gb-1841-01-16-02
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Frankfurt a. M., 16. Januar 1841
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [FRANKFURT / 16./ JAN./1841 / 6-7], [St.Post / 18 JAN / 3-5], Siegel.
Elisabeth Jeanrenaud.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy
LeipzigWie unendlich viel Freude, mein lieber Felix, haben Sie der Mutter durch
Auf jedem Sattel
gut beritten
sein, erinnern und fragen auf
welchemes nicht geht? Sind Sie, ach am Ende darf man wohl nicht so reden, indeß ich wage es, sind Sie vielleicht auf dem Sattel der Kunst nicht sichrer und fester als einer? und wie schnell gehts im EhestandsSattel und allen andern die ich mir nur denken kann; gewiß ich dachte das oft, Sie können
wassie wollen und sind vom Himmel so
reichbegabt, daß sie mir nur
nurnicht übermüthig werden dürfen, denn Sie bekamen ja alles geschenkt und nur daß Sie Ihren Reichthum so gut verwalten, ist wahres Verdienst. – . Gott erhalte Sie
und den hübschenCécile
lieber, daß alles vorüber, und es wieder wohl sei. Indem ich den Zeitpunkt nicht näher habe wißen wollen, täuschte ich mich wohl über mich selbst,
Cécile? – Dann,
nein ganz gewiß, dann schickt mir aber
Er ist mit ihrund Felix ist bei ihr. Aber gerne möchte ich nur die ersten 9 Tage bei meinem theuren Kind sein. Küßen Sie sie für mich und ist Frau
und die salomonische Weisheit schon bei Ihnen, so sagen Sie den beiden meine schönsten besten Grüße und ich hätte sieLenhard
sehr liebwenn sie meine
Cécileso gut als die beiden ersten
adieu, mein bester Felix,
herzlich so wie auchCécile
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tenJanuar
1841
Wie unendlich viel Freude, mein lieber Felix, haben Sie der Mutter durch Ihre freundlichen Zeilen, welche das eben so schöne als sich trefflich machende Geschenk begleiteten, gemacht. Sie wollte ihre lincke noch ziemlich ungeübte Hand, probiren um selbst einige Zeilen des Dankes an Sie zu richten, allein leider liegt sie nun seit Gestern zu Bette und muß sich daher mit der Hoffnung begnügen es empfehlen zu können. Jetzt will ich aber auch für mich sprechen und mein Freude, daß Sie den Mainwein gut fanden und ihn froh tranken, aussprechen; so habe ich ganz meinen Zweck erreicht, und daß er stadt am 3 Februar 41 am 31 December 40 angekommen sollte und also beinahe sechs Tage mit dem Eilwagen unterwegs blieb. Nun da er Ihnen doch Freude machte, ist es ja ziemlich gleich. – Was ich mit dem Sattel meinte, lieber Felix, müßten Sie eigentlich von sellbst wißen, allein da Sie mich darüber fragen, muß ich Sie doch an das uralte Sprichwort: Auf jedem Sattel gut beritten sein, erinnern und fragen auf welchem es nicht geht? Sind Sie, ach am Ende darf man wohl nicht so reden, indeß ich wage es, sind Sie vielleicht auf dem Sattel der Kunst nicht sichrer und fester als einer? und wie schnell gehts im EhestandsSattel und allen andern die ich mir nur denken kann; gewiß ich dachte das oft, Sie können was sie wollen und sind vom Himmel so reich begabt, daß sie mir nur nur nicht übermüthig werden dürfen, denn Sie bekamen ja alles geschenkt und nur daß Sie Ihren Reichthum so gut verwalten, ist wahres Verdienst. – . Gott erhalte Sie mein lieber Felix mit meiner lieben Cécile und den hübschen Kindern! Sie können denken wie sehr mich die guten mündlichen Nachrichten wieder erfreuten, welche ich die Tage durch Tante Becher erhielt. Allein dennoch wünschte ich jetzt täglich zu hören entweder, daß mein liebes Kind noch wohl oder noch lieber, daß alles vorüber, und es wieder wohl sei. Indem ich den Zeitpunkt nicht näher habe wißen wollen, täuschte ich mich wohl über mich selbst, denn jeden Abend, und allein, wie unter andern Menschen, frage ich mich hundertmahl selbst: wie ist es jetzt mit meiner lieben, lieben Cécile? – Dann, nein ganz gewiß, dann schickt mir aber jedesmahl Gott einen Engel und der sagt mir leise aber fest: Er ist mit ihr und Felix ist bei ihr. Aber gerne möchte ich nur die ersten 9 Tage bei meinem theuren Kind sein. Küßen Sie sie für mich und ist Frau Lenhard und die salomonische Weisheit schon bei Ihnen, so sagen Sie den beiden meine schönsten besten Grüße und ich hätte sie sehr lieb wenn sie meine Cécile so gut als die beiden ersten Mahle pflegten. Was kann ich Ihnen nur von hier schicken? Aber die Poststunde schlägt, adieu, mein bester Felix, Johanna grüßt Sie und Cécile herzlich so wie auch Carl. Küßen sie auch die Kleine von Ihrer Sie wahrhaft liebenden Mutter E. J. Ft den 16ten Januar 1841
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