]> Brief: gb-1841-02-22-01

gb-1841-02-22-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 22. Februar 1841 Lieber Felix! Am Mittwoch oder Donnerstagpostfestum muß ein großer Kuchen von hier in Leipzig angekommen seyn, dessen Urheberin Du wohl an der Klaue erkannt haben wirst. Damit Du nun nicht glaubst, besagte Urheberin seyn frisch, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet und Walter Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 13. Februar 1841 Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 28. März 1841 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/84. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. Februar 1841 Lieber Felix! Am Mittwoch oder Donnerstagpostfestum muß ein großer Kuchen von hier in Leipzig angekommen seyn, dessen Urheberin Du wohl an der Klaue erkannt haben wirst. Damit Du nun nicht glaubst, besagte Urheberin seyn frisch,

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Rebecka Lejeune Dirichlet.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. Februar 1841 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin d. 22sten Februar

Lieber Felix! Am Mittwoch oder Donnerstag post festumpost festum – lat., nach dem Fest. muß ein großer Kuchen von hierBerlinDeutschland in LeipzigLeipzigDeutschland angekommen seyn, dessen Urheberin Du wohl an der Klaue erkannt haben wirst. Damit Du nun nicht glaubst, besagte Urheberin seyn frisch, gesund und meschugge, einen Kuchen so allein in die Welt zu schicken und für sich sprechen zu lassen, so muß ich ihn erklären. Er hat sollen zur Taufezur Taufe – Mendelssohns drittes Kind, Paul Felix Abraham, wurde am 15. Februar 1841 getauft. kommen, da ich aber den Tauftag erst am Tauftage erfahren habe, so mußte er wol zu spät kommen. An demselben Tauftage hatte ich zur Nachfeier von DirichletsDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) Geburtstag (am Geburtstage selber waren HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), ich, Angelika WoringenWoringen, Angelika von (1813-1895), und sonst noch halb BerlinBerlinDeutschland krank) eine große Gesellschaft eingeladen, der ich mit EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?), FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) und Anton WoringenWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) Komödie vorspielte, also unmöglich Zeit hatte zum Schreiben, weil ich das Haus umkehren, die Kinter ausquartiren, den Vorhang arrangiren, meine gepuderte |2| Perücke aufprobiren, ein rococo Kleid von AngelikasWoringen, Angelika von (1813-1895) Großmutter für mich einrichten mußte, etc. etc. und Tags darauf legte ich mich mit Grippe hin und bin erst gestern wieder aufgestanden – und noch gehörig matt. Da hast Du die Geschichte von der infamen Punschtorte,Punschtorte – Eine Punschtorte ist eine besonders süße Torte, die mit Rum aromatisiert ist. Volksmärchen aus unsren Zeiten, übrigens wars hübsch, daß wir zufällig Euren Tauftag lustig begangen haben, denn gelacht ist geworden, was das Zeug halten wollte, und manches das zu fest saß, mag auch geplatzt seyn; z.B. der Senator SouchaySouchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872) soll zuletzt in einen förmlichen Krampf gerathen seyn; wenigstens war er gestern noch nicht erholt davon. Wir führten ein kleines Stück von Kotzebue<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761–1819)</name><name key="CRT0113024" style="hidden" type="dramatic_work">Der schelmische Freyer</name> auf, worin ich eine alte Jungfer von 60 Jahren, EliseWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) die Kammerjungfer, und FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) einen Neffen, der in 4 Rollen auftritt, spielte und zwar unglaublich meisterhaft, es ist ein wahrer Jammer, daß der auf dem Katheder sitzt statt auf der Bühne. Ich sah übrigens göttlich aus, mit unzähligen Runzeln gemalt und ganz rococo angezogen, memoriert hatten wir vortrefflich und ich muß von uns allen sagen: bravo MattauschMattausch, Franz (1767-1833). Vorher war ein Prolog von Grill|3|parzerGrillparzer, Franz Seraphicus (1791-1872), gesprochen von Fräulein v. HageHage, Fräulein von angekündigt, den WoringenWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) auf seine Art entschuldigte, und nachher erst Weingelee, dann großes Schattenspiel an der Wand, ausgeführt von Franz, Anton und Elise Wor. und PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), dann kaltes Souper und arme Danksagungen. Das Pech kommt hinterher. HenselHensel, Wilhelm (1794-1861), dessentwegen größtentheils ich die Sache verschoben hatte, war noch zu angegrippen, um herüber zu kommen, und FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) mußte sich am Tage der Aufführung auch legen. Sie hat es aber am schnellsten abgemacht, ist nach drei Tagen wieder ausgegangen, und bestellt sich jetzt eine coiffurecoiffure – frz., Friseuse. um am Donnerstag in einem wohlthätigen Concerte, das die DeckerDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882) und KurschmannCurschmann, Rosa Eleonore (1818-1842) geben, Dein Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_dd67733a-6a88-4c55-a29d-5034721af0a0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name> zu spielen. – Kuchen hat DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) bekommen trotz Dir; einen enormen, mit algebraischen Figuren verziert, von seinen Kriegsschülern, und einen in Form eines Damenbrettes, mit Chocolade und Zuckerplätzchen statt der Steine, von Hrn. TrenelleTrenelle, Sylvestre (Sylvester; vorh. Samuel) (1776-1845), und beide sind noch nicht aufgegessen.

Du eröffnest uns ja eine prächtige Aussicht, Dich bald wieder hierBerlinDeutschland zu sehn, |4| schlagt nur ordentlich Euer Lager hier auf und bleibt so lange als möglich, Quartier ist schon bestellt. Neulich, als ich mit Anton WoringenWoringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848) Mühle spielte, kamen wir auf CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) zu sprechen, und vertieften uns so in dies Gespräch, daß keiner mehr wußte, wer am Zuge war, und die Partie aufgegeben werden mußte; wer Mühle spielt, weiß, was das sagen will. Woringen ist übrigens heut wieder abgereist, Dirichlet jammert sehr um seinen Damen- und Rauchkumpan.

Adieu, lieber Felix, dieser Brief hat meinen Kopf ganz dumm gemacht, Du weißt freilich, dazu gehört nicht viel, und die Grippe hat ihm noch den Rest gegeben. Ich glaube ich gehöre zur Schafsschnaubeklasse. – Ins SeebadHeringsdorfDeutschland werde ich wahrscheinlich gehen, giebst Du mir nicht die CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) mit? Daß sie sich zu neuen Thaten stärkt. Mein JungeDirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868) wird göttlich. Wie wird denn EurerMendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880) genannt? Adieu, grüß und küß die Deinigen.
            Berlin d. 22sten Februar Lieber Felix! Am Mittwoch oder Donnerstag post festum muß ein großer Kuchen von hier in Leipzig angekommen seyn, dessen Urheberin Du wohl an der Klaue erkannt haben wirst. Damit Du nun nicht glaubst, besagte Urheberin seyn frisch, gesund und meschugge, einen Kuchen so allein in die Welt zu schicken und für sich sprechen zu lassen, so muß ich ihn erklären. Er hat sollen zur Taufe kommen, da ich aber den Tauftag erst am Tauftage erfahren habe, so mußte er wol zu spät kommen. An demselben Tauftage hatte ich zur Nachfeier von Dirichlets Geburtstag (am Geburtstage selber waren Hensel, ich, Angelika Woringen, und sonst noch halb Berlin krank) eine große Gesellschaft eingeladen, der ich mit Elise, Franz und Anton Woringen Komödie vorspielte, also unmöglich Zeit hatte zum Schreiben, weil ich das Haus umkehren, die Kinter ausquartiren, den Vorhang arrangiren, meine gepuderte Perücke aufprobiren, ein rococo Kleid von Angelikas Großmutter für mich einrichten mußte, etc. etc. und Tags darauf legte ich mich mit Grippe hin und bin erst gestern wieder aufgestanden – und noch gehörig matt. Da hast Du die Geschichte von der infamen Punschtorte, Volksmärchen aus unsren Zeiten, übrigens wars hübsch, daß wir zufällig Euren Tauftag lustig begangen haben, denn gelacht ist geworden, was das Zeug halten wollte, und manches das zu fest saß, mag auch geplatzt seyn; z. B. der Senator Souchay soll zuletzt in einen förmlichen Krampf gerathen seyn; wenigstens war er gestern noch nicht erholt davon. Wir führten ein kleines Stück von Kotzebue auf, worin ich eine alte Jungfer von 60 Jahren, Elise die Kammerjungfer, und Franz einen Neffen, der in 4 Rollen auftritt, spielte und zwar unglaublich meisterhaft, es ist ein wahrer Jammer, daß der auf dem Katheder sitzt statt auf der Bühne. Ich sah übrigens göttlich aus, mit unzähligen Runzeln gemalt und ganz rococo angezogen, memoriert hatten wir vortrefflich und ich muß von uns allen sagen: bravo Mattausch. Vorher war ein Prolog von Grillparzer, gesprochen von Fräulein v. Hage angekündigt, den Woringen auf seine Art entschuldigte, und nachher erst Weingelee, dann großes Schattenspiel an der Wand, ausgeführt von Franz, Anton und Elise Wor. und Paul, dann kaltes Souper und arme Danksagungen. Das Pech kommt hinterher. Hensel, dessentwegen größtentheils ich die Sache verschoben hatte, war noch zu angegrippen, um herüber zu kommen, und Fanny mußte sich am Tage der Aufführung auch legen. Sie hat es aber am schnellsten abgemacht, ist nach drei Tagen wieder ausgegangen, und bestellt sich jetzt eine coiffure um am Donnerstag in einem wohlthätigen Concerte, das die Decker und Kurschmann geben, Dein Trio zu spielen. – Kuchen hat Dirichlet bekommen trotz Dir; einen enormen, mit algebraischen Figuren verziert, von seinen Kriegsschülern, und einen in Form eines Damenbrettes, mit Chocolade und Zuckerplätzchen statt der Steine, von Hrn. Trenelle, und beide sind noch nicht aufgegessen.
Du eröffnest uns ja eine prächtige Aussicht, Dich bald wieder hier zu sehn, schlagt nur ordentlich Euer Lager hier auf und bleibt so lange als möglich, Quartier ist schon bestellt. Neulich, als ich mit Anton Woringen Mühle spielte, kamen wir auf Cecile zu sprechen, und vertieften uns so in dies Gespräch, daß keiner mehr wußte, wer am Zuge war, und die Partie aufgegeben werden mußte; wer Mühle spielt, weiß, was das sagen will. Woringen ist übrigens heut wieder abgereist, Dirichlet jammert sehr um seinen Damen- und Rauchkumpan.
Adieu, lieber Felix, dieser Brief hat meinen Kopf ganz dumm gemacht, Du weißt freilich, dazu gehört nicht viel, und die Grippe hat ihm noch den Rest gegeben. Ich glaube ich gehöre zur Schafsschnaubeklasse. – Ins Seebad werde ich wahrscheinlich gehen, giebst Du mir nicht die Cecile mit? Daß sie sich zu neuen Thaten stärkt. Mein Junge wird göttlich. Wie wird denn Eurer genannt? Adieu, grüß und küß die Deinigen.          
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Damit Du nun nicht glaubst, besagte Urheberin sey<unclear reason="deletion" resp="FMBC">n</unclear> frisch, gesund und meschugge, einen Kuchen so allein in die Welt zu schicken und für sich sprechen zu lassen, so muß ich ihn erklären. Er hat sollen zur Taufe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d557242-2671-40dc-8de4-16fe065e73d7" xml:lang="de">zur Taufe – Mendelssohns drittes Kind, Paul Felix Abraham, wurde am 15. Februar 1841 getauft. </note> kommen, da ich aber den Tauftag erst am Tauftage erfahren habe, so mußte er wol zu spät kommen. An demselben Tauftage hatte ich zur Nachfeier von <persName xml:id="persName_26102a3b-94b2-44af-b1ed-af74c620c5d9">Dirichlets<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> <date cert="high" when="1841-02-13" xml:id="date_a5709cba-a49a-48d1-93a8-c1f94f696887">Geburtstag</date> (am Geburtstage selber waren <persName xml:id="persName_fd4eb90e-45af-4973-a329-931b16b6792a">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, ich, <persName xml:id="persName_6c75a0bf-6536-45ce-80eb-242ddacec23e">Angelika Woringen<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name></persName>, und sonst noch halb <placeName xml:id="placeName_6d2cb31a-27b5-46f9-8101-cbfa0cd5e38f">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> krank) eine große Gesellschaft eingeladen, der ich mit <persName xml:id="persName_681900b6-77b8-4e94-afa8-ba0dcd8d1693">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName>, <persName xml:id="persName_1fb2113c-eb43-42aa-9dff-1450cf5f4dc1">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> und <persName xml:id="persName_b9ffb259-de63-437e-b240-d402c3a55718">Anton Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> Komödie vorspielte, also unmöglich Zeit hatte zum Schreiben, weil ich das Haus umkehren, die Kinter ausquartiren, den Vorhang arrangiren, meine gepuderte<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Perücke aufprobiren, ein <hi rend="latintype">rococo</hi> Kleid von <persName xml:id="persName_1504bd6f-22d3-4cfa-bd82-cd2a59bd28a5">Angelikas<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name></persName> Großmutter für mich einrichten mußte, <hi rend="latintype">etc. etc.</hi> und Tags darauf legte ich mich mit Grippe hin und bin erst gestern wieder aufgestanden – und noch gehörig matt. Da hast Du die Geschichte von der infamen Punschtorte,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0afe2ef2-f724-466d-83fd-79b4020fb5f9" xml:lang="de">Punschtorte – Eine Punschtorte ist eine besonders süße Torte, die mit Rum aromatisiert ist.</note> Volksmärchen aus unsren Zeiten, übrigens wars hübsch, daß wir zufällig Euren <date cert="high" when="1841-02-15" xml:id="date_4a607442-74e6-41cd-a4cf-1faa60a49843">Tauftag</date> lustig begangen haben, denn gelacht ist geworden, was das Zeug halten wollte, und manches das zu fest saß, mag auch geplatzt seyn; z.B. der Senator <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_08e71fff-61fc-4c48-99ef-07ba6f83c852">Souchay<name key="PSN0114995" style="hidden" type="person">Souchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872)</name></persName></hi> soll zuletzt in einen förmlichen Krampf gerathen seyn; wenigstens war er gestern noch nicht erholt davon. Wir führten<title xml:id="title_0bfe0197-c321-43f5-9e5c-58b5c0de69ea"> ein kleines Stück von Kotzebue<name key="PSN0112511" style="hidden" type="author">Kotzebue, August Friedrich Ferdinand (seit 1785) von (1761–1819)</name><name key="CRT0113024" style="hidden" type="dramatic_work">Der schelmische Freyer</name></title> auf, worin ich eine alte Jungfer von 60 Jahren, <persName xml:id="persName_756b6df5-3991-4978-90d1-221a3918bdfa">Elise<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> die Kammerjungfer, und <persName xml:id="persName_af3b91d2-2e78-42f5-97a9-8d36e7717ed0">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> einen Neffen, der in 4 Rollen auftritt, spielte und zwar unglaublich meisterhaft, es ist ein wahrer Jammer, daß der auf dem Katheder sitzt statt auf der Bühne. Ich sah übrigens göttlich aus, mit unzähligen Runzeln gemalt und ganz <hi rend="latintype">rococo</hi> angezogen, memoriert hatten wir vortrefflich und ich muß von uns allen sagen: bravo <persName xml:id="persName_358cc662-d1b8-44f1-aa5c-db8fe7c87408">Mattausch<name key="PSN0119734" style="hidden" type="person">Mattausch, Franz (1767-1833)</name></persName>. Vorher war ein Prolog von <persName xml:id="persName_50b08fad-eefb-4d7b-8464-ed47f6b26f9b">Grill<seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>parzer<name key="PSN0111549" style="hidden" type="person">Grillparzer, Franz Seraphicus (1791-1872)</name></persName>, gesprochen von <persName xml:id="persName_da665f63-e281-4281-b61b-d7d7eec34ed4">Fräulein v. Hage<name key="PSN0120375" style="hidden" type="person">Hage, Fräulein von</name></persName> angekündigt, den <persName xml:id="persName_d77ea833-86ea-4f9b-a7b3-221eeb9e7815">Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> auf seine Art entschuldigte, und nachher erst Weingelee, dann großes Schattenspiel an der Wand, ausgeführt von Franz, Anton und Elise Wor. und <persName xml:id="persName_78382f9d-5c51-474a-aacf-d1d33101e673">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, dann kaltes Souper und arme Danksagungen. Das Pech kommt hinterher. <persName xml:id="persName_f0ec9e30-879f-4f35-85ab-55d2d32c131a">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, dessentwegen größtentheils ich die Sache verschoben hatte, war noch zu angegrippen, um herüber zu kommen, und <persName xml:id="persName_2ebd1aa9-fdb8-431a-8de2-d8e9d0d690dc">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> mußte sich <date cert="high" when="1841-02-15" xml:id="date_583354af-c256-42f3-a756-0dffe590b151">am Tage der Aufführung</date> auch legen. Sie hat es aber am schnellsten abgemacht, ist nach drei Tagen wieder ausgegangen, und bestellt sich jetzt eine <hi rend="latintype">coiffure</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f39f52c5-36af-49e5-bd51-dbb35e0226e9" xml:lang="fr ">coiffure – frz., Friseuse.</note> um am <date cert="high" when="1841-02-25" xml:id="date_56b4e182-dca7-4cea-b643-ec2474f5c1f4">Donnerstag</date> in einem wohlthätigen Concerte, das die <persName xml:id="persName_23fc4fb2-27dd-4d7f-a706-df366e8406cb">Decker<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName> und <persName xml:id="persName_47936acd-5aae-458c-aa20-d98861ef1298">Kurschmann<name key="PSN0110520" style="hidden" type="person">Curschmann, Rosa Eleonore (1818-1842)</name></persName> geben, <title xml:id="title_4d645493-1c9b-4584-bd09-0e3bdfca1151">Dein Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_dd67733a-6a88-4c55-a29d-5034721af0a0"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title> zu spielen. – Kuchen hat <persName xml:id="persName_776e1d62-1c04-46e4-b277-251c6edad66c">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> bekommen trotz Dir; einen enormen, mit algebraischen Figuren verziert, von seinen Kriegsschülern, und einen in Form eines Damenbrettes, mit Chocolade und Zuckerplätzchen statt der Steine, von <persName xml:id="persName_62ce87d0-19d9-46b7-8e8f-9e6d89f27b1a">Hrn. <hi rend="latintype">Trenelle</hi><name key="PSN0115383" style="hidden" type="person">Trenelle, Sylvestre (Sylvester; vorh. Samuel) (1776-1845)</name></persName>, und beide sind noch nicht aufgegessen.</p> <p>Du eröffnest uns ja eine prächtige Aussicht, Dich bald wieder <placeName xml:id="placeName_969e89e3-3962-44b0-a3d5-e84576c4cbc5">hier<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu sehn,<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> schlagt nur ordentlich Euer Lager hier auf und bleibt so lange als möglich, Quartier ist schon bestellt. Neulich, als ich mit <persName xml:id="persName_08c3a51b-6601-4deb-aca6-93c277a50ea5">Anton Woringen<name key="PSN0115876" style="hidden" type="person">Woringen, Anton Wilhelm Jacob von (1802-1848)</name></persName> Mühle spielte, kamen wir auf <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3a4f3868-bf30-48a0-ac04-8e1bba92e6bb">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> zu sprechen, und vertieften uns so in dies Gespräch, daß keiner mehr wußte, wer am Zuge war, und die Partie aufgegeben werden mußte; wer Mühle spielt, weiß, was das sagen will. Woringen ist übrigens heut wieder abgereist, Dirichlet jammert sehr um seinen Damen- und Rauchkumpan.</p> <closer rend="left">Adieu, lieber Felix, dieser Brief hat meinen Kopf ganz dumm gemacht, Du weißt freilich, dazu gehört nicht viel, und die Grippe hat ihm noch den Rest gegeben. Ich glaube ich gehöre zur Schafsschnaubeklasse. – Ins <placeName xml:id="placeName_9b7e9740-e867-4aea-b43e-6755a63dadf1">Seebad<settlement key="STM0104559" style="hidden" type="locality">Heringsdorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> werde ich wahrscheinlich gehen, giebst Du mir nicht die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b7b990ab-cef6-49d8-8f90-ae51f23cd0c0">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName></hi> mit? Daß sie sich zu neuen Thaten stärkt. Mein <persName xml:id="persName_dbf4a303-cbdc-43ff-b827-09360e192070">Junge<name key="PSN0110668" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868)</name></persName> wird göttlich. Wie wird denn <persName xml:id="persName_9bf1c070-0c41-4fc0-8938-f54f0d666943">Eurer<name key="PSN0113262" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Paul Felix Abraham (1841-1880)</name></persName> genannt?  Adieu, grüß und küß die Deinigen.</closer> </div> </body> </text></TEI>