]> Brief: gb-1840-11-16-02

gb-1840-11-16-02

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Wilhelm Speyer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Frankfurt a. M., 16. November 1840 Von Herrn Hofrath Förster in Berlin ist dem Verwaltungs Ausschuß der Mozart-Stiftung ein Schreiben eingegangen, worinn derselbe für seinen Pflegesohn Carl Eckert das erste Stipendium der M. St. anspricht. Da nun bereits der junge E. Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Speyer in Frankfurt a. M.; Leipzig, 18. November 1840 Speyer, Wilhelm (1790-1878) Speyer, Wilhelm (1790-1878) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/135. Autograph Wilhelm Speyer an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Frankfurt a. M., 16. November 1840 Von Herrn Hofrath Förster in Berlin ist dem Verwaltungs Ausschuß der Mozart-Stiftung ein Schreiben eingegangen, worinn derselbe für seinen Pflegesohn Carl Eckert das erste Stipendium der M. St. anspricht. Da nun bereits der junge E.

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.

Wilhelm Speyer

Statuten der Frankfurter Mozart-Stiftung.

Green Books

Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 196-198 (Teildruck).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. November 1840 Speyer, Wilhelm (1790-1878)counter-resetSpeyer, Wilhelm (1790-1878) Frankfurt a. M. Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sr Wohlgeboren Herrn Dr Felix Mendelssohn-Bartholdy Leipzig. frei
Speyer, Wilhelm (1790-1878) Speyer, Wilhelm (1790-1878) Frankfurt am 16 Novemb. 1840 Verehrter Herr und Freund!

Von Herrn Hofrath FörsterFörster, Friedrich Christoph (1791-1868) in BerlinBerlinDeutschland ist dem Verwaltungs Ausschuß der Mozart-StiftungMozart-StiftungFrankfurt a. M.Deutschland ein Schreiben eingegangen, worinn derselbe für seinen Pflegesohn Carl EckertEckert, Carl Anton Florian (1820-1879) das erste Stipendium der M. St.Mozart-StiftungFrankfurt a. M.Deutschland anspricht. Da nun bereits der junge E. Ihren Unterricht genießt, so frage ich freundlich und vertraulich bei Ihnen an, ob dieser M. Jüngling (der seinem Talente und seinen Fähigkeiten nach, die nächste Expektanz zum Stipendium haben dürfte) geeigenschaftet ist, unter die Adspiranten aufzutreten. Ich begleite Ihnen zu dem Ende die Statuten der M. St. und bitte Sie, mir gefälligst zu sagen, ob Sie geneigt sind, sich der Bestimmung des § 27 in Bezug auf Eckert zu unterziehen?Sie geneigt sind, sich der Bestimmung des § 27 in Bezug auf Eckert zu unterziehen? – In Paragraph 27 der Statuten der Mozart-Stiftung heißt es: »Der Ausschuss ersucht einen in dem Wohnorte des Bewerbers oder möglichst in dessen Nähe lebenden Meister der Tonkunst, demselben die Composition eines vom Ausschuss bestimmten Werkes und eines Instrumental-Quartettsatzes zu übertragen. […] Die Ausarbeitung geschieht unter Aufsicht des Meisters«; siehe Edward Speyer, Wilhelm Speyer der Liederkomponist 1790-1878. Sein Leben und Verkehr mit seinen Zeitgenossen dargestellt von seinem jüngsten Sohne, München 1925, S. 203. Mendelssohn sah sich dazu außerstande; siehe Brief fmb-1840-11-18-05 (Brief Nr. 2877) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Speyer in Frankfurt a. M., Leipzig, 18. November 1840, Z. 20 ff.: »Jedoch entschuldigen Sie wohl, wenn ich das im §. 27 verzeichnete Geschäft nicht übernehmen kann. Das Verhältniß Eckerts zu mir ist durchaus nicht wie schon gesagt, das eines Schülers zu einem Lehrer, und er ist, wie ich bei seiner Hierherkunft bald bemerkte, durchaus musikalisch selbstständig.«

Ich freue mich, daß ich nun der steten Vermehrung meiner Verehrung für Sie, auch die Verehrung der Vermehrung zufügen darf, und hoffe daß Sie Alle, nebst dem neugebornen KnäbleinDirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868)neugebornen Knäblein – Mendelssohns Neffe Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet war am 9. November 1840 geboren worden. wohlauf sind. – Die Nachricht daß unser Freund SchlemmerSchlemmer, Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton (1803-1890) seit einigen Tagen ein wonnevoller Bräutigam istFreund Schlemmer … ein wonnevoller Bräutigam ist – Johann Friedrich (Fritz) Philipp Middleton Schlemmer heiratete am 11. Januar 1841 Cleopha Lindheimer., muß Ihnen wohl schon zugekommen sein. Seine erste Geliebte, die Orgel, wird wohl darunter leiden; er muß nun nach andern Pfeifen tanzen.

Der CäcilienvereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland scheint einer bessern Aera entgegen zu gehen. VoigtVoigt, Carl (1808-1879) ist nach HamburgHamburgDeutschland gegangen und man hat an seine Stelle, den Director der Mainzer LiedertafelLiedertafelMainzDeutschland, MesserMesser, Franz Joseph (1811-1860), einen Schüler SchelbleSchelble, Johann Nepomuk (1789-1837)’s, berufen.

|2| Der VereinCäcilienvereinFrankfurt a. M.Deutschland hat sich durch seine sichere und feurige Leitung offenbar gehoben und wird sehr lebhaft besucht. Es ist dies ein gutes Zeichen, denn der Widerstand gegen den schlechten Salon-Geschmack hatte hier schon ziemlich nachgelassen, und das TheaterStadttheater (bis 1841: Nationaltheater)Frankfurt a. M.Deutschland trägt das Seinige bei, die lasterhafte neu-italiänische Opernmusik, schmackhaft zu machen. –

Indessen hat die Aufführung der Iphigenie in Aulis<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714–1787)</name><name key="CRT0111400" style="hidden" type="music">Iphigénie en Aulide GluckWV 1.42</name> eine wunderbare Sensation erregt. Das HaußStadttheater (bis 1841: Nationaltheater)Frankfurt a. M.Deutschland ist bei jeder Aufführung überfüllt, der Beifall außerordentlich. Namentlich wird das lezte Quartett jedesmal wiederhohlt.

Erfreuen Sie mich baldmöglichst mit Ihrer gef. Antwort und genehmigen Sie die Versicherung wahrer Anhänglichkeit von Ihrem treu ergebensten Wm Speyer.
            Frankfurt am 16 Novemb. 1840 Verehrter Herr und Freund!
Von Herrn Hofrath Förster in Berlin ist dem Verwaltungs Ausschuß der Mozart-Stiftung ein Schreiben eingegangen, worinn derselbe für seinen Pflegesohn Carl Eckert das erste Stipendium der M. St. anspricht. Da nun bereits der junge E. Ihren Unterricht genießt, so frage ich freundlich und vertraulich bei Ihnen an, ob dieser M. Jüngling (der seinem Talente und seinen Fähigkeiten nach, die nächste Expektanz zum Stipendium haben dürfte) geeigenschaftet ist, unter die Adspiranten aufzutreten. Ich begleite Ihnen zu dem Ende die Statuten der M. St. und bitte Sie, mir gefälligst zu sagen, ob Sie geneigt sind, sich der Bestimmung des § 27 in Bezug auf Eckert zu unterziehen?
Ich freue mich, daß ich nun der steten Vermehrung meiner Verehrung für Sie, auch die Verehrung der Vermehrung zufügen darf, und hoffe daß Sie Alle, nebst dem neugebornen Knäblein wohlauf sind. – Die Nachricht daß unser Freund Schlemmer seit einigen Tagen ein wonnevoller Bräutigam ist, muß Ihnen wohl schon zugekommen sein. Seine erste Geliebte, die Orgel, wird wohl darunter leiden; er muß nun nach andern Pfeifen tanzen.
Der Cäcilienverein scheint einer bessern Aera entgegen zu gehen. Voigt ist nach Hamburg gegangen und man hat an seine Stelle, den Director der Mainzer Liedertafel, Messer, einen Schüler Schelble’s, berufen.
 Der Verein hat sich durch seine sichere und feurige Leitung offenbar gehoben und wird sehr lebhaft besucht. Es ist dies ein gutes Zeichen, denn der Widerstand gegen den schlechten Salon-Geschmack hatte hier schon ziemlich nachgelassen, und das Theater trägt das Seinige bei, die lasterhafte neu-italiänische Opernmusik, schmackhaft zu machen. –
Indessen hat die Aufführung der Iphigenie in Aulis eine wunderbare Sensation erregt. Das Hauß ist bei jeder Aufführung überfüllt, der Beifall außerordentlich. Namentlich wird das lezte Quartett jedesmal wiederhohlt.
Erfreuen Sie mich baldmöglichst mit Ihrer gef. Antwort und genehmigen Sie die Versicherung wahrer Anhänglichkeit von Ihrem treu ergebensten Wm Speyer.          
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Mendelssohn sah sich dazu außerstande; siehe Brief fmb-1840-11-18-05 (Brief Nr. 2877) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Speyer in Frankfurt a. M., Leipzig, 18. November 1840, Z. 20 ff.: »Jedoch entschuldigen Sie wohl, wenn ich das im §. 27 verzeichnete Geschäft nicht übernehmen kann. 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