gb-1841-03-01-04

            Hochgeehrtester Herr.
Hätte ich Ihrem Genie gegenüber nur ein Annäherungs-Talent, so würde ich es versuchen einen „Brief ohne Worte“ zu schreiben, um Ihnen zu sagen wie sehr ich längst gewünscht habe Ihre persönliche Bekanntschaft zu machen. Da aber alles dies nicht gehen zu wollen scheint, so muß ich mir eine Brücke von Musik bauen, damit diese Zeilen zu Ihnen gelangen. Die Brücke sende ich anbei. Sie besteht, leider für Sie, aus mehr als einem Bogen, und braucht auch viele Stützen gegen Eis und große Wasser.
Mögen Sie, hochgeehrter Herr, einen nachsichtigen, freundlichen Blick auf diese kleinen Lieder werfen, die mehr Anspruch machen auf Declamir-Talent, als auf eine Stimme, die das dritte Examen gemacht hat. Daher drücken sie auch nur ganz einfach meine eigne Individualität aus.
Mit dem größten Wunsche, daß Ihnen ein langes und reiches Wirken verliehen sei, bin ich mit der Versicherung meiner in jeder Hinsicht, vollkommnen und harmonischen Verehrung Ihre
ganz ergebenste
Louise Gräfin zu Stolberg Stolberg
Stolberg am Harz den 1sten März 1841.          

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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-03-01" xml:id="date_28b22d9d-b0ee-4c6b-ba9f-01641be34e1c">1. 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