gb-1841-02-05-02
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London, 5. Februar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. Brief direkt überbracht durch Alfred Julius Becher.
Carl Klingemann.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Schilt nicht, alter Felix – ich kann Dir nur einen flüchtigen verworrenen Brief schreiben, aber ich kanns nicht helfen ich muß erst wieder aufthauen, dann soll Dir fleißig ja blühend geschrieben werden. Es ist ja kalt zum Fluchen, zum Warmwerden, bittrer Ostwind, heute Nacht, sagen die Wetterweisen, gibts dazu gar Mondfinsterniß, totale – warum nicht gar Erdbeben und Sündfluth. Ich will aber doch nach Mitternacht aufpassen – das Wort totale Mondfinsterniß hat mir im Kalender seit meinen jüngsten Jahren gelacht, – hoffentlich schneit es aber. Vorgestern war es auch kalt, ich dachte aber doch daran daß Drawing Room tafelnd, Deine Gesundheit: Du sollst leben! Dann ging ich ins Concert – von Madame Dulken und
– classisch, aber mit modernem Anfluge –Benedict
im ZwischenActe – es war fortwährend bitter kalt und die Musik wollte mich auch nicht warm machen. Da traf ichList
, der sagte mir, es sey ein Brief vonJohn Horsley
gekommen, meldend Du habest einenCharles
, der uns beiList
zumVerey
Soupergeladen – eins der ersten Dinge die mir da passirten war, daß mir
Listeine lange Rede hielt mit Aufträgen an Dich, – ich solle Dir sagen wie sehr er Dich liebe und ehre, und wie sehr es ihn freue mit Dir verbunden zu seyn, Du mögest doch seiner ferner freundlich gedenken. Das Alles war sehr herzlich und warm gesagt, und so sage ich Dirs mit Vergnügen wieder. Weiter kamst Du an dem Tage, oder Morgen, nicht vor – wahrscheinlich weils nicht länger Dein Geburtstag war. Auf der – Orgie hätt ich bald gesagt – fête aber hätte ich sagen müssen das war prächtig und ein grandioser
Champagnerfloß nur so, und geeist in der Kälte; ich fraß dazu Austern,
Faisan(
Salmi)
aux truffes– und
pâté de foie de Strassburg, dann etwas Eis, und sprach eben so wüsth, und legte mich um halb 4. Uhr sehr
comfortablezu Bett.
,Chorley
,Reeves
,Benedict
,Poley
,Addison
,Schultze
Parry
ppein wahres Künstlergelage, hatte ich –
war nur ein paar Tage hier, aber merkwürdig liebenswürdig. ZuList
kam er am Montag Abend, – vonBenedict
Lectureeines Freundes Musikers
, gewesen, der einemHullah
National Education– da wurde eine neue Sing Methode producirt die sehr verspricht, – ursprünglich die
inWilhelm
. Es weht hier mit einmal aller Ecken Musik Feuer auf – er singt und fantasirt von einem großen Schornstein zum andern. DaßParis
undMoscheles
eine Singe Academie gegründet haben, nach dem Muster derBenedict
Moscheleszu sprechen. Die Sache wird werden und gehen, wir haben schon ein 40.
the singersbeisammen, und einige hübsche Kinder darunter, – singen
undMozart
undHaydn
undPalästrina
und harren desAllegri
der da kommen soll und kommen wird, desSebastian
zu geschweigen.Mendelssohn
A propos, ich habe eine Abschrift
, – das darf doch gemacht werden, Du wirst uns noch Mehreres ja Alles schicken müssen. Wie freue ich mich auf Deinenhora est
hab ich Deine Weisung geschrieben, weiter aber nichts von ihm gehört, für Deinen liebenNovello
, er soll mit Genuß gelesen werden. Wann kommt dennLessing
? Auf den freue ich mich auch – Grüß ihn mir schön.David
Wie geht’s Dir mit Charles Horsley, – ich hoffe Du bist zufrieden mit ihm. Er scheint mir auf alle Fälle fleißig und willig. Bald habt Ihr ja nun auch Sophy – Ihr närrischen Leute, warum schreibst Du nicht gleich mit dürren Worten, daß Du Deinen nächsten Jungen im Februar oder so erwartetest – das hätte uns mehr gefördert, wie alle meine diplomatische Feinheit. Diesen Brief bringt Dir
, der Dir Alles nacherzählen kann und mag, was ich hier in ausgelassener Eile auslassen muß, namentlich daß es mir gut geht, daß esBecher
gut geht und was unser Standpunct zu der Kunst und zu den menschlichen und unmenschlichen Dingen überhaupt ist. MeinBeneckes
. Nächstens fange ich an von Kommen oder Begegnen zu träumen und faseln – aber erst muß ich aufthauen.Schunkes
, dieChorley
sind leider beide nicht ganz wohl –Moscheles
London 5/2 41. Schilt nicht, alter Felix – ich kann Dir nur einen flüchtigen verworrenen Brief schreiben, aber ich kanns nicht helfen ich muß erst wieder aufthauen, dann soll Dir fleißig ja blühend geschrieben werden. Es ist ja kalt zum Fluchen, zum Warmwerden, bittrer Ostwind, heute Nacht, sagen die Wetterweisen, gibts dazu gar Mondfinsterniß, totale – warum nicht gar Erdbeben und Sündfluth. Ich will aber doch nach Mitternacht aufpassen – das Wort totale Mondfinsterniß hat mir im Kalender seit meinen jüngsten Jahren gelacht, – hoffentlich schneit es aber. Vorgestern war es auch kalt, ich dachte aber doch daran daß Dein Geburtstag wäre, und trank mit mir selber, einsam um 6 Uhr am Feuer im Drawing Room tafelnd, Deine Gesundheit: Du sollst leben! Dann ging ich ins Concert – von Madame Dulken und Benedict – classisch, aber mit modernem Anfluge – List im ZwischenActe – es war fortwährend bitter kalt und die Musik wollte mich auch nicht warm machen. Da traf ich John Horsley, der sagte mir, es sey ein Brief von Charles gekommen, meldend Du habest einen Sohn. Er soll leben! Und Ihr Alle – ich hoffe es geht Deiner Frau ganz erwünscht. Um 12. Uhr war das Concert aus, da ging ich, mit diversen Andern, zu List, der uns bei Verey zum Souper geladen – eins der ersten Dinge die mir da passirten war, daß mir List eine lange Rede hielt mit Aufträgen an Dich, – ich solle Dir sagen wie sehr er Dich liebe und ehre, und wie sehr es ihn freue mit Dir verbunden zu seyn, Du mögest doch seiner ferner freundlich gedenken. Das Alles war sehr herzlich und warm gesagt, und so sage ich Dirs mit Vergnügen wieder. Weiter kamst Du an dem Tage, oder Morgen, nicht vor – wahrscheinlich weils nicht länger Dein Geburtstag war. Auf der – Orgie hätt ich bald gesagt – fête aber hätte ich sagen müssen das war prächtig und ein grandioser Styl – der Champagner floß nur so, und geeist in der Kälte; ich fraß dazu Austern, Faisan (Salmi) aux truffes – und pâté de foie de Strassburg, dann etwas Eis, und sprach eben so wüsth, und legte mich um halb 4. Uhr sehr comfortable zu Bett. Chorley, Reeves, Benedict, Poley, Addison, Schultze, Parry pp ein wahres Künstlergelage, hatte ich – List war nur ein paar Tage hier, aber merkwürdig liebenswürdig. Zu Benedict kam er am Montag Abend, – von Moscheles her, und brach aus freien Stücken in den Kreis Moscheles aus, war fein und geschickt der seine Sachen zu machen versteht, zu mehr, – es sey Alles wie der schönste glänzendste Stoff, ohne Noth. Und dann sey er der Vater von Ihnen Allen, der sie alle zur Welt gebracht. Dann spielte er sehr toll und sehr schön, – einige stille Sachen, landschaftartig, die mir sehr wohl gefielen. – Vorher war ich in einer Lecture eines Freundes Musikers Hullah, gewesen, der einem Institute vorsteht, wo Sing Lehrer gebildet werden, zum Gebrauch der National Education – da wurde eine neue Sing Methode producirt die sehr verspricht, – ursprünglich die Methode eines gewissen Wilhelm in Paris. Es weht hier mit einmal aller Ecken Musik Feuer auf – er singt und fantasirt von einem großen Schornstein zum andern. Daß Moscheles und Benedict eine Singe Academie gegründet haben, nach dem Muster der Berliner, wird Dir schon geschrieben seyn. Mir sagt das Dings ungeheuer zu, da es „einem langgefühlten Bedürfnisse abhilft“ um mit Moscheles zu sprechen. Die Sache wird werden und gehen, wir haben schon ein 40. und the singers beisammen, und einige hübsche Kinder darunter, – singen Mozart und Haydn und Palästrina und Allegri und harren des Sebastian der da kommen soll und kommen wird, des Mendelssohn zu geschweigen. A propos, ich habe eine Abschrift Deines hora est, – das darf doch gemacht werden, Du wirst uns noch Mehreres ja Alles schicken müssen. Wie freue ich mich auf Deinen Lobgesang in Deiner neuen Bearbeitung. Es ist gewißt gut, wenns sich so neben dem früheren ausnimmt. An Novello hab ich Deine Weisung geschrieben, weiter aber nichts von ihm gehört, für Deinen lieben Brief hab ich Dir noch gar nicht gedankt und es hat mir doch so große Freude gemacht, grade die Natur des PlauderBriefs macht hier ein Fest daraus. Werde nur nicht müde zu mehr und mehr davon. Sehr freue ich mich auf den Weihnachts Lessing, er soll mit Genuß gelesen werden. Wann kommt denn David? Auf den freue ich mich auch – Grüß ihn mir schön. Wie geht’s Dir mit Charles Horsley, – ich hoffe Du bist zufrieden mit ihm. Er scheint mir auf alle Fälle fleißig und willig. Bald habt Ihr ja nun auch Sophy – Ihr närrischen Leute, warum schreibst Du nicht gleich mit dürren Worten, daß Du Deinen nächsten Jungen im Februar oder so erwartetest – das hätte uns mehr gefördert, wie alle meine diplomatische Feinheit. Diesen Brief bringt Dir Becher, der Dir Alles nacherzählen kann und mag, was ich hier in ausgelassener Eile auslassen muß, namentlich daß es mir gut geht, daß es Beneckes gut geht und was unser Standpunct zu der Kunst und zu den menschlichen und unmenschlichen Dingen überhaupt ist. Mein Gesandter fährt fort liebenswürdig und bequem zu seyn – ich kann nur flehen: der Himmel erhalte es so! Indessen bin ich ein philosophisches Gemüth immer auf eine Veränderung gefasst, und werde mich, wenn sie kommt, gelassen verändern lassen – verändre ich doch auch, wenns ja verändert werden muß, auch die Luft mit, und das ist wenigstens ein Gewinn. Es muß geschieden seyn – nämlich hier von Dir – grüße tausendmal Deine liebe Frau, und alle Freunde sämtliche Schunkes. Nächstens fange ich an von Kommen oder Begegnen zu träumen und faseln – aber erst muß ich aufthauen. Heute Abend haben wir große elegante Versammlung bei Chorley, die Moscheles sind leider beide nicht ganz wohl – er wollte Dir übrigens schreiben. Lebewohl – bedenke daß die Monat zu Monatsbriefe in der Welt sind, wenn ich auch nicht einhalte. Immer Dein CKl.
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Auf der – Orgie hätt ich bald gesagt – fête aber hätte ich sagen müssen das war prächtig und ein grandioser<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Styl – der <hi rend="latintype">Champagner</hi> floß nur so, und geeist in der Kälte; ich fraß dazu Austern, <hi rend="latintype">Faisan</hi> (<hi rend="latintype">Salmi</hi>) <hi rend="latintype">aux truffes</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_13577026-300b-455a-8210-93e24b1ea318" xml:lang="fr ">Faisan (Salmi) aux truffes – frz., gekochter Fasan mit Trüffeln.</note> – und <hi rend="latintype">pâté de foie de Strassburg</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_85fa53e3-29a4-4ed2-ac88-ecf035463a2a" xml:lang="fr ">pâté de foie de Strassburg – frz., Straßburger Leberpastete.</note> dann etwas Eis, und sprach eben so wüsth, und legte mich um halb 4. Uhr sehr <hi rend="latintype">comfortable</hi> zu Bett. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1fff95f0-1149-4ced-8164-e3d5f85c9e09">Chorley<name key="PSN0110376" style="hidden" type="person">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a2f22854-446d-488d-9dcd-96d3400ca5ab">Reeves<name key="PSN0117927" style="hidden" type="person">Reeves, John Sims (1821-1900)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_38963acf-7d5c-472b-a737-f82eeb283737">Benedict<name key="PSN0109851" style="hidden" type="person">Benedict, (seit 1871) Sir Julius (Jules) (vorh. Isaac) (1804-1885)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ad1b6dda-4bbf-41c5-9494-1343039cf874">Poley<name key="PSN0113941" style="hidden" type="person">Poley, Carl August Ludwig (?-1885)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4b2ac50a-aef0-46b8-bbb0-946edb3692c0">Addison<name key="PSN0109387" style="hidden" type="person">Addison, Robert (1797 (?)-1868)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_effc9f2c-82d3-4543-a84f-ebc916ebb904">Schultze<name key="PSN0120255" style="hidden" type="person">Schulz (Schultz), Eduard (Edward) (Pseud.: Edouard Ferrand) (1812-1876)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_16670368-c353-46f9-a325-6f8f756226ad">Parry<name key="PSN0119732" style="hidden" type="person">Parry, John Orlando (1810-1779)</name></persName></hi> <hi rend="latintype">pp</hi> ein wahres Künstlergelage, hatte ich – <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_122293a1-5a0b-463d-b515-3ef25c3bc93c">List<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName></hi> war nur ein paar Tage hier, aber merkwürdig liebenswürdig. Zu <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_37c945ed-f0ee-43c7-b469-122c150cd5bd">Benedict<name key="PSN0109851" style="hidden" type="person">Benedict, (seit 1871) Sir Julius (Jules) (vorh. Isaac) (1804-1885)</name></persName></hi> kam er am Montag Abend, – von <persName xml:id="persName_36e15dd5-40cc-4a16-b8dc-c8f0b5866aa7">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> her, und brach aus freien Stücken in den Kreis Moscheles aus, war fein und geschickt der seine Sachen zu machen versteht, zu mehr, – es sey Alles wie der schönste glänzendste Stoff, ohne Noth. Und dann sey er der Vater von Ihnen Allen, der sie alle zur Welt gebracht. Dann spielte er sehr toll und sehr schön, – einige stille Sachen, landschaftartig, die mir sehr wohl gefielen. – Vorher war ich in einer <hi rend="latintype">Lecture</hi> eines Freundes Musikers <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_75aa7404-dac7-4901-a4df-e9155ff457ba">Hullah<name key="PSN0112137" style="hidden" type="person">Hullah, (seit 1842) Sir John Pyke (1812-1884)</name></persName></hi>, gewesen, der einem <placeName xml:id="placeName_b840cf40-23b0-42dd-b486-623754593ced">Institute<name key="SGH0100543" style="hidden" subtype="" type="sight">Exeter Hall</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> vorsteht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f5ef2480-185c-4e29-8006-3b6cc77f0f06" xml:lang="de">der einem Institute vorsteht – 1841-1849 war John Pyke Hullah Leiter von Singklassen an der Exeter Hall in London.</note> wo Sing Lehrer gebildet werden, zum Gebrauch der <hi rend="latintype">National Education</hi> – da wurde eine neue Sing Methode producirt die sehr verspricht, – ursprünglich die <title xml:id="title_a4eaf70d-92b8-4df9-8a71-6cb5fcf08f98"><title xml:id="title_05b6d8e8-9eba-4f13-b872-9c6e0a23799f">Methode<name key="PSN0112137" style="hidden" type="author">Hullah, (seit 1842) Sir John Pyke (1812–1884)</name><name key="CRT0109402" style="hidden" type="science">Wilhem’s Method of Teaching Singing. Adapted to English Use (engl. Übersetzung von → Guillaume Louis Bocquillons Schrift Manuel musical, à l’usage des collèges)</name></title><name key="PSN0109995" style="hidden" type="author">Bocquillon (gen. Wilhem), Guillaume Louis (1781–1842)</name><name key="CRT0112916" style="hidden" type="science">Manuel musical, à l’usage des collèges</name></title> eines gewissen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9ffc1e23-6310-473a-86e5-f364f0d7c4bc">Wilhelm<name key="PSN0109995" style="hidden" type="person">Bocquillon (gen. Wilhem), Guillaume Louis (1781-1842)</name></persName></hi> in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e269b7d8-814a-4076-ac54-0465f0a04c14">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi>. Es weht hier mit einmal aller Ecken Musik Feuer auf – er singt und fantasirt von einem großen Schornstein zum andern. Daß <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f735e85b-0d3e-4e17-b600-a26856f8e2c4">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_41b40191-aaed-48ae-93ff-a55de8a2c437">Benedict<name key="PSN0109851" style="hidden" type="person">Benedict, (seit 1871) Sir Julius (Jules) (vorh. Isaac) (1804-1885)</name></persName></hi> eine Singe Academie gegründet haben, nach dem Muster der <placeName xml:id="placeName_d9f1246f-00cb-45fa-b9b8-82cca670e003">Berliner<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, wird Dir schon geschrieben seyn. Mir sagt das Dings ungeheuer zu, da es „einem langgefühlten Bedürfnisse abhilft“ um mit <hi rend="latintype">Moscheles</hi> zu sprechen. Die Sache wird werden und gehen, wir haben schon ein 40. <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> und <hi rend="latintype">the singers</hi> beisammen, und einige hübsche Kinder darunter, – singen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_115bd314-2bbe-46e0-93d2-c0a511931fed">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9acd033f-1cfe-4600-9565-54c5055964f3">Haydn<name key="PSN0111789" style="hidden" type="person">Haydn, Franz Joseph (1732-1809)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f2a39cd5-19b2-4be1-9611-79a21f9b7203">Palästrina<name key="PSN0113727" style="hidden" type="person">Palestrina, Giovanni Pierluigi da (?-1594)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4420f7d6-b6c7-499b-bc12-bbf11991b241">Allegri<name key="PSN0109439" style="hidden" type="person">Allegri, Gregorio (1582-1652)</name></persName></hi> und harren des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_76f698cf-99be-46ed-8c23-bab37be840d1">Sebastian<name key="PSN0109617" style="hidden" type="person">Bach, Johann Sebastian (1685-1750)</name></persName></hi> der da kommen soll und kommen wird, des <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2e0c3b9a-1b0f-4fa9-afb7-c44b406021ed">Mendelssohn<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName></hi> zu geschweigen. <hi rend="latintype">A propos</hi>, ich habe eine Abschrift<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Deines <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e64e8a02-4bb9-4398-bf92-18a1039870f6">hora est<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_wtoel1nx-iesy-lbsy-qs0x-lrwloopv0sza"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="sacred_vocal_works_with_smaller_instrumentation" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100128" style="hidden">Antiphona et Responsorium »Hora est« für vier gemischte Chöre und Basso continuo, zum 14. November 1828; 6. Dezember 1828<idno type="MWV">B 18</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi>, – das darf doch gemacht werden, Du wirst uns noch Mehreres ja Alles schicken müssen. Wie freue ich mich auf Deinen <title xml:id="title_10b17369-0fe4-4ccc-a8c3-76822c38056f">Lobgesang<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tfrbhtig-mavc-2loh-ygrb-88bwwpejqrvq"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> in Deiner neuen Bearbeitung.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fef9d377-27c9-436c-9da7-0309550854fe" xml:lang="de">Lobgesang in Deiner neuen Bearbeitung – Gemeint ist der Klavierauszug von Mendelssohns Lobgesang op. 52 (MWV A 18), dessen Manuskript er im Dezember 1840 an Breitkopf & Härtel zur Publikation geschickt hatte. Siehe Brief fmb-1840-12-30-01 (Brief Nr. 2931) Felix Mendelssohn Bartholdy an Breitkopf & Härtel in Leipzig, Leipzig, vor dem 30. Dezember 1840.</note> Es ist gewißt gut, wenns sich so neben dem früheren ausnimmt. An <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_e81eefd7-c0ef-41a4-9e94-d8b33e76ec9b">Novello<name key="PSN0113624" style="hidden" type="person">Novello, Joseph Alfred (1810-1896)</name></persName></hi> hab ich Deine Weisung geschrieben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f9b73d47-8c06-454d-bbbe-64dfbf92212e" xml:lang="de">An Novello hab ich Deine Weisung geschrieben – siehe Brief fmb-1841-01-24-04 (Brief Nr. 2990) Brief Nr. Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 24. Januar 1841, Z. 72 f.</note> weiter aber nichts von ihm gehört, für Deinen lieben <title xml:id="title_d26918b1-016e-4f65-bc26-3eb697392043">Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1841-01-24-04" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London; Leipzig, 24. Januar 1841</name> </title> hab ich Dir noch gar nicht gedankt und es hat mir doch so große Freude gemacht, grade die Natur des PlauderBriefs macht hier ein Fest daraus. Werde nur nicht müde zu mehr und mehr davon. Sehr freue ich mich auf den Weihnachts <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d4c015cb-a326-4d70-8687-d373de9e85eb">Lessing<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0112056" style="hidden" type="science">Gotthold Ephraim Lessings sämtliche Schriften</name></title></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_715403f5-fdca-4e47-a173-286cfe2a0399" xml:lang="de">den Weihnachts Lessing – siehe Brief fmb-1840-12-20-04 (Brief Nr. 2925) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Leipzig, 20. Dezember 1840, Z. 34-36: »Nun noch eine Geschäftsbitte. Ich schicke durch Buchhändlergelegenheit in den nächsten Tagen Lessings Werke für Klingemann an Deine Adresse, und möchte gern daß er sie hübsch eingebunden bekäme.«</note> er soll mit Genuß gelesen werden. Wann kommt denn <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6441e2d8-3e3d-4c16-86e5-a052dccda8a7">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>? Auf den freue ich mich auch – Grüß ihn mir schön.</p> <p>Wie geht’s Dir mit <hi rend="latintype">Charles Horsley</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_df26afef-4771-4e07-bef6-683e08f4d41b" xml:lang="de">Wie geht’s Dir mit Charles Horsley – Mendelssohn hatte den Spohr-Schüler Moritz Hauptmann in Kassel wärmstens als Lehrer für Charles Horsley empfohlen und überdies die Beratung Horsleys übernommen. Siehe Brief fmb-1839-01-17-02 (Brief Nr. 2207) Felix Mendelssohn Bartholdy an Elizabeth Horsley in Kensington, Leipzig, 17. Januar 1839.</note> – ich hoffe Du bist zufrieden mit ihm. Er scheint mir auf alle Fälle fleißig und willig. Bald habt Ihr ja nun auch <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d5ed53c4-67bf-4829-810a-66dc6594a079">Sophy<name key="PSN0112108" style="hidden" type="person">Horsley, Sophia Hutchins (Sophy) (1819-1894)</name></persName></hi> – Ihr närrischen Leute, warum schreibst Du nicht gleich mit dürren Worten, daß Du Deinen nächsten Jungen im Februar oder so erwartetest<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0f4a123d-7f74-42e8-a0dd-54ab1fb1f277" xml:lang="de">warum schreibst Du nicht gleich mit dürren Worten, daß Du Deinen nächsten Jungen im Februar oder so erwartetest – Mendelssohn hatte Klingemann gebeten, den Eltern Sophy Horsleys diplomatisch beizubringen, dass sie von Januar bis Mitte Februar 1841 nicht bei ihm in Leipzig wohnen könne, verschwieg aber den Grund, nämlich die anstehende Niederkunft seiner Ehefrau Cécile im Januar 1841. Siehe Brief fmb-1840-10-26-02 (Brief Nr. 2839) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 26. Oktober 1840, Z. 80-90.</note> – das hätte uns mehr gefördert, wie alle meine diplomatische Feinheit. Diesen Brief bringt Dir <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6f5ee169-8208-42ad-b0c6-5fff8f1f9956">Becher<name key="PSN0109738" style="hidden" type="person">Becher, Alfred Julius (Pseud.: Proteus ambulans) (1803-1848)</name></persName></hi>, der Dir Alles nacherzählen kann und mag, was ich hier in ausgelassener Eile auslassen muß, namentlich daß es mir gut geht, daß es <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2b6eb603-6c98-4583-a947-20aa5dd4adfe">Beneckes<name key="PSN0109818" style="hidden" type="person">Benecke, Familie von → Friedrich Wilhelm B.</name></persName></hi> gut geht und was unser Standpunct zu der Kunst und zu den menschlichen und unmenschlichen Dingen überhaupt ist. Mein <persName xml:id="persName_2e4eb444-88ab-4565-9b41-d1eda338a417">Gesandter<name key="PSN0113670" style="hidden" type="person">Ompteda, Ludwig Carl Georg Freiherr von (1767-1854)</name></persName> fährt fort liebenswürdig und bequem zu seyn – ich kann nur flehen: der Himmel erhalte es so! Indessen bin ich ein philosophisches Gemüth immer auf eine Veränderung gefasst, und werde mich, wenn sie kommt, gelassen verändern lassen – verändre ich doch auch, wenns ja verändert werden muß, auch die<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Luft mit, und das ist wenigstens ein Gewinn. Es muß geschieden seyn – nämlich hier von Dir – grüße tausendmal Deine liebe <persName xml:id="persName_25b9d963-2cda-47b8-89f7-011e4d7e4f3d">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, und alle Freunde sämtliche <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_330b917e-be7b-4228-91e3-c4b6d5d4b940">Schunkes<name key="PSN0114759" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Friedrich Philipp Daniel S.</name><name key="PSN0114760" style="hidden" type="person">Schunck, Familie von → Julius S.</name></persName></hi>. Nächstens fange ich an von Kommen oder Begegnen zu träumen und faseln – aber erst muß ich aufthauen. <date cert="high" when="1841-02-05" xml:id="date_406d2d6f-4fea-49c2-b8e7-f147085e56de">Heute Abend</date> haben wir große elegante Versammlung bei <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_caff1b02-f32b-4089-81f8-3c19ac028130">Chorley<name key="PSN0110376" style="hidden" type="person">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName></hi>, die <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_78e81726-77b4-475f-8864-b263d1a3cdbe">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName></hi> sind leider beide nicht ganz wohl – <persName xml:id="persName_787314b1-941c-43c9-82df-fb9fcb4ecb3c">er<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> wollte Dir übrigens schreiben.</p> <closer rend="left">Lebewohl – bedenke daß die Monat zu Monatsbriefe<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_eeeb9806-4606-4860-9f00-b20549b6e32f" xml:lang="de">Monatsbriefe – Mendelssohn und Klingemann hatten vereinbart, sich monatliche Briefe zu schreiben und so wechselseitig kontinuierlich auf dem Laufenden zu halten.</note> in der Welt sind, wenn ich auch nicht einhalte.</closer> <signed rend="right">Immer Dein</signed> <signed rend="right">CKl.</signed> </div> </body> </text></TEI>