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gb-1841-03-05-01

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Charlotte Moscheles, Carl Klingemann und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 3., 4. und 5. März 1841 Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund Klingemann vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London; Leipzig, 24. Januar 1841 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 14. März 1841 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/106 und M.D.M. d. 39/111. Autograph Charlotte Moscheles, Carl Klingemann und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 3., 4. und 5. März 1841 Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund Klingemann vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen

2 Doppelbl. (d. 39/106) und 1 Bl. (d. 39/111): S. 1-10 Brieftext; S. 10 Adresse, 2 Poststempel [St.Post / 11 MAERZ / I. 8-10], [HANNOVER / 9. März], Siegel.

Charlotte Moscheles, Carl Klingemann, Ignaz Moscheles.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3., 4. und 5. März 1841 Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) counter-resetMoscheles, Charlotte (1805-1889) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirector Dr F. Mendelsohn Bartholdy in Leipzig.
Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Charlotte (1805-1889) 3te Marz 1841 Werther Freund!

Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen Zustände (gewiß sehr witzig) beschreibt, wird ihm die Resignation die er seit 1 1/2 Stundt übt, gänzlich erspart und ich kann professional aussehen indem ich nähe und mich nicht (im Vertrauen sey’s gesagt) aus Mitleid mit ihm unterhalte, wie ich’s bisher gethan, also sein sey diese Feder und Ihnen das Plaisir Alles zu lesen und sich zu freuen daß zwischen Chester PlaceLondonGroßbritannien und LeipzigLeipzigDeutschland einige Meilen liegen.

Charlotte Moscheles
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

|2| Madame MoschelesMoscheles, Charlotte (1805-1889), mein lieber alter Freund, ist wie Du siehst, zu allen Humoren aufgelegt, und das sogar auch um 10 Uhr, und bei Nordwind am 3. März. Du räthst aber niemals, welcher babilonischenbabylonischen Verwirrung Du diesen Nothschrei verdankst – einen Nothschrei von den Wasserflüssen BabilonsBabylons aber keines BendemannschenBendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866). Ich gedachte nämlich hier in Chester PlaceChester Place Nr. 3, Chester Terrace, Regents ParkLondonGroßbritannienChester Place – die Wohnadresse der Familie von Ignaz Moscheles. einen stillen Abend zuzubringen, und hörte schon von unten chromatische Griffe – MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), dachte ich, mir Füße abkratzend, präparirt sich auf morgen Abend (unser SingAcademie AbendSingverein von Ignaz Moscheles und Julius BenedictLondonGroßbritannien) – am Piano standen aber neben Moscheles, WernerWerner, Louis (eigtl. Levi) und der „JesuitTaylor, Edward (1784-1863)“ – der hatte <hi rend="latintype">Spohrs</hi> Oratorium<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name> gebracht, und von 9. bis jetzt habe ich still aber geduldig zugehört – der JesuitTaylor, Edward (1784-1863) singt trifft aber nicht einmal alles, Moscheles corrigirt zu Zeiten ein ungehöriges flat um sich zu erholen, und der Gresham ProfessorTaylor, Edward (1784-1863) lebt für uns alle beautiful, – very fine – und erklärt die Intentionen, was allerdings nicht von Uebel ist da man sie sonst schwer merkt, – mir kommts sehr vor wie Zemire und Azor<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110961" style="hidden" type="music">Zemire und Azor WoO 52</name>. Eine Thee Unterbrechung beschreibt neben mir an Madam Moscheles, – auf alle Fälle kriegst Dus frisch erlebt.

Hast Du denn alle meine Correspondenz erhalten? Ich habe Dir mit Becher geschrieben<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="gb-1841-02-05-02" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 5. Februar 1841</name>,mit Becher geschrieben – Klingemanns Brief vom 5. Februar 1841 (Brief gb-1841-02-05-02) wurde von Alfred Julius Becher überbracht. und auch sonst noch einmal<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="gb-1841-02-09-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 9. Februar 1841</name>, ich weiß nicht mehr mit wem. BecherBecher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848), steckt wie ich höre, irgendwo im holländischenHollandNiederlande Schlamm (aus dem er überhaupt noch nicht recht heraus ist) oder macht Cour in WeselWeselDeutschland und gebraucht den Schlamm nur als Vorwand. Du hast ihn aber seitdem gewiß schon gesehen. Schreibe mir aber bald – sonst wende ich mich mit aller meiner Federwut an Miss SophyHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894), und laße mir so alle Deine Hausgeheimnisse und Deine Suppen- und Gemüseschüsseln verrathen.alle Deine Hausgeheimnisse … verrathen – Sophy Horsley war am 9. März 1841 zu einem Besuch bei Mendelssohn in Leipzig eingetroffen. Siehe Brief fmb-1841-03-10-02 (Brief Nr. 3057) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 10. März 1841, Z. 17. Grüße die liebenswürdige junge FreundinnHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894) (Neukommisch) aber sehr von mir, ich hoffe Ihr vertragt und amüsirt Euch himmlisch. LeipzigLeipzigDeutschland mag seinen besten Fuß vorsetzen. – So eben höre ich daß Du neue Lieder edirtneue Lieder edirt – Gemeint sind vermutlich die Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 47 (MWV SD 20), die Zwei Romanzen von Lord Byron für eine Singstimme und Klavier MWV SD 12 und zwei Liederhefte, die Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, op. 41 (MWV SD 18), sowie die Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, op. 48 (MWV SD 21), bzw. die Sechs Lieder für vier Männerstimmen op. 50 (MWV SD 22). hast, und ich soll sie noch nicht lesen, ich gehe mit Ungeduld nach Hause. Warum ist mir kein Exemplar geschickt? – Von NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896) kriegte ich, wie ich Dir schrieb, keine Antwort auf meine Note wegen des Lobgesangs<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_583ac6a4-eb60-491a-bdae-fb70b4689fcb"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name>, las aber bald darauf ihren Inhalt im Morning Chronicle<name key="PSN0120416" style="hidden" type="author">Doyle, Andrew (1809-1888)</name><name key="CRT0113066" style="hidden" type="periodical">The Morning Chronicle</name>, hätt ichs nicht geglaubt, hätt ichs von HogarthHogarth, George (1783-1870) erfahren müssen, der grämte und sagte: I saw a Note of yours. Da das |3| Dings aber blos besagt, daß der Lobgesang zweimal aufgeführt sey pp so mags hingehen, über Potentaten im nördl Deutschland und Krieg und Frieden schreibe ich aber dem Novello nichts. – Wie Du einen Blick des Zorns auf die PhilharmonischenPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien geworfen hast,Wie Du einen Blick des Zorns auf die Philharmonischen geworfen hast – Offensichtlich hatte sich Mendelssohn sehr darüber geärgert, dass die Philharmonic Society in London gegen seinen Willen den Lobgesangs ohne die später geschriebenen vier Stücke aufgeführt hatte. Deshalb wollte er einen andern Verleger als Novello finden. Überliefert ist dies durch einen handschriftlichen Vermerk von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite des Briefs fmb-1841-03-14-05 (Brief Nr. 3064) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Leipzig, 14. März 1841. ist mir auch zu Ohren gekommen, – ich ruinire sie vollends, aber so wie der Hirtenbube den Wienern die Donau vorenthält indem er den Bach an der Quelle aufhält, – nämlich ich bin kein SubscriberPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien mehr, und hätte ich am letzten Montag daran gedacht und an alle die Stoßseufzer und Sentimentalitäten die ich in den Jahren 1828. bis 1840. in den ConcertenPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien verübt habe –

T.Taylor, Edward (1784-1863)You get then different Nations – the Jews, the Babylonians & the Persians – .

M.Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) It is in some parts dramatic – I should say scenic

T. That an Oratorio is dramatic

M. – It ought to be Sacred dramatic.

T. – When you have a voluptuous nation & their factivities, it must be dramatic! For your consolation & SpohrsSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859), sagt Moscheles, I quote HandelHändel, Georg Friedrich (1685-1759)

Dagon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name>!Dagon – Georg Friedrich Händel, Samson HWV 57, Air and Chorus: »Great Dagon has subdued our foe«. Sagt der andere –

In short, it is a beautiful work!

You have very little idea of it, till you hear it all performed, with Orchestra & all – it will come out beautifully! The prices are so as to achieve each other – kurz der JesuitTaylor, Edward (1784-1863) schwelgt im Vorgefühl der Erinnerung.

Das Oratorium war nämlich aus, und ich habe schnell die vorläufigen Exclamationen der Performers nachgeschrieben.

Nun fahre ich fort – ich wäre also am letzten Montag sentimental geworden. Aber wie gesagt, dem schlechten Volke habe ich meine Patronage und meine 4. Guineen entzogen, und schimpfe jetzt unsichtbarer Weise auf sie. Das erste Concert ist zu meinem Trost schlecht gewesen, nun aber sah ich zu meiner Ueberraschung, daß sie Deinen Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c7c046a4-3343-472f-93d8-c45abf517e15"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> im zweiten aufführen, und das kostet mir meine Guinee!

Einen würdigen Characterzug vernehme ich auch eben: ich war ganz fest überzeugt sie würden MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) die Leitung übertragen, und er hat es auch erwartet, und sich vorgenommen es nur unter der Bedingung anzunehmen, wenn man ihm außer |4| der SonnabendsProbe noch eine Privatprobe bewilligen würde – aber sie sind nicht gekommen, und es dirigirt ein Anderer –wahrscheinlich ChippChipp, Thomas Paul (1793-1870) oder der selige WillmannWillman, Thomas Lindsay (1784-1840).

Durch einen Conversationstrang ist Moscheles auf seine Studie in b im antiken Style<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110022" style="hidden" type="music">Deux Études pour le Piano, écrites pour l’Album de Beethoven op. 105</name> gekommen, die er nach 3stündigen SpohrismenSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) mit einer Frische spielt womit sich ein Schwan nach schwerer Last in sein aufgethautes Ur-Element taucht.

TaylorTaylor, Edward (1784-1863) ist fort – die Luft ist ordentlich rein – nun muß ich auch schlafen gehen! Lebewohl!

Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Hobart Place, 5 März

Es kommt mir fast hart vor daß Du für alles Vorhergehende Porto zahlen sollst, indessen mags abgehen wies gekommen ist. Wie mögte ich gern die pikante Genugthuung verlieren, Dich aus heiterm Himmel – ohne eine Antwort schuldig zu seyn – angeredet zu haben. Es ist eine Art Morgenbesuch. Sonst treiben wir es hier wie früher. Bei BeneckesBenecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865) geht’s leidlich, – die arme kleine FrauBenecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893) leidet aber an starker Erkältung und dem harten Winter neben dem was die Schwangerschaft schon mit sich bringt – sie ist sehr angegriffen und ich wünsche sehnlich für ihr Heil daß der Moment vorüber wäre. Du weißt doch daß Mrs RigbySusan TaylorRigby, Susan (Susanne) – eine kleine Tochter hat. Endlich! Jetzt wird sie sich wohl von allem Weh und Ach, was gewiß nur aus dem einen käme, zu curiren war, erholen. Wehe aber daß ein steter Junggeselle so obstentorisch werden muß! – Ueber Deine Lieder bin ich getröstet, ich sah nachher daß es das bekannte letzte Heft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_2d967677-2222-4795-9323-51f834c51ad4"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100632" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, 1837; enthält MWV U 121, U 115, U 107, U 120, U 137 und U 119<idno type="MWV">SD 16</idno><idno type="op">38</idno></name> war, Du kannst aber doch bald neue senden. NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896) hat mir gestern Deinen Psalm <hi rend="latintype">when Israel out of Egypt came</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b6691663-1957-4413-9a4d-ed2fc162d13c"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name> – geschickt – an dem ich mich sehr erbaut. – Es sind wenig Druckfehler drin. Zum Novello wäre ich heute gegangen, wenn nicht das Wetter gar zu abscheulich gewesen wäre, ich wollte ihn nämlich um das Gewisse wegen der Aufführung des Lobgesangs fragen. Erstlich glaube ich noch nicht daß es dazu kommt, da ich es mir sehr möglich denke, daß er Deine neue Bearbeitung noch gar nicht hat.Zum Novello … daß er Deine neue Bearbeitung noch gar nicht hat – sIehe oben Kommentar zu Z.: Wie Du einen Blick des Zorns auf die Philharmonischen geworfen hast. Wäre das der Fall würde ich nach allen meinen Kräften Einspruch thun daß es nicht nach der hier vorhandenen älteren Bearbeitung aufgeführt würde. Ich wette, wenn N.Novello, Joseph Alfred (1810-1896) das neue hätte, wäre er wegen des Textes der neu hinzugekommnen Nummern schon bei mir gewesen. Bis Dienstag denke ich auf alle Fälle bei dem N. vorsprechen zu können, und schreibe Dir dann ein paar Worte wenn ich was zu sagen habe. – DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) kommt also im laufenden Monat? Grüße ihn schönstens von mir und sage ihm wie sehr ich mich darauf freue. Es verlautet daß vielleicht seine FrauDavid, Sophie Wilhelmine (1807-1893) mitkommt, und meine Freude steigt natürlich – alle Welt spricht das Beste von ihr. Kannst Du aber bei der Gelegenheit machen, oder wenigstens rathen, daß sie sich gleich darauf einrichten, nicht Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

Carl Klingemann
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) 3te März 1841

|5| Scene aus einem bürgerlichen Melodrama, bis jetzt noch unbenannt, bot 3 Chester-Place, Zeit 9 Uhr Abends

der besuchende Hausfreund von Hobart PlaceKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) der Hausher, ein vorsichtiger MusikerMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), seine FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889), sein Schüler und der große SpohrianerTaylor, Edward (1784-1863) sitzen um den Theetisch.

Der große SpohrianerTaylor, Edward (1784-1863). . . . . . Die Punkte bedeuten lauter SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)-LobMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) and then Spo. .Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)seems so perfectly in his place at CasselKasselDeutschland – everybody looks up to him, the band revers him so; what a delightful band he has, he is quite a despot over it.

Der vorsichtige MusikerMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) sagt etwas musicalisch-richtiges aber sehr vorsichtiges als Antwort –

Die FrauMoscheles, Charlotte (1805-1889) But do you think it desirable the Conductor should be a despot? Now when I have seen MendelssohnMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) in an Orchestra I have always been struck by the beautiful manner in which he seemed to reign over it without showing a particle of the despot |6| (Während die Frau das sagt denkt sie: Gewiß werde ich Schelte von meinem Mann bekommen daß ich vor dem da den Mendelssohn auf’s Tapet gebracht habe. Es war nicht professional) Der Hausherr denkt Etwas damit correspondirendes.

Der Spohrianer denkt: gegen Damen muß man höflich seyn, sonst ….. und sagt blos: O yes certainly but there should be unbounded confidence from the band to the Conductor & that Spohr’s band certainly has

Der Schüler (der die ganze Zeit gar nichts gesagt und vielleicht auch gar nichts gedacht hat, sagt dazwischen ganz unbefangen: I saw the Duke of WellingtonWellesley, Arthur Richard (seit 1852) 2nd Duke of Wellington, (1812-1814) Lord Douro, (seit 1814) Marquess of Douro, (seit 1863) Earl of Mornington (1807-1884) to-day he looks very poorly.

Der Hausfreund denkt Alles Mögliche & looks unutterable things. Dabei lehnt er sich an seinen Stuhl und HeineHeine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856) fällt ihm ein<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name><name key="CRT0109112" style="hidden" type="literature">Buch der Lieder</name>:

„Ich halte mich fest am Mastbaum,

„Und wünsche wär’ ich zu Haus.Heinrich Heine, Buch der Lieder, XI. Die Heimkehr.

Ignaz Moscheles
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)

|7| Der vorsichtige Musiker traf den Spohrianer im 1ten Philh: ConcertPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien zwischen den Alten, da war die Rede von der Berliner SingAkademieSing-AkademieBerlinDeutschland in Marlborogh St. welcher er gern mit einigen Worten von SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) (die er aufgelegt hat) aufwarten will. Und so kam es dazu daß er Babilons Fall<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name> (der erst in 1842 in Norwich6. Norfolk and Norwich Triennial Musical Festival (1842)NorwichGroßbritannien zur Aufführung kommen soll) nach Chester Place brachte. Das Werk hat dieselbe reine Stimmenführung mit reichen enharmonischen Verwechslungen wie wir sie in allen Spohrschen Werken zu hören gewohnt sind. Der v. Musiker hätte ein Königreich für eine Folge von Dominante und Tonica Akord gegeben einigemahl hat ein schweres Gewicht seine Augenlieder beym accompagniren gedrückt während Stellen wie

Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 39/106, fol. 4r. Zitat aus Louis Spohr, Der Fall Babylons WoO 63.

Seine Fugen treten immer mit dem gehörigen Fragen und Antworten: how do you do? very well I thank you auf, aber hernach folgen Bocksprünge wie vom Conductor zum Herzog von Wellington. Den Chor läßt er einmahl folgenden singen

Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 39/106, fol. 4r. Zitat aus Louis Spohr, Der Fall Babylons WoO 63.

|8| Sogar profan wird er oft und bringt bey den kriegerischen Feyerlichkeiten und Festgelagen Zapfenstreich-Musik und Tanz Rhytmen wie die der Bajaderen in seiner Jessonda<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110920" style="hidden" type="music">Jessonda WoO 53</name> an. –

Nun sagt Dir Moscheles: Du hast mir und uns allen viele Freude gemacht mit Deinen 2 Heften 4.stimmiger Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f4dcc12c-9267-46c2-9b8b-3363cbd6eb6d"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4323b80a-6312-4239-a9b4-660d02b44468"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name>, 2 Romanzen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ab16cf8d-b129-43ef-b5a6-65fff89dad2e"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100628" style="hidden">Zwei Romanzen von Lord Byron für eine Singstimme und Klavier, 1836; enthält MWV K 76 und K 85<idno type="MWV">SD 12</idno><idno type="op"></idno></name>, und 6 Lieder <hi rend="latintype">Op</hi> 47<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_0c8cbdb8-b133-46ca-94f3-d9544d08d9b2"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100636" style="hidden">Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1839; enthält MWV K 97, K 100, K 101, K 102, K 73 und K 77<idno type="MWV">SD 20</idno><idno type="op">47</idno></name>* die ich durch BlackBlack & Armstrong, Verlagsbuchhandlung in London und CoventryCoventry & Hollier, Musikverlag in London erhalten habe.

Dieses Haus hat mir aber noch nichts geschickt von dem was Du mir angekündigt und mit einem Auftrage begleitet hast.angekündigt und mit einem Auftrage begleitet hast – siehe Brief fmb-1841-01-24-05 (Brief Nr. 2991) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 13-20.

Merkwürdig benimmt sich die sogenannte Profession hier oder die eigentlichen Philharm: DirektorenPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien gegen Dich und mich. Letzten Montag kündigten sie auf ihrem ConcertProgram an daß sie einen Chor engagirt haben und im nächsten Concert außer einem Finale von Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name> Deinen Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_7e6be02e-4a5d-463a-89f9-b2da7e1093b5"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> und <hi rend="latintype">Berlioz Ouverture</hi> zu <hi rend="latintype">Benvenuto Cellini</hi><name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name><name key="CRT0112521" style="hidden" type="music">Benvenuto Cellini</name> geben werden.

Noch im Saal kam Alfred NovelloNovello, Joseph Alfred (1810-1896) (dessen schielenden Blick ich auch mit einem dettodetto – ital., gleichfalls ebenso. begegne seitdem er mir einen dirty trick gespielt hat) und bot mir an die Partitur Deines Werkes<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3ff2c6bc-6a91-4a4e-8e3b-979499085950"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> zu schicken damit ich alles gehörig vorbereite, voraussetzend daß ich Conductor dabey seyn werde. Ich antwortete daß mir die Direktion nicht angetragen wurde, – und so bin ich um meine Hoffnungen gebracht daß sie Dich zu einigen Concerten hier engagirten oder daß sie mir wenigstens durch die Direktion des Werks Gelegenheit geben mir die schönen Eindrücke aus BirminghamThe Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannienschönen Eindrücke aus Birmingham – Mendelssohn führte im Rahmen des Birmingham Triennial Music Festivals (22. bis 25. September 1840) den Lobgesang op. 52 (MWV A 18) auf. zu vergegenwärtigen – nun will ich aber den Stab über sie brechen und gar nicht mehr da spielen noch dirigiren.

Ignaz Moscheles
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) 5te März 1841 Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 39/111.

|9| Unser SingVereinSingverein von Ignaz Moscheles und Julius BenedictLondonGroßbritannien erhält sich recht gut; wenn auch die Fortschritte nicht sehr auffallend sind, so sind wir doch sicher vor Rückschritten, weil die Mitglieder fashionable und unfashionable und deutsche EhrenMitglieder alle mit unveränderter Liebe und Aufmerksamkeit die Uebungen frequentiren. KlingemannKlingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) muß ich ein gutes Zeugniß geben, er schohnt Augen und Lunge nicht. Dein Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ff591963-c056-4746-856c-940e3afadb45"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name> und Da nobis pacem<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_464b99b1-ed32-4a27-a1d2-410abf12d6e7"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name> haben wir mehreremahle probirt, und es soll damit fortgefahren werden bis es gut geht. Gestern Abend probirte ich meinen 93. Psalm<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0113068" style="hidden" type="music">An anthem for a bass solo, with chorus and occasional solos for sopran, alto, tenor & bass op. 100</name>meinen 93. Psalm – Das Anthem for a bass solo, with chorus and occasional solos for sopran, alto, tenor & bass, composed to Charles Bayles Broadley’s version of the 93d Psalm op. 100 erschien erst 1843 im Druck, wurde jedoch später nicht in das »Verzeichniss sämmtlicher Compositionen von I. Moscheles« aufgenommen (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 347-355). Unter der Opszahl 100 wird dort stattdessen die Ballade pour le piano as-Moll geführt. complet. Ich werde einiges daran verändern und verbessern wo möglich. Die andern Mängel überlasse ich der kritisirenden Welt aufzudecken. Außerdem bin ich jedoch mit der Haltung des Ganzen nicht unzufrieden. BroadleyBroadley, Charles Bayles (1801-1866) erwartet durch mich eine Antwort von dir wegen ein Preludium.Antwort von dir wegen ein Preludium – Broadley hatte Mendelssohn durch Moscheles bitten lassen, ein Orgelpräludium zum Anthem MWV B 33 für sein Privatalbum zu komponieren. Uebrigens bleibt es bey meiner Mittheilung wegen Dein Rechtmeiner Mittheilung wegen Dein Recht – bezieht sich auf Charles Bayles Broadleys deutsche Publikationsgenehmigung unter der Bedingung, auf den Titel der Partitur des Anthems »Why, O Lord, delay for ever« / Drei geistliche Lieder »Lass, o Herr, mich Hilfe finden« für Alt solo, gemischten Chor und Orgel MWV B 33 den Vermerk »This Music, except in Germany, is the Copyright of the Author of the English words« stechen zu lassen, was auch erfolgte (siehe Brief gb-1841-02-08-02 von Charles Broadley an Mendelssohn vom 8. Februar 1841). ihn Mitte (März) April (oder später in DeutschlandMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) zu publiziren) Klingemann hat die 20 Guineen für Dich20 Guineen für Dich – Mendelssohn hatte für seine Sechs Lieder ohne Worte op. 53 einen Betrag von 15 Guineen für das Heft veranschlagt. Siehe Brief fmb-1841-05-02-01 (Brief Nr. 3140) Felix Mendelssohn Bartholdy an Edward Buxton in London, Leipzig, 2. Mai 1841, Z. 6. Sollte der Verkauf des Lieds Buxtons Erwartungen entsprechen, wollte dieser gern noch einen Betrag dazugeben. erhalten, auch ein Ex: der engl: Biographie <hi rend="latintype">Beethovens</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0112925" style="hidden" type="music">The Life of Beethoven, Including the Biography by Schindler Beethoven’s Correspondence with His Friends, Numerous Characteristic Traits, and Remarks on His Musical Works</name>.

Miss MassonMasson, Elizabeth (1806-1865) hat einen Professional Verein gebildet der zum Zweck hat wöchentlich einmahl sich im small Room Hanover SqreHanover Square RoomsLondonGroßbritannien zu vereinigen um am Klavier Ensemble Stück aus Opern und mehrstimmigen Sachen aus alten Werken zu üben. Sie haben mehrere Klavierspieler gebeten sie abwechselnd zu accompagniren. Morgen komt die Reihe an mich und sie werden Deinen Psalm „Als Israel aus Egypten zog“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b2e3f707-7740-495f-9b88-496647619364"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name> singen. Ich freue mich darauf also doch! einen Anklang aus BerminghamThe Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannien.

Nun lebe wohl Du stets Geliebter, empfehle mich Deiner lieben FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) aufs freundlichste, küsse Deine 3 KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) für mich, und vergesse ferner nicht Deinen Freund I. Moscheles
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

Grüße Miss SophyHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894) und CharlesHorsley, Charles Edward (1822-1876) schönstens von mir – das Zeugniß das Du mir wegen des Letztern in Deinem letzten Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-01-24-04" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 24. Januar 1841</name> an die Seinigen auftrugst,das Du mir … an die Seinigen auftrugst – siehe Brief fmb-1841-01-24-04 (Brief Nr. 3140) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 28-46. habe ich bestens ausgerichtet nämlich übersetzt, und allen damit umso größere Freude gemacht, je weniger es aufs Complimentiren dabei abgesehen war. Das bedingte Lob ist eben ein ordentliches; ich hoffe Du fährst fort Freude an ihm und an seinen Fortschritten zu haben. Sage Miss SophyHorsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894), ich ginge heute Abend nach KensingtonKensington – Kensington war der Wohnort der Familie Horsley. wie der |10| guten alten Zeit – „to sing Glees & Madrigals“ – trotz des obenerwähnten abscheulichen Wetters. „Der Frühling donnert an die Pforten“ so mögte ich gern ein Lied anfangen, – es stürmt aus . – Hast Du von GoldschmidtsGoldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879) neuen Schicksalen und Plänen gehört? Er hat, nachdem es ihm hier nicht weiter glücken wollte, den starken Entschluß gefaßt, auf eine Reihe von Jahren, 8. wenigstens, ein Colonist in New South WalesNew South WalesAustralien zu werden, hat sich 300. Morgen Land in Port PhilipsPort PhillipAustralien gekauft – MelbourneMelbourneAustralien heißt die Hauptstadt der Colonie – und will nun mit Schaafzucht sein Vermögen wiederherstellen. Er versichert, auf alle möglichen Autoritäten, daß es, wenn Einer Leben und Gesundheit behielte, unfehlbar wäre. Das Alles war zur Entscheidung und Reife gekommen während Deines Aufenthaltes hier, das war der Grund weshalb man nichts von ihm sah und hörte. Wir haben darüber rechte Explanations gehabt und sind als die besten Freunde geschieden – wenn auch Deiner in alter Liebe und Anhänglichkeit gedacht ist. Sein Loos geht mir nahe – es wird ein hartes Leben, aber er war gefaßt und kräftig – frischer wie früher, wie das wohl seyn mag auch ein großer Entschluß. Vor 6 Tagen ist er abgegangen nach PlymouthPlymouthGroßbritannien, zur 4monatl Seefahrt, mit Pferden, Kühen, Schafen und Knechten. Es gehe ihm gut! – Du und Deine liebe Frau, mitsammt dem kleinen GezeugMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy, Ihr seyd hoffentlich wohl und vergnügt – schreibe mir bald davon. Mir geht’s leidlich, auch ich , sehr gut, wenn man den niederträchtigen Winter bedenkt, – habe ich doch nicht einmal die Influenza – Lebewohl!

Immer Dein CKl.
Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862) Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

|9| bei DulkensDulcken, Theobald Augustus (1800-1882)Dulcken, Marie Louise (1811-1850) zu wohnen so geschieht der guten Sache, dem werthen Paare selber und uns seinen hiesigen Freunden, damit ein Dienste. Madame DulkenDulcken, Marie Louise (1811-1850) ist eine sehr brave liebe Frau, aber was hilfts, der Mann verdirbt alles, – ich bin auch überzeugt daß DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) tausend kleine Verdrießlichkeiten abginge wenn er allein wohnte. Und wenn er mit der FrauDavid, Sophie Wilhelmine (1807-1893) kommt, kann er das sehr gut einrichten.Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)

Carl Klingemann
meine Frau will sich nächstens noch besonders dafür bedanken, sie ist jetzt durch einen Besuch von Fanny StoneStone, Frances Maria (Fanny) (?-1905) unterbrochen.
            3te Marz 1841 Werther Freund!
Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund Klingemann vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen Zustände (gewiß sehr witzig) beschreibt, wird ihm die Resignation die er seit 1 1/2 Stundt übt, gänzlich erspart und ich kann professional aussehen indem ich nähe und mich nicht (im Vertrauen sey’s gesagt) aus Mitleid mit ihm unterhalte, wie ich’s bisher gethan, also sein sey diese Feder und Ihnen das Plaisir Alles zu lesen und sich zu freuen daß zwischen Chester Place und Leipzig einige Meilen liegen.
Charlotte Moscheles
 Madame Moscheles, mein lieber alter Freund, ist wie Du siehst, zu allen Humoren aufgelegt, und das sogar auch um 10 Uhr, und bei Nordwind am 3. März. Du räthst aber niemals, welcher babilonischen Verwirrung Du diesen Nothschrei verdankst – einen Nothschrei von den Wasserflüssen Babilons aber keines Bendemannschen. Ich gedachte nämlich hier in Chester Place einen stillen Abend zuzubringen, und hörte schon von unten chromatische Griffe – Moscheles, dachte ich, mir Füße abkratzend, präparirt sich auf morgen Abend (unser SingAcademie Abend) – am Piano standen aber neben Moscheles, Werner und der „Jesuit“ – der hatte Spohrs Oratorium gebracht, und von 9. bis jetzt habe ich still aber geduldig zugehört – der Jesuit singt trifft aber nicht einmal alles, Moscheles corrigirt zu Zeiten ein ungehöriges flat um sich zu erholen, und der Gresham Professor lebt für uns alle beautiful, – very fine – und erklärt die Intentionen, was allerdings nicht von Uebel ist da man sie sonst schwer merkt, – mir kommts sehr vor wie Zemire und Azor. Eine Thee Unterbrechung beschreibt neben mir an Madam Moscheles, – auf alle Fälle kriegst Dus frisch erlebt.
Hast Du denn alle meine Correspondenz erhalten? Ich habe Dir mit Becher geschrieben, und auch sonst noch einmal, ich weiß nicht mehr mit wem. Becher, steckt wie ich höre, irgendwo im holländischen Schlamm (aus dem er überhaupt noch nicht recht heraus ist) oder macht Cour in Wesel und gebraucht den Schlamm nur als Vorwand. Du hast ihn aber seitdem gewiß schon gesehen. Schreibe mir aber bald – sonst wende ich mich mit aller meiner Federwut an Miss Sophy, und laße mir so alle Deine Hausgeheimnisse und Deine Suppen- und Gemüseschüsseln verrathen. Grüße die liebenswürdige junge Freundinn (Neukommisch) aber sehr von mir, ich hoffe Ihr vertragt und amüsirt Euch himmlisch. Leipzig mag seinen besten Fuß vorsetzen. – So eben höre ich daß Du neue Lieder edirt hast, und ich soll sie noch nicht lesen, ich gehe mit Ungeduld nach Hause. Warum ist mir kein Exemplar geschickt? – Von Novello kriegte ich, wie ich Dir schrieb, keine Antwort auf meine Note wegen des Lobgesangs, las aber bald darauf ihren Inhalt im Morning Chronicle, hätt ichs nicht geglaubt, hätt ichs von Hogarth erfahren müssen, der grämte und sagte: I saw a Note of yours. Da das Dings aber blos besagt, daß der Lobgesang zweimal aufgeführt sey pp so mags hingehen, über Potentaten im nördl Deutschland und Krieg und Frieden schreibe ich aber dem Novello nichts. – Wie Du einen Blick des Zorns auf die Philharmonischen geworfen hast, ist mir auch zu Ohren gekommen, – ich ruinire sie vollends, aber so wie der Hirtenbube den Wienern die Donau vorenthält indem er den Bach an der Quelle aufhält, – nämlich ich bin kein Subscriber mehr, und hätte ich am letzten Montag daran gedacht und an alle die Stoßseufzer und Sentimentalitäten die ich in den Jahren 1828. bis 1840. in den Concerten verübt habe –
T. „You get then different Nations – the Jews, the Babylonians & the Persians – .
M. It is in some parts dramatic – I should say scenic –
T. That an Oratorio is dramatic –
M. – It ought to be Sacred dramatic.
T. – When you have a voluptuous nation & their factivities, it must be dramatic! For your consolation & Spohrs, sagt Moscheles, I quote Handel –
Dagon! Sagt der andere –
In short, it is a beautiful work!
You have very little idea of it, till you hear it all performed, with Orchestra & all – it will come out beautifully! The prices are so as to achieve each other – kurz der Jesuit schwelgt im Vorgefühl der Erinnerung.
Das Oratorium war nämlich aus, und ich habe schnell die vorläufigen Exclamationen der Performers nachgeschrieben.
Nun fahre ich fort – ich wäre also am letzten Montag sentimental geworden. Aber wie gesagt, dem schlechten Volke habe ich meine Patronage und meine 4. Guineen entzogen, und schimpfe jetzt unsichtbarer Weise auf sie. Das erste Concert ist zu meinem Trost schlecht gewesen, nun aber sah ich zu meiner Ueberraschung, daß sie Deinen Lobgesang im zweiten aufführen, und das kostet mir meine Guinee!
Einen würdigen Characterzug vernehme ich auch eben: ich war ganz fest überzeugt sie würden Moscheles die Leitung übertragen, und er hat es auch erwartet, und sich vorgenommen es nur unter der Bedingung anzunehmen, wenn man ihm außer der SonnabendsProbe noch eine Privatprobe bewilligen würde – aber sie sind nicht gekommen, und es dirigirt ein Anderer –wahrscheinlich Chipp oder der selige Willmann.
Durch einen Conversationstrang ist Moscheles auf seine Studie in b im antiken Style gekommen, die er nach 3stündigen Spohrismen mit einer Frische spielt womit sich ein Schwan nach schwerer Last in sein aufgethautes Ur-Element taucht.
Taylor ist fort – die Luft ist ordentlich rein – nun muß ich auch schlafen gehen! Lebewohl!
Hobart Place, 5 März Es kommt mir fast hart vor daß Du für alles Vorhergehende Porto zahlen sollst, indessen mags abgehen wies gekommen ist. Wie mögte ich gern die pikante Genugthuung verlieren, Dich aus heiterm Himmel – ohne eine Antwort schuldig zu seyn – angeredet zu haben. Es ist eine Art Morgenbesuch. Sonst treiben wir es hier wie früher. Bei Beneckes geht’s leidlich, – die arme kleine Frau leidet aber an starker Erkältung und dem harten Winter neben dem was die Schwangerschaft schon mit sich bringt – sie ist sehr angegriffen und ich wünsche sehnlich für ihr Heil daß der Moment vorüber wäre. Du weißt doch daß Mrs Rigby – Susan Taylor – eine kleine Tochter hat. Endlich! Jetzt wird sie sich wohl von allem Weh und Ach, was gewiß nur aus dem einen käme, zu curiren war, erholen. Wehe aber daß ein steter Junggeselle so obstentorisch werden muß! – Ueber Deine Lieder bin ich getröstet, ich sah nachher daß es das bekannte letzte Heft war, Du kannst aber doch bald neue senden. Novello hat mir gestern Deinen Psalm when Israel out of Egypt came – geschickt – an dem ich mich sehr erbaut. – Es sind wenig Druckfehler drin. Zum Novello wäre ich heute gegangen, wenn nicht das Wetter gar zu abscheulich gewesen wäre, ich wollte ihn nämlich um das Gewisse wegen der Aufführung des Lobgesangs fragen. Erstlich glaube ich noch nicht daß es dazu kommt, da ich es mir sehr möglich denke, daß er Deine neue Bearbeitung noch gar nicht hat. Wäre das der Fall würde ich nach allen meinen Kräften Einspruch thun daß es nicht nach der hier vorhandenen älteren Bearbeitung aufgeführt würde. Ich wette, wenn N. das neue hätte, wäre er wegen des Textes der neu hinzugekommnen Nummern schon bei mir gewesen. Bis Dienstag denke ich auf alle Fälle bei dem N. vorsprechen zu können, und schreibe Dir dann ein paar Worte wenn ich was zu sagen habe. – David kommt also im laufenden Monat? Grüße ihn schönstens von mir und sage ihm wie sehr ich mich darauf freue. Es verlautet daß vielleicht seine Frau mitkommt, und meine Freude steigt natürlich – alle Welt spricht das Beste von ihr. Kannst Du aber bei der Gelegenheit machen, oder wenigstens rathen, daß sie sich gleich darauf einrichten, nicht
Carl Klingemann
3te März 1841 Scene aus einem bürgerlichen Melodrama, bis jetzt noch unbenannt, bot 3 Chester-Place, Zeit 9 Uhr Abends
der besuchende Hausfreund von Hobart Place der Hausher, ein vorsichtiger Musiker, seine Frau, sein Schüler und der große Spohrianer sitzen um den Theetisch.
Der große Spohrianer. . . . . . Die Punkte bedeuten lauter Spohr-Lob and then Spo. .” seems so perfectly in his place at Cassel – everybody looks up to him, the band revers him so; what a delightful band he has, he is quite a despot over it.
Der vorsichtige Musiker sagt etwas musicalisch-richtiges aber sehr vorsichtiges als Antwort –
Die Frau But do you think it desirable the Conductor should be a despot? Now when I have seen Mendelssohn in an Orchestra I have always been struck by the beautiful manner in which he seemed to reign over it without showing a particle of the despot (Während die Frau das sagt denkt sie: Gewiß werde ich Schelte von meinem Mann bekommen daß ich vor dem da den Mendelssohn auf’s Tapet gebracht habe. Es war nicht professional) Der Hausherr denkt Etwas damit correspondirendes.
Der Spohrianer denkt: gegen Damen muß man höflich seyn, sonst …. . und sagt blos: O yes certainly but there should be unbounded confidence from the band to the Conductor & that Spohr’s band certainly has
Der Schüler (der die ganze Zeit gar nichts gesagt und vielleicht auch gar nichts gedacht hat, sagt dazwischen ganz unbefangen: I saw the Duke of Wellington to-day he looks very poorly.
Der Hausfreund denkt Alles Mögliche & looks unutterable things. Dabei lehnt er sich an seinen Stuhl und Heine fällt ihm ein:
„Ich halte mich fest am Mastbaum,
„Und wünsche wär’ ich zu Haus.
Ignaz Moscheles
 Der vorsichtige Musiker traf den Spohrianer im 1ten Philh: Concert zwischen den Alten, da war die Rede von der Berliner SingAkademie in Marlborogh St. welcher er gern mit einigen Worten von Spohr (die er aufgelegt hat) aufwarten will. Und so kam es dazu daß er Babilons Fall (der erst in 1842 in Norwich zur Aufführung kommen soll) nach Chester Place brachte. Das Werk hat dieselbe reine Stimmenführung mit reichen enharmonischen Verwechslungen wie wir sie in allen Spohrschen Werken zu hören gewohnt sind. Der v. Musiker hätte ein Königreich für eine Folge von Dominante und Tonica Akord gegeben einigemahl hat ein schweres Gewicht seine Augenlieder beym accompagniren gedrückt während Stellen wie
Seine Fugen treten immer mit dem gehörigen Fragen und Antworten: how do you do? very well I thank you auf, aber hernach folgen Bocksprünge wie vom Conductor zum Herzog von Wellington. Den Chor läßt er einmahl folgenden singen
 Sogar profan wird er oft und bringt bey den kriegerischen Feyerlichkeiten und Festgelagen Zapfenstreich-Musik und Tanz Rhytmen wie die der Bajaderen in seiner Jessonda an. –
Nun sagt Dir Moscheles: Du hast mir und uns allen viele Freude gemacht mit Deinen 2 Heften 4. stimmiger Lieder, 2 Romanzen, und 6 Lieder Op 47* die ich durch Black und Coventry erhalten habe.
Dieses Haus hat mir aber noch nichts geschickt von dem was Du mir angekündigt und mit einem Auftrage begleitet hast.
Merkwürdig benimmt sich die sogenannte Profession hier oder die eigentlichen Philharm: Direktoren gegen Dich und mich. Letzten Montag kündigten sie auf ihrem ConcertProgram an daß sie einen Chor engagirt haben und im nächsten Concert außer einem Finale von Oberon Deinen Lobgesang und Berlioz Ouverture zu Benvenuto Cellini geben werden.
Noch im Saal kam Alfred Novello (dessen schielenden Blick ich auch mit einem detto begegne seitdem er mir einen dirty trick gespielt hat) und bot mir an die Partitur Deines Werkes zu schicken damit ich alles gehörig vorbereite, voraussetzend daß ich Conductor dabey seyn werde. Ich antwortete daß mir die Direktion nicht angetragen wurde, – und so bin ich um meine Hoffnungen gebracht daß sie Dich zu einigen Concerten hier engagirten oder daß sie mir wenigstens durch die Direktion des Werks Gelegenheit geben mir die schönen Eindrücke aus Birmingham zu vergegenwärtigen – nun will ich aber den Stab über sie brechen und gar nicht mehr da spielen noch dirigiren.
Ignaz Moscheles
5te März 1841 Unser SingVerein erhält sich recht gut; wenn auch die Fortschritte nicht sehr auffallend sind, so sind wir doch sicher vor Rückschritten, weil die Mitglieder fashionable und unfashionable und deutsche EhrenMitglieder alle mit unveränderter Liebe und Aufmerksamkeit die Uebungen frequentiren. Klingemann muß ich ein gutes Zeugniß geben, er schohnt Augen und Lunge nicht. Dein Ave Maria und Da nobis pacem haben wir mehreremahle probirt, und es soll damit fortgefahren werden bis es gut geht. Gestern Abend probirte ich meinen 93. Psalm complet. Ich werde einiges daran verändern und verbessern wo möglich. Die andern Mängel überlasse ich der kritisirenden Welt aufzudecken. Außerdem bin ich jedoch mit der Haltung des Ganzen nicht unzufrieden. Broadley erwartet durch mich eine Antwort von dir wegen ein Preludium. Uebrigens bleibt es bey meiner Mittheilung wegen Dein Recht ihn Mitte (März) April (oder später in Deutschland zu publiziren) Klingemann hat die 20 Guineen für Dich erhalten, auch ein Ex: der engl: Biographie Beethovens.
Miss Masson hat einen Professional Verein gebildet der zum Zweck hat wöchentlich einmahl sich im small Room Hanover Sqre zu vereinigen um am Klavier Ensemble Stück aus Opern und mehrstimmigen Sachen aus alten Werken zu üben. Sie haben mehrere Klavierspieler gebeten sie abwechselnd zu accompagniren. Morgen komt die Reihe an mich und sie werden Deinen Psalm „Als Israel aus Egypten zog“ singen. Ich freue mich darauf also doch! einen Anklang aus Bermingham.
Nun lebe wohl Du stets Geliebter, empfehle mich Deiner lieben Frau aufs freundlichste, küsse Deine 3 Kinder für mich, und vergesse ferner nicht Deinen Freund I. Moscheles
Grüße Miss Sophy und Charles schönstens von mir – das Zeugniß das Du mir wegen des Letztern in Deinem letzten Briefe an die Seinigen auftrugst, habe ich bestens ausgerichtet nämlich übersetzt, und allen damit umso größere Freude gemacht, je weniger es aufs Complimentiren dabei abgesehen war. Das bedingte Lob ist eben ein ordentliches; ich hoffe Du fährst fort Freude an ihm und an seinen Fortschritten zu haben. Sage Miss Sophy, ich ginge heute Abend nach Kensington wie der guten alten Zeit – „to sing Glees & Madrigals“ – trotz des obenerwähnten abscheulichen Wetters. „Der Frühling donnert an die Pforten“ so mögte ich gern ein Lied anfangen, – es stürmt aus . – Hast Du von Goldschmidts neuen Schicksalen und Plänen gehört? Er hat, nachdem es ihm hier nicht weiter glücken wollte, den starken Entschluß gefaßt, auf eine Reihe von Jahren, 8. wenigstens, ein Colonist in New South Wales zu werden, hat sich 300. Morgen Land in Port Philips gekauft – Melbourne heißt die Hauptstadt der Colonie – und will nun mit Schaafzucht sein Vermögen wiederherstellen. Er versichert, auf alle möglichen Autoritäten, daß es, wenn Einer Leben und Gesundheit behielte, unfehlbar wäre. Das Alles war zur Entscheidung und Reife gekommen während Deines Aufenthaltes hier, das war der Grund weshalb man nichts von ihm sah und hörte. Wir haben darüber rechte Explanations gehabt und sind als die besten Freunde geschieden – wenn auch Deiner in alter Liebe und Anhänglichkeit gedacht ist. Sein Loos geht mir nahe – es wird ein hartes Leben, aber er war gefaßt und kräftig – frischer wie früher, wie das wohl seyn mag auch ein großer Entschluß. Vor 6 Tagen ist er abgegangen nach Plymouth, zur 4monatl Seefahrt, mit Pferden, Kühen, Schafen und Knechten. Es gehe ihm gut! – Du und Deine liebe Frau, mitsammt dem kleinen Gezeug, Ihr seyd hoffentlich wohl und vergnügt – schreibe mir bald davon. Mir geht’s leidlich, auch ich, sehr gut, wenn man den niederträchtigen Winter bedenkt, – habe ich doch nicht einmal die Influenza – Lebewohl!
Immer Dein CKl.
 bei DulkensDulcken, Theobald Augustus (1800-1882) Dulcken, Marie Louise (1811-1850) zu wohnen so geschieht der guten Sache, dem werthen Paare selber und uns seinen hiesigen Freunden, damit ein Dienste. Madame DulkenDulcken, Marie Louise (1811-1850) ist eine sehr brave liebe Frau, aber was hilfts, der Mann verdirbt alles, – ich bin auch überzeugt daß David tausend kleine Verdrießlichkeiten abginge wenn er allein wohnte. Und wenn er mit der Frau kommt, kann er das sehr gut einrichten.
Carl Klingemannmeine Frau will sich nächstens noch besonders dafür bedanken, sie ist jetzt durch einen Besuch von Fanny Stone unterbrochen.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-03-05-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-03-05-01" xml:id="title_053d9653-5168-40c4-af47-d3f6a0c46306">Charlotte Moscheles, Carl Klingemann und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 3., 4. und 5. März 1841</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_1d58b136-6f50-46a8-9261-c9d295536886">Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund Klingemann vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_030743eb-8dd7-4c08-abb2-0d89933fbe1d">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1841-01-24-05" type="precursor" xml:id="title_9b57947a-418e-49ed-b43d-0dbc38b1f92e">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London; Leipzig, 24. Januar 1841</title> <title key="fmb-1841-03-14-05" type="successor" xml:id="title_8dbc1a5a-5c09-404b-b9eb-252d007a167d">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 14. 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Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. 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März 1841</title> <incipit>Ich komme so eben 10 Uhr Abends auf den heilsamen Gedanken Ihnen zu schreiben und rette dadurch unseren Freund Klingemann vor Verzweiflung; warum soll er Ihnen selbst sagen denn indem er die hier obwaltenden musicalischen</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>2 Doppelbl. (d. 39/106) und 1 Bl. (d. 39/111): S. 1-10 Brieftext; S. 10 Adresse, 2 Poststempel [St.Post / 11 MAERZ / I. 8-10], [HANNOVER / 9. März], Siegel.</p><handDesc hands="3"><p>Charlotte Moscheles, Carl Klingemann, Ignaz Moscheles.</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1841-03-03" xml:id="date_e68cd53d-4187-4aa3-b50a-813fb615b441">3.</date>, <date cert="high" when="1841-03-04" xml:id="date_a0871df6-4a1b-40fa-ab0c-7051e77d3abf">4.</date> und <date cert="high" when="1841-03-05" xml:id="date_5897346b-702a-409f-bfe9-2c12d7322bb8">5. 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März</date>. Du räthst aber niemals, welcher <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_32055566-6179-4b3e-b05d-1e9dd176c9e2"><sic resp="writer">babilonischen</sic><corr resp="editor">babylonischen</corr></choice> Verwirrung Du diesen Nothschrei verdankst – einen Nothschrei von den Wasserflüssen <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_c1fd500c-3b1c-46a2-9a7d-982aefdeb298"><sic resp="writer">Babilons</sic><corr resp="editor">Babylons</corr></choice> aber keines <persName xml:id="persName_111713cc-a130-462e-8a4a-9f6353cb5008">Bendemannschen<name key="PSN0109805" style="hidden" type="person">Bendemann, Anton Heinrich (bis 1811: Aaron Hirsch Bendix) (1775-1866)</name></persName>. Ich gedachte nämlich hier in <placeName xml:id="placeName_55ef2bd9-a147-499a-ae61-440134660799"><hi rend="latintype">Chester Place</hi><name key="NST0105344" style="hidden" subtype="" type="institution">Chester Place Nr. 3, Chester Terrace, Regents Park</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84587a0d-22b2-4a4c-a5b3-b5a8f390a250" xml:lang="de">Chester Place – die Wohnadresse der Familie von Ignaz Moscheles.</note> einen stillen Abend zuzubringen, und hörte schon von unten chromatische Griffe – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ea1a14cc-8915-4463-82b2-389de5c67d38">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi>, dachte ich, mir Füße abkratzend, präparirt sich auf <date cert="high" when="1841-03-04" xml:id="date_82e6e201-9d53-48d9-a289-a13cd0524e4d">morgen Abend</date> (unser <placeName xml:id="placeName_8b983f09-d45e-40c4-b6fd-b05cf238458c">SingAcademie Abend<name key="NST0105218" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein von Ignaz Moscheles und Julius Benedict</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>) – am Piano standen aber neben <hi rend="latintype">Moscheles</hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3c553be0-68c9-4ec4-8f18-20ea824afa06">Werner<name key="PSN0115721" style="hidden" type="person">Werner, Louis (eigtl. Levi)</name></persName></hi> und der „<persName xml:id="persName_f2bd0f2c-14cc-406b-b335-953c0176a099">Jesuit<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName>“ – der hatte <title xml:id="title_45ae9fb0-ca1b-4a5c-b5a1-5efffb158546"><hi rend="latintype">Spohrs</hi> Oratorium<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name></title> gebracht, und von 9. bis jetzt habe ich still aber geduldig zugehört – der <persName xml:id="persName_8bb6351e-8eed-49e9-9614-fc259f7a227e">Jesuit<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> singt trifft aber nicht einmal alles, <hi rend="latintype">Moscheles</hi> corrigirt zu Zeiten ein ungehöriges flat um sich zu erholen, und der <persName xml:id="persName_da1c13e6-5d3f-45e9-b4bc-5865be5ce9b1">Gresham Professor<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> lebt für uns alle <hi rend="latintype">beautiful</hi>, – <hi rend="latintype">very fine</hi> – und erklärt die Intentionen, was allerdings nicht von Uebel ist da man sie sonst schwer merkt, – mir kommts sehr vor wie <title xml:id="title_9aec0cb8-2c2c-42fb-ab4d-dd33f8d35b90">Zemire und Azor<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110961" style="hidden" type="music">Zemire und Azor WoO 52</name></title>. Eine Thee Unterbrechung beschreibt neben mir an <hi rend="latintype">Madam Moscheles</hi>, – auf alle Fälle kriegst Dus frisch erlebt.</p> <p>Hast Du denn alle meine Correspondenz erhalten? Ich habe Dir mit <hi rend="latintype">Becher</hi> <title xml:id="title_1f314db5-176e-4445-bea6-6698332c5605">geschrieben<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="gb-1841-02-05-02" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 5. Februar 1841</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6537ea11-43b7-4b40-8f11-6f7cac28abc8" xml:lang="de">mit Becher geschrieben – Klingemanns Brief vom 5. Februar 1841 (Brief gb-1841-02-05-02) wurde von Alfred Julius Becher überbracht.</note> und <title xml:id="title_23202a40-27e3-42a7-93af-4d4fc6e43ac4">auch sonst noch einmal<name key="PSN0112434" style="hidden" type="author">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name><name key="gb-1841-02-09-01" style="hidden" type="letter">Carl Klingemann an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 9. Februar 1841</name></title>, ich weiß nicht mehr mit wem. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d68fcf7f-de9d-45b0-98e1-38a4f45193be">Becher<name key="PSN0109738" style="hidden" type="person">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name></persName></hi>, steckt wie ich höre, irgendwo im <placeName xml:id="placeName_4b3305f8-3095-418f-ae42-f721527da4a9">holländischen<settlement key="STM0105114" style="hidden" type="locality">Holland</settlement><country style="hidden">Niederlande</country></placeName> Schlamm (aus dem er überhaupt noch nicht recht heraus ist) oder macht Cour in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_fea55de2-3d13-4cc5-91e8-90e134439a42">Wesel<settlement key="STM0100664" style="hidden" type="locality">Wesel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> und gebraucht den Schlamm nur als Vorwand. Du hast ihn aber seitdem gewiß schon gesehen. Schreibe mir aber bald – sonst wende ich mich mit aller meiner Feder<unclear reason="covering" resp="FMBC">wut</unclear> an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d94b2ac3-fc19-48ae-a66a-afeeea4c846c">Miss Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi>, und laße mir so alle Deine Hausgeheimnisse und Deine Suppen- und Gemüseschüsseln verrathen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_00ae2ad4-afa3-4c90-9911-8ae555f055d6" xml:lang="de">alle Deine Hausgeheimnisse … verrathen – Sophy Horsley war am 9. März 1841 zu einem Besuch bei Mendelssohn in Leipzig eingetroffen. Siehe Brief fmb-1841-03-10-02 (Brief Nr. 3057) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 10. März 1841, Z. 17.</note> Grüße die liebenswürdige <persName xml:id="persName_708f83a2-2668-4688-a383-a1126813b69a">junge Freundinn<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName> (<hi rend="latintype">Neukommisch</hi>) aber sehr von mir, ich hoffe Ihr vertragt und amüsirt Euch himmlisch. <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_86164cad-c057-48ca-acff-6498ee5c820d">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> mag seinen besten Fuß vorsetzen. – So eben höre ich daß Du neue Lieder edirt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_38802acf-1564-4015-aea6-788e340aec19" xml:lang="de">neue Lieder edirt – Gemeint sind vermutlich die Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier op. 47 (MWV SD 20), die Zwei Romanzen von Lord Byron für eine Singstimme und Klavier MWV SD 12 und zwei Liederhefte, die Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, op. 41 (MWV SD 18), sowie die Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, op. 48 (MWV SD 21), bzw. die Sechs Lieder für vier Männerstimmen op. 50 (MWV SD 22).</note> hast, und ich soll sie noch nicht lesen, ich gehe mit Ungeduld nach Hause. Warum ist mir kein Exemplar geschickt? – Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5141e401-0079-488a-bc48-ab8f705c90c4">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName></hi> kriegte ich, wie ich Dir schrieb, keine Antwort auf meine Note wegen des <title xml:id="title_2fb5e5a0-5007-4d24-96c5-40e11d370328">Lobgesangs<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_583ac6a4-eb60-491a-bdae-fb70b4689fcb"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title>, las aber bald darauf ihren Inhalt im <hi rend="latintype"><title xml:id="title_83c332c3-bc3e-45e3-b435-3dfae6f1a3f1">Morning Chronicle<name key="PSN0120416" style="hidden" type="author">Doyle, Andrew (1809-1888)</name><name key="CRT0113066" style="hidden" type="periodical">The Morning Chronicle</name></title></hi>, hätt ichs nicht geglaubt, hätt ichs von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_74fdc8e0-4322-40e5-a6f4-a76c6dab968b">Hogarth<name key="PSN0112048" style="hidden" type="person">Hogarth, George (1783-1870)</name></persName></hi> erfahren müssen, der grämte und sagte: <hi rend="latintype">I saw a Note of yours</hi>. Da das<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Dings aber blos besagt, daß der Lobgesang zweimal aufgeführt sey pp so mags hingehen, über Potentaten im nördl Deutschland und Krieg und Frieden schreibe ich aber dem <hi rend="latintype">Novello</hi> nichts. – Wie Du einen Blick des Zorns auf die <placeName xml:id="placeName_a01fa107-2d5f-4967-acde-2755e8a46b6b">Philharmonischen<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> geworfen hast,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a7f1f6d-dfb3-4653-a848-11f28e6d3b79" xml:lang="de">Wie Du einen Blick des Zorns auf die Philharmonischen geworfen hast – Offensichtlich hatte sich Mendelssohn sehr darüber geärgert, dass die Philharmonic Society in London gegen seinen Willen den Lobgesangs ohne die später geschriebenen vier Stücke aufgeführt hatte. Deshalb wollte er einen andern Verleger als Novello finden. Überliefert ist dies durch einen handschriftlichen Vermerk von Ignaz Moscheles auf der Adressenseite des Briefs fmb-1841-03-14-05 (Brief Nr. 3064) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Leipzig, 14. März 1841.</note> ist mir auch zu Ohren gekommen, – ich ruinire sie vollends, aber so wie der Hirtenbube den Wienern die Donau vorenthält indem er den Bach an der Quelle aufhält, – nämlich ich bin kein <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_7c1efdd9-ba51-44cf-a203-2a4c3e61fb3f">Subscriber<name key="NST0105229" style="hidden" subtype="Subskribenten" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi> mehr, und hätte ich am <date cert="high" when="1841-03-01" xml:id="date_fd37f9ed-8b2f-4586-ae25-3ef591fd406f">letzten Montag</date> daran gedacht und an alle die Stoßseufzer und Sentimentalitäten die ich in den Jahren 1828. bis 1840. in den <placeName xml:id="placeName_2d0a7b4c-97e7-495a-9405-0f2e0c11113f">Concerten<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> verübt habe –</p> <p><persName xml:id="persName_3bbb60f3-2de3-422b-93cf-991acc396266">T.<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> „<hi rend="latintype">You get then different Nations – the Jews, the Babylonians &amp; the Persians</hi> – .</p> <p><persName xml:id="persName_a910b79e-f633-45d0-a7fc-e7deb4f4b893">M.<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> <hi rend="latintype">It is in some parts dramatic – I should say scenic</hi> –</p> <p>T. <hi rend="latintype">That an <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> Oratorio is dramatic</hi> –</p> <p>M. – <hi rend="latintype">It ought to be Sacred dramatic.</hi></p> <p>T. – <hi rend="latintype">When you have a voluptuous nation &amp; their factivities, it must be dramatic! For your consolation &amp; <persName xml:id="persName_ef341f9f-ca4a-4f52-94f3-b29b478620d3">Spohrs<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi>, sagt <hi rend="latintype">Moscheles</hi>, <hi rend="latintype">I quote <persName xml:id="persName_7ab63702-7625-495e-a426-497065e5e989">Handel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="person">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name></persName></hi> – </p> <p><hi rend="latintype"><title xml:id="title_76b05935-1996-453b-983a-338e25bedc14">Dagon<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name></title></hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_99d9e085-829b-46d2-b2c8-5efafb2846ec" xml:lang="de">Dagon – Georg Friedrich Händel, Samson HWV 57, Air and Chorus: »Great Dagon has subdued our foe«.</note> Sagt der andere –</p> <p><hi rend="latintype">In short, it is a beautiful work</hi>!</p> <p><hi rend="latintype">You have very little idea of it, till you hear it all performed, with Orchestra &amp; all – it will come out beautifully! The prices are so as to achieve each other</hi> – kurz der <persName xml:id="persName_b063e90b-3723-40e0-bf33-14c7dc2e870c">Jesuit<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> schwelgt im Vorgefühl der Erinnerung.</p> <p>Das Oratorium war nämlich aus, und ich habe schnell die vorläufigen Exclamationen der <hi rend="latintype">Performers</hi> nachgeschrieben.</p> <p>Nun fahre ich fort – ich wäre also am <date cert="high" when="1841-03-01" xml:id="date_81a73825-1c66-498d-9a1a-545ad03980a6">letzten Montag</date> sentimental geworden. Aber wie gesagt, dem schlechten Volke habe ich meine Patronage und meine 4. <hi rend="latintype">Guineen</hi> entzogen, und schimpfe jetzt unsichtbarer Weise auf sie. Das erste Concert ist zu meinem Trost schlecht gewesen, nun aber sah ich zu meiner Ueberraschung, daß sie Deinen <title xml:id="title_8ac7defe-e22d-4998-98eb-154ba25a7181">Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_c7c046a4-3343-472f-93d8-c45abf517e15"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> im zweiten aufführen, und das kostet mir meine <hi rend="latintype">Guinee</hi>!</p> <p>Einen würdigen Characterzug vernehme ich auch eben: ich war ganz fest überzeugt sie würden <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ba0b4cf0-8cfa-4715-b7ed-9b91b27ec183">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> die Leitung übertragen, und er hat es auch erwartet, und sich vorgenommen es nur unter der Bedingung anzunehmen, wenn man ihm außer<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>der SonnabendsProbe noch eine Privatprobe bewilligen würde – aber sie sind nicht gekommen, und es dirigirt ein Anderer –wahrscheinlich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_576728b1-351c-4d8c-9f12-90173c1b94c0">Chipp<name key="PSN0116413" style="hidden" type="person">Chipp, Thomas Paul (1793-1870)</name></persName></hi> oder der selige <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6811eb08-f801-4dbc-9d5a-5e8088ed14d8">Willmann<name key="PSN0115798" style="hidden" type="person">Willman, Thomas Lindsay (1784-1840)</name></persName></hi>.</p> <p>Durch einen Conversationstrang ist <hi rend="latintype">Moscheles</hi> auf seine <title xml:id="title_dd344dbe-b2a4-43a9-9724-6d851802e1b2">Studie in b im antiken Style<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110022" style="hidden" type="music">Deux Études pour le Piano, écrites pour l’Album de Beethoven op. 105</name></title> gekommen, die er nach 3stündigen <persName xml:id="persName_5bbe3633-f9ee-4493-a8a4-04fada5d986b">Spohrismen<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName> mit einer Frische spielt womit sich <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">ein Schwan nach schwerer Last in sein aufgethautes Ur-Element taucht</unclear>.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ce71f16b-d747-40e9-9b8f-a589b02f324c">Taylor<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName></hi> ist fort – die Luft ist ordentlich rein – <seg type="closer">nun muß ich auch schlafen gehen! Lebewohl</seg>!</p> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_827d1527-74f5-4469-af63-61bb1f97151f"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_c34ecf02-6b60-4520-af68-a2f533a54aae">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_e1e3f9c7-d4ff-4556-9086-c39614274c17">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <dateline rend="right"><hi rend="latintype">Hobart Place</hi>, <date cert="high" when="1841-03-05" xml:id="date_e91bb8c6-ebda-4887-a195-920f340550c5">5 <hi rend="latintype">März</hi></date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Es kommt mir fast hart vor daß Du für alles Vorhergehende Porto zahlen sollst, indessen mags abgehen wies gekommen ist. Wie mögte ich gern die pikante Genugthuung verlieren, Dich aus heiterm Himmel – ohne eine Antwort schuldig zu seyn – angeredet zu haben. Es ist eine Art Morgenbesuch. Sonst treiben wir es hier wie früher. Bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4cd013a0-f22e-45cf-a347-c6d4952f85db">Beneckes<name key="PSN0109825" style="hidden" type="person">Benecke, Friedrich Wilhelm (1802-1865)</name></persName></hi> geht’s leidlich, – die arme kleine <persName xml:id="persName_dc0d3140-5d30-474c-b2f0-a7f96cbe328e">Frau<name key="PSN0109821" style="hidden" type="person">Benecke, Elisabetha Henrietta (1807-1893)</name></persName> leidet aber an starker Erkältung und dem harten Winter neben dem was die Schwangerschaft schon mit sich bringt – sie ist sehr angegriffen und ich wünsche sehnlich für ihr Heil daß der Moment vorüber wäre. Du weißt doch daß <persName xml:id="persName_9b3b2c27-9960-48f3-b75c-a86a1799e030"><hi rend="latintype">Mrs Rigby</hi> – <hi rend="latintype">Susan Taylor</hi><name key="PSN0114211" style="hidden" type="person">Rigby, Susan (Susanne)</name></persName> – eine kleine Tochter hat. Endlich! Jetzt wird sie sich wohl von allem Weh und Ach, was gewiß nur aus dem einen käme, zu curiren war, erholen. Wehe aber daß ein steter Junggeselle so obstentorisch werden muß! – Ueber Deine Lieder bin ich getröstet, ich sah nachher daß es <title xml:id="title_2c6e22a6-4708-4cc0-bf43-aca93f3f3f35">das bekannte letzte Heft<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_2d967677-2222-4795-9323-51f834c51ad4"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100632" style="hidden">Sechs Lieder ohne Worte für Klavier, 3. Heft, 1837; enthält MWV U 121, U 115, U 107, U 120, U 137 und U 119<idno type="MWV">SD 16</idno><idno type="op">38</idno></name></title> war, Du kannst aber doch bald neue senden. <persName xml:id="persName_8496279a-380d-4c47-9496-33db73937ee9">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> hat mir gestern Deinen <title xml:id="title_f30c9d02-7a18-49f5-a09b-8332437ca132">Psalm <hi rend="latintype">when Israel out of Egypt came</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b6691663-1957-4413-9a4d-ed2fc162d13c"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name></title> – geschickt – an dem ich mich sehr erbaut. – Es sind wenig Druckfehler drin. Zum <hi rend="latintype">Novello</hi> wäre ich heute gegangen, wenn nicht das Wetter gar zu abscheulich gewesen wäre, ich wollte ihn nämlich um das Gewisse wegen der Aufführung des Lobgesangs fragen. Erstlich glaube ich noch nicht daß es dazu kommt, da ich es mir sehr möglich denke, daß er Deine neue Bearbeitung noch gar nicht hat.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f6422ef7-c6d1-4953-90f3-91af6f3aef98" xml:lang="de">Zum Novello … daß er Deine neue Bearbeitung noch gar nicht hat – sIehe oben Kommentar zu Z.: Wie Du einen Blick des Zorns auf die Philharmonischen geworfen hast.</note> Wäre das der Fall würde ich nach allen meinen Kräften Einspruch thun daß es nicht nach der hier vorhandenen älteren Bearbeitung aufgeführt würde. Ich wette, wenn <persName xml:id="persName_07ab6b03-95cf-4c44-a2f0-c29dd7de1dd8"><hi rend="latintype">N</hi>.<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName> das neue hätte, wäre er wegen des Textes der neu hinzugekommnen Nummern schon bei mir gewesen. Bis Dienstag denke ich auf alle Fälle bei dem <hi rend="latintype">N</hi>. vorsprechen zu können, und schreibe Dir dann ein paar Worte wenn ich was zu sagen habe. – <persName xml:id="persName_8dc50c2d-fcf9-482d-976e-920bb6de42e7">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> kommt also im laufenden Monat? Grüße ihn schönstens von mir und sage ihm wie sehr ich mich darauf freue. Es verlautet daß vielleicht <persName xml:id="persName_cb765171-e011-413a-8384-d6a08f67eff4">seine Frau<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> mitkommt, und meine Freude steigt natürlich – alle Welt spricht das Beste von ihr. Kannst Du aber bei der Gelegenheit machen, oder wenigstens rathen, daß sie sich gleich darauf einrichten, <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> <add place="margin"><gap quantity="1" reason="covering" unit="lines"></gap><name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></add></p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Carl Klingemann</add> </signed> </div> <div n="4" type="act_of_writing" xml:id="div_11840091-ccf1-407c-bd4d-22fb4de6907f"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b9e680d7-2f6f-4563-8054-2eea9a72cf5c">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_08e16f70-90ea-481e-99c0-30dfe0aafcfd">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <dateline rend="right"> <date cert="high" when="1841-03-03" xml:id="date_748a910f-8efd-45d6-b42a-3208f686b5a7">3<hi rend="superscript">te</hi> <hi rend="latintype">März</hi> 1841</date> </dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|5| <pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg>Scene aus einem bürgerlichen Melodrama, bis jetzt noch unbenannt, bot 3 <hi rend="latintype">Chester-Place</hi>, Zeit 9 Uhr Abends </p> <p>der <persName xml:id="persName_5fc53e4d-e326-41f8-8837-7eca740742ea">besuchende Hausfreund von <hi rend="latintype">Hobart Place</hi><name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> der <persName xml:id="persName_c338d6f2-c4a4-4928-8998-61f72801b017">Hausher, ein vorsichtiger Musiker<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, <persName xml:id="persName_f4b77649-0c9d-4958-9c7b-eee806d2565e">seine Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, sein Schüler und der <persName xml:id="persName_78a0b41d-06a4-47de-a923-de4a68019606">große Spohrianer<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName> sitzen um den Theetisch.</p> <p><hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_16a59e73-bb36-402b-aeeb-5581b7e31ee4">Der große Spohrianer<name key="PSN0115268" style="hidden" type="person">Taylor, Edward (1784-1863)</name></persName></hi>. . . . . . <add place="above">Die Punkte bedeuten lauter <persName xml:id="persName_19490964-affb-438c-8af6-0cab67ba5b9f">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName>-Lob<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> <hi rend="latintype">and then <persName xml:id="persName_b22594b1-0f72-45a5-8b22-de615607ae87"><hi rend="latintype">Spo</hi>. .<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi>” <hi rend="latintype">seems so perfectly in his place at <placeName xml:id="placeName_1eb7d676-d4a1-448c-a529-4dbefa9e3bc3">Cassel<settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> – everybody looks up to him, the band revers him so; what a delightful band he has, he is quite a despot over it</hi>.</p> <p><hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_728c0b60-ad40-4f49-aecb-a15eb2cc8860">Der vorsichtige Musiker<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> sagt etwas musicalisch-richtiges aber sehr vorsichtiges als Antwort – </p> <p><hi n="1" rend="underline"><persName xml:id="persName_9c84d974-b4e8-4716-b48a-91870045057e">Die Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi> <hi rend="latintype">But do you think it desirable the Conductor <hi n="1" rend="underline">should</hi> be a despot? Now when I have seen <persName xml:id="persName_c1d54b49-0907-4e15-bdcb-13fab3d1700f">Mendelssohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName> in an Orchestra I have always been struck by the beautiful manner in which he seemed to reign over it without showing a particle of the despot</hi><seg type="pagebreak"> |6| <pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg>(Während die Frau das sagt denkt sie: Gewiß werde ich Schelte von meinem Mann bekommen daß ich vor <hi n="1" rend="underline">dem</hi> da den Mendelssohn auf’s Tapet gebracht habe. Es war nicht <hi rend="latintype">professional</hi>) Der Hausherr denkt Etwas damit correspondirendes.</p> <p>Der Spohrianer denkt: gegen Damen muß man höflich seyn, <hi n="1" rend="underline">sonst</hi> ….. und sagt blos: <hi rend="latintype">O yes certainly but there <hi n="1" rend="underline">should</hi> be unbounded confidence from the band to the Conductor &amp; that Spohr’s band certainly has</hi></p> <p>Der Schüler (der die ganze Zeit gar nichts gesagt und vielleicht auch gar nichts gedacht hat, sagt dazwischen ganz unbefangen: <hi rend="latintype">I saw the <persName xml:id="persName_7144e5ed-d274-4ab5-9bd9-849cd59520d7">Duke of Wellington<name key="PSN0115693" style="hidden" type="person">Wellesley, Arthur Richard (seit 1852) 2nd Duke of Wellington, (1812-1814) Lord Douro, (seit 1814) Marquess of Douro, (seit 1863) Earl of Mornington (1807-1884)</name></persName> to-day he looks very poorly</hi>.</p> <p>Der Hausfreund denkt Alles Mögliche &amp; <hi rend="latintype">looks unutterable things</hi>. Dabei lehnt er sich an seinen Stuhl und <persName xml:id="persName_369d03d6-40a9-48c9-9adc-0834bc7d90c4">Heine<name key="PSN0111816" style="hidden" type="person">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name></persName> <title xml:id="title_5b77b452-a1c1-4020-8e27-e49d9c95acf0">fällt ihm ein<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name><name key="CRT0109112" style="hidden" type="literature">Buch der Lieder</name></title>: </p> <p>„Ich halte mich fest am Mastbaum,</p> <p>„Und wünsche wär’ ich zu Haus.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_84135fbb-db75-434e-8e0a-6bd945790696" xml:lang="de">Heinrich Heine, Buch der Lieder, XI. Die Heimkehr. </note></p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Ignaz Moscheles</add> </signed> </div> <div n="5" type="act_of_writing" xml:id="div_29a32774-ec9c-46f1-bc16-1ac361d4733a"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_a89cccd9-d5a3-42f1-9944-ca856d53b740">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_690d2225-6627-4b85-87df-44dde70b8cce">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|7| <pb n="7" type="pagebreak"></pb></seg>Der vorsichtige Musiker traf den <hi rend="latintype">Spohrianer</hi> im 1<hi rend="superscript">ten</hi> <placeName xml:id="placeName_479242db-4d58-42ba-9254-ea3f219d1334"><hi rend="latintype">Philh: Concert</hi><name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zwischen den Alten, da war die Rede von der <placeName xml:id="placeName_f604322f-2f32-4336-81e5-4afc627ff54f">Berliner SingAkademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> in <hi rend="latintype">Marlborogh St</hi>. welcher er gern mit einigen Worten von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_872290f2-744f-4e1d-a709-4794b3146c78">Spohr<name key="PSN0115032" style="hidden" type="person">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name></persName></hi> (die er aufgelegt hat) aufwarten will. Und so kam es dazu daß er <hi rend="latintype"><title xml:id="title_90305f6d-3521-4383-b9d1-5511c005ccf0">Babilons Fall<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name></title></hi> (der erst in <placeName xml:id="placeName_e46f6d9a-cfba-49cf-a96b-7da08750b994">1842 in <hi rend="latintype">Norwich</hi><name key="NST0105310" style="hidden" subtype="" type="institution">6. Norfolk and Norwich Triennial Musical Festival (1842)</name><settlement key="STM0100443" style="hidden" type="locality">Norwich</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zur Aufführung kommen soll) nach <hi rend="latintype">Chester Place</hi> brachte. Das Werk hat dieselbe reine Stimmenführung mit reichen enharmonischen Verwechslungen wie wir sie in allen Spohrschen Werken zu hören gewohnt sind. Der v. Musiker hätte ein Königreich für eine Folge von <hi rend="latintype">Dominante</hi> und <hi rend="latintype">Tonica</hi> Akord gegeben einigemahl hat ein schweres Gewicht seine Augenlieder beym accompagniren gedrückt während Stellen wie</p> <p style="paragraph centered"><figure style="center" subtype="inline_graphic" type="notated_Music" xml:id="figure_7f93fa88-afc8-4261-a42a-d9bccae2f603"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1841-03-05-01-N-001.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 39/106, fol. 4r. </head><figDesc style="display_none">Zitat aus Louis Spohr, Der Fall Babylons WoO 63.</figDesc></figure> </p> <p>Seine Fugen treten immer mit dem gehörigen Fragen und Antworten: <hi rend="latintype">how do you do</hi>? <hi rend="latintype">very well I thank you</hi> auf, aber hernach folgen Bocksprünge wie vom Conductor zum Herzog von <hi rend="latintype">Wellington</hi>. Den Chor läßt er einmahl folgenden singen</p> <p style="paragraph centered"> <figure style="center" subtype="inline_graphic" type="notated_Music" xml:id="figure_26075a5f-03d9-4473-b437-ea2204384d0e"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1841-03-05-01-N-002.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 39/106, fol. 4r. </head><figDesc style="display_none">Zitat aus Louis Spohr, Der Fall Babylons WoO 63.</figDesc></figure></p> <p><seg type="pagebreak">|8| <pb n="8" type="pagebreak"></pb></seg>Sogar profan wird er oft und bringt bey den kriegerischen Feyerlichkeiten und Festgelagen Zapfenstreich-Musik und Tanz Rhytmen wie die der Bajaderen in seiner <hi rend="latintype"><title xml:id="title_5eaae9e0-b1c5-4cdf-bf69-967a506bbc49">Jessonda<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859)</name><name key="CRT0110920" style="hidden" type="music">Jessonda WoO 53</name></title></hi> an. –</p> <p>Nun sagt Dir <hi rend="latintype">Moscheles</hi>: Du hast mir und uns allen viele Freude gemacht mit Deinen <title xml:id="title_da106283-6dd8-49ae-81f4-56d657b8190a">2 Heften 4.stimmiger Lieder<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f4dcc12c-9267-46c2-9b8b-3363cbd6eb6d"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100634" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 1. Heft, 1838; enthält MWV F 10, F 4, F 5, F 6, F 7 und F 9<idno type="MWV">SD 18</idno><idno type="op">41</idno></name><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4323b80a-6312-4239-a9b4-660d02b44468"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title>, <title xml:id="title_43644f9e-3c2c-4b77-bf1a-e93e58af3e38">2 Romanzen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ab16cf8d-b129-43ef-b5a6-65fff89dad2e"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100628" style="hidden">Zwei Romanzen von Lord Byron für eine Singstimme und Klavier, 1836; enthält MWV K 76 und K 85<idno type="MWV">SD 12</idno><idno type="op"></idno></name></title>, und <title xml:id="title_30d1b7a0-4a50-4f02-86de-ed5f246306ec">6 Lieder <hi rend="latintype">Op</hi> 47<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_0c8cbdb8-b133-46ca-94f3-d9544d08d9b2"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100636" style="hidden">Sechs Lieder für eine Singstimme und Klavier, 1839; enthält MWV K 97, K 100, K 101, K 102, K 73 und K 77<idno type="MWV">SD 20</idno><idno type="op">47</idno></name></title><ref target="#fn1" type="Footnotes_reference" xml:id="fnr1">*</ref> die ich durch <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_78470625-4140-426f-af1b-a4442b5d6225">Black<name key="PSN0109964" style="hidden" type="person">Black &amp; Armstrong, Verlagsbuchhandlung in London</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cea08b1c-7805-4336-9e30-27efda920689">Coventry<name key="PSN0110482" style="hidden" type="person">Coventry &amp; Hollier, Musikverlag in London</name></persName></hi> erhalten habe.</p> <p>Dieses Haus hat mir aber noch nichts geschickt von dem was Du mir angekündigt und mit einem Auftrage begleitet hast.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_08d0f730-13d1-492f-9680-7c937f568772" xml:lang="de">angekündigt und mit einem Auftrage begleitet hast – siehe Brief fmb-1841-01-24-05 (Brief Nr. 2991) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles und Charlotte Moscheles in London, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 13-20.</note></p> <p>Merkwürdig benimmt sich die sogenannte <hi rend="latintype">Profession</hi> hier oder die eigentlichen <placeName xml:id="placeName_08677e56-acdd-42ac-af08-d19d5355635d">Philharm: Direktoren<name key="NST0100412" style="hidden" subtype="Direktion" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gegen Dich und mich. <date cert="high" when="1841-03-01" xml:id="date_4613a7f1-cb20-48c7-b890-57432689055b">Letzten Montag</date> kündigten sie auf ihrem ConcertProgram an daß sie einen Chor engagirt haben und im nächsten Concert außer einem Finale von <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d98ee18d-31c8-40c7-8d05-5567bade6906">Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title></hi> Deinen <title xml:id="title_65e560c2-5a7a-4d51-a502-90ca55fea0f5">Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_7e6be02e-4a5d-463a-89f9-b2da7e1093b5"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> und <title xml:id="title_1f4860a9-b472-4b9d-9b2e-07a30374bafc"><hi rend="latintype">Berlioz Ouverture</hi> zu <hi rend="latintype">Benvenuto Cellini</hi><name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name><name key="CRT0112521" style="hidden" type="music">Benvenuto Cellini</name></title> geben werden.</p> <p>Noch im Saal kam <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a1ffd1cd-4cf8-4251-9dda-f003cb65d5cc">Alfred Novello<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName></hi> (dessen schielenden Blick ich auch mit einem <hi rend="latintype">detto</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0fea8be1-6e22-4156-bc9c-7d25dc09d25a" xml:lang="it ">detto – ital., gleichfalls ebenso.</note> begegne seitdem er mir einen <hi rend="latintype">dirty trick</hi> gespielt hat) und bot mir an die Partitur <title xml:id="title_24bb8131-4e0b-427b-931a-3a476962ac22">Deines Werkes<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_3ff2c6bc-6a91-4a4e-8e3b-979499085950"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> zu schicken damit ich alles gehörig vorbereite, voraussetzend daß ich <hi rend="latintype">Conductor</hi> dabey seyn werde. Ich antwortete daß mir die Direktion nicht angetragen wurde, – und so bin ich um meine Hoffnungen gebracht daß sie Dich zu einigen Concerten hier engagirten oder daß sie mir wenigstens durch die Direktion des Werks Gelegenheit geben mir die schönen Eindrücke aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5b43acb6-18fa-46a7-84b4-e7809998ef76">Birmingham<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6860eb71-1dd3-46cd-955d-7c9c04defe82" xml:lang="de">schönen Eindrücke aus Birmingham – Mendelssohn führte im Rahmen des Birmingham Triennial Music Festivals (22. bis 25. September 1840) den Lobgesang op. 52 (MWV A 18) auf.</note> zu vergegenwärtigen – nun will ich aber den Stab über sie brechen und gar nicht mehr da spielen noch dirigiren.</p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Ignaz Moscheles</add> </signed> </div> <div n="6" type="act_of_writing" xml:id="div_e6f9ef2c-bfd2-49f6-8c89-46166edafed6"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_50c99505-413a-4ce1-ba61-d603c097aa80">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_560f2e9e-40e7-4c2f-991a-bf6b0fc74c76">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <dateline rend="left"> <date cert="high" when="1841-03-05" xml:id="date_afced790-16f5-4592-8d99-890ae13ab3df">5<hi rend="superscript">te</hi> März 1841</date> <note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_2b3045c5-4927-4a19-9a2a-8856185ecd41" xml:lang="de">Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 39/111.</note></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="pagebreak">|9| <pb n="9" type="pagebreak"></pb></seg>Unser <placeName xml:id="placeName_598ca8f5-1058-4d28-9e11-cc90a1b5d93d">SingVerein<name key="NST0105218" style="hidden" subtype="" type="institution">Singverein von Ignaz Moscheles und Julius Benedict</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> erhält sich recht gut; wenn auch die Fortschritte nicht sehr auffallend sind, so sind wir doch sicher vor Rückschritten, weil die Mitglieder <hi rend="latintype">fashionable</hi> und <hi rend="latintype">unfashionable</hi> und deutsche EhrenMitglieder alle mit unveränderter Liebe und Aufmerksamkeit die Uebungen frequentiren. <persName xml:id="persName_7084cc10-7eae-4e5e-96fe-3c49b2dcd091">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> muß ich ein gutes Zeugniß geben, er schohnt Augen und Lunge nicht. Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_37b4a821-d443-4452-80f5-644541ce1b6c">Ave Maria<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_ff591963-c056-4746-856c-940e3afadb45"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100129" style="hidden">Ave Maria (Offertorium) für Tenor solo, gemischten Chor a cappella bzw. mit Begleitung, 30. September 1830; 16. Oktober 1830<idno type="MWV">B 19</idno><idno type="op">23/2</idno></name></title></hi> und <hi rend="latintype"><title xml:id="title_93bcfeeb-93e9-4a88-9a6b-b5200a4be168">Da nobis pacem<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_464b99b1-ed32-4a27-a1d2-410abf12d6e7"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100111" style="hidden">Choral / Gebet »Verleih uns Frieden« / »Da nobis pacem, Domine« für gemischten Chor, kleines Orchester und Orgel, 10. Februar 1831<idno type="MWV">A 11</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> haben wir mehreremahle probirt, und es soll damit fortgefahren werden bis es gut geht. Gestern Abend probirte ich meinen <title xml:id="title_38dd4906-8573-49db-ad9d-fa814c4ba971">93. Psalm<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0113068" style="hidden" type="music">An anthem for a bass solo, with chorus and occasional solos for sopran, alto, tenor &amp; bass op. 100</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cefbd3b1-437f-4402-99db-1b7be70254f0" xml:lang="de">meinen 93. Psalm – Das Anthem for a bass solo, with chorus and occasional solos for sopran, alto, tenor &amp; bass, composed to Charles Bayles Broadley’s version of the 93d Psalm op. 100 erschien erst 1843 im Druck, wurde jedoch später nicht in das »Verzeichniss sämmtlicher Compositionen von I. Moscheles« aufgenommen (Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 347-355). Unter der Opszahl 100 wird dort stattdessen die Ballade pour le piano as-Moll geführt.</note> <hi rend="latintype">complet</hi>. Ich werde einiges daran verändern und verbessern wo möglich. Die andern Mängel überlasse ich der kritisirenden Welt aufzudecken. Außerdem bin ich jedoch mit der Haltung des Ganzen nicht unzufrieden. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_7ad27907-8a43-4b78-a8ef-4d95ecb20bce">Broadley<name key="PSN0110134" style="hidden" type="person">Broadley, Charles Bayles (1801-1866)</name></persName></hi> erwartet durch mich eine Antwort von dir wegen ein <hi rend="latintype">Preludium</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_09584118-5368-4046-b6f1-a6d9740859b6" xml:lang="de">Antwort von dir wegen ein Preludium – Broadley hatte Mendelssohn durch Moscheles bitten lassen, ein Orgelpräludium zum Anthem MWV B 33 für sein Privatalbum zu komponieren. </note> Uebrigens bleibt es bey meiner Mittheilung wegen Dein Recht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b2f24409-0493-4daa-a804-13391201196a" xml:lang="de">meiner Mittheilung wegen Dein Recht – bezieht sich auf Charles Bayles Broadleys deutsche Publikationsgenehmigung unter der Bedingung, auf den Titel der Partitur des Anthems »Why, O Lord, delay for ever« / Drei geistliche Lieder »Lass, o Herr, mich Hilfe finden« für Alt solo, gemischten Chor und Orgel MWV B 33 den Vermerk »This Music, except in Germany, is the Copyright of the Author of the English words« stechen zu lassen, was auch erfolgte (siehe Brief gb-1841-02-08-02 von Charles Broadley an Mendelssohn vom 8. Februar 1841).</note> ihn Mitte <unclear reason="deletion" resp="FMBC">(<hi rend="latintype">März</hi>)</unclear> <hi rend="latintype">April</hi> (oder später <add place="above">in Deutschland<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> zu publiziren) Klingemann hat die 20 <hi rend="latintype">Guineen</hi> für Dich<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_08f1c3de-fee4-4dbd-b131-7727b68d0132" xml:lang="de">20 Guineen für Dich – Mendelssohn hatte für seine Sechs Lieder ohne Worte op. 53 einen Betrag von 15 Guineen für das Heft veranschlagt. Siehe Brief fmb-1841-05-02-01 (Brief Nr. 3140) Felix Mendelssohn Bartholdy an Edward Buxton in London, Leipzig, 2. Mai 1841, Z. 6. Sollte der Verkauf des Lieds Buxtons Erwartungen entsprechen, wollte dieser gern noch einen Betrag dazugeben.</note> erhalten, auch ein Ex: der <title xml:id="title_337298c4-d244-4224-8c50-a5707f8aa95a">engl: Biographie <hi rend="latintype">Beethovens</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0112925" style="hidden" type="music">The Life of Beethoven, Including the Biography by Schindler Beethoven’s Correspondence with His Friends, Numerous Characteristic Traits, and Remarks on His Musical Works</name></title>.</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_25947a33-c550-4997-9b5a-562df7d28c9f">Miss Masson<name key="PSN0113116" style="hidden" type="person">Masson, Elizabeth (1806-1865)</name></persName></hi> hat einen <hi rend="latintype">Professional</hi> Verein gebildet der zum Zweck hat wöchentlich einmahl sich im <placeName xml:id="placeName_c7e04fd7-4fee-4d3b-8f9c-50d4ceec575f"><hi rend="latintype">small Room Hanover Sqr<hi rend="superscript">e</hi></hi><name key="NST0102800" style="hidden" subtype="" type="institution">Hanover Square Rooms</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu vereinigen um am Klavier Ensemble Stück aus Opern und mehrstimmigen Sachen aus alten Werken zu üben. Sie haben mehrere Klavierspieler gebeten sie abwechselnd zu accompagniren. Morgen komt die Reihe an mich und sie werden <title xml:id="title_c2854a48-b951-4201-964c-e6a22a5848d7">Deinen Psalm „Als Israel aus Egypten zog“<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b2e3f707-7740-495f-9b88-496647619364"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name></title> singen. Ich freue mich darauf also doch! einen Anklang aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_50047b0c-6976-47f4-a701-bda3e4f9c930">Bermingham<name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>.</p> <closer rend="left">Nun lebe wohl Du stets Geliebter, empfehle mich Deiner lieben <persName xml:id="persName_972960d0-bf97-4791-8611-0c3d4adf94c2">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> aufs freundlichste, küsse <persName xml:id="persName_8d94a3cf-91a9-49c2-a978-3325ec1a1835">Deine <hi n="1" rend="underline">3</hi> Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name><name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName> für mich, und vergesse ferner nicht Deinen Freund</closer> <signed rend="right">I. Moscheles</signed> </div> <div n="7" type="act_of_writing" xml:id="div_5c8f1a48-9cff-48db-a1e7-dba9a44d2754"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_8aaf30c9-64c6-4095-a115-9bd69b044a61">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_68fe48a5-c774-47d9-9015-da57657128c4">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Grüße <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_35c1eef7-1602-476b-b38c-e465e100b45a">Miss Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f32031e8-9e6d-475d-beba-2b2efc48bc24">Charles<name key="PSN0112102" style="hidden" type="person">Horsley, Charles Edward (1822-1876)</name></persName></hi> schönstens von mir – das Zeugniß das Du mir wegen des Letztern in <title xml:id="title_171c9bd4-17c0-4736-81c1-158212ffecef">Deinem letzten Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1841-01-24-04" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 24. Januar 1841</name></title> an die Seinigen auftrugst,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_19b98870-a092-497f-96ff-377b6deb69a9" xml:lang="de">das Du mir … an die Seinigen auftrugst – siehe Brief fmb-1841-01-24-04 (Brief Nr. 3140) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 28-46.</note> habe ich bestens ausgerichtet nämlich übersetzt, und allen damit umso größere Freude gemacht, je weniger es aufs Complimentiren dabei abgesehen war. Das bedingte Lob ist eben ein ordentliches; ich hoffe Du fährst fort Freude an ihm und an seinen Fortschritten zu haben. Sage <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e1d5e969-59f8-4667-96a1-12abbabc8e41">Miss Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi>, ich ginge heute Abend nach <hi rend="latintype">Kensington</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_23498ce3-cde7-4d07-84a9-81b73dc672c0" xml:lang="en ">Kensington – Kensington war der Wohnort der Familie Horsley.</note> wie der<seg type="pagebreak"> |10| <pb n="10" type="pagebreak"></pb></seg>guten alten Zeit – „<hi rend="latintype">to sing Glees &amp; Madrigals</hi>“ – trotz des obenerwähnten abscheulichen Wetters. „Der Frühling donnert an die Pforten“ so mögte ich gern ein Lied anfangen, – es stürmt aus <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>. – Hast Du von <persName xml:id="persName_86ffc95e-6b60-4d7a-aaa0-11d39ec4b975">Goldschmidts<name key="PSN0111441" style="hidden" type="person">Goldschmidt (Goldsmith), Adolph (Adolf, Adolphus) (1798-1879)</name></persName> neuen Schicksalen und Plänen gehört? Er hat, nachdem es ihm hier nicht weiter glücken wollte, den starken Entschluß gefaßt, auf eine Reihe von Jahren, 8. wenigstens, ein <hi rend="latintype">Colonist</hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_f67cdd84-d4a4-4ae9-b452-7668ca432415">New South Wales<settlement key="STM0105311" style="hidden" type="province">New South Wales</settlement><country style="hidden">Australien</country></placeName></hi> zu werden, hat sich 300. Morgen Land in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_eeae80af-5515-4ddd-a55f-149eac14b35c">Port Philips<settlement key="STM0105312" style="hidden" type="area">Port Phillip</settlement><country style="hidden">Australien</country></placeName></hi> gekauft – <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e68b4c84-fa54-4674-8aee-44122c29e732">Melbourne<settlement key="STM0105313" style="hidden" type="locality">Melbourne</settlement><country style="hidden">Australien</country></placeName></hi> heißt die Hauptstadt der Colonie – und will nun mit Schaafzucht sein Vermögen wiederherstellen. Er versichert, auf alle möglichen Autoritäten, daß es, wenn Einer Leben und Gesundheit behielte, unfehlbar wäre. Das Alles war zur Entscheidung und Reife gekommen während Deines Aufenthaltes hier, das war der Grund weshalb man nichts von ihm sah und hörte. Wir haben darüber rechte <hi rend="latintype">Explanations</hi> gehabt und sind als die besten Freunde geschieden – wenn auch Deiner in alter Liebe und Anhänglichkeit gedacht ist. Sein Loos geht mir nahe – es wird ein hartes Leben, aber er war gefaßt und kräftig – frischer wie früher, wie das wohl seyn mag auch ein großer Entschluß. Vor 6 Tagen ist er abgegangen nach <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9ef2d62a-6d1f-4f43-97e7-ea9e55c53e46">Plymouth<settlement key="STM0105314" style="hidden" type="locality">Plymouth</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName></hi>, zur 4monatl Seefahrt, mit Pferden, Kühen, Schafen und Knechten. Es gehe ihm gut! – Du und <persName xml:id="persName_1aa08496-7041-438d-9042-c877ac52b160">Deine liebe Frau, mitsammt dem kleinen Gezeug<name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, Ihr seyd hoffentlich wohl und vergnügt – schreibe mir bald davon. Mir geht’s leidlich, auch <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> ich <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap>, sehr gut, wenn man den niederträchtigen Winter bedenkt, – habe ich doch nicht einmal die Influenza – Lebewohl!</p> <signed rend="right">Immer Dein CKl.</signed> </div> <div n="8" type="act_of_writing" xml:id="div_872812d7-5acd-4433-ab95-da93154848ce"> <docAuthor key="PSN0112434" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_5cb2cef9-b0e0-4485-a9f9-3215fb5d1b1b">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0112434" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_2413293e-1ca6-434a-9cf1-fa7adc37003f">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"> <seg type="pagebreak">|9| <pb n="9" type="pagebreak"></pb></seg> <add place="margin"><gap quantity="7" reason="covering" unit="words"></gap> bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bf31882e-803a-4805-a06c-17eba313ab25">Dulkens<name key="PSN0110769" style="hidden" type="person">Dulcken, Theobald Augustus (1800-1882)</name><name key="PSN0110768" style="hidden" type="person">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName></hi> zu wohnen so geschieht der guten Sache, dem werthen Paare selber und uns seinen hiesigen Freunden, damit ein Dienste. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fd0e311b-802f-4075-b25f-7a94f0b90f42">Madame Dulken<name key="PSN0110768" style="hidden" type="person">Dulcken, Marie Louise (1811-1850)</name></persName></hi> ist eine sehr brave liebe Frau, aber was hilfts, der Mann verdirbt alles, – ich bin auch überzeugt daß <persName xml:id="persName_8d0dd707-bc8b-4fc1-bef8-d0d86be45334">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> tausend kleine Verdrießlichkeiten abginge wenn er allein wohnte. Und wenn er mit der <persName xml:id="persName_24959cff-0a5d-40b4-81c0-71fa41f99c7b">Frau<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName> kommt, kann er das sehr gut einrichten.<name key="PSN0112434" resp="writers_hand" style="hidden">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></add> </p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Carl Klingemann</add> </signed> </div> <div type="footnotes_area" xml:id="div_8fea2023-d798-420a-afca-f9e3c95a5795"> <note n="*" place="in the marginal area right, left or right and left" subtype="author" target="fnr1" type="footnote" xml:id="fn1">meine Frau will sich nächstens noch besonders dafür bedanken, sie ist jetzt durch einen Besuch von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ffbc2cd0-d952-4518-9277-95ec68a4ea51">Fanny Stone<name key="PSN0115159" style="hidden" type="person">Stone, Frances Maria (Fanny) (?-1905)</name></persName></hi> unterbrochen.</note> </div> </body> </text></TEI>