gb-1841-04-30-06
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Leipzig, April 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.
Luise Ernestine Platzmann.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Seit längerer Zeit schon, wohnt still in mir eine ernste Frage, die ich ebenso nur Ihnen verehrter Herr Doctor Mendelssohn vorlegen, – nur von Ihnen beantwortet haben möchte. Und da die rechte Gelegenheit persönlicher Mittheilung mir versagt blieb, – so mögen Sie gütigst den schriftlichen Zeitraub entschuldigen, den ich Ihnen hierdurch verursache. –
Ich setze den Fall: – Wenn nun einer Ihrer Freunde zu Ihnen käme, und Sie böte, mit ihm zu gehen, zu einen Sterbenden, – der, bei vollem Bewußtseyn immer schwächer werdend, gläubig den noch einzigen Wunsch hegt: – „von Tönen begleitet hinüberschlummern zu können!“ – – –
Würden Sie wohl – willfahren? oder – abwehren? – und, – Wenn sich aus Ihrer eignen innern Welt kein Ton des ewigen Lebens hingeben wollte, – zum unsichtbaren Uebergang vom Hier nach Dort. – , Was? – aus der weit umfassenden Tonwelt – würden Sie, – als das hier Zweckmäßigste. – dem Anderen vorschlagen oder anrathen? –
Aussp ruch von hochwerther Bedeutung ist, und es auch bleibt, bis dessen nicht ohnmöglicher Eintritt in das Leben deren Uebergang erleichtern würde! –
An so manche schöne vielfaltige Gabe, die Sie uns zum unverlierbaren Behalten gegeben haben, wollen wir uns halten, – wenn wir Sie von uns gehen sehen müßten; und auch das werd ich dahin legen, was Ihre freundliche Güte hierüber, wie hier beifügen oder zukommen lassen würde. –
Ernestine Platzmann Preusser
Leipzig
April1841
Seit längerer Zeit schon, wohnt still in mir eine ernste Frage, die ich ebenso nur Ihnen verehrter Herr Doctor Mendelssohn vorlegen, – nur von Ihnen beantwortet haben möchte. Und da die rechte Gelegenheit persönlicher Mittheilung mir versagt blieb, – so mögen Sie gütigst den schriftlichen Zeitraub entschuldigen, den ich Ihnen hierdurch verursache. – Ich setze den Fall: – Wenn nun einer Ihrer Freunde zu Ihnen käme, und Sie böte, mit ihm zu gehen, zu einen Sterbenden, – der, bei vollem Bewußtseyn immer schwächer werdend, gläubig den noch einzigen Wunsch hegt: – „von Tönen begleitet hinüberschlummern zu können!“ – – – Würden Sie wohl – willfahren? oder – abwehren? – und, – Wenn sich aus Ihrer eignen innern Welt kein Ton des ewigen Lebens hingeben wollte, – zum unsichtbaren Uebergang vom Hier nach Dort. –, Was? – aus der weit umfassenden Tonwelt – würden Sie, – als das hier Zweckmäßigste. – dem Anderen vorschlagen oder anrathen? – Zu wohl ist Ihnen das Still-Leben einer auf sich verwiesenen Seele bekannt, um hinlänglich sich überzeugt zu halten, daß für eine Solche, Ihr Ausspruch von hochwerther Bedeutung ist, und es auch bleibt, bis dessen nicht ohnmöglicher Eintritt in das Leben deren Uebergang erleichtern würde! – An so manche schöne vielfaltige Gabe, die Sie uns zum unverlierbaren Behalten gegeben haben, wollen wir uns halten, – wenn wir Sie von uns gehen sehen müßten; und auch das werd ich dahin legen, was Ihre freundliche Güte hierüber, wie hier beifügen oder zukommen lassen würde. – Ihrer Aller Wohlergehen wünschend, und immer dankbar Ihrer gedenken wird mit Hochachtungsvoller Ergebenheit Ernestine Platzmann Preusser Leipzig dat: April 1841
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