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gb-1840-07-21-01

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Johann Friedrich Wilhelm Franz Held an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Sondershausen, 21. Juli 1840 Deutschland nennt Sie seinen ersten Componisten, und mit dem höchsten Grade der Spannung und Erwartung sieht es einer Oper von Ihnen entgegen, wohl wissend, dass die Oper in ihrem höhern Style das Feld ist, auf Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872) Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 38/17. Autograph Johann Friedrich Wilhelm Franz Held an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Sondershausen, 21. Juli 1840 Deutschland nennt Sie seinen ersten Componisten, und mit dem höchsten Grade der Spannung und Erwartung sieht es einer Oper von Ihnen entgegen, wohl wissend, dass die Oper in ihrem höhern Style das Feld ist, auf

2 Doppelbl.: S. 1-6 Brieftext; S. 7 leer; S. 8 Adresse.

Johann Friedrich Wilhelm Franz Held

Abschrift des Librettos Andreas Hofer von Johann Friedrich Wilhelm Franz Held.Libretto zur Jungfrau von Orleans (1. Akt und Prospekt zu den übrigen vier Akten) von Johann Friedrich Wilhelm Franz Held.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

21. Juli 1840 Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)counter-resetHeld, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872) Sondershausen Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Des Herrn F. Mendelssohn-Bartholdy Wohlgebor.
Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872) Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872) Hochzuverehrender Herr!

DeutschlandDetmoldDeutschland nennt Sie seinen ersten Componisten, und mit dem höchsten Grade der Spannung und Erwartung sieht es einer Oper von Ihnen entgegen, wohl wissend, dass die Oper in ihrem höhern Style das Feld ist, auf welchem der musikalische Genius seine Schwingen am reichsten, kräftigsten und segensvollsten entfalten und regen kann.

In einer Zeit, wo die Oper den entschieden höchsten Rang in der dramatischen Welt einnimmt, war es eine unerklärliche Erscheinung, den Boden, auf dem der Componist die Blüthen seines Genius pflanzt, die Operntext Dichtung, in DeutschlandDeutschlandDeutschland ganz verödet zu finden. Diese Erscheinung leitete mich zuerst auf die Idee, das verwahrlos’te Feld in nähere Prüfung zu ziehen, und da ich fand, dass bei angemessener Behandlung dasselbe im Stande ist, Früchte zu erzeugen, die im Stande sein können, in der dramatischen Dichtkunst einen ehrenvollen Platz einzunehmen, ganz isolirt von dem ihnen durch die musikalische Ausbildung verliehenen Werthe, ja dass dieser in dem Maße steigen |2| müsse, wie der Text an sich seiner Vollendung näher käme: so fasste ich den Entschluss, das bis jetzt ganz verödete Feld zu cultiviren. – Der Segen, der für Deutschlands Opernwesen daraus erwachsen muss, wenn, dem gegebenen Beispiele nachahmend, talentvolle Dichter sich der Operndichtung widmen, liegt klar am Tage. –

Der Sinn für Opern-Composition wird bei Deutschlands musikalischen Heroen in dem Maße angeregt werden, wie die Operndichtung als literarische Production im Werthe steigt, und bald würde die Zeit kommen, wo DeutschlandDeutschlandDeutschland im Stande ist, ausländische Opern mit ihren flachen, zwei-, drei-, vier- und mehrfachen Texten zu entbehren und sich an einem reicheren Blumenflor inländischer Pflanzen zu erfreuen. –

Da ich mich einer vollkommenen Kenntniss des Bühnenwesens überhaupt und der Oper insbesondere zu erfreuen habe: so war es mir leicht, die mancherlei Mängel der vorhandenen Opern-Libretti zu durchblicken und mich so auf einen Standpunkt zu stellen, der |3| es mir erleichterte, einen Operntext so zu behandeln, dass er, als rein dramatisches Product betrachtet, den Anforderungen, die an ein solches zu stellen sind, genügt. Da ich als dramatischer Dichter mit der Natur des Drama’s vertraut bin, so versuchte ich es, dieselbe auf die Oper zu übertragen, und nach der Versicherung mehrer Sachverständiger ist es mir in meinem ersten Versuch: „Andreas Hofer, Oper in 3 Acten“<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name> über Erwartung gelungen. Diese Oper<name key="PSN0120233" style="hidden" type="author">Kirchhoff, Julius Wilhelm (-1854)</name><name key="CRT0112905" style="hidden" type="music">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name> hat der fürstl. Schwarzburg-Sondershauser’sche Hof-Concertmeister KirchhofKirchhoff, Julius Wilhelm (-1854) zur Composition an sich gekauft, und ich kann mich daher nur beehren, Ihnen eine Abschrift derselben zur bloßen Durchsicht und Üeberzeugung meiner Befähigung als Operndichter beizulegen; denn nach dem Beifalle, welcher dieser Text fand, erregte die Verehrung, mit welcher Deutschland Sie als seinen genialsten Compositeur preiset, den Wunsch in mir, Ihnen einen recht vollkommenen Operntext zu liefern. Derselbe musste, Ihrem Genius zufolge, im großartigsten Style erscheinen, musste das Religiöse und Romantische, worin Sie Ihre Meisterschaft in den bisherigen Werken so |4| herrlich entfalteten, mit dem heroischen Elemente der Oper vereinigen. Nach langem Suchen war ich endlich so glücklich, einen Stoff zu finden, der allen diesen Anforderungen im vollsten Maße entspricht, der eigens dazu erschaffen scheint, unter dem Einflusse Ihres Genius das großartigste Werk zu werden, was die klassische Oper aufzuweisen haben wird. – Jener Stoff ist die Erscheinung der Jungfrau von Orleans, Jeanne d’Arc. Dieselbe, als Oper<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name> behandelt, erfordert den möglichst größten Styl, wird also, die Prosa ganz und gar verbannend, Recitativ-Oper in 5 Acten, und dürfte die Epitheten groß, religiös, romantisch, heroisch im vollsten Sinne verdienen. –

Ich erlaube mir, in der Anlage den vollendeten I. Act, so wie einen kurzen <hi rend="latintype">Prospectus</hi> der übrigen vier Acte<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name>, die noch in der Arbeit sind, zur geneigten Prüfung vorzulegen, indem ich mir die Anfrage erlaube: ob ich so glücklich sein werde, jenen Stoff Ihnen behufs der Composition widmen zu dürfen, im Fall er auch in seiner weitern Ausführung, wozu mir Ihre |5| Andeutungen sehr erwünscht sein werden, Ihren Beifall erlangen sollte. – Ich muss gestehen, dass der Gedanke, für Deutschlands gefiertsten Componisten zu arbeiten, meine Begeisterung auf’s Höchste steigern würde, und habe auf diese Weise die Hoffnung, etwas sehr tüchtiges zu liefern.

Sie werden aus dem beiliegenden kurzen Prospecte<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name> ersehen, welche grossen Elemente der Stoff zu liefern fähig ist, und da ich ihn eigens für Sie erwählte, so dürfte er Ihnen vielleicht um so erwünschter sein, da Sie – wie ich höre – wirklich einen passenden Operntext suchen; und obgleich der meinige gewiss viele Liebhaber finden wird: so hat doch der Gedanke, ihn für den ruhmbekränzten Componisten des Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f2ee6952-a928-407c-bb8f-7be16864e3fa"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name> zu bearbeiten, viel zu viel Schmeichelhaftes für mich, als dass ich dem Wunsche, Ihnen denselben ausdrücklich zu offeriren, widerstehen könnte.

Die Oper<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name> ist von mir bereits so durchdacht und durchgearbeitet, dass die gänzliche Vollendung innerhalb drei Wochen möglich wird, und würde |6| es mich sehr glücklich machen, recht bald von Ihnen mit einer gütigen Antwort erfreut zu werden, der ich die übersandte Abschrift des „Andreas Hofer“<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name> beizulegen bitte.

Sollten Sie für die Ausführung der Opern<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name><name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name> besondere Wünsche haben:Sollten Sie für die Ausführung der Opern besondere Wünsche haben – Es kam zu keiner Zusammenarbeit. Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte weder eine Oper zu Helds Libretto zu Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyer noch zu dessen Libretto zu Die Jungfrau von Orleans. so bitte ich mir dieselben mitzutheilen, und es wird mir unendliches Vergnügen gewähren, denselben zu entsprechen. Vielleicht bin ich so glücklich, allen Ihren Erwartungen zu genügen, was mir Hoffnung geben wird, auch für die Zukunft und für weitere Werke Ihnen meine Kräfte reichen zu dürfen, der ich die Ehre habe, im Gefühle unbegrenzter Hochachtung und Verehrung zu sein

Ihr ergebenster Wilhelm Held Sondershausen, Fürstenthum Schwarzburg, am 21. Juli 1840.
            Hochzuverehrender Herr!
Deutschland nennt Sie seinen ersten Componisten, und mit dem höchsten Grade der Spannung und Erwartung sieht es einer Oper von Ihnen entgegen, wohl wissend, dass die Oper in ihrem höhern Style das Feld ist, auf welchem der musikalische Genius seine Schwingen am reichsten, kräftigsten und segensvollsten entfalten und regen kann.
In einer Zeit, wo die Oper den entschieden höchsten Rang in der dramatischen Welt einnimmt, war es eine unerklärliche Erscheinung, den Boden, auf dem der Componist die Blüthen seines Genius pflanzt, die Operntext Dichtung, in Deutschland ganz verödet zu finden. Diese Erscheinung leitete mich zuerst auf die Idee, das verwahrlos’te Feld in nähere Prüfung zu ziehen, und da ich fand, dass bei angemessener Behandlung dasselbe im Stande ist, Früchte zu erzeugen, die im Stande sein können, in der dramatischen Dichtkunst einen ehrenvollen Platz einzunehmen, ganz isolirt von dem ihnen durch die musikalische Ausbildung verliehenen Werthe, ja dass dieser in dem Maße steigen müsse, wie der Text an sich seiner Vollendung näher käme: so fasste ich den Entschluss, das bis jetzt ganz verödete Feld zu cultiviren. – Der Segen, der für Deutschlands Opernwesen daraus erwachsen muss, wenn, dem gegebenen Beispiele nachahmend, talentvolle Dichter sich der Operndichtung widmen, liegt klar am Tage. –
Der Sinn für Opern-Composition wird bei Deutschlands musikalischen Heroen in dem Maße angeregt werden, wie die Operndichtung als literarische Production im Werthe steigt, und bald würde die Zeit kommen, wo Deutschland im Stande ist, ausländische Opern mit ihren flachen, zwei-, drei-, vier- und mehrfachen Texten zu entbehren und sich an einem reicheren Blumenflor inländischer Pflanzen zu erfreuen. –
Da ich mich einer vollkommenen Kenntniss des Bühnenwesens überhaupt und der Oper insbesondere zu erfreuen habe: so war es mir leicht, die mancherlei Mängel der vorhandenen Opern-Libretti zu durchblicken und mich so auf einen Standpunkt zu stellen, der es mir erleichterte, einen Operntext so zu behandeln, dass er, als rein dramatisches Product betrachtet, den Anforderungen, die an ein solches zu stellen sind, genügt. Da ich als dramatischer Dichter mit der Natur des Drama’s vertraut bin, so versuchte ich es, dieselbe auf die Oper zu übertragen, und nach der Versicherung mehrer Sachverständiger ist es mir in meinem ersten Versuch: „Andreas Hofer, Oper in 3 Acten“ über Erwartung gelungen. Diese Oper hat der fürstl. Schwarzburg-Sondershauser’sche Hof-Concertmeister Kirchhof zur Composition an sich gekauft, und ich kann mich daher nur beehren, Ihnen eine Abschrift derselben zur bloßen Durchsicht und Üeberzeugung meiner Befähigung als Operndichter beizulegen; denn nach dem Beifalle, welcher dieser Text fand, erregte die Verehrung, mit welcher Deutschland Sie als seinen genialsten Compositeur preiset, den Wunsch in mir, Ihnen einen recht vollkommenen Operntext zu liefern. Derselbe musste, Ihrem Genius zufolge, im großartigsten Style erscheinen, musste das Religiöse und Romantische, worin Sie Ihre Meisterschaft in den bisherigen Werken so herrlich entfalteten, mit dem heroischen Elemente der Oper vereinigen. Nach langem Suchen war ich endlich so glücklich, einen Stoff zu finden, der allen diesen Anforderungen im vollsten Maße entspricht, der eigens dazu erschaffen scheint, unter dem Einflusse Ihres Genius das großartigste Werk zu werden, was die klassische Oper aufzuweisen haben wird. – Jener Stoff ist die Erscheinung der Jungfrau von Orleans, Jeanne d’Arc. Dieselbe, als Oper behandelt, erfordert den möglichst größten Styl, wird also, die Prosa ganz und gar verbannend, Recitativ-Oper in 5 Acten, und dürfte die Epitheten groß, religiös, romantisch, heroisch im vollsten Sinne verdienen. –
Ich erlaube mir, in der Anlage den vollendeten I. Act, so wie einen kurzen Prospectus der übrigen vier Acte, die noch in der Arbeit sind, zur geneigten Prüfung vorzulegen, indem ich mir die Anfrage erlaube: ob ich so glücklich sein werde, jenen Stoff Ihnen behufs der Composition widmen zu dürfen, im Fall er auch in seiner weitern Ausführung, wozu mir Ihre Andeutungen sehr erwünscht sein werden, Ihren Beifall erlangen sollte. – Ich muss gestehen, dass der Gedanke, für Deutschlands gefiertsten Componisten zu arbeiten, meine Begeisterung auf’s Höchste steigern würde, und habe auf diese Weise die Hoffnung, etwas sehr tüchtiges zu liefern.
Sie werden aus dem beiliegenden kurzen Prospecte ersehen, welche grossen Elemente der Stoff zu liefern fähig ist, und da ich ihn eigens für Sie erwählte, so dürfte er Ihnen vielleicht um so erwünschter sein, da Sie – wie ich höre – wirklich einen passenden Operntext suchen; und obgleich der meinige gewiss viele Liebhaber finden wird: so hat doch der Gedanke, ihn für den ruhmbekränzten Componisten des Paulus zu bearbeiten, viel zu viel Schmeichelhaftes für mich, als dass ich dem Wunsche, Ihnen denselben ausdrücklich zu offeriren, widerstehen könnte.
Die Oper ist von mir bereits so durchdacht und durchgearbeitet, dass die gänzliche Vollendung innerhalb drei Wochen möglich wird, und würde es mich sehr glücklich machen, recht bald von Ihnen mit einer gütigen Antwort erfreut zu werden, der ich die übersandte Abschrift des „Andreas Hofer“ beizulegen bitte.
Sollten Sie für die Ausführung der Opern besondere Wünsche haben: so bitte ich mir dieselben mitzutheilen, und es wird mir unendliches Vergnügen gewähren, denselben zu entsprechen. Vielleicht bin ich so glücklich, allen Ihren Erwartungen zu genügen, was mir Hoffnung geben wird, auch für die Zukunft und für weitere Werke Ihnen meine Kräfte reichen zu dürfen, der ich die Ehre habe, im Gefühle unbegrenzter Hochachtung und Verehrung zu sein
Ihr
ergebenster
Wilhelm Held
Sondershausen, Fürstenthum Schwarzburg, am 21. Juli 1840.          
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-07-21">21. 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Da ich als dramatischer Dichter mit der Natur des Drama’s vertraut bin, so versuchte ich es, dieselbe auf die Oper zu übertragen, und nach der Versicherung mehrer Sachverständiger ist es mir in meinem ersten Versuch: <title xml:id="title_94454b5a-6702-432a-9491-2f392a68700e">„Andreas Hofer, Oper in 3 Acten“<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name></title> über Erwartung gelungen. Diese <title xml:id="title_16317450-d601-4bd1-8193-085195c4ce9a">Oper<name key="PSN0120233" style="hidden" type="author">Kirchhoff, Julius Wilhelm (-1854)</name><name key="CRT0112905" style="hidden" type="music">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name></title> hat der fürstl. Schwarzburg-Sondershauser’sche Hof-Concertmeister <persName xml:id="persName_9291a5b6-b562-4b65-a219-879991a9d426"><hi rend="latintype">Kirchhof</hi><name key="PSN0120233" style="hidden" type="person">Kirchhoff, Julius Wilhelm (-1854)</name></persName> zur Composition an sich gekauft, und ich kann mich daher nur beehren, Ihnen eine Abschrift derselben zur bloßen Durchsicht und Üeberzeugung meiner Befähigung als Operndichter beizulegen; denn nach dem Beifalle, welcher dieser Text fand, erregte die Verehrung, mit welcher Deutschland Sie als seinen genialsten Compositeur preiset, den Wunsch in mir, Ihnen einen recht vollkommenen Operntext zu liefern. Derselbe musste, Ihrem Genius zufolge, im großartigsten Style erscheinen, musste das Religiöse und Romantische, worin Sie Ihre Meisterschaft in den bisherigen Werken so<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> herrlich entfalteten, mit dem heroischen Elemente der Oper vereinigen. Nach langem Suchen war ich endlich so glücklich, einen Stoff zu finden, der allen diesen Anforderungen im vollsten Maße entspricht, der eigens dazu erschaffen scheint, unter dem Einflusse Ihres Genius das großartigste Werk zu werden, was die klassische Oper aufzuweisen haben wird. – Jener Stoff ist die Erscheinung der Jungfrau von Orleans, Jeanne d’Arc. Dieselbe, als <title xml:id="title_02824395-cec1-4802-8c55-e839c3c44c6b">Oper<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name></title> behandelt, erfordert den möglichst größten Styl, wird also, die Prosa ganz und gar verbannend, Recitativ-Oper in 5 Acten, und dürfte die Epitheten groß, religiös, romantisch, heroisch im vollsten Sinne verdienen. –</p> <p>Ich erlaube mir, in der Anlage den vollendeten <title xml:id="title_0b3353ad-9452-4c2b-918d-30b4173cf3e1">I. Act, so wie einen kurzen <hi rend="latintype">Prospectus</hi> der übrigen vier Acte<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name></title>, die noch in der Arbeit sind, zur geneigten Prüfung vorzulegen, indem ich mir die Anfrage erlaube: ob ich so glücklich sein werde, jenen Stoff Ihnen behufs der Composition widmen zu dürfen, im Fall er auch in seiner weitern Ausführung, wozu mir Ihre<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> Andeutungen sehr erwünscht sein werden, Ihren Beifall erlangen sollte. – Ich muss gestehen, dass der Gedanke, für Deutschlands gefiertsten Componisten zu arbeiten, meine Begeisterung auf’s Höchste steigern würde, und habe auf diese Weise die Hoffnung, etwas sehr tüchtiges zu liefern.</p> <p>Sie werden aus dem beiliegenden kurzen <title xml:id="title_c7814d2e-4dbd-4699-8f1c-6b4c255aec6f">Prospecte<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name></title> ersehen, welche grossen Elemente der Stoff zu liefern fähig ist, und da ich ihn eigens für Sie erwählte, so dürfte er Ihnen vielleicht um so erwünschter sein, da Sie – wie ich höre – wirklich einen passenden Operntext suchen; und obgleich der meinige gewiss viele Liebhaber finden wird: so hat doch der Gedanke, ihn für den ruhmbekränzten Componisten des <title xml:id="title_564ef4d5-9ebb-4dfc-a7c3-aba3f8364a51">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_f2ee6952-a928-407c-bb8f-7be16864e3fa"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> zu bearbeiten, viel zu viel Schmeichelhaftes für mich, als dass ich dem Wunsche, Ihnen denselben ausdrücklich zu offeriren, widerstehen könnte.</p> <p>Die <title xml:id="title_1dfc86c0-4699-4e88-8a6b-b5f1f591e251">Oper<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name></title> ist von mir bereits so durchdacht und durchgearbeitet, dass die gänzliche Vollendung innerhalb drei Wochen möglich wird, und würde<seg type="pagebreak"> |6|<pb n="6" type="pagebreak"></pb></seg> es mich sehr glücklich machen, recht bald von Ihnen mit einer gütigen Antwort erfreut zu werden, der ich die übersandte Abschrift des <title xml:id="title_81628c58-ddd3-4cee-87cd-d6480e5cf141">„Andreas Hofer“<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813–1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name></title> beizulegen bitte.</p> <p>Sollten Sie für die Ausführung der <title xml:id="title_a73fd982-cde5-461a-ac9e-6e1a42a826b6">Opern<name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112903" style="hidden" type="dramatic_work">Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyr</name><name key="PSN0111851" style="hidden" type="author">Held, Johann Friedrich Wilhelm Franz (auch: Friedrich Wilhelm Alexander) (1813-1872)</name><name key="CRT0112904" style="hidden" type="dramatic_work">Die Jungfrau von Orleans (Jeanne d’Arc)</name></title> besondere Wünsche haben:<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_091353b2-cbea-487b-b23a-02f10182be69" xml:lang="de ">Sollten Sie für die Ausführung der Opern besondere Wünsche haben – Es kam zu keiner Zusammenarbeit. Felix Mendelssohn Bartholdy komponierte weder eine Oper zu Helds Libretto zu Andreas Hofer, der Sandwirth von Passeyer noch zu dessen Libretto zu Die Jungfrau von Orleans.</note> so bitte ich mir dieselben mitzutheilen, und es wird mir unendliches Vergnügen gewähren, denselben zu entsprechen. <seg type="closer">Vielleicht bin ich so glücklich, allen Ihren Erwartungen zu genügen, was mir Hoffnung geben wird, auch für die Zukunft und für weitere Werke Ihnen meine Kräfte reichen zu dürfen, der ich die Ehre habe, im Gefühle unbegrenzter Hochachtung und Verehrung zu sein</seg></p> <signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">ergebenster</signed> <signed rend="right">Wilhelm Held</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Sondershausen</hi>,</dateline> <dateline rend="left">Fürstenthum Schwarzburg,</dateline> <dateline rend="left">am <date cert="high" when="1840-07-21">21. Juli 1840</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>