]> Brief: gb-1840-12-26-01

gb-1840-12-26-01

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Dr. K. L. A. Friedrich an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 26. Dezember 1840 Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Friedrich, Dr. K. L. A. Friedrich, Dr. K. L. A. Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/199. Autograph Dr. K. L. A. Friedrich an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 26. Dezember 1840 Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. – Die Identität des Briefschreibers bleibt unklar. Das von ihm dem Brief beigelegte Werk wird von Mendelssohn als »die Passion, ein kirchliches Festspiel« bezeichnet; siehe Brief fmb-1841-01-02-02 (Brief Nr. 2943) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 2. Januar 1841. 1840 erschien in Weimar unter dem Pseudonym Friedrich Radewell die von Christian Ludolf Wienbarg verfasste Schrift »Die Passion. Kirchliches Festspiel. Zur Stiftung eines Götheums, einer Erziehanstalt für dramatische Künstler in Weimar«. Der Werktitel und das Erscheinungsjahr deuten darauf hin, dass es sich bei dem Briefschreiber um Christian Ludolf Wienbarg handeln könnte.

Dr. K. L. A. Friedrich

Druckexemplar von Die Passion. Ein Kirchliches Festspiel von Dr. K. L. A. Friedrich.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

26. Dezember 1840 Friedrich, Dr. K. L. A. counter-resetFriedrich, Dr. K. L. A. Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Friedrich, Dr. K. L. A. Friedrich, Dr. K. L. A. Hochzuverehrender Herr!

Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu ihrem Verständniß der musikalischen Composition bedürfe;der musikalischen Composition bedürfe – Zu einer Vertonung des Werks durch Mendelssohn kam es nicht. Es missfiel ihm, wie er seinem Bruder Paul am 2. Januar 1841 schrieb; siehe Brief fmb-1841-01-02-02 (Brief Nr. 2943) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 2. Januar 1841, Z. 79 ff.: »Es heißt „die Passion, ein kirchliches Festspiel“ ist in Knittelversen, und das elendeste Machwerk, das ich in neurer Zeit gelesen, sogar Heine inclusive.« ob sie jedoch den strengen Forderungen des Componisten entspreche, ist freilich eine Frage, deren Entscheidung ich mir nicht anmaße, sondern am liebsten Ihnen zu überlassen wage!

Göthe’s Faust von Radziwyl<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name>, bei dessen Darstellung ich öfter die Hauptrolle hatte, schwebte mir während der Bearbeitung als eine Art von Muster vor. Einiges darin hab’ ich zur Deklamation, Anderes zur Recitation, noch Anderes zum Gesange bestimmt.

|2| Sollten Ew. Wohlgeboren, nach der Durchlesung, geneigt sein, näher darauf einzugehen, so würd’ ich diese anerkennende Herablassung des berühmten Meisters zu des fast noch unbekannten Jünglings Versuche als meinen schönsten und durchaus befriedigenden Lohn betrachten und Ihnen dann mit Vergnügen die etwanigenetwanigen – »fortuitus, ungefährig: ›wenn nicht vollkommen eben denselben, doch einen etwanigen.‹ der etwanige begrif wäre hier unnütz oder gefährlich« (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. III, Leipzig 1862, Sp. 1184). Aufschlüsse geben, deren Sie bedürften, um den Text im Einklang mit dem Geiste der Dichtung zu beleben.

Ich wohne hier in der großen Friedrichstraße, No 94, zwei Treppen hoch.

Ihrer geneigten Antwort entgegensehend, mit tiefgefühlter Hochachtung Ew. Wohlgeboren gehorsamster Diener, Dr. K. L. A. Friedrich. Berlin, den 26ten Decbr, 1840.
            Hochzuverehrender Herr!
Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu ihrem Verständniß der musikalischen Composition bedürfe; ob sie jedoch den strengen Forderungen des Componisten entspreche, ist freilich eine Frage, deren Entscheidung ich mir nicht anmaße, sondern am liebsten Ihnen zu überlassen wage!
Göthe’s Faust von Radziwyl, bei dessen Darstellung ich öfter die Hauptrolle hatte, schwebte mir während der Bearbeitung als eine Art von Muster vor. Einiges darin hab’ ich zur Deklamation, Anderes zur Recitation, noch Anderes zum Gesange bestimmt.
 Sollten Ew. Wohlgeboren, nach der Durchlesung, geneigt sein, näher darauf einzugehen, so würd’ ich diese anerkennende Herablassung des berühmten Meisters zu des fast noch unbekannten Jünglings Versuche als meinen schönsten und durchaus befriedigenden Lohn betrachten und Ihnen dann mit Vergnügen die etwanigen Aufschlüsse geben, deren Sie bedürften, um den Text im Einklang mit dem Geiste der Dichtung zu beleben.
Ich wohne hier in der großen Friedrichstraße, No 94, zwei Treppen hoch.
Ihrer geneigten Antwort entgegensehend, mit tiefgefühlter Hochachtung Ew. Wohlgeboren
gehorsamster Diener,
Dr. K. L. A. Friedrich.
Berlin, den 26ten Decbr, 1840.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-12-26-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-12-26-01" xml:id="title_88133646-59c5-4a9c-9749-849c7b58838c">Dr. K. L. A. Friedrich an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 26. Dezember 1840</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_3af49b68-b483-4cba-b75b-113deb7c21f1">Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu</title> <title level="s" type="sub" xml:id="title_015ccb55-dc44-4767-99cd-6faa3034154b">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor" xml:id="title_8bfeb50f-86f9-45c4-be13-d941b9d3b811">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor" xml:id="title_0bb235aa-9918-4dce-a9ce-6bf8692be7f6">unbekannt</title> <author key="PSN0120509" resp="author">Friedrich, Dr. K. L. A.</author> <respStmt> <resp resp="writer"></resp> <persName key="PSN0120509" resp="writer">Friedrich, Dr. K. L. A.</persName> </respStmt> <respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_fd7b26ee-1c8a-4d61-b592-5ddde6e43200"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_37dc1792-5582-4d42-8b9b-a2a1a73441d5"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 38/199.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1840-12-26-01" type="letter" xml:id="title_ed178a87-cf72-4d6e-a15c-16de063490ab">Dr. K. L. A. Friedrich an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 26. Dezember 1840</title> <incipit>Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Bl.: S. 1-2 Brieftext. – Die Identität des Briefschreibers bleibt unklar. Das von ihm dem Brief beigelegte Werk wird von Mendelssohn als »die Passion, ein kirchliches Festspiel« bezeichnet; siehe Brief fmb-1841-01-02-02 (Brief Nr. 2943) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 2. Januar 1841. 1840 erschien in Weimar unter dem Pseudonym Friedrich Radewell die von Christian Ludolf Wienbarg verfasste Schrift »Die Passion. Kirchliches Festspiel. Zur Stiftung eines Götheums, einer Erziehanstalt für dramatische Künstler in Weimar«. Der Werktitel und das Erscheinungsjahr deuten darauf hin, dass es sich bei dem Briefschreiber um Christian Ludolf Wienbarg handeln könnte.</p><handDesc hands="1"><p>Dr. K. L. A. Friedrich</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="textTemplate">Druckexemplar von Die Passion. Ein Kirchliches Festspiel von Dr. K. L. A. Friedrich.</bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc> <projectDesc> <p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p> </projectDesc> <editorialDecl> <p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p> </editorialDecl> </encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-12-26" xml:id="date_6d9b8703-5fd1-473d-b0b9-7002fa1d651a">26. Dezember 1840</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0120509" resp="author">Friedrich, Dr. K. L. A.</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0120509" resp="writer">Friedrich, Dr. K. L. A.</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_753b4a35-d25d-4845-9d1c-c302871e5dc8"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_6f5dbb99-fadb-4ea0-be1f-2c865a58a722">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_fbad9de2-64c1-43a1-b320-4e61bd478e7b"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_50265f15-ae68-4203-997b-65696aa034ae"> <docAuthor key="PSN0120509" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_b2ebc681-f03b-4576-a33e-5a94a09680db">Friedrich, Dr. K. L. A.</docAuthor> <docAuthor key="PSN0120509" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ea929de9-7f74-4c55-a490-26e3588c2e6e">Friedrich, Dr. K. L. A.</docAuthor> <salute rend="left">Hochzuverehrender Herr!</salute> <p style="paragraph_without_indent">Ew. Wohlgeboren erlaub’ ich mir, beiliegendes Exemplar meines kirchlichen Festspieles “Die Passion„ zu verehren. Wenn Sie dasselbe einer nähern Ansicht würdigen, so wird die Bemerkung kaum nöthig sein, daß die skizzenhafte andeutende Form desselben zu ihrem Verständniß der musikalischen Composition bedürfe;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a875cf12-59a7-40d2-8211-415a967aea3f" xml:lang="de ">der musikalischen Composition bedürfe – Zu einer Vertonung des Werks durch Mendelssohn kam es nicht. Es missfiel ihm, wie er seinem Bruder Paul am 2. Januar 1841 schrieb; siehe Brief fmb-1841-01-02-02 (Brief Nr. 2943) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 2. Januar 1841, Z. 79 ff.: »Es heißt „die Passion, ein kirchliches Festspiel“ ist in Knittelversen, und das elendeste Machwerk, das ich in neurer Zeit gelesen, sogar Heine inclusive.«</note> ob sie jedoch den strengen Forderungen des Componisten entspreche, ist freilich eine Frage, deren Entscheidung ich mir nicht anmaße, sondern am liebsten Ihnen zu überlassen wage!</p> <p><title xml:id="title_f13da443-5d6c-4320-bad7-2050b76c4c31">Göthe’s Faust von Radziwyl<name key="PSN0114055" style="hidden" type="author">Radziwill (Radziwiłł), Anton Heinrich (Antoni Henryk) Fürst (1775-1833)</name><name key="CRT0110373" style="hidden" type="music">Compositionen zu Goethe’s Faust</name></title>, bei dessen Darstellung ich öfter die Hauptrolle hatte, schwebte mir während der Bearbeitung als eine Art von Muster vor. Einiges darin hab’ ich zur Deklamation, Anderes zur Recitation, noch Anderes zum Gesange bestimmt.</p> <p><seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Sollten Ew. Wohlgeboren, nach der Durchlesung, geneigt sein, näher darauf einzugehen, so würd’ ich diese anerkennende Herablassung des berühmten Meisters zu des fast noch unbekannten Jünglings Versuche als meinen schönsten und durchaus befriedigenden Lohn betrachten und Ihnen dann mit Vergnügen die etwanigen<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_1a29da06-6d2c-497c-8fb6-ab4b8981ffb6" xml:lang="de ">etwanigen – »fortuitus, ungefährig: ›wenn nicht vollkommen eben denselben, doch einen etwanigen.‹ der etwanige begrif wäre hier unnütz oder gefährlich« (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. III, Leipzig 1862, Sp. 1184).</note> Aufschlüsse geben, deren Sie bedürften, um den Text im Einklang mit dem Geiste der Dichtung zu beleben.</p> <p>Ich wohne hier in der großen Friedrichstraße, <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 94, zwei Treppen hoch.</p> <closer rend="left">Ihrer geneigten Antwort entgegensehend, mit tiefgefühlter Hochachtung</closer> <signed rend="center">Ew. Wohlgeboren</signed> <signed rend="right">gehorsamster Diener,</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Dr</hi>. <hi rend="latintype">K</hi>. <hi rend="latintype">L</hi>. <hi rend="latintype">A</hi>. <hi rend="latintype">Friedrich</hi>.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Berlin</hi>,</dateline> <dateline rend="left">den <date cert="high" when="1840-12-26" xml:id="date_c018917b-7d95-496b-8e48-a0ec98dde4be">26<hi rend="superscript">ten</hi> D<hi rend="superscript">ecbr</hi></date>,</dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1840-12-26" xml:id="date_d1d888dd-e276-4fe0-984b-f40dfaf35a66">1840</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>