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gb-1840-11-27-01

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Franz Friedrich von Naß an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Dresden, 27. November 1840 Schon voriges Jahr im Monath September als ich die Ehre hatte Eu’r Wohlgeboren einen kurzen Besuch abzustatten, erlaubte ich mir eines jungen Mädchens zu erwähnen, welche damals im 12t Jahre einen ungewöhnliche musikalische Ausbildung erlangt Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Naß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872) Naß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/146. Autograph Franz Friedrich von Naß an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Dresden, 27. November 1840 Schon voriges Jahr im Monath September als ich die Ehre hatte Eu’r Wohlgeboren einen kurzen Besuch abzustatten, erlaubte ich mir eines jungen Mädchens zu erwähnen, welche damals im 12t Jahre einen ungewöhnliche musikalische Ausbildung erlangt

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. – Der Adressat wurde ermittelt, da seine Unterschrift schwer lesbar ist, er wohnte 1840 in Dresden, Waisenhausstr. 2; siehe Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 173. Der Brief wurde als Beilage zu Brief gb-1840-11-27-03 Karl Friedrich Rungenhagen an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig Berlin, 27. November 1840, an Mendelssohn geschickt.

Franz Friedrich von Naß

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

27. November 1840 counter-resetNaß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872)Naß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872) Dresden Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Naß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872) Naß, Franz Friedrich Freiherr von (1791-1872) Wohlgeborner Herr! Hochzuverehrender Herr!

Schon voriges Jahr im Monath September als ich die Ehre hatte Eu’r Wohlgeboren einen kurzen Besuch abzustatten,voriges Jahr im Monath September … Eu’r Wohlgeboren einen kurzen Besuch abzustatten – Am 10. September 1839 begann Felix Mendelssohn Bartholdy Besucher in einer »Fremdenliste« zu verzeichnen. Bis Ende September 1839 ist dort kein Besuch von Franz Friedrich von Naß verzeichnet; siehe »Fremdenliste« (Gb-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 24). Es ist möglich, dass Franz Friedrich von Naß Mendelssohn bereits zu Beginn des Monats in Leipzig aufsuchte. erlaubte ich mir eines jungen Mädchens zu erwähnen, welche damals im 12t Jahre einen ungewöhnliche musikalische Ausbildung erlangt hätte – dieses arme Kind, Amalie ButzeButze, Amalie (1827-?) aus PirnaPirnaDeutschland gebürtig, würde jetzt nothgedrungen sein mit ihrer gichtkranken MutterButze, Frau nach ihrem Geburtsort zurückzukehren, wenn von Seiten Leipzigs nicht etwas zu ihrer fernern Aufmunterung so wohl als zu ihrer Unterstützung geschähe.

|2| Ich habe mich bereits seit einigen Jahren für das junge Talent interessirt, und werde auch nicht unterlassen es ferner noch zu thun. Wenn ich jedoch ihrButze, Amalie (1827-?), und ihrer MutterButze, Frau Unterhalt allein zu sichern außer Stande bin, so mag mein Gesuch um desto eher zu entschuldigen sein, wenn als treuer Anhänger der Kunst, und von allgemeinem Mitgefühl für große Dürftigkeit angeregt, ich mich bey Eu’r Wohlgeboren verwende, und dero gefühlvolles Herz in Anspruch nehme, durch welches unsere auf LeipzigGewandhausLeipzigDeutschland gestellte Hofnungenauf Leipzig gestellte Hofnungen – Es ist kein Auftritt von Amalie Butze in einem Konzert im Saal des Leipziger Gewandhaus bekannt; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik. allein nur zu realisiren sein dürften. Concertmeister DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) hatte mir früher schon seine gütige Unterstützung zugesagt, und wenn außer einigen gefälligen GesangStücken sich noch eine Declamation der Madame DessoirDessoir, Therese (1810-1866) anreihte, |3| so möchte der Concert Zettel hinreichendes Interesse erregen, ein zahlreiches Publikum herbeizuführen. Bemerken muß ich hiebey, daß ich mich noch der Bekantschaft von Madame Dessoir aus der Zeit wo sie in BreslauStadttheaterBreslauDeutschland war, erfreue, und daß ich darum hoffe, sie werde mein Gesuch nicht ablehnen. Früher schmeichelte ich mir freilich eine Unterstützung von hier aus mitbringen zu können, da TichatschekTichatschek (Ticháček), Josef Aloys (1807-1886) und KummerKummer, Friedrich August (1797-1879) sich bereitwillig erklärten der KleinenButze, Amalie (1827-?) beizustehn; nun aber; wo Madame DevrientSchröder-Devrient, Wilhelmine Henriette Friederike Marie (1804-1860) und genanter H. Tichatschek für die hiesige OperKönigliches HoftheaterDresdenDeutschland vermöge immerwährender Unpäßlichkeiten unbrauchbar sind, ist es dem Geheimrath v LüttichauLüttichau, Wolf Adolph August Freiherr von (1786-1863) freilich nicht zu verdenken, wenn er ihnen jedes anderweitige Singen untersagt.

|4| Leipzig besitzt übrigens interessante Kräfte genug; und wenn Sie! verehrter Herr und Meister, der KleinenButze, Amalie (1827-?) die erbetene Theilnahme schenken, so werden die mäßigen Wünsche gewiß erfüllt, und in dieser schmeichelhaften Hofnung verharre ich dann auch als Eu’r Wohlgeboren! Ergebenster Diener und Verehrer Franz Nasz im Privatleben jedochjeder der Kunst treuster Anhänger

Waisenhausstraße Nro: 2

Dresden den 27 November 1840
            Wohlgeborner Herr!
Hochzuverehrender Herr!
Schon voriges Jahr im Monath September als ich die Ehre hatte Eu’r Wohlgeboren einen kurzen Besuch abzustatten, erlaubte ich mir eines jungen Mädchens zu erwähnen, welche damals im 12t Jahre einen ungewöhnliche musikalische Ausbildung erlangt hätte – dieses arme Kind, Amalie Butze aus Pirna gebürtig, würde jetzt nothgedrungen sein mit ihrer gichtkranken Mutter nach ihrem Geburtsort zurückzukehren, wenn von Seiten Leipzigs nicht etwas zu ihrer fernern Aufmunterung so wohl als zu ihrer Unterstützung geschähe.
 Ich habe mich bereits seit einigen Jahren für das junge Talent interessirt, und werde auch nicht unterlassen es ferner noch zu thun. Wenn ich jedoch ihr, und ihrer Mutter Unterhalt allein zu sichern außer Stande bin, so mag mein Gesuch um desto eher zu entschuldigen sein, wenn als treuer Anhänger der Kunst, und von allgemeinem Mitgefühl für große Dürftigkeit angeregt, ich mich bey Eu’r Wohlgeboren verwende, und dero gefühlvolles Herz in Anspruch nehme, durch welches unsere auf Leipzig gestellte Hofnungen allein nur zu realisiren sein dürften. Concertmeister David hatte mir früher schon seine gütige Unterstützung zugesagt, und wenn außer einigen gefälligen GesangStücken sich noch eine Declamation der Madame Dessoir anreihte, so möchte der Concert Zettel hinreichendes Interesse erregen, ein zahlreiches Publikum herbeizuführen. Bemerken muß ich hiebey, daß ich mich noch der Bekantschaft von Madame Dessoir aus der Zeit wo sie in Breslau war, erfreue, und daß ich darum hoffe, sie werde mein Gesuch nicht ablehnen. Früher schmeichelte ich mir freilich eine Unterstützung von hier aus mitbringen zu können, da Tichatschek und Kummer sich bereitwillig erklärten der Kleinen beizustehn; nun aber; wo Madame Devrient und genanter H. Tichatschek für die hiesige Oper vermöge immerwährender Unpäßlichkeiten unbrauchbar sind, ist es dem Geheimrath v Lüttichau freilich nicht zu verdenken, wenn er ihnen jedes anderweitige Singen untersagt.
 Leipzig besitzt übrigens interessante Kräfte genug; und wenn Sie! verehrter Herr und Meister, der Kleinen die erbetene Theilnahme schenken, so werden die mäßigen Wünsche gewiß erfüllt, und in dieser schmeichelhaften Hofnung verharre ich dann auch als Eu’r Wohlgeboren!
Ergebenster
Diener und Verehrer
Franz Nasz
im Privatleben jeder der
Kunst treuster Anhänger
Waisenhausstraße Nro: 2
Dresden den 27 November 1840          
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Wenn ich jedoch <persName xml:id="persName_bef64c3f-618f-4c9e-a13d-d6f0817206f2">ihr<name key="PSN0110232" style="hidden" type="person">Butze, Amalie (1827-?)</name></persName>, und <persName xml:id="persName_2c9acbc0-6bf4-4b97-93f0-4246a6cdf678">ihrer Mutter<name key="PSN0120483" style="hidden" type="person">Butze, Frau</name></persName> Unterhalt allein zu sichern außer Stande bin, so mag mein Gesuch um desto eher zu entschuldigen sein, wenn als treuer Anhänger der Kunst, und von allgemeinem Mitgefühl für große Dürftigkeit angeregt, ich mich bey Eu’r Wohlgeboren verwende, und dero gefühlvolles Herz in Anspruch nehme, durch welches unsere auf <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_9087959b-7c42-4cf0-b015-38492e6a5a33">Leipzig<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> gestellte Hofnungen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_301afcdb-4460-41e1-b1a2-8ccfe5e88345" xml:lang="de ">auf Leipzig gestellte Hofnungen – Es ist kein Auftritt von Amalie Butze in einem Konzert im Saal des Leipziger Gewandhaus bekannt; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik.</note> allein nur zu <hi rend="latintype">realisiren</hi> sein dürften. <persName xml:id="persName_86fd7548-7f20-4aa8-8063-4d61d64137c1"><hi rend="latintype">Concertmeister David</hi><name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> hatte mir früher schon seine gütige Unterstützung zugesagt, und wenn außer einigen gefälligen GesangStücken sich noch eine <hi rend="latintype">Declamation</hi> der <persName xml:id="persName_3948d80c-f149-4fdf-bb59-7086a504c110"><hi rend="latintype">Madame Dessoir</hi><name key="PSN0110617" style="hidden" type="person">Dessoir, Therese (1810-1866)</name></persName> anreihte,<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>so möchte der <hi rend="latintype">Concert</hi> Zettel hinreichendes Interesse erregen, ein zahlreiches Publikum herbeizuführen. Bemerken muß ich hiebey, daß ich mich noch der Bekantschaft von <hi rend="latintype">Madame Dessoir</hi> aus der Zeit wo sie in <placeName xml:id="placeName_4d504839-14fc-46fa-9470-abdd4262aac8"><hi rend="latintype">Breslau</hi><name key="NST0104787" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war, erfreue, und daß ich darum hoffe, sie werde mein Gesuch nicht ablehnen. Früher schmeichelte ich mir freilich eine Unterstützung von hier aus mitbringen zu können, da <persName xml:id="persName_91e25c0f-0fb9-40a5-b2f7-9c40bb55dbe4"><hi rend="latintype">Tichatschek</hi><name key="PSN0115331" style="hidden" type="person">Tichatschek (Ticháček), Josef Aloys (1807-1886)</name></persName> und <persName xml:id="persName_6d50a6d4-0e7d-4583-84d1-cfa424288dd0"><hi rend="latintype">Kummer</hi><name key="PSN0112588" style="hidden" type="person">Kummer, Friedrich August (1797-1879)</name></persName> sich bereitwillig erklärten <persName xml:id="persName_cb61f45d-1329-4d52-a987-fac234af15d6">der Kleinen<name key="PSN0110232" style="hidden" type="person">Butze, Amalie (1827-?)</name></persName> beizustehn; nun aber; wo <persName xml:id="persName_414e957e-b64d-48e2-aa64-b927fe8b0b46"><hi rend="latintype">Madame Devrient</hi><name key="PSN0114707" style="hidden" type="person">Schröder-Devrient, Wilhelmine Henriette Friederike Marie (1804-1860)</name></persName> und genanter H. <hi rend="latintype">Tichatschek</hi> für die <placeName xml:id="placeName_de218183-e653-4c22-be0c-340caa8f7765">hiesige Oper<name key="NST0105357" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Hoftheater</name><settlement key="STM0100142" style="hidden" type="locality">Dresden</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> vermöge immerwährender Unpäßlichkeiten unbrauchbar sind, ist es dem <persName xml:id="persName_c957e53f-f700-4535-bccd-1fbe214808bd">Geheimrath v <hi rend="latintype">Lüttichau</hi><name key="PSN0112997" style="hidden" type="person">Lüttichau, Wolf Adolph August Freiherr von (1786-1863)</name></persName> freilich nicht zu verdenken, wenn er ihnen jedes anderweitige Singen untersagt.</p> <closer rend="left"><seg type="pagebreak">|4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg><hi rend="latintype">Leipzig</hi> besitzt übrigens <hi rend="latintype">interessante</hi> Kräfte genug; und wenn Sie! verehrter Herr und Meister, <persName xml:id="persName_251f25b3-b766-4569-912d-207a836e14f8">der Kleinen<name key="PSN0110232" style="hidden" type="person">Butze, Amalie (1827-?)</name></persName> die erbetene Theilnahme schenken, so werden die mäßigen Wünsche gewiß erfüllt, und in dieser schmeichelhaften Hofnung verharre ich dann auch als</closer> <signed rend="center">Eu’r Wohlgeboren!</signed> <signed rend="right">Ergebenster</signed> <signed rend="right">Diener und Verehrer</signed> <signed rend="right"> <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Franz <hi rend="latintype">Nasz</hi></unclear> </signed> <signed rend="right">im Privatleben <choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_8c626956-c7bc-42ac-a841-c6881b83239d"><corr resp="writer">jedoch</corr><sic resp="writer">jeder</sic></choice> der</signed> <signed rend="right">Kunst treuster Anhänger</signed> </div> <div type="sender_address" xml:id="div_f108752a-9af9-4305-8fd4-8b6aff9d0e30"> <p style="paragraph_right"> <address> <addrLine> <hi n="1" rend="underline">Waisenhausstraße <hi rend="latintype">Nro</hi>: 2</hi> </addrLine> </address> </p> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Dresden</hi> den</dateline> <dateline rend="left"> <date cert="high" when="1840-11-27" xml:id="date_4500c043-8007-4200-89ba-d801894341bb">27 <hi rend="latintype">November</hi></date> </dateline> <dateline rend="left"> <date cert="high" when="1840-11-27" xml:id="date_e7955c0e-ccec-429e-92d6-fd6b26f5d521">1840</date> </dateline> </div> </body> </text></TEI>