gb-1840-06-01-04
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Unbekannter Schreibeort, 1. Juni 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.
Schreiber unbekannt.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Ew. Wohlgeboren haben Marie Bernhard
Wenn aber nach einer nochmaligen Prüfung ihrer Anlagen zur Sängerin – womit sie eine leidenschaftliche Liebe zur Kunst und eine Beharrlichkeit und Ausdauer verbindet – das Urtheil des Meisters noch beifällig ausfallen sollte: so beschwöre ich Sie, darauf fest zu bestehen, daß sie ihre Schule auswärts mache. Ihr jetziger Lehrer ist zwar ein sehr talentvoller, aber zu gleich sehr sittenloser junger Mann,
der sich bereits wiederholt Freiheiten erlaubt hat, die es unbedingt nothwendig machen, daß das noch ganz unverdorbene Mädchen aus der Nähe jenes unreinen Wesens entfernt werde, das die schönste Kunst, die der Himmel der Erde gab, zu den niedrigsten und selbstsüchtigsten Zwecken herabzuwürdigen versuchte.Es genügte Ein Wort gegen die
Vielleicht finden Ew. Wohlgeboren Micksch
Sie werden, ich bin dessen hoch versichert, keinen Missbrauch, sondern nur den edelsten Gebrauch von dieser vertraulichen Mittheilung machen.
. zu der mich nur die genaueste Kenntniss der Verhältniße und die größte Sorge für das gute, unschuldige Geschöpf bestimmen konnten. Erlauben Sie mir darum, meinen Namen zur Zeit noch zu verschweigen, und mich nur mit größter Hochschätzung nennen zu dürfen.Montag,
Juny40
NS. Ich bitte dringendst, daß weder meine junge Freundin noch ihre Eltern jemals von diesen Zeilen Kenntniss erhalten mögen.
Wohlgeborner, Innigst verehrter Herr Doctor! Ew. Wohlgeboren haben Marie Bernhard durch Ihre so überaus gütige und wohlwollende Aufnahme an vorigem Sonnabend unbeschreiblich glücklich gemacht. Wenn aber nach einer nochmaligen Prüfung ihrer Anlagen zur Sängerin – womit sie eine leidenschaftliche Liebe zur Kunst und eine Beharrlichkeit und Ausdauer verbindet – das Urtheil des Meisters noch beifällig ausfallen sollte: so beschwöre ich Sie, darauf fest zu bestehen, daß sie ihre Schule auswärts mache. Ihr jetziger Lehrer ist zwar ein sehr talentvoller, aber zu gleich sehr sittenloser junger Mann, der sich bereits wiederholt Freiheiten erlaubt hat, die es unbedingt nothwendig machen, daß das noch ganz unverdorbene Mädchen aus der Nähe jenes unreinen Wesens entfernt werde, das die schönste Kunst, die der Himmel der Erde gab, zu den niedrigsten und selbstsüchtigsten Zwecken herabzuwürdigen versuchte. Es genügte Ein Wort gegen die Eltern, um die Gefahr zu entfernen; das arme Mädchen aber fürchtet, zu mal bei der großen Hitze des Vaters, nicht mit Unrecht, daß das Loos jenes Menschen dann ein sehr schlimmes sein werde, ihm dadurch jeder Weg zu seinem spätheren ehrenhaften Fortkommen abgeschnitten werden könnte, und möchte um keinen Preis Ursache seines vielleicht gänzlichen bürgerlichen und moralischen Unterganges sein. Vielleicht finden Ew. Wohlgeboren Dresden zur gründlichen Ausbildung des jungen Mädchens geeignet; dasselbe ist katholischer Religion und dürfte darum dann auch wohl auf eine Unterstützung des Königs rechnen, wenn die Kosten doch zu bedeutend für die übrigens wohlhabenden wackern Eltern ausfallen sollten; der dortige Micksch soll, wie mir versichert wurde, eine Anzahl der ersten Sänger und Sängerinnen gebildet haben. Ich unterwerfe diese bescheidenen Bemerkungen willig dem Urtheile des Meisters; nur bestehen Sie güthigst und menschen freundlichst auf der Entfernung Mariens von hier. Die Freude des Mädchens, bei einer solchen Erklärung Ihrerseits, mag Ihnen Bürge sein, wie sehr sie sich sehnt, aus dem täglich stundenlangen Alleinsein mit einem Manne zu kommen, den sie leider verachten gelernt hat, so sehr sie auch sein Talent zu schätzen gezwungen ist, und so viel sie ihm auch im Clavierspiel verdan ken mag. Uebrigens liegt der Gedanke nahe, daß es viel gewagt sein würde, ganz abgesehen von den berührten Verhältnißen, die ganze Zukunft des Mädchens einem Menschen anzuvertrauen, der noch keinen Beweis geliefert hat, daß er auch wirklich Sänger zu bilden verstehe. Die Eltern haben davon keinen Begriff und müßen darüber aufgeklärt werden: wer aber könnte es erfolgreicher, als der hochverehrte Mann, dessen Namen schon Autorität ist, und der überall mit Begeisterung genannt wird, wo nur irgend Musik geliebt und getrieben wird! Sie werden, ich bin dessen hoch versichert, keinen Missbrauch, sondern nur den edelsten Gebrauch von dieser vertraulichen Mittheilung machen. . zu der mich nur die genaueste Kenntniss der Verhältniße und die größte Sorge für das gute, unschuldige Geschöpf bestimmen konnten. Erlauben Sie mir darum, meinen Namen zur Zeit noch zu verschweigen, und mich nur mit größter Hochschätzung nennen zu dürfen. Eine Ihrer aufrichtigsten Verehrerinnen Montag, 1 Juny 40. NS. Ich bitte dringendst, daß weder meine junge Freundin noch ihre Eltern jemals von diesen Zeilen Kenntniss erhalten mögen.
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