – siehe dazu Brief gb-1841-06-06-03 H. L. Schultze an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 6. Juni 1841. und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) kam thriumphierend zum Thorweg heraus. So weit wären wir nun und ich gratulire uns Allen von Herzen. Nun gebe Gott, daß Felix hierBerlinDeutschland sich zufrieden fühle,Felix hier sich zufrieden fühle – Mendelssohns Übersiedlung nach Berlin am 29. Juli 1841. dann können wir ein schönes frohes Jahr erleben, á moin d’accident;á moin d’accident – frz., sofern es keinen Unfall gibt. und wenn ein solcher eintreten sollte, Alles besser vereint vereint ertragen. Wenns ihm aber nicht hier gefällt, da will ich nicht hinsehen, was wir alle für Bären werden, denn es ist doch einmal so; wenn FelixMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) da ist, sehen wir erst Alle nach seinem Gesicht, ob wir auch lachen dürfen. Es soll ihm aber hier gefallen, ich lass alle Tage den Tell<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110678" style="hidden" type="dramatic_work">Wilhelm Tell</name> spielen.

Vor allen Dingen ist es nun recht eklich, daß ich 2 Monat von dem |2| kurzen Jahre fort muß, da ist aber wieder nicht zu helfen. Ich hätte gar nichts zu schreiben, wenn ich nicht ein Mißverständniß hinsichtlich des Danaidenfäßchen aufklären müßte, das ich (nämlich den Korb) dazu bestimmt hatte für ewige Zeiten Dein Danaidenfäßchen zu bleiben, ich muß mich aber schlecht ausgedrückt haben, da ich nach Deiner Abreise das corpus wieder auf meiner Stube fand. Es wird also wieder in die Gartenwohnung marschieren und von da zu Schulze 2 Treppen hochLeipziger Straße Nr. 112BerlinDeutschland,Schulze 2 Treppen hoch – In der Leipziger Straße Nr. 112 befand sich Mendelssohns zukünftige Wohnung in Berlin. und hoffentlich sehe ich es bald wieder voll Arbeit, und Dich daran sitzen

Und will sich nimmer erschöpfen und leeren.

Hiermit Adieu. Die Wäsche hast Du, alles Übrige mündlich. Kann ich Dir hier noch etwas besorgen, so bin ich diejenige welche. Ich glaube aber Du gehst lieber auf |3| Abenteuer aus. Grüß MannMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847), KinderMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy, SchwesterSchunck, Julie Sophie (1816-1875), Cousinen etc. Hat die Julie noch ihre BerlinerBerlinDeutschland Farbe behalten? Deine R
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Ob ich Dir Glück wünschen soll, geliebter Sohn! weiß ich noch nicht; daß ich eine durch Hoffnung Hocherfreute aber bin, kann ich nicht läugnen, denn meiner Wünsche Zielmeiner Wünsche Ziel – Mendelssohns Übersiedlung nach Berlin. ist für dieses Leben somit erfüllt. Was ich thun kann, Dir die Sorgen angenehm zu machen, darauf rechne fest! Möchte ich Deine Zufriedenheit durch Aufopferungen erkaufen können!

Du kannst Dir nicht vorstellen welche Sensation ThorwaldsenThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844) hier gemacht, Ich habe ihn 3 mal gesehen; bei Fannys MusikSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland, wo er trotz Prinzeßinnen und Herzöge die anwesend waren, alle Aufmerksamkeit konzentrirte, das 2. bei SteffensSteffens, Familie von → Henrik S., wo ich seine Tischnachbarin war, endlich in einer Soirée bei HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H., wo der 72 jährige HerrThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844) aus SanssouciSanssouciDeutschland kam, und bis Mitternacht bei Spiel und Tanz frisch auf blieb. (die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) sang die große Scene aus Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name> d. !) der prachtvolle Seekönig verdirbt aber Alles durch die Staffage Stampe,Stampe – berlinerisch für Lokal, Kneipe. an die er sich gekettet hat. Vielleicht hast Du diese famille de l’autre mondefamille de l’autre monde – frz., Familie aus der anderen Welt. jetzt gesehen, denn sie wollten über LeipzigLeipzigDeutschland nach der Schweiz. Die etwas poissardenartigepoissardenartige – Die Poissarden oder Fischweiber waren ein Demonstrationszug mehrerer Tausend bewaffneter Zivilisten und Soldaten, die am 5. und 6. Oktober 1789 Ludwig XVI. vom Versailler Hof ins revolutionäre Paris holten. Baronin tirannisirttyrannisiert den armen ThThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844), daß es ein Erbarmen ist, und man kann die Sklaverei der er sich unterzieht, um so weniger begreifen, da er eine revenue von 30,000 rt besitzen soll, und daher jede mögliche Freiheit in seiner Art zu reisen und Gefährten genießen zu können. Sie zwingt ihn, in einer Art voiture nomadevoiture nomade – frz., Nomaden-Fuhrwerk. mit 8 Personen und von KopenhKopenhagenDänemark. bis RomRomItalien mit eigenen Pferden zu gehen. Kurz, das lächerliche dieser Caravane schwächt den großartigen Eindruck, den der Künstler allein hervorbringen würde. Der KönigPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) hat das lobens- und liebenswerthe Bestreben, sich mit vorzüglichen Männern zu umgeben. In DänemarkDänemarkDänemark müßte ThThorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844). zum Etatsrath erhoben werden, um an der königlichen Tafel speisen zu können, hier sind CorneliusCornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867), SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845), RauchRauch, Christian Daniel (1777-1857) ohne Titel mit Th. eingeladen worden und der König hatte die Aufmerksamkeit, der Eisenbahndirection sagen zu laßen, sie möchten auf seine Gäste mit dem letzten trainEisenbahnDeutschlandDeutschland warten.

Eben so wie BeckchensDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Körbchen, habt Ihr meine-Eure Namenstaßen verschmäht, die Euch bei der Rückkehr erwarten. Die für JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875) habe ich unter Eure Wäsche gesteckt, hoffentlich ist sie unzerbrochen angelangt. Auch die Wäschzettel hab ich beigepackt. Bring mir ja viel Eigenthum an meublesmeubles – frz., Möbel. und Wäsche mit, man fühlt sich sonst nicht als behagliches Hausthier in seinen 4 Mauern.

Lebt wohl, meine besten Kinder! laß uns auf ein freundliches Antlitz und eine gute Dauer bei Dir hoffen, Felix mio Felice! Die Cécile de mon coeurCécile de mon coeur – frz., Cécile meines Herzens. kommt gern, das weiß ich und dank es ihr. Wann entwöhnt sie das liebe PaulchenMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)! ich umarme alle KinderMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und JulieSchunck, Julie Sophie (1816-1875). Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin d. 7ten Juni Ein paar Augenblicke, nachdem Felixens Brief angekommen, verschwand, wie durch Zauberei, der Miethszettel bei Schulze, und Paul kam thriumphierend zum Thorweg heraus. So weit wären wir nun und ich gratulire uns Allen von Herzen. Nun gebe Gott, daß Felix hier sich zufrieden fühle, dann können wir ein schönes frohes Jahr erleben, á moin d’accident; und wenn ein solcher eintreten sollte, Alles besser vereint vereint ertragen. Wenns ihm aber nicht hier gefällt, da will ich nicht hinsehen, was wir alle für Bären werden, denn es ist doch einmal so; wenn Felix da ist, sehen wir erst Alle nach seinem Gesicht, ob wir auch lachen dürfen. Es soll ihm aber hier gefallen, ich lass alle Tage den Tell spielen.
Vor allen Dingen ist es nun recht eklich, daß ich 2 Monat von dem kurzen Jahre fort muß, da ist aber wieder nicht zu helfen. Ich hätte gar nichts zu schreiben, wenn ich nicht ein Mißverständniß hinsichtlich des Danaidenfäßchen aufklären müßte, das ich (nämlich den Korb) dazu bestimmt hatte für ewige Zeiten Dein Danaidenfäßchen zu bleiben, ich muß mich aber schlecht ausgedrückt haben, da ich nach Deiner Abreise das corpus wieder auf meiner Stube fand. Es wird also wieder in die Gartenwohnung marschieren und von da zu Schulze 2 Treppen hoch, und hoffentlich sehe ich es bald wieder voll Arbeit, und Dich daran sitzen
Und will sich nimmer erschöpfen und leeren.
Hiermit Adieu. Die Wäsche hast Du, alles Übrige mündlich. Kann ich Dir hier noch etwas besorgen, so bin ich diejenige welche. Ich glaube aber Du gehst lieber auf Abenteuer aus. Grüß Mann, Kinder, Schwester, Cousinen etc. Hat die Julie noch ihre Berliner Farbe behalten? Deine
R
Ob ich Dir Glück wünschen soll, geliebter Sohn! weiß ich noch nicht; daß ich eine durch Hoffnung Hocherfreute aber bin, kann ich nicht läugnen, denn meiner Wünsche Ziel ist für dieses Leben somit erfüllt. Was ich thun kann, Dir die Sorgen angenehm zu machen, darauf rechne fest! Möchte ich Deine Zufriedenheit durch Aufopferungen erkaufen können!
Du kannst Dir nicht vorstellen welche Sensation Thorwaldsen hier gemacht, Ich habe ihn 3 mal gesehen; bei Fannys Musik, wo er trotz Prinzeßinnen und Herzöge die anwesend waren, alle Aufmerksamkeit konzentrirte, das 2. bei Steffens, wo ich seine Tischnachbarin war, endlich in einer Soirée bei Hensels, wo der 72 jährige Herr aus Sanssouci kam, und bis Mitternacht bei Spiel und Tanz frisch auf blieb. (die Decker sang die große Scene aus Freischütz d. !) der prachtvolle Seekönig verdirbt aber Alles durch die Staffage Stampe, an die er sich gekettet hat. Vielleicht hast Du diese famille de l’autre monde jetzt gesehen, denn sie wollten über Leipzig nach der Schweiz. Die etwas poissardenartige Baronin tirannisirt den armen Th, daß es ein Erbarmen ist, und man kann die Sklaverei der er sich unterzieht, um so weniger begreifen, da er eine revenue von 30, 000 rt besitzen soll, und daher jede mögliche Freiheit in seiner Art zu reisen und Gefährten genießen zu können. Sie zwingt ihn, in einer Art voiture nomade mit 8 Personen und von Kopenh. bis Rom mit eigenen Pferden zu gehen. Kurz, das lächerliche dieser Caravane schwächt den großartigen Eindruck, den der Künstler allein hervorbringen würde. Der König hat das lobens- und liebenswerthe Bestreben, sich mit vorzüglichen Männern zu umgeben. In Dänemark müßte Th. zum Etatsrath erhoben werden, um an der königlichen Tafel speisen zu können, hier sind Cornelius, Steffens, Rauch ohne Titel mit Th. eingeladen worden und der König hatte die Aufmerksamkeit, der Eisenbahndirection sagen zu laßen, sie möchten auf seine Gäste mit dem letzten train warten.
Eben so wie Beckchens Körbchen, habt Ihr meine-Eure Namenstaßen verschmäht, die Euch bei der Rückkehr erwarten. Die für Julie habe ich unter Eure Wäsche gesteckt, hoffentlich ist sie unzerbrochen angelangt. Auch die Wäschzettel hab ich beigepackt. Bring mir ja viel Eigenthum an meubles und Wäsche mit, man fühlt sich sonst nicht als behagliches Hausthier in seinen 4 Mauern.
Lebt wohl, meine besten Kinder! laß uns auf ein freundliches Antlitz und eine gute Dauer bei Dir hoffen, Felix mio Felice! Die Cécile de mon coeur kommt gern, das weiß ich und dank es ihr. Wann entwöhnt sie das liebe Paulchen! ich umarme alle Kinder und Julie. Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Felix</addrLine> <addrLine>Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_8d6de244-4007-427b-a921-abe27fbaff49"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_aee14b6a-968d-485b-aebd-adebef6f1576">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_04e78739-ad41-474a-9ac9-4680e2f6808c">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d. <date cert="high" when="1841-06-07" xml:id="date_b1c82221-d680-4185-a6e2-74ba55a55e0c">7ten Juni</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ein paar Augenblicke, nachdem <title xml:id="title_f167029e-0099-4d11-b58f-8a790bc62f08">Felixens Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-06-05-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 5. Juni 1841</name></title> angekommen, verschwand, wie durch Zauberei, der Miethszettel bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_04ba8916-f233-407b-bcd3-dc1603d9ca33">Schulze<name key="PSN0114740" style="hidden" type="person">Schultze, H. L. (-)</name></persName></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_821d5d33-b6f8-4e7d-bd46-1bc71ab8cdb7" xml:lang="de ">der Miethszettel bei Schulze – siehe dazu Brief gb-1841-06-06-03 H. L. Schultze an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 6. Juni 1841.</note> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f7ea8c34-0513-4b15-9d0c-6bab5a586e84">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName></hi> kam t<unclear reason="deletion" resp="FMBC">h</unclear>riumphierend zum Thorweg heraus. So weit wären wir nun und ich gratulire uns Allen von Herzen. Nun gebe Gott, daß Felix <placeName xml:id="placeName_b30f13d1-a6e0-4709-b8b7-23a8c2ae365e">hier<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sich zufrieden fühle,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4551e101-5803-4d5f-8c43-44b358ec012f" xml:lang="de ">Felix hier sich zufrieden fühle – Mendelssohns Übersiedlung nach Berlin am 29. Juli 1841.</note> dann können wir ein schönes frohes Jahr erleben, <hi rend="latintype">á moin d’accident</hi>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_20b9b188-fe6a-415d-a343-9d3f0a5c0664" xml:lang="fr ">á moin d’accident – frz., sofern es keinen Unfall gibt.</note> und wenn ein solcher eintreten sollte, Alles besser vereint vereint ertragen. Wenns ihm aber nicht hier gefällt, da will ich nicht hinsehen, was wir alle für Bären werden, denn es ist doch einmal so; wenn <persName xml:id="persName_0b88e4dc-7169-49ad-87a3-3d852430264f">Felix<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> da ist, sehen wir erst Alle nach seinem Gesicht, ob wir auch lachen dürfen. Es soll ihm aber hier gefallen, ich lass alle Tage den <title xml:id="title_04ece795-34c6-4b9c-9390-155d7780ba32">Tell<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759-1805)</name><name key="CRT0110678" style="hidden" type="dramatic_work">Wilhelm Tell</name></title> spielen.</p> <p>Vor allen Dingen ist es nun recht eklich, daß ich 2 Monat von dem<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>kurzen Jahre fort muß, da ist aber wieder nicht zu helfen. Ich hätte gar nichts zu schreiben, wenn ich nicht ein Mißverständniß hinsichtlich des Danaidenfäßchen aufklären müßte, das ich (nämlich den Korb) dazu bestimmt hatte für ewige Zeiten <hi n="1" rend="underline">Dein</hi> Danaidenfäßchen zu bleiben, ich muß mich aber schlecht ausgedrückt haben, da ich nach Deiner Abreise das <hi rend="latintype">corpus</hi> wieder auf meiner Stube fand. Es wird also wieder in die Gartenwohnung marschieren und von da zu <placeName xml:id="placeName_f1eea04e-1632-42b8-be5f-b572082ac08b"><hi rend="latintype">Schulze</hi> 2 Treppen hoch<name key="NST0105546" style="hidden" subtype="" type="institution">Leipziger Straße Nr. 112</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd4e9361-cb09-4b08-9960-fde74cb0328f" xml:lang="de ">Schulze 2 Treppen hoch – In der Leipziger Straße Nr. 112 befand sich Mendelssohns zukünftige Wohnung in Berlin.</note> und hoffentlich sehe ich es bald wieder voll Arbeit, und Dich daran sitzen</p> <p>Und will sich nimmer erschöpfen und leeren.</p> <closer rend="left">Hiermit Adieu. Die Wäsche hast Du, alles Übrige mündlich. Kann ich Dir hier noch etwas besorgen, so bin ich diejenige welche. Ich glaube aber Du gehst lieber auf <seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Abenteuer aus. Grüß <persName xml:id="persName_410fa461-7cb0-4cce-88e4-ab0081a996f3">Mann<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_8174ab54-3fc9-486c-95b5-5da481d2b0dc">Kinder<name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, <persName xml:id="persName_7049500a-9ba6-4f43-b313-f0a08e56f6cb">Schwester<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName>, Cousinen <hi rend="latintype">etc</hi>. Hat die <hi rend="latintype">Julie</hi> noch ihre <placeName xml:id="placeName_ad0f0f40-6d36-4cd7-9aa0-6783fac97c80">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Farbe behalten?</closer> <signed rend="center">Deine</signed> <signed rend="center">R</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_b115e03d-3aea-42c3-a248-111a9017687f"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_3433ba99-2a31-439a-a115-6b65e571418c">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_0d2d3180-33b6-44fb-9582-61ae8b78b773">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ob ich <hi n="1" rend="underline">Dir</hi> Glück wünschen soll, <seg type="dateline">geliebter Sohn</seg>! weiß ich noch nicht; daß ich eine durch Hoffnung Hocherfreute aber bin, kann ich nicht läugnen, denn meiner Wünsche Ziel<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_71ca52c0-e5b6-4b1c-acfb-d9ec9c119e96" xml:lang="de ">meiner Wünsche Ziel – Mendelssohns Übersiedlung nach Berlin.</note> ist für dieses Leben somit erfüllt. Was ich thun kann, Dir die Sorgen angenehm zu machen, darauf rechne fest! Möchte ich Deine Zufriedenheit durch Aufopferungen erkaufen können!</p> <p>Du kannst Dir nicht vorstellen welche Sensation <persName xml:id="persName_a85d0dc0-fda7-44c5-a934-c36a53453f65">Thorwaldsen<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName> hier gemacht, Ich habe ihn 3 mal gesehen; bei <placeName xml:id="placeName_f61de8f6-54d9-47ed-ab1a-a14807ca8e6d">Fannys Musik<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wo er trotz Prinzeßinnen und Herzöge die anwesend waren, alle Aufmerksamkeit konzentrirte, das 2. bei <persName xml:id="persName_0dfeefca-0a52-4725-8722-c6b67fdfc2ac">Steffens<name key="PSN0115075" style="hidden" type="person">Steffens, Familie von → Henrik S.</name></persName>, wo ich seine Tischnachbarin war, endlich in einer <hi rend="latintype">Soirée</hi> bei <persName xml:id="persName_e74ddaa4-944b-480c-b56c-f824794ff604">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName>, wo der 72 jährige <persName xml:id="persName_cc90c2a5-f37a-42eb-a45b-79c8405f41bc">Herr<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f5e0ad6f-2463-4a77-b828-b68f60e2a60b">Sanssouci<settlement key="STM0105178" style="hidden" type="locality">Sanssouci</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> kam, und bis Mitternacht bei Spiel und Tanz frisch auf blieb. (die <persName xml:id="persName_b2259087-3791-4377-93ac-1b704146fe17">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> sang die große Scene aus <title xml:id="title_bf437a72-dd97-4584-a444-e174df95e86b">Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title> d. <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>!) der prachtvolle Seekönig verdirbt aber Alles durch die Staffage <hi n="1" rend="underline">Stampe</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_cdc27fab-509f-4474-b7da-c96a5ce60876" xml:lang="de ">Stampe – berlinerisch für Lokal, Kneipe.</note> an die er sich gekettet hat. Vielleicht hast Du diese <hi rend="latintype">famille de l’autre monde</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4c26d783-1893-4517-ae41-066ee312140f" xml:lang="fr ">famille de l’autre monde – frz., Familie aus der anderen Welt.</note> jetzt gesehen, denn sie wollten über <placeName xml:id="placeName_1a09e23b-e331-4aab-84db-a7916a6ed3c1">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach der Schweiz. Die etwas <hi rend="latintype">poissarden</hi>artige<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c8d24ab3-b16d-4c98-abd7-9374a5f3dfad" xml:lang="de ">poissardenartige – Die Poissarden oder Fischweiber waren ein Demonstrationszug mehrerer Tausend bewaffneter Zivilisten und Soldaten, die am 5. und 6. Oktober 1789 Ludwig XVI. vom Versailler Hof ins revolutionäre Paris holten.</note> Baronin <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_3d3634d0-4064-4132-8455-024162584bce"><sic resp="writer">tirannisirt</sic><corr resp="editor">tyrannisiert</corr></choice> den armen <persName xml:id="persName_94a5c85b-6d8f-4a83-9ad4-2d9882f71a0a">Th<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName>, daß es ein Erbarmen ist, und man kann die Sklaverei der er sich unterzieht, um so weniger begreifen, da er eine <hi rend="latintype">revenue</hi> von 30,000 rt besitzen soll, und daher jede mögliche Freiheit in seiner Art zu reisen und Gefährten genießen zu können. Sie zwingt ihn, in einer Art <hi rend="latintype">voiture nomade</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_af21574e-1c9a-4052-ba4c-3cc0ac432eac" xml:lang="fr ">voiture nomade – frz., Nomaden-Fuhrwerk.</note> mit 8 Personen und von <placeName xml:id="placeName_3cbfae3b-e591-46c0-938b-02dbcd1d6683">Kopenh<settlement key="STM0100112" style="hidden" type="locality">Kopenhagen</settlement><country style="hidden">Dänemark</country></placeName>. bis <placeName xml:id="placeName_1b09e937-c9e9-4976-b94a-b651a3028306">Rom<settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> mit eigenen Pferden zu gehen. Kurz, das lächerliche dieser <hi rend="latintype">Caravane</hi> schwächt den großartigen Eindruck, den der Künstler <hi n="1" rend="underline">allein</hi> hervorbringen würde. Der <persName xml:id="persName_d711e599-4b4f-4b2e-9f44-686c2d54b659">König<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> hat das lobens- und liebenswerthe Bestreben, sich mit vorzüglichen Männern zu umgeben. In <placeName xml:id="placeName_095a4710-baaa-457f-a0ec-2601ed2505f2">Dänemark<settlement key="STM0104841" style="hidden" type="country">Dänemark</settlement><country style="hidden">Dänemark</country></placeName> müßte <persName xml:id="persName_6f74885c-064a-45cc-833c-1baf75ac3016">Th<name key="PSN0115321" style="hidden" type="person">Thorvaldsen, Bertel (Alberto) (1770-1844)</name></persName>. zum Etatsrath erhoben werden, um an der königlichen Tafel speisen zu können, hier sind <persName xml:id="persName_a6f0723e-3957-41f5-a779-d8be8943d4c6">Cornelius<name key="PSN0110460" style="hidden" type="person">Cornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a6cb401e-bf34-4c73-a2fc-cdb54c341f7b">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName>, <persName xml:id="persName_408dce62-060a-45ca-9ef6-addc506f610c">Rauch<name key="PSN0114081" style="hidden" type="person">Rauch, Christian Daniel (1777-1857)</name></persName> ohne Titel mit Th. eingeladen worden und der König hatte die Aufmerksamkeit, der Eisenbahndirection sagen zu laßen, sie möchten auf seine Gäste mit dem letzten <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f4be206c-6841-41e0-a917-291a179638ee">train<name key="NST0105353" style="hidden" subtype="" type="institution">Eisenbahn</name><settlement key="STM0104839" style="hidden" type="country">Deutschland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> warten.</p> <p>Eben so wie <persName xml:id="persName_5cd2d234-544f-4650-939f-d2dc34778f48">Beckchens<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Körbchen, habt Ihr meine-Eure Namenstaßen verschmäht, die Euch bei der Rückkehr erwarten. Die für <persName xml:id="persName_71e4296c-91d7-41ce-9472-381ae97c2d5d">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> habe ich unter Eure Wäsche gesteckt, hoffentlich ist sie unzerbrochen angelangt. Auch die Wäschzettel hab ich beigepackt. Bring mir ja viel Eigenthum an <hi rend="latintype">meubles</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_4713b12f-c179-4be8-880d-68900a5b558a" xml:lang="fr ">meubles – frz., Möbel.</note> und Wäsche mit, man fühlt sich sonst nicht als behagliches Hausthier in seinen 4 Mauern.</p> <closer rend="left">Lebt wohl, meine besten Kinder! laß uns auf ein freundliches Antlitz und eine gute Dauer bei Dir hoffen, Felix <hi rend="latintype">mio Felice</hi>! Die <hi rend="latintype">Cécile de mon coeur</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_eab2e582-d62a-46b4-a285-2673f1ae98be" xml:lang="fr ">Cécile de mon coeur – frz., Cécile meines Herzens.</note> kommt gern, das weiß ich und dank es ihr. Wann entwöhnt <unclear reason="paper_destruction" resp="FMBC">sie das</unclear> liebe <persName xml:id="persName_57ff380b-494f-42d9-a49c-71c172e7f40c">Paulchen<name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName>! ich umarme alle <persName xml:id="persName_b023a42e-3f0d-4b56-a194-14ae8c635590">Kinder<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name><name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name><name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und <persName xml:id="persName_502eb812-f93a-453c-b636-ca93e219c745">Julie<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName>.</closer> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> </body> </text></TEI>