gb-1841-03-20-01
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Stettin, 20. März 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Carl August Dohrn.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Es war ein Glück, daß Dein Psalmwechselprotest
Du willst von mir versos Leoninos , und ich werde Dich damit nach Wunsch bedienen. Als der
, einem ehrlichen Violinenschänder, dessen Zwerggestalt ihn vielleicht Deinem Gedächtnisse noch zurückruft. Haak übernahm bei diesen Concerten die Oberhoheit, Auswahl, und die Taktdrescherei in den beiden letzten Proben – der Rest, das eigentliche Stiefelwischen, Proben mit einzelnen Stimmen, mit dem Streichquartett, und allenfalls ein elendes Solo vonLiebert
Loewebehauptete, es liege an
Liebertsvon Jahr zu Jahr krebsendem Geigenspiele, Liebert an
das Wenige vonleaena
Vox humana, womit sie allezeit die größte Partie oder wenn thunlich alles singbare in Beschlag nehme, durch die bedeutende Mimik,
aliasGesichterschneiden, illustrire, wodurch es längst dahin gekommen, daß bei ihr das Sprüchwort sich falsch erwiesen „man könne niemand ins Herz sehen“, sintemal man ihr bei
asins Herz, bei
ain den Magen und bei
bin den leeren Raum sehen könne.
Genug, die Concertbevölkerung ward jährlich matter und dünner wie Luisens Limonade, und im Herbst, 1839, als Libertinus sich in die Löwenhöhle begiebt, um wegen der nächsten
stagionedes Gewaltigen
bon plaisirzu erfragen, äußert sich selbiger mit anscheinendster Indifferenz dahin: „es sei wohl nicht der Mühe werth, sich Mühe zu geben“ ruft aber dem resignirt abmarschirenden Maskopisten nach: „oder, wenn er wollte, so könnten sie im Gebiete der Publicumspatienz weiter experimentiren, nur mit veränderten Divisoren; er wolle großmüthigerweise 1/3 des Ueberschusses verlieren, wenn ihm dagegen 2/3 gesichert würden: oder auch zwei Concerte
pure proleone und ein drittes
prolibertino , in welchem er, der
Demnächste erschien auf dem nächsten Fetzen Fließpapier unter andern HolzlicitirungenOelschlaeger
a non lucendo) machte der Leu bekannt, er werde 3 Concerte geben und das Nähere durch Umlauf bekannt machen. Ihm waren also die Familienväter
lociin finanzieller Beklemmung, da es sich augenscheinlich darum handelte, ihnen gegen baar Geld mehr Geschmack auf das schlafende Auge zu impfen als sie vor dem Hauptbuche
sub rubroHaushaltungskosten
contoverantworten mochten. Indeß in der ersten Ueberraschung zeichneten sie bei
maçonnerie. Die edelsten Abderiten
lociwerden aufgefordert, einem Gesangvereine beizutreten,
notabeneals
inactiveMitglieder, es werden winterlich drei Aufführungen Statt haben, dazu werden Billets, aber nicht mehr au porteur, sondern nur für die bezeichnete Person gültig ausgegeben, – nicht etwa gratis sondern für 20 sgl –, und von dem Ertrage will
leo generosus
nichts, sondern nach Abzug der Vereins- und Concert-Kosten wird der Rest in Musicalien für den Verein angelegt.
Zuerst war über diese Uneigennützigkeit des Candidaten Jobses
allgemeines Schütteln des Kopfes – da ich aber glaubte, das nicht eben edle motiv dieses Edelmuths zu erkennen, auch mich für berufen hielt, auf die Verwerflichkeit dieser hypervornehmen Exclusivmusik aufmerksam zu machen, so schloß ich mich von den Hochtories aus und gab meinen fragenden Bekannten folgende Gründe dafür:Das scheinbare Hauptargument, womit diese gewaltsame Neuerung sich rechtfertigen will, ist, daß die Gesangsdilettantinnen loci sich weigern, vor dem Publicum aufzutreten, und sich möglichen mündlichen, ja gedruckten Recensionen auszusetzen. Hiebei liegt ein dreifacher Irrthum zum Grunde: 1) kann eine Stadt wie
Ferner: ist der Arbeiter seines Lohnes nicht werth? Sollen die armen Musiker nicht ein jur quaesitum haben, die spärlichen Aehren ihrer artistischen Saat ad saccum zu ernten, weil es einem vermöglichen mit anderweitem sichern Einkommen versehnen Leitbock und Neidhammelquaest auflöst? wem fällt das Eigenthum der angeschafften Noten zu? doch wohl nach aller Wahrscheinlichkeit dem dörigenten
Wenn ich nun erwäge, daß wir, vor 12 Jahren etwa, im Stande waren,
soauszuführen, daß Du mit dem Geiste der Exhibition Dich zufrieden erklärtest, wenn ich ferner bedenke, daß wir jetzt kaum vermögen, die
suchen, dessen maaß- und saft-lose Polygraphie der fatale Anlaß wird, deshalb über der schlottrigen Aufführung seinerdux gregis
ipse fecitsdie Meisterwerke Andrer gar nicht oder wenig würdig executirt werden.
Nun hoffe ich Deinem Begehren über das Treiben des leo rugiens entsprochen zu haben ob er componirt weiß ich nicht, vermuthe es aber, da er mir unheilbar an der Tintenkrätze zu leiden scheint – übrigens sind wir gemessen höflich zu einander, da er wohl fühlt, daß ich mit seinem formlos enormem Selbstgefühle nicht sympathisire, doch aber in etwas meine im Fall der Nothwehr scharfe Zunge scheut, um unnöthig offnen Krieg zu beginnen. Um so mehr rechne ich darauf, Du wirst uns aus Freundschaft für mich und aus Interesse für die gute Sache zum nächsten Winter behülflich sein, rechtschaffne Werke in
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wenn z. B. der
Notabenequ
opusgestochen existiren sollte, so einem das bei uns für verzeihliche Unkunde und nicht für unbescheidnes Anmuthen, denn wir haben keine reine Musikhandl sondern nur Buchhändler, die nebenher mit Noten handeln, folglich in den Catalogen schlecht zu Hause sind. In solchem Falle also laß uns nicht etwa unsre Ignoranz aus Empfindlichkeit entgelten, sondern weise uns schlechtweg an die rechte Quelle.
und Dir.Lope de Vega
Habeas tibi, berühmter Freund, und schlage es nicht ab
AD.
Was machst Du jetzt?
20/3/41. Geschätzter Oratorientöpfer, Liederkneter und Thonkünstler durchweg Es war ein Glück, daß Dein Psalmwechselprotest vom 9 noch vor dem Concerte am 16 rechtzeitig eintraf, um uns aus der Verlegenheit zu reißen, von der wir bereits träumten, daß nehmlich – bei dem Ausbleiben einer abschlägigen Antwort – die Noten unterweges sein müßten, wir aber davon keinen Gebrauch für dies Jahr machen könnten, da unser einziges Concertlocal am 17 wegen Vorbereitungen zur Ausstellung geschlossen wurde. So daß wie gesagt bei solcher Zeitbedrängniß Dein Nein uns den Humor unverdorben ließ, sonderlich, wenn Du im nächsten Winter uns hülfreiche Perspective eröffnest. Du willst von mir versos Leoninos, und ich werde Dich damit nach Wunsch bedienen. Als der Leu hier einzog, existirten 4 sogenannte Abonnementsconcerte, gegeben von dem alten Haak (respectablem Zopfschüler Benda’s) und dem kleinen Liebert, einem ehrlichen Violinenschänder, dessen Zwerggestalt ihn vielleicht Deinem Gedächtnisse noch zurückruft. Haak übernahm bei diesen Concerten die Oberhoheit, Auswahl, und die Taktdrescherei in den beiden letzten Proben – der Rest, das eigentliche Stiefelwischen, Proben mit einzelnen Stimmen, mit dem Streichquartett, und allenfalls ein elendes Solo von Maurer oder Möser lag auf dem kleinen Liebert. Den Ertrag nahm jeder zur Hälfte. Nach Haaks Tode – (so lange hatte sich Loewe mit Gratisaufführungen von Kirchenmusiken begnügt) – trat Loewe in dessen Stelle und natürlich auch in die pecuniäre Bedingung. Und das hat bis 1839, etwa 12-15 Jahr, ruhig so fortgedauert. Inzwischen wurde die Theilnahme des Publicums sichtlich flau. Loewe behauptete, es liege an Lieberts von Jahr zu Jahr krebsendem Geigenspiele, Liebert an Leus Oratorien, die niemand hören wollte. Gleichgültige Dritte meinten, beide hätten Recht; es wäre aber noch zu berücksichtigen, daß die leaena das Wenige von Vox humana, womit sie allezeit die größte Partie oder wenn thunlich alles singbare in Beschlag nehme, durch die bedeutende Mimik, alias Gesichterschneiden, illustrire, wodurch es längst dahin gekommen, daß bei ihr das Sprüchwort sich falsch erwiesen „man könne niemand ins Herz sehen“, sintemal man ihr bei as ins Herz, bei a in den Magen und bei b in den leeren Raum sehen könne. Genug, die Concertbevölkerung ward jährlich matter und dünner wie Luisens Limonade, und im Herbst, 1839, als Libertinus sich in die Löwenhöhle begiebt, um wegen der nächsten stagione des Gewaltigen bon plaisir zu erfragen, äußert sich selbiger mit anscheinendster Indifferenz dahin: „es sei wohl nicht der Mühe werth, sich Mühe zu geben“ ruft aber dem resignirt abmarschirenden Maskopisten nach: „oder, wenn er wollte, so könnten sie im Gebiete der Publicumspatienz weiter experimentiren, nur mit veränderten Divisoren; er wolle großmüthigerweise 1/3 des Ueberschusses verlieren, wenn ihm dagegen 2/3 gesichert würden: oder auch zwei Concerte pure pro leone und ein drittes pro libertino, in welchem er, der Leu, gratis tactiren wolle. – Worauf der gedemüthigte Fiedler trotzig den fünften Theil seiner Länge, nehmlich seinen außer Verhältniß großen Kopf schüttelte, und abging. Demnächste erschien auf dem nächsten Fetzen Fließpapier unter andern Holzlicitirungen und Todesanzeigen auch die Notiz Lieberts, er werde im nächsten Winter unter gütiger Direction des H Oelschlaeger 3 Concerte veranstalten. Publicum, ohne Kenntniß des in der Löwenhöhle Vorgefallnen, spitzte die Ohren, blies die Nüstern auf und merkte Unrath im Lager des Archivar. In einer folgenden Nummer der St. Intelligenz (a non lucendo) machte der Leu bekannt, er werde 3 Concerte geben und das Nähere durch Umlauf bekannt machen. Ihm waren also die Familienväter loci in finanzieller Beklemmung, da es sich augenscheinlich darum handelte, ihnen gegen baar Geld mehr Geschmack auf das schlafende Auge zu impfen als sie vor dem Hauptbuche sub rubro Haushaltungskosten conto verantworten mochten. Indeß in der ersten Ueberraschung zeichneten sie bei Liebert aus Rechtsgefühl und beim Leuen aus philisterhaften Bedenken, ihm conventionell aufs Hühnerauge zu kommen. Dennoch war die Liebertsche Subscription reichlicher ausgefallen – und nun höre und staune! Löwe cassirt seinen mager bevölkerten Abonnirbogen und stiftet eine musicalische maçonnerie. Die edelsten Abderiten loci werden aufgefordert, einem Gesangvereine beizutreten, notabene als inactive Mitglieder, es werden winterlich drei Aufführungen Statt haben, dazu werden Billets, aber nicht mehr au porteur, sondern nur für die bezeichnete Person gültig ausgegeben, – nicht etwa gratis sondern für 20 sgl –, und von dem Ertrage will leo generosus nichts, sondern nach Abzug der Vereins- und Concert-Kosten wird der Rest in Musicalien für den Verein angelegt. Zuerst war über diese Uneigennützigkeit des Candidaten Jobses allgemeines Schütteln des Kopfes – da ich aber glaubte, das nicht eben edle motiv dieses Edelmuths zu erkennen, auch mich für berufen hielt, auf die Verwerflichkeit dieser hypervornehmen Exclusivmusik aufmerksam zu machen, so schloß ich mich von den Hochtories aus und gab meinen fragenden Bekannten folgende Gründe dafür: Das scheinbare Hauptargument, womit diese gewaltsame Neuerung sich rechtfertigen will, ist, daß die Gesangsdilettantinnen loci sich weigern, vor dem Publicum aufzutreten, und sich möglichen mündlichen, ja gedruckten Recensionen auszusetzen. Hiebei liegt ein dreifacher Irrthum zum Grunde: 1) kann eine Stadt wie Stettin irgend complicirte musicalische Leistungen ohne Beihülfe der Dilettanten niemals ausführen 2) haben die bedeutendsten Dilettantinnen unter Haak und anfängl. auch unter Loewe sich dessen nie geweigert 3) zeigt bereits die Erfahrung, daß das nachträgliche Besprechen und relative Bekakeln einzelner Dilettirungen durch diese Procedur nicht gehemmt wird, wie leicht vorauszusehen war, da in einer Stadt wie Stettin dergleichen auch ohne privilegirte Rellstabe und Vorschmecker notorisch wird. Ferner: ist der Arbeiter seines Lohnes nicht werth? Sollen die armen Musiker nicht ein jur quaesitum haben, die spärlichen Aehren ihrer artistischen Saat ad saccum zu ernten, weil es einem vermöglichen mit anderweitem sichern Einkommen versehnen Leitbock und Neidhammel einfällt, aus momentaner Gereiztheit den Uneigennützigen zu spielen? Wenn sich nun, – wir haben der Beispiele sattsam – der Gesangverein quaest auflöst? wem fällt das Eigenthum der angeschafften Noten zu? doch wohl nach aller Wahrscheinlichkeit dem dörigenten? Und was wird da die Großmuth thun? Wenn ich nun erwäge, daß wir, vor 12 Jahren etwa, im Stande waren, Beethovensche Symphonien, ja sogar die neunte, so auszuführen, daß Du mit dem Geiste der Exhibition Dich zufrieden erklärtest, wenn ich ferner bedenke, daß wir jetzt kaum vermögen, die zweite ohne grobe grammaticalische Fehler aufzuführen, da unter den bezahlten und dilettirenden Orchestermitgliedern eine Insubordination und Rohheit ohne Maaß eingerissen ist, so muß ich nothwendig den Hauptgrund davon in der flauen Gleichgültigkeit des dux gregis suchen, dessen maaß- und saft-lose Polygraphie der fatale Anlaß wird, deshalb über der schlottrigen Aufführung seiner ipse fecits die Meisterwerke Andrer gar nicht oder wenig würdig executirt werden. Nun hoffe ich Deinem Begehren über das Treiben des leo rugiens entsprochen zu haben ob er componirt weiß ich nicht, vermuthe es aber, da er mir unheilbar an der Tintenkrätze zu leiden scheint – übrigens sind wir gemessen höflich zu einander, da er wohl fühlt, daß ich mit seinem formlos enormem Selbstgefühle nicht sympathisire, doch aber in etwas meine im Fall der Nothwehr scharfe Zunge scheut, um unnöthig offnen Krieg zu beginnen. Um so mehr rechne ich darauf, Du wirst uns aus Freundschaft für mich und aus Interesse für die gute Sache zum nächsten Winter behülflich sein, rechtschaffne Werke in del darstellen zu können. Notabene wenn z. B. der Psalm qu oder ein andres zu begehrendes opus gestochen existiren sollte, so einem das bei uns für verzeihliche Unkunde und nicht für unbescheidnes Anmuthen, denn wir haben keine reine Musikhandl sondern nur Buchhändler, die nebenher mit Noten handeln, folglich in den Catalogen schlecht zu Hause sind. In solchem Falle also laß uns nicht etwa unsre Ignoranz aus Empfindlichkeit entgelten, sondern weise uns schlechtweg an die rechte Quelle. Schließlich das Beste, nehmlich Grüße an Deine Dattelgaben und die Bitte, meinem jüngsten Sproß Deinen Namen zu leihen. Anton Felix soll er heißen. Anton nach meiner Schwägerin und Felix nach Lope de Vega und Dir. Habeas tibi, berühmter Freund, und schlage es nicht ab Deinem AD. Was machst Du jetzt? Deine „Suleika, West- ist göttlich!
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-03-20-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-03-20-01" xml:id="title_972c8781-adac-46e7-8e91-75eccd0291d9">Carl August Dohrn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Stettin, 20. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-03-20" xml:id="date_cd74309b-b0d7-4747-995a-45e1354d3d92">20. 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So daß wie gesagt bei solcher Zeitbedrängniß Dein Nein uns den Humor unverdorben ließ, sonderlich, wenn Du im nächsten Winter uns hülfreiche Perspective eröffnest.</p> <p>Du willst von mir <hi rend="latintype">versos <persName xml:id="persName_515fc679-19f3-4f81-92b1-1128e8bcb8e8">Leoninos<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_7fb03edc-d409-40dd-9aeb-537304fbe53a" xml:lang="span ">versos Leoninos – span., Leoninische Verse.</note>, und ich werde Dich damit nach Wunsch bedienen. Als der <persName xml:id="persName_06c319e0-23ce-47a5-9ee9-6d3468a68416">Leu<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName> hier einzog, existirten 4 sogenannte <placeName xml:id="placeName_8d2a9fc1-24c1-46f1-970f-4098ef60fe50">Abonnementsconcerte<name key="NST0105341" style="hidden" subtype="" type="institution">Abonnementkonzerte</name><settlement key="STM0100153" style="hidden" type="locality">Stettin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, gegeben von dem alten <persName xml:id="persName_26b69daa-6f50-4e03-a337-383d513c6910">Haak<name key="PSN0120429" style="hidden" type="person">Haack, Friedrich Wilhelm (1765-1825)</name></persName> (respectablem Zopfschüler <persName xml:id="persName_eadbf84b-7673-475b-89f9-964430930f7b">Benda’s<name key="PSN0120430" style="hidden" type="person">Benda, Franz Benda (František) (1709-1786)</name></persName>) und dem kleinen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_697e60d5-38da-4a75-9bce-3f2c5a473a01">Liebert<name key="PSN0112835" style="hidden" type="person">Liebert, Carl G. (?-1850)</name></persName></hi>, einem ehrlichen Violinenschänder, dessen Zwerggestalt ihn vielleicht Deinem Gedächtnisse noch zurückruft. Haak übernahm bei diesen Concerten die Oberhoheit, Auswahl, und die Taktdrescherei in den beiden letzten Proben – der Rest, das eigentliche Stiefelwischen, Proben mit einzelnen Stimmen, mit dem Streichquartett, und allenfalls ein elendes Solo von <persName xml:id="persName_7dc5dfae-d8aa-472a-b2e0-b3032bc900b5">Maurer<name key="PSN0117531" style="hidden" type="person">Maurer, Eduard (1795-1850)</name></persName> oder <persName xml:id="persName_5d259d1b-f57e-4d51-b163-c90060782f98">Möser<name key="PSN0113371" style="hidden" type="person">Moeser (Möser), Carl Heinrich Ludwig Joachim Wilhelm (1774-1851)</name></persName> lag auf dem kleinen Liebert. Den Ertrag nahm jeder zur Hälfte. Nach Haaks Tode – (so lange hatte sich <persName xml:id="persName_28c83619-b967-48c4-8deb-7042b72d9582">Loewe<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName> mit Gratisaufführungen von Kirchenmusiken<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1747178e-4e61-479e-b5a7-575bc49ec720" xml:lang="de ">Gratisaufführungen von Kirchenmusiken – Carl Loewe war Kantor und Organist an der Jakobikirche in Stettin.</note> begnügt) – trat Loewe in dessen Stelle<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4398d30-8b46-4251-8a6c-07c862bbb0f0" xml:lang="de ">dessen Stelle – des Musikdirektors in Stettin.</note> und natürlich auch in die pecuniäre Bedingung. Und das hat bis 1839, etwa 12-15 Jahr, ruhig so fortgedauert. Inzwischen wurde die Theilnahme des Publicums sichtlich flau. <hi n="1" rend="underline">Loewe</hi> behauptete, es liege an <hi n="1" rend="underline">Lieberts</hi> von Jahr zu Jahr krebsendem Geigenspiele, Liebert an <title xml:id="title_73df499c-51a5-4f49-afb7-c535e9f3c52f">Leus Oratorien<name key="PSN0112914" style="hidden" type="author">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name><name key="CRT0109794" style="hidden" type="music">Oratorien</name></title>, die niemand hören wollte.<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Gleichgültige Dritte meinten, beide hätten Recht; es wäre aber noch zu berücksichtigen, daß die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1d97afc4-5af6-47fa-b72b-b69208964258">leaena<name key="PSN0120431" style="hidden" type="person">Loewe, Auguste Emilie Laura (1806-1895)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c42f72da-e020-4bcf-a286-3a7153657a7b" xml:lang="la ">leaena – lat., Löwin.</note> das Wenige von <hi rend="latintype">Vox humana</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_749e3265-6054-41a9-9195-34e1742e4872" xml:lang="de ">das Wenige von Vox humana – Carl Loewes zweite Ehefrau Auguste Emilie Laura Loewe war Sängerin in Stettin.</note> womit sie allezeit die größte Partie oder wenn thunlich alles singbare in Beschlag nehme, durch die bedeutende Mimik, <hi rend="latintype">alias</hi> Gesichterschneiden, illustrire, wodurch es längst dahin gekommen, daß bei ihr das Sprüchwort sich falsch erwiesen „man könne niemand ins Herz sehen“, sintemal man ihr bei <hi rend="latintype">as</hi> ins Herz, bei <hi rend="latintype">a</hi> in den Magen und bei <hi rend="latintype">b</hi> in den leeren Raum sehen könne.</p> <p>Genug, die Concertbevölkerung ward jährlich matter und dünner wie Luisens Limonade, und im Herbst, 1839, als <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_991556ae-2df8-4269-9e1f-1e29533f6626">Libertinus<name key="PSN0112835" style="hidden" type="person">Liebert, Carl G. (?-1850)</name></persName></hi> sich in die Löwenhöhle begiebt, um wegen der nächsten <hi rend="latintype">stagione</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_c7ef1526-b004-47c4-a528-fa4c626587a2" xml:lang="it ">stagione – ital., Spielzeit.</note> des Gewaltigen <hi rend="latintype">bon plaisir</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c8c3c0d7-6879-4d93-930b-01845b485a5f" xml:lang="fr ">bon plaisir – frz., Belieben.</note> zu erfragen, äußert sich selbiger mit anscheinendster Indifferenz dahin: „es sei wohl nicht der Mühe werth, sich Mühe zu geben“ ruft aber dem resignirt abmarschirenden Maskopisten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4846d4eb-5bb4-456e-bb2f-9e1b7641ec27" xml:lang="de ">Maskopisten – ostpreußische Bezeichnung, abgeleitet von »Maschkopie machen« (»miteinander teilen«).</note> nach: „oder, wenn er wollte, so könnten sie im Gebiete der Publicumspatienz<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_01943162-4d01-4499-90ed-3afce44fe32a" xml:lang="de ">Publicumspatienz – Publikumsgeduld.</note> weiter experimentiren, nur mit veränderten Divisoren; er wolle großmüthigerweise 1/3 des Ueberschusses verlieren, wenn ihm dagegen 2/3 gesichert würden: oder auch zwei Concerte <hi rend="latintype">pure pro <persName xml:id="persName_48701f8f-f821-4c91-8d5a-056d909b36c4">leone<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_813beb2c-dad3-4e93-b775-5f49d2eb7562" xml:lang="la ">pure pro leone – lat., rein für den Löwen.</note> und ein drittes <hi rend="latintype">pro <persName xml:id="persName_f916ce58-dc7b-4db8-a262-c46dcc91eeac">libertino<name key="PSN0112835" style="hidden" type="person">Liebert, Carl G. (?-1850)</name></persName></hi>, in welchem er, der <persName xml:id="persName_25d830d0-8742-4039-a96b-10a184dd2ef7">Leu<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName>, gratis tactiren wolle. – Worauf der gedemüthigte <persName xml:id="persName_a29e1fc8-1bd3-4086-bdaf-9a721d0aa475">Fiedler<name key="PSN0112835" style="hidden" type="person">Liebert, Carl G. (?-1850)</name></persName> trotzig den fünften Theil seiner Länge, nehmlich seinen außer Verhältniß großen Kopf schüttelte, und abging.</p> <p>Demnächste erschien auf dem nächsten Fetzen Fließpapier unter andern Holzlicitirungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_757b011a-0d9c-4ba3-8369-06be17df7c32" xml:lang="de ">Holzlicitirungen – Holzangebote.</note> und Todesanzeigen auch die Notiz Lieberts, er werde im nächsten Winter unter gütiger Direction des <persName xml:id="persName_e88b7dc9-ae25-4b42-8c8f-5c27c229d3d2">H <hi rend="latintype">Oelschlaeger</hi><name key="PSN0113643" style="hidden" type="person">Oelschläger, Friedrich Moritz Ferdinand (1798-1858)</name></persName> 3 Concerte veranstalten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d594590f-4de7-4100-b76a-92ac38df5cce" xml:lang="de ">unter gütiger Direction des H Oelschlaeger 3 Concerte veranstalten – Friedrich Moritz Ferdinand Oelschläger war Organist, Musikdirektor sowie Komponist in Stettin und seit 1825 auch Schlossorganist.</note> Publicum, ohne Kenntniß des in der Löwenhöhle Vorgefallnen, spitzte die Ohren, blies die Nüstern auf und merkte Unrath im Lager des Archivar. In einer folgenden Nummer der <title xml:id="title_e24fd74c-b34f-4090-bada-926480578040">St. Intelligenz<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0113104" style="hidden" type="periodical">Stettiner Intelligenzblatt</name></title> (<hi rend="latintype">a non lucendo</hi>)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eeb46aeb-dd55-42dd-99d2-b6660d1d57b9" xml:lang="la ">a non lucendo – lat. Lucus a non lucendo: »Das Wort für Hain kommt vom nicht Leuchten« ist eine klassische lateinische Redewendung, die abwegige Etymologien karikiert. In ihr wird unterstellt, das Wort für Hain lucus sei mit dem ähnlich lautenden Wort für Leuchten lucere verwandt. Auf diese Weise wollte Dohrn den Namen des Intelligenzblatts karikieren, das seiner Meinung nach nichts mit Intelligenz bzw. einem intelligenten Publikum gemein habe.</note> machte der Leu bekannt, er werde 3 Concerte geben und das Nähere durch Umlauf bekannt machen. Ihm waren also die Familienväter <hi rend="latintype">loci</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_9ecf6b16-a733-4091-8175-989e2a93bc42" xml:lang="la ">loci – lat., des Ortes.</note> in finanzieller Beklemmung, da es sich augenscheinlich darum handelte, ihnen gegen baar Geld mehr Geschmack auf das schlafende Auge zu impfen als sie vor dem Hauptbuche <hi rend="latintype">sub rubro</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_cb92ff52-59f8-454e-8ace-c67487454084" xml:lang="la ">sub rubro – lat., unter dem Rotstift; Karikatur der lateinischen Redewendung »sub rosa« (unter der Rose, unter dem Siegel der Verschwiegenheit).</note> Haushaltungskosten <hi rend="latintype">conto</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_726387d9-a7ed-459b-b167-59cffbfd377f" xml:lang="it ">conto – ital., die Rechnung, das Konto.</note> verantworten mochten. Indeß in der ersten Ueberraschung zeichneten sie bei <persName xml:id="persName_e7c99157-0417-4f72-8f8b-b56661ad4a41">Liebert<name key="PSN0112835" style="hidden" type="person">Liebert, Carl G. (?-1850)</name></persName> aus Rechtsgefühl und beim <persName xml:id="persName_cc9c6b42-b09b-423d-9d4f-85e934421010">Leuen<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName> aus philisterhaften Bedenken, ihm conventionell aufs Hühnerauge zu kommen.<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Dennoch war die Liebertsche Subscription reichlicher ausgefallen – und nun höre und staune! Löwe cassirt seinen mager bevölkerten Abonnirbogen und stiftet eine musicalische <hi rend="latintype">maçonnerie</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_e17e9a7d-072d-4477-b004-5c88c5236a5b" xml:lang="fr ">maçonnerie – frz., Freimaurerei. Carl Loewe war seit 1829 Freimaurer in der Stettiner Loge Zu den drei Zirkeln.</note> Die edelsten Abderiten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_6b926945-3e45-4ae6-96e1-15a05f2ed2e2" xml:lang="de ">Abderiten – Abderit ist eine Bezeichnung für einen Schildbürger, also einen naiven, einfältigen Menschen, hergeleitet begrifflich von der antiken Stadt Abdera, die zwar die Heimat so bedeutender Männer wie Demokrit und Protagoras war, aber dennoch bei den Hellenen in den Ruf Schildas stand.</note> <hi rend="latintype">loci</hi> werden aufgefordert, einem Gesangvereine beizutreten, <hi rend="latintype">notabene</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_4bb6c050-efc9-4e9f-b09b-e683ba2d7d29" xml:lang="la ">notabene – lat., merke wohl.</note> als <hi n="1" rend="underline">inactive</hi> Mitglieder, es werden winterlich drei Aufführungen Statt haben, dazu werden Billets, aber nicht mehr au porteur, sondern nur für die bezeichnete Person gültig ausgegeben, – nicht etwa gratis sondern für 20 sgl –, und von dem Ertrage will <hi rend="latintype">leo generosus</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e1b82e13-91b3-42c3-82b9-5f69755377e2" xml:lang="la ">leo generosus – lat., der großzügige Löwe.</note> <hi n="1" rend="underline">nichts</hi>, sondern nach Abzug der Vereins- und Concert-Kosten wird der Rest in Musicalien für den Verein angelegt.</p> <p>Zuerst war über diese Uneigennützigkeit des Candidaten Jobses<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e197a5a7-fed0-4e6e-a812-5ccc56acc487" xml:lang="de ">Candidaten Jobses – Frei nach der Jobsiade, einem literarischen Werk des Bochumer Bergarztes Carl Arnold Kortum (1745-1824). Als komisches Heldengedicht ist es die dreiteilige Lebensbeschreibung des Hieronymus Jobs, eines verbummelten Studenten der Theologie; gleichzeitig eine Satire auf deutsches Spießertum und Studentenleben.</note> allgemeines Schütteln des Kopfes – da ich aber glaubte, das nicht eben edle motiv dieses Edelmuths zu erkennen, auch mich für berufen hielt, auf die Verwerflichkeit dieser hypervornehmen Exclusivmusik aufmerksam zu machen, so schloß ich mich von den Hochtories aus und gab meinen fragenden Bekannten folgende Gründe dafür:</p> <p>Das scheinbare Hauptargument, womit diese gewaltsame Neuerung sich rechtfertigen will, ist, daß die Gesangsdilettantinnen <hi rend="latintype">loci</hi> sich weigern, vor dem Publicum aufzutreten, und sich möglichen mündlichen, ja gedruckten Recensionen auszusetzen. Hiebei liegt ein dreifacher Irrthum zum Grunde: 1) kann eine Stadt wie <placeName xml:id="placeName_d7f7529e-c25a-46e2-9953-872fae55f3d7">Stettin<settlement key="STM0100153" style="hidden" type="locality">Stettin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> irgend complicirte musicalische Leistungen ohne Beihülfe der Dilettanten niemals ausführen 2) haben die bedeutendsten Dilettantinnen unter <persName xml:id="persName_c2cf534a-dcb0-4038-ba1d-2e832b5748ed">Haak<name key="PSN0120429" style="hidden" type="person">Haack, Friedrich Wilhelm (1765-1825)</name></persName> und anfängl. auch unter <persName xml:id="persName_80fd3582-a8b2-4f9f-94e4-67d7235b5e31">Loewe<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName> sich dessen nie geweigert 3) zeigt bereits die Erfahrung, daß das nachträgliche Besprechen und relative Bekakeln einzelner Dilettirungen durch diese Procedur nicht gehemmt wird, wie leicht vorauszusehen war, da in einer Stadt wie Stettin dergleichen auch ohne privilegirte <persName xml:id="persName_b37ab3d7-c84b-46fa-8311-33235b7611dc">Rellstabe<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> und Vorschmecker notorisch wird.</p> <p>Ferner: ist der Arbeiter seines Lohnes nicht werth? Sollen die armen Musiker nicht ein <hi rend="latintype">jur quaesitum</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9657d200-8903-4945-b254-6e8ada2f71f2" xml:lang="la ">jur quaesitum – lat. Rechtsbegriff: wohlerworbenes Recht, die vermöge eines Rechtstitels erworbene Befugnis.</note> haben, die spärlichen Aehren ihrer artistischen Saat <hi rend="latintype">ad saccum</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_8a8e3980-a325-4870-9806-182e21cd7093" xml:lang="la ">ad saccum – lat., in den Sack.</note> zu ernten, weil es einem vermöglichen mit anderweitem sichern Einkommen versehnen Leitbock und Neidhammel<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>einfällt, aus momentaner Gereiztheit den Uneigennützigen zu spielen? Wenn sich nun, – wir haben der Beispiele sattsam – der Gesangverein <hi rend="latintype">quaest</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_f19662fa-3dcb-415e-a2b6-cd2097bfd32f" xml:lang="la ">quaest – quaestionierte (von lat. quaestio, Frage), infrage stehende.</note> auflöst? wem fällt das Eigenthum der angeschafften Noten zu? doch wohl nach aller Wahrscheinlichkeit dem <persName xml:id="persName_4f25e06d-b1cf-4f68-9774-ae054f3b446b"><hi rend="latintype">dörigenten</hi><name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName>?<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0faf8dbf-1c55-4ba8-87c5-6323734598fa" xml:lang="de ">dörigenten – Dirigenten.</note> Und was wird da die Großmuth thun?</p> <p>Wenn ich nun erwäge, daß wir, vor 12 Jahren etwa, im Stande waren, <title xml:id="title_c9be03e3-51e0-4cfa-aea5-813f2f8b854e">Beethovensche Symphonien<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108061" style="hidden" type="music">Sinfonien</name></title>, ja sogar die <title xml:id="title_8ae28a3e-a06d-4597-a50b-bfb7db63df15">neunte<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108070" style="hidden" type="music">9. Sinfonie d-Moll, op. 125</name></title>, <hi n="1" rend="underline">so</hi> auszuführen, daß Du mit dem Geiste der Exhibition Dich zufrieden erklärtest, wenn ich ferner bedenke, daß wir jetzt kaum vermögen, die <title xml:id="title_c0bfbade-bd81-4160-8c8b-6bb45642b8d1">zweite<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108063" style="hidden" type="music">2. Sinfonie D-Dur, op. 36</name></title> ohne grobe grammaticalische Fehler aufzuführen, da unter den bezahlten und dilettirenden Orchestermitgliedern eine Insubordination und Rohheit ohne Maaß eingerissen ist, so muß ich nothwendig den Hauptgrund davon in der flauen Gleichgültigkeit des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_841e4b63-6306-49df-a5e5-b6f3d40ce008">dux gregis<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_c47dd404-c691-4500-8012-faaab0ec855a" xml:lang="la ">dux gregis – lat., Leithammel.</note> suchen, dessen maaß- und saft-lose Polygraphie<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_bf21e56c-ab92-443f-ae6a-3700521c1c7f" xml:lang="de ">Polygraphie – Vielschreiberei.</note> der fatale Anlaß wird, deshalb über der schlottrigen Aufführung seiner <hi rend="latintype">ipse fecits</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_69a33b1c-6e94-4df9-befe-8c13065c6732" xml:lang="la ">ipse fecits – Plural-Verballhornung von lat. ipse fecit, er hat es selbst gemacht.</note> die Meisterwerke Andrer gar nicht oder wenig würdig executirt werden.</p> <p>Nun hoffe ich Deinem Begehren über das Treiben des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_13dcb8d5-f1c1-4f16-952f-40b84e03117c">leo rugiens<name key="PSN0112914" style="hidden" type="person">Loewe, Johann Carl Gottfried (1796-1869)</name></persName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_074234e9-8ea9-4cb7-b827-4115b25f9502" xml:lang="la ">leo rugiens – Zitat aus der lateinischen Vulgata, 1. Petr 5,8: »Sicut leo rugiens circuit quaerens quem devoret« (»Er geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlingen kann«). Petrus bezieht sich hierbei auf den Teufel.</note> entsprochen zu haben ob er componirt weiß ich nicht, vermuthe es aber, da er mir unheilbar an der Tintenkrätze zu leiden scheint – übrigens sind wir gemessen höflich zu einander, da er wohl fühlt, daß ich mit seinem formlos enormem Selbstgefühle nicht sympathisire, doch aber in etwas meine im Fall der Nothwehr scharfe Zunge scheut, um unnöthig offnen Krieg zu beginnen. Um so mehr rechne ich darauf, Du wirst uns aus Freundschaft für mich und aus Interesse für die gute Sache zum nächsten Winter behülflich sein, rechtschaffne Werke in <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> <hi rend="latintype">del</hi><gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap> darstellen zu können. <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype">Notabene</hi></hi> wenn z. B. der <title xml:id="title_8c012e13-e616-4ace-981f-072f090be4af">Psalm <hi rend="latintype">qu</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_d55a83dd-4de1-4732-b8ae-ceaae623cfaa"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1db27c55-532d-440a-bfbb-be137a32b888" xml:lang="la ">qu – Abkürzung von lat. quadraginta duo (zweiundvierzig). Gemeint ist Mendelssohns 42. Psalms »Wie der Hirsch schreit« op. 42 (MWV A 15), den Dohrn für eine Aufführung in Stettin zu leihen versuchte. Siehe Kommentar zu Z.: Dein Psalmwechselprotest.</note> oder ein andres zu begehrendes <hi rend="latintype">opus</hi> gestochen existiren sollte, so einem das bei uns für verzeihliche Unkunde und nicht für unbescheidnes Anmuthen, denn wir haben keine reine Musikhandl<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_825a8092-10a1-4bde-974d-6d64e763ddaa" xml:lang="de ">Musikhandl – Musikalienhandlung.</note> sondern nur Buchhändler, die nebenher mit Noten handeln, folglich in den Catalogen schlecht zu Hause sind. In solchem Falle also laß uns nicht etwa unsre Ignoranz aus Empfindlichkeit entgelten, sondern weise uns schlechtweg an die rechte Quelle.</p> <closer rend="left">Schließlich das Beste, nehmlich Grüße an D<persName xml:id="persName_5271cd15-d626-4a2e-b46f-f24f4ef3bcbb">eine <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d182414a-1832-4103-b3e3-9cfd1289aade"><sic resp="writer">süße</sic><corr resp="editor">süßen</corr></choice> Dattelgaben<name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> und die Bitte, meinem jüngsten Sproß Deinen Namen zu leihen. <persName xml:id="persName_f7eb09ff-85fe-4d6c-92cb-09c239d1242c">Anton Felix<name key="PSN0110690" style="hidden" type="person">Dohrn, Anton Felix (1840-1909)</name></persName> soll er heißen. Anton nach meiner Schwägerin und Felix nach <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_32a906ed-b0ff-4b82-8cd0-f93705642f5f">Lope de Vega<name key="PSN0112930" style="hidden" type="person">Lope de Vega, Félix</name></persName></hi> und Dir. <hi rend="latintype">Habeas tibi</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_afa0ff81-3f54-477c-a147-608104c24083" xml:lang="la ">Habeas tibi – lat., habe es, sei zufrieden, dabei bleibtʼs.</note> berühmter Freund, und schlage es nicht ab</closer> <signed rend="right">Deinem <hi rend="latintype">AD</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_a28d1ffd-b3f4-46e0-a066-04134b958f96" xml:lang="de ">AD. – Ligatur.</note></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_0aefd013-a0ac-4b53-afea-23c6194c4e6f"> <docAuthor key="PSN0110691" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_dcb89ba7-797b-4764-9813-9a8d58c74786">Dohrn, Carl August (1806-1892)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110691" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e81f42a7-c822-4162-8572-ffde5ef397d5">Dohrn, Carl August (1806-1892)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Was machst Du jetzt? <title xml:id="title_d1b417b1-32be-45a1-90b9-a4d853f2a34a">Deine „Suleika, West<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_91b185c9-99bd-466c-afb9-901cfad0ad16"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100290" style="hidden">Suleika »Ach, um deine feuchten Schwingen«, 15. bis 17. Januar 1837<idno type="MWV">K 92</idno><idno type="op">34/4</idno></name></title>- ist göttlich!</p> </div> </body> </text></TEI>