]> Brief: gb-1840-11-09-01

gb-1840-11-09-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 9. November 1840 Endlich, geliebte Kinder! kann ich Euch die frohe Nachricht geben, daß Rebecka sehr glücklich von einem Knaben entbunden worden. Schon Freitag Abend wurde sie unwohl, so daß ich Onkel Souchay den ich zum Sonntag Mittag Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin; Leipzig, 8. November 1840 Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. November 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/128. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 9. November 1840 Endlich, geliebte Kinder! kann ich Euch die frohe Nachricht geben, daß Rebecka sehr glücklich von einem Knaben entbunden worden. Schon Freitag Abend wurde sie unwohl, so daß ich Onkel Souchay den ich zum Sonntag Mittag

1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 3-1? / 9/11], [R 22 / 9 11 / No 4], [St. Post / ?0 NOV. / ? 3-5], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

9. November 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor, Dr. Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin 9 November 1840

Endlich, geliebte Kinder! kann ich Euch die frohe Nachricht geben, daß RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) sehr glücklich von einem KnabenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Ernst Gustav Paul (1840-1868) entbunden worden.Rebecka sehr glücklich von einem Knaben entbunden worden – Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet war am 9. November 1840 geboren worden. Schon Freitag Abend wurde sie unwohl, so daß ich Onkel SouchaySouchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872) den ich zum Sonntag Mittag eingeladen, mußte absagen laßen. Nachher that es mir sehr leid, denn sie ward wieder ganz frisch, und die sage femme et sage hommesage femme et sage homme – frz., die Hebamme (weise Frau) und der weise Mann. prophezeiten, es würde noch 14 Tage dauern. J’ai consulté les meilleurs ignorans d’ici,J’ai consulté les meilleurs ignorans d’ici – frz., Ich habe die besten Ignoranten hier befragt. sagt meine Freundin SévignéSévigné, Marie de Rabutin-Chantal Marquise de (1626-1696), und so hat sich die falsche Wißenschaft wieder bewährt; gestern, Sonntag, war sie wohlauf bei mir bis 9 Abends; die Wärterin schlief schon seit Freitag bei ihr, und ich hatte in jener Nacht bereits ihr mein Schlafzimmer überlaßen. Diesen Morgen 7 Uhr war alles vorüber; ernste Schmerzen dauerten nur 2 Stunden, und Reb.Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ist solang vergnügt. Eine sehr gut scheinende AmmeAmme von → Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet (1840/41) miethete sie schon vor 2 Monaten. Alles läßt den erwünschtesten Verlauf ferner hoffen. –

Von AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) erhielt ich eben auch einen heitern Brief, sie hat LißztLiszt, Franz (Ferenc) (1811-1886) gehört und findet ihn sehr beschtußt; verzeih dies arabische Wort, als Alterthumshaßer, Felice mio! man kann diese reizende Sprache aber nicht entbehren. Er hatte hier 3. Konzert angekündigt; die Hamburger sollen aber so verchamerirt sein, daß er wohl noch eins v. Stapel laufen laßen und dann herkommen wird. – (Das Wetter ist so himmlisch, daß ich Stundenlang in den Garten gehe.)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Küße die KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897), mein glücklicher Papa! MariechenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) ist nun doppelt Gold werth, meine winzige, und so Gott sie erhält, schöne Enkelin, CécilensMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) würdige Tochter! Hoffentlich wird die liebe Frau, Beckchens Beispiel folgen und uns zur Zeit das Erfreulichste hören laßen.

Mein Wundarzt HolthofHolthoff, Gustav (1806-1872) hat vorgestern seinen Schwiegerpapa DieffenbachDieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847) mitgebracht, und der hat zum 1. mal meinen Verband aufgemacht,zum 1. mal meinen Verband aufgemacht – Lea Mendelssohn Bartholdy hatte sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198. und mich von 2 Pappschienen und 9 Ellen Binde befreit. Es bleiben aber noch einmal so viel liegen. Die Heilung geht beßer v. Statten als es v. meinen 63 Jahren zu hoffen war. Trotz eines Pults lerne ich, mich der Zähne statt meiner linken Hand zu bedienen, finde aber gar nicht, wie Minister HumboldtHumboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859) sagte, daß 2 Arme ein Luxus sind.

Dein graues Zeug für RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Dein graues Zeug für Rebecka – Felix Mendelssohn Bartholdy war vom 18. September bis 2. Oktober 1840 in England gewesen und hatte seiner Schwester ein graues Kleid aus Popeline mitgebracht; siehe Brief fmb-1840-11-08-01 (Brief Nr. 2855) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 8. November 1840. ist das schönste was ich je gesehen; ich ziehe es sogar dem Sammt vor. Gott erhalte Dich und den CésselMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und die KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897). Strenge Dich nicht an und bleib ein gesunder Mensch.

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 9 November 1840 Endlich, geliebte Kinder! kann ich Euch die frohe Nachricht geben, daß Rebecka sehr glücklich von einem Knaben entbunden worden. Schon Freitag Abend wurde sie unwohl, so daß ich Onkel Souchay den ich zum Sonntag Mittag eingeladen, mußte absagen laßen. Nachher that es mir sehr leid, denn sie ward wieder ganz frisch, und die sage femme et sage homme prophezeiten, es würde noch 14 Tage dauern. J’ai consulté les meilleurs ignorans d’ici, sagt meine Freundin Sévigné, und so hat sich die falsche Wißenschaft wieder bewährt; gestern, Sonntag, war sie wohlauf bei mir bis 9 Abends; die Wärterin schlief schon seit Freitag bei ihr, und ich hatte in jener Nacht bereits ihr mein Schlafzimmer überlaßen. Diesen Morgen 7 Uhr war alles vorüber; ernste Schmerzen dauerten nur 2 Stunden, und Reb. ist solang vergnügt. Eine sehr gut scheinende Amme miethete sie schon vor 2 Monaten. Alles läßt den erwünschtesten Verlauf ferner hoffen. –
Von Albertine erhielt ich eben auch einen heitern Brief, sie hat Lißzt gehört und findet ihn sehr beschtußt; verzeih dies arabische Wort, als Alterthumshaßer, Felice mio! man kann diese reizende Sprache aber nicht entbehren. Er hatte hier 3. Konzert angekündigt; die Hamburger sollen aber so verchamerirt sein, daß er wohl noch eins v. Stapel laufen laßen und dann herkommen wird. – (Das Wetter ist so himmlisch, daß ich Stundenlang in den Garten gehe. )
Küße die Kinder, mein glücklicher Papa! Mariechen ist nun doppelt Gold werth, meine winzige, und so Gott sie erhält, schöne Enkelin, Cécilens würdige Tochter! Hoffentlich wird die liebe Frau, Beckchens Beispiel folgen und uns zur Zeit das Erfreulichste hören laßen.
Mein Wundarzt Holthof hat vorgestern seinen Schwiegerpapa Dieffenbach mitgebracht, und der hat zum 1. mal meinen Verband aufgemacht, und mich von 2 Pappschienen und 9 Ellen Binde befreit. Es bleiben aber noch einmal so viel liegen. Die Heilung geht beßer v. Statten als es v. meinen 63 Jahren zu hoffen war. Trotz eines Pults lerne ich, mich der Zähne statt meiner linken Hand zu bedienen, finde aber gar nicht, wie Minister Humboldt sagte, daß 2 Arme ein Luxus sind.
Dein graues Zeug für Rebecka ist das schönste was ich je gesehen; ich ziehe es sogar dem Sammt vor. Gott erhalte Dich und den Céssel und die Kinder. Strenge Dich nicht an und bleib ein gesunder Mensch.
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Alles läßt den erwünschtesten Verlauf ferner hoffen. –</p> <p>Von <persName xml:id="persName_5d7f8f49-b01f-4099-8167-f66444625d8e">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> erhielt ich eben auch einen heitern Brief, sie hat <persName xml:id="persName_dc30a47f-7af3-45b1-8062-af0fadee03c5">Lißzt<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName> gehört und findet ihn sehr be<hi n="1" rend="underline">scht</hi>ußt; verzeih dies arabische Wort, als Alterthumshaßer, <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_2f528ed5-50a6-43d2-9931-03aba729e190" xml:lang="it">Felice mio</foreign></hi>! man kann diese reizende Sprache aber nicht entbehren. Er hatte hier 3. Konzert angekündigt; die Hamburger sollen aber so ver<hi rend="latintype">chamerirt</hi> sein, daß er wohl noch eins v. Stapel laufen laßen und dann herkommen wird. – (Das Wetter ist so himmlisch, daß ich Stundenlang in den <add place="below">Garten gehe.)<name key="PSN0113260" resp="writers_hand" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></add></p> <p>Küße die <persName xml:id="persName_b6e1e26c-41c8-44d2-95a8-11dceeaa5ad9">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>, mein glücklicher Papa! <persName xml:id="persName_175c6530-f01b-4d25-b120-2810750e0530">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> ist nun doppelt Gold werth, meine winzige, und so Gott sie erhält, schöne Enkelin, <persName xml:id="persName_4240a564-9f97-427a-805c-47f8fc87191c"><hi rend="latintype">Cécilens</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> würdige Tochter! Hoffentlich wird die liebe Frau, Beckchens Beispiel folgen und uns zur Zeit das Erfreulichste hören laßen.</p> <p>Mein Wundarzt <persName xml:id="persName_da24399b-eef3-4af5-a8bb-8c4450ea534d">Holthof<name key="PSN0120476" style="hidden" type="person">Holthoff, Gustav (1806-1872)</name></persName> hat <date cert="high" when="1840-11-07" xml:id="date_ec672182-a32c-4e63-ba33-ec5120a3a4a8">vorgestern</date> seinen Schwiegerpapa <persName xml:id="persName_a632a24d-4b2d-4cee-9e6d-8425c90b21d0">Dieffenbach<name key="PSN0110650" style="hidden" type="person">Dieffenbach, Johann Friedrich (1792-1847)</name></persName> mitgebracht, und der hat zum 1. mal meinen Verband aufgemacht,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e7159578-420e-4f42-975f-97a91190f920" xml:lang="de ">zum 1. mal meinen Verband aufgemacht – Lea Mendelssohn Bartholdy hatte sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198.</note> und mich von 2 Pappschienen und 9 Ellen Binde befreit. Es bleiben aber noch einmal so viel liegen. Die Heilung geht beßer v. Statten als es v. meinen 63 Jahren zu hoffen war. Trotz eines <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">Pults</unclear> lerne ich, mich der Zähne statt meiner linken Hand zu bedienen, finde aber gar nicht, wie Minister <persName xml:id="persName_a9125a8b-3944-427b-b6a6-73df3a762cea">Humboldt<name key="PSN0112143" style="hidden" type="person">Humboldt, Friedrich Wilhelm Heinrich Alexander Freiherr von (1769-1859)</name></persName> sagte, daß 2 Arme ein Luxus sind.</p> <p>Dein graues Zeug für <persName xml:id="persName_cefefdb4-3b7e-4d46-be87-1be7da58daa6">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9eeb534b-89e2-4858-a8f5-894360d623db" xml:lang="de ">Dein graues Zeug für Rebecka – Felix Mendelssohn Bartholdy war vom 18. September bis 2. Oktober 1840 in England gewesen und hatte seiner Schwester ein graues Kleid aus Popeline mitgebracht; siehe Brief fmb-1840-11-08-01 (Brief Nr. 2855) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy und Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 8. November 1840.</note> ist das schönste was ich je gesehen; ich ziehe es sogar dem Sammt vor. <seg type="closer">Gott erhalte Dich und den <persName xml:id="persName_1d4126c9-4bc6-43cf-8b52-22ae7739cb4e">Céssel<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und die <persName xml:id="persName_b41d145e-e57b-4b6b-8c71-263170a30d61">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>. Strenge Dich nicht an und bleib ein gesunder <gap quantity="1" reason="seal_coating" unit="words"></gap> Mensch.</seg></p> <signed rend="right"> <add resp="FMB-C" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> </body> </text></TEI>