gb-1841-05-17-01
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Leipzig, 17. Mai 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl. und 1 Bl.: S. 1-5 Brieftext; S. 6 Adresse, 2 Poststempel [LEIPZIG / 18 MAY 41], [N 19/5 4], Siegel.
Hermann Härtel.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
S
rWohlgeborenHerrn D
rFelix Mendelssohn . BartholdyBei Frau Stadträthin Mendelssohn–
Bartholdy
Berlin.
frei.
Ihr Schreiben ad Potentissimum,
Was die Worte der Dedication anlangt, so wüßte ich meinestheils durchaus keine besseren zu finden, namentlich glaube ich, daß „Friedrich August“ ganz gut wegbleiben kann. Die Franzosen sagen dedié au Roi ; das ist ja noch nicht halb so lang. Daß das Werk dem Könige von Ihnen zugeeignet ist, versteht sich, denke ich, von selbst, und statt Geld und Gnade auf der einen Seite haben wir die Ehrfurcht auf der andern, die jenes gewiß entbehrlich macht. – Doch ist es ja ganz unnütz, daß ich darüber ein Wort verliere daPlätze der Dedication und des Mottos. Daß die erstere auf dem Titel wohl zu stehen kommen kann, leidet keinen Zweifel, nicht nur nach französischen, sondern auch nach deutschen Erfahrungen. So habent es zum Beispiel Henselt
zweiBlätter nach dem Titel einfügen könnte – wenigstens meine ich, das würde sich nicht gut machen. Nun Sie haben wohl die Güte zu bestimmen, wie Alles werden soll. Ich erlaube mir nur einen ganz kleinen Vorschlag, diesen: die Ueberschrift „Motto“ wegzulaßen. Diesen unterstütz Schleinitz noch weit eifriger als ich ihn mache. Wir denken, das Motto gebe sich, es stehe wo es wolle, von selbst als solches
Die gedruckten Bogen des Dedicationsexemplars gebe ich also an
Die 2 Expl. der Chorstimmen des
nettokosten, wenn sie um des Empfängers willen durchaus berechnet werden müssen. Gleichzeitig sende ich Ihnen ein für Sie eingegangnes Paquet.
Endlich, was Novello’s verlornes Blatt betrifft,
So wäre nichts übrig, als Ihre freundlichen Erkundigungen nach Ihren und unsern Freunden zu erwiedern. Kennte ich nur der Ihrigen mehrere, so wollte ich Ihnen gern viel Schönes erzählen; doch da wird
D
rHärtelIhr Schreiben ad Potentissimum, verehrtester Herr Doctor habe ich mit der altsächsischen Adresse versehen an Herrn von Minckwitz gesandt, der Ihnen hoffentlich recht bald das „sehr schmeichelhaft“ des Königs nach Berlin übersenden wird. Ich glaube kaum, daß solche Angelegenheiten in der Regel durch directe Zuschriften an die Majestäten verhandelt werden, wohl aber glaube ich, daß Sie eine hübsche Ausnahme von der Regel gemacht haben, die man gewiß wohl aufnehmen wird. Ich wollte nur, Sie hätten dem Könige geschrieben: „So und so, dann will ich in Eurem Lande bleiben“; dann hätten wir wohl mehr Hoffnung Sie wieder den Unsrigen zu nennen, als die ewige Verhandlungen durch Mittels- und Aber-Mittelspersonen uns bis jetzt gebracht haben. Gestern sagte ich zu Schleinitz, der mich besuchte und mir mittheilte, daß noch Alles unentschieden sey, ich möchte wohl wißen, ob nicht einige resolute Freunde der guten Sache, die sich aufmachten und auf ihre Hand den König zu einem Entschluß für Sie und uns zu gewinnen suchten, am schnellsten zum Ziele gelangten. – Nehmen Sie’s nicht übel, daß ich so fable; es ist ja natürlich genug, daß man auf Abwege geräth, wenn die großen Straßen zu keinem Ziele führen wollen. – Was die Worte der Dedication anlangt, so wüßte ich meinestheils durchaus keine besseren zu finden, namentlich glaube ich, daß „Friedrich August“ ganz gut wegbleiben kann. Die Franzosen sagen dedié au Roi; das ist ja noch nicht halb so lang. Daß das Werk dem Könige von Ihnen zugeeignet ist, versteht sich, denke ich, von selbst, und statt Geld und Gnade auf der einen Seite haben wir die Ehrfurcht auf der andern, die jenes gewiß entbehrlich macht. – Doch ist es ja ganz unnütz, daß ich darüber ein Wort verliere da Sie dergleichen gewiß viel besser einzurichten wissen als ich. – Nun aber die Plätze der Dedication und des Mottos. Daß die erstere auf dem Titel wohl zu stehen kommen kann, leidet keinen Zweifel, nicht nur nach französischen, sondern auch nach deutschen Erfahrungen. So habent es zum Beispiel Henselt und Thalberg mit der Dedication ihrer seiner Etüden und Var. op. 1. an die Königinnen von Sachsen und Baiern gemacht. Besser zu Beispiel gefiel zum Beispiel auch Schleinitz, mit dem ich darüber sprach, die Dedication auf einem besondren Blatte. Dann aber freilich müßte wohl das Motto über dem Titel stehen bleiben, da man nicht gut zwei Blätter nach dem Titel einfügen könnte – wenigstens meine ich, das würde sich nicht gut machen. Nun Sie haben wohl die Güte zu bestimmen, wie Alles werden soll. Ich erlaube mir nur einen ganz kleinen Vorschlag, diesen: die Ueberschrift „Motto“ wegzulaßen. Diesen unterstütz Schleinitz noch weit eifriger als ich ihn mache. Wir denken, das Motto gebe sich, es stehe wo es wolle, von selbst als solches zu erkennen. Haben Sie dann die Güte auch darüber nochmals Bestimmung zu treffen. – In Beziehung auf alles Gesagte füge ich nur noch hinzu, daß wir (Br & H. ) natürlich gar keine Wünsche in Betreff dieser Anordnung haben, sondern lediglich den allgemeinen, den Ihrigen auf alle Weise zu entsprechen. Auch ist noch hinreichende Zeit vorhanden, einen neuen Titel mit der Dedication zu machen. Die gedruckten Bogen des Dedicationsexemplars gebe ich also an Stumme. Aber welcherlei Einband würde Ihnen gefallen? Luthers Lieder die Herr von Winterfeld dem König von Preußen überbrachte, ließ ich in dunkelvioletten Sammet mit Pressungen ohne Gold binden, das sah recht ernsthaft aus. Die 2 Expl. der Chorstimmen des Lobgesanges sende ich Ihnen durch Herrn Trautwein und muß auf Ihr Verlangen bemerken, daß sie zusammen 1 rt 8 gr netto kosten, wenn sie um des Empfängers willen durchaus berechnet werden müssen. Gleichzeitig sende ich Ihnen ein für Sie eingegangnes Paquet. Endlich, was Novello’s verlornes Blatt betrifft, so wollen wir hier noch einmal recht tüchtig suchen; vielleicht findet sich’s doch. Wo nicht, so schreibe ich Ihnen noch darüber. So wäre nichts übrig, als Ihre freundlichen Erkundigungen nach Ihren und unsern Freunden zu erwiedern. Kennte ich nur der Ihrigen mehrere, so wollte ich Ihnen gern viel Schönes erzählen; doch da wird Schleinitz schon sorgen. In meinem eignen Hause geht es Gott sey Dank, jetzt ganz leidlich; meine Frau und mein Bruder danken aufs Beste für Ihre freundliche Nachfrage und wir Alle empfehlen uns Ihnen angelegentlichst. Ihr hochachtungsvoll ergebner Dr Härtel Leipzig, 17. Mai 1841.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-05-17" xml:id="date_3c78b33d-5b40-4e27-9531-3f33d8f6037a">17. 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Das Schreiben war dem Brief fmb-1841-05-16-01 (Brief Nr. 3149) beigelegt.</note> <seg type="salute">verehrtester Herr Doctor</seg> habe ich mit der altsächsischen Adresse versehen an Herrn <persName xml:id="persName_4f382804-42fc-43af-a9d6-449cacb2fce1">von Minckwitz<name key="PSN0113354" style="hidden" type="person">Minckwitz, Gottlob Heinrich von (1775-1851)</name></persName> gesandt, der Ihnen hoffentlich recht bald das „sehr schmeichelhaft“ des <persName xml:id="persName_a58afb37-a8e2-4cc4-81a7-fd40ed75e658">Königs<name key="PSN0114404" style="hidden" type="person">Sachsen, Friedrich August II. von (1797-1854)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b0f18ba-eafb-48de-8ea5-9b0e6370b9f5" xml:lang="de ">„sehr schmeichelhaft“ des Königs – Die Widmung wurde vom König »mit Vergnügen gewährt« (siehe Brief gb-1841-05-27-01). Mendelssohn übersandte das Werk am 12. Juni 1841. Siehe Brief fmb-1841-06-12-02 (Brief Nr. 3173) Felix Mendelssohn Bartholdy an König Friedrich August II. von Sachsen in Dresden, Leipzig, 12. Juni 1841.</note> nach <placeName xml:id="placeName_d72566d6-4c06-4d0a-9162-1315c24e347e">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> übersenden wird. Ich glaube kaum, daß solche Angelegenheiten in der Regel durch directe Zuschriften an die Majestäten verhandelt werden, wohl aber glaube ich, daß Sie eine hübsche Ausnahme von der Regel gemacht haben, die man gewiß wohl aufnehmen wird. Ich wollte nur, Sie hätten dem Könige geschrieben: „So und so, dann will ich in Eurem Lande bleiben“;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0d1ea326-49ea-4a5b-bb07-65d7504529e1" xml:lang="de ">dann will ich in Eurem Lande bleiben“ – Basierend auf einem Berufungsangebot des Königs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen (am 23. November 1840 durch Ludwig von Massow übermittelt), übersiedelte Mendelssohn am 29. Juli 1841 mit seiner Familie nach Berlin.</note> dann hätten wir wohl mehr Hoffnung Sie wieder den Unsrigen zu nennen, als die ewige Verhandlungen durch Mittels- und Aber-Mittelspersonen uns bis jetzt gebracht haben. <date cert="high" when="1841-05-16" xml:id="date_908dedb5-cf4d-4388-b3c4-7123ab0d9abd">Gestern</date> sagte ich zu <persName xml:id="persName_bdb58afb-3195-4589-98fa-81aea9e6c47c">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>, der mich besuchte und mir mittheilte, daß noch Alles unentschieden sey, ich möchte wohl wißen, ob nicht einige resolute<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Freunde der guten Sache, die sich aufmachten und auf ihre Hand den <persName xml:id="persName_c2fd5b5a-7239-4ffe-b111-9060f0b3516f">König<name key="PSN0114404" style="hidden" type="person">Sachsen, Friedrich August II. von (1797-1854)</name></persName> zu einem Entschluß für Sie und uns zu gewinnen suchten, am schnellsten zum Ziele gelangten. – Nehmen Sie’s nicht übel, daß ich so fable; es ist ja natürlich genug, daß man auf Abwege geräth, wenn die großen Straßen zu keinem Ziele führen wollen. –</p> <p>Was die Worte der Dedication anlangt, so wüßte ich meinestheils durchaus keine besseren zu finden, namentlich glaube ich, daß „Friedrich August“ ganz gut wegbleiben kann. Die Franzosen sagen <hi rend="latintype">dedié au Roi</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_2f6e1e6c-09b7-4fc8-a7e7-67c44cb84c6e" xml:lang="fr ">dedié au Roi – frz., dem König gewidmet.</note>; das ist ja noch nicht halb so lang. Daß das Werk dem Könige <hi n="1" rend="underline">von Ihnen</hi> zugeeignet ist, versteht sich, denke ich, von selbst, und statt Geld und Gnade auf der einen Seite haben wir die Ehrfurcht auf der andern, die jenes gewiß entbehrlich macht. – Doch ist es ja ganz unnütz, daß ich darüber ein Wort verliere da<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Sie dergleichen gewiß viel besser einzurichten wissen als ich. – Nun aber die <hi n="1" rend="underline">Plätze</hi> der Dedication und des Mottos. Daß die erstere auf dem Titel wohl zu stehen kommen kann, leidet keinen Zweifel, nicht nur nach französischen, sondern auch nach deutschen Erfahrungen. 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Besser zu Beispiel gefiel zum Beispiel auch Schleinitz, mit dem ich darüber sprach, die Dedication auf einem besondren Blatte. Dann aber freilich müßte wohl das Motto über dem Titel stehen bleiben, da man nicht gut <hi n="1" rend="underline">zwei</hi> Blätter nach dem Titel einfügen könnte – wenigstens meine ich, das würde sich nicht gut machen. Nun Sie haben wohl die Güte zu bestimmen, wie Alles werden soll. Ich erlaube mir nur einen ganz kleinen Vorschlag, diesen: die Ueberschrift „Motto“ wegzulaßen. Diesen unterstütz Schleinitz noch weit eifriger als ich ihn mache. Wir denken, das Motto gebe sich, es stehe wo es wolle, von selbst als solches<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>zu erkennen. Haben Sie dann die Güte auch darüber nochmals Bestimmung zu treffen. – In Beziehung auf alles Gesagte füge ich nur noch hinzu, daß wir (<persName xml:id="persName_a870a970-04bc-428b-97cb-b995dc837fc9">Br & H.<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName>) natürlich gar keine Wünsche in Betreff dieser Anordnung haben, sondern lediglich den allgemeinen, den Ihrigen auf alle Weise zu entsprechen. Auch ist noch hinreichende Zeit vorhanden, einen neuen Titel mit der Dedication zu machen.</p> <p>Die gedruckten Bogen des Dedicationsexemplars gebe ich also an <persName xml:id="persName_a772139c-846d-4e55-bd5e-ad5513279dbc">Stumme<name key="PSN0115197" style="hidden" type="person">Stumme, Anton Wilhelm August (1804-?)</name></persName>. Aber welcherlei Einband würde Ihnen gefallen? Luthers Lieder<name key="PSN0115817" style="hidden" type="author">Winterfeld, Carl Georg August Vivigens von (1784-1852)</name><name key="PSN0110112" style="hidden" type="author">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name><name key="CRT0113182" style="hidden" type="music">Dr. Martin Luthers deutsche geistliche Lieder : nebst den wahrend seines Lebens dazu gebrauchlichen Singweisen und einigen mehrstimmigen Tonsatzen uber dieselben, von Meistern des sechzehnten Jahrhunderts (1840)</name> die Herr <persName xml:id="persName_5787d2ea-73c1-49a8-9aad-af2a643ec761">von Winterfeld<name key="PSN0115817" style="hidden" type="person">Winterfeld, Carl Georg August Vivigens von (1784-1852)</name></persName> dem König von Preußen überbrachte, ließ ich in dunkelvioletten Sammet mit Pressungen ohne Gold binden, das sah recht ernsthaft aus.</p> <p>Die 2 Expl. der Chorstimmen des <title xml:id="title_762e5503-1584-4fc7-9ed3-b2ccf2eeeb68">Lobgesanges<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4a01e298-0a63-479a-b18a-30f11f3cb490"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> sende ich Ihnen durch Herrn <persName xml:id="persName_f8591aaf-4d47-4d63-9378-1fbfabae668b">Trautwein<name key="PSN0115371" style="hidden" type="person">Trautwein, Traugott (1787-1865)</name></persName> und muß auf Ihr Verlangen bemerken, daß sie zusammen 1 rt 8 gr <hi rend="latintype">netto</hi> kosten, wenn sie um des Empfängers willen durchaus berechnet werden müssen. Gleichzeitig sende ich Ihnen ein für Sie eingegangnes Paquet.</p> <p>Endlich, was <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cd6ad820-48da-4d33-b189-f4660604159c">Novello’s<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName></hi> verlornes Blatt betrifft,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7de32478-2441-4549-8719-3250a84e8f81" xml:lang="de ">Novello’s verlornes Blatt betrifft – Gemeint ist das Blatt mit dem englischen Text der Solostücke von Mendelssohns Lobgesang op. 52 (MWV A 18). Alfred Novello hatte dieses in seinem vor dem 9. März 1841 an Mendelssohn geschriebenen Brief gesandt (siehe Brief gb-1841-03-08-06). Breitkopf & Härtel fragte am 14. Mai 1841 an, ob Mendelssohn es noch besäße, er habe es dem Verlag vielleicht nicht zurückgegeben (Brief gb-1841-05-14-01).</note><seg type="pagebreak"> |5| <pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>so wollen wir hier noch einmal recht tüchtig suchen; vielleicht findet sich’s doch. Wo nicht, so schreibe ich Ihnen noch darüber.</p> <p>So wäre nichts übrig, als Ihre freundlichen Erkundigungen nach Ihren und unsern Freunden zu erwiedern. Kennte ich nur der Ihrigen mehrere, so wollte ich Ihnen gern viel Schönes erzählen; doch da wird <persName xml:id="persName_ed42a5f5-a4d5-4ba4-a860-3d66aeb460f4">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> schon sorgen. In meinem eignen Hause geht es Gott sey Dank, jetzt ganz leidlich; <seg type="closer">meine <persName xml:id="persName_31c685e5-245b-4e8f-993b-a4481ae4589c">Frau<name key="PSN0111724" style="hidden" type="person">Härtel, Louise (1811-1871)</name></persName> und mein <persName xml:id="persName_14d414e5-0c31-4e8c-b6da-575ef9d13255">Bruder<name key="PSN0111726" style="hidden" type="person">Härtel, Raymund (1810-1888)</name></persName> danken aufs Beste für Ihre freundliche Nachfrage und wir Alle empfehlen uns Ihnen angelegentlichst.</seg></p> <signed rend="right">Ihr hochachtungsvoll ergebner</signed> <signed rend="right"> <hi rend="latintype">D<hi rend="superscript">r</hi> Härtel</hi> </signed> <dateline rend="left">Leipzig, <date cert="high" when="1841-05-17" xml:id="date_24483921-3f79-43fc-9e12-d7073a588884">17. Mai 1841</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>