]> Brief: gb-1840-10-17-02

gb-1840-10-17-02

Hilfe zum Zitier-Tool

Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.

Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.


Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 17. Oktober 1840 Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht Mutter auf. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/100. Autograph Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 17. Oktober 1840 Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht Mutter auf. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 7-8 ? / 17 / 10], [R18 / ? ? / No6], [St. Post / 19 OCT. / V. 3-5], Siegel.

Rebecka Lejeune Dirichlet

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

17. Oktober 1840 Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)counter-resetDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Herrn Dr. Mendelssohn Bartholdy in Leipzig.
Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) Berlin d. 17ten October.

Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) auf.morgen, so Gott will, steht Mutter auf – Lea Mendelssohn Bartholdy war bettlägerig. Sie hatte sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich den Verlauf der Sache ungemein durch Ruhe, Geduld und Heiterkeit. Mr. ChorleyChorley, Henry Fothergill (1808-1872) hat sie an ihrem Bette empfangen, darauf hat er bei uns gefrühstückt, ist dann zu PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) gegangen, und dinnert bei HenselsHensel, Familie von → Wilhelm H., wie er selbst specificiren wird, vielleicht noch früher, als dieser Brief. Hr. ZumalacarreguyHr. Zumalacarreguy – nicht ermittelt. und Prof. ErdmannErdmann, Johann Eduard (1805-1892) haben Mutter gestern am Bette die Cour gemacht. Heinrich BeerBeer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842) sagt bei dieser Gelegenheit zu Paul: ich komme bei alle Frauen ins Bett. Am meisten bedauert Mutter, daß der Unfall gerade jetzt gekommen, da sie so gerne, wie WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) sich ausdrückt, viel Gespreche um sich hat, und das jetzt zur Genüge haben könnte, es ist beinahe so toll von Fremden, wie bei Dir in Leipzig, ich bin ganz nervenschwach von allen Besuchen und Erzählen, natürlich habe ich mich nicht aus der Stube gerührt. Und dieses Gefahre auf der Straße. Berlin ist jetzt gräulich.

|2| Unsre JungenHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) finden natürlich alles göttlich, sie waren mit DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) im dicksten Regen nach der Illumination,sie waren mit Dirichlet im dicksten Regen nach der Illumination – Die Berliner Feierlichkeiten zur Huldigung des neuen preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. hatten am 15. Oktober 1840 stattgefunden; siehe den Bericht in der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung, Nr. 287, 16. Oktober 1840, S. 1162. zu Fuß vom Halleschen ThorHallesches TorBerlinDeutschland nach dem SchlosseKönigliches SchlossBerlinDeutschland etc., am andren Morgen waren sie die Einzigen zur rechten Zeit in der Schule, alle andern brachten Entschuldigungszettel wegen Ermüdung. Die Schule ist auch noch göttlich, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) kommt eben zu Hause und sagt: heut war die Religion zu allerliebst. – Woringens MädchenWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875) sind am Mittwoch wieder angekommen, FerdinandWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851) mit ihnen, dazu BackhausensBackhausen, Peter (1801-1869)Backhausen, Malvina (1810-1880) mit den ungezognen Kindern im Hause, die armen Leute haben schreckliche Wirthschaft. SteffensSteffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845) ist Geheimrath geworden, DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859) ging gestern ihm gratuliren mit RungeRunge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867), dieses verrückte Vieh ist auch hier, und hat gestern Mittag so viel gesoffen, daß mirs zu Kopfe gestiegen. Die Frau SteffensSteffens, Johanna (Hanna) (1784-1855) meinte, es sey nur ein kleiner Anfang, worauf RungeRunge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867) sagte,: die erste Stufe zum Throne.

Nun adieu, viele Grüße von MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) an Euch alleMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy, und auch an MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870), dem sie für seinen Brief dankt, und die Unmöglichkeit bedauert, ihn zu beantworten.die Unmöglichkeit bedauert, ihn zu beantworten – Lea Mendelssohn Bartholdy konnte den Brief nicht beantworten, da sie sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen hatte; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198. Grüß auch alle Lieben von mir.Rebecka Lejeune Dirichlet
            Berlin d. 17ten October. Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht Mutter auf. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich den Verlauf der Sache ungemein durch Ruhe, Geduld und Heiterkeit. Mr. Chorley hat sie an ihrem Bette empfangen, darauf hat er bei uns gefrühstückt, ist dann zu Paul gegangen, und dinnert bei Hensels, wie er selbst specificiren wird, vielleicht noch früher, als dieser Brief. Hr. Zumalacarreguy und Prof. Erdmann haben Mutter gestern am Bette die Cour gemacht. Heinrich Beer sagt bei dieser Gelegenheit zu Paul: ich komme bei alle Frauen ins Bett. Am meisten bedauert Mutter, daß der Unfall gerade jetzt gekommen, da sie so gerne, wie Walter sich ausdrückt, viel Gespreche um sich hat, und das jetzt zur Genüge haben könnte, es ist beinahe so toll von Fremden, wie bei Dir in Leipzig, ich bin ganz nervenschwach von allen Besuchen und Erzählen, natürlich habe ich mich nicht aus der Stube gerührt. Und dieses Gefahre auf der Straße. Berlin ist jetzt gräulich.
 Unsre Jungen finden natürlich alles göttlich, sie waren mit Dirichlet im dicksten Regen nach der Illumination, zu Fuß vom Halleschen Thor nach dem Schlosse etc., am andren Morgen waren sie die Einzigen zur rechten Zeit in der Schule, alle andern brachten Entschuldigungszettel wegen Ermüdung. Die Schule ist auch noch göttlich, Walter kommt eben zu Hause und sagt: heut war die Religion zu allerliebst. – Woringens Mädchen sind am Mittwoch wieder angekommen, Ferdinand mit ihnen, dazu Backhausens mit den ungezognen Kindern im Hause, die armen Leute haben schreckliche Wirthschaft. Steffens ist Geheimrath geworden, Dirichlet ging gestern ihm gratuliren mit Runge, dieses verrückte Vieh ist auch hier, und hat gestern Mittag so viel gesoffen, daß mirs zu Kopfe gestiegen. Die Frau Steffens meinte, es sey nur ein kleiner Anfang, worauf Runge sagte, : die erste Stufe zum Throne.
Nun adieu, viele Grüße von Mutter an Euch alle, und auch an Moscheles, dem sie für seinen Brief dankt, und die Unmöglichkeit bedauert, ihn zu beantworten. Grüß auch alle Lieben von mir. Rebecka Lejeune Dirichlet          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-10-17-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-10-17-02">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 17. Oktober 1840</title> <title level="s" type="incipit">Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht Mutter auf. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">unbekannt</title> <title key="unknown" type="successor">unbekannt</title> <author key="PSN0110673">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</author> <respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 38/100.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1840-10-17-02" type="letter">Rebecka Lejeune Dirichlet an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 17. Oktober 1840</title> <incipit>Heut ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, morgen, so Gott will, steht Mutter auf. Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 7-8 ? / 17 / 10], [R18 / ? ? / No6], [St. Post / 19 OCT. / V. 3-5], Siegel.</p> <handDesc hands="1"> <p>Rebecka Lejeune Dirichlet</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>17. Oktober 1840</creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0110673" resp="author">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0110673" resp="writer">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div type="address"> <head> <address> <addrLine> <hi n="1" rend="underline">Herrn</hi> </addrLine> <addrLine>Herrn <hi rend="latintype">Dr</hi>. <hi rend="latintype">Mendelssohn Bartholdy</hi></addrLine> <addrLine>in</addrLine> <addrLine><hi rend="latintype">Leipzig</hi>.</addrLine> </address> </head> </div> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0110673" resp="author" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0110673" resp="writer" style="hidden">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin d. <date cert="high" when="1840-10-17">17ten October</date>.</dateline> <p style="paragraph_without_indent"><date cert="high" when="1840-10-17">Heut</date> ist der Verband aufgelegt, und auch dieses glücklich überstanden, <date cert="high" when="1840-10-18">morgen</date>, so Gott will, steht <persName xml:id="persName_759d64c3-eb25-4d2a-a4e7-f22a6b256954">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> auf.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f468bb56-3139-4adb-9cf3-9b3581c93b31" xml:lang="de ">morgen, so Gott will, steht Mutter auf – Lea Mendelssohn Bartholdy war bettlägerig. Sie hatte sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198.</note> Sie ist ganz wohl, ganz fieberfrei, lacht herzlich über alle Narrenspossen die wir ihr vormachen, und erleichtert sich den Verlauf der Sache ungemein durch Ruhe, Geduld und Heiterkeit. <persName xml:id="persName_4585b0e1-e8bf-44d6-8cd9-42c31a61bfe5"><hi rend="latintype">Mr</hi>. <hi rend="latintype">Chorley</hi><name key="PSN0110376" style="hidden" type="person">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName> hat sie an ihrem Bette empfangen, darauf hat er bei uns gefrühstückt, ist dann zu <persName xml:id="persName_668e0c08-1b48-4fab-bfd1-1b1c9fbb1639">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> gegangen, und dinnert bei <persName xml:id="persName_5e22d3eb-e1a0-4b3d-b697-72633b9d2927"><hi rend="latintype">Hensels</hi><name key="PSN0111890" style="hidden" type="person">Hensel, Familie von → Wilhelm H.</name></persName>, wie er selbst specificiren wird, vielleicht noch früher, als dieser Brief. Hr. <hi rend="latintype">Zumalacarreguy</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cffc6353-8032-483f-9479-62285a721e51" xml:lang="de ">Hr. Zumalacarreguy – nicht ermittelt.</note> und <persName xml:id="persName_d9760ede-e796-4e4a-8801-f848b900e6c5">Prof. <hi rend="latintype">Erdmann</hi><name key="PSN0116645" style="hidden" type="person">Erdmann, Johann Eduard (1805-1892)</name></persName> haben Mutter <date cert="high" when="1840-10-16">gestern</date> am Bette die Cour gemacht. <persName xml:id="persName_b96ee85c-8161-489e-ba4d-e9b27992be6c">Heinrich Beer<name key="PSN0109766" style="hidden" type="person">Beer, Heinrich (Henoch, Hans) (1794-1842)</name></persName> sagt bei dieser Gelegenheit zu Paul: ich komme bei alle Frauen ins Bett. Am meisten bedauert Mutter, daß der Unfall gerade jetzt gekommen, da sie so gerne, wie <persName xml:id="persName_b9af511e-7235-413c-b5a5-f3cd108075f4">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> sich ausdrückt, viel Gespreche um sich hat, und das jetzt zur Genüge haben könnte, es ist beinahe so toll von Fremden, wie bei Dir in Leipzig, ich bin ganz nervenschwach von allen Besuchen und Erzählen, natürlich habe ich mich nicht aus der Stube gerührt. Und dieses Gefahre auf der Straße. Berlin ist jetzt gräulich.</p><p><seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <persName xml:id="persName_cb8fc3aa-63e6-45ba-9c87-94d14cfbbd7b">Unsre Jungen<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name><name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> finden natürlich alles göttlich, sie waren mit <persName xml:id="persName_55d95375-8a25-4318-bddf-0b21de65c8ba">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> im dicksten Regen nach der Illumination,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_05260251-79d0-4dc0-80d7-52be8c755b9e" xml:lang="de ">sie waren mit Dirichlet im dicksten Regen nach der Illumination – Die Berliner Feierlichkeiten zur Huldigung des neuen preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. hatten am 15. Oktober 1840 stattgefunden; siehe den Bericht in der Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung, Nr. 287, 16. Oktober 1840, S. 1162.</note> zu Fuß vom <placeName xml:id="placeName_1f85b9b3-6ecb-4146-a9f9-f1d8fc0480e1">Halleschen Thor<name key="SGH0105195" style="hidden" subtype="" type="sight">Hallesches Tor</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nach dem <placeName xml:id="placeName_6b0ca2d3-9311-4577-ba69-4c4a4bbe1266">Schlosse<name key="SGH0103298" style="hidden" subtype="" type="sight">Königliches Schloss</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> <hi rend="latintype">etc</hi>., am andren Morgen waren sie die Einzigen zur rechten Zeit in der Schule, alle andern brachten Entschuldigungszettel wegen Ermüdung. Die Schule ist auch noch göttlich, <persName xml:id="persName_d601e855-1a6b-4429-af68-6b9e85c45b19">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> kommt eben zu Hause und sagt: <date cert="high" when="1840-10-17" xml:id="date_6cf5c0dd-a1f9-4fce-a2d8-4a4df4d076bd">heut</date> war die Religion zu allerliebst. – <persName xml:id="persName_1ff5dd1e-ede3-4839-acb4-d5189086c0c4">Woringens Mädchen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> sind am <date cert="high" when="1840-10-14">Mittwoch</date> wieder angekommen, <persName xml:id="persName_a54e4925-e251-4e24-b98a-bc6f9722a080">Ferdinand<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName> mit ihnen, dazu <persName xml:id="persName_d14c90d1-d237-4e22-ae88-28a5b85dfe7c">Backhausens<name key="PSN0109624" style="hidden" type="person">Backhausen, Peter (1801-1869)</name><name key="PSN0109623" style="hidden" type="person">Backhausen, Malvina (1810-1880)</name></persName> mit den ungezognen Kindern im Hause, die armen Leute haben schreckliche Wirthschaft. <persName xml:id="persName_9058929d-4c2e-49ac-862d-9a0f29085705"><hi rend="latintype">Steffens</hi><name key="PSN0115078" style="hidden" type="person">Steffens, Henrik (Henryk, Heinrich) (1773-1845)</name></persName> ist Geheimrath geworden, <persName xml:id="persName_0728c087-71b2-43f0-8345-8879bb58aa85">Dirichlet<name key="PSN0110672" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Johann Peter Gustav (1805-1859)</name></persName> ging <date cert="high" when="1840-10-16">gestern</date> ihm gratuliren mit <persName xml:id="persName_7b02aa5d-81d6-43ee-8e94-430bcd3934fa">Runge<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName>, dieses verrückte Vieh ist auch hier, und hat <date cert="high" when="1840-10-16" xml:id="date_ee801b31-ea47-47cb-9771-2cd4245a2315">gestern</date> Mittag so viel gesoffen, daß mirs zu Kopfe gestiegen. Die <persName xml:id="persName_ebe5e9f9-12ac-4bb6-bbda-6d41ce2b3879">Frau <hi rend="latintype">Steffens</hi><name key="PSN0115077" style="hidden" type="person">Steffens, Johanna (Hanna) (1784-1855)</name></persName> meinte, es sey nur ein kleiner Anfang, worauf <persName xml:id="persName_0395fede-92d4-4302-b207-d49aad631a6a">Runge<name key="PSN0114358" style="hidden" type="person">Runge, Friedlieb Ferdinand (1794-1867)</name></persName> sagte<del cert="high" rend="strikethrough">,</del>: die erste Stufe zum Throne.</p> <closer rend="left">Nun <foreign xml:id="foreign_f0f9e9ac-16c2-48d2-b3d3-306d678fac27" xml:lang="fr">adieu</foreign>, viele Grüße von <persName xml:id="persName_8b325487-7966-44ad-ac12-aea0ef026d21">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> an <persName xml:id="persName_0fe8d961-30d7-42b0-821f-c2213d71212b">Euch alle<name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName>, und auch an <persName xml:id="persName_bb9f3831-ba2e-4756-bfb3-921dcf02b1bb"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName>, dem sie für seinen Brief dankt, und die Unmöglichkeit bedauert, ihn zu beantworten.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7ebfb436-c6f7-4afd-a95d-8885de2821fc" xml:lang="de ">die Unmöglichkeit bedauert, ihn zu beantworten – Lea Mendelssohn Bartholdy konnte den Brief nicht beantworten, da sie sich am 10. Oktober 1840 den Arm gebrochen hatte; siehe Hensel, Tagebücher, S. 198.</note> Grüß auch alle Lieben von mir.</closer><signed rend="right"><add resp="FMB-C" type="editors_addition">Rebecka Lejeune Dirichlet</add></signed> </div> </body> </text></TEI>