gb-1841-01-29-01
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Berlin, 29. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN / 29/1 7-8A], [R18 / 29 01 / No6], [St. Post / 1 FEB. / I.6-10], Siegel.
Fanny Hensel.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
le moral, wie der Franzose sehr französisch sagt, zu kommen, so war der
Der
for everFanny
Lieber Felix! Nachdem ich Dir die Nachricht gegeben, daß Rebecka sich wieder einen Zahn hat ausziehn lassen, und nun sich wohl befindet, Gott gebe auf lange! denn es war gestern einmal wieder ein schrecklicher Tag! will ich Dir von Eckerts Oratorium berichten, das mich doch sehr überrascht hat, ich finde es für das Alter namentlich, ein sehr schönes Werk. Um zuerst auf le moral, wie der Franzose sehr französisch sagt, zu kommen, so war der Saal etwa halb voll, und er wird knapp auf seine Kosten gekommen seyn, war indeß, als wir ihn nach der Aufführung sprachen, sehr vergnügt. Die Chöre gingen vortrefflich, höchst brillant und lebendig, das Orchester, so so lala, von den Solosängern war Mantius und Böttcher sehr gut, alles Andre schlecht, und leider die Hauptpartie höchst kläglich, so wie denn bekanntlich jetzt alle unsre Sängerinnen tragisch, komisch, brillant und solide, durch die einzige Faßmann repräsentirt werden, der arme Eckert war auf die Hofkunz angewiesen, und die that was sie kann, sie kann aber leider blutwenig. Seine Schule verläugnet Eckert eben nicht, es hat uns sehr amüsirt, wie er Dein Dirigiren, man kann eben nicht sagen, kopirt, aber sehr gut angenommen hat, er hat es äußerst hübsch gemacht, sah nett dabei aus, und war voller Leben, was ich ihm früher am Wenigsten zugetraut hätte. Du mußt ihm etwas göttlichen Odem in die Nase geblasen haben. Was nun die Musik selbst betrifft, da begegnet man Dir auf jedem Schritt und Tritt, das finde ich aber ganz recht, da es selten zur förmlichen Nachahmung wird, und da es doch auch an originellen Zügen, und sehr guten, tüchtiger Arbeit nicht fehlt, das meiste Fehlerhafte drin scheint nur jugendlich, und ich glaub gewiß, er ist auf dem besten Wege, Dank sey Dir, den er denn auch wahrlich anbetet. Ich glaube, er wäre zur Stunde schon ein recht tüchtiger Dirigent. Sonntag hab ich, wie Du bereits von Mutter wissen wirst, Deinen Psalm singen lassen, der nach 2 Proben überraschend gut ging. Es war ein, für die blaue Stube, imposanter Chor von 25 Personen versammelt, und er ist gerade jetzt sehr gut komponirt, so daß es wirklich mächtig klang. Wir nahmen ihn zu Anfang, und mußten ihn am Schluß wiederholen. Wie freu ich mich darauf, Deinen Lobgesang einzustudiren! Bekomme ich ihn bald? Glaube mir, daß es mir höchst empfindlich ist, Deinen Auftrag wegen der Musik so schlecht ausgeführt zu haben. Was ich nun noch erhalte, werde ich zurück behalten, da Du es doch vor der Hand nicht mehr brauchen kannst, und bitte nur: straf mich nicht in Deinem Zorn, sondern glaube, daß ich durch Schaden klug geworden bin, und ein andermal meine Sache besser machen werde. Der Luise Nitschmann habe ich, hoffend, daß Ceciles Eifersucht nicht bei Nennung ihres Namens von neuem erwachen wird, in Deinem Namen für einen rt. Holzmarken gegeben, und werde, wenn Du nichts dagegen hast, in einiger Zeit dasselbe thun. Von uns bekommt sie Suppenmarken und Arbeit und so kann sie wenigstens existiren. Wenn es uns gelänge, aus diesem elenden Gerippe wieder eine menschliche Gestalt herzustellen, so könnten wir wirklich sagen, wir hätten ein gutes Werk gethan. Leb wohl lieber Felix, beste Grüße an Cecile, und die Kinderchen. Eure for ever Fanny
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1841-01-29" xml:id="date_dfc9eeb0-fe26-4250-a95c-e4cffef1648e">29. 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Du mußt ihm etwas göttlichen Odem in die Nase geblasen haben. Was nun die Musik selbst betrifft, da begegnet man Dir auf jedem Schritt und Tritt, das finde ich aber ganz recht, da es selten zur förmlichen Nachahmung wird, und da es doch auch an originellen Zügen, und sehr guten, tüchtiger Arbeit nicht fehlt, das meiste Fehlerhafte drin scheint nur jugendlich, und ich glaub gewiß, er ist auf dem besten Wege, Dank sey Dir, den er denn auch wahrlich anbetet. Ich glaube, er wäre zur Stunde schon ein recht tüchtiger Dirigent.</p> <p><date cert="high" when="1841-01-24" xml:id="date_38468838-38d2-4d6e-9418-c0bd7b56c098"><placeName xml:id="placeName_cf996a44-5910-49d2-bd00-23fd4e09db5f">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></date> hab ich, wie Du bereits von <persName xml:id="persName_1d36cfed-059e-4600-ba91-13894f6ec681">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <title xml:id="title_59186b68-6640-42b4-b5d9-2556d101ef34">wissen wirst <name key="PSN0113260" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name> <name key="gb-1841-01-22-01" style="hidden" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 22. 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Es war ein, für die blaue Stube, imposanter Chor von 25 Personen versammelt, und er ist gerade jetzt sehr gut komponirt, so daß es wirklich mächtig klang. Wir nahmen ihn zu Anfang, und mußten ihn am Schluß<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> wiederholen. Wie freu ich mich darauf, Deinen Lobgesang einzustudiren! Bekomme ich ihn bald? Glaube mir, daß es mir höchst empfindlich ist, Deinen Auftrag wegen der Musik<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d4367d0e-c0b3-4f93-944e-496ac89a474d" xml:lang="de">Deinen Auftrag wegen der Musik – Mendelssohn hatte um Abschriften von Carl Friedrich Zelters Manuskripten Johann Sebastian Bachs, einer Komposition von Johann Friedrich Reichardt, sowie um ein Flötenkonzert von Friedrich dem Großen gebeten, die sich zum Teil in der Bibliothek der Sing-Akademie in Berlin befinden sollten. Zu den Werken im Detail siehe Brief fmb-1840-12-07-02 (Brief Nr. 2905) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 7. Dezember 1840.</note> so schlecht ausgeführt zu haben. Was ich nun noch erhalte, werde ich zurück behalten, da Du es doch vor der Hand nicht mehr brauchen kannst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1090b7c8-28a1-44a3-87e0-dd9c59edeecd" xml:lang="de">da Du es doch vor der Hand nicht mehr brauchen kannst – siehe Brief fmb-1841-01-22-01 (Brief Nr. 2974) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 22. Januar 1841, Z. 15-23.</note>, und bitte nur: straf mich nicht in Deinem Zorn, sondern glaube, daß ich durch Schaden klug geworden bin, und ein andermal meine Sache besser machen werde.</p> <p>Der <persName xml:id="persName_48fa06ad-6fa7-4556-9b22-f44c4fcf43c3">Luise Nitschmann<name key="PSN0113606" style="hidden" type="person">Nitschmann, Louise</name></persName> habe ich, hoffend, daß Ceciles Eifersucht<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3849456a-0e50-4263-a357-51bb02fdd5ae" xml:lang="de">Luise Nitschmann … Ceciles Eifersucht – Mendelssohn war Louise Nitschmann während seines Aufenthaltes in Rom begegnet.</note> nicht bei Nennung ihres Namens von neuem erwachen wird, in Deinem Namen für einen rt. Holzmarken gegeben, und werde, wenn Du nichts dagegen <add place="above">hast<name key="PSN0111893" resp="writers_hand" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></add>, in einiger Zeit dasselbe thun. Von uns bekommt sie Suppenmarken und Arbeit und so kann sie wenigstens existiren. Wenn es uns gelänge, aus diesem elenden Gerippe wieder eine menschliche Gestalt herzustellen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7cf9848-6a18-4ded-ae46-26aa2db7a752" xml:lang="de">aus diesem elenden Gerippe wieder eine menschliche Gestalt herzustellen – Louise Nitschmann war in Berlin als Notenkopistin tätig und lebte insbesondere nach einer längeren Krankheit in sehr ärmlichen Verhältnissen.</note> so könnten wir wirklich sagen, wir hätten ein gutes Werk gethan. Leb wohl lieber Felix, beste Grüße an Cecile, und die Kinderchen.</p> <signed rend="right">Eure <hi rend="latintype">for ever</hi> Fanny</signed> </div> </body> </text></TEI>