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gb-1841-02-24-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 24. Februar 1841 Alle mir vom Birminghamer Fest zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte gefunden, was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 21. Februar 1841 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. März 1841 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/66. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 24. Februar 1841 Alle mir vom Birminghamer Fest zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte gefunden, was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Lea Mendelssohn Bartholdy.

Der englische Text von Felix Mendelssohn Bartholdys Lobgesang op. 52 (MWV A 18) in Übersetzung von Charles Henry Monicke.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

24. Februar 1841 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin 24 Februar 1841

Alle mir vom Birminghamer FestMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)The Birmingham Triennial Music FestivalBirminghamGroßbritannien zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4ec6e098-eaad-4186-a941-32836f2f7e8a"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> gefunden,nichts anderes als das beigefügte gefunden – Mendelssohn hatte seine Mutter um Rücksendung des englischen Text seines Lobgesangs op. 52 (MWV A 18) in einem der Birminghamer Musikfestbücher gebeten, der im Morgenkonzert des zweiten Tags des Birmingham Triennial Music Festivals am 23. September 1840 mit englischem Text aufgeführt worden war. Die Übersetzung hatte Charles Henry Monicke in Leipzig in Mendelssohns Auftrag angefertigt. was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_e03b8677-5783-4499-bf32-1ee59f1ff5c0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name> ist hingegen ganz vorhanden, und sobald Du es wünschest, kann ich sie Dir schicken. Eben so ist der Text zur gazza ladra<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110578" style="hidden" type="music">La gazza ladra</name> und zur prova alma apera<name key="PSN0120364" style="hidden" type="author">Vaccai, Nicola (1790–1848)</name><name key="CRT0113022" style="hidden" type="music">Bella prova è d’alma forte C-Dur – Metodo pratico di canto</name> in vollen Integrität da. Vielleicht genügen Dir die Anfänge der Zeilen und Du kannst sie aus dem Gedächtniß ergänzen. Von den mir gütigst überschickten Papieren kann nichts fehlen. Ich erhielt sie als ich des gebrochenen Arms wegen im Bett lag, erfreute mich an dem Lesen, band alles wieder in den Umschlag sorgfältig ein, und fand sie auch heute augenblicklich in dem Wandschrank des Kabinets, wo sie aufbewahrt wurden, ein vollständigerer Text war indeß nicht darunter. Es würde mir sehr leid thun, wenns Dir nicht nüzte. Sei mit meinem besten Willen zufrieden, schönster Schatz! Was Ihr mir von Eurem Wohlbefinden, dem Gedeihen der Kinder, von CarlsMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) Niedlichkeiten und MariechensMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) Lebendigkeit schreibt, entzückt mich gar sehr. Carls St! St! ist ja göttlich, und beweist wie gar gehorsam das liebe Engelchen ist, die Schwester muß höchst originell sein. Die Leipzi. Zeitung wird schon darum ihr Geld werth sein, weil ich Deine haute faits u. musikal. repertoires daraus ersehe.

Uebrigens habt Ihr eine authentischen Klatschreferenten hier, den wer von unsern Odiosa und Skandälchen wißen will, muß die Leipzig. lesen; wir sind viel zu gut morigénirtmorigénirt – frz., zurechtgewiesen. und gehobelt, um so hüsche Sächelchen von uns drucken zu laßen. Es ist ein Faktum (for shame!) daß die Tänzerinnen ihre Umzüge auf der redoute nicht tragen wollten, da die vornehmen Herren sich zu unanständig betrugen. Weiter kanns wohl nicht gehen!

Gern hätt ich Euch, liebsten Kinder! längst geschrieben, hätt ich nicht |2| abwarten wollen, bis alle im Hause völlig hergestellt waren. Die Grippe, oder eigentlicher, starke Flußfieber, suchten die ganze Welt heim. Bei uns lagen mehrer Tage krank nach und nach HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), MinnaHensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893), Fannys MädchenAmalie, Dienstmädchen von → Fanny Hensel in Berlin (1833/34); WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) hatte ein geschwollenes Gesicht, und mein armer SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) liegt noch, zwar nicht an innerer Krankheit, aber an erfrornen Füßen sehr leidend. Er war lange Zeit wahrhaft spartanisch, zog Stiefel an und ging in die Schule. Jetzt sind aber daraus Wunden entstanden; Pflaster und Salben verträgt seine reizbare Haut nicht, die haben ihm immer geschadet, er bekömmt jetzt Umschläge von Hafergrütze, und steht gar viele Schmerzen aus, muß beständig liegen, grämt sich, daß er seine Primusstelle in der Schule verliert, beschäftigt sich indeß recht hübsch mit Lesen, Zeichnen, Kartenspielen, Schach, Mühle etc. Die arme FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), kannst Du denken, ist gar ängstlich und betrübt, und hat deßwegen auch die Musik von vergangenem Sonntag absagen laßen, was kein kleines Stück Arbeit war. Daß das Wohlthätigkeitskoncert der DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882), wegen der Hoftrauer auf d. 4. März verschoben ist, kömmt ihr grade recht; sie hat versprochen Dein trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_629c27fb-45dc-477c-a9dc-502a34d83d04"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name> mit GanzensGanz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868) … zu spielen; nebst der <hi rend="latintype">ouvert</hi>. zu Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name> wird kein Instrumentalstück weiter darin aufgeführt. – Dieser Trauer wegen ward auch ein Ball bei Prinz AlbrechtPreußen, Friedrich Heinrich Albrecht Prinz von (1809-1872) (zu dem auch Onkel SouchaySouchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872) eingeladen war), abgesagt, und tags darauf alle schönen Eßwaaren – versteigert. RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat ein Stück Gänseleberpaste erstehen laßen. Da der Exkönig von HollandNiederlande, Wilhelm I. Großherzog von Luxemburg (1772-1843) bei seiner Vermählung der Prinzeßin Albr.Preußen, Wilhelmina Frederika Louise Charlotte Marianne von (1810-1883) 800,000 rh Schmerzensgeld gespendet, wird diese Oekonomie doppelt bewundert. Die ganze beau mondebeau monde – frz., schöne Welt, vornehme Gesellschaft. der Kirche und restaurateursrestaurateurs – frz., Gastronomen. war meistbietend versammelt, wie meine Köchin erzählt. – Punschtorten, Eistorten und andre schöne Männer spielen |3| zu meinem Ergötzen eine so bunte Rolle in Deinen Tauf- und Geburtstagsbriefen, mein Söhnchen! daß ich gar wohl gestehen darf, ich hätte Auftrag für gelées, kalte Speise, mayonnaises und dergl. exquisits gegeben – aber nein, das war bereits weggeschnappt. Gänseleberpastete ist mich zu fattmir zu fett.mich zu fatt – berlinerisch, mir zu fett.

FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) wird Dir nächstens schreiben, liebes Herz! RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hat Dir geschrieben und läßt Dir sagen, Deinem schönen Kleide zu Liebe würde sie es übermorgen auf Mariane M.sMendelssohn, Marianne (1799-1880) Ball führen, so wie sie es der Welt schon auf den OppenheimschenOppenheim, Otto Georg (1817-1909) vorgestellt. – Aus Bescheidenheit wird sie Dir nicht gesagt haben, daß sie zu der DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)schen Geburtstagsfete eine alte KotzebuescheKotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819) Jungfer wunderhübsch gespielt, das kleine Stück<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761–1819)</name><name key="CRT0113024" style="hidden" type="dramatic_work">Der schelmische Freyer</name> wurde von ihr, von EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) und Franz von WoringenWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) meisterhaft ausgeführt, das darauf folgende Schattenspiel war einzig in seiner Art, (von EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?), FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870), AntonWoringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848) und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) vorgestellt; ein v. FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) improvisirter Prolog ebenfalls vortrefflich. RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) hatte solche Lust daran gefunden, daß sie den ganzen Spaß vorigen Sonntag wiederholen wollte, besonders da HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H. das 1. mal nicht hatten daran Theil nehmen können; für mein andremeinen anderen Sonntag Abend hatte sie sich das Liederspiel ausgedacht, nun ist EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) wieder krank und vor SebastiansHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) Herstellung denken wir an dergl. nicht. Die armen DevrientsDevrient, Familie von → Philipp Eduard D. haben auch wieder große Angst gelitten; ihre 15jähr. MarieDevrient, Marie Wilhelmine (1825-1874) war am Nervenfieber schwer erkrankt; den 7. Tag hat es sich Gottlob zum Guten gewendet; nun hat aber ThereseDevrient, Marie Therese (1803-1882) die Grippe. – Bei den großen Gesellschaften die sich im Februar hier stets drängen, ists besonders merklich; gewöhnlich sagen 20 und mehr Personen ab. Nicht aus Krankheits- aber aus KurzweiligkeitsGründen habe ich auch der Fr. v. SchockSchock, Frau von absagen laßen; ihre Philister führen – nicht Samson<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name> etwa, sondern den Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name> auf! nein das kann mir kein Mensch übel nehmen!

|4| Was habt Ihr zu Dorothee TürcksTürck, Dorothee Idee gesagt? Schrecklich für Vater und Schwester! – Dabei fällt mir ein, daß man TürckTürk, Carl Friedrich Johann Immanuel (1800-1887), SchlegelSchlegel, August Wilhelm (seit 1815) von (1767-1845), HaßenpflugHassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedrich (1794-1862), SchellingSchelling, Friedrich Wilhelm Josef von (1775-1854), CorneliusCornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867) und die beiden GrimmsGrimm, Jacob Ludwig Carl (1785-1863)Grimm, Wilhelm Carl (1786-1859) die 7 Schläfer nennt, da sie mit großen Gehalten herberufen sind, um hier nicht zu thun.

Bist Du, mein geliebter Sohn! denn noch immer Willens, im Sommer eine große Reiseim Sommer eine große Reise – Mendelssohn trug sich damals mit der Idee einer Reise nach Italien. Siehe z. B. Brief fmb-1841-01-24-03 (Brief Nr. 2989) Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Fischhof in Wien, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 34. Zu einer solchen Reise kam es aber nicht. zu machen? oder dürfen wir hoffen, Euch bei uns zu haben? – Du kennst doch die kleine Wohnung über FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), welche BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sonst immer hatte? sie wird Ende April frei, und für den Sommer hat PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) sie gemiethet; vielleicht bezieht er selbst sie auf einige Zeit, und halb und halb meynt er, Ihr könntet sie bewohnen. Da Mde. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868) hier ist, RebDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858). ein 2tes KindDirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868) hat, und Ihr unberufen, Gottlob 7 an der Zahl seid (HanneHanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-) muß doch nebst AmmeAmme von → Paul Felix Abraham Mendelssohn Bartholdy (1841) kommen) so würde es vielleicht zu wenig Raum für Alle sein. Ich brauche Euch nicht zu sagen, wie glücklich es mich machen würde, Euch geliebteste Familie in Kost und Pflege zu nehmen! Indeß berede ich Dich nicht, mein Herz! da daraus eine Reise nothwendig für Dich gefunden, und ich mein Intereße und mein Vergnügen immer dem Besten meiner Kinder hintanstelle. Solltest Du Dich aber dennoch für hier entscheiden, so überrasche mich nicht, denn ich muß die 4 Stuben gehörig meubliren und die Vorbereitungen sind nicht nur unumgänglich nothwendig; das Glück Euch zu hoffen, würde mir diese kleine Beschäftigung auch zur Glückseligkeit machen! RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) gedenkt, wieder (im Juli) nach HeringsdorfHeringsdorfDeutschland zu gehen, vielleicht wäre das für CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) auch erwünscht. Kurz, Alceste, wähle Nr. 1 Du hast schöne Namen für Dein KnäbleinMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) gewiß. Denke! Denke! möge es einem der 3 gleichen, oder allen! Dann wird das Kind gut, beglückend, glücklich sein! – Gott schätze Euch und erhalte mir Eure Liebe!

            Berlin 24 Februar 1841 Alle mir vom Birminghamer Fest zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte gefunden, was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms ist hingegen ganz vorhanden, und sobald Du es wünschest, kann ich sie Dir schicken. Eben so ist der Text zur gazza ladra und zur prova alma apera in vollen Integrität da. Vielleicht genügen Dir die Anfänge der Zeilen und Du kannst sie aus dem Gedächtniß ergänzen. Von den mir gütigst überschickten Papieren kann nichts fehlen. Ich erhielt sie als ich des gebrochenen Arms wegen im Bett lag, erfreute mich an dem Lesen, band alles wieder in den Umschlag sorgfältig ein, und fand sie auch heute augenblicklich in dem Wandschrank des Kabinets, wo sie aufbewahrt wurden, ein vollständigerer Text war indeß nicht darunter. Es würde mir sehr leid thun, wenns Dir nicht nüzte. Sei mit meinem besten Willen zufrieden, schönster Schatz! Was Ihr mir von Eurem Wohlbefinden, dem Gedeihen der Kinder, von Carls Niedlichkeiten und Mariechens Lebendigkeit schreibt, entzückt mich gar sehr. Carls St! St! ist ja göttlich, und beweist wie gar gehorsam das liebe Engelchen ist, die Schwester muß höchst originell sein. Die Leipzi. Zeitung wird schon darum ihr Geld werth sein, weil ich Deine haute faits u. musikal. repertoires daraus ersehe.
Uebrigens habt Ihr eine authentischen Klatschreferenten hier, den wer von unsern Odiosa und Skandälchen wißen will, muß die Leipzig. lesen; wir sind viel zu gut morigénirt und gehobelt, um so hüsche Sächelchen von uns drucken zu laßen. Es ist ein Faktum (for shame!) daß die Tänzerinnen ihre Umzüge auf der redoute nicht tragen wollten, da die vornehmen Herren sich zu unanständig betrugen. Weiter kanns wohl nicht gehen!
Gern hätt ich Euch, liebsten Kinder! längst geschrieben, hätt ich nicht abwarten wollen, bis alle im Hause völlig hergestellt waren. Die Grippe, oder eigentlicher, starke Flußfieber, suchten die ganze Welt heim. Bei uns lagen mehrer Tage krank nach und nach Hensel, Fanny, Rebecka, Minna, Fannys Mädchen; Walter hatte ein geschwollenes Gesicht, und mein armer Sebastian liegt noch, zwar nicht an innerer Krankheit, aber an erfrornen Füßen sehr leidend. Er war lange Zeit wahrhaft spartanisch, zog Stiefel an und ging in die Schule. Jetzt sind aber daraus Wunden entstanden; Pflaster und Salben verträgt seine reizbare Haut nicht, die haben ihm immer geschadet, er bekömmt jetzt Umschläge von Hafergrütze, und steht gar viele Schmerzen aus, muß beständig liegen, grämt sich, daß er seine Primusstelle in der Schule verliert, beschäftigt sich indeß recht hübsch mit Lesen, Zeichnen, Kartenspielen, Schach, Mühle etc. Die arme Fanny, kannst Du denken, ist gar ängstlich und betrübt, und hat deßwegen auch die Musik von vergangenem Sonntag absagen laßen, was kein kleines Stück Arbeit war. Daß das Wohlthätigkeitskoncert der Decker, wegen der Hoftrauer auf d. 4. März verschoben ist, kömmt ihr grade recht; sie hat versprochen Dein trio mit Ganzens … zu spielen; nebst der ouvert. zu Oberon wird kein Instrumentalstück weiter darin aufgeführt. – Dieser Trauer wegen ward auch ein Ball bei Prinz Albrecht (zu dem auch Onkel Souchay eingeladen war), abgesagt, und tags darauf alle schönen Eßwaaren – versteigert. Rebecka hat ein Stück Gänseleberpaste erstehen laßen. Da der Exkönig von Holland bei seiner Vermählung der Prinzeßin Albr. 800, 000 rh Schmerzensgeld gespendet, wird diese Oekonomie doppelt bewundert. Die ganze beau monde der Kirche und restaurateurs war meistbietend versammelt, wie meine Köchin erzählt. – Punschtorten, Eistorten und andre schöne Männer spielen zu meinem Ergötzen eine so bunte Rolle in Deinen Tauf- und Geburtstagsbriefen, mein Söhnchen! daß ich gar wohl gestehen darf, ich hätte Auftrag für gelées, kalte Speise, mayonnaises und dergl. exquisits gegeben – aber nein, das war bereits weggeschnappt. Gänseleberpastete ist mich zu fatt.
Fanny wird Dir nächstens schreiben, liebes Herz! Rebecka hat Dir geschrieben und läßt Dir sagen, Deinem schönen Kleide zu Liebe würde sie es übermorgen auf Mariane M. s Ball führen, so wie sie es der Welt schon auf den Oppenheimschen vorgestellt. – Aus Bescheidenheit wird sie Dir nicht gesagt haben, daß sie zu der Dirichletschen Geburtstagsfete eine alte Kotzebuesche Jungfer wunderhübsch gespielt, das kleine Stück wurde von ihr, von Elise und Franz von Woringen meisterhaft ausgeführt, das darauf folgende Schattenspiel war einzig in seiner Art, (von Elise, Franz, Anton und Paul vorgestellt; ein v. Franz improvisirter Prolog ebenfalls vortrefflich. Rebecka hatte solche Lust daran gefunden, daß sie den ganzen Spaß vorigen Sonntag wiederholen wollte, besonders da Hensels das 1. mal nicht hatten daran Theil nehmen können; für mein andre Sonntag Abend hatte sie sich das Liederspiel ausgedacht, nun ist Elise wieder krank und vor Sebastians Herstellung denken wir an dergl. nicht. Die armen Devrients haben auch wieder große Angst gelitten; ihre 15jähr. Marie war am Nervenfieber schwer erkrankt; den 7. Tag hat es sich Gottlob zum Guten gewendet; nun hat aber Therese die Grippe. – Bei den großen Gesellschaften die sich im Februar hier stets drängen, ists besonders merklich; gewöhnlich sagen 20 und mehr Personen ab. Nicht aus Krankheits- aber aus KurzweiligkeitsGründen habe ich auch der Fr. v. Schock absagen laßen; ihre Philister führen – nicht Samson etwa, sondern den Messias auf! nein das kann mir kein Mensch übel nehmen!
 Was habt Ihr zu Dorothee Türcks Idee gesagt? Schrecklich für Vater und Schwester! – Dabei fällt mir ein, daß man Türck, Schlegel, Haßenpflug, Schelling, Cornelius und die beiden Grimms die 7 Schläfer nennt, da sie mit großen Gehalten herberufen sind, um hier nicht zu thun.
Bist Du, mein geliebter Sohn! denn noch immer Willens, im Sommer eine große Reise zu machen? oder dürfen wir hoffen, Euch bei uns zu haben? – Du kennst doch die kleine Wohnung über Fanny, welche Beckchen sonst immer hatte? sie wird Ende April frei, und für den Sommer hat Paul sie gemiethet; vielleicht bezieht er selbst sie auf einige Zeit, und halb und halb meynt er, Ihr könntet sie bewohnen. Da Mde. Dirichlet hier ist, Reb. ein 2tes Kind hat, und Ihr unberufen, Gottlob 7 an der Zahl seid (Hanne muß doch nebst Amme kommen) so würde es vielleicht zu wenig Raum für Alle sein. Ich brauche Euch nicht zu sagen, wie glücklich es mich machen würde, Euch geliebteste Familie in Kost und Pflege zu nehmen! Indeß berede ich Dich nicht, mein Herz! da daraus eine Reise nothwendig für Dich gefunden, und ich mein Intereße und mein Vergnügen immer dem Besten meiner Kinder hintanstelle. Solltest Du Dich aber dennoch für hier entscheiden, so überrasche mich nicht, denn ich muß die 4 Stuben gehörig meubliren und die Vorbereitungen sind nicht nur unumgänglich nothwendig; das Glück Euch zu hoffen, würde mir diese kleine Beschäftigung auch zur Glückseligkeit machen! Rebecka gedenkt, wieder (im Juli) nach Heringsdorf zu gehen, vielleicht wäre das für Cécile auch erwünscht. Kurz, Alceste, wähle Nr. 1 Du hast schöne Namen für Dein Knäblein gewiß. Denke! Denke! möge es einem der 3 gleichen, oder allen! Dann wird das Kind gut, beglückend, glücklich sein! – Gott schätze Euch und erhalte mir Eure Liebe!          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1841-02-24-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1841-02-24-01" xml:id="title_19018f04-75f3-473c-9051-8b2a841b54f5">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 24. Februar 1841</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_b0cce4bb-6071-435f-adbb-102534074dda">Alle mir vom Birminghamer Fest zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte gefunden, was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_2cedb52d-a097-4508-92e1-7282773ef9d5">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1841-02-21-01" type="precursor" xml:id="title_d0bd8de8-ec4b-462e-bbe8-37a6c5fd1caa">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 21. Februar 1841</title> <title key="fmb-1841-03-14-01" type="successor" xml:id="title_77d58be3-35fc-45b5-96cd-ca3ba6940cc6">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. März 1841</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author><respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_a4f62d3b-0bd0-4756-b537-9ab9729ed179"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_cf992789-22f9-4b58-90c3-58a7057bf950"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 37/66.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1841-02-24-01" type="letter" xml:id="title_5c5d8c44-7529-420b-bfcb-ade794dc1ab4">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 24. Februar 1841</title> <incipit>Alle mir vom Birminghamer Fest zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, liebster Felix! aber nichts anderes als das beigefügte gefunden, was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des 114. Psalms</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy.</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="textTemplate">Der englische Text von Felix Mendelssohn Bartholdys Lobgesang op. 52 (MWV A 18) in Übersetzung von Charles Henry Monicke. </bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1841-02-24" xml:id="date_79efeae5-a040-462e-a745-f15d12c87eae">24. Februar 1841</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author" xml:id="persName_2f4c14aa-7eac-4dbb-8327-83248bf64249">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_d8aa192f-d09f-49f5-968f-43508b041ebb"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_db8f0f29-ff1e-4ba6-854d-7efbccd811c6">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_dd087744-8979-4049-aac1-55484fc55066"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_9d87905d-78c7-4d35-9bca-ad327680a5a4"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_2d6ac808-0fce-413e-9b2d-9a07830418e5">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_5039ab39-755e-4a00-b02b-db15b8b1accd">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1841-02-24" xml:id="date_4b6cd72b-9256-4579-baf1-eaa36c3640cb">24 Februar 1841</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">Alle mir vom <placeName xml:id="placeName_d564f43f-6782-4e4e-a1ac-becb8e57f9e1">Birminghamer <add place="above">Fest<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add><name key="NST0100324" style="hidden" subtype="" type="institution">The Birmingham Triennial Music Festival</name><settlement key="STM0100323" style="hidden" type="locality">Birmingham</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zugeschickten Papiere habe ich augenblicklich durchgesehen, <seg type="salute">liebster Felix</seg>! aber nichts anderes als <title xml:id="title_99f7bfa3-dfc9-444f-9a83-7968f0f9273e">das beigefügte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_4ec6e098-eaad-4186-a941-32836f2f7e8a"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> gefunden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_120a63d0-15ce-49dc-ac57-1f6e0a06f85e" xml:lang="de">nichts anderes als das beigefügte gefunden – Mendelssohn hatte seine Mutter um Rücksendung des englischen Text seines Lobgesangs op. 52 (MWV A 18) in einem der Birminghamer Musikfestbücher gebeten, der im Morgenkonzert des zweiten Tags des Birmingham Triennial Music Festivals am 23. September 1840 mit englischem Text aufgeführt worden war. Die Übersetzung hatte Charles Henry Monicke in Leipzig in Mendelssohns Auftrag angefertigt.</note> was mir jedoch nicht der vollständige Text zu sein scheint. Die Uebersetzung des <title xml:id="title_dc264d7a-af0c-4dc6-9cb2-8c116c9ef15b">114. Psalms<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_e03b8677-5783-4499-bf32-1ee59f1ff5c0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100117" style="hidden">Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel, [Ende Juli 1839] bis 9. August 1839; Revision 1840<idno type="MWV">A 17</idno><idno type="op">51</idno></name></title> ist hingegen ganz vorhanden, und sobald Du es wünschest, kann ich sie Dir schicken. Eben so ist der Text zur <title xml:id="title_4c08ae09-ed43-4fcf-aa66-c78c9b2e41d3">gazza ladra<name key="PSN0114299" style="hidden" type="author">Rossini, Gioachino Antonio (1792–1868)</name><name key="CRT0110578" style="hidden" type="music">La gazza ladra</name></title> und zur <hi rend="latintype"><title xml:id="title_b0265fd9-2db2-4598-b256-f852f484df70">prova alma apera<name key="PSN0120364" style="hidden" type="author">Vaccai, Nicola (1790–1848)</name><name key="CRT0113022" style="hidden" type="music">Bella prova è d’alma forte C-Dur – Metodo pratico di canto</name></title></hi> in vollen Integrität da. Vielleicht genügen Dir die Anfänge der Zeilen und Du kannst sie aus dem Gedächtniß ergänzen. Von den mir gütigst überschickten Papieren kann nichts fehlen. Ich erhielt sie als ich des gebrochenen Arms wegen im Bett lag, erfreute mich an dem Lesen, band alles wieder in den Umschlag sorgfältig ein, und fand sie auch heute augenblicklich in dem Wandschrank des Kabinets, wo sie aufbewahrt wurden, ein vollständigerer Text war indeß nicht darunter. Es würde mir sehr leid thun, wenns Dir nicht nüzte. Sei mit meinem besten Willen zufrieden, schönster Schatz! Was Ihr mir von Eurem Wohlbefinden, dem Gedeihen der Kinder, von <persName xml:id="persName_bf0ae7a4-1e1d-448c-bab4-21bd17c74900">Carls<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> Niedlichkeiten und <persName xml:id="persName_b1e9d563-fce0-4369-a80d-f4c257be3ede">Mariechens<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> Lebendigkeit schreibt, entzückt mich gar sehr. Carls St! St! ist ja göttlich, und beweist wie gar gehorsam das liebe Engelchen ist, die Schwester muß höchst originell sein. Die Leipzi. Zeitung wird schon darum ihr Geld werth sein, weil ich Deine <hi rend="latintype">haute faits</hi> u. musikal. <hi rend="latintype">repertoires</hi> daraus ersehe. </p> <p>Uebrigens habt Ihr eine authentischen Klatschreferenten hier, den wer von unsern <hi rend="latintype">Odiosa</hi> und Skandälchen wißen will, muß die Leipzig. lesen; wir sind viel zu gut <hi rend="latintype">morigénirt</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_a5544c15-c7b4-4e94-bb59-042d08e2b55f" xml:lang="fr ">morigénirt – frz., zurechtgewiesen.</note> und gehobelt, um so hüsche Sächelchen von uns drucken zu laßen. Es ist ein Faktum (<hi rend="latintype">for shame</hi>!) daß die <hi n="1" rend="underline">Tänzerinnen</hi> ihre Umzüge auf der <hi rend="latintype">redoute</hi> nicht tragen wollten, da die vornehmen Herren sich zu unanständig betrugen. Weiter kanns wohl nicht gehen!</p> <p>Gern hätt ich Euch, liebsten Kinder! längst geschrieben, hätt ich nicht<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>abwarten wollen, bis alle im Hause völlig hergestellt waren. Die Grippe, oder eigentlicher, starke Flußfieber, suchten die ganze Welt heim. Bei uns lagen mehrer Tage krank nach und nach <persName xml:id="persName_3041dd7d-8453-43dc-8bfd-f68161fce21c">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4d76902e-f55a-42e2-9e9f-f9fb95f665a0">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_77a5c6f4-8c26-4b6b-9b1b-f57e135c32bc">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, <persName xml:id="persName_35f004ff-29e9-4aea-b948-48ce9eeccd4c">Minna<name key="PSN0111900" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelmine (Minna) (1802-1893)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a1ca8e00-9b29-4df3-a05e-13246c6a6be6">Fannys Mädchen<name key="PSN0115950" style="hidden" type="person">Amalie, Dienstmädchen von → Fanny Hensel in Berlin (1833/34)</name></persName>; <persName xml:id="persName_358f1f65-7a5c-402d-8d40-a340c41d8a78">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> hatte ein geschwollenes Gesicht, und mein armer <persName xml:id="persName_d208ecac-6338-4224-8309-516d9a29903e">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> liegt noch, zwar nicht an innerer Krankheit, aber an erfrornen Füßen sehr leidend. Er war lange Zeit wahrhaft spartanisch, zog Stiefel an und ging in die Schule. Jetzt sind aber daraus Wunden entstanden; Pflaster und Salben verträgt seine reizbare Haut nicht, die haben ihm immer geschadet, er bekömmt jetzt Umschläge von Hafergrütze, und steht gar viele Schmerzen aus, muß beständig liegen, grämt sich, daß er seine Primusstelle in der Schule verliert, beschäftigt sich indeß recht hübsch mit Lesen, Zeichnen, Kartenspielen, Schach, Mühle etc. Die arme <persName xml:id="persName_79d547c0-79f4-4285-9633-6271b56875df">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, kannst Du denken, ist gar ängstlich und betrübt, und hat deßwegen auch die Musik von vergangenem Sonntag absagen laßen, was kein kleines Stück Arbeit war. Daß das Wohlthätigkeitskoncert der <persName xml:id="persName_9eb4f6fd-d05c-46e3-a9ec-cbce33a9db4e">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName>, wegen der Hoftrauer auf d. <date cert="high" when="1841-03-04" xml:id="date_5e76a984-b47d-4a43-a87b-2dbebd5e5d7d">4. März</date> verschoben ist, kömmt ihr grade recht; sie hat versprochen <title xml:id="title_46981e42-c36a-494a-b794-5c134443a30f">Dein trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_629c27fb-45dc-477c-a9dc-502a34d83d04"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title> mit <persName xml:id="persName_0f33b861-d975-4cc8-911f-854d7913c6fe">Ganzens<name key="PSN0111284" style="hidden" type="person">Ganz, Leopold Alexander (vor 1808: Lion) (1806-1869)</name><name key="PSN0111285" style="hidden" type="person">Ganz, Moritz Eduard (vor 1808: Moises Salomon) (1802-1868)</name></persName> … zu spielen; nebst der <title xml:id="title_b24dd34d-b22b-427a-a831-1c70b40127a0"><hi rend="latintype">ouvert</hi>. zu Oberon<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786–1826)</name><name key="CRT0111259" style="hidden" type="music">Oberon, or the Elf King’s Oath WeV C. 10</name></title> wird kein Instrumentalstück weiter darin aufgeführt. – Dieser Trauer wegen ward auch ein Ball bei <persName xml:id="persName_d8e9a17f-ae3a-474e-854b-cecd64963cf6">Prinz Albrecht<name key="PSN0113986" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Heinrich Albrecht Prinz von (1809-1872)</name></persName> (zu dem auch <persName xml:id="persName_dbc34d35-330c-4bf1-b470-431c41d8739f">Onkel <hi rend="latintype">Souchay</hi><name key="PSN0114995" style="hidden" type="person">Souchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872)</name></persName> eingeladen war), abgesagt, und tags darauf alle schönen Eßwaaren – versteigert. <persName xml:id="persName_8592f662-a7ed-4ad5-b841-716c3ed77f06">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat ein Stück Gänseleberpaste erstehen laßen. Da der <persName xml:id="persName_41ed0e88-a323-4f64-8388-f5b7d1fbad2f">Exkönig von Holland<name key="PSN0113596" style="hidden" type="person">Niederlande, Wilhelm I. Großherzog von Luxemburg (1772-1843)</name></persName> bei seiner Vermählung der <persName xml:id="persName_9bf6bd08-a6f6-4cf1-becc-272637ca9efc">Prinzeßin Albr.<name key="PSN0117877" style="hidden" type="person">Preußen, Wilhelmina Frederika Louise Charlotte Marianne von (1810-1883)</name></persName> 800,000 rh Schmerzensgeld gespendet, wird diese Oekonomie doppelt <hi n="1" rend="underline">bewundert</hi>. Die ganze <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline">beau monde</hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_37fdfcc6-87a0-4737-9743-555bef8efe95" xml:lang="fr ">beau monde – frz., schöne Welt, vornehme Gesellschaft.</note> der Kirche und <hi rend="latintype">restaurateurs</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_969b7974-7d59-4b75-8709-7a7a6fb7860d" xml:lang="fr ">restaurateurs – frz., Gastronomen.</note> war meistbietend versammelt, wie meine Köchin erzählt. – Punschtorten, Eistorten und andre schöne Männer spielen<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>zu meinem Ergötzen eine so bunte Rolle in Deinen Tauf- und Geburtstagsbriefen, mein Söhnchen! daß ich gar wohl gestehen darf, ich hätte Auftrag für <hi rend="latintype">gelées</hi>, kalte Speise, <hi rend="latintype">mayonnaises</hi> und dergl. <hi rend="latintype">exquisits</hi> gegeben – aber nein, das war bereits weggeschnappt. Gänseleberpastete ist <hi n="1" rend="underline"><choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_6c9f4586-f5cb-44a6-9884-546277f4aca4"><sic resp="writer">mich zu fatt</sic><corr resp="editor">mir zu fett</corr></choice></hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d5a3b505-fdf9-41c1-81dd-ab5e890102ea" xml:lang="de">mich zu fatt – berlinerisch, mir zu fett.</note></p> <p><persName xml:id="persName_c4fdc556-39c3-483b-96a5-4ec46e4e21a1">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> wird Dir nächstens schreiben, liebes Herz! <persName xml:id="persName_0b7571a6-be07-4737-94f9-e4b65b0fd210">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hat Dir geschrieben und läßt Dir sagen, Deinem schönen Kleide zu Liebe würde sie es <date cert="high" when="1841-02-26" xml:id="date_e45b3f83-5035-499f-aa51-d7ba94014313">übermorgen</date> auf <persName xml:id="persName_2912bd14-660f-481d-9e3d-8763da4be50d">Mariane M.s<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> Ball führen, so wie sie es der Welt schon auf den <persName xml:id="persName_19f82b92-06c1-405a-8f72-ef2dc8ceefe1">Oppenheimschen<name key="PSN0113680" style="hidden" type="person">Oppenheim, Otto Georg (1817-1909)</name></persName> vorgestellt. – Aus Bescheidenheit wird sie Dir nicht gesagt haben, daß sie zu der <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3846203b-a896-49e2-aed1-54551dad6229">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName></hi>schen <date cert="high" when="1841-02-13" xml:id="date_af9e21fc-01cd-44ad-9446-7383789548d3">Geburtstagsfete</date> eine alte <persName xml:id="persName_31897d13-82db-476b-a112-4e09f1fa956c">Kotzebuesche<name key="PSN0112511" style="hidden" type="person">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761-1819)</name></persName> Jungfer wunderhübsch gespielt, <title xml:id="title_ba44c92b-43c0-4694-925f-782d502c5da6">das kleine Stück<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761–1819)</name><name key="CRT0113024" style="hidden" type="dramatic_work">Der schelmische Freyer</name></title> wurde von ihr, von <persName xml:id="persName_1920d2b7-0a79-4e64-8e52-eda7462c93ad">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4f2d20d8-dd19-4a1f-8e61-7ca7645119a6">Franz von Woringen<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> meisterhaft ausgeführt, das darauf folgende Schattenspiel war einzig in seiner Art, (von <persName xml:id="persName_49dfbca7-8dcb-4827-87b7-f8a76acfcbe3">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName>, <persName xml:id="persName_673e0cf7-3734-48d5-a21a-4fb0d1da9c2c">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName>, <persName xml:id="persName_107b72cc-10b1-4f55-adc1-7fac1e6c1ec7">Anton<name key="PSN0115876" style="hidden" type="person">Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ca3875c3-bc88-48bf-80c7-3524b392af41">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> vorgestellt; ein v. <persName xml:id="persName_0aaadfdb-ef89-4a32-a92f-6fa0140995e6">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> improvisirter Prolog ebenfalls vortrefflich. <persName xml:id="persName_c3209096-2aa0-48b7-9524-b4aa672f6b0d">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> hatte solche Lust daran gefunden, daß sie den ganzen Spaß <date cert="high" when="1841-02-21" xml:id="date_3df97cdc-0f56-4c1f-b6d8-b82ef2fb3699">vorigen Sonntag</date> wiederholen wollte, besonders da <persName xml:id="persName_077cdf5d-22ff-4a5f-8260-9f35fad3ca60">Hensels<name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName> das 1. mal nicht hatten daran Theil nehmen können; für <date cert="high" when="1841-02-28" xml:id="date_baed1ac5-7f16-4dcc-8777-b97d69e2f7a9"><choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_f401b271-d909-47a7-8462-78ffbd98b1c9"><sic resp="writer">mein andre</sic><corr resp="editor">meinen anderen</corr></choice> Sonntag Abend</date> hatte sie sich das Liederspiel ausgedacht, nun ist <persName xml:id="persName_52494bf4-ed52-4799-bcf5-abafd7a2e6a6">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> wieder krank und vor <persName xml:id="persName_57795e9b-b1d3-425a-9c63-db6cd4743a52">Sebastians<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> Herstellung denken wir an dergl. nicht. Die armen <persName xml:id="persName_4a60e1b4-8c0c-48ec-b963-fae7c739beb1">Devrients<name key="PSN0110624" style="hidden" type="person">Devrient, Familie von → Philipp Eduard D.</name></persName> haben auch wieder große Angst gelitten; ihre <persName xml:id="persName_16916d7c-ce37-4742-ab93-374d0a19d021">15jähr. Marie<name key="PSN0110635" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Wilhelmine (1825-1874)</name></persName> war am Nervenfieber schwer erkrankt; den 7. Tag hat es sich Gottlob zum Guten gewendet; nun hat aber <persName xml:id="persName_e23e51d5-65a9-49e2-ba17-7700a574281f">Therese<name key="PSN0110639" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> die Grippe. – Bei den großen Gesellschaften die sich im Februar hier stets drängen, ists besonders merklich; gewöhnlich sagen 20 und mehr Personen ab. Nicht aus Krankheits- aber aus KurzweiligkeitsGründen habe ich auch der <persName xml:id="persName_77b55dcb-2e8a-4080-af51-2ef22998aebb">Fr. v. Schock<name key="PSN0120365" style="hidden" type="person">Schock, Frau von</name></persName> absagen laßen; ihre Philister führen – nicht <title xml:id="title_c5f98cbb-dce2-4499-975b-f26f2dfc121b">Samson<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0109014" style="hidden" type="music">Samson HWV 57</name></title> etwa, sondern den <title xml:id="title_5d63b426-df2b-4dd9-93f8-eac154191033">Messias<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685–1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title> auf! nein das kann mir kein Mensch übel nehmen!</p> <p><seg type="pagebreak">|4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>Was habt Ihr zu <persName xml:id="persName_3642f47a-94ac-4f78-8832-1c1719ff6b79">Dorothee Türcks<name key="PSN0120366" style="hidden" type="person">Türck, Dorothee</name></persName> Idee gesagt? Schrecklich für Vater und Schwester! – Dabei fällt mir ein, daß man <persName xml:id="persName_4bf3a806-fa5d-4f8b-a3cb-5dcdb4015a22">Türck<name key="PSN0120367" style="hidden" type="person">Türk, Carl Friedrich Johann Immanuel (1800-1887)</name></persName>, <persName xml:id="persName_ed7f2102-a8b4-4c8a-99a1-25b7cc72ded9">Schlegel<name key="PSN0114560" style="hidden" type="person">Schlegel, August Wilhelm (seit 1815) von (1767-1845)</name></persName>, <persName xml:id="persName_a557f11b-1a4a-4d90-9c93-6d82da2d1741">Haßenpflug<name key="PSN0111754" style="hidden" type="person">Hassenpflug, Hans Daniel Ludwig Friedrich (1794-1862)</name></persName>, <persName xml:id="persName_b4e0c5fe-0fd5-43df-9e7a-56e6a99c8ba2">Schelling<name key="PSN0114527" style="hidden" type="person">Schelling, Friedrich Wilhelm Josef von (1775-1854)</name></persName>, <persName xml:id="persName_68f53c4d-48b3-4b7c-b403-0cfe37ebbbfa">Cornelius<name key="PSN0110460" style="hidden" type="person">Cornelius, Peter Joseph (seit 1825) von (1783-1867)</name></persName> und <persName xml:id="persName_195c06f8-2694-4246-a28b-c69d454a73da">die beiden Grimms<name key="PSN0111552" style="hidden" type="person">Grimm, Jacob Ludwig Carl (1785-1863)</name><name key="PSN0111553" style="hidden" type="person">Grimm, Wilhelm Carl (1786-1859)</name></persName> die 7 Schläfer nennt, da sie mit großen Gehalten herberufen sind, um hier nicht zu thun.</p> <p>Bist Du, mein geliebter Sohn! denn noch immer Willens, im Sommer eine große Reise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_aa380a02-2601-4ab8-9415-708d96f847ce" xml:lang="de">im Sommer eine große Reise – Mendelssohn trug sich damals mit der Idee einer Reise nach Italien. Siehe z. B. Brief fmb-1841-01-24-03 (Brief Nr. 2989) Felix Mendelssohn Bartholdy an Joseph Fischhof in Wien, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 34. Zu einer solchen Reise kam es aber nicht.</note> zu machen? oder dürfen wir hoffen, Euch bei uns zu haben? – Du kennst doch die kleine Wohnung über <persName xml:id="persName_af33fc40-0cc1-4d3f-a6c8-eba80c49bac2">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, welche <persName xml:id="persName_400c201a-284d-4e1a-9762-4ac5a6c57756">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sonst immer hatte? sie wird Ende April frei, und für den Sommer hat <persName xml:id="persName_442f2129-69b0-42b1-abb1-f6a965dd0429">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> sie gemiethet; vielleicht bezieht er selbst sie auf einige Zeit, und halb und halb meynt er, Ihr könntet sie bewohnen. Da <persName xml:id="persName_7e161066-c0ff-49a3-af23-a389309a8131"><hi rend="latintype">Mde. Dirichlet</hi><name key="PSN0110667" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868)</name></persName> hier ist, <persName xml:id="persName_73849840-134a-431e-888b-db79f9adeb59">Reb<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>. ein <persName xml:id="persName_ab55e173-d589-4aff-bf60-78d6cd0e161e">2tes Kind<name key="PSN0110668" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868)</name></persName> hat, und Ihr unberufen, Gottlob 7 an der Zahl seid (<persName xml:id="persName_4c6fab07-c19d-45df-874f-4f76c3a9cc35">Hanne<name key="PSN0111695" style="hidden" type="person">Hanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-)</name></persName> muß doch nebst <persName xml:id="persName_7493464d-51e7-47ea-83a0-6c523bed3178">Amme<name key="PSN0109463" style="hidden" type="person">Amme von → Paul Felix Abraham Mendelssohn Bartholdy (1841)</name></persName> kommen) so würde es vielleicht zu wenig Raum für Alle sein. Ich brauche Euch nicht zu sagen, wie glücklich es mich machen würde, Euch geliebteste Familie in Kost und Pflege zu nehmen! Indeß berede ich Dich nicht, mein Herz! da daraus eine Reise nothwendig für Dich gefunden, und ich mein Intereße und mein Vergnügen immer dem Besten meiner Kinder hintanstelle. Solltest Du Dich aber dennoch für hier entscheiden, so <hi n="1" rend="underline">überrasche mich nicht</hi>, denn ich muß die 4 Stuben gehörig meubliren und die Vorbereitungen sind nicht nur unumgänglich nothwendig; das Glück Euch zu hoffen, würde mir diese kleine Beschäftigung auch zur Glückseligkeit machen! <persName xml:id="persName_9cd6f3f1-eef2-46dc-8114-20107ba71a0f">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> gedenkt, wieder (im Juli) nach <placeName xml:id="placeName_da0124de-1967-4c92-bc0d-8c3d5e560138">Heringsdorf<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu gehen, vielleicht wäre das für <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_87dd8117-43ef-4fc3-a6c5-88a7cda884db">Cécile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> auch erwünscht. Kurz, <hi rend="latintype">Alceste</hi>, wähle Nr. 1 Du hast schöne Namen für Dein <persName xml:id="persName_3cd5e3f1-4a2c-4524-b6ba-8aed89477f48">Knäblein<name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName> gewiß. Denke! Denke! möge es einem der 3 gleichen, oder allen! Dann wird das Kind gut, beglückend, glücklich sein! – <seg type="closer">Gott schätze Euch und erhalte mir Eure Liebe!</seg></p> </div> </body> </text></TEI>