gb-1840-07-01-01
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Berlin, 1. Juli 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext, S. 1 vorgedruckte Randverzierung; S. 4 Adresse, 3 Poststempel [BERLIN 7 (?)-8 (?) A. / 1 / 7], [R18 / 1 7 / No6], [St. Post / 3 (?) JUL / ?.3-5], Siegel.
Lea Mendelssohn Bartholdy
Green Books, GB-Ob, M.D.M. d. 38/3.
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Dr. Felix
Nur die größte Bescheidenheit und der tiefste Respekt vor Deinen Reisen, Schriften,
weiß ich zu schätzen! Denn wenn mir auch die Zeitungen, sowohl vonefforts de vertu
! Da hört ich denn auch von dem ersten ZahnGod bless you
beantwortet zu sehen, denn Du wirst eben mit Deiner Reise beschäftigt sein, unddétails
Cécile
dieser schönen Tochter, bester Felix! habe ich schon lange auf dem Herzen, Dich zu bitten, daß Du ihre Gesundheit recht sehr schonen mögest. In kürzester Zeit 3 Schwangerschaften und Kindbetten, 2 Kinder genährt, die Sorgen für Wirtschaft und so viele Fremde an denen Du ein liebenswürdiges Gastrecht übst! Diese Tugend, so freundlich sie ist, hat für den Mannàpropos
der Hausordnung lasten, hat die meiste Sorge und Mühe davon. Zwei Dienerinnen bei 2 kleinen Kindern sind in dem Falle wo man Fremde beherbergt, kaum hinreichend, das Nothwendigste zu beschicken; dazu wohnt ihr außerhalb der Stadt, von wo man alle Bedürfniße zu holen hat, und zwar 2 Treppen hoch. Unfehlbar mußdétails
Cécilealso die Kinder viel hüten, tragen, abwarten, und in ihrem Zustande ist das sehr beschwerlich, und sie kann sich die erforderliche Ruhe und Bequemlichkeit nicht gewähren.
habe sie es nicht angenommen. – Meinen Egoismus ganz aus dem Spiel, wünsche ich zudiscretion
Cécilesbesten, sie einige Monate hier zu haben, um sie in freier Luft und ohne häusliche Abmühung zu wißen; für die Kinder ist der Garten eben so empfehlenswerth. – Zürne mir nur nicht, lieb Söhnlein! daß ich mich erkühne, in Deinen wirthschaftlichen Zuständen rathen oder warnen zu wollen; es kann aber vielleicht nicht unnütz sein, Dir etwas anschaulich zu machen, wofür weder ein Ehemann, noch selbst der Arzt Sinn hat, das uns Frauen allein begreiflich ist, weil wir den Gang des kleinen häuslichen Wesens kennen und auch zugleich die Aengstlichkeiten und Sorgen, die, weil sie geringfügig erscheinen, nicht weniger unsern Miniaturhorizont bewegen und trüben.
Cécileübrigens hat viel äußere Ruhe; ich möchte aber darum nicht behaupten, Ihr Inneres sei stets so still als auf der Oberfläche erscheint; ja ich könnte so frei sein, mein eignes Beispiel darin anzuführen; denn auch meiner stillen Haltung sieht man vielleicht nicht an, wie oft mich etwas erregt oder verdrießt. – Bewahre und pflege mir dieses liebe, vortreffliche Wesen, und denke sogar auch an ihre Schönheit, die doch Dir am meisten zu Gute kommt, und die gepflegt, ja verhätschelt sein will, um sich in ihrer Frische und Anmuth zu erhalten – wenn der Mann stets
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Ich lege little queen Victorias KoncertProgramm ein (ProJubel) und frage, was ist oh come lieto giunge?
Ganz verwundert und stolz war ich, daß Dir the royal Will gefallen.
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Wenn Du Dich im différends“ hattest, find ich höchst amusant. Trotz Deines Zeitungsabscheus lies in d.
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Berlin 1 Juli 1840 Nur die größte Bescheidenheit und der tiefste Respekt vor Deinen Reisen, Schriften, Stücken Proben u. s. w. hat mich zurück gehalten, schönster Belorbeerter, Dir herzlich zu danken, daß Du in dem bunt bewegten, Gott sei Dank blumigen Leben noch Zeit und Lust gefunden, mir ausführlich zu schreiben. Dergleichen efforts de vertu weiß ich zu schätzen! Denn wenn mir auch die Zeitungen, sowohl von Rötha als von Leipzig das Schönste verkündet eh mein lieber Sohn es gethan, so mag ich doch gar zu gern es erfahren, wie Alles auf Dich gewirkt, ob Du gesund und heiter, und wie es dem liebsten Deinen ergeht! Durch Marianne M. wußte ich auch, wie entzückt Rosa und Marie von meinen Feliciern gewesen. Wie könnt es auch anders sein? God bless you! Da hört ich denn auch von dem ersten Zahn Deines lieben Töchterchens und gratulire Euch herzlich zu dieser ersten überstandenen Sorge; wohl möcht ich wißen, ob das schöne Lamm nicht mager oder blaß dabei geworden, ob sie gut geschlafen und eßlustig war? Freilich kann ich kaum hoffen, diese détails beantwortet zu sehen, denn Du wirst eben mit Deiner Reise beschäftigt sein, und Cécile soll sich nicht bücken und bemühen. Und àpropos dieser schönen Tochter, bester Felix! habe ich schon lange auf dem Herzen, Dich zu bitten, daß Du ihre Gesundheit recht sehr schonen mögest. In kürzester Zeit 3 Schwangerschaften und Kindbetten, 2 Kinder genährt, die Sorgen für Wirtschaft und so viele Fremde an denen Du ein liebenswürdiges Gastrecht übst! Diese Tugend, so freundlich sie ist, hat für den Mann nur die lachende Seite; aber die Frau welche an hundert kleine Dinge zu denken hat, auf der alle détails der Hausordnung lasten, hat die meiste Sorge und Mühe davon. Zwei Dienerinnen bei 2 kleinen Kindern sind in dem Falle wo man Fremde beherbergt, kaum hinreichend, das Nothwendigste zu beschicken; dazu wohnt ihr außerhalb der Stadt, von wo man alle Bedürfniße zu holen hat, und zwar 2 Treppen hoch. Unfehlbar muß Cécile also die Kinder viel hüten, tragen, abwarten, und in ihrem Zustande ist das sehr beschwerlich, und sie kann sich die erforderliche Ruhe und Bequemlichkeit nicht gewähren. Luise Baur sagte mir, Du habest auch sie und ihr Kind eingeladen, und aus bloßer discretion habe sie es nicht angenommen. – Meinen Egoismus ganz aus dem Spiel, wünsche ich zu Céciles besten, sie einige Monate hier zu haben, um sie in freier Luft und ohne häusliche Abmühung zu wißen; für die Kinder ist der Garten eben so empfehlenswerth. – Zürne mir nur nicht, lieb Söhnlein! daß ich mich erkühne, in Deinen wirthschaftlichen Zuständen rathen oder warnen zu wollen; es kann aber vielleicht nicht unnütz sein, Dir etwas anschaulich zu machen, wofür weder ein Ehemann, noch selbst der Arzt Sinn hat, das uns Frauen allein begreiflich ist, weil wir den Gang des kleinen häuslichen Wesens kennen und auch zugleich die Aengstlichkeiten und Sorgen, die, weil sie geringfügig erscheinen, nicht weniger unsern Miniaturhorizont bewegen und trüben. Cécile übrigens hat viel äußere Ruhe; ich möchte aber darum nicht behaupten, Ihr Inneres sei stets so still als auf der Oberfläche erscheint; ja ich könnte so frei sein, mein eignes Beispiel darin anzuführen; denn auch meiner stillen Haltung sieht man vielleicht nicht an, wie oft mich etwas erregt oder verdrießt. – Bewahre und pflege mir dieses liebe, vortreffliche Wesen, und denke sogar auch an ihre Schönheit, die doch Dir am meisten zu Gute kommt, und die gepflegt, ja verhätschelt sein will, um sich in ihrer Frische und Anmuth zu erhalten – wenn der Mann stets Malthus on population studirt! Tags zuvor eh Dein Brief vom 22. kam, fand ich in der Staatszeitung einen Artikel aus Rötha, und den Tag nach dem Leipziger Fest suchte ein Bekannter von Hensel, ein Herr von Fürer, ihn bei mir auf, dem ich gleich abgefragt, daß er brühwarm von dort komme. Ich bin neugierig auf ordentliche musikalische détails Deiner beiden Tage, denn die wenigen ZeitungsNotizen genügen mir nicht. Wenigstens weiß ich, daß die Marktsonne ohne Regen ablief und daß die Menschenmaße höchst aufmerksam war. Neu-Neu-Neu-Neukomm hatte in Mainz weniger Glück, da seine Musik 2 mal durch Regengüße unterbrochen ward. Onkel Souchay hat sich ja durch eine Rede hervorgethan. Den 3. Tag hat Hanne sich vermuthlich nicht nehmen laßen, und hat hoffentlich mit Stangenklettern einige Würste für ihren Bauch erobert. Hier findet eine Feierlichkeit zur Vorfeier von Walters Geburtstag Statt; 14 Jungen werden im Garten toben, und unter des Schreiblehrers Aufsicht wird mit Sebastians Vogelschießen gespielt, wozu Beckchen Preise vertheilt. Dolce roba, sagt der Italiäner, wie ich aus Fannys heutigem Brief lerne. Erkläre das keinen Waiters Fest meinem Carlchen. Wir haben 2 mal Nachricht aus Neapel, wo es Fanny trotz der Göttergegend, dem Vesuv, Ischia, dem pompejanischen Museum und einer Welt voll Herrlichkeiten viel weniger als in Rom gefällt. Sie gedenken zu Dampf nach Genua zu reisen und Ende Augusts wieder, also nach einem vollen Jahre, zurück zu sein. Gott geb es und behüte sie! Ich lege little queen Victorias KoncertProgramm ein (Klingemann würde sagen ProJubel) und frage, was ist oh come lieto giunge? etwa die verklauten lieblichen Boten? Ganz verwundert und stolz war ich, daß Dir the royal Will gefallen. Beckchen sagt immer, der Felix ist nicht zu berechnen! So empfehl ich Dir, das Zeitungsblatt der Spenerschen v. 30. Juni. Der alte Fritz wird Dich animiren. Der neue Monarch ahmt ihn in der Liebe zu Sanssouci nach. Er kömmt mit Eisebahn oft her und bleibt dann auf dem großen Schloß. Die Koncerte und das Theater haben würdig begonnen; in der Garnisonkirche ward ein de profundis v. Gluck, das Mozartsche requiem und Halleluja von Händel gegeben; das requiem außerdem noch 4mal; (von dem in der Akademie sagt man, alles sei wunderschön gewesen (bezog sich auf die Ausschmückung des Saals) mit Ausnahme der Musik. ) Im Schauspielhause, Trauermarsch aus der eroica, Rede der Crelinger, und Goethes Iphigenie. Wenn Du Dich im Schweriner Getümmel erinnern kannst, daß Tante Levy wünscht, Du mögest Dich nach Frau von Loder und deren Tochter, Frau v. Lützow erkundigen, so thu es Petrus. Fr. v. Loder ist eine Tochter des ehemals berühmten Arztes Richter aus Göttingen; sie wohnte einige Jahre in T. Levys Hause, damals war Fr. v. Lützow eine hübsche schlanke Jungfrau, und die beiden Damen in unsrer Familie beliebt und bekannt. – Daß Du mit der Großherzogin v. Weimar „différends“ hattest, find ich höchst amusant. Trotz Deines Zeitungsabscheus lies in d. allgem. Zeitung die Proceßgeschichten Spontinis mit der großen Oper in Paris; Paul und ich haben uns eben über einen Heineschen Aufsatz belustigt; „er sagt, Sp. halte sich für einen Napoléon, Berlin für St. Helena und Rellstab für Hudson Lowe. “ Daß er ihn eine „intrigante Mumie“ nennt, ist auch nicht so übel. Carls Dialog mit Cécile und seine Schnippigkeit sind prächtig; mehr, mehr davon! Küß mir ihn und das liebe Schwesterchen, die garstige hiebe Keine und pflege, doctotire Deine holde Gattin. Gott laße es Dir auf Wegen und Stegen wohl ergehen und möge, was Du unternimmst, vom Glück begünstigt sein! Alwine Frommann bringt mir hoffentlich bald genaue Kunde vom Fest! Lebt wohl Kinder! Lea Mendelssohn Bartholdy
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1840-07-01" xml:id="date_ee5e4731-6f3f-4b27-89c8-77ae9bf268f8">1. 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Denn wenn mir auch die Zeitungen, sowohl von <placeName xml:id="placeName_bce8fc18-a993-4ffd-8647-1ed6a4bdf31f">Rötha<settlement key="STM0105295" style="hidden" type="locality">Rötha</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> als von <placeName xml:id="placeName_ef0b255d-ec13-47f6-9f57-75f1d2664af4">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> das Schönste verkündet<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b52552e0-0237-40cb-b200-a678b955e43f" xml:lang="de">die Zeitungen, sowohl von Rötha als von Leipzig das Schönste verkündet – Gemeint sind zum einen Zeitungsberichte über eine Landpartie nach Rötha, wo Mendelssohn auf den Silbermann-Orgeln der dortigen Kirchen St. Georgen und St. Marien Werke von Johann Sebastian Bach spielte. Zudem wurden Mendelssohns Ave Maria (Offertorium) op. 23/2 (MWV B 19) und seine drei Chöre »Veni Domine« / »Herr, erhöre uns« op. 39/1 (MWV B 24), »Laudate pueri Dominum« / »Ihr Kinder Israel« op. 39/2 (MWV B 30) und »Surrexit pastor« / »Er ist ein guter Hirte« op. 39/3 (MWV B 23) gespielt; siehe Kommentare Z. 64 f. zu Brief fmb-1840-06-22-01 (Brief Nr. 2746) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig, 22. Juni 1840. Zum anderen Zeitungsberichte über die 400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst (»Gutenbergfest«), die vom 24. bis 26. Juni 1840 in Leipzig unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy stattgefunden hatte. Zu diesem Anlass hatte Mendelssohn den Festgesang (»Gutenberg-Kantate«) MWV D 4, der am 24. Juni 1840 unter seiner Leitung zur Uraufführung gelangte, und die Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18), die am 25. Juni 1840 bei einem Konzert in der Thomaskirche in Leipzig von ihm uraufgeführt wurde, komponiert; siehe Brief fmb-1840-06-22-01 (Brief Nr. 2746) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 22. Juni 1840, Z. 31-38.</note> eh mein lieber Sohn es gethan, so mag ich doch gar zu gern es erfahren, wie Alles auf Dich gewirkt, ob Du gesund und heiter, und wie es dem liebsten Deinen ergeht! Durch <persName xml:id="persName_f3db04ab-f85c-444e-8f44-61c7097c5067">Marianne M.<name key="PSN0113230" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marianne (1799-1880)</name></persName> wußte ich auch, wie entzückt <persName xml:id="persName_b2574739-77e9-44d7-a6c2-97f3ff872861">Rosa<name key="PSN0113237" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Rosamunde Ernestine Pauline (Rosa) (1804-1883)</name></persName> und <persName xml:id="persName_34b98d9c-984c-4a5b-9f15-cc2b4062919c">Marie<name key="PSN0118570" style="hidden" type="person">Warschauer, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> von meinen <persName xml:id="persName_37973d9e-d488-4979-8cb6-d12f66dec18b">Feliciern<name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName> gewesen. Wie könnt es auch anders sein? <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_dcdb2cf2-8286-4cfc-94b8-d273e40e9773" xml:lang="en">God bless you</foreign></hi>! Da hört ich denn auch von dem ersten Zahn <persName xml:id="persName_7fc55a24-61ba-4d01-8784-bf0107ce5303">Deines lieben Töchterchens<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> und gratulire Euch herzlich zu dieser ersten überstandenen Sorge; wohl möcht ich wißen, ob das schöne Lamm nicht mager oder blaß dabei geworden, ob sie gut geschlafen und eßlustig war? Freilich kann ich kaum hoffen, diese <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_db1a03ea-1f53-418e-a947-c52e99567ad8" xml:lang="fr">détails</foreign></hi> beantwortet zu sehen, denn Du wirst eben mit Deiner Reise<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_14b3aebc-3e9f-4e59-ac1f-97cc5bd6c6ec" xml:lang="de">Deiner Reise – Felix Mendelssohn Bartholdy reiste Anfang Juli 1840 nach Schwerin, wo er das 2. Norddeutsche Musikfest, das vom 6. bis 10. Juli 1840 in Schwerin stattfand, leitete.</note> beschäftigt sein, und <persName xml:id="persName_34952fd2-70e2-44d0-af3c-baf9ec4048c9"><hi rend="latintype">Cécile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> soll sich nicht bücken und bemühen. Und <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_40720987-7698-4985-b362-efd08d31496d" xml:lang="fr">àpropos</foreign></hi> dieser schönen Tochter, bester Felix! habe ich schon lange auf dem Herzen, Dich zu bitten, daß Du ihre Gesundheit recht sehr schonen mögest. In kürzester Zeit 3 Schwangerschaften und Kindbetten, 2 Kinder genährt, die Sorgen für Wirtschaft und so viele Fremde an denen Du ein liebenswürdiges Gastrecht übst! Diese Tugend, so freundlich sie ist, hat für den Mann<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>nur die lachende Seite; aber die Frau welche an hundert kleine Dinge zu denken hat, auf der alle <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_329eab1f-b996-4ff4-8ecf-92a38ae3a5c4" xml:lang="fr">détails</foreign></hi> der Hausordnung lasten, hat die meiste Sorge und Mühe davon. Zwei Dienerinnen bei 2 kleinen Kindern sind in dem Falle wo man Fremde beherbergt, kaum hinreichend, das Nothwendigste zu beschicken; dazu wohnt ihr außerhalb der Stadt, von wo man alle Bedürfniße zu holen hat, und zwar 2 Treppen hoch. Unfehlbar muß <hi rend="latintype">Cécile</hi> also die Kinder viel hüten, tragen, abwarten, und in ihrem Zustande ist das sehr beschwerlich, und sie kann sich die erforderliche Ruhe und Bequemlichkeit nicht gewähren. <persName xml:id="persName_4dabe9b8-ac35-497d-ba5d-a6e0dd5a1323">Luise Baur<name key="PSN0109713" style="hidden" type="person">Baur, Luise Henriette (1807-1848)</name></persName> sagte mir, Du habest auch sie und <persName xml:id="persName_dde4dc6e-4a73-4440-8802-887b93916d34">ihr Kind<name key="PSN0109709" style="hidden" type="person">Baur, Anna (Anne) Wilhelmine Ulrike (1835-1867)</name></persName> eingeladen, und aus bloßer <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_1af2b7bd-7385-41ba-9828-966935cde9bb" xml:lang="fr">discretion</foreign></hi> habe sie es nicht angenommen. – Meinen Egoismus ganz aus dem Spiel, wünsche ich zu <hi rend="latintype">Céciles</hi> besten, sie einige Monate hier zu haben, um sie in freier Luft und ohne häusliche Abmühung zu wißen; für die Kinder ist der Garten eben so empfehlenswerth. – Zürne mir nur nicht, lieb Söhnlein! daß ich mich erkühne, in Deinen wirthschaftlichen Zuständen rathen oder warnen zu wollen; es kann aber vielleicht nicht unnütz sein, Dir etwas anschaulich zu machen, wofür weder ein Ehemann, noch selbst der Arzt Sinn hat, das uns Frauen allein begreiflich ist, weil wir den Gang des kleinen häuslichen Wesens kennen und auch zugleich die Aengstlichkeiten und Sorgen, die, weil sie geringfügig erscheinen, nicht weniger unsern Miniaturhorizont bewegen und trüben. <hi rend="latintype">Cécile</hi> übrigens hat viel äußere Ruhe; ich möchte aber darum nicht behaupten, Ihr Inneres sei stets so still als auf der Oberfläche erscheint; ja ich könnte so frei sein, mein eignes Beispiel darin anzuführen; denn auch meiner stillen Haltung sieht man vielleicht nicht an, wie oft mich etwas erregt oder verdrießt. – Bewahre und pflege mir dieses liebe, vortreffliche Wesen, und denke sogar auch an ihre Schönheit, die doch Dir am meisten zu Gute kommt, und die gepflegt, ja verhätschelt sein will, um sich in ihrer Frische und Anmuth zu erhalten – wenn der Mann stets <title xml:id="title_6a36840c-cc59-4d8b-bd36-5b2a3c1e583a"><hi rend="latintype">Malthus on population</hi><name key="PSN0120415" style="hidden" type="author">Malthus, Thomas Robert (1796-1834)</name><name key="CRT0113065" style="hidden" type="science">An Essay on the Principle of Population</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_198fdfee-e8f9-4b4e-9b71-f12b27723951" xml:lang="de">Malthus on population – Anspielung auf Thomas Robert Malthus’ Essay on the Principle of Population.</note> studirt!</p> <p>Tags zuvor eh <title xml:id="title_e8129312-b11f-4404-810d-888dcba19e93">Dein Brief vom 22.<name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1840-06-22-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 22. Juni 1840</name></title> kam, fand ich in der <title xml:id="title_88e0de8c-5506-4169-a2c0-7c41c7e2b1d1">Staatszeitung<name key="PSN0119226" style="hidden" type="author">John, Ernst Carl Christian (1788-1856)</name><name key="CRT0111902" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Preußische Staats-Zeitung</name></title> einen Artikel aus <placeName xml:id="placeName_d88cfca2-1781-4ae0-a022-1f10d41d2907"><hi n="1" rend="underline">Röt</hi>ha<settlement key="STM0105295" style="hidden" type="locality">Rötha</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und den <date cert="high" when="1840-06-27" xml:id="date_d2c847ed-94d9-4405-8b74-1d09e108bbad">Tag</date> nach dem <placeName xml:id="placeName_7cf2519d-178d-46e9-81fa-db1a3e5a960c">Leipziger Fest<name key="NST0103712" style="hidden" subtype="" type="institution">400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> suchte ein Bekannter von <persName xml:id="persName_16f95ee6-443e-43ba-9829-c1554b8484b2">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>, ein Herr von Fürer,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a852d2ff-5ecb-4634-b67b-8d7cf074de2e" xml:lang="de">Herr von Fürer – Lea Mendelssohn Bartholdy könnte eventuell den Maler Joseph von Führich (1810-1876) gemeint haben, der 1827 bis 1829 in Rom lebte, wo er Wilhelm Hensel kennengelernt haben könnte; vgl. Lowenthal-Hensel / Arnold, Wilhelm Hensel, S. 180, Anm. 17.</note> ihn bei mir auf, dem ich gleich abgefragt, daß er brühwarm von dort komme. Ich bin neugierig auf ordentliche musikalische <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_aaee8e76-ca2c-4698-8d79-2bdf4bbfc8b1" xml:lang="fr">détails</foreign></hi> Deiner <date cert="high" when-custom="1840-06-24 and 1840-06-25 and JJJJ-MM-TT" xml:id="date_2400ec0f-1e8b-4aad-84ec-9eeb4c6ff17d">beiden Tage</date>, denn die wenigen ZeitungsNotizen genügen mir nicht. Wenigstens weiß ich, daß die Marktsonne ohne Regen ablief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_45dae38f-8a61-49db-8177-2f8dda5d4a91" xml:lang="de">die Marktsonne ohne Regen ablief – Die Uraufführung von Mendelssohns Festgesang (»Gutenberg-Kantate«) MWV D 4 hatte am 24. Juni 1840 unter der Leitung des Komponisten und offenbar trockenem Wetter auf dem Leipziger Marktplatz stattgefunden.</note> und daß die Menschenmaße höchst aufmerksam war. <persName xml:id="persName_1a1cca96-4bda-45b1-95de-f603cf2c4bab">Neu-Neu-Neu-Neukomm<name key="PSN0113580" style="hidden" type="person">Neukomm, Sigismund (seit 1815) Ritter von (1778-1858)</name></persName> hatte in <placeName xml:id="placeName_5eedada4-0593-4df3-95e5-ffad4b2fee13">Mainz<name key="NST0104965" style="hidden" subtype="" type="institution">400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840</name><settlement key="STM0100523" style="hidden" type="locality">Mainz</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> weniger Glück, da seine Musik 2 mal durch Regengüße unterbrochen ward. <persName xml:id="persName_8c5ce46b-c848-494d-bcc1-0ec592aa9d40">Onkel Souchay<name key="PSN0114995" style="hidden" type="person">Souchay de la Duboissière, Eduard Franz (1800-1872)</name></persName> hat sich ja durch eine Rede hervorgethan. Den <date cert="high" when="1840-06-26" xml:id="date_74f96d8c-d82c-4aa6-8c2e-3a9a2055799b">3. Tag</date> hat <persName xml:id="persName_5fb3cdbe-0291-4e82-bd3d-caf9a32f2439">Hanne<name key="PSN0111695" style="hidden" type="person">Hanne, Hausangestellte der Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und Berlin (1838-1844) (-)</name></persName> sich vermuthlich nicht nehmen laßen, und hat hoffentlich mit Stangenklettern einige Würste für ihren <hi n="1" rend="underline">Bauch</hi> erobert. Hier findet <gap quantity="1" reason="water" unit="words"></gap> eine Feierlichkeit zur Vorfeier von <persName xml:id="persName_69f61079-a2ad-4e09-ae23-a36daa5f59db">Walters<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> Geburtstag Statt; 14 Jungen werden im Garten toben, und unter des Schreiblehrers<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b0b05b87-9281-447c-87ff-e802e4a1285b" xml:lang="de">Schreiblehrers – Schreiblehrer von Walter Lejeune Dirichlet, nicht ermittelt.</note> Aufsicht wird mit <persName xml:id="persName_c19afc9d-03ed-45f9-a5f9-8b07a57ee254">Sebastians<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> Vogelschießen gespielt, wozu <persName xml:id="persName_d76ead24-263b-431b-ae0a-2d21c08e1009">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> Preise vertheilt. <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_ad999924-be18-4ce5-b410-0233d928a622" xml:lang="it">Dolce</foreign></hi><seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_2aca2bd7-e321-43cd-a6b2-a6a6940b74bf" xml:lang="it">roba</foreign></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_5421a074-7660-44fe-b053-816daa6699b0" xml:lang="de">dolce roba – ital., süße Sachen.</note> sagt der Italiäner, wie ich aus <persName xml:id="persName_63dbd265-2d71-406d-b098-a7dd0e5c7968">Fannys<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> heutigem Brief<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_dae2b65e-88e6-4b2b-98e3-3649572b567b" xml:lang="de">Fannys heutigem Brief – Gemeint ist vermutlich Fanny Hensels Brief vom 17. Juni 1840, der am 1. Juli 1840 in Berlin eingetroffen sein dürfte; siehe Brief Fanny Hensel an Lea Mendelssohn Bartholdy, Rebecka Lejeune Dirichlet und Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Neapel, 17. Juni 1840; heutiger Standort: D-B, Musikabteilung,MA Depos. Berlin 500,18,164; siehe auch Hensel, Tagebücher, S. 159, Tagebucheintrag vom 17. Juni 1840, Z.: »schrieb […] einen langen Brief ans Haus.«</note> lerne. Erkläre das keinen Waiters<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_bf4f1193-48ab-4459-8ad3-8202d0e16d8f" xml:lang="de">keinen Waiters – Nachahmung von Carl Mendelssohn Bartholdys Kindersprache.</note> Fest meinem <persName xml:id="persName_8ddae41b-f877-4c3e-9d78-d227741f25a8">Carlchen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName>. Wir haben 2 mal Nachricht aus <placeName xml:id="placeName_13cadf45-81d0-46ef-903f-901d1e60b33c">Neapel<settlement key="STM0100178" style="hidden" type="locality">Neapel</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName>, wo es Fanny trotz der Göttergegend, dem Vesuv, Ischia, dem pompejanischen Museum und einer Welt voll Herrlichkeiten viel weniger als in <placeName xml:id="placeName_5a21bd7f-fd9e-4193-860f-7ebe9b815457">Rom<settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> gefällt. Sie gedenken zu Dampf nach <placeName xml:id="placeName_042d1f48-4289-4dd3-877d-e32a2d74ed3e">Genua<settlement key="STM0100179" style="hidden" type="locality">Genua</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> zu reisen und <date cert="high" when-custom="1840-08-25 and 1840-08-31 and JJJJ-MM-TT" xml:id="date_7ff42c1f-3ce5-46b9-9b4a-da40f2d1c3b6">Ende Augusts</date> wieder, also nach einem vollen Jahre, zurück zu sein. Gott geb es und behüte sie!</p> <p>Ich lege <hi rend="latintype">little queen Victorias</hi> KoncertProgramm ein (<persName xml:id="persName_a7567d81-c7ee-4606-a6f6-cc2313fa3e54">Klingemann<name key="PSN0112434" style="hidden" type="person">Klingemann, Ernst Georg Carl Christoph Konrad (1798-1862)</name></persName> würde sagen <hi n="1" rend="underline">Pro</hi>Jubel) und frage, was ist <foreign xml:id="foreign_1fd3b4b5-26a2-4f00-aa15-09dd4859fd1d" xml:lang="it"><hi rend="latintype">oh come lieto giunge</hi>?</foreign> etwa die verklauten lieblichen Boten?</p> <p>Ganz verwundert und stolz war ich, daß Dir <hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_1deaf5e3-482d-4969-894f-7a3634f6deca" xml:lang="en">the royal Will</foreign></hi> gefallen. <persName xml:id="persName_c9d87df3-7d9c-4555-b9db-3dee44f14b69">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> sagt immer, der Felix ist nicht zu berechnen! So empfehl ich Dir, das Zeitungsblatt der <title xml:id="title_cf652e4f-2f86-471b-a40f-9c0026e20f31">Spenerschen<name key="PSN0115023" style="hidden" type="author">Spiker, Samuel Heinrich (1786-1858)</name><name key="PSN0118321" style="hidden" type="author">Spener, Johann Carl [d. Ä.] (1710-1756)</name><name key="CRT0111900" style="hidden" type="periodical">Spenersche Zeitung (Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen)</name></title> v. <date cert="high" when="1840-06-30" xml:id="date_2f0ed527-3d79-4591-a558-a1f44dafbb30">30. Juni</date>. <persName xml:id="persName_58978a07-cd0c-4284-99c0-941d4086bcc4">Der alte Fritz<name key="PSN0113984" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich II. von (der Große) (1712-1786)</name></persName> wird Dich animiren. Der <persName xml:id="persName_b8a8a948-0b54-42f7-8718-b10c44f879a8">neue Monarch<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName> ahmt ihn in der Liebe zu <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_08cc7bab-6658-4e09-b276-282154e5d77e">Sanssouci<name key="SGH0104584" style="hidden" subtype="" type="sight">Schloss Sanssouci</name><settlement key="STM0100330" style="hidden" type="locality">Potsdam</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> nach. Er kömmt mit Ei<hi n="1" rend="underline">se</hi>bahn oft her und bleibt dann auf dem <placeName xml:id="placeName_59aa04d9-dd3b-43f8-a799-344fca636f92">großen Schloß<name key="SGH0103298" style="hidden" subtype="" type="sight">Königliches Schloss</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Die Koncerte und das Theater haben würdig begonnen; in der <placeName xml:id="placeName_8c3e0099-64c4-430f-85b9-08c6fc2dc649">Garnisonkirche<name key="SGH0100346" style="hidden" subtype="" type="sight">Garnisonkirche</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> ward ein <title xml:id="title_39cc1d75-0a69-4b36-9d10-ef8f5c208098"><hi rend="latintype">de profundis</hi> v. Gluck<name key="PSN0111405" style="hidden" type="author">Gluck, Christoph Willibald (seit 1756) Ritter von (1714-1787)</name><name key="CRT0113063" style="hidden" type="music">De profundis (Psalm 130) GluckWV 4.1.4</name></title>, das <title xml:id="title_6264e600-d1d5-492d-b6a7-7afd828fadc1">Mozartsche <hi rend="latintype">requiem</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name></title> und <title xml:id="title_f9647392-9e8d-4636-9724-8be6ede2ecea">Halleluja von Händel<name key="PSN0111693" style="hidden" type="author">Händel, Georg Friedrich (1685-1759)</name><name key="CRT0108996" style="hidden" type="music">Messiah HWV 56</name></title> gegeben; das requiem außerdem noch 4mal; (von dem in der <placeName xml:id="placeName_64f7bf07-f911-4193-93d9-83994af1932d">Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> sagt man, alles sei wunderschön gewesen (bezog sich auf die Ausschmückung des Saals) mit Ausnahme der Musik.) Im <placeName xml:id="placeName_b58c12e5-b426-4b05-b5d3-e2bdef8b592c">Schauspielhause<name key="NST0100415" style="hidden" subtype="" type="institution">Königliches Schauspielhaus</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, Trauermarsch aus der <title xml:id="title_ae33ace2-a893-41b3-94e1-95d8ccae8078"><hi rend="latintype">eroica</hi><name key="PSN0109771" style="hidden" type="author">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name><name key="CRT0108064" style="hidden" type="music">3. Sinfonie Es-Dur, op. 55 (»Eroica«)</name></title>, Rede der <persName xml:id="persName_9ef50c60-c4d5-48c8-80ce-c2517fcf89cf">Crelinger<name key="PSN0110496" style="hidden" type="person">Crelinger, verw. Stich, Sophie Auguste Friederike (1795-1865)</name></persName>, und <title xml:id="title_321d8a99-9aee-4165-9526-8f776dfcbb78">Goethes Iphigenie<name key="PSN0111422" style="hidden" type="author">Goethe, Johann Wolfgang (seit 1782) von (1749-1832)</name><name key="CRT0108828" style="hidden" type="literature">Iphigenie auf Tauris</name></title>.</p> <p>Wenn Du Dich im <placeName xml:id="placeName_dc2f9c36-b62d-4087-bca2-44e13143dfb9">Schweriner Getümmel<name key="NST0103815" style="hidden" subtype="" type="institution">2. Norddeutsches Musikfest (1840)</name><settlement key="STM0103812" style="hidden" type="locality">Schwerin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erinnern kannst, daß <persName xml:id="persName_0130b865-40fe-4c5d-abd1-6ef65c010602">Tante Levy<name key="PSN0112818" style="hidden" type="person">Levy, Sara (1761-1854)</name></persName> wünscht, Du mögest Dich nach <persName xml:id="persName_ff6ac7ae-f867-45fe-8ff1-7aae4ea7f427">Frau von Loder<name key="PSN0120412" style="hidden" type="person">Loder, Charlotte Luise Auguste (seit 1809) von (1773-1847)</name></persName> und deren Tochter, <persName xml:id="persName_96d189b0-342f-4d19-8bab-53623f89d108">Frau v. Lützow<name key="PSN0120413" style="hidden" type="person">Lützow, Bertha von (1796-1844)</name></persName> erkundigen, so thu es Petrus. Fr. v. Loder ist eine Tochter des ehemals berühmten Arztes <persName xml:id="persName_05d002ce-45a9-427f-8f98-f4137b157fa8">Richter<name key="PSN0120411" style="hidden" type="person">Richter, August Gottlieb (1742-1812)</name></persName> aus Göttingen; sie wohnte einige Jahre in T. Levys Hause, damals war Fr. v. Lützow eine hübsche schlanke Jungfrau, und die beiden Damen in unsrer Familie beliebt und bekannt. – Daß Du mit der <persName xml:id="persName_ac4c5c7e-5cf8-4555-8e5d-bb4eec4470cf">Großherzogin v. Weimar<name key="PSN0114417" style="hidden" type="person">Sachsen-Weimar-Eisenach, Maria Pawlowna (Marija Pavlovna) von (1786-1859)</name></persName> „<hi n="1" rend="underline">différ</hi>ends“<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_36f3d93b-dcfa-41af-9ce1-9052d2c3674c" xml:lang="de">différends – frz., Streitigkeiten, Meinungsverschiedenheiten.</note> hattest,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5a4f49a9-9b7d-414c-834e-0362e46e5d7e" xml:lang="de">Daß Du mit der Großherzogin v. Weimar „différends“ hattest – Ob es einen Zusammenhang mit dem von Mendelssohn abgelehnten Angebot vom 28. März 1838 gab, die Nachfolge Johann Nepomuk Hummels als großherzoglicher Kapellmeister in Weimar anzutreten, bleibt offen; siehe Brief gb-1838-03-28-02 Carl Emil Spiegel von und zu Pickelsheim an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Weimar, 28. März 1838, und Brief fmb-1838-04-03-01 (Brief Nr. 1971) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Emil Spiegel von und zu Pickelsheim in Weimar, Leipzig, am oder nach dem 2. April 1838.</note> find ich höchst <hi rend="latintype">amusant</hi>. Trotz Deines Zeitungsabscheus lies in d. <title xml:id="title_bc9109ff-a02e-48f7-9252-73eca944727d">allgem. Zeitung<name key="PSN0110475" style="hidden" type="author">J. G. Cotta’sche Buchhandlung, Verlag in Stuttgart</name><name key="CRT0108468" style="hidden" type="periodical">Allgemeine Zeitung</name></title> die Proceßgeschichten <persName xml:id="persName_7113fbf4-7007-41bd-9573-5caac6550d82">Spontinis<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> mit der <placeName xml:id="placeName_086c2b63-9679-4730-bebb-e5f9d31d93bf">großen Oper<name key="NST0100401" style="hidden" subtype="" type="institution">Grand Opéra</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> in <placeName xml:id="placeName_55681828-6972-4df9-85af-c6f25f2cde39">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName>;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ca9a22b8-0f71-4314-8b4f-c0ead642670f" xml:lang="de">die Proceßgeschichten Spontinis mit der großen Oper in Paris – Gaspare Spontini hatte am 17. Juni 1840 die große Oper zu Paris auf Unterlassung der Aufführung seiner Oper Fernand Cortez ou La Conquête du Mexique am selben Abend verklagt. In erster Instanz waren ihm 6000 Francs für die Vorstellung zugesprochen worden. In zweiter Instanz verlor Spontini, musste die erhaltenen 6000 Francs zurückzahlen und die angefallenen Kosten übernehmen; siehe Ernst Balde, Gaspare Spontini. Eine Biographie, Kassel 1855, S. 105 f.</note> <persName xml:id="persName_b078d400-be3c-44a6-b90b-136b18cbeb10">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> und ich haben uns eben über einen <title xml:id="title_f1e65f7c-bbd2-4a35-96e2-6580e6420b27">Heineschen Aufsatz<name key="PSN0111816" style="hidden" type="author">Heine, Christian Johann Heinrich (bis 1825: Harry) (1797-1856)</name><name key="CRT0113064" style="hidden" type="literature">Spontini und Meyerbeer</name></title> belustigt; „er sagt, <persName xml:id="persName_51601d31-c103-45c1-b8f0-4c9593bdd010"><hi rend="latintype">Sp</hi>.<name key="PSN0115037" style="hidden" type="person">Spontini, Gaspare Luigi Pacifico (1774-1851)</name></persName> halte sich für einen <persName xml:id="persName_fd8074ef-93a5-4c07-86f1-0ee4a1afc6ba"><hi rend="latintype">Napoléon</hi><name key="PSN0111152" style="hidden" type="person">Frankreich, Napoléon I. Bonaparte von (1769-1821)</name></persName>, <placeName xml:id="placeName_6e382937-a206-4bba-854e-b02779e1e7be">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> für St. Helena und <persName xml:id="persName_05aa4e30-bc07-4384-8f35-1d3e0350fe2a">Rellstab<name key="PSN0114136" style="hidden" type="person">Rellstab, Heinrich Friedrich Ludwig (Louis) (1799-1860)</name></persName> für <persName xml:id="persName_9e6bae1c-b8e7-4f66-b503-b22723856897"><hi rend="latintype">Hudson Lowe</hi><name key="PSN0120414" style="hidden" type="person">Lowe, Hudson (1769-1844)</name></persName>.“ Daß er ihn eine „intrigante Mumie<choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_cdad4b48-d3f0-460b-9604-b1ba68a338c7"><sic resp="writer">“</sic><corr resp="editor">“</corr></choice> nennt, ist auch nicht so übel.</p> <p><persName xml:id="persName_20d5d956-44e8-4278-a0be-fe9481ad64fe">Carls<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> Dialog mit <persName xml:id="persName_59817671-8aa2-406c-89d5-393d58468818"><hi rend="latintype">Cécile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und seine Schnippigkeit sind prächtig; mehr, mehr davon! Küß mir ihn und das liebe Schwesterchen, die garstige hiebe Keine und pflege, <choice resp="Editor" source="autograph_edition_template" xml:id="choice_0933bf17-96fe-4039-8eb3-d5dc4ba1d3f7"><sic resp="writer">doctotire</sic><corr resp="editor">doctorire</corr></choice> Deine holde Gattin. Gott laße es Dir auf Wegen und Stegen wohl ergehen und möge, was Du unternimmst, vom Glück begünstigt sein!</p> <p><persName xml:id="persName_1115fee5-6aff-4d43-b1bc-143964f73ae4">Alwine Frommann<name key="PSN0111246" style="hidden" type="person">Frommann, Alwine (Allwina) (1800-1875)</name></persName> bringt mir hoffentlich bald genaue Kunde vom <placeName xml:id="placeName_c5104934-1f12-49b5-bb90-ea160c28d206">Fest<name key="NST0105297" style="hidden" subtype="" type="institution">400-Jahr-Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst 1840</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>!</p> <signed rend="right">Lebt wohl Kinder!</signed><signed rend="right"><add resp="FMB-C" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>