gb-1840-05-13-01
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Düsseldorf, 13. Mai 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Julius Rietz
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
Sie werden kaum wissen was Sie von meinem langen Stillschweigenviermaligen schmerzhaften Operation unterwerfen mußte denken Sie sich dies in meiner kleinen Wohnung – ich jedesmal dabei – es war linde ausgedrückt, um aus der Haut zu fahren. Genug ich bin seit wir
tStrofe, wo Jery und B. zusammen singen, wegbliebe, und nach Jery’s Strofe gleich die 6 Takte Schlußintervall kämen. Bei dieser Gelegenheit erzähle ich daß das kleine
über12 Gesänge umfaßte. Ich will mich nun aber ganz überraschen lassen und bitte Sie mich
nichtvorher wissen zu lassen „was bleibet und was schwindet“ und in welcher Ordnung es bleibt. Mit dem Honorar ganz zufrieden! Können Sie wohl
Kistner
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fiseiner brillanten Passage entbehre und der Satz nach dem 2
tkurzen
Tuttiüberhaupt zu kurz sei? Da das Stück schon mehrere Jahre alt ist, und oft an verschiedenen Orten gespielt überall sehr gut gefallen hat, fehlt mir für eine Neuerung das competente Urtheil. Ich habe wegen dieses Schwankens auch noch nicht die Orchesterstimmen abgesandt, und Sie haben gewiß auch noch etwas auf dem Gewissen was Sie mich mit den Bemerkungen über die Lieder nicht gleichzeitig wissen lassen wollten! Ich glaube dies deswegen, weil Sie mir in Ihrem allerersten Schreiben, nach der Aufführung der
Kistner
teJahre nicht lernen konnte mag ich nun vom 25 bis ums 35
telernen. Ich will’s nicht müde werden.
Sollte in dem beifolgenden Volksliede der fünfte Takt nicht einfacher und wiederholt. statt: Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 37/153, fol. 2v.
Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 37/153, fol. 2v.
te und 4te Viertel; auch in der 4t Strofe
Düsseldorf. Den
t
Mai1840
P.S.
Das Unglück mit ganz für sich. Gerüchte sind schneller wie der Wind. Es möchte meiner alten
Sonnabend den t MaiOratorii:
Paulus
Man sagt: Sie dirigirten diesen Sommer 4 oder 5 Musikfeste.
V. S.
Mein lieber Felix. Sie werden kaum wissen was Sie von meinem langen Stillschweigen zu denken haben. Seit langer Zeit aber d. h. seit dem neuen Jahre ohngefähr hat sich ein solcher Vorrath von Unannehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten über mir zusammengehäuft, zu dem sich Beschäfftigung gesellte mehr als man es einem Menschen, der auch einmal eine Stunde zu freier geistiger Thätigkeit übrig behalten möchte, zu muthen sollte, daß ich kaum das erfüllen konnte, was mir meine nächsten Verbindlichkeiten auferlegten. Ich will Sie nicht mit der Erzählung alles dessen ermüden; nur soviel: daß meine Schwester Wohlbrück den Winter über bei mir gewohnt hat, indeß ihr Mann nach einer neuen Anstellung in der Welt umherreiset, und daß dieselbe wegen eines furchtbar drohenden Halsübels sich einer viermaligen schmerzhaften Operation unterwerfen mußte denken Sie sich dies in meiner kleinen Wohnung – ich jedesmal dabei – es war linde ausgedrückt, um aus der Haut zu fahren. Genug ich bin seit wir 1840 schreiben, kaum öfter an das Notenpapier gekommen als nöthig war um die nach Leipzig geschickten Sachen abzuschreiben. Der Sommer, hoffe ich, soll alles wieder gut machen. Wenn nur nicht alles und jedes was mir im Leben unfreundliches passirt so sehr auf mein ruhiges Arbeiten influirte. Ich bin immer gleich auf lange Zeit als ob ich niemals Musik gemacht hätte und je wieder machen würde! Gott bessere’s! – Eine strenge Kritik an meinen Duetten, Capriccio’s hat mich dieselben immer noch zurückhalten lassen. Ich werde sie Ihnen jedoch bald zuschicken. – Wie können Sie glauben daß ich Ihre freundlichen Bemerkungen über die Lieder übelnehmen würde? Ich bin weit eher geneigt Jemandem zu glauben der mich tadelt, wenn er’s versteht, als der mich lobt. Und nun will ich gern das Lob das mir von allen Seiten über das Lied „Jörru bestimmt ist für Thorheit halten und will Ihnen glauben daß es garnichts hat, und darum fort mit ihm. Das Minnelied ist mir ganz gleichgiltig. Die Stücke aus Jery habe ich aus 2 Gründen aufgenommen. Einmal: weil das Ganze doch schwerlich je wird gedruckt werden, und ich die Sachen nicht gern so ganz unbenutzt liegen lassen möchte; das andere mal: um durch diese Fragmente doch vielleicht Jemand zur Herausgabe des Ganzen zu reizen. Unbegrenzte Eitelkeit! Sind Ihnen diese Gründe unzulänglich, so werfen Sie auch diese Gesänge aus der Sammlung. Bleiben sie aber darin, so wäre es wohl zweckmäßig, wenn bei dem Duett die 3t Strofe, wo Jery und B. zusammen singen, wegbliebe, und nach Jery’s Strofe gleich die 6 Takte Schlußintervall kämen. Bei dieser Gelegenheit erzähle ich daß das kleine Singspiel diesen Winter auf dem hiesigen Theater und zwar von Seiten der 2 Hauptpersonen in gräßlicher, von Seiten des Themas in ganz vortrefflicher Darstellung zur Aufführung gekommen ist, und einen schlagenden Effect gemacht hat. – Ich sende Ihnen nun hiemit 6 andere Gesänge. Jetzt werfen Sie hinaus, legen Sie ein, arrangiren Sie wie es Ihnen gefällig ist. Ich muß Ihnen ja 1000 Dank wissen, daß Sie Ihre kostbare Zeit durch dergleichen Lappalien zersplittern. Großes und ein ganz besonderes Privatpläsir würde es mir machen, wenn die Sammlung über 12 Gesänge umfaßte. Ich will mich nun aber ganz überraschen lassen und bitte Sie mich nicht vorher wissen zu lassen „was bleibet und was schwindet“ und in welcher Ordnung es bleibt. Mit dem Honorar ganz zufrieden! Können Sie wohl Breitkopfs ein wenig drängen? Von Kistner ist mir alles richtig zugekommen. Finden Sie nicht das die erste Abtheilung der Cello Fanatsie doch nach dem Preliudium bis zum Andante in fis einer brillanten Passage entbehre und der Satz nach dem 2t kurzen Tutti überhaupt zu kurz sei? Da das Stück schon mehrere Jahre alt ist, und oft an verschiedenen Orten gespielt überall sehr gut gefallen hat, fehlt mir für eine Neuerung das competente Urtheil. Ich habe wegen dieses Schwankens auch noch nicht die Orchesterstimmen abgesandt, und Sie haben gewiß auch noch etwas auf dem Gewissen was Sie mich mit den Bemerkungen über die Lieder nicht gleichzeitig wissen lassen wollten! Ich glaube dies deswegen, weil Sie mir in Ihrem allerersten Schreiben, nach der Aufführung der Ouvertüre sagten, Kistner wolle die Fantasie ohne weiteres haben und Sie in d darauffolgenden Schreiben derselben keine Erwähnung thun. Geniren Sie sich nicht, lieber Felix, und reißen Sie mich tüchtig herunter. Was ich von meinem 19 bis ums 25te Jahre nicht lernen konnte mag ich nun vom 25 bis ums 35te lernen. Ich will’s nicht müde werden. Die Militärouvertüre läßt sich unmöglich für Saiteninstrumente einrichten. Sie ist durch und durch in den Thema’s und Figuren für Blaseinstrumenteneffect erfunden. Wenn sie doch gedruckt werden könnte – nur wegen des Prinzen! Ich will nicht nur kein Honorar dafür haben sondern vielleicht auch ein Stück oder ein Paar Hefte Lieder dazu geben, damit der Setzer seinen etwaigen Schaden an den ich übrigens nicht glaube, weil der Prinz schon für die Verbreitung Sorge tragen wird – beikäme. Wäre es nicht möglich! Ich scheue mich jedesmal wenn ich den edlen Hohenzollern erblicke! Sollte in dem beifolgenden Volksliede der fünfte Takt nicht einfacher und wiederholt. statt: lieber heißen? Finden Sie dies, so machen Sie wohl gütigst ein Strichlein an das 2te und 4te Viertel; auch in der 4t Strofe. Und nun zum Schluß erneuten schönen Dank für alles neue Gute und besonders für die Durchsicht des 4h. Arrangements Grüßen Sie alle die Ihrigen und besonders auch Paul von Ihrem treuergebenen JR. Düsseldorf. Den 13t Mai 1840. P. S. Das Unglück mit meiner Schwester behalten Sie wohl gütigst ganz für sich. Gerüchte sind schneller wie der Wind. Es möchte meiner alten Mutter zu Ohren kommen, der wir die ganze Sache verschwiegen haben. Sonnabend den 9t Mai hatten wir im Beckerschen Saale eine Aufführung des Oratorii: Paulus die nur aus Düsseldorfer Kräften sehr gut gelungen war, und sich eines sehr zahlreichen Zuspruchs und allgemeinster Anerkennung zu erfreuen hatte. Man sagt: Sie dirigirten diesen Sommer 4 oder 5 Musikfeste. Wenn dem so ist, so lassen Sie mich wohl nicht ganz Ihre Spur verlieren. Der Ihrige Obige. V. S. Sie haben in Ihren eigenen Gesängen öfters titellosen Liedern Überschriften verliehen. Lassen Sie dies Talent doch auch den beiden namenlosen beifolgenden angedeihen. Bitte recht sehr darum.
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-05-13-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-05-13-01">Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 13. Mai 1840</title> <title level="s" type="incipit">Sie werden kaum wissen was Sie von meinem langen Stillschweigen zu denken haben. Seit langer Zeit aber d. h. seit dem neuen Jahre ohngefähr hat sich ein solcher Vorrath von Unannehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten über mir</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1840-04-21-01" type="precursor">Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf; Berlin, 21. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>13. 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März 1840 an Felix Mendelssohn Bartholdy geschrieben; siehe Brief gb-1840-03-07-04 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 7. März 1840.</note> zu denken haben. Seit langer Zeit aber d. h. seit dem neuen Jahre ohngefähr hat sich ein solcher Vorrath von Unannehmlichkeiten und Widerwärtigkeiten über mir zusammengehäuft, zu dem sich Beschäfftigung gesellte mehr als man es einem Menschen, der auch einmal eine Stunde zu freier geistiger Thätigkeit übrig behalten möchte, zu muthen sollte, daß ich kaum das erfüllen konnte, was mir meine nächsten Verbindlichkeiten auferlegten. Ich will Sie nicht mit der Erzählung alles dessen ermüden; nur soviel: daß meine <persName xml:id="persName_253c3a3f-a436-44df-85c4-c195eda29124">Schwester Wohlbrück<name key="PSN0120374" style="hidden" type="person">Wohlbrück, Marie (1817-1859)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e3eb1cda-8259-46f0-9312-b26b9d2c138c" xml:lang="de">Schwester Wohlbrück – Gemeint ist Rietz’ Nichte Marie Wohlbrück (1817-1859), geb. Carlsberg, die Tochter seiner 1830 verstorbenen Schwester Louise Carlsberg.</note> den Winter über bei mir gewohnt hat, indeß ihr <persName xml:id="persName_1b93cce3-7d11-4eac-b14e-5f03e9aec889">Mann<name key="PSN0118654" style="hidden" type="person">Wohlbrück, Daniel Victor Ludwig (Ludwig August) (1796-1861)</name></persName> nach einer neuen Anstellung in der Welt umherreiset, und daß dieselbe wegen eines furchtbar drohenden Halsübels sich einer <hi n="1" rend="underline">vier</hi>maligen schmerzhaften Operation unterwerfen mußte denken Sie sich dies in meiner kleinen Wohnung – ich jedesmal dabei – es war linde ausgedrückt, um aus der Haut zu fahren. Genug ich bin seit wir <date cert="high" when="1840-01-01">1840</date> schreiben, kaum öfter an das Notenpapier gekommen als nöthig war um die nach Leipzig geschickten Sachen abzuschreiben. Der Sommer, hoffe ich, soll alles wieder gut machen. Wenn nur nicht alles und jedes was mir im Leben unfreundliches passirt so sehr auf mein ruhiges Arbeiten influirte. Ich bin immer gleich auf lange Zeit als ob ich niemals Musik gemacht hätte und je wieder machen würde! Gott bessere’s! – Eine strenge Kritik an meinen <title xml:id="title_322dcf04-14f8-4f22-8256-d6173960aa1a">Duetten<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110509" style="hidden" type="music">Sechs Duette für Sopran, Alt und Klavier op. 9</name></title>, <title xml:id="title_1b93152b-de52-47df-b657-25b75ba00261">Capriccio’s<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110508" style="hidden" type="music">Scherzo capriccioso b-Moll, op. 5</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4e8c4771-cc04-4f06-b6b7-4579551884ee" xml:lang="de">Capriccio’s – Vermutlich bezieht Rietz sich auf sein Scherzo capriccioso b-Moll, op. 5. Julius Rietz hatte in einem früheren Brief vom 28. November und 2. Dezember 1839 über »3 Clavierstücke – Capriccioso – wie man will.« geschrieben; siehe Brief gb-1839-12-02-02 Julius Rietz an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Düsseldorf, 28. November und 2. Dezember 1839.</note> hat mich dieselben immer noch zurückhalten lassen. Ich werde sie Ihnen jedoch bald zuschicken. – Wie können Sie glauben daß ich Ihre freundlichen Bemerkungen über die <title xml:id="title_b5a25da7-a99c-4cd1-9043-5da9c65df8f3">Lieder<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110485" style="hidden" type="music">Dreizehn Gesänge für eine Singstimme und Klavier op. 6 (2 Hefte)</name></title> übelnehmen würde?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_804463ac-5785-4dec-8d37-d7c78faa43d4" xml:lang="de">Ihre freundlichen Bemerkungen über die Lieder übelnehmen würde? – Mendelssohn hatte Vorschläge zur Umgestaltung von Rietz’ Dreizehn Gesänge op. 6 gemacht und angeregt, die Anzahl der Lieder auf zwölf zu reduzieren. Er hatte Rietz gebeten, ihm deswegen nicht böse zu sein; siehe Brief fmb-1840-04-21-01 (Brief Nr. 2709) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Berlin, 21. April 1840, Z. 20-35.</note> Ich bin weit eher geneigt Jemandem zu glauben der mich tadelt, wenn er’s versteht, als der mich lobt. Und nun will ich gern das Lob das mir von allen Seiten über das Lied „<title xml:id="title_9914ff1e-7b0e-4e5a-a260-e3027a3d9385">Jörru<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110491" style="hidden" type="music">Jörn, darf ich kommen op. 6/6</name></title> bestimmt ist für Thorheit halten und will Ihnen glauben daß es garnichts hat, und darum fort mit ihm. Das <title xml:id="title_c3259400-27b7-4314-94f1-a47508e6530d">Minnelied<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110502" style="hidden" type="music">Minnelied</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e385de8b-c4c0-4076-90fa-c5f0791e1dae" xml:lang="de">Minnelied – Das Minnelied ist nicht Bestandteil der Druckfassung der Dreizehn Gesänge op. 6 von Julius Rietz.</note> ist mir ganz gleichgiltig. Die Stücke aus <title xml:id="title_1d8bdd25-2fff-462c-9d85-a398265a3745">Jery<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> habe ich aus 2 Gründen aufgenommen. Einmal: weil das Ganze doch schwerlich je wird gedruckt werden, und ich die Sachen nicht gern so ganz<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> unbenutzt liegen lassen möchte; das andere mal: um durch diese Fragmente doch vielleicht Jemand zur Herausgabe des Ganzen zu reizen. Unbegrenzte Eitelkeit! Sind Ihnen diese Gründe unzulänglich, so werfen Sie auch diese Gesänge aus der Sammlung. Bleiben sie aber darin, so wäre es wohl zweckmäßig, wenn bei dem Duett die 3<hi rend="superscript">t</hi> Strofe, wo Jery und B. zusammen singen, wegbliebe, und nach Jery’s Strofe gleich die 6 Takte Schlußintervall kämen. Bei dieser Gelegenheit erzähle ich daß das kleine <title xml:id="title_25b8c0f2-5c0a-411b-9bb6-8e4c3651f24c">Singspiel<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110497" style="hidden" type="music">Jery und Bätely op. 10</name></title> diesen Winter auf dem <placeName xml:id="placeName_14537783-11b5-4ad8-b4e7-68dd9adbd627">hiesigen Theater<name key="NST0100296" style="hidden" subtype="" type="institution">Stadttheater</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und zwar von Seiten der 2 Hauptpersonen in gräßlicher, von Seiten des Themas in ganz vortrefflicher Darstellung zur Aufführung gekommen ist,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_09f1dc53-b30d-4c6c-b86e-06f57ceaebc1" xml:lang="de">das kleine Singspiel diesen Winter auf dem hiesigen Theater … zur Aufführung gekommen ist – Julius Rietz’ Singspiel Jery und Bätely op. 10 war am 7. April 1840 im Düsseldorfer Stadttheater uraufgeführt worden; siehe Zimmer, Julius Rietz, S. 63.</note> und einen schlagenden Effect gemacht hat. – Ich sende Ihnen nun hiemit <title xml:id="title_fa1e9f0a-2559-4a67-b17b-29b8c2182c30">6 andere Gesänge<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0113033" style="hidden" type="music">Sechs Gesänge</name></title>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9c69a01e-ef36-437a-9afe-abe51ce1720b" xml:lang="de">6 andere Gesänge – Zwei dieser Sechs Gesänge gingen in Julius Rietz’ Dreizehn Gesänge op. 6 ein; siehe Brief fmb-1840-08-04-01 (Brief Nr. 2786) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 4. August 1840, Z. 13 f.</note> Jetzt werfen Sie hinaus, legen Sie ein, arrangiren Sie wie es Ihnen gefällig ist. Ich muß Ihnen ja 1000 Dank wissen, daß Sie Ihre kostbare Zeit durch dergleichen Lappalien zersplittern. Großes und ein ganz besonderes Privatpläsir würde es mir machen, wenn die Sammlung <hi n="1" rend="underline">über</hi> 12 Gesänge umfaßte. Ich will mich nun aber ganz überraschen lassen und bitte Sie mich <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> vorher wissen zu lassen „was bleibet und was schwindet“ und in welcher Ordnung es bleibt.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b18e359f-f391-4fea-8287-ca4723395691" xml:lang="de">wenn die Sammlung über 12 Gesänge umfasste … „was bleibet und was schwindet“ und in welcher Ordnung es bleibt – 1841 erschienen Julius Rietz’ Dreizehn Gesänge op. 6 in zwei Heften bei Breitkopf & Härtel. Das erste Heft enthält sieben und das zweite Heft sechs Gesänge; siehe Zimmer, Julius Rietz, S. 78 f. Mendelssohn nahm Veränderungen in der Zusammenstellung vor, das Minnelied nahm er heraus, ebenso ein Lied von Heine, beide ersetzte er durch zwei der sechs Gesänge, die Rietz diesem Brief beigefügt hatte; siehe Brief fmb-1840-08-04-01 (Brief Nr. 2786) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 4. August 1840, Z. 13 f.</note> Mit dem Honorar ganz zufrieden!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8a3ef282-5eb3-4c3e-8bb3-53391432ac88" xml:lang="de">Mit dem Honorar ganz zufrieden – Breitkopf & Härtel hatten Rietz als Honorar für die Lieder 10 Louisdor angeboten; siehe Brief fmb-1840-04-21-01 (Brief Nr. 2709) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Berlin, 21. April 1840, Z. 19 f.</note> Können Sie wohl <persName xml:id="persName_9f14500a-7d34-4457-88f6-b70306c59067">Breitkopfs<name key="PSN0110112" style="hidden" type="person">Breitkopf & Härtel (bis 1786: Breitkopf), Verlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> ein wenig drängen? Von <persName xml:id="persName_75a004f3-fc25-43cc-9a51-60acb39b90cc"><hi rend="latintype">Kistner</hi><name key="PSN0112404" style="hidden" type="person">Friedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> ist mir alles richtig zugekommen. Finden Sie nicht das die erste Abtheilung der <title xml:id="title_914099f3-f004-44f0-a5ec-3b06b46b4ffa">Cello Fanatsie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name></title> doch nach dem Preliudium bis zum <hi rend="latintype">Andante</hi> in <hi rend="latintype">fis</hi> einer brillanten Passage entbehre und der Satz nach dem 2<hi rend="superscript">t</hi> kurzen <hi rend="latintype">Tutti</hi> überhaupt zu kurz sei? Da das Stück schon mehrere Jahre alt ist, und oft an verschiedenen Orten gespielt überall sehr gut gefallen hat, fehlt mir für eine Neuerung das competente Urtheil. Ich habe wegen dieses Schwankens auch noch nicht die Orchesterstimmen abgesandt, und Sie haben gewiß auch noch etwas auf dem Gewissen was Sie mich mit den Bemerkungen über die Lieder nicht gleichzeitig wissen lassen wollten! Ich glaube dies deswegen, weil Sie mir in Ihrem allerersten Schreiben, nach der Aufführung der <title xml:id="title_3d07283b-deca-4c61-955c-0dd495c1a6db">Ouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title> sagten, <persName xml:id="persName_7101bd08-f1b5-4508-b1cc-3b54195ce994"><hi rend="latintype">Kistner</hi><name key="PSN0112404" style="hidden" type="person">Friedrich Kistner, Musikverlag und Musikalienhandlung in Leipzig</name></persName> wolle die <title xml:id="title_f06ff41b-c963-49ab-951f-162f3e7f035a">Fantasie<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110495" style="hidden" type="music">Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2</name></title> ohne weiteres haben und Sie in d darauffolgenden Schreiben derselben keine Erwähnung thun. Geniren Sie sich nicht, lieber Felix, und reißen Sie mich tüchtig herunter.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_50ad3b7a-448f-4caf-a27d-b74d4ac1b0a9" xml:lang="de">Fantasie … reißen Sie mich tüchtig herunter – Mendelssohn hegte Vorbehalte gegen Rietz’ Fantasie für Violoncello und Klavier / Orchester A-Dur, op. 2, die er im folgenden Brief vom 4. August 1840 äußerte und nach anderen Kompositionen für Cello fragte; siehe Brief fmb-1840-08-04-01 (Brief Nr. 2786) Felix Mendelssohn Bartholdy an Julius Rietz in Düsseldorf, Leipzig, 4. August 1840, Z. 34 ff. Die Fantaisie pour Violoncello avec Orchestre ou Piano A-Dur, op. 2, von Julius Rietz kam 1844 im Verlag von Friedrich Kistner in Leipzig heraus; siehe Hofmeister XIX (www.hofmeister.rhul.ac.uk), Oktober 1844, S. 147 f.</note> Was ich von meinem 19 bis ums 25<hi rend="superscript">te</hi> Jahre nicht lernen konnte mag ich nun vom 25 bis ums 35<hi rend="superscript">te</hi> lernen. Ich will’s nicht müde werden.</p> <p><seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> Die <title xml:id="title_7c23c10d-5b86-471b-94de-3d90d319c78c">Militärouvertüre<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110505" style="hidden" type="music">Ouvertüre für Militairmusik op. 3</name></title> läßt sich unmöglich für Saiteninstrumente einrichten. Sie ist durch und durch in den Thema’s und Figuren für Blaseinstrumenteneffect erfunden. Wenn sie doch gedruckt werden könnte – nur wegen des <persName xml:id="persName_21280496-a259-4c3b-bf17-7352911b3988">Prinzen<name key="PSN0113990" style="hidden" type="person">Preußen, Friedrich Wilhelm Prinz von (seit 1840) Friedrich Wilhelm IV. von (1795-1861)</name></persName>! Ich will nicht nur kein Honorar dafür haben sondern vielleicht auch ein Stück oder ein Paar Hefte Lieder dazu geben, damit der Setzer seinen etwaigen Schaden an den ich übrigens nicht glaube, weil der Prinz schon für die Verbreitung Sorge tragen wird – beikäme. Wäre es nicht möglich! Ich scheue mich jedesmal wenn ich den edlen Hohenzollern erblicke!</p> <p>Sollte in dem beifolgenden Volksliede der fünfte Takt nicht einfacher und wiederholt. statt: <figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="quarter_page" type="notated_Music"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1840-05-13-01-N-001.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 37/153, fol. 2v.</head><figDesc style="display_none">Notennotat Rhythmus zu wuchs in meinem</figDesc></figure> lieber <figure rend="inline_big_size" style="center" subtype="quarter_page" type="notated_Music"><graphic url="https://www.felix-mendelssohn-bartholdy.org/_api/letters/letter_image/Noten/gb-1840-05-13-01-N-002.jpg"></graphic><head style="display_none">Noten: GB-Ob, M.D.M. d. 37/153, fol. 2v.</head><figDesc style="display_none">Nontennotat geänderter Rhythmus zu wuchs in meinem</figDesc></figure> heißen? Finden Sie dies, so machen Sie wohl gütigst ein Strichlein an das 2<hi rend="superscript">te</hi> und 4<hi rend="superscript">te</hi> Viertel; auch in der 4<hi rend="superscript">t</hi> Strofe<unclear reason="covering" resp="FMBC">.</unclear></p> <closer rend="left">Und nun zum Schluß erneuten schönen Dank für alles neue Gute und besonders für die Durchsicht des <title xml:id="title_1dfc61af-ce6a-4566-99da-bbca5ffa7b48">4h. Arrangements<name key="PSN0114200" style="hidden" type="author">Rietz, August Wilhelm Julius (1812–1877)</name><name key="CRT0110503" style="hidden" type="music">Konzertouvertüre für großes Orchester A-Dur, op. 7</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_1007d3a3-547b-4c6d-993c-4f22e92d2fb1" xml:lang="de">Arrangements – danach fehlender Satzpunkt.</note></closer> <signed rend="left">Grüßen Sie alle die Ihrigen und besonders auch <persName xml:id="persName_1acf7872-e458-4142-9f2d-334002226760">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> von Ihrem</signed> <signed rend="right">treuergebenen JR.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Düsseldorf</hi>. Den <date cert="high" when="1840-05-13">13<hi rend="superscript">t</hi> <hi rend="latintype">Mai</hi> 1840</date>.</dateline> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><hi rend="latintype">P.S.</hi></p> <p>Das Unglück mit <persName xml:id="persName_a3cfc53a-ac68-4375-acf2-513f777e610e">meiner Schwester<name key="PSN0120374" style="hidden" type="person">Wohlbrück, Marie (1817-1859)</name></persName> behalten Sie wohl gütigst <hi n="1" rend="underline">ganz</hi> für sich. Gerüchte sind schneller wie der Wind. Es möchte meiner alten <persName xml:id="persName_2a9ce69e-50ad-448e-a64a-2c3f3035ca6f">Mutter<name key="PSN0114205" style="hidden" type="person">Rietz, Johanna Christina (1769-1847)</name></persName> zu Ohren kommen, der wir die ganze Sache verschwiegen haben.</p> <p>Sonnabend den <date cert="high" when="1840-05-09">9<hi rend="superscript">t</hi> Mai</date> hatten wir im <placeName xml:id="placeName_954295ab-ae50-4f7b-868d-b7bf5a347f41">Beckerschen Saale<name key="NST0100301" style="hidden" subtype="" type="institution">Beckerscher Saal (Geislerscher Saal)</name><settlement key="STM0100109" style="hidden" type="locality">Düsseldorf</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> eine Aufführung des <hi rend="latintype">Oratorii</hi>: <title xml:id="title_8faabfd7-862b-4a60-9559-5406b493d074"><hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_8zder8vz-oux0-q7ce-01yh-niywj5tqor7n"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> die nur aus Düsseldorfer Kräften sehr gut gelungen war, und sich eines sehr zahlreichen Zuspruchs und allgemeinster Anerkennung zu erfreuen hatte.</p> <p>Man sagt: Sie dirigirten diesen Sommer 4 oder 5 Musikfeste. <seg type="closer">Wenn dem so ist, so lassen Sie mich wohl nicht ganz Ihre Spur verlieren.</seg></p> <signed rend="right">Der Ihrige Obige.</signed> </div> <div n="3" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0114200" resp="author" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0114200" resp="writer" style="hidden">Rietz, August Wilhelm Julius (1812-1877)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">V. S.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Sie haben in Ihren eigenen Gesängen öfters <title xml:id="title_64c5d197-91de-41f3-bfc8-460ce61a7277">titellosen Liedern<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="list_66dd2a38-ae2a-4f4b-acd1-22d154094a6a"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="unidentified_and_unspecified_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100968" style="hidden">Lieder ohne Worte<idno type="MWV"></idno><idno type="op"></idno></name></title> Überschriften verliehen. Lassen Sie dies Talent doch auch den beiden namenlosen beifolgenden<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_4fb89fbd-dcdd-4cb7-98bc-8846f1872125" xml:lang="de">den beiden namenlosen beifolgenden – nicht ermittelt.</note> angedeihen. Bitte recht sehr darum.</p> </div> </body> </text></TEI>