gb-1840-06-03-01
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Frankfurt a. M., 3. Juni 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Bl.: S. 1 Brieftext; S. 2 Adresse, Siegel.
Carl Gollmick
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Felix Mendelssohn Bartholdy.
Leipzig
Ich kann mir nicht abgewöhnen Ihnen Texte anzubieten. In
Siedazu? Mundet er Ihnen, so behalten Sie ihn. Wo nicht, so empfehlen Sie denselben einem Berufenen, an dem Sie Theil nehmen. Sie sind jedenfalls der erste dem ich ihn anbiete. In den Zeitungen bekannt machen ließ ich es, damit mir kein andrer diesen herrlichen Stoff weg fische, und ich kann nicht begreifen, daß derselbe so lange unbenuzt geblieben.
Will aber niemand anbeißen, so bitte ich um die schleunigste Rücksendung,bot ich Ihnen einen Text an; jezt aber lese ich Ihnen denselben. Ich höre von Wilhelm SpeyerOratorium componiren. Gedachten Sie dabei aber nicht Ihres mir gegebenen Thema’s und meiner Bemühungen? Da Sie mir das Thema gaben, so betrachte ich den Text als einen Theil Ihres Eigenthums, und bis jezt würde ich es für eine Perfidie von meiner Seite gehalten haben, den Text ohne Ihr Wissen in andere Hände zu geben. Da Sie aber selbst nach einem andren Thema griffen, und ich diese Arbeit doch nicht für Pultes moder fertigte, so darf ich mich wohl unseres Rapports für entbunden halten, und dieselbe einem andren anbieten? Geben Sie verehrtester Herr und Freund hierüber einen klaren deutschen Wein.
In der „
nucelesen.
CGollmick
Francfurtd:
Geehrtester Herr! Ich kann mir nicht abgewöhnen Ihnen Texte anzubieten. In beiligendem aber wittre ich Morgenluft für manchen Componisten. Darum gebe ich denselben durchaus keinem Laien, obgleich ich Gelegenheit dazu hätte. Was sagen Sie dazu? Mundet er Ihnen, so behalten Sie ihn. Wo nicht, so empfehlen Sie denselben einem Berufenen, an dem Sie Theil nehmen. Sie sind jedenfalls der erste dem ich ihn anbiete. In den Zeitungen bekannt machen ließ ich es, damit mir kein andrer diesen herrlichen Stoff weg fische, und ich kann nicht begreifen, daß derselbe so lange unbenuzt geblieben. Will aber niemand anbeißen, so bitte ich um die schleunigste Rücksendung, und m. Freund C. Becker wird sich dieses Auftrages entledigen, damit Sie selbst keine Mühe damit haben. So eben also bot ich Ihnen einen Text an; jezt aber lese ich Ihnen denselben. Ich höre von Wilhelm Speyer daß Sie ein Oratorium componiren. Gedachten Sie dabei aber nicht Ihres mir gegebenen Thema’s und meiner Bemühungen? Da Sie mir das Thema gaben, so betrachte ich den Text als einen Theil Ihres Eigenthums, und bis jezt würde ich es für eine Perfidie von meiner Seite gehalten haben, den Text ohne Ihr Wissen in andere Hände zu geben. Da Sie aber selbst nach einem andren Thema griffen, und ich diese Arbeit doch nicht für Pultes moder fertigte, so darf ich mich wohl unseres Rapports für entbunden halten, und dieselbe einem andren anbieten? Geben Sie verehrtester Herr und Freund hierüber einen klaren deutschen Wein. In der „Zeitung für die elegante“ werden Sie nächstens ein Urtheil über Hillers Oratorium in nuce lesen. In gedrängter Eil, aber nichts desto weniger mit aufrichtiger HochachtungIhr unveränderlicher CGollmick Francfurt d: 3/6 40.
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>3. 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Mendelssohn las den Text, sah sich aber aus Zeitgründen außerstande, ihn in Musik zu setzen; siehe Brief fmb-1840-07-17-02 (Brief Nr. 2763) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M., Leipzig, 17. Juli 1840.</note> In den Zeitungen bekannt machen ließ ich es, damit mir kein andrer diesen herrlichen Stoff weg fische, und ich kann nicht begreifen, daß derselbe so lange unbenuzt geblieben.</p> <p>Will aber niemand anbeißen, so bitte ich um die schleunigste Rücksendung,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a7da238b-80c3-4950-9ba9-df5312d69ceb" xml:lang="de">um die schleunigste Rücksendung – Gollmick ließ Becker am 9. Juli 1840 die Rücksendung des Librettos bei Mendelssohn anmahnen; siehe Brief gb-1840-07-09-01 Carl Ferdinand Becker an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Leipzig, 9. Juli 1840, woraufhin Mendelssohn es zurückgab; siehe Brief fmb-1840-07-17-02 (Brief Nr. 2763) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M., Leipzig, 17. Juli 1840.</note> und m. Freund C. <persName xml:id="persName_4bc2843a-f5f4-47fa-b28f-244b0433c837">Becker<name key="PSN0109748" style="hidden" type="person">Becker, Carl Ferdinand (I) (1804-1877)</name></persName> wird sich dieses Auftrages entledigen, damit Sie selbst keine Mühe damit haben. So eben also <hi n="1" rend="underline">bot</hi> ich Ihnen einen Text an; jezt aber <hi n="1" rend="underline">lese</hi> ich Ihnen denselben. Ich höre von Wilhelm <persName xml:id="persName_df32e588-63d5-43ac-959f-976275afcf7e"><hi rend="latintype">Speyer</hi><name key="PSN0115015" style="hidden" type="person">Speyer, Wilhelm (1790-1878)</name></persName> daß Sie ein <hi rend="latintype">Oratorium</hi> componiren.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_10199205-9916-4dac-808a-c2d3d442f85c" xml:lang="de">Oratorium componiren – Gemeint ist Mendelssohns Sinfonie-Kantate Lobgesang op. 52 (MWV A 18), die er anlässlich der 400-Jahr-Feier der Erfindung der Bruchdruckerkunst 1840 in Leipzig komponiert hatte. Mendelssohn korrigierte Speyers irrtümliche Annahme, dass er ein neues Oratorium komponiere; siehe Brief fmb-1840-07-17-02 (Brief Nr. 2763) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M., Leipzig, 17. Juli 1840.</note> Gedachten Sie dabei aber nicht Ihres mir gegebenen Thema’s und meiner Bemühungen?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_37c017f1-ebec-4cb0-8b53-edb931c58b51" xml:lang="de">mir gegebenen Thema’s und meiner Bemühungen? – Im Sommer 1839 hatten Gollmick und Mendelssohn über Pläne für ein neues Oratorium Mendelssohns gesprochen, für das der Komponist »einen Oratorienstoff wünschte, der die drei höchsten Principien des moralischen Daseins ›Erde, Himmel und Hölle‹ verlangt.« (Carl Gollmick, Autobiographie. Nebst einigen Momenten aus der Geschichte des Frankfurter Theaters, 2. Teil, Frankfurt a. M. 1866, S. 107). Gegen Gollmicks Libretto Erde, Himmel und Hölle hatte Mendelssohn Einwände erhoben; siehe Brief fmb-1840-07-17-02 (Brief Nr. 2763) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M., Leipzig, 17. Juli 1840, Z. 22 ff.: »Ich werde diesen Stoff sicher in Musik setzen, wenn Gott will und ich gesund bleibe; doch erinnern Sie sich daß ich mit Ihrer Bearbeitung desselben nicht einverstanden war, und daß wir unsre Ansichten nicht vereinigen konnten.« Mendelssohns Oratorium Erde, Hölle und Himmel (»Christus«) op. 97 (MWV A 26) blieb unvollendet.</note> Da Sie mir das Thema gaben, so betrachte ich den Text als einen Theil Ihres Eigenthums, und bis jezt würde ich es für eine <hi rend="latintype">Perfidie</hi> von meiner Seite gehalten haben, den Text ohne Ihr Wissen in andere Hände zu geben. Da Sie aber selbst nach einem andren Thema griffen, und ich diese Arbeit doch nicht für Pultes <hi rend="latintype">moder</hi> fertigte, so darf ich mich wohl unseres <hi rend="latintype">Rapports</hi> für entbunden halten, und dieselbe einem andren anbieten?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_04e63f3f-38c0-4a40-9e54-4ae9116bbf09" xml:lang="de">dieselbe einem andren anbieten? – Mendelssohn bekundete sein Interesse, Erde, Hölle und Himmel in Musik zu setzen, erklärte sich dennoch mit der Weitergabe des Stoffes einverstanden; siehe Brief fmb-1840-07-17-02 (Brief Nr. 2763) Felix Mendelssohn Bartholdy an Carl Gollmick in Frankfurt a. M., Leipzig, 17. Juli 1840, Z. 25-29: »Wollen Sie nun Ihr Gedicht über diesen Stoff einem Andern anbieten, so thut mir es zwar leid wenn ein andres Oratorium, das denselben Gedanken behandelt früher erscheint, ehe ich das meinige machen konnte, indeß kann ich Sie an diesem Vorhaben natürlich nicht verhindern, und muß es Ihnen ganz überlassen darin zu handeln, wie es Ihnen recht erscheint.«</note> Geben Sie verehrtester Herr und Freund hierüber einen klaren deutschen Wein.</p> <p style="paragraph_hanging">In der „<title xml:id="title_21ec162d-0785-4606-b613-c7b05daa312f">Zeitung für die elegante<name key="PSN0118539" style="hidden" type="author">Voß, Leopold David (1793–1868)</name><name key="CRT0112394" style="hidden" type="periodical">Zeitung für die elegante Welt</name></title>“ werden Sie nächstens ein Urtheil über <title xml:id="title_9e5c4dd0-7766-4f96-9d2c-a5fdc0361995">Hillers Oratorium<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</name><name key="CRT0109304" style="hidden" type="music">Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_54ebcad4-8281-4a28-acce-d1bc724b70ef" xml:lang="de">Hillers Oratorium – Eine Aufführung von Ferdinand Hillers Oratorium Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24) hatte am 19. Mai 1840 unter der Leitung des Komponistenin Frankfurt a. M. stattgefunden.</note> in <hi rend="latintype">nuce</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_d559347c-a0d7-4326-b6a6-65edb24ff11a" xml:lang="de">in nuce – bildungssprachlich, in Kürze, im Kern.</note> lesen.</p> <closer rend="left">In gedrängter Eil, aber nichts desto weniger mit aufrichtiger Hochachtung</closer><signed rend="center">Ihr</signed> <signed rend="right">unveränderlicher</signed> <signed rend="right"> <hi rend="latintype">CGollmick</hi> </signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Francfurt</hi> d: <date cert="high" when="1840-06-03">3/6 40</date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>