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gb-1840-08-31-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 31. August 1840 Ich hoffe, mein bester Sohn! Du werdest schon so weit hergestellt sein, daß es Dich nicht belästigt, einige Zeilen von mir zu lesen. Meine Absicht dabei ist nur, daß die liebe Cécile nicht unvorbereitet die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; London, 18. September 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/74. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 31. August 1840 Ich hoffe, mein bester Sohn! Du werdest schon so weit hergestellt sein, daß es Dich nicht belästigt, einige Zeilen von mir zu lesen. Meine Absicht dabei ist nur, daß die liebe Cécile nicht unvorbereitet die

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 7-8 A. / 31/8], [? / 31 ?], [St. Post / 2 SEP / ?2-4], Siegel.

Lea Mendelssohn Bartholdy

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

31. August 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Herrn Musikdirektor Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Berlin 31 August 1840.

Ich hoffe, mein bester Sohn! Du werdest schon so weit hergestellt sein,so weit hergestellt sein – Felix Mendelssohn Bartholdy war aufgrund eines Bads in einem Fluss Mitte August 1840 schwer erkrankt und noch rekonvaleszent; siehe Brief fmb-1840-09-07-01 (Brief Nr. 2801) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 7. September 1840, Z. 29-31. daß es Dich nicht belästigt, einige Zeilen von mir zu lesen. Meine Absicht dabei ist nur, daß die liebe CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) nicht unvorbereitetCécile nicht unvorbereitet – Cécile Mendelssohn Bartholdy war schwanger. die betrübende Nachricht erfahren möge, daß AlbertineMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) gestern Nachmittag von einem Knaben entbunden worden, der leider! aber todt zur Welt kam. Sonnabend d. 29.Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Abends war sie noch mit PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) spatzieren gefahren, gegen 10 bekam sie Schmerzen, gestern, Sonntag 3 Uhr Nachmittag war die schwere, nicht glückliche Entbindung, durch WestphalWestphal, Otto Carl Friedrich (1800-1879)!!! vollbracht. Ich weiß nicht, ob Du auch solchen horror gegen diesen Arzt empfindest, aber mir konnte bei seiner Behandlung AlbertinensMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) nie wohl zu Muthe werden. Vernunft und Delikateße schloßen mir aber stets die Lippen, denn die Heinesche FamilieHeine, Familie von → Heinrich Carl H. (-)die Heinesche Familie – Albertine Mendelssohn Bartholdy war eine geborene Heine. Ihre Schwester Caroline Friederike war mit dem Arzt Otto Carl Friedrich Westphal verheiratet. ist ungeheuer für ihn eingenommen, und die Wahl eines Arztes ist ja überhaupt Glaubenssache. Gewiß ist, daß er mir all die Zeit über wie das mal’occhiomal’occhio – ital. malòcchio, böser Blick. der Italiäner vorgekommen, denn er hat die längste Zeit nichts von Albert.s Schwangerschaft wißen wollen, und ermahnte mich noch am 15 März, wo ich ihn bei Paul sprach und wo Alb. wie sich ausgewiesen, schon 4 Monate schwanger war, noch nicht daran zu glauben. Dem sei wie ihm wolle, le mal est fait,le mal est fait – frz., der Schaden ist angerichtet. und unser armes Paulchen war gestern total zerknirscht und tief betrübt. Heut Vormittag fand ich ihn viel gefaßter und heiterer, und er hat zum 1. mal wieder ein wenig gegeßen.

Es ist eine traurig getäuschte Hoffnung; indeß darf man erwarten, daß sie ein andersmal glücklicher sein werde. Wenn ich nur über WestphalsWestphal, Otto Carl Friedrich (1800-1879) Behandlung der WöchnerinMendelssohn Bartholdy, Pauline Louise Albertine (1814-1879) beruhigt wäre! Nie hab ich gehört, so wenig als die sehr erfahrene Mde. DirichletDirichlet (Lejeune Dirichlet), Anna Elisabeth (1768-1868), daß man d. 1. Tag nach der Entbindung zur Ader läßt, wenn dies schon während derselben geschehen. Unter uns gesagt, frage doch ClarusClarus, Johann Christian August (1774-1854) einmal darüber; der Wochenfluß war nicht wirklich genug, und um den zu befördern, hat er, uns unbegreiflich! diese Blutentziehung angeordnet. Bitte, mein Kind! theile den traurigen Vorfall der lieben CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) nur behutsam mit. Der zarte holde Engel hat schon allzuviel bei Deiner Krankheit gelitten, und wenn sie, wie ich, die Art ist, ruhig zu scheinen, ist sie es wahrscheinlich eben so wenig als ich in solchen Fällen. Laß mich auch bald hören, wie es Dir geht; die Beßerung scheint |2| mir ja nur langsam vorzuschreiten. Laß mich ja auch dieser Besorgnis bald überhoben sein.

RebeckaDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) ist wohl,Rebecka ist wohl – Rebecka Lejeune Dirichlet war schwanger. aber, wie wir Alle, betrübt.

Leb wohl, Seelenlamm! schone Dich und laß Dir nie mehr solche Unvorsichtigkeit zu Schulden kommen.solche Unvorsichtigkeit zu Schulden kommen – Mendelssohn war nach Bad in einem Fluss schwer erkrankt; siehe Brief fmb-1840-09-07-01 (Brief Nr. 2801) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 7. September 1840, Z. 29-31. Schreibt mir jede Erheiterung v. den KindernMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897). Deine treue Mutter.
            Berlin 31 August 1840. Ich hoffe, mein bester Sohn! Du werdest schon so weit hergestellt sein, daß es Dich nicht belästigt, einige Zeilen von mir zu lesen. Meine Absicht dabei ist nur, daß die liebe Cécile nicht unvorbereitet die betrübende Nachricht erfahren möge, daß Albertine gestern Nachmittag von einem Knaben entbunden worden, der leider! aber todt zur Welt kam. Sonnabend d. 29. Abends war sie noch mit Paul spatzieren gefahren, gegen 10 bekam sie Schmerzen, gestern, Sonntag 3 Uhr Nachmittag war die schwere, nicht glückliche Entbindung, durch Westphal!!! vollbracht. Ich weiß nicht, ob Du auch solchen horror gegen diesen Arzt empfindest, aber mir konnte bei seiner Behandlung Albertinens nie wohl zu Muthe werden. Vernunft und Delikateße schloßen mir aber stets die Lippen, denn die Heinesche Familie ist ungeheuer für ihn eingenommen, und die Wahl eines Arztes ist ja überhaupt Glaubenssache. Gewiß ist, daß er mir all die Zeit über wie das mal’occhio der Italiäner vorgekommen, denn er hat die längste Zeit nichts von Albert. s Schwangerschaft wißen wollen, und ermahnte mich noch am 15 März, wo ich ihn bei Paul sprach und wo Alb. wie sich ausgewiesen, schon 4 Monate schwanger war, noch nicht daran zu glauben. Dem sei wie ihm wolle, le mal est fait, und unser armes Paulchen war gestern total zerknirscht und tief betrübt. Heut Vormittag fand ich ihn viel gefaßter und heiterer, und er hat zum 1. mal wieder ein wenig gegeßen.
Es ist eine traurig getäuschte Hoffnung; indeß darf man erwarten, daß sie ein andersmal glücklicher sein werde. Wenn ich nur über Westphals Behandlung der Wöchnerin beruhigt wäre! Nie hab ich gehört, so wenig als die sehr erfahrene Mde. Dirichlet, daß man d. 1. Tag nach der Entbindung zur Ader läßt, wenn dies schon während derselben geschehen. Unter uns gesagt, frage doch Clarus einmal darüber; der Wochenfluß war nicht wirklich genug, und um den zu befördern, hat er, uns unbegreiflich! diese Blutentziehung angeordnet. Bitte, mein Kind! theile den traurigen Vorfall der lieben Cécile nur behutsam mit. Der zarte holde Engel hat schon allzuviel bei Deiner Krankheit gelitten, und wenn sie, wie ich, die Art ist, ruhig zu scheinen, ist sie es wahrscheinlich eben so wenig als ich in solchen Fällen. Laß mich auch bald hören, wie es Dir geht; die Beßerung scheint mir ja nur langsam vorzuschreiten. Laß mich ja auch dieser Besorgnis bald überhoben sein.
Rebecka ist wohl, aber, wie wir Alle, betrübt.
Leb wohl, Seelenlamm! schone Dich und laß Dir nie mehr solche Unvorsichtigkeit zu Schulden kommen. Schreibt mir jede Erheiterung v. den Kindern. Deine treue Mutter.          
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Laß mich auch bald hören, wie es Dir geht; die Beßerung scheint<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> mir ja nur langsam vorzuschreiten. Laß mich ja auch dieser Besorgnis bald überhoben sein.</p> <p><persName xml:id="persName_1c3445b2-55cf-4b92-9d31-98293ee6978d">Rebecka<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> ist wohl,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_33a35a7d-596c-43d7-9a31-7aca009aa675" xml:lang="de ">Rebecka ist wohl – Rebecka Lejeune Dirichlet war schwanger.</note> aber, wie wir Alle, betrübt.</p> <closer rend="left">Leb wohl, Seelenlamm! schone Dich und laß Dir nie mehr solche Unvorsichtigkeit zu Schulden kommen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_49624352-d096-40c3-a22c-a60711f128f0" xml:lang="de ">solche Unvorsichtigkeit zu Schulden kommen – Mendelssohn war nach Bad in einem Fluss schwer erkrankt; siehe Brief fmb-1840-09-07-01 (Brief Nr. 2801) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Klingemann in London, Leipzig, 7. September 1840, Z. 29-31.</note> Schreibt mir jede Erheiterung v. den <persName xml:id="persName_5a0ee011-3e12-411f-857f-f86811248855">Kindern<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>.</closer> <signed rend="right">Deine treue Mutter.</signed> </div> </body> </text></TEI>