gb-1840-06-28-01
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Dresden, 28. Juni 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Eduard Bendemann und Julius Hübner
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
ter
Juny1840
Felix
Wir sind wie die Diebe entwichen, ohne Dich noch einmal gesehen zu haben. Wir hofften Dich noch bei Preusser
Für
Felix. Wiewohl die Chöre auf mich den meisten Eindruck gemacht haben
allegro agitatoeinige Töne hängen geblieben an denen ich mich noch ein paar Mal des Tages wenn sie in mir summen eine kleine Freude habe. Das ist nun eine Freude allerdings nur für mich! Wenn Du hierherkommst mußt Du uns die ganze Geschichte mit Chören und allem Gebrülle und Gedonner der Posaunen vorspielen. Denn was ist so einmal hören! Hätte ich doch statt der Rede von
Otto Wigand
Leipzig
Damit der Brief nicht etwa durch langes Liegen kühl werde, schicke ich ihn so wie er ist fort. Er enthält nicht die Hälfte von dem, was ich Dir sagen wollte. Ich bin etwas zerstreut, dazu kam eben noch ein Brief von KretzschmerCairoPaschas und Patriarchen malt!! –
Ed Bendemann.
Eduard
Preussers
Brockhausische
formidablenBall der Fünftausend mitzumachen, wir haben, wie gesagt, die ernstesten Vorsätze noch einmal zu Ihnen zu kommen und Ihnen herzlich für den wahrhaft großen Eindruck zu danken und uns Ihrer liebenswürdigen Frau zu empfehlen, an unserer Festmüdigkeit gescheitert waren. Unsre merkwürdige Unterhaltung
entre nous
Ruge
Carlchen
28ter Juny 1840. Lieber Felix Wir sind wie die Diebe entwichen, ohne Dich noch einmal gesehen zu haben. Wir hofften Dich noch bei Preusser zu sehen aber gewiß warst Du zu ermüdet durch die Aufführung Deiner Musik. Den Abend wollten wir noch zu Dir kommen auf einen Augenblick, aber wir sahen, als die Weisen, voraus daß wir kaum Gelegenheit haben würden, die paar herzlichen Worte anbringen zu können, die uns zu Dir zu gehen drängten. So haben wir sie nur in unseren Herzensschrein bewahrt mit uns genommen und ich will sie nur jetzt hiermit zu Dir hinüber gesendet haben. Grüß Deine Frau und Kinder und „Gutes möge Euch folgen Euer Lebenlang!“ – Für Deine Musik muß ich noch mein Theilchen Dank sagen lieber Felix. Wiewohl die Chöre auf mich den meisten Eindruck gemacht haben so sind mir doch aus dem allegro agitato einige Töne hängen geblieben an denen ich mich noch ein paar Mal des Tages wenn sie in mir summen eine kleine Freude habe. Das ist nun eine Freude allerdings nur für mich! Wenn Du hierherkommst mußt Du uns die ganze Geschichte mit Chören und allem Gebrülle und Gedonner der Posaunen vorspielen. Denn was ist so einmal hören! Hätte ich doch statt der Rede von Otto Wigand Deiner Probe beigewohnt! – Das Gganze Fest in Leipzig mit schöner Musik und Gastfreundschaft, großfeierlicher Reden und ruhigem Gespräche ist mir übrigens sehr schön in der Erinnerung und wird es auch bleiben. Daß Du mit Deinem Hause mir unter den schönsten Erinnerungen mitleuchtest ist wircklich Wahrheit. Ich freue mich herzlich darauf Euch hierzusehen. Macht’s nur wahr und könnten wir Dich nur durch etwas hier erquicken, wie Du es gethan hast. Etwas was wir auch selbst gemacht haben müßten. Damit der Brief nicht etwa durch langes Liegen kühl werde, schicke ich ihn so wie er ist fort. Er enthält nicht die Hälfte von dem, was ich Dir sagen wollte. Ich bin etwas zerstreut, dazu kam eben noch ein Brief von Kretzschmer aus Cairo an! Der dort Paschas und Patriarchen malt!! – Nochmals schönsten Gruß an Deine liebe Frau und meinen obigen Wunsch. Dein Ed Bendemann. Meine Frau empfiehlt sich bestens. Lieber Felix! Wenn mein Herz noch über ein Paar Extrabeine zu gebieten gehabt hätte, so wäre ich, so spät es auch war, mit Eduard am Freitag Abend noch zu Ihnen gekommen, um Ihnen zu sagen, wie herrlich uns Ihre Musik gefallen, die ich gar zu gern bald noch einmal hören möchte. Bei Preussers hatten wir sie leider nicht gefunden, und der Weg ist nicht kurz, die einzige Entschädigung das Brockhausische Transparent, ein in seiner Art merkwürdiges Kunstwerk. So blieben uns nur eben noch die Kräfte den formidablen Ball der Fünftausend mitzumachen, wir haben, wie gesagt, die ernstesten Vorsätze noch einmal zu Ihnen zu kommen und Ihnen herzlich für den wahrhaft großen Eindruck zu danken und uns Ihrer liebenswürdigen Frau zu empfehlen, an unserer Festmüdigkeit gescheitert waren. Unsre merkwürdige Unterhaltung entre nous /: d. h. im groben Wahrhheitsstyl :/ mit Herrn Ruge, bleibt einer mündlichen Mittheilung aufbewahrt, war aber wahrhaftig originell genug – Nun aber halten Sie auch Wort, allertheuerster Felix und geben Sie uns bald die Visite zurück. Meine Frau grüßt Sie und Ihre liebe Frau, so wie ich aufs herzlichste, hoffentlich geht es Carlchen wieder ganz gut. Leben Sie wohl und behalten liebIhren Julius H.
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Juni 1840 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy statt. Mendelssohn hatte zu diesem Anlass den Festgesang (»Gutenberg-Kantate«) MWV D 4, der am 24. Juni 1840 unter seiner Leitung zur Uraufführung gelangte, und die Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18), die am 25. Juni 1840 bei einem Konzert in der Thomaskirche in Leipzig von ihm uraufgeführt wurde, komponiert; siehe Brief fmb-1840-06-22-01 (Brief Nr. 2746) Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin, Leipzig 22. Juni 1840, Z. 31-38.</note> <date cert="medium" when="1840-06-26" xml:id="date_a05f7eec-fb99-4ba7-862b-2aa7cafb397e">Den Abend</date> wollten wir noch zu Dir kommen auf einen Augenblick, aber wir sahen, als die Weisen, voraus daß wir kaum Gelegenheit haben würden, die paar herzlichen Worte anbringen zu können, die uns zu Dir zu gehen drängten. So haben wir sie nur in unseren Herzensschrein bewahrt mit uns genommen und ich will sie nur jetzt hiermit zu Dir hinüber gesendet haben. Grüß <persName xml:id="persName_13403810-4398-4758-a9cc-8fdca22f55c1">Deine Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> und <persName xml:id="persName_69f95f1c-083f-4186-8f46-3410c19e5ba7">Kinder<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> und „Gutes möge Euch folgen Euer Lebenlang!“ –</p> <p>Für <title xml:id="title_e750a9b0-daa5-42ea-bc75-015e0797ccfd">Deine Musik<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_af7a9856-b4e2-4168-81ea-50c13954cdf8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100118" style="hidden">Lobgesang / Hymn of Praise, Eine Sinfonie-Kantate nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [erste Jahreshälfte 1840]; 27. 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November 1840<idno type="MWV">A 18</idno><idno type="op">52</idno></name></title> gefallen, die ich gar zu gern bald noch einmal hören möchte. Bei <persName xml:id="persName_bb1e9ea2-cbad-45e5-9379-3767f1ecb6ce"><hi rend="latintype">Preussers</hi><name key="PSN0113999" style="hidden" type="person">Preusser (Preußer), Familie von → Gustav Ludwig P.</name></persName> hatten wir sie leider nicht gefunden, und der Weg ist nicht kurz, die einzige Entschädigung das <persName xml:id="persName_45489823-6882-4430-bab1-d5c5152d6964"><hi rend="latintype">Brockhau</hi>sische<name key="PSN0110142" style="hidden" type="person">F. A. Brockhaus, Verlagsbuchhandlung in Leipzig</name></persName> Transparent,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_d0d7c714-e40d-48ed-b405-8851f26b7f9d" xml:lang="de">das Brockhausische Transparent – Die Leipziger Verlagsbuchhandlung F. A. Brockhaus hatte an ihren Geschäftsräumen ein großes Transparent befestigt; siehe Heinrich Eduard Brockhaus, Die Firma F. A. Brockhaus von der Begründung bis zum hundertjährigen Jubiläum, 1805-1905, Leipzig 1905, S. 101.</note> ein in seiner Art merkwürdiges Kunstwerk. So blieben uns nur eben noch die Kräfte den <hi rend="latintype">formidablen</hi> Ball der Fünftausend mitzumachen, wir haben, wie gesagt, die ernstesten Vorsätze noch einmal zu Ihnen zu kommen und Ihnen herzlich für den wahrhaft großen Eindruck zu danken und uns Ihrer liebenswürdigen Frau zu empfehlen, an unserer Festmüdigkeit gescheitert waren. Unsre merkwürdige Unterhaltung <add place="margin"><hi rend="latintype"><foreign xml:id="foreign_1a410254-c9dd-4af5-8c94-93d58e6447dd" xml:lang="fr">entre nous</foreign></hi><name key="PSN0112130" resp="writers_hand" style="hidden">Hübner, Rudolph Julius Benno (1806-1882)</name></add> /: d. h. im groben Wahrhheitsstyl :/ mit Herrn <persName xml:id="persName_9cafbf92-fcc5-411f-93b0-869f85ee1ae5"><hi rend="latintype">Ruge</hi><name key="PSN0114350" style="hidden" type="person">Ruge, Arnold (1802-1880)</name></persName>, bleibt einer mündlichen Mittheilung aufbewahrt, war aber wahrhaftig originell genug – Nun aber halten Sie auch Wort, allertheuerster Felix und geben Sie uns bald die Visite zurück. <persName xml:id="persName_34d9771f-d842-4d26-87fb-e475d4a04c50">Meine Frau<name key="PSN0112129" style="hidden" type="person">Hübner, Pauline Charlotte (1809-1895)</name></persName> grüßt Sie und <persName xml:id="persName_e408c58f-c726-4150-a18b-ce4497653da6">Ihre liebe Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>, so wie ich aufs herzlichste, hoffentlich geht es <persName xml:id="persName_90303c88-c4c0-493a-86a1-613c05776712"><hi rend="latintype">Carl</hi>chen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> wieder ganz gut. <seg type="closer">Leben Sie wohl und behalten lieb</seg><seg type="signed">Ihren Julius H.</seg></p> </div> </body> </text></TEI>