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gb-1840-06-10-02

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Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 10. Juni 1840 Ihrer mir so wohlwollend und gütig mir gewährten Erlaubniß gemäß bin ich so frei in meiner Ihnen bekannten höchst peinlichen und traurigen Angelegenheit wegen der einzigen Mittel zur Abhülfe hiemit Ihrer Menschenfreundlichkeit vertrauensvoll entgegenzutreten. Sie Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Sehring in Leipzig; Leipzig, nach dem 10. Juni 1840 Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) Unbekannt Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/190. Autograph Wilhelm Sehring an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 10. Juni 1840 Ihrer mir so wohlwollend und gütig mir gewährten Erlaubniß gemäß bin ich so frei in meiner Ihnen bekannten höchst peinlichen und traurigen Angelegenheit wegen der einzigen Mittel zur Abhülfe hiemit Ihrer Menschenfreundlichkeit vertrauensvoll entgegenzutreten. Sie

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.

Schreiber unbekannt, Wilhelm Sehring

Ein Heft mit Gedichten von Wilhelm Sehring. Sendschreiben an Deutschlands größte Componisten von Wilhelm Sehring.Zeugnisse über Wilhelm Sehrings Arbeiten.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

10. Juni 1840 2 Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) counter-resetUnbekannt Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) Leipzig Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) Unbekannt Hochgeehrter, hochgefeierter Mann!

Ihrer mir so wohlwollend und gütig mir gewährten Erlaubniß gemäß bin ich so frei in meiner Ihnen bekannten höchst peinlichen und traurigen Angelegenheit wegen der einzigen Mittel zur Abhülfe hiemit Ihrer Menschenfreundlichkeit vertrauensvoll entgegenzutreten. Sie erlaubten mir die Einsendung einiger Gedichte<name key="PSN0114843" style="hidden" type="author">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</name><name key="CRT0113048" style="hidden" type="literature">Gedichte</name> zur Prüfung ob eines davon vielleicht würdig sei durch die Harmonien Ihrer gefeierten Schöpferkraft erst das höhere wahre Leben zu empfangen und von ihr hinaus geleitet zu werden in die Welt.durch die Harmonien Ihrer gefeierten Schöpferkraft … hinaus geleitet zu werden in die Welt – Mendelssohn erklärte sich bereit, ein Lied Sehrings zu vertonen; siehe Brief fmb-1840-06-11-01 (Brief Nr. 2737) Felix Mendelssohn Bartholdy an Wilhelm Sehring in Leipzig, Leipzig, nach dem 10. Juni 1840. Warum ich, trotz meiner ungestüm drängenden Verhältnisse, erst jetzt dieser Erlaubniß zu folgen wage; ja auch jetzt nicht einmal Lieder, sondern statt ihrer ein anderes Heft ganz eigenthümlicher Art mitsende; darüber sei mir zunächst ein freundlich Gehör geschenkt.

Ich weiß sehr wohl, daß Sie leider von meinem letzten persönlichen Erscheinenvon meinem letzten persönlichen Erscheinen – Am 18. März 1840 hatte Wilhelm Sehring Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig besucht; siehe Mendelssohns »Fremdenliste« (Gb-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 26r). Es bleibt offen, ob Sehring dieses Treffen meint. über mich auf das Nachtheiligste denken müssen, und schätze Ihre Güte um so höher, da Sie doch so freundlich waren, wiewohl ich doch durch keine Empfehlung an Sie geleitet war. Ich mußte entweder unklar und verworren, oder unverschämt erscheinen: denn, ein Lied componiren und verkaufen, was hieß das anders, als indirect um Geld bitten? Aber bei Gott, dem ist nicht so! Schamlose Zudringlichkeit war nie meine Art. Ein offenes Almosen erbitten halte ich für das traurigste und entehrenste Loos der Menschen; aber ein so indirectes verblümtes Gesuch, noch für weit schlimmer. Offen und ehrlich ist da immer das Beste, und frei und offen will ich auch jetzt sein. Grund meiner Verworrenheit, scheinbaren Unklarheit und Schamlosigkeit war allein die Angst und innere Beklemmung. Ich hatte wohl schon an drei bis vier vorhergehende Thagen vor Ihrer Thüre gestanden, aber nie den Muth gehabt, die Klingel zu läuten; endlich |2| glaubte ich ihn zu besitzen; und doch, vor Sie gelangt, entschwand er wieder. Sie müssen schon mit meinem vielgeängstigten krankhaften Gemüthe, das der große Künstler am besten durchschauen wird, Geduld und Nachsicht haben.

Mein Plan war kein bloßes Vorgeben, kein Erzeugniß flüchtiger Unüberlegtheit, sondern beabsichtigt ein Unternehmen welches nicht nur jetzt mich retten, sondern all’ mein künftiges Streben und Glück begründen könnte, welches aber freilich mehr des Beistandes erbitten müßte, als ich damals es auszusprechen gewagt, wenn gleich hoffentlich nicht bedeutend belästigen. Sie erhalten hier ein in der Zwischenzeit abgefaßtes Sendschreiben an Deutschlands größte Componisten, welches ich zuerst und vor Allen Ihnen, dem hochgefeierten Meister, übergebe. Mein Schicksal und Streben, meine Absichten und Plane sind möglichst genau dargelegt und wohl alle Bedenklichkeiten gehoben, daß ich so wohl des Erbetenen würdig scheine. Sie zeugten sich freundlich bereit meinem Glücke ein Opfer zu bringen, wohlan denn! Lassen Sie dieses Opfer zunächst darin bestehen, daß Sie, die beigefügten Blätter, ob solche auch unwillkührlich zu einiger Länge herangewachsen, lesen. Ihr Inhalt ist ein Menschenglück, ein jugendlich begeistertes Streben für die Poesie, ja sogar mittelbar die Vorbereitung mancher Vortheile für die musikalische Literatur selbst. Der Sie so viel für die Jünger Ihrer Kunst erwirken; betrachten Sie diese Blätter, als wäre es die erste Jugendarbeit eines solchen Jüngers. Es bedarf vorerst wie solches darin ausgesprochen, nur der Unterzeichnung als Zusage, für die Erfüllung ist noch Monate lange Frist da. Aber von Ihrer Zusage gerade hängt alles ab; denn wie geneigt mir die Componisten Oestreichs auch seien; würde Jeder doch fragen, warum ich mich nicht an den großen mir zunächst lebenden Künstler gewandt oder welche Gründe er gehabt, es zu versagen?

Ohne durch die geringste Empfehlung geleitet zu sein, empfingen Sie mich so freundlich; dennoch fühle ich es wohl, wie nöthig es wäre durch eine solche, mich als nicht unwürdig zu legitimiren. Außer Stande diese so schnell von außerhalb zu erlangen, lege ich wenigstens einige Zeugnisse bei, welche an jener Stelle gelten und zeugen mögen.

Wie gern ich auch schon hier einige Gedichte mitsendete, nicht sowohl zur Composition, als zu Zeugen, daß mein Streben des Beistandes bedarf wage ich es doch nicht, indem ich fürchte, Sie könnten vor der Masse von Papieren erschrecken und mir deshalb zürnen. Sollte mir in der Folge die |3| gütige Erlaubniß dazu ertheilt werden, würde mich dieses unendlich beglücken. Ich suche jetzt aus dem reichen Vorrath älterer Versuche Alles heraus, was zur Composition sich eignen könnte, daß ich es dann zur Auswahl bieten kann.

Könnte Ihre Entscheidung mir bald für fortgesetztes Betreiben der Sache zukommen, wäre mir es höchst wünschenswerth, indem meine wirklich schwere, mich drängende Lage möglichst schnell wenigstens einiger Abhülfe bedarf. Sollten Sie selber etwas für mich noch insbesondere in der Weise, wie es zum Schlusse des Sendschreibens ausgesprochen ist, mitwirken wollen, geschehe mir wohl eine große Erleichterung dadurch. Doch ich bin weit entfernt, Sie mit überlästigen Bitten zu bestürmen; ich danke Ihnen ja jetzt schon so unendlich viel. Waren Sie es doch, der meinen kranken tiefverwundeten Herzen neues Vertrauen zu der schon bitter gehaßten Menschheit, neue Lebenskraft, neue Hoffnung einflößte, als Sie mich nicht wie die meisten andern, kalt und verachtend, sondern gütig und theilnehmend empfingen. Sollte dennoch es Ihnen nicht möglich sein, meine Bitten zu gewähren; nun, so überlaß ich es ganz Ihrer Menschenfreundlichkeit, zu ermessen, was vielleicht für mich zu thun möglich. Jedenfalls darf ich um die Erlaubniß bitten, künftig noch ein Mal Ihnen meine persönliche Aufwartung zu machen.

Also sein Wünschen und Bitten, sein Sehnen und Streben, sein jetziges wie künftiges Schicksal der Mitwirkung Ihrer Menschenfreundlichkeit und hochgefeierten Meisterschaft vertrauensvoll anheim stellend harret des gütigen Bescheides und empfiehlt sich in freudiger Verehrung Ihr ganz ergebenster Wilhelm Sehring.
Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900) Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)

N S

EtwanigeEtwanige – »fortuitus, ungefährig: ›wenn nicht vollkommen eben denselben, doch einen etwanigen.‹ der etwanige begrif wäre hier unnütz oder gefährlich« (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. III, Leipzig 1862, Sp. 1184). Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Da ich bei meiner Schwäche des Auges nur sehr schwer selbst schreiben kann und mich stets eines Andren bedienen muß.

Noch bitte ich um Mittheilung ob vielleicht in Leipzig ein jüngerer Musiker durch Beiträge mir förderlich werden könnte.

Gewandgäßchen No 4/622. bei Arnold.

Leipzig Den 10tenJuni 1840.
            Hochgeehrter, hochgefeierter Mann!
Ihrer mir so wohlwollend und gütig mir gewährten Erlaubniß gemäß bin ich so frei in meiner Ihnen bekannten höchst peinlichen und traurigen Angelegenheit wegen der einzigen Mittel zur Abhülfe hiemit Ihrer Menschenfreundlichkeit vertrauensvoll entgegenzutreten. Sie erlaubten mir die Einsendung einiger Gedichte zur Prüfung ob eines davon vielleicht würdig sei durch die Harmonien Ihrer gefeierten Schöpferkraft erst das höhere wahre Leben zu empfangen und von ihr hinaus geleitet zu werden in die Welt. Warum ich, trotz meiner ungestüm drängenden Verhältnisse, erst jetzt dieser Erlaubniß zu folgen wage; ja auch jetzt nicht einmal Lieder, sondern statt ihrer ein anderes Heft ganz eigenthümlicher Art mitsende; darüber sei mir zunächst ein freundlich Gehör geschenkt.
Ich weiß sehr wohl, daß Sie leider von meinem letzten persönlichen Erscheinen über mich auf das Nachtheiligste denken müssen, und schätze Ihre Güte um so höher, da Sie doch so freundlich waren, wiewohl ich doch durch keine Empfehlung an Sie geleitet war. Ich mußte entweder unklar und verworren, oder unverschämt erscheinen: denn, ein Lied componiren und verkaufen, was hieß das anders, als indirect um Geld bitten? Aber bei Gott, dem ist nicht so! Schamlose Zudringlichkeit war nie meine Art. Ein offenes Almosen erbitten halte ich für das traurigste und entehrenste Loos der Menschen; aber ein so indirectes verblümtes Gesuch, noch für weit schlimmer. Offen und ehrlich ist da immer das Beste, und frei und offen will ich auch jetzt sein. Grund meiner Verworrenheit, scheinbaren Unklarheit und Schamlosigkeit war allein die Angst und innere Beklemmung. Ich hatte wohl schon an drei bis vier vorhergehende Thagen vor Ihrer Thüre gestanden, aber nie den Muth gehabt, die Klingel zu läuten; endlich glaubte ich ihn zu besitzen; und doch, vor Sie gelangt, entschwand er wieder. Sie müssen schon mit meinem vielgeängstigten krankhaften Gemüthe, das der große Künstler am besten durchschauen wird, Geduld und Nachsicht haben.
Mein Plan war kein bloßes Vorgeben, kein Erzeugniß flüchtiger Unüberlegtheit, sondern beabsichtigt ein Unternehmen welches nicht nur jetzt mich retten, sondern all’ mein künftiges Streben und Glück begründen könnte, welches aber freilich mehr des Beistandes erbitten müßte, als ich damals es auszusprechen gewagt, wenn gleich hoffentlich nicht bedeutend belästigen. Sie erhalten hier ein in der Zwischenzeit abgefaßtes Sendschreiben an Deutschlands größte Componisten, welches ich zuerst und vor Allen Ihnen, dem hochgefeierten Meister, übergebe. Mein Schicksal und Streben, meine Absichten und Plane sind möglichst genau dargelegt und wohl alle Bedenklichkeiten gehoben, daß ich so wohl des Erbetenen würdig scheine. Sie zeugten sich freundlich bereit meinem Glücke ein Opfer zu bringen, wohlan denn! Lassen Sie dieses Opfer zunächst darin bestehen, daß Sie, die beigefügten Blätter, ob solche auch unwillkührlich zu einiger Länge herangewachsen, lesen. Ihr Inhalt ist ein Menschenglück, ein jugendlich begeistertes Streben für die Poesie, ja sogar mittelbar die Vorbereitung mancher Vortheile für die musikalische Literatur selbst. Der Sie so viel für die Jünger Ihrer Kunst erwirken; betrachten Sie diese Blätter, als wäre es die erste Jugendarbeit eines solchen Jüngers. Es bedarf vorerst wie solches darin ausgesprochen, nur der Unterzeichnung als Zusage, für die Erfüllung ist noch Monate lange Frist da. Aber von Ihrer Zusage gerade hängt alles ab; denn wie geneigt mir die Componisten Oestreichs auch seien; würde Jeder doch fragen, warum ich mich nicht an den großen mir zunächst lebenden Künstler gewandt oder welche Gründe er gehabt, es zu versagen?
Ohne durch die geringste Empfehlung geleitet zu sein, empfingen Sie mich so freundlich; dennoch fühle ich es wohl, wie nöthig es wäre durch eine solche, mich als nicht unwürdig zu legitimiren. Außer Stande diese so schnell von außerhalb zu erlangen, lege ich wenigstens einige Zeugnisse bei, welche an jener Stelle gelten und zeugen mögen.
Wie gern ich auch schon hier einige Gedichte mitsendete, nicht sowohl zur Composition, als zu Zeugen, daß mein Streben des Beistandes bedarf wage ich es doch nicht, indem ich fürchte, Sie könnten vor der Masse von Papieren erschrecken und mir deshalb zürnen. Sollte mir in der Folge die gütige Erlaubniß dazu ertheilt werden, würde mich dieses unendlich beglücken. Ich suche jetzt aus dem reichen Vorrath älterer Versuche Alles heraus, was zur Composition sich eignen könnte, daß ich es dann zur Auswahl bieten kann.
Könnte Ihre Entscheidung mir bald für fortgesetztes Betreiben der Sache zukommen, wäre mir es höchst wünschenswerth, indem meine wirklich schwere, mich drängende Lage möglichst schnell wenigstens einiger Abhülfe bedarf. Sollten Sie selber etwas für mich noch insbesondere in der Weise, wie es zum Schlusse des Sendschreibens ausgesprochen ist, mitwirken wollen, geschehe mir wohl eine große Erleichterung dadurch. Doch ich bin weit entfernt, Sie mit überlästigen Bitten zu bestürmen; ich danke Ihnen ja jetzt schon so unendlich viel. Waren Sie es doch, der meinen kranken tiefverwundeten Herzen neues Vertrauen zu der schon bitter gehaßten Menschheit, neue Lebenskraft, neue Hoffnung einflößte, als Sie mich nicht wie die meisten andern, kalt und verachtend, sondern gütig und theilnehmend empfingen. Sollte dennoch es Ihnen nicht möglich sein, meine Bitten zu gewähren; nun, so überlaß ich es ganz Ihrer Menschenfreundlichkeit, zu ermessen, was vielleicht für mich zu thun möglich. Jedenfalls darf ich um die Erlaubniß bitten, künftig noch ein Mal Ihnen meine persönliche Aufwartung zu machen.
Also sein Wünschen und Bitten, sein Sehnen und Streben, sein jetziges wie künftiges Schicksal der Mitwirkung Ihrer Menschenfreundlichkeit und hochgefeierten Meisterschaft vertrauensvoll anheim stellend harret des gütigen Bescheides und empfiehlt sich in freudiger Verehrung Ihr
ganz ergebenster
Wilhelm Sehring.
N S
Etwanige Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Da ich bei meiner Schwäche des Auges nur sehr schwer selbst schreiben kann und mich stets eines Andren bedienen muß.
Noch bitte ich um Mittheilung ob vielleicht in Leipzig ein jüngerer Musiker durch Beiträge mir förderlich werden könnte.
Gewandgäßchen No 4/622. bei Arnold.
Leipzig Den 10tenJuni 1840.          
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Ich mußte entweder unklar und verworren, oder unverschämt erscheinen: denn, ein Lied componiren und verkaufen, was hieß das anders, als indirect um Geld bitten? Aber bei Gott, dem ist nicht so! Schamlose Zudringlichkeit war nie meine Art. Ein offenes Almosen erbitten halte ich für das traurigste und entehrenste Loos der Menschen; aber ein so indirectes verblümtes Gesuch, noch für weit schlimmer. Offen und ehrlich ist da immer das Beste, und frei und offen will ich auch jetzt sein. Grund meiner Verworrenheit, scheinbaren Unklarheit und Schamlosigkeit war allein die Angst und innere Beklemmung. Ich hatte wohl schon an drei bis vier vorhergehende Thagen vor Ihrer Thüre gestanden, aber nie den Muth gehabt, die Klingel zu läuten; endlich<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> glaubte ich ihn zu besitzen; und doch, vor Sie gelangt, entschwand er wieder. Sie müssen schon mit meinem vielgeängstigten krankhaften Gemüthe, das der große Künstler am besten durchschauen wird, Geduld und Nachsicht haben.</p> <p>Mein Plan war kein bloßes Vorgeben, kein Erzeugniß flüchtiger Unüberlegtheit, sondern beabsichtigt ein Unternehmen welches nicht nur jetzt mich retten, sondern all’ mein künftiges Streben und Glück begründen könnte, welches aber freilich mehr des Beistandes erbitten müßte, als ich damals es auszusprechen gewagt, wenn gleich hoffentlich nicht bedeutend belästigen. Sie erhalten hier ein in der Zwischenzeit abgefaßtes Sendschreiben an Deutschlands größte Componisten, welches ich zuerst und vor Allen Ihnen<unclear reason="covering" resp="FMBC">,</unclear> dem hochgefeierten Meister, übergebe. Mein Schicksal und Streben, meine Absichten und Plane sind möglichst genau dargelegt und wohl alle Bedenklichkeiten gehoben, daß ich so wohl des Erbetenen würdig scheine. Sie zeugten sich freundlich bereit meinem Glücke ein Opfer zu bringen, wohlan denn! Lassen Sie dieses Opfer zunächst darin bestehen, daß Sie, die beigefügten Blätter, ob solche auch unwillkührlich zu einiger Länge herangewachsen, lesen. Ihr Inhalt ist ein Menschenglück, ein jugendlich begeistertes Streben für die Poesie, ja sogar mittelbar die Vorbereitung mancher Vortheile für die musikalische Literatur selbst. Der Sie so viel für die Jünger Ihrer Kunst erwirken; betrachten Sie diese Blätter, als wäre es die erste Jugendarbeit eines solchen Jüngers. Es bedarf vorerst wie solches darin ausgesprochen, nur der Unterzeichnung als Zusage, für die Erfüllung ist noch Monate lange Frist da. Aber von Ihrer Zusage gerade hängt alles ab; denn wie geneigt mir die Componisten Oestreichs auch seien; würde Jeder doch fragen, warum ich mich nicht an den großen mir zunächst lebenden Künstler gewandt oder welche Gründe er gehabt, es zu versagen?</p> <p>Ohne durch die geringste Empfehlung geleitet zu sein, empfingen Sie mich so freundlich; dennoch fühle ich es wohl, wie nöthig es wäre durch eine solche, mich als nicht unwürdig zu legitimiren. Außer Stande diese so schnell von außerhalb zu erlangen, lege ich wenigstens einige Zeugnisse bei, welche an jener Stelle gelten und zeugen mögen.</p> <p>Wie gern ich auch schon hier einige Gedichte mitsendete, nicht sowohl zur Composition, als zu Zeugen, daß mein Streben des Beistandes bedarf wage ich es doch nicht, indem ich fürchte, Sie könnten vor der Masse von Papieren erschrecken und mir deshalb zürnen. Sollte mir in der Folge die<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> gütige Erlaubniß dazu ertheilt werden, würde mich dieses unendlich beglücken. Ich suche jetzt aus dem reichen Vorrath älterer Versuche Alles heraus, was zur Composition sich eignen könnte, daß ich es dann zur Auswahl bieten kann.</p> <p>Könnte Ihre Entscheidung mir bald für fortgesetztes Betreiben der Sache zukommen, wäre mir es höchst wünschenswerth, indem meine wirklich schwere, mich drängende Lage möglichst schnell wenigstens einiger Abhülfe bedarf. Sollten Sie selber etwas für mich <unclear reason="covering" resp="FMBC">noch</unclear> insbesondere in der Weise, wie es zum Schlusse des Sendschreibens ausgesprochen ist, mitwirken wollen, geschehe mir wohl eine große Erleichterung dadurch. Doch ich bin weit entfernt, Sie mit überlästigen Bitten zu bestürmen; ich danke Ihnen ja jetzt schon so unendlich viel. Waren Sie es doch, der meinen kranken tiefverwundeten Herzen neues Vertrauen zu der schon bitter gehaßten Menschheit, neue Lebenskraft, neue Hoffnung einflößte, als Sie mich nicht wie die meisten andern, kalt und verachtend, sondern gütig und theilnehmend empfingen. Sollte dennoch es Ihnen nicht möglich sein, meine Bitten zu gewähren; nun, so überlaß ich es ganz Ihrer Menschenfreundlichkeit, zu ermessen, was vielleicht für mich zu thun möglich. Jedenfalls darf ich um die Erlaubniß bitten, künftig noch ein Mal Ihnen meine persönliche Aufwartung zu machen.</p> <closer rend="left">Also sein Wünschen und Bitten, sein Sehnen und Streben, sein jetziges wie künftiges Schicksal der Mitwirkung Ihrer Menschenfreundlichkeit und hochgefeierten Meisterschaft vertrauensvoll anheim stellend harret des gütigen Bescheides und empfiehlt sich in freudiger Verehrung</closer> <signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">ganz ergebenster</signed> <signed rend="right">Wilhelm Sehring.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0114843" resp="author" style="hidden">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114843" resp="writer" style="hidden">Sehring, Wilhelm Theodor Gottlieb (1816-1900)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">N S</p> <p>Etwanige<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_47a8db97-da3c-4702-a2dd-5c2de86cd5d0" xml:lang="de">Etwanige – »fortuitus, ungefährig: ›wenn nicht vollkommen eben denselben, doch einen etwanigen.‹ der etwanige begrif wäre hier unnütz oder gefährlich« (Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm, Bd. III, Leipzig 1862, Sp. 1184).</note> Schreibfehler bitte ich zu entschuldigen. Da ich bei meiner Schwäche des Auges nur sehr schwer selbst schreiben kann und mich stets eines Andren bedienen muß.</p> <p>Noch bitte ich um Mittheilung ob vielleicht in Leipzig ein jüngerer Musiker durch Beiträge mir förderlich werden könnte.</p> </div> <div type="sender_address"> <p style="paragraph_right"> <address> <addrLine>Gewandgäßchen N<hi rend="superscript">o</hi> 4/622. bei Arnold.</addrLine> </address> </p> <dateline rend="left"> <hi rend="latintype">Leipzig</hi> </dateline> <dateline rend="left">Den <date cert="high" when="1840-06-10">10<hi rend="superscript">ten</hi><hi rend="latintype">Juni</hi></date></dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1840-06-10">1840</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>