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gb-1840-09-13-02

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Heinrich Marschner an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Hannover, 13. September 1840 Hofmeister hat mich von Ihrer freundlichen Antwort, meinen Wunsch „die Klaenge aus Osten in Ihren Concerten aufgeführt zu sehen„ betreffend, benachrichtigt, und ich bekenne mich dafür zu großem Dank verpflichtet. Unter Ihrer Leitung wird und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Marschner in Hannover; Leipzig, vor dem 4. Dezember 1840 Marschner, Heinrich August (1795-1861) Marschner, Heinrich August (1795-1861) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/80. Autograph Heinrich Marschner an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Hannover, 13. September 1840 Hofmeister hat mich von Ihrer freundlichen Antwort, meinen Wunsch „die Klaenge aus Osten in Ihren Concerten aufgeführt zu sehen„ betreffend, benachrichtigt, und ich bekenne mich dafür zu großem Dank verpflichtet. Unter Ihrer Leitung wird und

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse.

Heinrich Marschner

Green Books

Georg Fischer, Opern und Concerte im Hoftheater zu Hannover bis 1866, Hannover und Leipzig 1899, S. 155 f. Georg Fischer, Musik in Hannover, 2. Auflage, Hannover und Leipzig 1903, S. 129 f.

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

13. September 1840 Marschner, Heinrich August (1795-1861)counter-resetMarschner, Heinrich August (1795-1861) Hannover Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sr Wohlgeboren Herrn Musikdirector Dr Felix Mendelssohn- Bartholdi Leipzig. d. G.
Marschner, Heinrich August (1795-1861) Marschner, Heinrich August (1795-1861) Hannover d. 13t Sept. 1840. Mein theurer Freund!

HofmeisterHofmeister, Johann Friedrich Carl (1782-1864) hat mich von Ihrer freundlichen Antwort, meinen Wunsch „die Klaenge aus Osten<name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0109892" style="hidden" type="music">Klänge aus Osten op. 109</name> in Ihren ConcertenGewandhausLeipzigDeutschland aufgeführt zu sehen„Klaenge aus Osten in Ihren Concerten aufgeführt zu sehen – Heinrich Marschners Klänge aus Osten op. 109 wurden am 22. Oktober 1840 im dritten Abonnementkonzert der Saison 1840/41 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Saal des Leipziger Gewandhauses aufgeführt; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1041. betreffend, benachrichtigt, und ich bekenne mich dafür zu großem Dank verpflichtet. Unter Ihrer Leitung wird und muß das kleine monstrum sicherlich effectuiren, gelingt es Ihnen nur, einen etwas wohltönenden Tenoreinen etwas wohltönenden Tenor – Heinrich Maria Schmidt sang 22. Oktober 1840 im dritten Abonnementkonzert der Saison 1840/41 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy im Saal des Leipziger Gewandhauses in Heinrich Marschners Klängen aus Osten op. 109; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1041. dafür zu gewinnen. Meine Absicht mit dieser Concertmusik liegt ziemlich klar zu Tage. Dem immer und immer wiederkehrenden wälschen Ariengeklingel wollte ich versuchen etwas entgegenzustellen, das, wird die Idee auch von andern benutzt und verbessert und weiter ausgeführt, im Stande wäre, deutschen Ohren besser zu behagen, und so echt deutschen Instituten, wie unsre deutschen stehendenMarschner, Heinrich August (1795-1861) Concerte auch besser anzustehen. Zugleich glaub’ ich, deutschen Componisten / natürlich nur in dem Fall, als die Sache oderoder – unsichere Lesart; möglicherweise ein individuelles Abkürzungszeichen Marschners für »oder«. vielmehr dieser Versuch gefällt/ ein neues und jedenfalls weiteres Feld, als eine gewöhnliche Concertarie bietet, eröffnet zu haben. Freilich laufe ich Gefahr, als voranspringender Hammel und deshalb, weil es nur noch ein Versuch zu nennen, als Märtyrer zu fallen, kann nicht vorweg eine Art Verständniß vermittelt werden. Um diese nun spreche ich Sie an, und deshalb hab’ ich mich hier etwas weitläufig drüber ausgesprochen. Es liegt mir mehr an der beifälligen Aufnahme / und spätern Durchführung / der Idee, weil dadurch dem einzigen Uebel unsrer Concerte abgeholfen werden könnte, als an dem Beifall, den mein Versuch erringen oderoder – unsichere Lesart; möglicherweise ein individuelles Abkürzungszeichen Marschners für »oder«. gar verdienen mag. Hier freilich hat das Ding so sehr gefallen, daß es im nächsten Concerte wiederholt werden mußte; und in BreslauBreslauDeutschland, wo es SeydelmannSeydelmann, Carl (1793-1843) in seinem Concerte gab, wurde es ebenfalls sehr günstig aufgenommen. Das Alles aber berechtigt mich nicht zu gleicher Hoffnung in |2| Leipzig, wo ich (durch die MaliceMalice – frz., Schalkhaftigkeit, Spottlust. des H RingelhardtRingelhardt, Friedrich Sebald (1785-1855)) wohl ein wenig in Vergessenheit gekommen bin. Eins nur ängstigt mich, und das ist der Text, der bei Ihnen gedrukt wird, und der von mir selbst, weil hier nicht einmal ein leidlicher Versemacher ist, der mich verstanden hätte, zusammen gestoppelt worden ist. Jetzt habe ich Hoffnung auf einen bessern. DingelstedtDingelstedt, Franz Ferdinand Freiherr von (1814-1881) war hier, und versprach mir ihn. Kurz, ich will vertrauen, denn ich habe die Sache in Freundeshand gelegt! –

Aber ich habe noch eine Bitte. Verlieren Sie nur nicht die Geduld!

Ich habe ein <hi rend="latintype">Trio</hi><name key="PSN0113090" style="hidden" type="author">Marschner, Heinrich August (1795–1861)</name><name key="CRT0112917" style="hidden" type="music">Klaviertrio g-Moll, op. 111</name> für Piano, Viol. und Cello geschrieben, daß ich gern herausgäbeherausgäbe – danach fehlender Satzpunkt. Ich sende es nach Leipzig. Möchten Sie sich wohl entschließen, es einmal, natürlich nur im Fall es Ihnen zusagt, in David’sDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) Quartettabenden zu spielen? – Ich dürfte dann um so besser Absatz damit haben, und daran liegt mir / leider / viel.

Erfreuen Sie mich doch ja durch ein paar Worte. Ich lebe hier so isolirt, daß es mir wohl thut und meine Seele erwärmt, wenn ich direct etwas von Männern und Collegen, wie Sie, mein Felix! vernehme. Meine hiesige StellungMeine hiesige Stellung – Heinrich Marschner war Hofkapellmeister am königlichen Hoftheater in Hannover. gleicht gar sehr einem mit Blumen überdeckten Grabe! –

Mit den herzlichsten Grüßen für Sie und Ihre Frau GemahlinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) von mir und meiner FrauMarschner, Charlotte Marianne (1804-1854), sage ich Ihnen “Lebe wohl„ und bitte manchmal in Liebe zu gedenken Ihres aufrichtigen Freundes Heinrich Marschner
            Hannover d. 13t Sept. 1840. Mein theurer Freund!
Hofmeister hat mich von Ihrer freundlichen Antwort, meinen Wunsch „die Klaenge aus Osten in Ihren Concerten aufgeführt zu sehen„ betreffend, benachrichtigt, und ich bekenne mich dafür zu großem Dank verpflichtet. Unter Ihrer Leitung wird und muß das kleine monstrum sicherlich effectuiren, gelingt es Ihnen nur, einen etwas wohltönenden Tenor dafür zu gewinnen. Meine Absicht mit dieser Concertmusik liegt ziemlich klar zu Tage. Dem immer und immer wiederkehrenden wälschen Ariengeklingel wollte ich versuchen etwas entgegenzustellen, das, wird die Idee auch von andern benutzt und verbessert und weiter ausgeführt, im Stande wäre, deutschen Ohren besser zu behagen, und so echt deutschen Instituten, wie unsre deutschen stehenden Concerte auch besser anzustehen. Zugleich glaub’ ich, deutschen Componisten / natürlich nur in dem Fall, als die Sache oder vielmehr dieser Versuch gefällt/ ein neues und jedenfalls weiteres Feld, als eine gewöhnliche Concertarie bietet, eröffnet zu haben. Freilich laufe ich Gefahr, als voranspringender Hammel und deshalb, weil es nur noch ein Versuch zu nennen, als Märtyrer zu fallen, kann nicht vorweg eine Art Verständniß vermittelt werden. Um diese nun spreche ich Sie an, und deshalb hab’ ich mich hier etwas weitläufig drüber ausgesprochen. Es liegt mir mehr an der beifälligen Aufnahme / und spätern Durchführung / der Idee, weil dadurch dem einzigen Uebel unsrer Concerte abgeholfen werden könnte, als an dem Beifall, den mein Versuch erringen oder gar verdienen mag. Hier freilich hat das Ding so sehr gefallen, daß es im nächsten Concerte wiederholt werden mußte; und in Breslau, wo es Seydelmann in seinem Concerte gab, wurde es ebenfalls sehr günstig aufgenommen. Das Alles aber berechtigt mich nicht zu gleicher Hoffnung in Leipzig, wo ich (durch die Malice des H Ringelhardt) wohl ein wenig in Vergessenheit gekommen bin. Eins nur ängstigt mich, und das ist der Text, der bei Ihnen gedrukt wird, und der von mir selbst, weil hier nicht einmal ein leidlicher Versemacher ist, der mich verstanden hätte, zusammen gestoppelt worden ist. Jetzt habe ich Hoffnung auf einen bessern. Dingelstedt war hier, und versprach mir ihn. Kurz, ich will vertrauen, denn ich habe die Sache in Freundeshand gelegt! –
Aber ich habe noch eine Bitte. Verlieren Sie nur nicht die Geduld!
Ich habe ein Trio für Piano, Viol. und Cello geschrieben, daß ich gern herausgäbe Ich sende es nach Leipzig. Möchten Sie sich wohl entschließen, es einmal, natürlich nur im Fall es Ihnen zusagt, in David’s Quartettabenden zu spielen? – Ich dürfte dann um so besser Absatz damit haben, und daran liegt mir / leider / viel.
Erfreuen Sie mich doch ja durch ein paar Worte. Ich lebe hier so isolirt, daß es mir wohl thut und meine Seele erwärmt, wenn ich direct etwas von Männern und Collegen, wie Sie, mein Felix! vernehme. Meine hiesige Stellung gleicht gar sehr einem mit Blumen überdeckten Grabe! –
Mit den herzlichsten Grüßen für Sie und Ihre Frau Gemahlin von mir und meiner Frau, sage ich Ihnen “Lebe wohl„ und bitte manchmal in Liebe zu gedenken Ihres
aufrichtigen Freundes
Heinrich Marschner          
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Freilich laufe ich Gefahr, als voranspringender Hammel und deshalb, weil es nur noch ein Versuch zu nennen, als Märtyrer zu fallen, kann nicht vorweg eine Art Verständniß vermittelt werden. Um diese nun spreche ich Sie an, und deshalb hab’ ich mich hier etwas weitläufig drüber ausgesprochen. Es liegt mir mehr an der beifälligen Aufnahme / und spätern Durchführung / der Idee, weil dadurch dem einzigen Uebel unsrer Concerte abgeholfen werden könnte, als an dem Beifall, den mein Versuch erringen oder<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_3bb7126d-e61e-4369-9145-41e170f63af6" xml:lang="de ">oder – unsichere Lesart; möglicherweise ein individuelles Abkürzungszeichen Marschners für »oder«.</note> gar verdienen mag. 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