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gb-1840-11-03-02

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Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 3. November 1840 Lieber Felix. Habe Dank für Deinen gar so lieben Brief, den mir Schleinitz gebracht, und den ich mit dem größten Vergnügen gelesen habe. Du hast in vieler Hinsicht Recht mit Deinem Molltönchen, da das aber Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840 Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 14. November 1840 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

GroßbritannienOxfordGB-ObOxford, Bodleian LibraryMusic SectionM.D.M. c. 34, fol. 85-86 und M.D.M. d. 38/119.AutographFanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 3. November 1840Lieber Felix. Habe Dank für Deinen gar so lieben Brief , den mir Schleinitz gebracht, und den ich mit dem größten Vergnügen gelesen habe. Du hast in vieler Hinsicht Recht mit Deinem Molltönchen, da das

1 Doppelbl. (c. 34, fol. 85-86) und 1 Bl. (d. 38/119): S. 1-6 Brieftext; S. 6 Adresse, 2 Poststempel [BERLIN 2-3 / 3/11], [St.Post / 4 NOV. / V 3-5], Siegel.

Fanny Hensel

Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 38/122 (Briefteil c. 34, fol. 85-86).

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

3. November 1840 Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)counter-resetHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig. frei.
Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) Berlin, 3ten Novbr.

Lieber Felix. Habe Dank für Deinen gar so lieben Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name>, den mir SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) gebracht, und den ich mit dem größten Vergnügen gelesen habe. Du hast in vieler Hinsicht Recht mit Deinem Molltönchen, da das aber in keinem Leben fehlt und fehlen kann, so muß man sichs wol für ein großes Glück rechnen, wenn „Sehnsucht ins Ferne„ Schönste, eben Verlassene, den Schatten, oder die Modulation, oder wie Du willst, bildet. Und in diesem Sinne denke ich stündlich und gern und gerührt des vergangenen Jahrs,denke ich stündlich und gern und gerührt des vergangenen Jahrs – Fanny Hensel hatte mit ihrer Familie eine ausgedehnte Italienreise gemacht, zu der sie am 27. August 1839 aufgebrochen war und von der sie am 11. September 1840 zurückkehrte; siehe Klein, Briefe aus Venedig und Neapel, S. 8 f. und alles Besten, was es uns gebracht, das Andre ist aus dem Gedächtniß verschwunden, oder wenigstens sehr verblaßt. Die sichtbaren Andenken, die wir mitgebracht, an kleinen, unsern Mitteln erreichbaren Kunstgegenständen; fangen nach und nach an, mich zu umgeben, und meine Augen hängen mit Liebe daran, denn sie sind äußere Zeichen der schönsten, unvergeßlichsten Stunden, die wir nicht müde werden, in Gedanken und Gesprächen wieder und wieder zu erleben, mit Dank gegen Gott, der es uns vergönnt, seine „lieblichsten Gedanken„ zu sehn und zu genießen. |2| By the by, ist das nicht unser Lieblings Dichter dessen Gedanken Einem stets in den besten Stunden gegenwärtig sind? GoetheGoethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832) hat mich auf dieser Reise nicht verlassen, und wie oft im Wagen, haben wir ganze Gedichte von ihm von denen wir fast nichts mehr wußten, zusammen gebracht, und uns daran erfreut.

Nun will ich Dir aber sagen, warum ich Dir eigentlich heute früh in aller Eile schreibe. Gestern Abend war Gesellschaft bei SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845), mit Ole BullBull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880) (deshalb schreibe ich Dir nicht.) und die ArnimArnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859), die aussah wie ein Scheusal fraß ihn fast auf vor Liebe, mit sammt ihrer 13jährigen TochterArnim, Ottilie Beate Gisela Walburgis (1827-1889), (deshalb auch nicht) und bei Tisch bekam ich plötzlich einen Einfall, den ich Dir mittheilen muß. (Deshalb also). Ich weiß nicht, war es die Tischnachbarschaft des grimmen Professor HagenHagen, Friedrich Heinrich von der (1780-1856), die mich darauf brachte, oder was sonst, aber mir fiel, wie ein Blitz, ein Operngegenstand für Dich ein, der ganz gewiß der Rechte ist. Erschrick nicht, lache mich auch nicht aus, schüttle auch nicht mit dem Kopfe, wenigstens nicht gleich, sondern lege Dich nach Tisch auf den Sopha, laße Dir von CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) den Kopf kratzen, knurre und schlafe ein, und überlege Dir die Sache, |3| ich glaube gewiß, ich habe Recht.

Die Nibelungen<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0111501" style="hidden" type="literature">Nibelungenlied (Epos)</name>.ein Operngegenstand für Dich … Die Nibelungen – Mendelssohn, der seit Jahren auf der Suche nach einem für ihn geeigneten Opernstoff war, nahm die Anregung seiner Schwester begeistert auf und bat um weitere Details; siehe Brief fmb-1840-11-14-02 (Brief Nr. 2866) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 14. November 1840, Z. 11 f.: »Fenchel, weißt Du wohl, daß ich Deinen Gedanken mit den Nibelungen luminös finde?« und Z. 16 f.: »Thätest Du mir nun wohl den Gefallen die erste freie Mußestunde, die Du hast dazu zu benutzen mir Deine ausführlichere Idee darüber mitzutheilen?« Zu einer Vertonung des Opernstoffs durch Mendelssohn kam es nicht.

es ist ein echt deutscher Stoff zu echt deutscher Musik! Und welche Charactere! Wie Hagen der Nibelungen Hort versenkt, das muß auf dem Theater vorgehn, Scene unter dem Rhein, und das Duett der Meer in der Donau wird ganz anders klingen, als andre Wasserlieder. Mir steht Vieles davon ganz klar vor Augen, aber ich will jetzt nichts weiter sagen, sondern nur erst einmal hören, was Du überhaupt von der ganzen Idee hältst. Ein Paarmal in meinem Leben habe ich die feste Ueberzeugung gehabt, das etwas, was ich meinte, das Rechte wäre, wozu wäre ich wol sonst eine Drude?Drude – Hexe, altes hexenartiges Weib; siehe Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. II, Leipzig 1860, Sp. 1453. Und das ist Einer von den Fällen. Ich meine, das ist keine Rechthaberei, nicht damit der Hecht nur blau wäre, aber Instinkt, oder wenn Dir das zu gemein ist, Inspiration, oder wenn Dir das zu erhaben, Liebe, die mich manchmal aufs Rechte bringt.

Seit 8 Tagen haben wir das schönste Herbstwetter, zu einiger Compensation für gar zu schlechte Octobertage. Morgen ein Jahr, reisten wir von VenedigVenedigItalien ab, bei strömendem Regen. MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) geht umher, mit ihrem |4| verbundenen Arm,Mutter geht umher, mit ihrem verbundenen Arm – Lea Mendelssohn Bartholdy war am 10. Oktober 1840, als sie vor der Tür ihres Sohnes Paul in die Droschke einsteigen wollte, von einem vorbeieilenden Passanten so unglücklich touchiert worden, dass sie stürzte und sich den Arm brach; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198. und die Fatalität hat ihr, Gott sey Dank! nicht geschadet. RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) geht auch noch umher,Rebecka geht auch noch umher – Rebecka Lejeune Dirichlet war hochschwanger. Ihr Sohn Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet wurde am 9. November 1840 in Berlin geboren. wie ein wandelnder PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) und AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) sind gestern auf 14 Tage nach HamburgHamburgDeutschland gereist, Paul läßt Dich sehr grüßen und Dir sagen, er würde Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 30. Oktober 1840</name> sogleich aus H. beantworten, hier wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen. Dein Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oolkas4s-i99e-ekv7-drjp-vwvjheth9whz"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name> habe ich geübt, aber vor allem möglichen Hauskrempel noch nicht dazu kommen können, es mit Begleitung zu spielen. Vorige Woche war wieder SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) unwohl, wir erwarteten bestimmt das Scharlachfieber und hatten schon angefangen Gränzsperre zu beachten, indessen ist es beim Willen geblieben da ich mich nun durchaus musikalisch unpr befinde (in den ersten 14 Tagen konnte ich nicht Energie genug aufbringen, das Liedchen „Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus„<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0113135" style="hidden" type="music">»Hausgarten« (»Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus«) für Singstimme und Klavier HU 355 (Frühjahr 1840 in Rom, oder früher)</name> aufzuschreiben, so habe ich mir eine selt Aufgabe gestellt, ich lerne die Schlußfuge der Sonate 106 von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108029" style="hidden" type="music">Klaviersonate B-Dur, op. 106 (»Hammerklavier«)</name> auswendig jeden Tag mein Pensum, und das amüsirt mich erstaunlich. Ich höre, Du hast hier die chromatische Fantasie<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107731" style="hidden" type="music">Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll, BWV 903</name> gespielt, was sagst Du zu der Art, wie man uns sonst die Arpeggios hat machen lassen?chromatische Fantasie … was sagst Du zu der Art, wie man uns sonst die Arpeggios hat machen lassen? – Mendelssohn bezeichnete die Arpeggien in Johann Sebastian Bachs Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll, BWV 903, als deren Haupteffekt und erläuterte ausführlich seine Spielweise, auch anhand von Notenbeispielen; siehe Brief fmb-1840-11-14-02 (Brief Nr. 2866) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 14. November 1840, Z. 28-39. Mir kommt das wie eine |5|Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 38/119. tyrannische und willkürliche Maaßregel war. SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) ist sehr betroffen, BerlinBerlinDeutschland nicht so abscheulich finden zu können, wie er sich vorgenommen hatte. Er amüsirt sich eigentlich sehr gut hier, wenn er aber zurückkommt, wird er doch schimpfen, wie ein Rohrsperling. Von der Ausstellung soll ich Dir schreiben,Von der Ausstellung soll ich Dir schreiben – Über die Ausstellung in der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin hatte sich Fanny Hensel in ihrem Brief vom 28. September 1840 an ihren Bruder negativ geäußert; siehe Brief gb-1840-09-28-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 28. September 1840. Daraufhin hatte Mendelssohn einen ausführlicheren Bericht über selbige angefordert; siehe Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840, Z. 65-68. und das setzt mich einigermaßen in Verlegenheit. Im Anfang weißt Du, war ich höchst unsanft dagegen gestimmt, seit aber alle Leute ganz toll und rücksichtslos darauf schimpfen, ärgert mich das, und ich habe mich in die Opposition geworfen, und beweise allen Menschen, daß eine Menge Bilder da sind, über die sie vor 6 Jahren in Entzückungskrämpfe verfallen wären, das ist wahr, aber nichts desto weniger ist die Ausstellung schlecht, das ist leider auch wahr. Es ist eingetreten, was mein MannHensel, Wilhelm (1794-1861) ihnen vorher sagte, als natürliche Folge der jährlichen Ausstellungen, Gleichgültigkeit und Ueberdruß von Seiten des Publicums, UnzulänglichlichkeitUnzulänglichkeit von Seiten der Künstler, und das gleich auf der Stelle. Nun wollen sie wieder zurück, und die 2jährigen Ausstellungen wieder herstellen, ich zweifle aber sehr, ob das helfen wird, denn ein einmal abgestumpfter Reiz stellt sich nicht so geschwind wieder her. Es muß etwas Anders kommen. Aber was! Bis das ausgemacht ist, sehn wir uns noch, die Eisenbahn wird fertig, die Kammern sind versammelt, |6| die Krisis ist entschieden, Krieg oder Frieden, Leben oder Tod hat gesiegt, es ist manch ein Tag ins Land gegangen, manch ein Mensch geboren, mancher einer gestorben, ich habe Dich, und CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und CarlchenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) und MariechenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) öftere male gegrüßt, wie heut, denn zwischen uns bleibt Alles beim Alten, und somit lebt wohl, und seyd von meinem ManneHensel, Wilhelm (1794-1861) schönstens gegrüßt.

Eure Fanny
            Berlin, 3ten Novbr. Lieber Felix. Habe Dank für Deinen gar so lieben Brief, den mir Schleinitz gebracht, und den ich mit dem größten Vergnügen gelesen habe. Du hast in vieler Hinsicht Recht mit Deinem Molltönchen, da das aber in keinem Leben fehlt und fehlen kann, so muß man sichs wol für ein großes Glück rechnen, wenn „Sehnsucht ins Ferne„ Schönste, eben Verlassene, den Schatten, oder die Modulation, oder wie Du willst, bildet. Und in diesem Sinne denke ich stündlich und gern und gerührt des vergangenen Jahrs, und alles Besten, was es uns gebracht, das Andre ist aus dem Gedächtniß verschwunden, oder wenigstens sehr verblaßt. Die sichtbaren Andenken, die wir mitgebracht, an kleinen, unsern Mitteln erreichbaren Kunstgegenständen; fangen nach und nach an, mich zu umgeben, und meine Augen hängen mit Liebe daran, denn sie sind äußere Zeichen der schönsten, unvergeßlichsten Stunden, die wir nicht müde werden, in Gedanken und Gesprächen wieder und wieder zu erleben, mit Dank gegen Gott, der es uns vergönnt, seine „lieblichsten Gedanken„ zu sehn und zu genießen. By the by, ist das nicht unser Lieblings Dichter dessen Gedanken Einem stets in den besten Stunden gegenwärtig sind? Goethe hat mich auf dieser Reise nicht verlassen, und wie oft im Wagen, haben wir ganze Gedichte von ihm von denen wir fast nichts mehr wußten, zusammen gebracht, und uns daran erfreut.
Nun will ich Dir aber sagen, warum ich Dir eigentlich heute früh in aller Eile schreibe. Gestern Abend war Gesellschaft bei Steffens, mit Ole Bull (deshalb schreibe ich Dir nicht. ) und die Arnim, die aussah wie ein Scheusal fraß ihn fast auf vor Liebe, mit sammt ihrer 13jährigen Tochter, (deshalb auch nicht) und bei Tisch bekam ich plötzlich einen Einfall, den ich Dir mittheilen muß. (Deshalb also) . Ich weiß nicht, war es die Tischnachbarschaft des grimmen Professor Hagen, die mich darauf brachte, oder was sonst, aber mir fiel, wie ein Blitz, ein Operngegenstand für Dich ein, der ganz gewiß der Rechte ist. Erschrick nicht, lache mich auch nicht aus, schüttle auch nicht mit dem Kopfe, wenigstens nicht gleich, sondern lege Dich nach Tisch auf den Sopha, laße Dir von Cecile den Kopf kratzen, knurre und schlafe ein, und überlege Dir die Sache, ich glaube gewiß, ich habe Recht.
Die Nibelungen.
es ist ein echt deutscher Stoff zu echt deutscher Musik! Und welche Charactere! Wie Hagen der Nibelungen Hort versenkt, das muß auf dem Theater vorgehn, Scene unter dem Rhein, und das Duett der Meer in der Donau wird ganz anders klingen, als andre Wasserlieder. Mir steht Vieles davon ganz klar vor Augen, aber ich will jetzt nichts weiter sagen, sondern nur erst einmal hören, was Du überhaupt von der ganzen Idee hältst. Ein Paarmal in meinem Leben habe ich die feste Ueberzeugung gehabt, das etwas, was ich meinte, das Rechte wäre, wozu wäre ich wol sonst eine Drude? Und das ist Einer von den Fällen. Ich meine, das ist keine Rechthaberei, nicht damit der Hecht nur blau wäre, aber Instinkt, oder wenn Dir das zu gemein ist, Inspiration, oder wenn Dir das zu erhaben, Liebe, die mich manchmal aufs Rechte bringt.
Seit 8 Tagen haben wir das schönste Herbstwetter, zu einiger Compensation für gar zu schlechte Octobertage. Morgen ein Jahr, reisten wir von Venedig ab, bei strömendem Regen. Mutter geht umher, mit ihrem verbundenen Arm, und die Fatalität hat ihr, Gott sey Dank! nicht geschadet. Rebecka geht auch noch umher, wie ein wandelnder Paul und Albertine sind gestern auf 14 Tage nach Hamburg gereist, Paul läßt Dich sehr grüßen und Dir sagen, er würde Deinen Brief sogleich aus H. beantworten, hier wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen. Dein Trio habe ich geübt, aber vor allem möglichen Hauskrempel noch nicht dazu kommen können, es mit Begleitung zu spielen. Vorige Woche war wieder Sebastian unwohl, wir erwarteten bestimmt das Scharlachfieber und hatten schon angefangen Gränzsperre zu beachten, indessen ist es beim Willen geblieben da ich mich nun durchaus musikalisch unpr befinde (in den ersten 14 Tagen konnte ich nicht Energie genug aufbringen, das Liedchen „Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus„ aufzuschreiben, so habe ich mir eine selt Aufgabe gestellt, ich lerne die Schlußfuge der Sonate 106 von Beethoven auswendig jeden Tag mein Pensum, und das amüsirt mich erstaunlich. Ich höre, Du hast hier die chromatische Fantasie gespielt, was sagst Du zu der Art, wie man uns sonst die Arpeggios hat machen lassen? Mir kommt das wie eine tyrannische und willkürliche Maaßregel war. Schleinitz ist sehr betroffen, Berlin nicht so abscheulich finden zu können, wie er sich vorgenommen hatte. Er amüsirt sich eigentlich sehr gut hier, wenn er aber zurückkommt, wird er doch schimpfen, wie ein Rohrsperling. Von der Ausstellung soll ich Dir schreiben, und das setzt mich einigermaßen in Verlegenheit. Im Anfang weißt Du, war ich höchst unsanft dagegen gestimmt, seit aber alle Leute ganz toll und rücksichtslos darauf schimpfen, ärgert mich das, und ich habe mich in die Opposition geworfen, und beweise allen Menschen, daß eine Menge Bilder da sind, über die sie vor 6 Jahren in Entzückungskrämpfe verfallen wären, das ist wahr, aber nichts desto weniger ist die Ausstellung schlecht, das ist leider auch wahr. Es ist eingetreten, was mein Mann ihnen vorher sagte, als natürliche Folge der jährlichen Ausstellungen, Gleichgültigkeit und Ueberdruß von Seiten des Publicums, Unzulänglichlichkeit von Seiten der Künstler, und das gleich auf der Stelle. Nun wollen sie wieder zurück, und die 2jährigen Ausstellungen wieder herstellen, ich zweifle aber sehr, ob das helfen wird, denn ein einmal abgestumpfter Reiz stellt sich nicht so geschwind wieder her. Es muß etwas Anders kommen. Aber was! Bis das ausgemacht ist, sehn wir uns noch, die Eisenbahn wird fertig, die Kammern sind versammelt, die Krisis ist entschieden, Krieg oder Frieden, Leben oder Tod hat gesiegt, es ist manch ein Tag ins Land gegangen, manch ein Mensch geboren, mancher einer gestorben, ich habe Dich, und Cecile und Carlchen und Mariechen öftere male gegrüßt, wie heut, denn zwischen uns bleibt Alles beim Alten, und somit lebt wohl, und seyd von meinem Manne schönstens gegrüßt.
Eure Fanny          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-11-03" xml:id="date_cec22711-fd00-48e0-a3c2-f925b51e8e34">3. November 1840</date></creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0111893" resp="author" xml:id="persName_459dfin9-uf56-tzt8-xuua-ycrp5k78px3w">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0111893" resp="writer">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">Dr</hi>. Felix Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine>Leipzig.</addrLine> <addrLine>frei.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0111893" resp="author" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0111893" resp="writer" style="hidden">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin, <date cert="high" when="1840-11-03">3ten Novbr.</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent"><seg type="salute">Lieber Felix.</seg> Habe Dank für <title>Deinen gar so lieben Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name></title>, den mir <persName xml:id="persName_85fb0fbf-26a3-4b76-b19f-090a0b28e595">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> gebracht, und den ich mit dem größten Vergnügen gelesen habe. Du hast in vieler Hinsicht Recht mit Deinem Molltönchen, da das aber in keinem Leben fehlt und fehlen kann, so muß man sichs wol für ein großes Glück rechnen, wenn „Sehnsucht ins Ferne„ Schönste, eben Verlassene, den Schatten, oder die Modulation, oder wie Du willst, bildet. Und in diesem Sinne denke ich stündlich und gern und gerührt des vergangenen Jahrs,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_16a765c5-e789-4e35-91cc-393a2e7fbdc2" xml:lang="de ">denke ich stündlich und gern und gerührt des vergangenen Jahrs – Fanny Hensel hatte mit ihrer Familie eine ausgedehnte Italienreise gemacht, zu der sie am 27. August 1839 aufgebrochen war und von der sie am 11. September 1840 zurückkehrte; siehe Klein, Briefe aus Venedig und Neapel, S. 8 f.</note> und alles Besten, was es uns gebracht, das Andre ist aus dem Gedächtniß verschwunden, oder wenigstens sehr verblaßt. Die sichtbaren Andenken, die wir mitgebracht, an kleinen, unsern Mitteln erreichbaren Kunstgegenständen; fangen nach und nach an, mich zu umgeben, und meine Augen hängen mit Liebe daran, denn sie sind äußere Zeichen der schönsten, unvergeßlichsten Stunden, die wir nicht müde werden, in Gedanken und Gesprächen wieder und wieder zu erleben, mit Dank gegen Gott, der es uns vergönnt, seine „lieblichsten Gedanken„ zu sehn und zu genießen.<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb> </seg><hi rend="latintype">By the by</hi>, ist das nicht unser Lieblings Dichter dessen Gedanken Einem stets in den besten Stunden gegenwärtig sind? <persName xml:id="persName_21978f80-efc0-4966-9336-3482badff642">Goethe<name key="PSN0111422" style="hidden" type="person">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name></persName> hat mich auf dieser Reise nicht verlassen, und wie oft im Wagen, haben wir ganze Gedichte von ihm von denen wir fast nichts mehr wußten, zusammen gebracht, und uns daran erfreut.</p> <p>Nun will ich Dir aber sagen, warum ich Dir eigentlich <date cert="high" when="1840-11-03">heute</date> früh in aller Eile schreibe. <date cert="high" when="1840-11-02">Gestern</date> Abend war Gesellschaft bei <persName xml:id="persName_1f10fa7c-cb50-410d-838f-7e5c21ad274c">Steffens<name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName>, mit <persName xml:id="persName_44f4efb1-4d76-4a28-99ab-043e810324af">Ole Bull<name key="PSN0110182" style="hidden" type="person">Bull, Ole Bornemann Johansen (1810-1880)</name></persName> (deshalb schreibe ich Dir nicht.) und die <persName xml:id="persName_12988b68-7632-44c3-9d4e-35a289732afa">Arnim<name key="PSN0109532" style="hidden" type="person">Arnim, Elisabeth (Bettina, Bettine) Catharina Ludovica Magdalena von (1785-1859)</name></persName>, die aussah wie ein Scheusal fraß ihn fast auf vor Liebe, mit sammt ihrer 13jährigen <persName xml:id="persName_587aecaa-c279-42d6-bd40-970cd8555b9d">Tochter<name key="PSN0109536" style="hidden" type="person">Arnim, Ottilie Beate Gisela Walburgis (1827-1889)</name></persName>, (deshalb auch nicht) und bei Tisch bekam ich plötzlich einen Einfall<unclear reason="covering" resp="FMBC">,</unclear> den ich Dir mittheilen muß. (Deshalb also). Ich weiß nicht, war es die Tischnachbarschaft des grimmen <persName xml:id="persName_48816349-dc72-42bb-9a21-d7088d5981d5">Professor Hagen<name key="PSN0120466" style="hidden" type="person">Hagen, Friedrich Heinrich von der (1780-1856)</name></persName>, die mich dar<unclear reason="covering" resp="FMBC">auf</unclear> brachte, oder was sonst, aber mir fiel, w<unclear reason="covering" resp="FMBC">ie</unclear> ein Blitz, ein Operngegenstand für Dich e<unclear reason="covering" resp="FMBC">in,</unclear> der <hi n="1" rend="underline">ganz gewiß</hi> der Rechte ist. Erschrick n<unclear reason="covering" resp="FMBC">icht,</unclear> lache mich auch nicht aus, schüttle auch nicht <add resp="FMBC" type="editors_addition">mit</add> dem Kopfe, wenigstens nicht gleich, sondern lege Dich nach Tisch auf den Sopha, laß<unclear reason="covering" resp="FMBC">e</unclear> Dir von <persName xml:id="persName_3b22ba1d-0fbf-4318-ae93-be10a98c4e46">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> den Kopf kratzen, knurre und schlafe ein, und überlege Dir die Sache,<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> ich glaube gewiß, ich habe Recht.</p> <p style="paragraph_centered"><title xml:id="title_f9ad18f7-f4ef-44f4-a9ab-0879361a0218">Die Nibelungen<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0111501" style="hidden" type="literature">Nibelungenlied (Epos)</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ce347f17-de93-42e5-8a61-35e570baff2e" xml:lang="de ">ein Operngegenstand für Dich … Die Nibelungen – Mendelssohn, der seit Jahren auf der Suche nach einem für ihn geeigneten Opernstoff war, nahm die Anregung seiner Schwester begeistert auf und bat um weitere Details; siehe Brief fmb-1840-11-14-02 (Brief Nr. 2866) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 14. November 1840, Z. 11 f.: »Fenchel, weißt Du wohl, daß ich Deinen Gedanken mit den Nibelungen luminös finde?« und Z. 16 f.: »Thätest Du mir nun wohl den Gefallen die erste freie Mußestunde, die Du hast dazu zu benutzen mir Deine ausführlichere Idee darüber mitzutheilen?« Zu einer Vertonung des Opernstoffs durch Mendelssohn kam es nicht.</note></p> <p style="paragraph_without_indent">es ist ein echt deutscher Stoff zu echt deutscher Musik! Und welche Charactere! Wie Hagen der Nibelungen Hort versenkt, das muß auf dem Theater vorgehn, Scene unter dem Rhein, und das Duett der Meer<gap quantity="5" reason="covering" unit="characters"></gap> in der Donau wird ganz anders klingen, als andre Wasserlieder. Mir steht Vieles davon ganz klar vor Augen, aber ich will jetzt nichts weiter sagen, sondern nur erst einmal hören, was Du überhaupt von der ganzen Idee hältst. Ein Paarmal in meinem Leben habe ich die feste Ueberzeugung gehabt, das etwas, was ich meinte, das Rechte wäre, wozu wäre ich wol sonst eine Drude?<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_0cfbc3d1-d8eb-4f92-b143-9f69665c76e0" xml:lang="de ">Drude – Hexe, altes hexenartiges Weib; siehe Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. II, Leipzig 1860, Sp. 1453.</note> Und das ist Einer von den Fällen. Ich meine, das ist keine Rechthaberei, nicht damit der Hecht nur blau wäre, aber Instinkt, oder wenn Dir das zu gemein ist, Inspiration, oder wenn Dir das zu erhaben, Liebe, die mich manchmal aufs Rechte bringt.</p> <p>Seit <date cert="medium" from="1840-10-26" to="1840-11-03">8 Tagen</date> haben wir das schönste Herbstwetter, zu einiger Compensation für gar zu schlechte Octobertage. <date cert="high" when="1839-11-04">Morgen ein Jahr</date>, reisten wir von <placeName xml:id="placeName_486860b3-19ed-4487-a471-97697b6c0bec">Venedig<settlement key="STM0100176" style="hidden" type="locality">Venedig</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> ab, bei strömendem Regen. <persName xml:id="persName_880614a4-b1dd-4069-a87b-8a048d8893e7">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> geht umher, mit ihrem<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> verbundenen Arm,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ffb5b69c-114f-486d-b938-5c6cd65453b5" xml:lang="de ">Mutter geht umher, mit ihrem verbundenen Arm – Lea Mendelssohn Bartholdy war am 10. Oktober 1840, als sie vor der Tür ihres Sohnes Paul in die Droschke einsteigen wollte, von einem vorbeieilenden Passanten so unglücklich touchiert worden, dass sie stürzte und sich den Arm brach; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198.</note> und die Fatalität hat ihr, Gott sey Dank! nicht geschadet. <persName xml:id="persName_e6b15c08-3936-4764-8fe7-20b684cc0bd2">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> geht auch noch umher,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c6ae176c-3fd4-44ea-8fd2-cb1a26159b92" xml:lang="de ">Rebecka geht auch noch umher – Rebecka Lejeune Dirichlet war hochschwanger. Ihr Sohn Ernst Gustav Paul Lejeune Dirichlet wurde am 9. November 1840 in Berlin geboren.</note> wie ein wandelnder <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> <persName xml:id="persName_3237f727-8a1a-430b-a317-86d4059384e2">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4659afde-e4f8-4c77-af53-7f869261eba8">Albertine<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> sind <date cert="high" when="1840-11-02">gestern</date> auf <date cert="medium" from="1840-11-02" to="1840-11-15">14 Tage</date> <unclear reason="covering" resp="FMBC">nach</unclear> <placeName xml:id="placeName_2d3687fd-7695-485a-9ab3-2d9af6fdb3c8">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gereist, Paul läßt Dich sehr grüßen und Dir sagen, er würde <title>Deinen Brief <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 30. Oktober 1840</name></title> sogleich aus H. beantworten, hier wäre es ihm nicht mehr möglich gewesen. Dein <title xml:id="title_cfe50a8b-1f08-4bc7-a1a3-a67a8bb24f2c">Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_oolkas4s-i99e-ekv7-drjp-vwvjheth9whz"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title> ha<unclear reason="covering" resp="FMBC">be</unclear> ich geübt, aber vor allem möglichen Hauskrem<unclear reason="covering" resp="FMBC">pel</unclear> noch nicht dazu kommen können, es mit Begleitung zu spielen. <date cert="medium" from="1840-10-26" to="1840-11-01">Vorige Woche</date> war wieder <persName xml:id="persName_6e05d05e-e168-4057-83f3-2187b1eedba5">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> unwohl, wir erwarteten bestimmt das Scharlachfieber und hatten schon angefangen Gränzsperre zu be<gap quantity="3" reason="covering" unit="characters"></gap>achten, indessen ist es beim Willen geblieben da ich mich nun durchaus musikalisch unpr<gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap> befinde (in den ersten 14 Tagen konnte ich nicht Energie genug aufbringen, das Liedchen <title xml:id="title_8c4b804e-adc9-49b4-b442-27e93e6f8e39">„Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus„<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name><name key="CRT0113135" style="hidden" type="music">»Hausgarten« (»Hier sind wir denn vorerst ganz still zu Haus«) für Singstimme und Klavier HU 355 (Frühjahr 1840 in Rom, oder früher)</name></title> <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> aufzuschreiben, so habe ich mir eine selt<gap quantity="4" reason="covering" unit="characters"></gap> Aufgabe gestellt, ich lerne die Schlußfuge der <title xml:id="title_bbe433cd-3e93-45a8-abdd-4e387fefd792">Sonate 106 von Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770–1827)</name><name key="CRT0108029" style="hidden" type="music">Klaviersonate B-Dur, op. 106 (»Hammerklavier«)</name></title> auswendig <gap quantity="1" reason="covering" unit="words"></gap> jeden Tag mein Pensum, und das amüsirt mich erstaunlich. Ich höre, Du hast hier die <title xml:id="title_540b2333-6d31-4b8c-a406-6cb7c0b1f250">chromatische Fantasie<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107731" style="hidden" type="music">Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll, BWV 903</name></title> gespielt, was sagst Du zu der Art, wie man uns sonst die Arpegg<unclear reason="covering" resp="FMBC">ios</unclear> hat machen lassen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9573c4cc-958e-4b2a-b400-3eb54bf1925a" xml:lang="de ">chromatische Fantasie … was sagst Du zu der Art, wie man uns sonst die Arpeggios hat machen lassen? – Mendelssohn bezeichnete die Arpeggien in Johann Sebastian Bachs Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll, BWV 903, als deren Haupteffekt und erläuterte ausführlich seine Spielweise, auch anhand von Notenbeispielen; siehe Brief fmb-1840-11-14-02 (Brief Nr. 2866) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 14. November 1840, Z. 28-39.</note> Mir kommt das wie eine<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg><note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_c3a9b324-43b8-49ad-9cb8-6c819e4b69f5" xml:lang="de ">Beginn des Briefteils in GB-Ob, M.D.M. d. 38/119.</note> tyrannische und willkürliche Maaßregel war. <persName xml:id="persName_bc690451-fb6f-4db9-a67e-3cf2bdfdcff1">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> ist sehr betroffen, <placeName xml:id="placeName_6929cd3e-cd78-4278-9c44-7a103ced2659">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nicht so abscheulich finden zu können, wie er sich vorgenommen hatte. Er amüsirt sich eigentlich sehr gut hier, wenn er aber zurückkommt, wird er doch schimpfen, wie ein Rohrsperling. Von der Ausstellung soll ich Dir schreiben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4101203b-46cd-4a25-8aab-f78cd314edb4" xml:lang="de ">Von der Ausstellung soll ich Dir schreiben – Über die Ausstellung in der Königlich Preußischen Akademie der Künste in Berlin hatte sich Fanny Hensel in ihrem Brief vom 28. September 1840 an ihren Bruder negativ geäußert; siehe Brief gb-1840-09-28-01 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 28. September 1840. Daraufhin hatte Mendelssohn einen ausführlicheren Bericht über selbige angefordert; siehe Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840, Z. 65-68.</note> und das setzt mich einigermaßen in Verlegenheit. Im Anfang weißt Du, war ich höchst unsanft dagegen gestimmt, seit aber alle Leute ganz toll und rücksichtslos darauf schimpfen, ärgert mich das, und ich habe mich in die Opposition geworfen, und beweise allen Menschen, daß eine Menge Bilder da sind, über die sie vor 6 Jahren in Entzückungskrämpfe verfallen wären, das ist wahr, aber nichts desto weniger ist die Ausstellung schlecht, das ist leider auch wahr. Es ist eingetreten, was <persName xml:id="persName_2c5e4d0c-16b9-4458-af9d-71ca033326d6">mein Mann<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> ihnen vorher sagte, als natürliche Folge der jährlichen Ausstellungen, Gleichgültigkeit und Ueberdruß von Seiten des Publicums, <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_d9fd8269-1f2f-41ee-9728-bfd1af22947c"><sic resp="writer">Unzulänglichlichkeit</sic><corr resp="editor">Unzulänglichkeit</corr></choice> von Seiten der Künstler, und das gleich auf der Stelle. Nun wollen sie wieder zurück, und die 2jährigen Ausstellungen wieder herstellen, ich zweifle aber sehr, ob das helfen wird, denn ein einmal abgestumpfter Reiz stellt sich nicht so geschwind wieder her. Es muß etwas Anders kommen. Aber was! Bis das ausgemacht ist, sehn wir uns noch, die Eisenbahn wird fertig, die Kammern sind versammelt,<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> die Krisis ist entschieden, Krieg oder Frieden, Leben oder Tod hat gesiegt, es ist manch ein Tag ins Land gegangen, manch ein Mensch geboren, mancher einer gestorben, ich habe Dich, und <persName xml:id="persName_32e92fb4-a2a7-441f-93f6-1e39741b5ac8">Cecile<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und <persName xml:id="persName_edac3121-bd56-4492-9f81-8606f3026717">Carlchen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> und <persName xml:id="persName_e7ef41ee-d765-4753-9fd1-dc89d47b2029">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> öftere male gegrüßt, wie heut, denn zwischen uns bleibt Alles beim Alten, und <seg type="closer">somit lebt wohl, und seyd von <persName xml:id="persName_ea4b3876-6d8b-47e8-8db0-ece3fd5357f4">meinem Manne<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName> schönstens gegrüßt.</seg></p> <signed rend="right">Eure Fanny</signed> </div> </body> </text></TEI>