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gb-1841-01-03-01

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Johann Georg Bach an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Elberfeld, 3. Januar 1841 In der Hoffnung daß Sie dem Unterz: es nicht übel deuten, wenn er so frei ist, sich direckt an Sie zu wenden, so muß ich zum voraus um Entschuldigung bitten, wenn ich mit nachstehendem Anliegen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Bach, Johann Georg (1786-1874)Bach, Johann Georg (1786-1874) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 39/3. Autograph Johann Georg Bach an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Elberfeld, 3. Januar 1841 In der Hoffnung daß Sie dem Unterz: es nicht übel deuten, wenn er so frei ist, sich direckt an Sie zu wenden, so muß ich zum voraus um Entschuldigung bitten, wenn ich mit nachstehendem Anliegen

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel.

Johann Georg Bach

Manuskript der Fantasia per tutti venti quattro modi breve toccati C-Dur von Johann Michael Bach 1745-1820).

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. Januar 1841 Bach, Johann Georg (1786-1874)counter-resetBach, Johann Georg (1786–1874) ElberfeldDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Felix Mendelssohn–Bartholdy. Musick–Director. Wohlgb in Leipzig hirbei ein kleines Futteral bez: – – mit G: B: frei.
Bach, Johann Georg (1786–1874) Bach, Johann Georg (1786–1874) ElberfeldElberfeldDeutschland den 3ten Jän: 1841. Geehrtester Herr Musick-Director.

In der Hoffnung daß Sie dem Unterz: es nicht übel deuten, wenn er so frei ist, sich direckt an Sie zu wenden, so muß ich zum voraus um Entschuldigung bitten, wenn ich mit nachstehendem Anliegen beschwerlich fallen sollte.

In beiliegender Kapsel erhalten Sie eine <hi rend="latintype">Fantasie</hi><name key="PSN0120011" style="hidden" type="author">Bach, Johann Michael (I) (»Tanner Bach«) (1745-1820)</name><name key="CRT0112703" style="hidden" type="music">Fantasia per tutti venti quattro modi breve toccati C-Dur</name> – ||componirt von meinem seelgl: Vater J. Mchl BachBach, Johann Michael (I) (»Tanner Bach«) (1745-1820)|| – welche ich dem Druck übergeben wollte;eine Fantasie … welche ich dem Druck übergeben wollte – Ein Druck der Fantasia per tutti venti quattro modi breve toccati C-Dur von Johann Michael Bach und eine Antwort Mendelssohns auf den vorliegenden Brief sind nicht bekannt. doch bevor solches geschehe, wünschte ich Ihr unumwundenes Urtheil zu hören, ob solches in der Musicalischen Welt in etwa Glück machen würde.

Das Schicksal hat uns bis heute hier – ||: ElberfeldElberfeldDeutschland ein SibirienSibirienRussland für die Kunst:|| – festgebannt, mein seel: Vater J. Michael BachBach, Johann Michael (I) (»Tanner Bach«) (1745-1820). dessen Nahme einen guten Klang in der Musicalischen Welt hat, hat mir ein großes Werk hinterlaßen – ||:<hi rend="latintype">Theorie</hi> der Akkorden Folge, mit systematischer Verbindung der Töne<name key="PSN0120011" style="hidden" type="author">Bach, Johann Michael (I) (»Tanner Bach«) (1745-1820)</name><name key="CRT0112704" style="hidden" type="music">Theorie der Akkorden Folge, mit systematischer Verbindung der Töne</name>.|| – in dessen TonSystem er die 3 dißonirende 3 Klänge durch alle 24 Akkorde |2| durch geführt, welches von Abt VoglerVogler, Georg Joseph (gen. Abbé Vogler) (1749-1814) als unmöglich und deshalb er eine Premie stellte solche durch zu führen. – außer diesem großem ausführlichen Wercke besitze ich noch mehrere welche ich gerne veröffentlichen wollte; meine Mittel reichen aber nicht hin solche auf meine Kosten drucken zu lassen; mein Vater starb hier in Noth und Kummer; er sowohl wie ich waren; und ich bin es noch jezt genöthigt, zu Tanz zu spielen, um unßere Familie redlich zu ernähren; obgleich ich das Glück habe unter den wenigen Schülern die ich bis hirhin hatte, einige tüchtige Clavir Schüler zu bilden, so habe ich doch vergeblich gegen das Vorurtheil der Menschen angekämpft; ich könnte Ihnen manches über die hiesigen Musicalischen Verhältnisse melden, da ich aber besorgen muß Ihnen damit lästig zu werden; so will ich schließlich die Bitte stellen, wenn es Ihnen möglich wäre beiliegende Fantasie<name key="PSN0120011" style="hidden" type="author">Bach, Johann Michael (I) (»Tanner Bach«) (1745-1820)</name><name key="CRT0112703" style="hidden" type="music">Fantasia per tutti venti quattro modi breve toccati C-Dur</name> einem Verleger auf die eine oder andere Art in LeipzigLeipzigDeutschland in etwa zu meinem Vortheil anzubringen,einem Verleger auf die eine oder andere Art in Leipzig in etwa zu meinem Vortheil anzubringen – siehe Kommentar zu Z.: eine Fantasie … welche ich dem Druck übergeben wollte. auf jedeSie Weise gebe ich meine Zustimmung zum Voraus.

Sie würden mich und die lieben Meinigen sehr verbinden, wenn |3| Sie solche in Ihren Schutz nehmen wollten; Ihre Mühe lohne Ihnen das Bewußtseyn, ein gutes Werck gethan zu haben.

Die heilige CaeciliaCäcilia (Caecilie) nehme Sie dafür in ihren Schutz und führe Sie zur höchsten Stufe des Glücks und der Ehre.

Es verharret, in Hochachtung. J. G. Bach. sen: Musick-Lehrer.

Elberfeld den 3ten Jänner 1841. Wohnhaft in der ReitbahnHauser’sche ReitbahnElberfeldDeutschland des H: P: HauserHauser, Peter.

            Elberfeld den 3ten Jän: 1841. Geehrtester Herr Musick-Director.
In der Hoffnung daß Sie dem Unterz: es nicht übel deuten, wenn er so frei ist, sich direckt an Sie zu wenden, so muß ich zum voraus um Entschuldigung bitten, wenn ich mit nachstehendem Anliegen beschwerlich fallen sollte.
In beiliegender Kapsel erhalten Sie eine Fantasie – ||componirt von meinem seelgl: Vater J. Mchl Bach|| – welche ich dem Druck übergeben wollte; doch bevor solches geschehe, wünschte ich Ihr unumwundenes Urtheil zu hören, ob solches in der Musicalischen Welt in etwa Glück machen würde.
Das Schicksal hat uns bis heute hier – ||: Elberfeld ein Sibirien für die Kunst:|| – festgebannt, mein seel: Vater J. Michael Bach. dessen Nahme einen guten Klang in der Musicalischen Welt hat, hat mir ein großes Werk hinterlaßen – ||:Theorie der Akkorden Folge, mit systematischer Verbindung der Töne. || – in dessen TonSystem er die 3 dißonirende 3 Klänge durch alle 24 Akkorde durch geführt, welches von Abt Vogler als unmöglich und deshalb er eine Premie stellte solche durch zu führen. – außer diesem großem ausführlichen Wercke besitze ich noch mehrere welche ich gerne veröffentlichen wollte; meine Mittel reichen aber nicht hin solche auf meine Kosten drucken zu lassen; mein Vater starb hier in Noth und Kummer; er sowohl wie ich waren; und ich bin es noch jezt genöthigt, zu Tanz zu spielen, um unßere Familie redlich zu ernähren; obgleich ich das Glück habe unter den wenigen Schülern die ich bis hirhin hatte, einige tüchtige Clavir Schüler zu bilden, so habe ich doch vergeblich gegen das Vorurtheil der Menschen angekämpft; ich könnte Ihnen manches über die hiesigen Musicalischen Verhältnisse melden, da ich aber besorgen muß Ihnen damit lästig zu werden; so will ich schließlich die Bitte stellen, wenn es Ihnen möglich wäre beiliegende Fantasie einem Verleger auf die eine oder andere Art in Leipzig in etwa zu meinem Vortheil anzubringen, Sie Weise gebe ich meine Zustimmung zum Voraus.
Sie würden mich und die lieben Meinigen sehr verbinden, wenn Sie solche in Ihren Schutz nehmen wollten; Ihre Mühe lohne Ihnen das Bewußtseyn, ein gutes Werck gethan zu haben.
Die heilige Caecilia nehme Sie dafür in ihren Schutz und führe Sie zur höchsten Stufe des Glücks und der Ehre.
Es verharret, in Hochachtung.
J. G. Bach. sen:
Musick-Lehrer.
Elberfeld den 3ten Jänner 1841. Wohnhaft in der Reitbahn des H: P: Hauser.          
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