gb-1840-11-02-01
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Prag, 2. November 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [PRAG. / 2 Nove:], [St. Post / 4 NOV / I. 8-10], Siegel.
Ignaz Moscheles
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Leipzig
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November1840
Schon von der ersten Station aus (nachdem ich Leipzig verlaßen hatte) hätte ich Dir meinen schriftlichen Dank schicken müßen für die glücklichen Tage die Du mir in Leipzig bereitet hast, und nun sind 14 Tage vorüber, ehe es geschah – ich verzeihe mir es nicht – Du aber vermuthlich hast Nachsicht mit mir, wenn ich Dir sage daß das Wiedersehen mit meine LondonAlbum Deiner lieben Frau noch nicht fertig – zu
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Nun lege ich Dir meine Bitte an’s Herz, wegen der Sendung nach Portrait, und ein Päckchen Musikalien an Dich expedirt werden. Das Portrait bitte in dem Rhamen wie früher machen zu laßen, und in dem selben Kästchen in welchem es nach Leipzig gekommen ist verpacken zu laßen. Die Musikalien kommen zu denen die ich bey Dir gelaßen habe. Portrait Musikalien und Sammtkleid bitte ich zusammen nach Adresse: H: Adolph Embden inexpressibles glaube ich
Étuiin welchem ein Paar Ohrringe waren. Wenn sie sich finden, bitte ich Dich sie zu bewahren bis sich eine Gelegenheit findet sie mit sammt dem
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Adresse: Lange Gasse
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Moscheles
Meine herzlichsten Grüße GB-Ob, M.D.M. d. 38/115, fol. 1v.
Meinen vielen Leipziger Freunden meine Grüße besonders an
Prag den 2ten November 1840 Liebster Felix Schon von der ersten Station aus (nachdem ich Leipzig verlaßen hatte) hätte ich Dir meinen schriftlichen Dank schicken müßen für die glücklichen Tage die Du mir in Leipzig bereitet hast, und nun sind 14 Tage vorüber, ehe es geschah – ich verzeihe mir es nicht – Du aber vermuthlich hast Nachsicht mit mir, wenn ich Dir sage daß das Wiedersehen mit meine Mutter, Bruder und andern Verwandten nicht nur meine Zeit sondern meinen Kopf und Herz ganz in Anspruch genommen hat. – Außer Brief schreiben (nach London) konnte ich meine Feder zu nichts musikalischem gebrauchen und somit ist mein Blatt zum Album Deiner lieben Frau noch nicht fertig – zu meinem Liedern ist auch noch nichts gethan. Zu einem eigenen Concert-geben hatte ich keine Lust, aber zu einem Concerte fur im Theater für die hiesige Wohlthätigkeits Anstalten, ließ ich mich bereden. Es fiel nach Wunsch aus. Ich spielte das Pastoral Concert, alte und neue Etuden (von mir) und improvisirte. Die Aufnahme war sehr warm, das Kindermärchen mußte ich wiederholen, und 5 mahl wurde ich heraus gerufen – eine Ehren Zeremonie die mir ganz neu war. – Daß ich durch diesen Zeit Aufwand dem Vergnügen entsagen muß Dich wieder zu sehen thut mir unendlich leid. Ich reise heute Nachmittag von hier ab und nehme den direktesten Weg über Würzburg – Frankfurt und so weiter wie wir gereist haben, ausgenommen daß ich auf ausdrücklichen Befehl meiner Frau über Calais gehe. – Nun lege ich Dir meine Bitte an’s Herz, wegen der Sendung nach Hamburg. Morgen soll von hier das bewußte Portrait, und ein Päckchen Musikalien an Dich expedirt werden. Das Portrait bitte in dem Rhamen wie früher machen zu laßen, und in dem selben Kästchen in welchem es nach Leipzig gekommen ist verpacken zu laßen. Die Musikalien kommen zu denen die ich bey Dir gelaßen habe. Portrait Musikalien und Sammtkleid bitte ich zusammen nach Hamburg zu expediren so bald als möglich unter der Adresse: H: Adolph Embden. Ein Paar inexpressibles glaube ich be in Deinem Hause vergessen zu haben. In die Tasche derselben hatte ich ein Étui in welchem ein Paar Ohrringe waren. Wenn sie sich finden, bitte ich Dich sie zu bewahren bis sich eine Gelegenheit findet sie mit sammt dem Étui an meinen Bruder S. J. Moscheles nach Prag zu schicken. Seine Adresse: Lange Gasse No 731. – Meine Reise Vorbereitungen verhindern mich Dir noch viel zu sagen was ich Dir sagen möchte – man liebt Dich hier sehr. Pixis hat vor einigen Tagen eines Deiner letzten Quartette mit großer Lust gespielt, und wer sich mit Deinem Ruhme am meisten freut ist Dein wahrer Freund I. Moscheles Meine herzlichsten Grüße Deiner lieben Frau, Deinem Schwager und Schwägerin und dem Sänger des Meinen vielen Leipziger Freunden meine Grüße besonders an Schleinitz.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-11-02-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-11-02-01" xml:id="title_ceca0e4f-bc93-42f1-a032-5c2602ae7ddd">Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Prag, 2. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>2. 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Moscheles verbrachte dort zehn Tage im Haus der Familie Mendelssohn. Während dieser Zeit gab Mendelssohn am 13. Oktober 1840 eine private Soirée, bei der David Quartett und Moscheles sein 3. Klavierkonzert g-Moll, op. 60 und eigene Etüden spielte; siehe Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 64. Am 19. Oktober 1840 veranstaltete Mendelssohn im Leipziger Gewandhaus ein privates Konzert mit 300 geladenen Gästen zu Ehren von Moscheles. Die Solisten neben Moscheles und Mendelssohn waren Clara Schumann und Livia Frege. Auf dem Programm standen Beethovens Leonoren-Ouvertüre Nr. 1 C-Dur, op. 138 und Leonoren-Ouvertüre Nr. 3 C-Dur, op. 72b, Mendelssohns Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« op. 42 (MWV A 15) und Konzert-Ouvertüre Nr. 2 Die Hebriden op. 26 (MWV P 7), Moscheles’ »Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92, 3. Klavierkonzert g-Moll, op. 60 und Etüden sowie ein Konzert für drei Klaviere von Johann Sebastian Bach; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1041.</note> und nun sind 14 Tage vorüber,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_848217d5-4f53-4e97-8fb7-a3e7b7a7c5a9" xml:lang="de ">und nun sind 14 Tage vorüber – Ignaz Moscheles war am 20. Oktober 1840 von Leipzig Richtung Prag abgereist; siehe Brief fmb-1840-10-26-02 (Brief Nr. 2839) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 26. Oktober 1840, Z. 45.</note> ehe es geschah – ich verzeihe mir es nicht – Du aber vermuthlich hast Nachsicht mit mir, wenn ich Dir sage daß das Wiedersehen mit meine <persName xml:id="persName_50bf59b3-e67d-4683-b237-0e0212727cf2">Mutter<name key="PSN0113438" style="hidden" type="person">Moscheles, Clarissa (Klara) Popper (um 1765-1842)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4489e368-5d46-4051-9f86-2c476b6512cb">Bruder<name key="PSN0113442" style="hidden" type="person">Moscheles, Simon Joachim (1795-1845)</name></persName> und andern <persName xml:id="persName_36c1266f-3f3a-48b5-9110-619a06d028dd">Verwandten<name key="PSN0113434" style="hidden" type="person">Moscheles, Familie von → Ignaz M.</name></persName> nicht nur meine Zeit sondern meinen Kopf und Herz ganz in Anspruch genommen hat. – Außer Brief schreiben (nach <placeName xml:id="placeName_5ade09cb-f2d5-44d9-bb09-73f3a106738c"><hi rend="latintype">London</hi><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName>) konnte ich meine Feder zu nichts musikalischem gebrauchen und somit ist mein Blatt zum <hi rend="latintype">Album</hi> Deiner lieben Frau noch nicht fertig – zu <title xml:id="title_0d2605f0-0f34-4e42-add2-55cc1aae39fe">meinem Liedern<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110043" style="hidden" type="music">Lieder</name></title> ist auch noch nichts gethan. Zu einem eigenen <hi rend="latintype">Concert</hi>-geben hatte ich keine Lust, aber zu einem <hi rend="latintype">Concerte</hi> <del cert="low" rend="strikethrough" xml:id="del_15086a2d-f3c3-433f-88ca-e54f0ae1a543">fur</del> im <placeName xml:id="placeName_d967d20f-06de-4a14-a55e-4adf3ac59878">Theater<name key="NST0103406" style="hidden" subtype="" type="institution">Königlich Ständisches Theater</name><settlement key="STM0100589" style="hidden" type="locality">Prag</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> für die hiesige Wohlthätigkeits Anstalten,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_78dc58af-d0ba-4b2b-9e34-f7f78e51bc59" xml:lang="de ">Concerte im Theater für die hiesige Wohlthätigkeits Anstalten – Das Wohltätigkeitskonzert in Prag hatte am 31. Oktober 1840 stattgefunden; siehe NZfM 7, Nr. 44, 28. Nov. 1840, S. 176.</note> ließ ich mich bereden. Es fiel nach Wunsch aus.</p> <p>Ich spielte das <title xml:id="title_896ab7e7-d8a5-4f29-9003-d5159e5ab68d"><hi rend="latintype">Pastoral Concert</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name></title>, <title xml:id="title_ccc88294-b711-4f5c-aeae-10dca2cc9969">alte und neue <hi rend="latintype">Etuden</hi> (von mir)<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110026" style="hidden" type="music">Etüden</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b61e3660-57a8-443a-ab36-4fe6a7e59a34" xml:lang="de ">Ich spielte das Pastoral Concert, alte und neue Etuden (von mir) – Moscheles hatte in dem Konzert am 31. Oktober 1840 sein 8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale), die Etüden Allegro brillante, Vivace und Scherzoso sowie Zorn op. 95/1, Versöhnung op. 95/2, Widerspruch op. 95/3 und Kindermärchen op. 95/5 gespielt; siehe AMZ 42, Nr. 50, 9. Dezember 1840, Sp. 1034 f.</note> und improvisirte. Die Aufnahme war sehr warm, das <title xml:id="title_e77237e0-4b8a-442c-b4c2-4010f107cb62">Kindermärchen<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0113134" style="hidden" type="music">Kindermärchen op. 95/5</name></title> mußte ich wiederholen, und 5 mahl wurde ich heraus gerufen – eine Ehren Zeremonie die mir ganz neu war. – Daß ich durch diesen Zeit Aufwand dem Vergnügen entsagen muß Dich wieder zu sehen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_992b580a-cbd4-4ba2-b8c1-23158e3dc739" xml:lang="de ">dem Vergnügen entsagen muß Dich wieder zu sehen – Moscheles hatte in Erwägung gezogen, auf dem Rückweg von Prag, beim vierten Abonnementkonzert der Saison 1840/41 im Saal des Leipziger Gewandhauses mitzuwirken; siehe Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 66. Doch blieb er länger in Prag und fuhr nicht über Leipzig zurück nach London.</note> thut mir unendlich leid. Ich reise <date cert="high" when="1840-11-02" xml:id="date_b239d95a-126a-4b33-b076-fe7ee6b79925">heute</date> Nachmittag von hier ab und nehme den direktesten Weg über <placeName xml:id="placeName_05dd3f8b-54a9-4eba-96f7-061b41f93c2a">Würzburg<settlement key="STM0103846" style="hidden" type="locality">Würzburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> – <placeName xml:id="placeName_e853a3c6-b9b6-4c6e-bf09-ef0111f920b8">Frankfurt<settlement key="STM0100204" style="hidden" type="locality">Frankfurt a. M.</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und so weiter wie wir gereist haben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a0ed0480-14f1-4637-b641-302823364939" xml:lang="de ">wie wir gereist haben – Moscheles, Mendelssohn und Chorley waren von London über Dover, Ostende, Lüttich, Aachen, Düren, Köln, Koblenz und Mainz nach Frankfurt a. M. gereist; siehe Moscheles, Aus Moscheles’ Leben, Bd. 2, S. 58-61.</note> ausgenommen daß ich auf ausdrücklichen Befehl <persName xml:id="persName_c3f37149-356b-485b-b28b-103f2b8b9c8d">meiner Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> über <placeName xml:id="placeName_0c5a9d60-3093-41b4-8998-07120232e0ec"><hi rend="latintype">Calais</hi><settlement key="STM0100605" style="hidden" type="locality">Calais</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> gehe. –</p> <p>Nun lege ich Dir meine Bitte an’s Herz, wegen der Sendung nach <placeName xml:id="placeName_bb1d83c7-3381-473d-a5da-6ed47596dfaf">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. <date cert="high" when="1840-11-03" xml:id="date_3c502c07-bb95-4956-b89a-32ddcf5c4f16">Morgen</date> soll von hier das bewußte <hi rend="latintype">Portrait</hi>, und ein Päckchen Musikalien an Dich expedirt werden. Das <hi rend="latintype">Portrait</hi> bitte in dem Rhamen wie früher machen zu laßen, und in dem selben Kästchen in welchem es nach Leipzig gekommen ist verpacken zu laßen. Die Musikalien kommen zu denen die ich bey Dir gelaßen habe. <hi rend="latintype">Portrait</hi> Musikalien und Sammtkleid bitte ich zusammen nach <placeName xml:id="placeName_c7d4e61d-debb-4f47-8515-2d6286be1025">Hamburg<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zu expediren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_0f2efe3a-2f58-4daf-9142-6462281f9b7e" xml:lang="de ">Portrait Musikalien und Sammtkleid bitte ich zusammen nach Hamburg zu expediren – Am 19. November 1840 schickte Felix Mendelssohn Bartholdy sowohl die zwischenzeitlich aus Prag erhaltene Sendung als auch die von Moscheles bei seinem Leipziger Aufenthalt im Hause Mendelssohns vergessenen Gegenstände an dessen Schwiegervater Adolph Embden, der diese weiter nach London befördern sollte; siehe Brief fmb-1840-11-19-01 (Brief Nr. 2878) Felix Mendelssohn Bartholdy an Adolph Embden in Hamburg, Leipzig, 19. November 1840.</note> <add place="above">so bald als möglich<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> unter der <hi rend="latintype">Adresse</hi>: H: <persName xml:id="persName_53a45582-b964-451d-a933-3321ae73f195"><hi rend="latintype">Adolph Embden</hi><name key="PSN0110899" style="hidden" type="person">Embden, Adolph Abraham (1780-1855)</name></persName>.<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Ein Paar <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_978aca79-4594-41a2-8967-359807051fc3" xml:lang="en">inexpressibles</foreign></hi> glaube ich <del cert="low" rend="strikethrough" xml:id="del_c319a2dd-5dfd-43f2-8840-0389597b6406">be</del> in Deinem Hause vergessen zu haben. In die Tasche derselben hatte ich ein <hi rend="latintype">Étui</hi> in welchem ein Paar Ohrringe waren. Wenn sie sich finden, bitte ich Dich sie zu bewahren bis sich eine Gelegenheit findet sie mit sammt dem <hi rend="latintype">Étui</hi> an meinen Bruder <persName xml:id="persName_a41f0581-61eb-46d7-8018-8fe1c75f3dcc"><hi rend="latintype">S</hi>. <hi rend="latintype">J</hi>. <hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113442" style="hidden" type="person">Moscheles, Simon Joachim (1795-1845)</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_b984b807-82e6-4092-9dd2-0c3d65d832b9">Prag<settlement key="STM0100589" style="hidden" type="locality">Prag</settlement><country style="hidden">Böhmen</country></placeName> zu schicken. Seine <hi rend="latintype">Adresse</hi>: Lange Gasse <hi rend="latintype">N<hi rend="superscript">o</hi></hi> 731. –</p> <closer rend="left">Meine Reise Vorbereitungen verhindern mich Dir noch viel zu sagen was ich Dir sagen möchte – man liebt Dich hier sehr. <persName xml:id="persName_d1850969-aade-421b-8588-ce7430055573"><hi rend="latintype">Pixis</hi><name key="PSN0119218" style="hidden" type="person">Pixis, Friedrich Wilhelm (1785-1842)</name></persName> hat vor einigen Tagen <title xml:id="title_28b4936b-5657-4b05-9472-813232588909"><title xml:id="title_70ca6751-6490-4959-9363-0e5df68983d9">eines Deiner letzten <hi rend="latintype">Quartette</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_eb071dde-84fc-43d2-aaae-1a5a19f3159f"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list></title><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_00da36f1-be37-4aaa-89a2-6052d1db6c34"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100635" style="hidden">Drei Streichquartette, 1839/1840; enthält MWV R 30, R 26 und R 28<idno type="MWV">SD 19</idno><idno type="op">44</idno></name></title> mit großer Lust gespielt, und wer sich mit Deinem <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> Ruhme am meisten freut ist Dein wahrer Freund</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I</hi>. <hi rend="latintype">Moscheles</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_393275de-96ce-4527-93b5-34b2ad347ba6"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_09eff4cd-0a01-43af-a4e3-ad59d35733ab">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_ea1d9030-2ed5-4364-8f9d-058dab5ed578">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Meine herzlichsten Grüße <persName xml:id="persName_4c50db99-e148-4413-be30-9b1b12263cc1">Deiner lieben Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, <persName xml:id="persName_fbe866f2-751b-424a-95c5-4599983c64f9">Deinem Schwager<name key="PSN0114772" style="hidden" type="person">Schunck, Julius (1809-1889)</name></persName> und <persName xml:id="persName_4337da14-80d7-4e64-8cff-ecc177fef102">Schwägerin<name key="PSN0114771" style="hidden" type="person">Schunck, Julie Sophie (1816-1875)</name></persName> und dem <persName xml:id="persName_917acab9-6ef0-4107-a9f6-783717f40022">Sänger<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> des <figure style="left" subtype="inline_graphic" type="notated_Music" xml:id="figure_e1cc6213-f9fd-4bd4-b919-065e99be85a2"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1840-11-02-01-N-001.jpg"></graphic><head style="display_none">GB-Ob, M.D.M. d. 38/115, fol. 1v.</head><figDesc style="display_none">Notennotat des preußischen Posthornsignals</figDesc></figure></p> <p>Meinen vielen Leipziger Freunden meine Grüße besonders an <persName xml:id="persName_fb0662b4-02d9-4a1a-b94f-14f73125658d">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName>.</p> </div> </body> </text></TEI>