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gb-1840-04-28-04

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Heinrich Sattler an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Blankenburg, 28. April 1840 Ein schon Bekannter, den Sie, Hochverehrter freilich nicht mehr kennen werden, aber in dessen Brust Ihr theures Bild sich tief eingeprägt hat, wagt es, Sie an Ihr stummes und doch beredtes Versprechen zu erinnern. Das letzte Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Heinrich Sattler in Blankenburg; Leipzig (?), vor dem 10. Juli 1840 Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891) Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/140. Autograph Heinrich Sattler an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Blankenburg, 28. April 1840 Ein schon Bekannter, den Sie, Hochverehrter freilich nicht mehr kennen werden, aber in dessen Brust Ihr theures Bild sich tief eingeprägt hat, wagt es, Sie an Ihr stummes und doch beredtes Versprechen zu erinnern. Das letzte

1 Doppelbl.: S. 1-3 Brieftext; S. 4 leer.

Heinrich Sattler

6 Gesänge für Sopran, Alt, Tenor und Bass von Heinrich Sattler.

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

28. April 1840 Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891)counter-resetSattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891) Blankenburg (Harz) Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891) Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811-1891) Blankenburg am Harz, den 28sten April 1840. Hochverehrter Herr Musikdirector!

Ein schon Bekannter, den Sie, Hochverehrter freilich nicht mehr kennen werden, aber in dessen Brust Ihr theures Bild sich tief eingeprägt hat, wagt es, Sie an Ihr stummes und doch beredtes Versprechen zu erinnern.

Das letzte Braunschweiger MusikfestMusikfest (1839)BraunschweigDeutschland gewährte mir das hohe Glück, Sie persönlich kennen zu lernen, und von dem Augenblicke an verehrte ich Sie nicht allein als Künstler, sondern auch als Mensch. Daher wagte ich es, mich Ihnen zu nähern, auf Ihr Wohl mit Ihnen anzustoßen und Sie zu bitten, der Vertreter der armen und traurigen Organisten zu sein.

|2| O, Sie sind es schon geworden, denn durch Sie ist die erhabenste der Künste, die dem Höchsten geweihete Musik wieder in Ansehen gekommen, Sie geben den Männern, welche nach wahrer Kunst streben, die schönste und erquickenste Nahrung, Sie zeigen namentlich den Organisten und Klavierspielern unserer Tage was Künstelei und was Kunst ist. Zu schmeicheln, wahrlich, das vermag ich nicht, aber die Wahrheit zu verschweigen, fällt mir eben so schwer, und es ist Wahrheit, wenn ich sage, dass ich unter allen mir bekannten lebenden Künstlern Sie als den größten ehre und liebe. Ihre Werke zu studieren, gewährt mir das reinste Glück, und doch habe ich leider nur erst wenige von Ihren Pianoforte-Compositionen erhalten können, weil mir durchaus die Mittel fehlen, Ihre sämmtlichen Werke und namentlich Ihren erhabenen „<hi rend="latintype">Paulus</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nbubrwux-sdao-lou0-sbic-9q24keko0t0h"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name>“ anzuschaffen. O innig geliebter und verehrter Herr, seien Sie auch mein Vertreter, auch ich bin ein armer und trauriger Organist. Arm bin ich, wohl der ärmste, denn ich habe nichts, als was ich in dem kleinen BlankenburgBlankenburg (Harz)Deutschland mit Privatunterricht verdiene, nur die Hoffnung habe ich, einst, wenn der hiesige OrganistPust, Johann Andreas Christoph (?-1842) stirbt, dem ich adjungirt bin, dessen Stelle mit 100 rt jährlicher Renten zu erhalten; traurig bin ich, denn mein ganzes Leben ist ein Ringen und Winden durch die traurigsten und bedrückendsten Verhältnisse gewesen; traurig bin ich, denn ich fühle, dass mein |3| Wille, in der Kunst etwas zu leisten, meine Kräfte überflügelt. Viel, schon viel können Sie, Hochverehrter, zu meinem Lebensglücke beitragen, wenn Sie meine schwachen Versuche in der Composition Ihrer Durchsicht würdigen, wenn Sie mich aufmuntern, muthig fortzuarbeiten, wenn Sie mir den Trost geben, dass ich zum wenigsten bis jetzt nicht ganz vergeblich gearbeitet habe, wenn Sie dazu beitragen, das die Welt einige meiner Musenkinder annimmt. Daher wage ich es, Ihnen einige Gesänge<name key="PSN0114474" style="hidden" type="author">Sattler, Johann Heinrich Ferdinand (1811–1891)</name><name key="CRT0110628" style="hidden" type="music">Sechs Gesänge für zwei Soprane, Tenor und Bass</name> zu übersenden, mit der Bitte, ein mildes doch gerechtes Urtheil darüber zu fällen und, sollten sie Ihren Beifall theilweise erhalten, mir zu erlauben, dieselben Ihnen öffentlich zu dediciren.schwachen Versuche in der Composition … einige Gesänge … dieselben Ihnen öffentlich zu dediciren – Die 6 Gesänge für zwei Soprane, Tenor und Bass von Heinrich Sattler erschienen 1841 bei Leibrock in Braunschweig und sind Felix Mendelssohn Bartholdy zugeeignet; siehe Jahrbücher des deutschen National-Vereins für Musik und ihre Wissenschaft 3, Nr. 34, 25. August 1841, S. 267 f., und AMZ 43, Nr. 36, 8. September 1841, Sp. 734. Vielleicht; o vielleicht habe ich dann die Hoffnung, später nicht nur mein inneres Glück zu finden, sondern auch meine äußere, drückende Lage abzuschütteln. – O könnte ich Sie als den Gründer meines Glückes verehren!

Mit diesem heißen Wunsche meines Herzens empfiehlt sich Ihrer Güte und Ihrem Wohlwollen ganz gehorsamst H. Sattler. Organist Adj.
            Blankenburg am Harz, den 28sten April 1840. Hochverehrter Herr Musikdirector!
Ein schon Bekannter, den Sie, Hochverehrter freilich nicht mehr kennen werden, aber in dessen Brust Ihr theures Bild sich tief eingeprägt hat, wagt es, Sie an Ihr stummes und doch beredtes Versprechen zu erinnern.
Das letzte Braunschweiger Musikfest gewährte mir das hohe Glück, Sie persönlich kennen zu lernen, und von dem Augenblicke an verehrte ich Sie nicht allein als Künstler, sondern auch als Mensch. Daher wagte ich es, mich Ihnen zu nähern, auf Ihr Wohl mit Ihnen anzustoßen und Sie zu bitten, der Vertreter der armen und traurigen Organisten zu sein.
 O, Sie sind es schon geworden, denn durch Sie ist die erhabenste der Künste, die dem Höchsten geweihete Musik wieder in Ansehen gekommen, Sie geben den Männern, welche nach wahrer Kunst streben, die schönste und erquickenste Nahrung, Sie zeigen namentlich den Organisten und Klavierspielern unserer Tage was Künstelei und was Kunst ist. Zu schmeicheln, wahrlich, das vermag ich nicht, aber die Wahrheit zu verschweigen, fällt mir eben so schwer, und es ist Wahrheit, wenn ich sage, dass ich unter allen mir bekannten lebenden Künstlern Sie als den größten ehre und liebe. Ihre Werke zu studieren, gewährt mir das reinste Glück, und doch habe ich leider nur erst wenige von Ihren Pianoforte-Compositionen erhalten können, weil mir durchaus die Mittel fehlen, Ihre sämmtlichen Werke und namentlich Ihren erhabenen „Paulus“ anzuschaffen. O innig geliebter und verehrter Herr, seien Sie auch mein Vertreter, auch ich bin ein armer und trauriger Organist. Arm bin ich, wohl der ärmste, denn ich habe nichts, als was ich in dem kleinen Blankenburg mit Privatunterricht verdiene, nur die Hoffnung habe ich, einst, wenn der hiesige Organist stirbt, dem ich adjungirt bin, dessen Stelle mit 100 rt jährlicher Renten zu erhalten; traurig bin ich, denn mein ganzes Leben ist ein Ringen und Winden durch die traurigsten und bedrückendsten Verhältnisse gewesen; traurig bin ich, denn ich fühle, dass mein Wille, in der Kunst etwas zu leisten, meine Kräfte überflügelt. Viel, schon viel können Sie, Hochverehrter, zu meinem Lebensglücke beitragen, wenn Sie meine schwachen Versuche in der Composition Ihrer Durchsicht würdigen, wenn Sie mich aufmuntern, muthig fortzuarbeiten, wenn Sie mir den Trost geben, dass ich zum wenigsten bis jetzt nicht ganz vergeblich gearbeitet habe, wenn Sie dazu beitragen, das die Welt einige meiner Musenkinder annimmt. Daher wage ich es, Ihnen einige Gesänge zu übersenden, mit der Bitte, ein mildes doch gerechtes Urtheil darüber zu fällen und, sollten sie Ihren Beifall theilweise erhalten, mir zu erlauben, dieselben Ihnen öffentlich zu dediciren. Vielleicht; o vielleicht habe ich dann die Hoffnung, später nicht nur mein inneres Glück zu finden, sondern auch meine äußere, drückende Lage abzuschütteln. – O könnte ich Sie als den Gründer meines Glückes verehren!
Mit diesem heißen Wunsche meines Herzens empfiehlt sich Ihrer Güte und Ihrem Wohlwollen ganz gehorsamst
H. Sattler.
Organist Adj.          
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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-04-28">28. 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