]> Brief: gb-1840-12-25-01

gb-1840-12-25-01

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Guido Theodor Apel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 25. Dezember 1840 Laß mich, verehrter Freund, aus jenen Tagen, Als Dich zu uns des Himmels Gunst gesendet, Ein Bild vor Deinen Blick zu bringen wagen, Das damals mir so vielen Reiz gespendet; Du wirst ja dem nicht einen Gruß versagen, Dem Du Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Apel, Guido Theodor (1811-1867) Unbekannt Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/198. Autograph Guido Theodor Apel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 25. Dezember 1840 Laß mich, verehrter Freund, aus jenen Tagen, Als Dich zu uns des Himmels Gunst gesendet, Ein Bild vor Deinen Blick zu bringen wagen, Das damals mir so vielen Reiz gespendet; Du wirst ja dem nicht einen Gruß versagen, Dem Du

1 Bl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer. – Schreiber Unbekannt; Guido Theodor Apel war nahezu blind und konnte den Brief nicht eigenhändig schreiben. Gedicht »Laß mich, verehrter Freund, aus jenen Tagen« mit Unterschrift und Datum.

Unbekannt

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C): Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz (Hin- und Gegenbriefe) Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C) ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847) in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence (FMB-C) Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25. Dezember 1840 Apel, Guido Theodor (1811-1867) counter-resetUnbekannt Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Apel, Guido Theodor (1811-1867) Unbekannt

Laß mich, verehrter Freund, aus jenen Tagen,Als Dich zu uns des Himmels Gunst gesendet,Ein Bild vor Deinen Blick zu bringen wagen,Das damals mir so vielen Reiz gespendet;Du wirst ja dem nicht einen Gruß versagen,Dem Du so liebend einst Dich zugewendet – Auch ist, was hier im Buche ruht verschlossen,Sofern es gut, mehr Dir als mir entsprossen.|2| An jenem Tag, wo ihrem Herrn zu dienenDer Töne Geister, die Dein Ruf beschworenDen Hymnus sangen, den für MelusinenDie schöne Fee, Dein Genius geboren,War ich auch in der Hörer Kreis erschienen;Ich weilte stumm, in süße Lust verloren,Von Sehnsucht heiß, die Wonne, das EntzückenDer vollen Brust in Worten auszudrücken.So wunderbar ließ MelodienschöneDen zarten Glanz der holden Fee gewahren.Jetzt drängten sich im Strom gewalt’ger TöneZorn, Grausen, Angst und drohende Gefahren,Um, wie sich einst der Trennung Schmerz versöhne,In Scheideklängen mild zu offenbaren.Denn Frieden – wenn nicht Ahnung mich betrogen – Verhieß der letzten Töne sanftes Wogen. |3| Doch wie ein Gärtner, der auf seinen BeetenVom nahen Nachbar eine Blume spürte,Da hierher, als des Herbstes Stürme wehten,Die leichte Luft ein Samenkorn entführte –Mit diesem Worte mag vor Jenen treten,Dem wohl am Fund ein gutes Recht gebührte:„Hier nimm die Blüthe, Dein ist sie geblieben,Ob sie bei mir auch Wurzel hat getrieben –“So tret’ ich Dir mit meinem Lied entgegen,Und geb’ es voll Vertraun in Deine Hände –Doch Du, laß mich die süße Täuschung hegen,Daß fragend ich vor meinem Meister stände,Ob mir gelang, die Blüthe so zu pflegen,Daß ich ein Lob von Deinen Lippen fände;Und konnt’ ich nicht so schönes Ziel erreichen,So nimm es hin als meiner Liebe Zeichen.

Theodor Apel. Leipzig, am 25. December 1840.
            Laß mich, verehrter Freund, aus jenen Tagen, Als Dich zu uns des Himmels Gunst gesendet, Ein Bild vor Deinen Blick zu bringen wagen, Das damals mir so vielen Reiz gespendet; Du wirst ja dem nicht einen Gruß versagen, Dem Du so liebend einst Dich zugewendet – Auch ist, was hier im Buche ruht verschlossen, Sofern es gut, mehr Dir als mir entsprossen. An jenem Tag, wo ihrem Herrn zu dienenDer Töne Geister, die Dein Ruf beschworenDen Hymnus sangen, den für MelusinenDie schöne Fee, Dein Genius geboren, War ich auch in der Hörer Kreis erschienen; Ich weilte stumm, in süße Lust verloren, Von Sehnsucht heiß, die Wonne, das EntzückenDer vollen Brust in Worten auszudrücken. So wunderbar ließ MelodienschöneDen zarten Glanz der holden Fee gewahren. Jetzt drängten sich im Strom gewalt’ger TöneZorn, Grausen, Angst und drohende Gefahren, Um, wie sich einst der Trennung Schmerz versöhne, In Scheideklängen mild zu offenbaren. Denn Frieden – wenn nicht Ahnung mich betrogen – Verhieß der letzten Töne sanftes Wogen. Doch wie ein Gärtner, der auf seinen BeetenVom nahen Nachbar eine Blume spürte, Da hierher, als des Herbstes Stürme wehten, Die leichte Luft ein Samenkorn entführte –Mit diesem Worte mag vor Jenen treten, Dem wohl am Fund ein gutes Recht gebührte:„Hier nimm die Blüthe, Dein ist sie geblieben, Ob sie bei mir auch Wurzel hat getrieben –“So tret’ ich Dir mit meinem Lied entgegen, Und geb’ es voll Vertraun in Deine Hände –Doch Du, laß mich die süße Täuschung hegen, Daß fragend ich vor meinem Meister stände, Ob mir gelang, die Blüthe so zu pflegen, Daß ich ein Lob von Deinen Lippen fände; Und konnt’ ich nicht so schönes Ziel erreichen, So nimm es hin als meiner Liebe Zeichen.
Theodor Apel.
Leipzig, am 25. December 1840.          
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