gb-1841-05-04-01
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London, 4. Mai 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Ferdinand David.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Somerset Street,
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Mai1841
8 Somerset Street, Portman Sqre Mein lieber Freund, Du bist mir hoffentlich nicht böse, daß ich Dir bis jetzt noch nicht geschrieben habe, ich wollte aber abwarten bis ich Dir über mein diesjähriges hiesiges Thun und Treiben etwas erfreuliches mittheilen könnte; doch scheint es als ob dies doch zu lange dauern könnte, deshalb schreibe ich heute in der Hoffnung daß Dich dieser Brief noch in Leipzig findet. – Im Philharmonic habe ich noch nicht gespielt; da in den ersten 4 Conzerten Violin-Soli waren, so war zum 5ten ein Flötist engagirt; Wenn mir nun im Laufe dieser Woche nicht das Anerbieten gemacht wird im nächsten Conzerte zu spielen, so bin ich entschlossen am Sonntage d 9. Mai per Rotterdam nach Hause zu reisen; da ohnedies das Leben hier durch mancherley häuslicher Unannehmlichkeiten uns wenig Freude bietet. Die Saison ist überhaupt nicht brillant; die Philharmonic’s sind leer und ein paar Conzerte ausgenommen, scheinen die Geschäfte im Allgemeinen schlecht zu gehen. Vieuxtemps hat mit Glück gespielt, hat aber auch bis jetzt nur 3 Engagements und klagte auch daß sie Deinen Lobgesang in Grund und Boden gespielt haben, weißt Du wohl schon; es ist schrecklich wie sie alles übers Knie brechen. Gestern hörte ich die 9te Symphonie, von Moscheles dirigirt, und solltest Du es wohl glauben daß er das Baß-Recitativ im letzten Satze hat vom alten Dragonetti allein spielen lassen, zu dem „stürzet nieder Millionen“ Orgel-Begleitung gesetzt hat und verschiedene Stellen in der Vocalparthie ganz umgearbeitet hat. Wenn Moscheles so etwas thut was ist da von den Andern zu erwarten. – Deine Melusine spielten sie im vorletzten Conzerte nach der alten, mir bis jetzt unbekannten Bearbeitung, wo sie mir lange nicht so gut gefällt als in ihrer jetzigen Gestalt. Zudem spielten sie sie flau, ohne Schatten und Licht, so daß ich ganz ärgerlich war. – Es steht hier jedenfalls eine Umwälzung in musikalischer Beziehung bevor; mir ist von vielen Seiten der Vorschlag gemacht worden mich hier zu etabliren; so lange es aber in Deutschland noch einigermassen geht so denke ich nicht daran. Ueber Deine Berliner Angelegenheit bin ich hier von mehreren Seiten befragt worden, wo ich dann natürlich nicht thun konnte als ob ich gar nichts davon wisse. Ich bin gespannt zu wissen was Du thun wirst; nun muß es sich ja wohl bald entscheiden. – Bey Benekes haben wir einen angenehmen Tag verlebt und viel von Dir gesprochen; ich werde wohl noch dort Musik machen. – Einliegenden Brief an Dr. Dörrien von der Meerti bist Du wohl so gut zu übersenden. An Schleinitz viele herzliche Grüsse, mit nächster Post bekommt er einen Brief der entweder meine Zurückkunft bis Mitte dieses Monats oder gegen Mitte des künftigen annoncirt. – Meine Frau und Bella sind wohl; Hoffentlich geht es bey Dir auch nach Wunsch; und Empfiehl mich Deiner lieben Frau aufs Angelegentlichste; meine Frau grüßt auch herzlichst. Lebewohl, grüsse alle Freunde, und laß Dich nicht von Leipzig abwendig machen, wenns irgend geht. Dein getreuer Ferd. David. London d 4ten Mai 1841
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-05-04-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-05-04-01" xml:id="title_897bf888-ade0-422c-99e0-d6bb1c59c639">Ferdinand David an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 4. 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(Teildruck mit Textabweichungen).</bibl> </listBibl> </additional> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <projectDesc> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p> </projectDesc> <editorialDecl> <p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-05-04" xml:id="date_10e474ee-e64f-4570-b974-43c949e20e18">4. 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Während er 1839 ernsthaft erwogen hatte, seinen Lebensmittelpunkt nach London zu verlagern, war diese Idee aufgrund der Desillusionierung bezüglich der Zustände des englischen Konzertbetriebs weit in den Hintergrund gerückt.</note> etwas erfreuliches mittheilen könnte; doch scheint es als ob dies doch zu lange dauern könnte, deshalb schreibe ich <date cert="high" when="1841-05-04" xml:id="date_aebc2128-1d68-4bee-b34a-b219e8b2ecc5">heute</date> in der Hoffnung daß Dich dieser Brief noch in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8cb9ae7d-5011-4fb2-a820-514ad7ace37e">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_89a18de5-5e26-4c40-a60a-a8354e0d85bb" xml:lang="de ">noch in Leipzig – Mendelssohn übersiedelte am 29. Juli 1841 mit seiner Familie zu einem Probejahr nach Berlin, um dort an der Königlich Preußischen Akademie der Künste und als Preußischer Kapellmeister zu wirken.</note> findet. – Im <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_b00d8347-aa42-4170-b945-d513206ceec5">Philharmonic<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> habe ich noch nicht gespielt; da in den ersten 4 <hi rend="latintype">Conzerten Violin-Soli</hi> waren, so war zum 5<hi rend="superscript">ten</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_364026f1-d4fa-47d1-bf6d-66021c7ba7f6" xml:lang="de ">Im Philharmonic … zum 5ten – zum Programm des fünften Konzerts der Philharmonic Society am 3. Mai 1841 siehe Foster, Philharmonic Society, S. 166 f.</note> ein <persName xml:id="persName_8ce303bc-1c80-418e-b36e-5046940f0051">Flötist<name key="PSN0119675" style="hidden" type="person">Dorus, Louis (eigtl. Vincent Joseph van Steenkiste) (1812-1896)</name></persName> engagirt; Wenn mir nun im Laufe dieser Woche nicht das Anerbieten gemacht wird im <date cert="high" when="1841-05-17" xml:id="date_acded70b-99eb-4343-859a-22298b26beaf">nächsten</date> <hi rend="latintype">Conzerte</hi> zu spielen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7ac6f3ed-fb56-480e-a017-61cb8beb25a1" xml:lang="de ">im nächsten Conzerte zu spielen – Ferdinand David trat im sechsten Konzert der Philharmonic Society am 17. Mai 1841 mit einem seiner nicht identifizierbaren Violinkonzerte auf. Siehe Foster, Philharmonic Society, S. 167.</note> so bin ich entschlossen am <date cert="high" when="1841-05-09" xml:id="date_6fc75fb2-cf65-4c9b-947b-1c781a01095f">Sonntage d 9. </date><hi rend="latintype"><date cert="high" when="1841-05-09" xml:id="date_61e7308e-0200-4b02-ad3a-5923628d89c6">Mai</date> p<hi rend="superscript">er</hi> <placeName xml:id="placeName_a8cacad7-8675-4ea5-a239-b5397047be37">Rotterdam<settlement key="STM0100166" style="hidden" type="locality">Rotterdam</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName></hi> nach Hause zu reisen; da ohnedies das Leben hier durch mancherley häuslicher<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Unannehmlichkeiten uns wenig Freude bietet. Die <hi rend="latintype">Saison</hi> ist überhaupt nicht brillant; die <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_39bc5b0c-044b-44a9-8a7a-c59d95c4c76b">Philharmonic’s<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> sind leer und ein paar <hi rend="latintype">Conzerte</hi> ausgenommen, scheinen die Geschäfte im Allgemeinen schlecht zu gehen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7c793093-20f8-462e-ad99-dd454a5a9009">Vieuxtemps<name key="PSN0115516" style="hidden" type="person">Vieuxtemps, Henry François Joseph (1820-1881)</name></persName></hi> hat mit Glück gespielt, hat aber auch bis jetzt nur 3 Engagements und klagte auch daß sie Deinen <title xml:id="title_7d4406b2-c32b-40fc-861b-c8db5f072184">Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ca10af26-8505-402a-aabf-272e3cb42271"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> in Grund und Boden gespielt haben, weißt Du wohl schon; es ist schrecklich wie sie alles übers Knie brechen. Gestern hörte ich die <title xml:id="title_06077fe5-51b5-40d3-a51e-68ca07f1a359">9<hi rend="superscript">te</hi> <hi rend="latintype">Symphonie</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title>, von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9bf1544d-d1fb-49c9-b38a-33221fd5116f">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> dirigirt, und solltest Du es wohl glauben daß er das Baß-Recitativ im letzten Satze hat vom alten <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d2a23a8a-990d-4443-b887-8d7526168a22">Dragonetti<name key="PSN0110731" style="hidden" type="person">Dragonetti, Domenico Carlo Maria (1763-1846)</name></persName></hi> allein spielen lassen, zu dem „stürzet nieder Millionen“ Orgel-Begleitung gesetzt hat und verschiedene Stellen in der Vocalparthie ganz umgearbeitet hat. Wenn <hi rend="latintype">Moscheles</hi> so etwas thut was ist da von den Andern zu erwarten. – Deine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_8a2c8aae-39a3-4395-8407-6768d6f554f2">Melusine<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_8d7475d6-6d69-4add-a640-ca994906071e"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100367" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 4 zum Märchen von der schönen Melusine F-Dur, [März 1833] bis 14. November 1833; Umarbeitung bis 17. November 1835<idno type="MWV">P 12</idno><idno type="op">32</idno></name></title></hi> spielten sie im <date cert="high" when="1841-04-19" xml:id="date_7cfab3a4-b66d-41dd-b725-8f57d0ba4208">vorletzten</date> Conzerte<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_843b6e5b-55b3-4ed3-b25a-ed6c2e2baea6" xml:lang="de ">im vorletzten Conzerte – im vierten Konzert der Philharmonic Society am 19. April 1841 (vgl. Foster, Philharmonic Society, S. 166).</note> nach der alten, mir bis jetzt unbekannten Bearbeitung, wo sie mir lange nicht so gut<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>gefällt als in ihrer jetzigen Gestalt. Zudem spielten sie sie flau, ohne Schatten und Licht, so daß ich ganz ärgerlich war. – Es steht hier jedenfalls eine Umwälzung in musikalischer Beziehung bevor; mir ist von vielen Seiten der Vorschlag gemacht worden mich <placeName xml:id="placeName_28e2f310-af49-41b5-9796-a4f7cbd7120b">hier<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu etabliren; so lange es aber in Deutschland noch einigermassen geht so denke ich nicht daran. Ueber Deine <placeName xml:id="placeName_86befb72-bbc2-4e2e-b385-ed86689ae0a5">Berliner<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Angelegenheit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4af1b6dd-56b0-4308-9523-f506c7ee036d" xml:lang="de ">Deine Berliner Angelegenheit – siehe Kommentar zu Z.: noch in Leipzig.</note> bin ich hier von mehreren Seiten befragt worden, wo ich dann natürlich nicht thun konnte als ob ich gar nichts davon wisse. Ich bin gespannt zu wissen was Du thun wirst; nun muß es sich ja wohl bald entscheiden. –</p> <p>Bey <persName xml:id="persName_67e7a937-e50b-4f6f-a347-1a6b25a2b44e"><hi rend="latintype">Benekes</hi><name key="PSN0109818" style="hidden" type="person">Benecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B.</name></persName> haben wir einen angenehmen Tag verlebt und viel von Dir gesprochen; ich werde wohl noch dort Musik machen. –</p> <p>Einliegenden Brief an <hi rend="latintype">Dr. <persName xml:id="persName_94c60c08-be2d-407e-b005-112885d24b57">Dörrien<name key="PSN0110715" style="hidden" type="person">Dörrien, Heinrich (1786-1858)</name></persName></hi> von der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_01fd6162-6a16-4412-8fe0-acb68cdee11d">Meerti<name key="PSN0113185" style="hidden" type="person">Meerti (eigtl. Meert), Elisa Jeanne Isabelle (1817-1878)</name></persName></hi> bist Du wohl so gut zu übersenden.</p> <p>An <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ca60c1b3-bddd-4b0b-850b-202a643901cc">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName></hi> viele herzliche Grüsse, mit nächster Post bekommt er einen Brief<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>der entweder meine Zurückkunft bis Mitte dieses Monats oder gegen Mitte des künftigen <hi rend="latintype">annoncirt</hi>. –</p> <p>Meine <persName xml:id="persName_f4dbda91-fd58-409c-9dbd-c1c08cbfd375">Frau<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6f08cef7-858e-4f54-be65-143173c92ce3">Bella<name key="PSN0110569" style="hidden" type="person">David, Isabella (1837-1903)</name></persName></hi> sind wohl; Hoffentlich geht es bey Dir auch nach Wunsch; und Empfiehl mich Deiner lieben <persName xml:id="persName_9d0a7cfa-e855-4a56-942e-760f79dc9e62">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> aufs Angelegentlichste; meine Frau grüßt auch herzlichst. <seg type="closer">Lebewohl, grüsse alle Freunde, und laß Dich nicht von <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5060fd40-5542-4ae0-bbf4-39c33a177672">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> abwendig machen, wenns irgend geht.</seg></p> <signed rend="right">Dein getreuer</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Ferd</hi>. <hi rend="latintype">David</hi>.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">London</hi> d 4<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Mai</hi> 1841 </dateline> </div> </body> </text></TEI>