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gb-1841-04-04-01

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Heinrich Schlesinger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 4. April 1841 Seit längerer Zeit wollte ich meiner Pflicht nachkommen, Ihnen den aufrichtigsten Dank für den schönen Beitrag auszusprechen, welcher der Klavierschule von Moscheles & Fétis zu Theil geworden ist; viele Beschäftigungen nahmen meine Zeit so sehr Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Schlesinger in Berlin; Berlin, 7. Mai 1840 Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Schlesinger (?) in Berlin; Berlin, 23. Januar 1842 Schlesinger, Heinrich August (1810-1879) Schlesinger, Heinrich August (1810-1879) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/158. Autograph Heinrich Schlesinger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 4. April 1841 Seit längerer Zeit wollte ich meiner Pflicht nachkommen, Ihnen den aufrichtigsten Dank für den schönen Beitrag auszusprechen, welcher der Klavierschule von Moscheles & Fétis zu Theil geworden ist; viele Beschäftigungen nahmen meine Zeit so sehr

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.

Heinrich Schlesinger.

Deutsche Übersetzung des russischen Chors aus Alexej Fedorowitsch Lwow, Grand chœur militaire sur des chansons nationales russes op. 15. Porträt von Alexej Fedorowitsch Lwow (von Thomas Wright, um 1840 [?]). Druckexemplar von Alexej Fedorowitsch Lwows Duo Cantica, quatuor vocibus cantanda op. 6, Berlin: A. M. Schlesinger, 1841; Nachweis: Mendelssohns Musikalienliste von 1844 (vgl. Ward Jones, Catalogue III, S. 291).

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. April 1841 Schlesinger, Heinrich August (1810-1879) counter-resetSchlesinger, Heinrich August (1810-1879) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Schlesinger, Heinrich August (1810-1879) Schlesinger, Heinrich August (1810-1879) Berlin den 4 April 1841. Hochgeehrtester Herr Doctor.

Seit längerer Zeit wollte ich meiner Pflicht nachkommen, Ihnen den aufrichtigsten Dank für den schönen Beitrag<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_651ce2ce-3460-4a6b-b6b6-90e4cf4f8ee0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100468" style="hidden">Etüde (Präludium) f-Moll, 13. November 1836<idno type="MWV">U 125</idno><idno type="op"></idno></name>den schönen Beitrag – Mendelssohn schickte Maurice Schlesinger auf dessen wiederholte Bitten als Etüde das Präludium f-Moll, MWV U 125, von 1836, ein Werk, das 1840 bei Schlesinger als Teil der Méthode des Méthodes de piano von Ignaz Moscheles und François-Joseph Fétis erschien (dort in Teil 2: 18 Études de perfectionnement, S. 22–24; vgl. MWV, S. 333). Die Méthode des Méthodes de piano erschienen als Paralleldruck 1840 sowohl bei Maurice Schlesinger in Paris als auch bei Heinrich Schlesinger in Berlin. Siehe MWV, S. 333. auszusprechen, welcher der Klavierschule von <hi rend="latintype">Moscheles & Fétis</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110045" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano op. 98</name> zu Theil geworden ist; viele Beschäftigungen nahmen meine Zeit so sehr in Anspruch, daß ich es bis jetzt verschieben mußte, mich der Hoffnung hingebend, daß Ihre freundliche Gewogenheit die Verzögerung verzeihen würde; möge die Methode Ihres Beifalls sich erfreuen und sie dieselbe würdig erachten, Ihren kleinen CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) in die Kunst einzuführen, als dessen hellster Stern Sie glänzen. Zugleich erlaube ichich – Noch in der Generation vor Mendelssohn, so z. B. auch bei Mendelssohns Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy, wurde das »Ich« in Briefen als Bescheidenheitsgeste häufig weggelassen. mir das Arrangement<name key="PSN0110738" style="hidden" type="author">Dreyschock, Alexander (1818-1869)</name><name key="CRT0113112" style="hidden" type="music">Lieder transcrites p. Pfte. p. Alex. Dreyschock. Felix Mendelssohn Bartholdy, No. 1, Wasserfahrt. No. 2, Die Nonne.</name> Ihrer Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_9f422135-f663-491c-a542-d09895255594"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100237" style="hidden">Wasserfahrt (Volkslied) »Ich stand gelehnet an den Mast«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 3</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ee792b0f-4448-47eb-8576-79bedadbf8f3"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name> zu überreichen; nehmen Sie es geneigt an als ein durch Erfahrung bestätigtes Vertrauen in das Urtheil des Publikum, welches mit Dank Alles annimmt, wenn es den Funken Ihres Geistes sieht.

Obrist LvoffLwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870) ersuchte mich vor einiger Zeit, Ihnen die deutsche Uebersetzung des russischen Chors seiner Composition zu senden; das Mscpt hatte ich verliehen, es folgt anbei, da Ihr Copist aus demselben am leichtesten in Ihr Exemplar der 3<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Fantasie</hi><name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0113113" style="hidden" type="music">Troisième fantaisie</name> den deutschen Text wird unterlegen können; nach Benutzung derselben erbitte ich das Original durch Herrn Buchhändler VolkmarVolckmar, Franz Ludolf Friedrich Hans (1799-1876) (wohnhaft in der NikolaistraßeLeipzigDeutschland) zurück.

|2| Obrist LvoffLwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870) benachrichtigte mich zugleich, daß er Ihrer gütigen Durchsicht und Nachhülfte seine neue Composition (der er leider die von Ihnen gewünschte Variation nicht hat zufügen können) übergeben habe und ich dieselbe von Ihnen zur Herausgabe erhalten würde; ich bitte ergebenst um Mittheilung, sobald Ihre Zeit die Durchsicht gestattet haben wird, der Componist sieht mit Spannung der Veröffentlichung entgegen.

Das Portrait des ComponistenLwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)Das Portrait des Componisten – Möglicherweise handelte es sich um den Stich des Komponisten Lwow von Thomas Wright (um 1840). Vgl. das Exemplar aus dem Besitz von Robert und Clara Schumann in D-Dlb, Mus. Schu. 175. und seine neuen Motetten<name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0113114" style="hidden" type="music">Duo Cantica, quatuor vocibus cantanda op. 6</name>seine neuen Motetten – Lwows Duo Cantica, quatuor vocibus cantanda op. 6 waren 1841 bei A. M. Schlesinger in Berlin im Druck erschienen. Nachweis des Drucks aus Mendelssohns Besitz in dessen Musikalienliste von 1844; vgl. Ward Jones, Catalogue III, S. 291. erlaube ich mir anbei zu überreichen, ich weiß welche Theilnahme Sie dem Obristen schenken und wie vortheilhaft Sie sich über ihn ausgesprochen haben.wie vortheilhaft Sie sich über ihn ausgesprochen haben – siehe Brief fmb-1840-11-08-02 (Brief Nr. 2856) Felix Mendelssohn Bartholdy an Alexej Fedorowitsch Lwow, Leipzig, 8. November 1840. Herr Concertm. DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873), dem mich bestens zu empfehlen bitte, wird aus Ihren Händen die 2<hi rend="superscript">te</hi> <hi rend="latintype">Fantasie</hi> mit Chören<name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0109841" style="hidden" type="music">Seconde Fantaisie sur des Airs nationaux russes op. 5</name>, welche H GanzGanz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869) neuerdings mit Beifall öffentlich vorgetragen, gewiß freundlich aufnehmen. Das Heft Lieder, auf dessen Umschlag Ihr geehrter Name, enthält keine Zeile von Seiten des Componisten, ich bin deshalb außer Stande, mich mit demselben in Correspondenz zu setzen; die Angabe des Wohnortes und Standes des Componisten würde mir sehr willkommen sein.

Von der schmachvollen Behandlung, welche hier SpontiniSpontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851) gesterngestern – Spontinis Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 im Königlichen Opernhaus hatte nicht »gestern«, d. h. am 3. April, sondern am 2. April 1841 stattgefunden. widerfahren,welche hier Spontini gestern widerfahren – Gaspare Spontini war von 1820 bis 1841 erster Kapellmeister und Generalmusikdirektor des preußischen Hofes. Spontini hatte nach dem Tod Friedrich Wilhelms III. mehrere Artikel in Zeitungen veröffentlichen lassen, in denen er dem König vorwarf, die Vertragsbedingungen ihm als Generalmusikdirektor gegenüber nicht erfüllt zu haben. Am 20. Januar 1841 wurde schließlich in der Leipziger Allgemeinen Zeitung eine Erklärung veröffentlicht, in der Spontini den König beschuldigte, ihm nicht wie vertraglich vereinbart jährlich ein Textbuch für eine Oper geliefert zu haben. Diese Anzeige wurde in Berlin als Majestätsbeleidigung aufgefasst. Der Berliner Generalintendant Wilhelm Friedrich von Redern beantragte daraufhin eine »Criminaluntersuchung«. Spontinis Verhalten brachte die öffentliche Meinung gegen ihn auf. Am 2. April 1841 eskalierte die Situation anlässlich einer Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527, die Spontini im Königlichen Opernhaus dirigierte: »Mit Spannung sah Graf Redern dem Momente entgegen, wo Spontini am Dirigentenpult erscheinen würde. Er kam in Frack, weißer Binde, mit seinem Orden, aber sowie er sich gezeigt hatte, ging ein Sturm des Misfallens durch das ganze Haus los, wie man ihn vordem im Theater noch nie erlebt hatte. Lärm und Geschrei von allen Plätzen des Hauses. Aus dem Parquet, von dem ersten und zweiten Range, von der Galerie, überall der gleiche Ruf: Hinaus! Spontini blieb und bot dem allgemeinen Unwillen Trotz. Er begann die Ouvertüre, von der man nicht einen Tact hörte und gab dann das Zeichen zum Aufziehen des Vorhanges. Aber dieser ging nicht in die Höhe. […] Die Vorstellung sollte erst dann beginnen, wenn bei einer Demonstration Spontini das Orchester verlassen haben würde. Als er jedoch keine Miene dazu machte, entsandte der Polizeichef [Eugen von Puttkamer] den Oberregierungsrath [Christian Philipp] Köhler, um Herrn [Carl August] von Lichtenstein zu veranlassen, Spontini zum Verlassen des Orchesters aufzufordern. Aber der Beamte, der im Parkett war, fand die Thüre nach dem Korridor verschlossen. Man hatte dies in der Vorausbefürchtung gethan, daß Spontini beim Verlassen des Orchesters Insulten von Seite des Publikums ausgesetzt sein möchte. Unterdeß tobte der Sturm während der ganzen Ouvertüre fort und legte sich nicht eher, als bis Spontini das Dirigentenpult verließ und durch eine kleine Thür im Orchester verschwand, die in den Maschinenraum führte. Durch die Thüre entschwand er von diesem Platze für immer. Das war der Abschied Spontinis vom Berliner Publikum« (siehe Redern, Unter drei Königen, S. 223). schweige ich, die Journale werden hoffentlich den Schuldigen züchtigen; FamaFama – in der römischen Mythologie die Gottheit des Ruhmes und des Gerüchts; zugleich Bezeichnung für eine über ein Gerücht verbreitete Geschichte. wird Ihnen bereits die Details mitgetheilt haben.

Ihrer liebenswürdigen Frau GemahlinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) bitte ich mich auf’s Beste zu empfehlen, die lieben KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) auch für mich zu küssen und das mich hocherfreuende Wohlwollen zu bewahren Ihrem aufrichtigen Verehrer Heinrich Schlesinger
            Berlin den 4 April 1841. Hochgeehrtester Herr Doctor.
Seit längerer Zeit wollte ich meiner Pflicht nachkommen, Ihnen den aufrichtigsten Dank für den schönen Beitrag auszusprechen, welcher der Klavierschule von Moscheles & Fétis zu Theil geworden ist; viele Beschäftigungen nahmen meine Zeit so sehr in Anspruch, daß ich es bis jetzt verschieben mußte, mich der Hoffnung hingebend, daß Ihre freundliche Gewogenheit die Verzögerung verzeihen würde; möge die Methode Ihres Beifalls sich erfreuen und sie dieselbe würdig erachten, Ihren kleinen Carl in die Kunst einzuführen, als dessen hellster Stern Sie glänzen. Zugleich erlaube ich mir das Arrangement Ihrer Lieder zu überreichen; nehmen Sie es geneigt an als ein durch Erfahrung bestätigtes Vertrauen in das Urtheil des Publikum, welches mit Dank Alles annimmt, wenn es den Funken Ihres Geistes sieht.
Obrist Lvoff ersuchte mich vor einiger Zeit, Ihnen die deutsche Uebersetzung des russischen Chors seiner Composition zu senden; das Mscpt hatte ich verliehen, es folgt anbei, da Ihr Copist aus demselben am leichtesten in Ihr Exemplar der 3ten Fantasie den deutschen Text wird unterlegen können; nach Benutzung derselben erbitte ich das Original durch Herrn Buchhändler Volkmar (wohnhaft in der Nikolaistraße) zurück.
 Obrist Lvoff benachrichtigte mich zugleich, daß er Ihrer gütigen Durchsicht und Nachhülfte seine neue Composition (der er leider die von Ihnen gewünschte Variation nicht hat zufügen können) übergeben habe und ich dieselbe von Ihnen zur Herausgabe erhalten würde; ich bitte ergebenst um Mittheilung, sobald Ihre Zeit die Durchsicht gestattet haben wird, der Componist sieht mit Spannung der Veröffentlichung entgegen.
Das Portrait des Componisten und seine neuen Motetten erlaube ich mir anbei zu überreichen, ich weiß welche Theilnahme Sie dem Obristen schenken und wie vortheilhaft Sie sich über ihn ausgesprochen haben. Herr Concertm. David, dem mich bestens zu empfehlen bitte, wird aus Ihren Händen die 2te Fantasie mit Chören, welche H Ganz neuerdings mit Beifall öffentlich vorgetragen, gewiß freundlich aufnehmen. Das Heft Lieder, auf dessen Umschlag Ihr geehrter Name, enthält keine Zeile von Seiten des Componisten, ich bin deshalb außer Stande, mich mit demselben in Correspondenz zu setzen; die Angabe des Wohnortes und Standes des Componisten würde mir sehr willkommen sein.
Von der schmachvollen Behandlung, welche hier Spontini gestern widerfahren, schweige ich, die Journale werden hoffentlich den Schuldigen züchtigen; Fama wird Ihnen bereits die Details mitgetheilt haben.
Ihrer liebenswürdigen Frau Gemahlin bitte ich mich auf’s Beste zu empfehlen, die lieben Kinder auch für mich zu küssen und das mich hocherfreuende Wohlwollen zu bewahren Ihrem aufrichtigen Verehrer
Heinrich Schlesinger          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-04-04-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-04-04-01" xml:id="title_772e6b4f-a9fe-4b33-b755-2c9bf36edc4f">Heinrich Schlesinger an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 4. 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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-04-04" xml:id="date_a1707070-ba5a-496d-802b-7bc085a7ae03">4. April 1841</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0114580" resp="author">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0114580" resp="writer">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_e6028ca7-9d3a-407e-bec6-d4aaf3bf0194"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_f74c388e-b3fb-43ec-ae2a-eca073a13f4e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_a1468b3e-2d47-4fec-9de8-31e0aa4c7e7e"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_0b04463f-32bc-47d2-99ac-db0286a1f307"> <docAuthor key="PSN0114580" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a87e7204-2536-42e2-98ad-cfc26d21bf11">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114580" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_d586f375-d6b4-4bd3-83b8-2a53cbb7b9df">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Berlin</hi> den <date cert="high" when="1841-04-04" xml:id="date_afc01581-7f2e-4532-8c41-b3a11bd71b9f">4 <hi rend="latintype">April</hi> 1841</date>.</dateline> <salute rend="left">Hochgeehrtester Herr Doctor.</salute> <p style="paragraph_without_indent">Seit längerer Zeit wollte ich meiner Pflicht nachkommen, Ihnen den aufrichtigsten Dank für den <title xml:id="title_9d0cb98c-85ef-473a-addc-1fa2e13bef89">schönen Beitrag<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_651ce2ce-3460-4a6b-b6b6-90e4cf4f8ee0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100468" style="hidden">Etüde (Präludium) f-Moll, 13. November 1836<idno type="MWV">U 125</idno><idno type="op"></idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c093a245-4f4a-445a-8c78-47d6cff42895" xml:lang="de ">den schönen Beitrag – Mendelssohn schickte Maurice Schlesinger auf dessen wiederholte Bitten als Etüde das Präludium f-Moll, MWV U 125, von 1836, ein Werk, das 1840 bei Schlesinger als Teil der Méthode des Méthodes de piano von Ignaz Moscheles und François-Joseph Fétis erschien (dort in Teil 2: 18 Études de perfectionnement, S. 22–24; vgl. MWV, S. 333). Die Méthode des Méthodes de piano erschienen als Paralleldruck 1840 sowohl bei Maurice Schlesinger in Paris als auch bei Heinrich Schlesinger in Berlin. Siehe MWV, S. 333. </note> auszusprechen, welcher der <title xml:id="title_39c5e971-4532-4b52-bc7c-2e0fed1db60a">Klavierschule von <hi rend="latintype">Moscheles &amp; Fétis</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110045" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano op. 98</name></title> zu Theil geworden ist; viele Beschäftigungen nahmen meine Zeit so sehr in Anspruch, daß ich es bis jetzt verschieben mußte, mich der Hoffnung hingebend, daß Ihre freundliche Gewogenheit die Verzögerung verzeihen würde; möge die Methode Ihres Beifalls sich erfreuen und sie dieselbe würdig erachten, Ihren kleinen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e81c422f-fd12-4f29-b232-61f3f9bf2e3b">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName></hi> in die Kunst einzuführen, als dessen hellster Stern Sie glänzen. Zugleich erlaube <add resp="FMBC" type="editors_addition">ich</add><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_93c9a01e-2095-4340-b9df-2feffbd7c7ea" xml:lang="de ">ich – Noch in der Generation vor Mendelssohn, so z. B. auch bei Mendelssohns Vater Abraham Mendelssohn Bartholdy, wurde das »Ich« in Briefen als Bescheidenheitsgeste häufig weggelassen.</note> mir das <title xml:id="title_2f823d7e-780d-4fc3-9d36-7c4917193561">Arrangement<name key="PSN0110738" style="hidden" type="author">Dreyschock, Alexander (1818-1869)</name><name key="CRT0113112" style="hidden" type="music">Lieder transcrites p. Pfte. p. Alex. Dreyschock. Felix Mendelssohn Bartholdy, No. 1, Wasserfahrt. No. 2, Die Nonne.</name></title> <title xml:id="title_242e8d9d-4ebe-4d95-bbb4-16aa67a2583b">Ihrer Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_9f422135-f663-491c-a542-d09895255594"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_two_voices_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100237" style="hidden">Wasserfahrt (Volkslied) »Ich stand gelehnet an den Mast«, [20. November 1836]<idno type="MWV">J 3</idno><idno type="op"></idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ee792b0f-4448-47eb-8576-79bedadbf8f3"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100619" style="hidden">Zwölf Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1830, 1. Heft (Der Jüngling); enthält MWV K 39, K 41, K 42, K 52, K 38 und K 50, 2. Heft (Das Mädchen); enthält Sehnsucht »Fern und ferner schallt der Reigen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 51, K 53, Verlust »Und wüssten’s die Blumen, die kleinen«, komponiert von Fanny Hensel, MWV K 54 und Die Nonne »Im stillen Klostergarten«, komponiert von Fanny Hensel<idno type="MWV">SD 3</idno><idno type="op">9</idno></name></title> zu überreichen; nehmen Sie es geneigt an als ein durch Erfahrung bestätigtes Vertrauen in das Urtheil des Publikum, welches mit Dank Alles annimmt, wenn es den Funken Ihres Geistes sieht.</p> <p><persName xml:id="persName_7a73a1b4-de07-48c3-96ee-90eac151dbf0">Obrist <hi rend="latintype">Lvoff</hi><name key="PSN0113006" style="hidden" type="person">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name></persName> ersuchte mich vor einiger Zeit, Ihnen die deutsche Uebersetzung des russischen Chors seiner <gap quantity="3" reason="deletion" unit="characters"></gap> Composition zu senden; das <hi rend="latintype">Mscpt</hi> hatte <add resp="FMBC" type="editors_addition">ich</add> verliehen, es folgt anbei, da Ihr Copist aus demselben am leichtesten in Ihr Exemplar der <title xml:id="title_72a535f2-3060-4059-9795-ed94ff1e8d17">3<hi rend="superscript">ten</hi> <hi rend="latintype">Fantasie</hi><name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0113113" style="hidden" type="music">Troisième fantaisie</name></title> den deutschen Text wird unterlegen können; nach Benutzung derselben erbitte <add resp="FMBC" type="editors_addition">ich</add> das Original durch Herrn Buchhändler <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_478953a7-d79b-45ff-acc1-82519da37c99">Volkmar<name key="PSN0118832" style="hidden" type="person">Volckmar, Franz Ludolf Friedrich Hans (1799-1876)</name></persName></hi> (wohnhaft in der <placeName xml:id="placeName_e8fbbd72-128e-48a5-ae33-d76bc3d280c5">Nikolaistraße<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>) zurück.</p> <p><seg type="pagebreak">|2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg><persName xml:id="persName_171d1e1e-2f4b-4583-b0cb-1dd6b7b489a4">Obrist <hi rend="latintype">Lvoff</hi><name key="PSN0113006" style="hidden" type="person">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name></persName> benachrichtigte mich zugleich, daß er Ihrer gütigen Durchsicht und Nachhülfte seine neue Composition (der er leider die von Ihnen gewünschte Variation nicht hat zufügen können) übergeben habe und ich dieselbe von Ihnen zur Herausgabe erhalten würde; ich bitte ergebenst um Mittheilung, sobald Ihre Zeit die Durchsicht gestattet haben wird, der Componist sieht mit Spannung der Veröffentlichung entgegen.</p> <p>Das Portrait des <persName xml:id="persName_2af3fd9e-a3bb-44cb-8840-c44fe7309d80">Componisten<name key="PSN0113006" style="hidden" type="person">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_249ac641-fd9e-4a79-b050-a4352862798f" xml:lang="de ">Das Portrait des Componisten – Möglicherweise handelte es sich um den Stich des Komponisten Lwow von Thomas Wright (um 1840). Vgl. das Exemplar aus dem Besitz von Robert und Clara Schumann in <ref target="https://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/333005/1" xml:id="ref_b7f8f1df-f675-4b62-b938-2bf114a16032">D-Dlb, Mus. Schu. 175</ref>.</note> und seine neuen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e8762f2f-0f1c-42dd-a70e-e5463ad8920b">Motetten<name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0113114" style="hidden" type="music">Duo Cantica, quatuor vocibus cantanda op. 6</name></title></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7be550c8-9929-45bb-9fd6-39e084056988" xml:lang="de ">seine neuen Motetten – Lwows Duo Cantica, quatuor vocibus cantanda op. 6 waren 1841 bei A. M. Schlesinger in Berlin im Druck erschienen. Nachweis des Drucks aus Mendelssohns Besitz in dessen Musikalienliste von 1844; vgl. Ward Jones, Catalogue III, S. 291.</note> erlaube <add resp="FMBC" type="editors_addition">ich</add> mir anbei zu überreichen, ich weiß welche Theilnahme Sie dem Obristen schenken und wie vortheilhaft Sie sich über ihn ausgesprochen haben.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a77d29de-72ed-47c9-a640-c67b6cf43a3f" xml:lang="de ">wie vortheilhaft Sie sich über ihn ausgesprochen haben – siehe Brief fmb-1840-11-08-02 (Brief Nr. 2856) Felix Mendelssohn Bartholdy an Alexej Fedorowitsch Lwow, Leipzig, 8. November 1840.</note> Herr Concertm. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4960a1ec-37eb-4856-8879-25fabc1dbb0e">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>, dem mich bestens zu empfehlen bitte, wird aus Ihren Händen die<title xml:id="title_3f381393-0ade-416c-a3f8-55a77e8de984"> 2<hi rend="superscript">te</hi> <hi rend="latintype">Fantasie</hi> mit Chören<name key="PSN0113006" style="hidden" type="author">Lwow, Alexej Fedorowitsch Graf (1798-1870)</name><name key="CRT0109841" style="hidden" type="music">Seconde Fantaisie sur des Airs nationaux russes op. 5</name></title>, welche H <persName xml:id="persName_c3a77c4c-0093-4366-9060-f798374e1328">Ganz<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name></persName> neuerdings mit Beifall öffentlich vorgetragen, gewiß freundlich aufnehmen. Das Heft Lieder, auf dessen Umschlag Ihr geehrter Name, enthält keine Zeile von Seiten des Componisten, ich bin deshalb außer Stande, mich mit demselben in Correspondenz zu setzen; die Angabe des Wohnortes und Standes des Componisten würde mir sehr willkommen sein.</p> <p>Von der schmachvollen Behandlung, welche hier <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_65a791ad-869e-4ea7-a719-379f7eab20b8">Spontini<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName></hi> <date cert="high" when="1841-04-02" xml:id="date_ab7345e8-9c02-43f6-ac74-5dcf0f27407d">gestern</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f4d20a69-0d10-411c-8f66-23be765bdaf9" xml:lang="de ">gestern – Spontinis Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527 im Königlichen Opernhaus hatte nicht »gestern«, d. h. am 3. April, sondern am 2. April 1841 stattgefunden.</note> widerfahren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_03367d85-cc1a-4673-9873-6887e9f2188e" xml:lang="de ">welche hier Spontini gestern widerfahren – Gaspare Spontini war von 1820 bis 1841 erster Kapellmeister und Generalmusikdirektor des preußischen Hofes. Spontini hatte nach dem Tod Friedrich Wilhelms III. mehrere Artikel in Zeitungen veröffentlichen lassen, in denen er dem König vorwarf, die Vertragsbedingungen ihm als Generalmusikdirektor gegenüber nicht erfüllt zu haben. Am 20. Januar 1841 wurde schließlich in der Leipziger Allgemeinen Zeitung eine Erklärung veröffentlicht, in der Spontini den König beschuldigte, ihm nicht wie vertraglich vereinbart jährlich ein Textbuch für eine Oper geliefert zu haben. Diese Anzeige wurde in Berlin als Majestätsbeleidigung aufgefasst. Der Berliner Generalintendant Wilhelm Friedrich von Redern beantragte daraufhin eine »Criminaluntersuchung«. Spontinis Verhalten brachte die öffentliche Meinung gegen ihn auf. Am 2. April 1841 eskalierte die Situation anlässlich einer Aufführung von Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527, die Spontini im Königlichen Opernhaus dirigierte: »Mit Spannung sah Graf Redern dem Momente entgegen, wo Spontini am Dirigentenpult erscheinen würde. Er kam in Frack, weißer Binde, mit seinem Orden, aber sowie er sich gezeigt hatte, ging ein Sturm des Misfallens durch das ganze Haus los, wie man ihn vordem im Theater noch nie erlebt hatte. Lärm und Geschrei von allen Plätzen des Hauses. Aus dem Parquet, von dem ersten und zweiten Range, von der Galerie, überall der gleiche Ruf: Hinaus! Spontini blieb und bot dem allgemeinen Unwillen Trotz. Er begann die Ouvertüre, von der man nicht einen Tact hörte und gab dann das Zeichen zum Aufziehen des Vorhanges. Aber dieser ging nicht in die Höhe. […] Die Vorstellung sollte erst dann beginnen, wenn bei einer Demonstration Spontini das Orchester verlassen haben würde. Als er jedoch keine Miene dazu machte, entsandte der Polizeichef [Eugen von Puttkamer] den Oberregierungsrath [Christian Philipp] Köhler, um Herrn [Carl August] von Lichtenstein zu veranlassen, Spontini zum Verlassen des Orchesters aufzufordern. Aber der Beamte, der im Parkett war, fand die Thüre nach dem Korridor verschlossen. Man hatte dies in der Vorausbefürchtung gethan, daß Spontini beim Verlassen des Orchesters Insulten von Seite des Publikums ausgesetzt sein möchte. Unterdeß tobte der Sturm während der ganzen Ouvertüre fort und legte sich nicht eher, als bis Spontini das Dirigentenpult verließ und durch eine kleine Thür im Orchester verschwand, die in den Maschinenraum führte. Durch die Thüre entschwand er von diesem Platze für immer. Das war der Abschied Spontinis vom Berliner Publikum« (siehe Redern, Unter drei Königen, S. 223).</note> schweige ich, die Journale werden hoffentlich den Schuldigen züchtigen; <hi rend="latintype">Fama</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9d1c03f5-07c7-43fc-af1a-87838c5934e2" xml:lang="de ">Fama – in der römischen Mythologie die Gottheit des Ruhmes und des Gerüchts; zugleich Bezeichnung für eine über ein Gerücht verbreitete Geschichte.</note> wird Ihnen bereits die Details mitgetheilt haben.</p> <closer rend="left">Ihrer liebenswürdigen Frau <persName xml:id="persName_7df3e580-68b8-4a14-9d2c-1d0043089e7b">Gemahlin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> bitte ich mich auf’s Beste zu empfehlen, die lieben <persName xml:id="persName_e35f7793-b2b4-4f2b-bb57-0147e2749c0c">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name><name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName> auch für mich zu küssen und das mich hocherfreuende Wohlwollen zu bewahren</closer> <signed rend="right">Ihrem aufrichtigen Verehrer</signed> <signed rend="right"> <hi rend="latintype">Heinrich Schlesinger</hi> </signed> </div> </body> </text></TEI>