]> Brief: gb-1841-01-14-03

gb-1841-01-14-03

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Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 13. und 14. Januar 1841 Lieber Felix! ich hätte Dir gar zu gern nicht eher wieder geschrieben, als bis ich Dir den Rest der von Dir bestellten Sachen hätte zuschicken können, 3 Partituren hast Du doch durch den Prof. Puchta Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 9. Januar 1841 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 18. Januar 1841 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/16. Autograph Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 13. und 14. Januar 1841 Lieber Felix! ich hätte Dir gar zu gern nicht eher wieder geschrieben, als bis ich Dir den Rest der von Dir bestellten Sachen hätte zuschicken können, 3 Partituren hast Du doch durch den Prof. Puchta

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 4-5 / 14 / 1], [St. Post / 16 JAN / V ?], Siegel.

Fanny Hensel

Green Books

Citron, Letters, S. 578 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

13. und 14. Januar 1841 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) BerlinDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. fr.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Berlin, 13ten Januar 1841

Lieber Felix! ich hätte Dir gar zu gern nicht eher wieder geschrieben, als bis ich Dir den Rest der von Dir bestellten Sachen hätte zuschicken können, 3 Partituren hast Du doch durch den Prof. PuchtaPuchta, Georg Friedrich (1798-1846) richtig erhalten?der von Dir bestellten Sachen … 3 Partituren hast Du … richtig erhalten? – In Brief fmb-1840-12-07-02 (Brief Nr. 2905) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 7. Dezember 1840, hatte Mendelssohn die Schwester Fanny gebeten, ihm Abschriften verschiedener Partituren von Johann Sebastian Bach (Orchestersuiten sowie Klavier- und Violinkonzerte), Johann Friedrich Reichardt (Oper Brenno) und Friedrich dem Großen (Flötenkonzert) nach Leipzig zu schicken. Allein es wird mir zu lange und mein Gewissen tritt mich, mich wenigstens bei Dir zu entschuldigen. Nimm es mir ja nicht übel! ich habe es dies mal falsch und dumm angefangen und entziehe mir Deine Aufträge nicht, ich will sie gewiß ein andermal mehr zu Deiner Zufriedenheit auszuführen suchen. Wenn Du nur durch diese fatale Verzögerung nicht in Verlegenheit geräthst, dann wäre ich untröstlich. Bitte, schreibe mir ein Wort, sage mir, ob Du auch nicht böse bist, und ob ich Dir einzeln schicken soll, was ich habe, bis jetzt das Violinconcert<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107783" style="hidden" type="music">Konzert für Violine a-Moll, BWV 1041</name>. Mein Instrument habe ich nun seit 14 TagenMein Instrument habe ich nun seit 14 Tagen – Fanny Hensel hatte den Bruder bereits 1840 von Rom aus gebeten, ihr ein neues Klavier auszusuchen. Mendelssohn hatte ihr zu einem Flügel der Klavierfabrik Breitkopf & Härtel mit englischer Mechanik geraten. Siehe dazu Brief gb-1840-01-01-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Rom, 1. Januar 1840, und Brief fmb-1840-02-21-01 (Brief Nr. 2640) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Rom, Leipzig, 21. Februar 1840, Z-79-95. Das Instrument erhielt sie zu Weihnachten 1840 (Hensel, Tagebücher, S. 200, Eintrag vom 10. Januar 1841). Vgl. auch Christian Lambour, Fanny Hensel – Die Pianistin, in: Mendelssohn Studien 12 (2001), S. 227-242, hier S. 238-240., und es hat Sonntag VormittagSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland sein Probestück vor versammeltem Publicus mit allgemeinem Beifall abgelegt.es hat Sonntag Vormittag sein Probestück … abgelegt – Am Sonntag, dem 10. Januar 1841, fand die erste Sonntagsmusik nach der Italienreise der Familie Hensel statt (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 200, Eintrag vom 10. Januar 1841). Ich habe nun freilich dies und das daran auszusetzen. Die mittleren Octaven

GB-Ob, M.D.M. d. 39/16, fol. 1r Tonumfang der mittleren Oktaven von Fanny Hensels
sind merklich schwächer als das Unsrige, namentlich als der sehr schön und vollklingende Baß, und dann hat es den Fehler, an dem Dein erstes englisches auch litt, man hört bei p spielen etwas neben dem Ton, das sehr unangenehm klingt. Trotz |2| dessen muß ich sagen, es ist ein gutes Instrument, besser als die hiesigen, die mir nun ein für allemal nicht gefallen, besser als die GraffschenGraf, Conrad (1782-1851), PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) z. B. klingt unglaublich klapprig und schlecht nach so kurzem Gebrauch nicht so gut als die besten StreicherschenStreicher, Klavierfabrik in Wien, aber bei Weitem besser als das, was er für SchunkSchunck, Julius (1809-1889) geschickt hatte, und was blieb mir anderes übrig, da wir nicht 1000 rt für ein englisches aus geben können? Das DeckerscheDecker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)Das Deckersche – In der Londoner Niederlassung des Klavierbauers Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard hatte Mendelssohn für Rudolf Ludwig und Pauline Decker in Berlin einen neuen Flügel besorgt. Siehe Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840, Z. 80: »Für Deckers hab ich bei Erard unter 6 Instrumenten das beste ausgesucht«. ist prachtvoll, dagegen kommt Einem freilich alles Andre gering vor, sie ist sehr glücklich darüber. – Ich wollte, ich könnte Euch jetzt einmal in unsre Wohnung führen, es ist gar hübsch jetzt bei uns. Die ganze blaue Stube mit mitgebrachten, alt und neuen Bildern ausgeschmückt,unsre Wohnung … mit mitgebrachten, alt und neuen Bildern ausgeschmückt – Die Hensels hatten einige sehr kostbare Dinge von ihrer Italien-Reise mitgebracht und in ihrer Wohnung aufgestellt. Siehe Brief fmb-1841-01-09-02 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 9. Januar 1841. und außerdem in jedem Winkel angenehme Reiseerinnerungen. Jeder freut sich darüber, wer zu uns in die Stube tritt. –

Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)

14ten Januar. Gestern Abend kam Dein vortrefflicher Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1841-01-09-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 9. Januar 1841</name> mit Sendung Du Rachsüchtiger Mensch! der nie vergessen kann, daß ich einmal vergessen habe! Deine vortrefflichen Rathschläge, was Tempi und Vortrag betrifft, werde ich gewiß nicht verloren gehn lassen,Deine vortrefflichen Rathschläge, was Tempi und Vortrag betrifft – Am 9. Januar 1841 hatte Mendelssohn Fanny Hensel einige Ratschläge über die Tempi seines Werks Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel MWV A 17 gegeben. Siehe Brief fmb-1841-01-09-02 (Brief Nr. 2956) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 9. Januar 1841, Z. 50 f.: »Über die Tempi in meinem Psalm«. und versuche, es nächsten SonntagSonntagsmusiken der Familie Mendelssohn BartholdyBerlinDeutschland heraus zu bringen. Habe schönsten Dank dafür. |3| Daraus sehe ich denn auch, daß die Andern Euch schon von unserer Zimmeraufputzerei geschrieben haben, und daß ich einmal wieder wiedergekäuet habe. Die Sonate v. Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108076" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine c-Moll, op. 30/2</name> werde ich ohne Frage mit EckertEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) spielen. Habe Dank für die Cadenz,Habe Dank für die Cadenz – Es handelt sich um eine Kadenz von Beethoven zu seinem Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, op. 58. Die Kadenz hat Fischhof am 8. November 1840 an Mendelssohn geschickt (Brief gb-1840-11-08-01). Der heutige Standort ist: GB-Ob, M.D.M. c. 23, fol. 14-15 (vgl. Crum, Catalogue II, S. 91). sie ist sehr interessant. Du willst mir also nicht erlauben, sie als Beilage zu meiner musikal. Zeitung zu gebrauchen? SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) hat v. Henry SchlesingerSchlesinger, Heinrich August (1810-1879) zu Weihnachten die Musikschule v. Moscheles und Fetis<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110045" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano op. 98</name><name key="PSN0111039" style="hidden" type="author">Fétis, François-Joseph (1784–1871)</name><name key="CRT0108704" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano (zusammen mit → Ignaz Moscheles)</name> bekommen (BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) behauptet, was wir Ordentliches hätten, käme von Henry) und da habe ich mit Vergnügen einen alten Bekannten expreß für die Methode komponirt, gefunden. Ich schicke nun also mit nächster Fahrpost ab,was ich habe. Das Flötensolo von FritzenFriedrich II. (1712-1786) habe ich immer noch nicht auftreiben können,Das Flötensolo von Fritzen habe ich immer noch nicht aufschreiben können – Bereits am 20. Dezember 1840, in einem Brief an Carl Klingemann, hatte Mendelssohn Interesse für ein Flötenkonzert von Friedrich II. von Preußen geäußert. Siehe Brief fmb-1840-12-20-03 (Brief Nr. 2924) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 20. Dezember 1840, Z. 60 f.: »Bis dahin machen wir „historische Concerte“«. Es bleibt unklar, welches der vier von Friedrich II. komponierten Flötenkonzerte Mendelssohn im Sinn hatte. Ein Flötenkonzert von ihm wurde in der Saison 1840/41 nicht im Leipziger Gewandhaus aufgeführt. ich werde damit von Pontius zu Pilatus geschickt. Indessen hoffe ich bald dazu zu gelangen.

Lebe also wohl, grüß CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), der Gott eine glückliche Stunde schenke, und küß die englischen Bälger, deren Concert ich lieber hören möchte, als manches Andre. Addio.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)

Wenn Ihr diesen Winter Deine SymphonieCantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yrspbmq0-0dvo-tjfx-tasb-jf7z3tw8agww"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name> nicht mehr braucht, kannst Du mir nicht durch Fahrpost oder Gelegenheit die Partitur und circa 20 St. |4| schicken? Ich will auch GrellGrell, August Eduard (1800-1886) um die Tempi fragen.

            Berlin, 13ten Januar 1841 Lieber Felix! ich hätte Dir gar zu gern nicht eher wieder geschrieben, als bis ich Dir den Rest der von Dir bestellten Sachen hätte zuschicken können, 3 Partituren hast Du doch durch den Prof. Puchta richtig erhalten? Allein es wird mir zu lange und mein Gewissen tritt mich, mich wenigstens bei Dir zu entschuldigen. Nimm es mir ja nicht übel! ich habe es dies mal falsch und dumm angefangen und entziehe mir Deine Aufträge nicht, ich will sie gewiß ein andermal mehr zu Deiner Zufriedenheit auszuführen suchen. Wenn Du nur durch diese fatale Verzögerung nicht in Verlegenheit geräthst, dann wäre ich untröstlich. Bitte, schreibe mir ein Wort, sage mir, ob Du auch nicht böse bist, und ob ich Dir einzeln schicken soll, was ich habe, bis jetzt das Violinconcert. Mein Instrument habe ich nun seit 14 Tagen, und es hat Sonntag Vormittag sein Probestück vor versammeltem Publicus mit allgemeinem Beifall abgelegt. Ich habe nun freilich dies und das daran auszusetzen. Die mittleren Octaven sind merklich schwächer als das Unsrige, namentlich als der sehr schön und vollklingende Baß, und dann hat es den Fehler, an dem Dein erstes englisches auch litt, man hört bei p spielen etwas neben dem Ton, das sehr unangenehm klingt. Trotz dessen muß ich sagen, es ist ein gutes Instrument, besser als die hiesigen, die mir nun ein für allemal nicht gefallen, besser als die Graffschen, Pauls z. B. klingt unglaublich klapprig und schlecht nach so kurzem Gebrauch nicht so gut als die besten Streicherschen, aber bei Weitem besser als das, was er für Schunk geschickt hatte, und was blieb mir anderes übrig, da wir nicht 1000 rt für ein englisches aus geben können? Das Deckersche ist prachtvoll, dagegen kommt Einem freilich alles Andre gering vor, sie ist sehr glücklich darüber. – Ich wollte, ich könnte Euch jetzt einmal in unsre Wohnung führen, es ist gar hübsch jetzt bei uns. Die ganze blaue Stube mit mitgebrachten, alt und neuen Bildern ausgeschmückt, und außerdem in jedem Winkel angenehme Reiseerinnerungen. Jeder freut sich darüber, wer zu uns in die Stube tritt. –
14ten Januar. Gestern Abend kam Dein vortrefflicher Brief mit Sendung Du Rachsüchtiger Mensch! der nie vergessen kann, daß ich einmal vergessen habe! Deine vortrefflichen Rathschläge, was Tempi und Vortrag betrifft, werde ich gewiß nicht verloren gehn lassen, und versuche, es nächsten Sonntag heraus zu bringen. Habe schönsten Dank dafür. Daraus sehe ich denn auch, daß die Andern Euch schon von unserer Zimmeraufputzerei geschrieben haben, und daß ich einmal wieder wiedergekäuet habe. Die Sonate v. Beeth. werde ich ohne Frage mit Eckert spielen. Habe Dank für die Cadenz, sie ist sehr interessant. Du willst mir also nicht erlauben, sie als Beilage zu meiner musikal. Zeitung zu gebrauchen? Sebastian hat v. Henry Schlesinger zu Weihnachten die Musikschule v. Moscheles und Fetis bekommen (Beckchen behauptet, was wir Ordentliches hätten, käme von Henry) und da habe ich mit Vergnügen einen alten Bekannten expreß für die Methode komponirt, gefunden. Ich schicke nun also mit nächster Fahrpost ab, was ich habe. Das Flötensolo von Fritzen habe ich immer noch nicht auftreiben können, ich werde damit von Pontius zu Pilatus geschickt. Indessen hoffe ich bald dazu zu gelangen.
Lebe also wohl, grüß Cecile, der Gott eine glückliche Stunde schenke, und küß die englischen Bälger, deren Concert ich lieber hören möchte, als manches Andre. Addio.
Wenn Ihr diesen Winter Deine SymphonieCantate nicht mehr braucht, kannst Du mir nicht durch Fahrpost oder Gelegenheit die Partitur und circa 20 St. schicken? Ich will auch Grell um die Tempi fragen.          
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Bitte, schreibe mir ein Wort, sage mir, ob Du auch nicht böse bist, und ob ich Dir einzeln schicken soll, was ich habe, bis jetzt das <title xml:id="title_a44624f3-0080-4110-b125-3ade9a6b7cae">Violinconcert<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107783" style="hidden" type="music">Konzert für Violine a-Moll, BWV 1041</name></title>. Mein Instrument habe ich nun seit 14 Tagen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_98732486-dfec-43f9-9bf2-295ac2351911" xml:lang="de">Mein Instrument habe ich nun seit 14 Tagen – Fanny Hensel hatte den Bruder bereits 1840 von Rom aus gebeten, ihr ein neues Klavier auszusuchen. Mendelssohn hatte ihr zu einem Flügel der Klavierfabrik Breitkopf &amp; Härtel mit englischer Mechanik geraten. Siehe dazu Brief gb-1840-01-01-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Rom, 1. Januar 1840, und Brief fmb-1840-02-21-01 (Brief Nr. 2640) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Rom, Leipzig, 21. Februar 1840, Z-79-95. Das Instrument erhielt sie zu Weihnachten 1840 (Hensel, Tagebücher, S. 200, Eintrag vom 10. Januar 1841). Vgl. auch Christian Lambour, Fanny Hensel – Die Pianistin, in: Mendelssohn Studien 12 (2001), S. 227-242, hier S. 238-240.</note>, und es hat <placeName xml:id="placeName_9c5ce5da-293a-4aee-bfe4-a15572e83ada"><date cert="high" when="1841-01-10" xml:id="date_1c62f92f-cae2-4050-b2f2-44e76b38731c">Sonntag Vormittag</date><name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sein Probestück vor versammeltem Publicus mit allgemeinem Beifall abgelegt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ff232a11-c396-46a9-af59-73b5c9cb87d3" xml:lang="de">es hat Sonntag Vormittag sein Probestück … abgelegt – Am Sonntag, dem 10. Januar 1841, fand die erste Sonntagsmusik nach der Italienreise der Familie Hensel statt (vgl. Hensel, Tagebücher, S. 200, Eintrag vom 10. Januar 1841).</note> Ich habe nun freilich dies und das daran auszusetzen. Die mittleren Octaven <figure rend="inline" style="inline" subtype="inline" type="notated_Music" xml:id="figure_905dcb06-b066-4d64-8d24-bdf8c348d4df"> <graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1841-01-13-02-N-001.jpg"></graphic> <head style="display_none">GB-Ob, M.D.M. d. 39/16, fol. 1r</head> <figDesc style="display_none">Tonumfang der mittleren Oktaven von Fanny Hensels </figDesc> </figure> sind merklich schwächer als das Unsrige, namentlich als der sehr schön und vollklingende Baß, und dann hat es den Fehler, an dem Dein erstes englisches auch litt, man hört bei <hi rend="latintype">p</hi> spielen etwas neben dem Ton, das sehr unangenehm klingt. Trotz<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> dessen muß ich sagen, es ist ein gutes Instrument, besser als die hiesigen, die mir nun ein für allemal nicht gefallen, besser als die <persName xml:id="persName_7e28d71e-1e00-4adf-9901-4f5952f4fdf2">Graffschen<name key="PSN0111505" style="hidden" type="person">Graf, Conrad (1782-1851)</name></persName>, <persName xml:id="persName_2cd939c8-392b-49b7-93b5-266d1f4a5756">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> z. B. klingt unglaublich klapprig und schlecht nach so kurzem Gebrauch nicht so gut als die <hi n="1" rend="underline">besten</hi> <persName xml:id="persName_96adf624-2a36-4d73-af79-9143561432ab">Streicherschen<name key="PSN0115181" style="hidden" type="person">Streicher, Klavierfabrik in Wien</name></persName>, aber bei Weitem besser als das, was er für <persName xml:id="persName_547cda4d-91b5-4c6b-976a-6610a77679a6">Schunk<name key="PSN0114772" style="hidden" type="person">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName> geschickt hatte, und was blieb mir anderes übrig, da wir nicht 1000 rt für ein englisches aus geben können? Das <persName xml:id="persName_949edcfc-ca71-4838-8255-1de84a014201">Deckersche<name key="PSN0110583" style="hidden" type="person">Decker, Johanne Sophie Friederike Pauline (1812-1882)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b4014ea4-c5a1-4fb0-8f1d-aa45931bd8e5" xml:lang="de">Das Deckersche – In der Londoner Niederlassung des Klavierbauers Jean-Baptiste Orphée Pierre Érard hatte Mendelssohn für Rudolf Ludwig und Pauline Decker in Berlin einen neuen Flügel besorgt. Siehe Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840, Z. 80: »Für Deckers hab ich bei Erard unter 6 Instrumenten das beste ausgesucht«.</note> ist prachtvoll, dagegen kommt Einem freilich alles Andre gering vor, sie ist sehr glücklich darüber. – Ich wollte, ich könnte Euch jetzt einmal in unsre Wohnung führen, es ist gar hübsch jetzt bei uns. Die ganze blaue Stube mit mitgebrachten, alt und neuen Bildern ausgeschmückt,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1de98ad3-0603-4566-8d96-ee22fb00870e" xml:lang="de">unsre Wohnung … mit mitgebrachten, alt und neuen Bildern ausgeschmückt – Die Hensels hatten einige sehr kostbare Dinge von ihrer Italien-Reise mitgebracht und in ihrer Wohnung aufgestellt. Siehe Brief fmb-1841-01-09-02 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 9. Januar 1841. </note> und außerdem in jedem Winkel angenehme Reiseerinnerungen. Jeder freut sich darüber, wer zu uns in die Stube tritt. – </p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_4d02d6b2-e9c6-477d-9cb1-a11816332e31"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_9e4ab441-4500-4872-8313-09d34adb6cbe">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_a826dff3-8b05-4eed-9d5b-816c84667daf">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi n="1" rend="underline"><date cert="high" when="1841-01-14" xml:id="date_9165ec83-432d-48c6-81ca-bcb9d30a3f50">14ten Januar</date></hi>. Gestern Abend kam <title xml:id="title_5e87cfd7-67cb-49ff-ae50-829d20d6a104">Dein vortrefflicher Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name> <name key="fmb-1841-01-09-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 9. Januar 1841</name> </title> mit Sendung Du Rachsüchtiger Mensch! der nie vergessen kann, daß ich einmal vergessen habe! Deine vortrefflichen Rathschläge, was Tempi und Vortrag betrifft, werde ich gewiß nicht verloren gehn lassen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3969088f-dd0f-446a-8d11-be221bc92710" xml:lang="de">Deine vortrefflichen Rathschläge, was Tempi und Vortrag betrifft – Am 9. Januar 1841 hatte Mendelssohn Fanny Hensel einige Ratschläge über die Tempi seines Werks Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« für gemischten Chor, Orchester und Orgel MWV A 17 gegeben. Siehe Brief fmb-1841-01-09-02 (Brief Nr. 2956) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 9. Januar 1841, Z. 50 f.: »Über die Tempi in meinem Psalm«.</note> und versuche, es nächsten <placeName xml:id="placeName_58986277-4a83-4696-8725-7ae7b1fe1009">Sonntag<name key="NST0100215" style="hidden" subtype="" type="institution">Sonntagsmusiken der Familie Mendelssohn Bartholdy</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> heraus zu bringen. Habe schönsten Dank dafür.<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Daraus sehe ich denn auch, daß die Andern Euch schon von unserer Zimmeraufputzerei geschrieben haben, und daß ich einmal wieder wiedergekäuet habe. Die <title xml:id="title_7dbeb848-0eac-4f88-8fc1-0491eadbfaa7">Sonate v. Beeth.<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108076" style="hidden" type="music">Sonate für Klavier und Violine c-Moll, op. 30/2</name></title> werde ich ohne Frage mit <persName xml:id="persName_954112bc-bffc-47fa-a7a1-eff4381bb115">Eckert<name key="PSN0110825" style="hidden" type="person">Eckert, Carl Anton Florian (1820-1879)</name></persName> spielen. Habe Dank für die Cadenz,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cd03ef88-f2ca-4457-8bee-e79566a55310" xml:lang="de">Habe Dank für die Cadenz – Es handelt sich um eine Kadenz von Beethoven zu seinem Klavierkonzert Nr. 4 G-Dur, op. 58. Die Kadenz hat Fischhof am 8. November 1840 an Mendelssohn geschickt (Brief gb-1840-11-08-01). Der heutige Standort ist: GB-Ob, M.D.M. c. 23, fol. 14-15 (vgl. Crum, Catalogue II, S. 91).</note> sie ist sehr interessant. Du willst mir also nicht erlauben, sie als Beilage zu meiner musikal. Zeitung zu gebrauchen? <persName xml:id="persName_e56dc8b1-971a-4d23-bac6-302dd716e252">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> hat v. <persName xml:id="persName_a9e630f2-ba63-440d-a258-ae56b160bf34"><hi rend="latintype">Henry Schlesinger</hi><name key="PSN0114580" style="hidden" type="person">Schlesinger, Heinrich August (1810-1879)</name></persName> zu Weihnachten die <title xml:id="title_37fdf4c2-393b-4818-b31a-b0614eacebc5">Musikschule v. Moscheles und Fetis<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110045" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano op. 98</name><name key="PSN0111039" style="hidden" type="author">Fétis, François-Joseph (1784–1871)</name><name key="CRT0108704" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano (zusammen mit → Ignaz Moscheles)</name></title> bekommen (<persName xml:id="persName_3bce56e1-d3df-4ef4-9f01-48c2f966ebdd">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> behauptet, was wir Ordentliches hätten, käme von <hi rend="latintype">Henry</hi>) und da habe ich mit Vergnügen einen alten Bekannten expreß für die Methode komponirt, gefunden. Ich schicke nun also mit nächster Fahrpost ab,was ich habe. Das Flötensolo von <persName xml:id="persName_8292500d-a65c-4a17-998b-349eb722db34">Fritzen<name key="PSN0111213" style="hidden" type="person">Friedrich II. (1712-1786)</name></persName> habe ich immer noch nicht auftreiben können,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ac991fdc-b498-40bd-a1cf-ae4966f75f7c" xml:lang="de">Das Flötensolo von Fritzen habe ich immer noch nicht aufschreiben können – Bereits am 20. Dezember 1840, in einem Brief an Carl Klingemann, hatte Mendelssohn Interesse für ein Flötenkonzert von Friedrich II. von Preußen geäußert. Siehe Brief fmb-1840-12-20-03 (Brief Nr. 2924) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 20. Dezember 1840, Z. 60 f.: »Bis dahin machen wir „historische Concerte“«. Es bleibt unklar, welches der vier von Friedrich II. komponierten Flötenkonzerte Mendelssohn im Sinn hatte. Ein Flötenkonzert von ihm wurde in der Saison 1840/41 nicht im Leipziger Gewandhaus aufgeführt.</note> ich werde damit von Pontius zu Pilatus geschickt. Indessen hoffe ich bald dazu zu gelangen. </p> <closer rend="left">Lebe also wohl, grüß <persName xml:id="persName_6cc6bfde-b9d1-412b-8aef-09b0e11e0f37">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, der Gott eine glückliche Stunde schenke, und küß die englischen Bälger, deren Concert ich lieber hören möchte, als manches Andre.</closer> <closer rend="center">Addio.</closer> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wenn Ihr diesen Winter Deine <title xml:id="title_19805c94-9ec3-4dc1-a6c1-06f38e703844">SymphonieCantate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_yrspbmq0-0dvo-tjfx-tasb-jf7z3tw8agww"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> nicht mehr braucht, kannst Du mir nicht durch Fahrpost oder Gelegenheit die Partitur und <hi rend="latintype">circa</hi> 20 St.<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> schicken? Ich will auch <persName xml:id="persName_d30a55fa-382c-4969-a63c-4cfcf29ea7a5">Grell<name key="PSN0111523" style="hidden" type="person">Grell, August Eduard (1800-1886)</name></persName> um die Tempi fragen.</p> </div> </body> </text></TEI>