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gb-1840-10-30-01

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Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 30. Oktober 1840 Nachricht sollst Du heut haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen, doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 27. Oktober 1840 unbekannt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/113. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 30. Oktober 1840 Nachricht sollst Du heut haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen, doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 30/10], [R22 / 30/ ? / No5], [St. Post / 31 OCT / IV.2-4], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

30. Oktober 1840 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Dr. F. Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin d. 30sten October.

Nachricht sollst Du heut haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen,muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen – Lea Mendelssohn Bartholdy war am 10. Oktober 1840, als sie vor der Tür ihres Sohnes Paul in die Droschke einsteigen wollte, von einem vorbeieilenden Passanten so unglücklich touchiert worden, dass sie stürzte und sich den Arm brach; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198. doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit dem einenm Arm behelfen; zieht sich mit Hülfe der Zähne den einen Handschuh an, und wird hoffentlich Dir noch selbst ein paar Zeilen schreiben, wenn es die große Cour erlaubt, die sich gewöhnlich Vormittags bei ihr versammelt. Seit zwei Tagen, wo die Sonne scheint, führe ich sie auf dem Hofe spatzieren, wobei ich nie verfehle, Gellerts Fabel vom Blinden und Lahmen<name key="PSN0111331" style="hidden" type="author">Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769)</name><name key="CRT0113133" style="hidden" type="literature">Der Blinde und der Lahme</name> zu citiren. Ich armer Mann kann selbst kaum gehn,Ich armer Mann kann selbst kaum gehn – Leicht modifiziertes Zitat aus Christian Fürchtegott Gellerts Fabel Der Blinde und der Lahme, Z.: »Ich armer Mann kann selbst nicht gehen«. Rebecka Lejeune Dirichlet war hochschwanger. will aber doch in einer Stunde zu PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hinfahren, ihm zu gratuliren,zu Paul hinfahren, ihm zu gratuliren – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte am 30. Oktober 1840 Geburtstag. und denke noch den Abend bei MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) PaulsMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879), HeidemannsHeydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H., WoringensWoringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-) und SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) zu genießen. Besagter Schleinitz, der mit Hülfe der Eisenbahn 3 Tage nach Berlin gereiset ist, hat die Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name> und die allerliebsten Nadelkästchenhat die Briefe und die allerliebsten Nadelkästchen – Schleinitz hatte zwei Briefe im Gepäck, den Brief von Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 24. Oktober 1840 (D-B, Musikabteilung, MA Ep. 493) und den Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840. Darüber hinaus überbrachte er auch noch ein Paket; siehe Brief fmb-1840-10-27-02 (Brief Nr. 2842) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 27. Oktober 1840, Z. 40 f.: »Hat er Ceciles Brief an Dich, und meinen an Fanny, und das Paketchen richtig abgegeben[?]« Das Paket enthielt Nadelkästchen, ein Geschenk für Mendelssohns Schwestern von Anna Joanna Alexander. richtig überbracht. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) hat ihn gestern auf das MuseumKönigliches MuseumBerlinDeutschland geführt und WaagenWaagen, Gustav Friedrich (1794-1886) vorgestellt, der ihm dort die honneurs gemacht hat, und dann hat er einen pot de fortune bei uns gegessen, anders als in demselben Augenblicke können wir jetzt Niemanden bitten. Er bekannte, er sey in einem Grimm daß er Vieles in Berlin nicht ganz so abscheulich finden kann, wie er gern wollte, und rächt sich |2| durch die Behauptung, bei JostyCafé JostyBerlinDeutschland sei die Chocolade schlecht, und es sey zu kalt, um bei KranzlerKranzlerBerlinDeutschland Eis zu essen, diese Gerüchte bedürfen keiner Widerlegung, sagt die Vossische Zeitung<name key="PSN0118536" style="hidden" type="author">Voß, Christian Friedrich</name><name key="CRT0111868" style="hidden" type="periodical">Vossische Zeitung (Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen)</name>. A propos von der, es ist mir sehr lieb, daß die 20 Meilen zwischen hier und Leipzig keinen Unterschied in unserm Urtheile über Friedr. Wilh. den SchwätzerPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) hervorbringen. Pfiffig ist der Mann aber und ein guter Comödiant, wie schön macht er unbedeutende Concessionen an die liberale Partei, die doch zugleich den größten Eclat machen. So hat er der Stadt AchenAachenDeutschland die Portraits von NapoleonFrankreich, Napoléon I. Bonaparte von (1769-1821) und JosephineFrankreich, Marie Josephe Rose (Josephine) Bonaparte von (1763-1814) wieder geschenkt, die der hochseel.Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840) 1815 von dort mitnahm, und ArndtsArndt, Ernst Moritz (1769-1860) Wiedereinsetzung schadet ihm eben auch nicht viel, der macht höchstens seine Partei lächerlich. Aber so ist unser gutes Volk! Hätten sie eine Verfassung gehabt, er hätte sie ihnen ruhig wegnehmen können, nachdem er huldvoll gesprochen und 3/4 Berlin zum Ball eingeladen hatte. Ach es ist jetzt ein traurig Lied, man darf nicht weiter sehen, als seine eignen 4 Mauern. Nach Deinen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b0cbeb17-da45-42e6-8d8b-7dd559c8abbf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100967" style="hidden">Lieder<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name> hat mir Schleinitz wieder die Sehnsucht sehr rege gemacht, aber davon spreche ich gar nicht, erst muß ich übern Berg seyn. Halte mir manchmal den Daumen, es trifft vielleicht gerade zu. Tausend Grüße der CecileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und den KindernMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897).

Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)

N. S. Wenn eins Dich trösten kann über die zu wenigen Spritzkuchen; beim KönigPreußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861) sind sämmtliche Gäste verhungert, weil statt der Thomaner 800 Leutnants und Fähndriche allen Vorrath in Backen- und Rocktaschen steckten.

|3| Wenn Du nach EnglandGroßbritannienGroßbritannien schreibst bitte, bedanke mich bei Miss JoannaAlexander, Anna-Joanna (1793-1859), ich lasse mich wirklich sehr freuen daß sie noch an uns denkt, aber zu einem Englischen Briefe bin ich nicht capabel jetzunder.jetzunder – vermutlich zusammengesetzt aus »jetzund« und »her«; vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. IV,2, Leipzig 1877, Sp. 2325.

Rebecka Lejeune Dirichlet
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)

Wär ich nicht ein armer Invalide, so hätt ich Euch, herzlieben KinderMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)! längst geschrieben und für Eure Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-27-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 27. Oktober 1840</name> gedankt.für Eure Briefe gedankt – Gemeint sind die Briefe, die Felix und Cécile Mendelssohn Bartholdy nach Lea Mendelssohn Bartholdys Armbruch am 10. Oktober 1840 an sie schickten: Brief fmb-1840-10-14-01 (Brief Nr. 2829) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 14. Oktober 1840, Brief fmb-1840-10-15-01 (Brief Nr. 2830) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 15. Oktober 1840, Brief Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 24. Oktober 1840 (D-B, Musikabteilung, MA Ep. 493), und Brief fmb-1840-10-27-02 (Brief Nr. 2842) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 27. Oktober 1840. Es bedarf aber zu vieler Anstalten, um einige Worte schmieren zu können. – SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) ist leider zu ungünstiger Zeit gekommen; weder die erwartungsvolle RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858), noch meine Einarmigkeit, noch FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) deren KindHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) krank war und uns gar das Scharlachfieber fürchten ließ, erlaubten irgend einem von uns, ihn nach Würden zu ehren. Diesmal muß er mit gutem Willen zufrieden sein. Nimm ja Deine holden Glieder in Acht o Felice del mio cor! Man ist ein erbärmlicher Wicht; ich muß mich führen laßen wie ein Kind, mein Eßen vorschneiden laßen – kurz, es ist ein fataler accident, und ich fühle, wie mein europäisches Piedestalgleichgewicht erschüttert ist. Trotz allem finde ich diesen Zufall doch beßer als eine Krankheit, denn ich kann am Gespräch Theil nehmen, und weiß mich innerlich wohl. – Daß eben um diese Zeit so viele angenehme Fremde hier waren, verdrießt mich besonders. – Danke MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) für seinen Brief und die Zeitungen: das gab eine erquickliche Bettlecture. (8 Tage mußte ich unverbunden liegen.) PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) reist in einigen Tagen mit Alb.Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) nach Hamb.HamburgDeutschland hoffentlich nicht auf lange. Onkel JosephMendelssohn, Joseph (1770-1848) ist seit 10 Tagen hier und hat der brokenarmed one die seltne Ehre seines Besuchs geschenkt. – SchleinitzSchleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881) kann mir nicht genug von den KindernMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) erzählen: God bless the little angels! Ich schicke MariechenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) durch ihn eine kleine Taße und Dir das Weimar-Album<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0113083" style="hidden" type="literature">Weimars Album zur vierten Säcularfeier der Buchdruckerkunst am 24. Juni 1840</name>. – Antonie NöldechenNöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896) besucht uns eben zum 1. mal seit ihrem Scharlachfieber, die gute Seele weinte vor Rührung beim Wiedersehen. – Laß doch MühlenfelsMühlenfels, Ludwig von (1793-1861) gelegentlich wißen, daß es mir mit seinem schwedischen Major HazeliusHazelius, Johan August Johansson (1797 -1871) auch sehr unglücklich ergangen, ich hatte ihn eingeladen und mußte absagen laßen. Tausend Schönes für die geliebte CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853), küß die KinderMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) und laßt bald v. Euch hören, ich werde mit Zinsen zahlen sobald mein Arm wieder mein Reich ist. – Dein Brief an Fanny<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name> war schön und ein Wort zur Zeit: sie kann sich noch nicht recht ins zu Haus finden. Grüß DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) und Julie.

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin d. 30sten October. Nachricht sollst Du heut haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen, doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit dem einem Arm behelfen; zieht sich mit Hülfe der Zähne den einen Handschuh an, und wird hoffentlich Dir noch selbst ein paar Zeilen schreiben, wenn es die große Cour erlaubt, die sich gewöhnlich Vormittags bei ihr versammelt. Seit zwei Tagen, wo die Sonne scheint, führe ich sie auf dem Hofe spatzieren, wobei ich nie verfehle, Gellerts Fabel vom Blinden und Lahmen zu citiren. Ich armer Mann kann selbst kaum gehn, will aber doch in einer Stunde zu Paul hinfahren, ihm zu gratuliren, und denke noch den Abend bei Mutter Pauls, Heidemanns, Woringens und Schleinitz zu genießen. Besagter Schleinitz, der mit Hülfe der Eisenbahn 3 Tage nach Berlin gereiset ist, hat die Briefe und die allerliebsten Nadelkästchen richtig überbracht. Dirichlet hat ihn gestern auf das Museum geführt und Waagen vorgestellt, der ihm dort die honneurs gemacht hat, und dann hat er einen pot de fortune bei uns gegessen, anders als in demselben Augenblicke können wir jetzt Niemanden bitten. Er bekannte, er sey in einem Grimm daß er Vieles in Berlin nicht ganz so abscheulich finden kann, wie er gern wollte, und rächt sich durch die Behauptung, bei Josty sei die Chocolade schlecht, und es sey zu kalt, um bei Kranzler Eis zu essen, diese Gerüchte bedürfen keiner Widerlegung, sagt die Vossische Zeitung. A propos von der, es ist mir sehr lieb, daß die 20 Meilen zwischen hier und Leipzig keinen Unterschied in unserm Urtheile über Friedr. Wilh. den Schwätzer hervorbringen. Pfiffig ist der Mann aber und ein guter Comödiant, wie schön macht er unbedeutende Concessionen an die liberale Partei, die doch zugleich den größten Eclat machen. So hat er der Stadt Achen die Portraits von Napoleon und Josephine wieder geschenkt, die der hochseel. 1815 von dort mitnahm, und Arndts Wiedereinsetzung schadet ihm eben auch nicht viel, der macht höchstens seine Partei lächerlich. Aber so ist unser gutes Volk! Hätten sie eine Verfassung gehabt, er hätte sie ihnen ruhig wegnehmen können, nachdem er huldvoll gesprochen und 3/4 Berlin zum Ball eingeladen hatte. Ach es ist jetzt ein traurig Lied, man darf nicht weiter sehen, als seine eignen 4 Mauern. Nach Deinen hat mir Schleinitz wieder die Sehnsucht sehr rege gemacht, aber davon spreche ich gar nicht, erst muß ich übern Berg seyn. Halte mir manchmal den Daumen, es trifft vielleicht gerade zu. Tausend Grüße der Cecile und den Kindern.
N. S. Wenn eins Dich trösten kann über die zu wenigen Spritzkuchen; beim König sind sämmtliche Gäste verhungert, weil statt der Thomaner 800 Leutnants und Fähndriche allen Vorrath in Backen- und Rocktaschen steckten.
 Wenn Du nach England schreibst bitte, bedanke mich bei Miss Joanna, ich lasse mich wirklich sehr freuen daß sie noch an uns denkt, aber zu einem Englischen Briefe bin ich nicht capabel jetzunder.
Rebecka Lejeune Dirichlet
Wär ich nicht ein armer Invalide, so hätt ich Euch, herzlieben Kinder! längst geschrieben und für Eure Briefe gedankt. Es bedarf aber zu vieler Anstalten, um einige Worte schmieren zu können. – Schleinitz ist leider zu ungünstiger Zeit gekommen; weder die erwartungsvolle Rebecka, noch meine Einarmigkeit, noch Fanny deren Kind krank war und uns gar das Scharlachfieber fürchten ließ, erlaubten irgend einem von uns, ihn nach Würden zu ehren. Diesmal muß er mit gutem Willen zufrieden sein. Nimm ja Deine holden Glieder in Acht o Felice del mio cor! Man ist ein erbärmlicher Wicht; ich muß mich führen laßen wie ein Kind, mein Eßen vorschneiden laßen – kurz, es ist ein fataler accident, und ich fühle, wie mein europäisches Piedestalgleichgewicht erschüttert ist. Trotz allem finde ich diesen Zufall doch beßer als eine Krankheit, denn ich kann am Gespräch Theil nehmen, und weiß mich innerlich wohl. – Daß eben um diese Zeit so viele angenehme Fremde hier waren, verdrießt mich besonders. – Danke Moscheles für seinen Brief und die Zeitungen: das gab eine erquickliche Bettlecture. (8 Tage mußte ich unverbunden liegen. ) Paul reist in einigen Tagen mit Alb. nach Hamb. hoffentlich nicht auf lange. Onkel Joseph ist seit 10 Tagen hier und hat der brokenarmed one die seltne Ehre seines Besuchs geschenkt. – Schleinitz kann mir nicht genug von den Kindern erzählen: God bless the little angels! Ich schicke Mariechen durch ihn eine kleine Taße und Dir das Weimar-Album. – Antonie Nöldechen besucht uns eben zum 1. mal seit ihrem Scharlachfieber, die gute Seele weinte vor Rührung beim Wiedersehen. – Laß doch Mühlenfels gelegentlich wißen, daß es mir mit seinem schwedischen Major Hazelius auch sehr unglücklich ergangen, ich hatte ihn eingeladen und mußte absagen laßen. Tausend Schönes für die geliebte Cécile, küß die Kinder und laßt bald v. Euch hören, ich werde mit Zinsen zahlen sobald mein Arm wieder mein Reich ist. – Dein Brief an Fanny war schön und ein Wort zur Zeit: sie kann sich noch nicht recht ins zu Haus finden. Grüß David und Julie.
Lea Mendelssohn Bartholdy          
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Oktober 1840</title> <incipit>Nachricht sollst Du heut haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen, doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc><p>1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 Adresse von Lea Mendelssohn Bartholdys Hand, 3 Poststempel [BERLIN 5-6 / 30/10], [R22 / 30/ ? / No5], [St. Post / 31 OCT / IV.2-4], Siegel.</p><handDesc hands="2"><p>Rebecka Lejeune Dirichlet, Lea Mendelssohn Bartholdy</p></handDesc><accMat><listBibl><bibl type="none"></bibl></listBibl></accMat></physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>30. Oktober 1840</creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0113260" resp="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_be028c47-7f96-40ef-a350-68d9114a1e2f"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_4a665994-97a8-49a1-9513-f374a6bc01da">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_ad6e2f17-ad5d-48e4-8f91-ea01a2f19442"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address" xml:id="div_7d8612e0-52d1-4377-92ce-5d9212246fa0"> <head> <address> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">Dr</hi>. F. Mendelssohn Bartholdy</addrLine> <addrLine>Leipzig</addrLine> <addrLine>frei</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_2d7ecc99-a7b6-4173-b8a3-eb9b3e5c80e0"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_1a12a4b1-5ee6-498e-a63b-85d10bfec2bd">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_c10937e5-bd18-4449-936c-537afa24858e">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d. <date cert="high" when="1840-10-30" xml:id="date_861d8e5c-82e9-44ff-906d-c2f923713a99">30sten October</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent">Nachricht sollst Du <date cert="high" when="1840-10-30" xml:id="date_540c3faf-dbf6-44c9-8c2f-25b3604c9a8c">heut</date> haben, wenn auch nur durch mich, und zwar gute; freilich muß <persName xml:id="persName_84520113-f661-4008-9e64-1139b0cbc762">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a81f5735-a497-49da-adf8-4bcae60bae33" xml:lang="de ">muß Mutter den Arm noch mehrere Wochen lang verbunden tragen – Lea Mendelssohn Bartholdy war am 10. Oktober 1840, als sie vor der Tür ihres Sohnes Paul in die Droschke einsteigen wollte, von einem vorbeieilenden Passanten so unglücklich touchiert worden, dass sie stürzte und sich den Arm brach; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198.</note> doch ist sie wohl, und lernt schon sehr geschickt sich mit dem eine<choice resp="writer" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_1e7690e6-39ce-40d3-8005-cf5f0e3134b2"><corr resp="writer">n</corr><sic resp="writer">m</sic></choice> Arm behelfen; zieht sich mit Hülfe der Zähne den einen Handschuh an, und wird hoffentlich Dir noch selbst ein paar Zeilen schreiben, wenn es die große <foreign xml:id="foreign_220b2452-a6f9-4fcd-8add-bf95e9819b27" xml:lang="fr">Cour</foreign> erlaubt, die sich gewöhnlich Vormittags bei ihr versammelt. Seit zwei Tagen, wo die Sonne scheint, führe ich sie auf dem Hofe spatzieren, wobei ich nie verfehle, <title xml:id="title_cf8b7ffa-5586-4380-bd1f-1a898301c2af">Gellerts Fabel vom Blinden und Lahmen<name key="PSN0111331" style="hidden" type="author">Gellert, Christian Fürchtegott (1715-1769)</name><name key="CRT0113133" style="hidden" type="literature">Der Blinde und der Lahme</name></title> zu citiren. Ich armer Mann kann selbst kaum gehn,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e61fc23f-139d-412f-9c52-b9267b582102" xml:lang="de ">Ich armer Mann kann selbst kaum gehn – Leicht modifiziertes Zitat aus Christian Fürchtegott Gellerts Fabel Der Blinde und der Lahme, Z.: »Ich armer Mann kann selbst nicht gehen«. Rebecka Lejeune Dirichlet war hochschwanger.</note> will aber doch in einer Stunde zu <persName xml:id="persName_902e5ab6-532f-42c6-9776-8f6428c5a541">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hinfahren, ihm zu gratuliren,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8fed4199-7377-499c-a8c9-0447eae7d7c7" xml:lang="de ">zu Paul hinfahren, ihm zu gratuliren – Paul Mendelssohn Bartholdy hatte am 30. Oktober 1840 Geburtstag.</note> und denke noch den Abend bei <persName xml:id="persName_ebd56480-810b-4461-bdc6-39f7b0364471">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> <persName xml:id="persName_1324cd5b-97ab-488e-923f-f9653e9a0aec">Pauls<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name><name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName>, <persName xml:id="persName_4d13b407-4bea-4c73-a2a7-98752bf04319">Heidemanns<name key="PSN0111958" style="hidden" type="person">Heydemann, Familie von → Albert Gustav H. und → Ludwig Eduard H.</name></persName>, <persName xml:id="persName_70201c25-18f9-4b2d-a024-cefc35c6637f">Woringens<name key="PSN0115873" style="hidden" type="person">Woringen, Familie von → Georgius Otto Philippus von W. (-)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9f259573-d981-41e0-b14a-7c19b9f0de07">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> zu genießen. Besagter Schleinitz, der mit Hülfe der Eisenbahn 3 Tage nach Berlin gereiset ist, hat <title xml:id="title_dd56e0c9-c01e-41ec-b226-694e75f84e50">die Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name></title> und die allerliebsten Nadelkästchen<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b8fa7f9d-c87e-4014-ad4f-308450747b6e" xml:lang="de ">hat die Briefe und die allerliebsten Nadelkästchen – Schleinitz hatte zwei Briefe im Gepäck, den Brief von Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 24. Oktober 1840 (D-B, Musikabteilung, MA Ep. 493) und den Brief fmb-1840-10-25-01 (Brief Nr. 2837) Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin, Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840. Darüber hinaus überbrachte er auch noch ein Paket; siehe Brief fmb-1840-10-27-02 (Brief Nr. 2842) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 27. Oktober 1840, Z. 40 f.: »Hat er Ceciles Brief an Dich, und meinen an Fanny, und das Paketchen richtig abgegeben[?]« Das Paket enthielt Nadelkästchen, ein Geschenk für Mendelssohns Schwestern von Anna Joanna Alexander.</note> richtig überbracht. <persName xml:id="persName_699e945a-12b0-4e4f-8ce8-4e886b9808da">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> hat ihn <date cert="high" when="1840-10-29" xml:id="date_8c2fe973-54d7-4ed5-b334-ba5673f0f6cd">gestern</date> auf das <placeName xml:id="placeName_3c96265a-1885-46e3-a179-85212d3ae8ec">Museum<name key="NST0100216" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Museum</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> geführt und <persName xml:id="persName_48b5bed3-19cc-4a8a-aa58-7c8481a881d9"><hi rend="latintype">Waagen</hi><name key="PSN0115575" style="hidden" type="person">Waagen, Gustav Friedrich (1794-1886)</name></persName> vorgestellt, der ihm dort die <hi rend="latintype">honneurs</hi> gemacht hat, und dann hat er einen <hi rend="latintype">pot de fortune</hi> bei uns gegessen, anders als in demselben Augenblicke können wir jetzt Niemanden bitten. Er bekannte, er sey in einem Grimm daß er Vieles in Berlin nicht ganz so abscheulich finden kann, wie er gern wollte, und rächt sich<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>durch die Behauptung, bei <placeName xml:id="placeName_27546720-7468-4c33-b002-b9a19bf77a6a"><hi rend="latintype">Josty</hi><name key="NST0103282" style="hidden" subtype="" type="institution">Café Josty</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sei die Chocolade schlecht, und es sey zu kalt, um bei <placeName xml:id="placeName_28021584-9e6d-410c-b057-ec382ab830ab"><hi rend="latintype">Kranzler</hi><name key="NST0100366" style="hidden" subtype="" type="institution">Kranzler</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> Eis zu essen, diese Gerüchte bedürfen keiner Widerlegung, sagt die <title xml:id="title_22c35f30-75f4-4811-aa4f-8fdb79a914f2">Vossische Zeitung<name key="PSN0118536" style="hidden" type="author">Voß, Christian Friedrich</name><name key="CRT0111868" style="hidden" type="periodical">Vossische Zeitung (Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen)</name></title>. <foreign xml:id="foreign_6b8336d4-d1db-4733-8da5-a51592ff0fa5" xml:lang="fr">A propos</foreign> von der, es ist mir sehr lieb, daß die 20 Meilen zwischen hier und Leipzig keinen Unterschied in unserm Urtheile über <persName xml:id="persName_4fff34be-3d87-4fd8-9dbb-02c993e82cef">Friedr. Wilh. den Schwätzer<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> hervorbringen. Pfiffig ist der Mann aber und ein guter Comödiant, wie schön macht er unbedeutende Concessionen an die liberale Partei, die doch zugleich den größten Eclat machen. So hat er der Stadt <placeName xml:id="placeName_97f76945-5f25-4684-b74f-71a89e8feb98">Achen<settlement key="STM0100106" style="hidden" type="locality">Aachen</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> die Portraits von <persName xml:id="persName_d513cb88-ee26-45d2-bac6-a99be84fad65"><hi rend="latintype">Napoleon</hi><name key="PSN0111152" style="hidden" type="person">Frankreich, Napoléon I. Bonaparte von (1769-1821)</name></persName> und <persName xml:id="persName_7a5c33cb-5643-44ab-9da0-b2e9e12c4c69"><hi rend="latintype">Josephine</hi><name key="PSN0120465" style="hidden" type="person">Frankreich, Marie Josephe Rose (Josephine) Bonaparte von (1763-1814)</name></persName> wieder geschenkt, die der <persName xml:id="persName_daa2e8b2-2b82-4e8b-a7c9-47857779ca8a">hochseel.<name key="PSN0113989" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm III. von (1770-1840)</name></persName> 1815 von dort mitnahm, und <persName xml:id="persName_c89033eb-0175-499a-afe6-1223524f4e22">Arndts<name key="PSN0109527" style="hidden" type="person">Arndt, Ernst Moritz (1769-1860)</name></persName> Wiedereinsetzung schadet ihm eben auch nicht viel, der macht höchstens seine Partei lächerlich. Aber so ist unser gutes Volk! Hätten sie eine Verfassung gehabt, er hätte sie ihnen ruhig wegnehmen können, nachdem er huldvoll gesprochen und <formula rend="fraction_slash"><hi rend="supslash">3</hi><hi rend="barslash">/</hi><hi rend="subslash">4</hi></formula> Berlin zum Ball eingeladen hatte. Ach es ist jetzt ein traurig Lied, man darf nicht weiter sehen, als seine eignen 4 Mauern. Nach <title xml:id="title_c33685bd-c6f0-4e39-af87-3d87e909fed7">Deinen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_b0cbeb17-da45-42e6-8d8b-7dd559c8abbf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100967" style="hidden">Lieder<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> hat mir <hi rend="latintype">Schleinitz</hi> wieder die Sehnsucht sehr rege gemacht, aber davon spreche ich gar nicht, erst muß ich übern Berg seyn. Halte mir manchmal den Daumen, es trifft vielleicht gerade zu. Tausend Grüße der <persName xml:id="persName_c67b6bf2-8643-4fc8-80b4-ad06127a2c20"><hi rend="latintype">Cecile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und den <persName xml:id="persName_09e0a803-394a-4294-ab25-080bf93b6c1c">Kindern<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>.</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_11c242cb-98ee-45bf-be0e-4c9360574605"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_594cbfa0-6c10-4113-b6fa-66c7f3ef14a1">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_bd77f3c3-1f2d-4e5a-9c07-20c255c5dcff">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">N. S. Wenn eins Dich trösten kann über die zu wenigen Spritzkuchen; beim <persName xml:id="persName_66c38d5a-1677-4714-8c79-d5ec93be5fdd">König<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> sind sämmtliche Gäste verhungert, weil statt der Thomaner 800 Leutnants und Fähndriche allen Vorrath in Backen- und Rocktaschen steckten.</p> <p><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>Wenn Du nach <placeName xml:id="placeName_28e1dc80-8714-42a3-b86d-01e776f43b48">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="locality">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> <unclear reason="covering" resp="FMBC">schreibst</unclear> bitte, bedanke mich bei <persName xml:id="persName_6539b01c-8892-451f-96fe-33325b82fef3"><hi rend="latintype">Miss Joanna</hi><name key="PSN0109428" style="hidden" type="person">Alexander, Anna-Joanna (1793-1859)</name></persName>, ich lasse mich wirklich sehr freuen daß sie noch an uns denkt, aber zu einem Englischen Briefe bin ich nicht capabel jetzunder.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_da7d291a-4c05-4a82-93ad-7a983c6b2c7a" xml:lang="de ">jetzunder – vermutlich zusammengesetzt aus »jetzund« und »her«; vgl. Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. IV,2, Leipzig 1877, Sp. 2325.</note></p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add> </signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing" xml:id="div_f2cc6403-03c8-4221-a4d9-e347b4859c1c"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_f3fd0cc4-74d5-4020-83ed-643473619b1e">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_426710c1-1839-4f9b-af68-70ddc9d8d593">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Wär ich nicht ein armer Invalide, so hätt ich Euch, herzlieben <persName xml:id="persName_6e4e1fc1-c9a7-414a-8195-3699e44ee43c">Kinder<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>! längst geschrieben und für <title xml:id="title_0ace90af-c6e6-4a5d-914d-89d3cd18f9e2">Eure Briefe<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-27-02" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 27. Oktober 1840</name></title> gedankt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ba585724-68ec-4bf4-b521-ef079209332b" xml:lang="de ">für Eure Briefe gedankt – Gemeint sind die Briefe, die Felix und Cécile Mendelssohn Bartholdy nach Lea Mendelssohn Bartholdys Armbruch am 10. Oktober 1840 an sie schickten: Brief fmb-1840-10-14-01 (Brief Nr. 2829) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 14. Oktober 1840, Brief fmb-1840-10-15-01 (Brief Nr. 2830) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 15. Oktober 1840, Brief Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 24. Oktober 1840 (D-B, Musikabteilung, MA Ep. 493), und Brief fmb-1840-10-27-02 (Brief Nr. 2842) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 27. Oktober 1840.</note> Es bedarf aber zu vieler Anstalten, um einige Worte schmieren zu können. – <persName xml:id="persName_b787fcc9-94dc-48e9-8c6a-b74ff0bd59f5">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> ist leider zu ungünstiger Zeit gekommen; weder die erwartungsvolle <persName xml:id="persName_93f74ca0-5c20-4d7d-89d3-2063bccbf1db">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName>, noch meine Einarmigkeit, noch <persName xml:id="persName_631bc034-d38f-4815-bcf6-b93afbac0492">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> <persName xml:id="persName_b0169a8a-a6b9-4f66-9ffb-9ded6916345d">deren Kind<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> krank war und uns gar das Scharlachfieber fürchten ließ, erlaubten irgend einem von uns, ihn nach Würden zu ehren. Diesmal muß er mit gutem Willen zufrieden sein. Nimm ja Deine holden Glieder in Acht <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_03a19241-9c3e-47b5-bc0d-c3b02a0d9d2f" xml:lang="it">o Felice del mio cor</foreign></hi>! Man ist ein erbärmlicher Wicht; ich muß mich führen laßen wie ein Kind, mein Eßen vorschneiden laßen – kurz, es ist ein fataler <foreign xml:id="foreign_1136fb36-e836-421b-95c0-dea4089f8fea" xml:lang="en"><hi rend="latintype">accident</hi></foreign>, und ich fühle, wie mein europäisches Piedestalgleichgewicht erschüttert ist. Trotz allem finde ich diesen Zufall doch beßer als eine Krankheit, denn ich kann am Gespräch Theil nehmen, und weiß mich innerlich wohl. – Daß eben um diese Zeit so viele angenehme Fremde hier waren, verdrießt mich besonders. – Danke <persName xml:id="persName_a14a1e54-c46c-448f-8ce2-dbb4a6a98291">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> für seinen Brief und die Zeitungen: das gab eine erquickliche Bett<hi rend="latintype">lecture</hi>. (8 Tage mußte ich unverbunden liegen.) <persName xml:id="persName_7cad7c07-f0e2-4311-a081-17368b131d69">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> reist in einigen Tagen mit <persName xml:id="persName_a4fc6747-c87a-400c-a20a-54b5acdaf933">Alb.<name key="PSN0113264" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879)</name></persName> nach <placeName xml:id="placeName_aa158e69-f672-41af-aadd-cf7668b57660">Hamb.<settlement key="STM0100127" style="hidden" type="locality">Hamburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> hoffentlich nicht auf lange. <persName xml:id="persName_03d84592-8f51-4def-b2ac-b8778d76eda1">Onkel Joseph<name key="PSN0113227" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Joseph (1770-1848)</name></persName> ist seit 10 Tagen hier und hat der <foreign xml:id="foreign_372d647d-96bd-4fde-a57f-7e945c0511d7" xml:lang="en"><hi rend="latintype">brokenarmed one</hi></foreign> die seltne Ehre seines Besuchs geschenkt. – <persName xml:id="persName_8a453c5c-ec82-4c94-9aa7-acf59bc452ad">Schleinitz<name key="PSN0114567" style="hidden" type="person">Schleinitz, Heinrich Conrad (1802-1881)</name></persName> kann mir nicht genug von den <persName xml:id="persName_cb5a7485-04a7-4313-8a19-ec6047cae25f">Kindern<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> erzählen: <foreign xml:id="foreign_fa7dabaf-e53e-477c-9fa7-ad1e08dabdcf" xml:lang="en"><hi rend="latintype">God bless the little angels</hi></foreign>! Ich schicke <persName xml:id="persName_ac6e8458-2954-49f8-8171-582780f43b17">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> durch ihn eine kleine Taße und Dir das <title xml:id="title_dbcb620a-95ab-4892-a401-68f776d9dce9">Weimar-Album<name key="PSN0118477" style="hidden" type="author">Unbekannt</name><name key="CRT0113083" style="hidden" type="literature">Weimars Album zur vierten Säcularfeier der Buchdruckerkunst am 24. Juni 1840</name></title>. – <persName xml:id="persName_6b9229b6-cc1e-4f17-a58e-827d5ce9ac8f">Antonie Nöldechen<name key="PSN0113613" style="hidden" type="person">Nöldechen, Antonie Charlotte (1813-1896)</name></persName> besucht uns eben zum 1. mal seit ihrem Scharlachfieber, die gute Seele weinte vor Rührung beim Wiedersehen. – Laß doch <persName xml:id="persName_09f60aca-d570-4d08-af5b-10285b652fdd">Mühlenfels<name key="PSN0113471" style="hidden" type="person">Mühlenfels, Ludwig von (1793-1861)</name></persName> gelegentlich wißen, daß es mir mit seinem schwedischen <persName xml:id="persName_a8590983-314e-455b-998c-d375b77db527">Major Hazelius<name key="PSN0119998" style="hidden" type="person">Hazelius, Johan August Johansson (1797 -1871)</name></persName> auch sehr unglücklich ergangen, ich hatte ihn eingeladen und mußte absagen laßen. Tausend Schönes für die geliebte <persName xml:id="persName_c8f9f795-71a0-4540-bcfa-b19738cfb772"><hi rend="latintype">Cécile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, küß die <persName xml:id="persName_e516f725-1730-4b0b-9ba5-647e980eb2dd">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> und laßt bald v. Euch hören, ich werde mit Zinsen zahlen sobald mein Arm wieder mein Reich ist. – <title xml:id="title_fc404dc6-94eb-4096-b87d-364ab4137442">Dein Brief an Fanny<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-10-25-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Berlin; Leipzig, 24. und 25. Oktober 1840</name></title> war schön und ein Wort zur Zeit: sie kann sich noch nicht recht ins zu Haus finden. Grüß <persName xml:id="persName_41cc6914-84de-4482-84fe-b809e7b9c839">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> und Julie.</p> <signed rend="right"> <add resp="FMBC" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add> </signed> </div> </body> </text></TEI>