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gb-1840-08-07-03

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Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 7. August 1840 Tausend Dank für Ihren freundlichen Brief, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in Böotien lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Leipzig, 4. August 1840 Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Leipzig, 22. November 1840 Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/46. Autograph Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 7. August 1840 Tausend Dank für Ihren freundlichen Brief, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in Böotien lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Julius Rietz

Ein Lied von Julius Rietz.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. August 1840 Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) counter-resetRietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Düsseldorf Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Liebster Felix

Tausend Dank für Ihren freundlichen Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-08-04-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Leipzig, 4. August 1840</name>, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in BöotienBöotien – Boiotien ist eine Region im Südosten Mittelgriechenlands; bildungssprachlich wird böotisch als Synonym für ungebildet oder unkultiviert verwendet. lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle Welt bemüht Ihnen Lorbeerkränze zu winden, und wiewohl ich mir denken kann, daß Sie sich manche davon lieber nach Leipzig sende ließen oder garnicht begehrten, anstatt fortwährend in der Welt umherzufahren so geht das denn doch nicht immer, und mag am Ende auch wohl zu ertragen sein. Mancher würde mit Freuden ein ganz kleines Blättchen aufheben, was Sie vor sich werfen und lange daran sich erfreuen. Genug, ich denke mir Sie arbeiten sehr viel und weiß Ihnen vielen Dank wenn Sie sich zuweilen ein halb Stündchen für mich abmäßigen.

Obwohl ich, lieber Felix, keiner von denen bin der die Musikstücke aus dem Ärmel schüttelt, so bin ich auch nicht so arm, daß ich nicht für ein miserabel Liedchen, was Ihr Mißfallen erregte, ein anders ohne mich auszugeben, mir üben lassen könnte. Jörru<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110491" style="hidden" type="music">Jörn, darf ich kommen op. 6/6</name> kommt mir jetzt so läppisch mit dem dudligen Accompagnement so absurd vor |2| daß es mich sehr betrüben würde, wenn es zu spät wäre statt desselben das beifolgende<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113096" style="hidden" type="music">Lied</name>, was doch wohl etwas besser ist, in die Sammlung aufzunehmen.Jörru kommt mir jetzt so läppisch … vor … statt desselben das beifolgende … in die Sammlung aufzunehmen – Mendelssohn hatte Veränderungen in der Zusammensetzung von Rietz’ Dreizehn Gesänge op. 6 vorgenommen, angeregt, die Anzahl der Lieder auf zwölf zu reduzieren, und zuvor geäußert, dass ihm das Lied »Jörru«, d. i. »Jörn, darf ich kommen«, op. 6/6 nicht gefalle; siehe Brief fmb-1840-04-21-01 (Brief Nr. 2709) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Berlin, 21. April 1840, Z. 20-35: »das Lied „Jörru“ […] wollen mir nicht so recht als Musik zusagen – wäre es wohl möglich, darin noch eine andre Anordnung zu treffen?« Nach Rietz’ Reaktion: »Und nun will ich gern das Lob das mir von allen Seiten über das Lied ›Jörru‹ bestimmt ist für Thorheit halten und will Ihnen glauben daß es garnichts hat, und darum fort mit ihm« (Brief gb-1840-05-13-01, Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 13. Mai 1840) hatte er es aber in der Sammlung belassen; siehe Brief fmb-1840-08-04-01 (Brief Nr. 2786) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 4. August 1840. Die hier von Rietz vorgeschlagene Änderung wurde nicht realisiert und »Jörn, darf ich kommen« erschien 1841 als Nr. 6 in Julius Rietz’ Dreizehn Gesängen op. 6 (2 Hefte) bei Breitkopf & Härtel. Ich bitte Sie sehr dringend, liebster Felix, das Ihrige dazu zu thun. Der ganze Spaß wäre mir sonst verdorben. Dem VerlegerBreitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig muß ja wohl auch darum zu thun sein, wenigstens lauter Mittelmäßiges zu haben. Ich habe das beifolgende Liedchen in den möglichst kleinsten Raum zusammengedrängt, und es wäre wohl rathsam, es erst von einem ordentlichen Copisten ins Reine schreiben zu lassen. Wie ich die Folge mit den Buchstaben angedeutet habe, wird man sich leicht heraus finden können.

Die Militärouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name> werde ich so bald wie der 4hendge Klavierauszug und einige andere Dinge davon fertig sind an KistnerKistner, Carl Friedrich (1797-1844) direct senden,Die Militärouvertüre werde ich … an Kistner direct senden – Rietz’ Ouvertüre für Militairmusik op. 3 erschien 1841 in Partitur und Klavierauszug im Verlag Friedrich Kistner; siehe AMZ 43, Nr. 38, 22. September 1841, Sp. 784. und ihn zugleich über seine Sorge zu beruhigen suchen. Möglich daß er mit dem Ding bessere Geschäfte macht, als mit der in <hi rend="latintype">a</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name>, die sich vielleicht langsam ihren Weg bahnen wird.mit der in a, die sich vielleicht langsam ihren Weg bahnen wird – Mendelssohn hatte die Inverlagnahme von Rietz’ Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7, durch Friedrich Kistner vermittelt. Vor der Drucklegung hatte Mendelssohn am Beginn des zweiten Teils der Ouvertüre zwölf Takte gestrichen und angeregt, die Tempoangaben zu ändern; siehe Brief fmb-1840-02-14-01 (Brief Nr. 2631) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 14. Februar 1840, Z. 62-74 und Z. 78-80. Das Werk erschien im Sommer 1840 im Verlag Friedrich Kistner; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Juni / Juli 1841, S. 82. Zuvor war es am 13. Februar 1840 im 16. Abonnementkonzert der Saison 1839/40 im Leipziger Gewandhaus unter Mendelssohns Leitung aufgeführt worden; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1032 f. Am 29. Oktober 1840 wurde es im vierten Abonnementkonzert der Saison 1840/41 im Leipziger Gewandhaus unter Mendelssohns Leitung wiederholt; siehe ebenda, S. 1042. Mendelssohn berichtete Rietz von dem großen Erfolg der zweiten Leipziger Aufführung; siehe Brief fmb-1840-11-22-02 (Brief Nr. 2881) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 22. November 1840.

Sie fragen mich warum ich mit der Zusendung der andern Stücke zögere? Ich muß Ihnen gestehen daß als ich neulich die elegant gedruckte Correctur der <hi rend="latintype">a</hi> Ouvert.<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name> erhielt, ich derartige Manschetten kriegte, mich so der Gedanke plagte, ob ich mit den Sachen der Welt wirklich was nützte oder ob ich nur die thurmhohe Fluth schlechter Schmierereien auch um etwas vermehren würde, daß ich mir aufs Neue da fest vornahm, so behuthsam |3| wie nur möglich zu Werke zu gehen, und wenn gleich auch nicht HorazischeHoraz (Quintus Horatius Flaccus) neun Jahre, doch aber wenigstens so viel Monate (bei welcher Gelegenheit mir zugleich einfällt daß Sie wohl noch garnicht wissen wie sich zu Pfingsten meine Familie um ein TöchterchenRietz, Anna Maria (1840-1875), das erste, vermehrt hat)meine Familie um ein Töchterchen, das erste, vermehrt hat – Anna Maria Rietz war am 7. Juni 1840 geboren worden. zu warten, ehe ich mich über die Herausgabe eines Stücks entscheide. Sie tadeln mich wohl deswegen nicht. Auf jeden Fall erhalten Sie nach der Rückkehr von EnglandGroßbritannienGroßbritanniennach der Rückkehr von England – Felix Mendelssohn Bartholdy kehrte am 9. Oktober 1840 aus Großbritannien nach Leipzig zurück; siehe Brief fmb-1840-10-10-01 (Brief Nr. 2827) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 10. Oktober 1840. Am 11. September 1840 war er nach London aufgebrochen, von wo er nach Birmingham zum dortigen Triennial Music Festival 1840 gereist war, das vom 22. bis 25. September 1840 stattfand. Dort kamen Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18) mit dem Titelzusatz »A Hymn of Praise« im Morgenkonzert des 23. September 1840 mit großem Erfolg unter seiner Leitung zur britischen Erstaufführung; siehe Mendelssohns Exemplar von The Music-Seller, No. 2, October 1840, S. 6 (GB-Ob, d. 38/114). Im Morgenkonzert des 25. September 1840 folgte die britische Erstaufführung von Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« op. 51 (MWV A 17) unter dem Titel »When Israel out of Egypt came«. Seine Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), sein Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, op. 25 (MWV O 7) mit ihm als Solisten sowie Rezitativ und Arie »And he journeyed« und »But the Lord is mindful« aus seinem Oratorium Paulus / St. Paul op. 36 (MWV A 14) wurden bei dem Festival ebenfalls aufgeführt; siehe Mendelssohns Exemplar des gedruckten Festivalprogramms (GB-Ob, M.D.M. d. 53/109). ein <hi rend="latintype">Ave Maria</hi> für Sop. und Alt<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110481" style="hidden" type="music">Ave Maria op. 9/3</name> ein desgl <hi rend="latintype">O salutaris</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113097" style="hidden" type="music">O salutaris hostia op. 9/1</name> und ein <hi rend="latintype">benedicam dominum</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113098" style="hidden" type="music">Benedicam Dominum op. 9/2</name>ein Ave Maria für Sop. und Alt ein desgl O salutaris und ein benedicam dominum – Die drei genannten Duette von Julius Rietz erschienen 1841 als erstes Heft seiner Sechs Duette für Sopran, Alt und Klavier op. 9 im Verlag Friedrich Hofmeister; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Dezember 1841, S. 188. so wie auch wenigstens 2 Klavierstücke in <hi rend="latintype">b</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113099" style="hidden" type="music">Klavierstück b-Moll</name> und <hi rend="latintype">hmoll</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113100" style="hidden" type="music">Klavierstück h-Moll</name>,2 Klavierstücke in b und hmoll – Es ist denkbar, dass die beiden Werke zu den von Julius Rietz im Brief vom 28. November und 2. Dezember 1839 erwähnten drei Klavierstücken gehören, die er zu veröffentlichen gedachte; siehe Brief gb-1839-12-02-02 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 28. November und 2. Dezember 1839, Z.: »3 Clavierstücke – Capriccioso – wie man will.« Im Brief vom 13. Mai 1840 bezeichnete er sie als Capriccios; siehe Brief gb-1840-05-13-01 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 13. Mai 1840, Z.: »Eine strenge Kritik an meinen Duetten, Capriccio’s hat mich dieselben immer noch zurückhalten lassen. Ich werde sie Ihnen jedoch bald zuschicken.« Rietz’ Scherzo capriccioso b-Moll, op. 5, erschien Anfang 1842 bei Breitkopf & Härtel; siehe AMZ 44, Nr. 8, 23. Februar 1842, Sp. 165 f. und eine Klaviersonate in <hi rend="latintype">amoll</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110499" style="hidden" type="music">Klaviersonate a-Moll, op. 17</name> wilden Temperaments. Wenns der Himmel nicht anders beschlossen hat für den Winter eine Ouvertüre in <hi rend="latintype">fdur</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name>Ouvertüre in fdur – Die Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14, von Julius Rietz erschien 1845 in Partitur und vierhändigem Klavierauszug im Verlag Friedrich Kistner; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Januar 1845, S. 2, und ebenda, Juni 1845, S. 96. – vorläufig unter uns zu bleiben wünschend!

Ich freue mich unmenschlich Sie wieder zu sehen da ich aber jetzt vor der Stadt, wenn auch dicht – neben dem Hause wo sonst HübnerHübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882) wohnte, einquartirt bin, wohin ich hauptsächlich zog um ein Gärtchen für meine Rangen zu haben, so werden Sie keine Zeit übrig haben zu uns zu kommen. Deshalb lassen Sie mich bestimmt wissen wann Sie hier eintreffen, damit ich Sie erwarten kann, oder geht dies nicht, so schreiben Sie bei Ihrer Ankunft Ihren Namen auf ein Zettelchen, und ich werde fliegen!

SchirmerSchirmer, Johann Wilhelm (1807-1863) ist noch nicht wieder hier. Er wird |4| im Herbst erst zurückerwartet. PistoriusPistorius, Eduard Karl Gustav Lebrecht (1796-1862), der von einer Italiänischen Reise hierdurch kam, theilte uns mit, daß es dem DickenSchirmer, Johann Wilhelm (1807-1863) gar nicht in dem vielgepriesenen sonnigen Lande und namentlich in NeapelNeapelItalien nicht, gefallen wolle.

Joseph KreutzerKreutzer, Joseph (1790-1840) und MainoniMainoni, Theodor (?-1840) haben wir kürzlich nach einander begraben. So werden unsre Kräfte immer geringer und die Ansprüche immer größer! –

Die SchloßSchloss, Sophie (1821-1903) hat hier ein ziemlich besuchtes Conzert gegeben, in welchem sie ganz hundeschlecht eine miserable italiänische Arie, einige Lieder, und besonders die Arie aus dem Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name> – nicht gesungen sondern herunter gekreischt hat. Das Cölner QuartettKölner StreichquartettKölnDeutschland war mit ihr herüber gekommen, und das hat sich auch nicht ausgezeichnet! Der Abend hat mich sehr verdrießlich gemacht, wozu freilich verdammt wenig gehört.

Nun adieu liebster Felix, grüßen Sie Ihre liebe FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) tausend mal von der meinigenRietz, Maria Therese (1812-1861) und mir und bleiben Sie gut Ihrem treulichst ergebenen JR. Düsseldorf, 7t August 1840.
Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877) Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)

Darf ich Ihnen wohl einen Gruß an Ferd. DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) auftragen?

Über die Fantasie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name> mündlich! –

            Liebster Felix
Tausend Dank für Ihren freundlichen Brief, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in Böotien lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle Welt bemüht Ihnen Lorbeerkränze zu winden, und wiewohl ich mir denken kann, daß Sie sich manche davon lieber nach Leipzig sende ließen oder garnicht begehrten, anstatt fortwährend in der Welt umherzufahren so geht das denn doch nicht immer, und mag am Ende auch wohl zu ertragen sein. Mancher würde mit Freuden ein ganz kleines Blättchen aufheben, was Sie vor sich werfen und lange daran sich erfreuen. Genug, ich denke mir Sie arbeiten sehr viel und weiß Ihnen vielen Dank wenn Sie sich zuweilen ein halb Stündchen für mich abmäßigen.
Obwohl ich, lieber Felix, keiner von denen bin der die Musikstücke aus dem Ärmel schüttelt, so bin ich auch nicht so arm, daß ich nicht für ein miserabel Liedchen, was Ihr Mißfallen erregte, ein anders ohne mich auszugeben, mir üben lassen könnte. Jörru kommt mir jetzt so läppisch mit dem dudligen Accompagnement so absurd vor daß es mich sehr betrüben würde, wenn es zu spät wäre statt desselben das beifolgende, was doch wohl etwas besser ist, in die Sammlung aufzunehmen. Ich bitte Sie sehr dringend, liebster Felix, das Ihrige dazu zu thun. Der ganze Spaß wäre mir sonst verdorben. Dem Verleger muß ja wohl auch darum zu thun sein, wenigstens lauter Mittelmäßiges zu haben. Ich habe das beifolgende Liedchen in den möglichst kleinsten Raum zusammengedrängt, und es wäre wohl rathsam, es erst von einem ordentlichen Copisten ins Reine schreiben zu lassen. Wie ich die Folge mit den Buchstaben angedeutet habe, wird man sich leicht heraus finden können.
Die Militärouvertüre werde ich so bald wie der 4hendge Klavierauszug und einige andere Dinge davon fertig sind an Kistner direct senden, und ihn zugleich über seine Sorge zu beruhigen suchen. Möglich daß er mit dem Ding bessere Geschäfte macht, als mit der in a, die sich vielleicht langsam ihren Weg bahnen wird.
Sie fragen mich warum ich mit der Zusendung der andern Stücke zögere? Ich muß Ihnen gestehen daß als ich neulich die elegant gedruckte Correctur der a Ouvert. erhielt, ich derartige Manschetten kriegte, mich so der Gedanke plagte, ob ich mit den Sachen der Welt wirklich was nützte oder ob ich nur die thurmhohe Fluth schlechter Schmierereien auch um etwas vermehren würde, daß ich mir aufs Neue da fest vornahm, so behuthsam wie nur möglich zu Werke zu gehen, und wenn gleich auch nicht Horazische neun Jahre, doch aber wenigstens so viel Monate (bei welcher Gelegenheit mir zugleich einfällt daß Sie wohl noch garnicht wissen wie sich zu Pfingsten meine Familie um ein Töchterchen, das erste, vermehrt hat) zu warten, ehe ich mich über die Herausgabe eines Stücks entscheide. Sie tadeln mich wohl deswegen nicht. Auf jeden Fall erhalten Sie nach der Rückkehr von England ein Ave Maria für Sop. und Alt ein desgl O salutaris und ein benedicam dominum so wie auch wenigstens 2 Klavierstücke in b und hmoll, und eine Klaviersonate in amoll wilden Temperaments. Wenns der Himmel nicht anders beschlossen hat für den Winter eine Ouvertüre in fdur – vorläufig unter uns zu bleiben wünschend!
Ich freue mich unmenschlich Sie wieder zu sehen da ich aber jetzt vor der Stadt, wenn auch dicht – neben dem Hause wo sonst Hübner wohnte, einquartirt bin, wohin ich hauptsächlich zog um ein Gärtchen für meine Rangen zu haben, so werden Sie keine Zeit übrig haben zu uns zu kommen. Deshalb lassen Sie mich bestimmt wissen wann Sie hier eintreffen, damit ich Sie erwarten kann, oder geht dies nicht, so schreiben Sie bei Ihrer Ankunft Ihren Namen auf ein Zettelchen, und ich werde fliegen!
Schirmer ist noch nicht wieder hier. Er wird im Herbst erst zurückerwartet. Pistorius, der von einer Italiänischen Reise hierdurch kam, theilte uns mit, daß es dem Dicken gar nicht in dem vielgepriesenen sonnigen Lande und namentlich in Neapel nicht, gefallen wolle.
Joseph Kreutzer und Mainoni haben wir kürzlich nach einander begraben. So werden unsre Kräfte immer geringer und die Ansprüche immer größer! –
Die Schloß hat hier ein ziemlich besuchtes Conzert gegeben, in welchem sie ganz hundeschlecht eine miserable italiänische Arie, einige Lieder, und besonders die Arie aus dem Freischütz – nicht gesungen sondern herunter gekreischt hat. Das Cölner Quartett war mit ihr herüber gekommen, und das hat sich auch nicht ausgezeichnet! Der Abend hat mich sehr verdrießlich gemacht, wozu freilich verdammt wenig gehört.
Nun adieu liebster Felix, grüßen Sie Ihre liebe Frau tausend mal von der meinigen und mir und bleiben Sie gut Ihrem
treulichst ergebenen
JR.
Düsseldorf, 7t August 1840.
Darf ich Ihnen wohl einen Gruß an Ferd. David auftragen?
Über die Fantasie mündlich! –          
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Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName xml:id="placeName_434edbb9-5c3b-49b1-93ae-cfa35641b3ed"> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript" xml:id="sourceDesc_14b35b70-f43b-42b3-bcc7-ae05421bfd6c"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 38/46.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1840-08-07-03" type="letter" xml:id="title_1edcd93e-f93e-47b4-8d72-1ffd63fbe4fc">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 7. August 1840</title> <incipit>Tausend Dank für Ihren freundlichen Brief, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in Böotien lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Julius Rietz</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="notatedMusic">Ein Lied von Julius Rietz.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-08-07" xml:id="date_8bb114a7-514b-43ca-9f11-248d88ab9333">7. August 1840</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0114200" resp="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</persName> <note>counter-reset</note><persName key="PSN0114200" resp="writer">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</persName> <placeName type="writing_place" xml:id="placeName_5c6e9a2f-8238-4499-93f9-874fccd0cbc4"> <settlement key="STM0100109">Düsseldorf</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver" xml:id="persName_aefbaf3c-38c0-4cee-9873-63c2040f58b1">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place" xml:id="placeName_765be638-4045-4d4c-bb56-a69b9d0de4cb"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"></revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing" xml:id="div_54177964-4cab-4a25-bc9a-18bd79e07bf8"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_90c05855-51ef-4806-830a-3fb60aacb9c6">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_80e8359a-260f-4e01-aafa-30709ea08a56">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <salute rend="left">Liebster Felix</salute> <p style="paragraph_without_indent">Tausend Dank für <title xml:id="title_2c3d322a-42c5-472e-948d-f17585158d8d">Ihren freundlichen Brief<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-08-04-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Leipzig, 4. August 1840</name></title>, der nur zuviel der Entschuldigungen um Ihr langes Stillschweigen an sich hatte. Obschon ich ziemlich tief in Böotien<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_2192360c-4c7b-44a8-89d7-ac6e90955d77" xml:lang="de ">Böotien – Boiotien ist eine Region im Südosten Mittelgriechenlands; bildungssprachlich wird böotisch als Synonym für ungebildet oder unkultiviert verwendet.</note> lebe, gelangt doch zuweilen die Kunde zu mir, wie sich alle Welt bemüht Ihnen Lorbeerkränze zu winden, und wiewohl ich mir denken kann, daß Sie sich manche davon lieber nach Leipzig sende ließen oder garnicht begehrten, anstatt fortwährend in der Welt umherzufahren so geht das denn doch nicht immer, und mag am Ende auch wohl zu ertragen sein. Mancher würde mit Freuden ein ganz kleines Blättchen aufheben, was Sie vor sich werfen und lange daran sich erfreuen. Genug, ich denke mir Sie arbeiten sehr viel und weiß Ihnen vielen Dank wenn Sie sich zuweilen ein halb Stündchen für mich abmäßigen.</p> <p>Obwohl ich, lieber Felix, keiner von denen bin der die Musikstücke aus dem Ärmel schüttelt, so bin ich auch nicht so arm, daß ich nicht für ein miserabel Liedchen, was Ihr Mißfallen erregte, ein anders ohne mich auszugeben, mir üben lassen könnte. <title xml:id="title_a3e5ca0c-cc3a-4a32-bc21-2b066bb8a7ae">Jörru<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110491" style="hidden" type="music">Jörn, darf ich kommen op. 6/6</name></title> kommt mir jetzt so läppisch mit dem dudligen Accompagnement so absurd vor<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>daß es mich sehr betrüben würde, wenn es zu spät wäre statt desselben <title xml:id="title_d677eb11-003d-4eff-936e-766dbfc6b2c5">das beifolgende<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113096" style="hidden" type="music">Lied</name></title>, was doch wohl etwas besser ist, in die Sammlung aufzunehmen.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_339a6ac4-d9c0-4b1f-a3d8-be7ddd185460" xml:lang="de ">Jörru kommt mir jetzt so läppisch … vor … statt desselben das beifolgende … in die Sammlung aufzunehmen – Mendelssohn hatte Veränderungen in der Zusammensetzung von Rietz’ Dreizehn Gesänge op. 6 vorgenommen, angeregt, die Anzahl der Lieder auf zwölf zu reduzieren, und zuvor geäußert, dass ihm das Lied »Jörru«, d. i. »Jörn, darf ich kommen«, op. 6/6 nicht gefalle; siehe Brief fmb-1840-04-21-01 (Brief Nr. 2709) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Berlin, 21. April 1840, Z. 20-35: »das Lied „Jörru“ […] wollen mir nicht so recht als Musik zusagen – wäre es wohl möglich, darin noch eine andre Anordnung zu treffen?« Nach Rietz’ Reaktion: »Und nun will ich gern das Lob das mir von allen Seiten über das Lied ›Jörru‹ bestimmt ist für Thorheit halten und will Ihnen glauben daß es garnichts hat, und darum fort mit ihm« (Brief gb-1840-05-13-01, Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 13. Mai 1840) hatte er es aber in der Sammlung belassen; siehe Brief fmb-1840-08-04-01 (Brief Nr. 2786) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 4. August 1840. Die hier von Rietz vorgeschlagene Änderung wurde nicht realisiert und »Jörn, darf ich kommen« erschien 1841 als Nr. 6 in Julius Rietz’ Dreizehn Gesängen op. 6 (2 Hefte) bei Breitkopf &amp; Härtel.</note> Ich bitte Sie sehr dringend, liebster Felix, das Ihrige dazu zu thun. Der ganze Spaß wäre mir sonst verdorben. <persName xml:id="persName_f0f790b4-b09f-4e79-9f85-9ecf29ac2716">Dem Verleger<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf &amp; Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> muß ja wohl auch darum zu thun sein, wenigstens lauter Mittelmäßiges zu haben. Ich habe das beifolgende Liedchen in den möglichst kleinsten Raum zusammengedrängt, und es wäre wohl rathsam, es erst von einem ordentlichen Copisten ins Reine schreiben zu lassen. Wie ich die Folge mit den Buchstaben angedeutet habe, wird man sich leicht heraus finden können.</p> <p>Die <title xml:id="title_37c533bf-6cb2-4e2b-a9ed-9c040360953c">Militärouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name></title> werde ich so bald wie der 4hendge Klavierauszug und einige andere Dinge davon fertig sind an <persName xml:id="persName_6551b02a-0fcd-4e6a-95e4-a6777600dd25"><hi rend="latintype">Kistner</hi><name key="PSN0112402" style="hidden" type="person">Kistner, Carl Friedrich (1797-1844)</name></persName> direct senden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_90e869cb-96dc-4d61-b308-57f8c00affc3" xml:lang="de ">Die Militärouvertüre werde ich … an Kistner direct senden – Rietz’ Ouvertüre für Militairmusik op. 3 erschien 1841 in Partitur und Klavierauszug im Verlag Friedrich Kistner; siehe AMZ 43, Nr. 38, 22. September 1841, Sp. 784.</note> und ihn zugleich über seine Sorge zu beruhigen suchen. Möglich daß er mit dem Ding bessere Geschäfte macht, als mit der in <title xml:id="title_1ea54dc5-f013-4a90-9afb-65ea04cc7980"><hi rend="latintype">a</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title>, die sich vielleicht langsam ihren Weg bahnen wird.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cfc02106-797d-454b-a74d-1023650364ad" xml:lang="de ">mit der in a, die sich vielleicht langsam ihren Weg bahnen wird – Mendelssohn hatte die Inverlagnahme von Rietz’ Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7, durch Friedrich Kistner vermittelt. Vor der Drucklegung hatte Mendelssohn am Beginn des zweiten Teils der Ouvertüre zwölf Takte gestrichen und angeregt, die Tempoangaben zu ändern; siehe Brief fmb-1840-02-14-01 (Brief Nr. 2631) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 14. Februar 1840, Z. 62-74 und Z. 78-80. Das Werk erschien im Sommer 1840 im Verlag Friedrich Kistner; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Juni / Juli 1841, S. 82. Zuvor war es am 13. Februar 1840 im 16. Abonnementkonzert der Saison 1839/40 im Leipziger Gewandhaus unter Mendelssohns Leitung aufgeführt worden; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1032 f. Am 29. Oktober 1840 wurde es im vierten Abonnementkonzert der Saison 1840/41 im Leipziger Gewandhaus unter Mendelssohns Leitung wiederholt; siehe ebenda, S. 1042. Mendelssohn berichtete Rietz von dem großen Erfolg der zweiten Leipziger Aufführung; siehe Brief fmb-1840-11-22-02 (Brief Nr. 2881) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 22. November 1840.</note></p> <p>Sie fragen mich warum ich mit der Zusendung der andern Stücke zögere? Ich muß Ihnen gestehen daß als ich neulich die elegant gedruckte Correctur der <title xml:id="title_a9f87198-31dc-4fc8-9e7f-e04f654b81cb"><hi rend="latintype">a</hi> Ouvert.<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title> erhielt, ich derartige Manschetten kriegte, mich so der Gedanke plagte, ob ich mit den Sachen der Welt wirklich was nützte oder ob ich nur die thurmhohe Fluth schlechter Schmierereien auch um etwas vermehren würde, daß ich mir aufs Neue da fest vornahm, so behuthsam<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg>wie nur möglich zu Werke zu gehen, und wenn gleich auch nicht <persName xml:id="persName_60d57d61-90c3-4fea-9e60-0cc9e42bb36c">Horazische<name key="PSN0112086" style="hidden" type="person">Horaz (Quintus Horatius Flaccus)</name></persName> neun Jahre, doch aber wenigstens so viel Monate (bei welcher Gelegenheit mir zugleich einfällt daß Sie wohl noch garnicht wissen wie sich zu Pfingsten meine Familie um <persName xml:id="persName_cae9f1c8-788b-462a-b851-b22c4df37a3b">ein Töchterchen<name key="PSN0114199" style="hidden" type="person">Rietz, Anna Maria (1840-1875)</name></persName>, das erste, vermehrt hat)<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e8dc1f4f-e34c-46c0-b853-7dee68295954" xml:lang="de ">meine Familie um ein Töchterchen, das erste, vermehrt hat – Anna Maria Rietz war am 7. Juni 1840 geboren worden.</note> zu warten, ehe ich mich über die Herausgabe eines Stücks entscheide. Sie tadeln mich wohl deswegen nicht. Auf jeden Fall erhalten Sie nach der Rückkehr von <placeName xml:id="placeName_f5f0289e-56ae-4681-960e-76feac675747">England<settlement key="STM0104802" style="hidden" type="locality">Großbritannien</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8d1edf64-5d73-4582-8acd-fafb62168974" xml:lang="de ">nach der Rückkehr von England – Felix Mendelssohn Bartholdy kehrte am 9. Oktober 1840 aus Großbritannien nach Leipzig zurück; siehe Brief fmb-1840-10-10-01 (Brief Nr. 2827) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 10. Oktober 1840. Am 11. September 1840 war er nach London aufgebrochen, von wo er nach Birmingham zum dortigen Triennial Music Festival 1840 gereist war, das vom 22. bis 25. September 1840 stattfand. Dort kamen Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18) mit dem Titelzusatz »A Hymn of Praise« im Morgenkonzert des 23. September 1840 mit großem Erfolg unter seiner Leitung zur britischen Erstaufführung; siehe Mendelssohns Exemplar von The Music-Seller, No. 2, October 1840, S. 6 (GB-Ob, d. 38/114). Im Morgenkonzert des 25. September 1840 folgte die britische Erstaufführung von Der 114. Psalm »Da Israel aus Ägypten zog« op. 51 (MWV A 17) unter dem Titel »When Israel out of Egypt came«. Seine Ouvertüre zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, op. 21 (MWV P 3), sein Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll, op. 25 (MWV O 7) mit ihm als Solisten sowie Rezitativ und Arie »And he journeyed« und »But the Lord is mindful« aus seinem Oratorium Paulus / St. Paul op. 36 (MWV A 14) wurden bei dem Festival ebenfalls aufgeführt; siehe Mendelssohns Exemplar des gedruckten Festivalprogramms (GB-Ob, M.D.M. d. 53/109).</note> ein <title xml:id="title_4336de0a-4a1e-418a-9861-7f42f65b6a80"><hi rend="latintype">Ave Maria</hi> für Sop. und Alt<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110481" style="hidden" type="music">Ave Maria op. 9/3</name></title> ein desgl <title xml:id="title_49de115c-6139-458f-a395-3ea50030cdf9"><hi rend="latintype">O salutaris</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113097" style="hidden" type="music">O salutaris hostia op. 9/1</name></title> und ein <title xml:id="title_185899dd-7f05-47a5-8366-43c28fd4f18c"><hi rend="latintype">benedicam dominum</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113098" style="hidden" type="music">Benedicam Dominum op. 9/2</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_54b8946e-658b-45fc-a15b-a64b750fdd14" xml:lang="de ">ein Ave Maria für Sop. und Alt ein desgl O salutaris und ein benedicam dominum – Die drei genannten Duette von Julius Rietz erschienen 1841 als erstes Heft seiner Sechs Duette für Sopran, Alt und Klavier op. 9 im Verlag Friedrich Hofmeister; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Dezember 1841, S. 188.</note> so wie auch wenigstens 2 <title xml:id="title_bae128cb-4e20-4424-a131-89c10f75f513">Klavierstücke in <hi rend="latintype">b</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113099" style="hidden" type="music">Klavierstück b-Moll</name></title> und <title xml:id="title_2daaf18d-fed4-4870-b671-e2d9c73e1598"><hi rend="latintype">hmoll</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0113100" style="hidden" type="music">Klavierstück h-Moll</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c2770104-6bc1-45c7-861d-41863fb72b03" xml:lang="de ">2 Klavierstücke in b und hmoll – Es ist denkbar, dass die beiden Werke zu den von Julius Rietz im Brief vom 28. November und 2. Dezember 1839 erwähnten drei Klavierstücken gehören, die er zu veröffentlichen gedachte; siehe Brief gb-1839-12-02-02 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 28. November und 2. Dezember 1839, Z.: »3 Clavierstücke – Capriccioso – wie man will.« Im Brief vom 13. Mai 1840 bezeichnete er sie als Capriccios; siehe Brief gb-1840-05-13-01 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 13. Mai 1840, Z.: »Eine strenge Kritik an meinen Duetten, Capriccio’s hat mich dieselben immer noch zurückhalten lassen. Ich werde sie Ihnen jedoch bald zuschicken.« Rietz’ Scherzo capriccioso b-Moll, op. 5, erschien Anfang 1842 bei Breitkopf &amp; Härtel; siehe AMZ 44, Nr. 8, 23. Februar 1842, Sp. 165 f.</note> und eine <title xml:id="title_1b82ac98-530b-41a7-a5eb-84df2880643b">Klaviersonate in <hi rend="latintype">amoll</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110499" style="hidden" type="music">Klaviersonate a-Moll, op. 17</name></title> wilden Temperaments. Wenns der Himmel nicht anders beschlossen hat für den Winter eine <title xml:id="title_6e184e70-285e-4811-b39a-d6e4778f372d">Ouvertüre in <hi rend="latintype">fdur</hi><name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110507" style="hidden" type="music">Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_25cc32f1-e65d-4408-974b-756cc23d507d" xml:lang="de ">Ouvertüre in fdur – Die Ouvertüre zu Shakespeare’s Sturm F-Dur, op. 14, von Julius Rietz erschien 1845 in Partitur und vierhändigem Klavierauszug im Verlag Friedrich Kistner; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Januar 1845, S. 2, und ebenda, Juni 1845, S. 96.</note> – vorläufig unter uns zu bleiben wünschend!</p> <p>Ich freue mich unmenschlich Sie wieder zu sehen da ich aber jetzt vor der Stadt, wenn auch dicht – neben dem Hause wo sonst <persName xml:id="persName_00ab8484-45c3-404b-994c-46a64c04e260"><hi rend="latintype">Hübner</hi><name key="PSN0112130" style="hidden" type="person">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></persName> wohnte, einquartirt bin, wohin ich hauptsächlich zog um ein Gärtchen für meine Rangen zu haben, so werden Sie keine Zeit übrig haben zu uns zu kommen. Deshalb lassen Sie mich bestimmt wissen wann Sie hier eintreffen, damit ich Sie erwarten kann, oder geht dies nicht, so schreiben Sie bei Ihrer Ankunft Ihren Namen auf ein Zettelchen, und ich werde fliegen!</p> <p><persName xml:id="persName_5b22635a-8e68-4d72-af34-7225b9c015f6"><hi rend="latintype">Schirmer</hi><name key="PSN0114557" style="hidden" type="person">Schirmer, Johann Wilhelm (1807-1863)</name></persName> ist noch nicht wieder hier. Er wird<seg type="pagebreak"> |4| <pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg>im Herbst erst zurückerwartet. <persName xml:id="persName_77c1ac0a-c10f-4931-9433-2f9ea0dcc2c5"><hi rend="latintype">Pistorius</hi><name key="PSN0113889" style="hidden" type="person">Pistorius, Eduard Karl Gustav Lebrecht (1796-1862)</name></persName>, der von einer Italiänischen Reise hierdurch kam, theilte uns mit, daß es dem <persName xml:id="persName_1c871f0d-63a0-4f9e-80e8-fad8ad92e5a8">Dicken<name key="PSN0114557" style="hidden" type="person">Schirmer, Johann Wilhelm (1807-1863)</name></persName> gar nicht in dem vielgepriesenen sonnigen Lande und namentlich in <placeName xml:id="placeName_c52fa17a-fd35-4a29-8246-b53585edb12c"><hi rend="latintype">Neapel</hi><settlement key="STM0100178" style="hidden" type="locality">Neapel</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> nicht, gefallen wolle.</p> <p><persName xml:id="persName_faba8817-0072-4f11-bfd6-5d3bfa8feb7e"><hi rend="latintype">Joseph Kreutzer</hi><name key="PSN0112545" style="hidden" type="person">Kreutzer, Joseph (1790-1840)</name></persName> und <persName xml:id="persName_bb5fff59-de69-4d53-bffd-beeeb67071ab"><hi rend="latintype">Mainoni</hi><name key="PSN0120428" style="hidden" type="person">Mainoni, Theodor (?-1840)</name></persName> haben wir kürzlich nach einander begraben. So werden unsre Kräfte immer geringer und die Ansprüche immer größer! – </p> <p>Die <persName xml:id="persName_964bc3e8-7f89-49d2-b053-b8ce9f9f0321">Schloß<name key="PSN0114593" style="hidden" type="person">Schloss, Sophie (1821-1903)</name></persName> hat hier ein ziemlich besuchtes Conzert gegeben, in welchem sie ganz hundeschlecht eine miserable italiänische Arie, einige Lieder, und besonders die Arie aus dem <title xml:id="title_da58f814-f190-4f6b-b252-e5661b2df519">Freischütz<name key="PSN0115645" style="hidden" type="author">Weber, Carl Maria Friedrich Ernst von (1786-1826)</name><name key="CRT0111243" style="hidden" type="music">Der Freischütz op. 77 (WeV C. 7)</name></title> – nicht gesungen sondern herunter gekreischt hat. Das <placeName xml:id="placeName_fb1b259c-376e-4183-8d46-32e3efa3ab8a">Cölner Quartett<name key="NST0103698" style="hidden" subtype="" type="institution">Kölner Streichquartett</name><settlement key="STM0100107" style="hidden" type="locality">Köln</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> war mit ihr herüber gekommen, und das hat sich auch nicht ausgezeichnet! Der Abend hat mich sehr verdrießlich gemacht, wozu freilich verdammt wenig gehört.</p> <closer rend="left">Nun <hi rend="latintype">adieu</hi> liebster Felix, grüßen Sie <persName xml:id="persName_69f281e1-eae0-4aac-91f9-ed9619003e50">Ihre liebe Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> tausend mal von <persName xml:id="persName_59c86f3e-e1fd-4d6a-a9f2-ecc2827d61c3">der meinigen<name key="PSN0114207" style="hidden" type="person">Rietz, Maria Therese (1812-1861)</name></persName> und mir und bleiben Sie gut</closer> <signed rend="right">Ihrem</signed> <signed rend="right">treulichst ergebenen</signed> <signed rend="right">JR.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi>, <date cert="high" when="1840-08-07" xml:id="date_e78a7eb2-46cb-4f69-98be-30a53a3001ce">7<hi rend="superscript">t</hi> August</date></dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1840-08-07" xml:id="date_63382b47-e69b-4060-aec8-ff4bba5891af">1840</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_be9ef088-64bd-43f0-882c-1ea71b66b411"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_fdbf5ac9-ef18-4cdf-a95a-88bd7db830cc">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_7603ef6a-2cbd-4436-9a49-69e8113f6192">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Darf ich Ihnen wohl einen Gruß an <persName xml:id="persName_5b4f96c8-3c36-4985-b825-2f89d5aaa145"><hi rend="latintype">Ferd</hi>. <hi rend="latintype">David</hi><name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> auftragen?</p> <p>Über die <title xml:id="title_b93f4e87-2a62-4710-82e3-e4159acbaef3">Fantasie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name></title> mündlich! – </p> </div> </body> </text></TEI>