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gb-1840-11-21-01

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Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Kassel, 21. November 1840 Endlich hat gestern unser 1stesAbonnementconcert, in welchem ich die historische Symphonie aufgeführt habe, stattgefunden und ich kann dieselbe nun sogleich mit erster fahrender Post an Herrn Härtel absenden. Obgleich ich weiß, daß Sie alles was Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Frankfurt a. M., 16. August 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel; Leipzig, 8. Januar 1841 Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/140. Autograph Louis Spohr an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Kassel, 21. November 1840 Endlich hat gestern unser 1stesAbonnementconcert, in welchem ich die historische Symphonie aufgeführt habe, stattgefunden und ich kann dieselbe nun sogleich mit erster fahrender Post an Herrn Härtel absenden. Obgleich ich weiß, daß Sie alles was

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse, Siegel. – Der Brief wurde von Joseph Lenz überbracht.

Louis Spohr

Green Books

Cooper / Todd, With True Esteem and Friendship, S. 240 f. (mit engl. Übersetzung. S. 199 f.). Spohr Briefe (Online-Edition): Brief Nr. 1840112111.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. November 1840 Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) counter-resetSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Kassel Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sr. Wohlgeb Dem Herrn Musikdirector Dr. Felix MendelsohnMendelssohn Bartholdy in Leipzig. d. Güte.
Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Spohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) Cassel den 21sten Nov. 40. Hochgeehrtester Herr und Freund,

Endlich hat gestern unser 1stes AbonnementconcertAbonnementkonzerteKasselDeutschland, in welchem ich die historische Symphonie<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110946" style="hidden" type="music">6. Sinfonie G-Dur, op. 116 (Historische Sinfonie)</name> aufgeführt habe, stattgefunden und ich kann dieselbe nun sogleich mit erster fahrender Post an Herrn HärtelHärtel, Wilhelm Christoph (1787-1849) absenden. Obgleich ich weiß, daß Sie alles was Sie zur Aufführung bringen,zur Aufführung bringen – Louis Spohrs 6. Sinfonie G-Dur, op. 116 (Historische Sinfonie), gelangte im elften Abonnementkonzert der Saison 1840/41 am 7. Januar 1841 im Saal des Gewandhauses unter Mendelssohns Leitung zur Aufführung; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1048 f. vorher sorgfältig einüben, so will ich dieß Werk doch nach Ihrer besondern Fürsorge empfehlen, denn ich habe durch die gestrige Aufführung und die vorangegangenen Proben die Überzeugung gewonnen, daß diese Symphonie im Scherzo und Finale sehr große Schwierigkeiten enthält und daß diese beyden Sätze auch mit dem geübtesten Orchester erst nach mehren Proben zu genügender Klarheit gebracht werden können. So sorgfältig ich auch probirt hatte, so blieb in diesen beyden Sätzen noch mancher |2| ley zu wünschen übrig. Es würde mir interressant und belehrend seyn, wenn Sie die Güte hätten, mir Ihre Ansicht über die Aufgabe und Ausführung in diesem Werke mitzutheilen, sobald Sie es genauer haben kennen lernen.Ihre Ansicht … mitzutheilen, sobald Sie es genauer haben kennen lernen – Mendelssohn kam Spohrs Wunsch erst am Tag nach der Leipziger Erstaufführung der 6. Sinfonie G-Dur, op. 116 (Historische Sinfonie) nach, an dem er einen ausführlichen Bericht über die Aufführung und seinen Eindruck von dem Werk schrieb; siehe Brief fmb-1841-01-08-01 (Brief Nr. 2953) Felix Mendelssohn Bartholdy an Louis Spohr in Kassel, Leipzig, 8. Januar 1841. Obgleich es nun schon über ein Jahr alt ist, so bin ich doch noch nicht unbefangen genug, um es wie ein fremdes Werk zu hören und zu beurtheilen. Dazu kommt die neue Form, die von Vergleichen mit frühern Sachen der Gattung noch erschwert. Aus EnglandEnglandGroßbritannien habe ich die wiedersprechensten Urtheil gehört, besonders über den letzten Satz. Aus den Berichten, die mir einige Künstler über die Aufführung im Philh. ConcertPhilharmonic SocietyLondonGroßbritannien gegeben haben,Berichten, die mir einige Künstler über die Aufführung im Philh. Concert gegeben haben – Louis Spohrs 6. Sinfonie G-Dur, op. 116 (Historische Sinfonie) war im dritten Konzert der Philharmonic Society am 6. April 1840 unter der Leitung von George Smart in London uraufgeführt worden; siehe Foster, Philharmonic Society, S. 160. Die Aufnahme des Werkes war kühl; siehe George Hogarth, The Philharmonic Society of London. From its Foundation, 1813, to its Fiftieth Year, 1862, Cambridge 1862, S. 70: »It was coldly received«. Ignaz Moscheles hatte sich nach einer öffentlichen Probe Mendelssohn gegenüber enttäuscht über das Werk geäußert; siehe Brief gb-1840-03-13-01 Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, London, 13. März 1840. scheint mir aber hervorzugehen, daß das Werk nicht allein in den Tempis vergriffen war, sondern auch noch ziemlich roh executirt wurde. SchmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867)Smart war der Director, der gewohnt ist, alles über’s Knie zu brechen.

Schlüßlich bitte ich noch, daß der vollständige Titel, wie er in der Partitur steht, auf dem Concertzettel abgedruckt werde.

Wir hatten hier sehr gehofft, daß Sie |3| Ihre Rückreise aus EnglandGroßbritannienGroßbritannienRückreise aus England – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte im September und Oktober 1840 seine sechste England-Reise nach London und Birmingham unternommen, bei der er im Rahmen des Birmingham Triennial Music Festival 1840, das vom 22. bis 25. September 1840 stattfand, u. a. seine Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18) mit dem Titelzusatz »A Hymn of Praise« im Morgenkonzert des 23. September 1840 mit großem Erfolg zur britischen Erstaufführung brachte; siehe Mendelssohns Exemplar von The Music-Seller, No. 2, October 1840, S. 6 (GB-Ob, d. 38/114). nach Leipzig über CasselKasselDeutschland nehmen würden, sahen uns aber leider in dieser Hoffnung getäuscht. Um so mehr rechnen wir nun aber darauf, daß Sie uns nächsten Sommer einmal mit einem etwas längern Besuche erfreuen werden.

Mein Oratorium „Babylons Fall„<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name> habe ich beendigt und werde davon übermorgen, am Cacilientage eine kl. Aufführung am Pianoforte mit lauter Dilettanten veranstalten. Am Charfreitage denke ich dann eine große mit OrchesterBabylons Fall … kl. Aufführung am Pianoforte … große mit Orchester – Die Uraufführung von Spohrs Oratorium Der Fall Babylons WoO 63 mit Klavierbegleitung erfolgte am 22. November 1840 in Kassel. Die Uraufführung der Orchesterfassung fand im September 1842 in Norwich im Rahmen des Norfolk and Norwich Triennial Festivals statt; siehe Brief Edward Taylor an Louis Spohr in Kassel, London, 20. September 1842. folgen zu lassen. – Was haben Sie Neues geschrieben? Werden Sie nicht bald Ihre Sinfonie veröffentlichen?bald Ihre Sinfonie veröffentlichen? – Vermutlich meint Spohr Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18), die 1841 bei Breitkopf & Härtel in Leipzig unter dem dem Titel »Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift« in Partitur mit deutschem und englischem Text (PN 6563), Orchesterstimmen (PN 6533). Singstimmen (PN 6517) und im Klavierauszug mit vierhändiger Sinfonie (PN 6518) im Verlag erschien. Der Klavierauszug mit zweihändiger Sinfonie (PN 6862) folgte 1843; siehe MWV, S. 24. Wir sehnen uns sehr darnach!

Herr LenzLenz, Joseph (1813-1865), academischer Musikdirector aus BreslauBreslauDeutschland war eben bey mir und erbat sich diesen Brief Ihnen zu überreichen, da er morgen seine Reise nach Leipzig fortsetzt. – Die herzlichsten Grüße von allen Ihren hiesigen Verehrern, namentlich von HauptmannHauptmann, Carl Moritz (1792-1868). Mit wahrer Freundschaft stets der Ihrige Louis Spohr.
            Cassel den 21sten Nov. 40. Hochgeehrtester Herr und Freund,
Endlich hat gestern unser 1stes Abonnementconcert, in welchem ich die historische Symphonie aufgeführt habe, stattgefunden und ich kann dieselbe nun sogleich mit erster fahrender Post an Herrn Härtel absenden. Obgleich ich weiß, daß Sie alles was Sie zur Aufführung bringen, vorher sorgfältig einüben, so will ich dieß Werk doch nach Ihrer besondern Fürsorge empfehlen, denn ich habe durch die gestrige Aufführung und die vorangegangenen Proben die Überzeugung gewonnen, daß diese Symphonie im Scherzo und Finale sehr große Schwierigkeiten enthält und daß diese beyden Sätze auch mit dem geübtesten Orchester erst nach mehren Proben zu genügender Klarheit gebracht werden können. So sorgfältig ich auch probirt hatte, so blieb in diesen beyden Sätzen noch mancher ley zu wünschen übrig. Es würde mir interressant und belehrend seyn, wenn Sie die Güte hätten, mir Ihre Ansicht über die Aufgabe und Ausführung in diesem Werke mitzutheilen, sobald Sie es genauer haben kennen lernen. Obgleich es nun schon über ein Jahr alt ist, so bin ich doch noch nicht unbefangen genug, um es wie ein fremdes Werk zu hören und zu beurtheilen. Dazu kommt die neue Form, die von Vergleichen mit frühern Sachen der Gattung noch erschwert. Aus England habe ich die wiedersprechensten Urtheil gehört, besonders über den letzten Satz. Aus den Berichten, die mir einige Künstler über die Aufführung im Philh. Concert gegeben haben, scheint mir aber hervorzugehen, daß das Werk nicht allein in den Tempis vergriffen war, sondern auch noch ziemlich roh executirt wurde. SchmartSmart, Sir George Thomas (1776-1867) war der Director, der gewohnt ist, alles über’s Knie zu brechen.
Schlüßlich bitte ich noch, daß der vollständige Titel, wie er in der Partitur steht, auf dem Concertzettel abgedruckt werde.
Wir hatten hier sehr gehofft, daß Sie Ihre Rückreise aus England nach Leipzig über Cassel nehmen würden, sahen uns aber leider in dieser Hoffnung getäuscht. Um so mehr rechnen wir nun aber darauf, daß Sie uns nächsten Sommer einmal mit einem etwas längern Besuche erfreuen werden.
Mein Oratorium „Babylons Fall„ habe ich beendigt und werde davon übermorgen, am Cacilientage eine kl. Aufführung am Pianoforte mit lauter Dilettanten veranstalten. Am Charfreitage denke ich dann eine große mit Orchester folgen zu lassen. – Was haben Sie Neues geschrieben? Werden Sie nicht bald Ihre Sinfonie veröffentlichen? Wir sehnen uns sehr darnach!
Herr Lenz, academischer Musikdirector aus Breslau war eben bey mir und erbat sich diesen Brief Ihnen zu überreichen, da er morgen seine Reise nach Leipzig fortsetzt. – Die herzlichsten Grüße von allen Ihren hiesigen Verehrern, namentlich von Hauptmann. Mit wahrer Freundschaft stets
der Ihrige
Louis Spohr.          
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Dazu kommt die neue Form, die von Vergleichen mit frühern Sachen der Gattung noch erschwert. Aus <placeName xml:id="placeName_d73e6b78-6b13-45c6-a58b-806f20208c81">England<settlement key="STM0104824" style="hidden" type="area">England</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> habe ich die wiedersprechensten Urtheil gehört, besonders über den letzten Satz. Aus den Berichten, die mir einige Künstler über die Aufführung im <placeName xml:id="placeName_cdf70c21-7936-407f-ab77-28cf2f3e053c">Philh. Concert<name key="NST0100287" style="hidden" subtype="" type="institution">Philharmonic Society</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> gegeben haben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a1c3e6c3-f0fb-11b0d-fc5c8-aeae9d3da49c" xml:lang="de">Berichten, die mir einige Künstler über die Aufführung im Philh. 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März 1840.</note> scheint mir aber hervorzugehen, daß das Werk nicht allein in den Tempis vergriffen <del cert="high" rend="strikethrough">war</del>, sondern auch noch ziemlich roh executirt wurde. <choice resp="editor" source="autograph_edition_template"><sic resp="writer"><persName xml:id="persName_20244434-64ca-4376-8049-e6159d29b778">Schmart<name key="PSN0114944" style="hidden" type="person">Smart, Sir George Thomas (1776-1867)</name></persName></sic><corr resp="editor">Smart</corr></choice> war der Director, der gewohnt ist, alles über’s Knie zu brechen.</p> <p>Schlüßlich bitte ich noch, daß der vollständige Titel, wie er in der Partitur steht, auf dem Concertzettel abgedruckt werde.</p> <p>Wir hatten hier sehr gehofft, daß Sie<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Ihre Rückreise aus <placeName xml:id="placeName_7ec0aa64-e5b6-41c4-a38b-60cbdd820f16">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="locality">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7c2a310d-4638-72e46-86302-fd1e6c15178a" xml:lang="de">Rückreise aus England – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte im September und Oktober 1840 seine sechste England-Reise nach London und Birmingham unternommen, bei der er im Rahmen des Birmingham Triennial Music Festival 1840, das vom 22. bis 25. September 1840 stattfand, u. a. seine Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18) mit dem Titelzusatz »A Hymn of Praise« im Morgenkonzert des 23. September 1840 mit großem Erfolg zur britischen Erstaufführung brachte; siehe Mendelssohns Exemplar von The Music-Seller, No. 2, October 1840, S. 6 (GB-Ob, d. 38/114).</note> nach Leipzig über <placeName xml:id="placeName_33192805-701c-4e35-81c4-460bde9833e3"><hi rend="latintype">Cassel</hi><settlement key="STM0100115" style="hidden" type="locality">Kassel</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nehmen würden, sahen uns aber leider in dieser Hoffnung getäuscht. Um so mehr rechnen wir nun aber darauf, daß Sie uns nächsten Sommer einmal mit einem etwas längern Besuche erfreuen werden.</p> <p>Mein Oratorium <title xml:id="title_cbd79b2d-21ff-4bd7-a3be-100df8f3e4cf">„Babylons Fall„<name key="PSN0115032" style="hidden" type="author">Spohr, Louis (Ludewig) (1784–1859)</name><name key="CRT0110913" style="hidden" type="music">Der Fall Babylons WoO 63</name></title> habe ich beendigt und werde davon <date cert="high" when="1840-11-23">übermorgen</date>, am <date cert="high" when="1840-11-22">Cacilientage</date> eine kl. Aufführung am Pianoforte mit lauter Dilettanten veranstalten. Am <date cert="high" when="1841-03-28">Charfreitage</date> denke ich dann eine große mit Orchester<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7d957e04-b923-54e69-19eb4-24ae215726d5" xml:lang="de">Babylons Fall … kl. Aufführung am Pianoforte … große mit Orchester – Die Uraufführung von Spohrs Oratorium Der Fall Babylons WoO 63 mit Klavierbegleitung erfolgte am 22. November 1840 in Kassel. Die Uraufführung der Orchesterfassung fand im September 1842 in Norwich im Rahmen des Norfolk and Norwich Triennial Festivals statt; siehe Brief Edward Taylor an Louis Spohr in Kassel, London, 20. September 1842.</note> folgen zu lassen. – Was haben Sie Neues geschrieben? Werden Sie nicht bald Ihre Sinfonie veröffentlichen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bfa80ad1-1be5-4318-b9ed-5cc50089f33c" xml:lang="de ">bald Ihre Sinfonie veröffentlichen? – Vermutlich meint Spohr Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18), die 1841 bei Breitkopf &amp; Härtel in Leipzig unter dem dem Titel »Lobgesang. Eine Symphonie-Cantate nach Worten der heiligen Schrift« in Partitur mit deutschem und englischem Text (PN 6563), Orchesterstimmen (PN 6533). Singstimmen (PN 6517) und im Klavierauszug mit vierhändiger Sinfonie (PN 6518) im Verlag erschien. Der Klavierauszug mit zweihändiger Sinfonie (PN 6862) folgte 1843; siehe MWV, S. 24.</note> Wir sehnen uns sehr darnach!</p> <closer rend="left"><persName xml:id="persName_71c30c46-29e7-4f18-aced-e83a96a2a303">Herr Lenz<name key="PSN0112778" style="hidden" type="person">Lenz, Joseph (1813-1865)</name></persName>, academischer Musikdirector aus <placeName xml:id="placeName_e74823a9-3cc0-44a7-bc98-264113219f87">Breslau<settlement key="STM0100136" style="hidden" type="locality">Breslau</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war eben bey mir und erbat sich diesen Brief Ihnen zu überreichen, da er <date cert="high" when="1840-11-22">morgen</date> seine Reise nach <hi rend="latintype">Leipzig</hi> fortsetzt. – Die herzlichsten Grüße von allen Ihren hiesigen Verehrern, namentlich von <persName xml:id="persName_014d8de1-b34a-4de3-a9bf-563bf7c66e5a">Hauptmann<name key="PSN0111769" style="hidden" type="person">Hauptmann, Carl Moritz (1792-1868)</name></persName>.</closer> <signed rend="left">Mit wahrer Freundschaft stets</signed> <signed rend="right">der Ihrige</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Louis Spohr</hi>.</signed> </div> </body> </text></TEI>