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gb-1840-03-16-01

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Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 16. März 1840 Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. März 1840 Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 30. März 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
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Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/92. Autograph Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 16. März 1840 Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch

1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.

Lea Mendelssohn Bartholdy

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

16. März 1840 Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)counter-resetMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin Deutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842) Berlin 16 März 1840

Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_isvwj8xc-eav7-haiu-5xfi-yqxtdbz0nyqy"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name>Deinen herrlichen Gesängen – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die noch ungedruckten Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2. Heft, op. 48 (MWV SD 21) zum Vortrag bei der Geburtstagsfeier seiner Mutter am 26. Februar 1840 an seine Schwester Rebecka Lejeune Dirichlet geschickt; siehe Brief fmb-1840-02-26-01 (Brief Nr. 2648) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 26. Februar 1840, Z. 7-18: »so schick ich Dir einstweilen einige abgeschriebne Stimmen davon […] Da die Lieder alle durch einander standen, so habe ich mit rother Dinte das nöthigste angemerkt, und bitte also den rothen Nummern, Strichen zu folgen. No. 1, 2, und 3 (sie stehen auf verschiednem Format) gehören zusammen, und müssen immer unmittelbar nach einander gesungen werden. Davon werden die Stimmen ziemlich richtig sein. Eben so von no. 4. In no. 5 und 6 hingegen habe ich bei der Herausgabe noch sehr viel geändert. […] 2 Lieder die mit rother Dinte durchstrichen sind, erscheinen nicht im neuen Heft. Sollten sie Euch aber passen, so versteht sichs daß sie zu Dienste sind.« Es handelt sich hierbei um die Sammelhandschrift mit acht Liedern für vierstimmigen gemischten Chor (MWV SH 42); Inhalt: Lieder MWV F 13-18 sowie zwei der Lieder MWV F 11, MWV F 12 und MWV F 8; heutiger Standort nicht bekannt. gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch Deiner Mutter zu denken und es auf diese Weise schön auszuführen, das war meines braven, talentvollen Sohnes würdig! Als ich gestern eben frühstücken wollte, ertönte ein 4 stimmiger Gesang in dem kleinen Vorzimmer; die ersten Klänge verkündeten mir, daß sie von Dir herstammen müßten; ich öffnete schnell die Thür und holte die lieben Sänger herein; Arnold MendelssohnMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854) hatte den Baß übernommen. Nur 2 der Lieder <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3ojyyenn-e7sr-jwrz-plmv-uskfasuxv6az"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name> sangen sie; das 3te<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7g56v5pz-wgat-tsv3-1jzh-8sugvlysfadl"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name>Nur 2 der Lieder sangen sie; das 3te – Es handelt sich um die drei vierstimmigen Lieder Frühlingsahnung »O sanfter, süßer Hauch«, 5. Juli 1839 (MWV F 14) op. 48/1, Die Primel »Liebliche Blume, bist du so früh schon wiedergekommen« (MWV F 16) op. 48/2 und Frühlingsfeier »Süßer, goldner Frühlingstag« (MWV F 18) op. 48/3, die Lea Mendelssohn Bartholdy von Franz, Elisa und Rosa von Woringen sowie Arnold Mendelssohn vorgesungen wurden; siehe Brief gb-1840-03-07-05 Franz Arnold Maria von Woringen, Rosa Clementina von Woringen, Elisabetha Clementina Maria von Woringen, Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn, Angelika von Woringen und Niny von Neukirchen gen. von Nyvenheim an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 7. März 1840. hatten sie der Ueberraschung am Abend vorbehalten. Vormittags hatte ich eine Menge freundlicher Wünsche von nah und fern, Briefe von FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847), Ferd. WoringenWoringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851), Luise HenselHensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876), artige Geschenke und einen ganzen Garten der schönsten Blumen, deren Kultur hier jetzt ins Große geht, zu empfangen.

Abends hatte PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) meinen ganzen Sonntag und mich gebeten, und seine fête war so höchst amusant und sinnreich, Alles so höchst gelungen, daß die Anwesenden, nächst mir, lange noch mit Vergnügen daran zurückdenken werden. FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870), bei anscheinender Trockenheit ein merkwürdig feinfühlender, talentvoller Mensch, hatten wir die Erfindung zu danken, und welche Geschicklichkeit seine SchwesternWoringen, Rosa Clementina von (1810-1875)Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) besitzen, ist Dir ja bekannt. PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) hat es nicht an Mühe und Geld fehlen laßen, um das Ganze so niedlich einzurichten und anzuordnen und persönlich zu dem Spaß nach Kräften beizutragen, und seinem Hoftapezirer, dem berühmten HiltlHiltl, Joseph Anton (1796-?) gebührt die Anerkennung, daß er das Unmögliche möglich gemacht, und ein kleines Lokal mit einem Theaterchen ohne alle Schmälerung der Gesellschaftszimmer versehen hat. FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) hat einen sehr hübschen Prolog gedichtet und aufgeführt; einige lebende Bilder waren geschickt hinein verwebt, WalterDirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887) hatte eine kleine Rolle dabei und sprach ein paar Dutzend Verse höchst deutlich, natürlich, und sah in einer Art neugriechischem Kostüm allerliebst aus. In dem ersten, angeblich HegelschenHegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831) Bilde stellten Angelika WoringenWoringen, Angelika von (1813-1895) und Marie MendelssohnMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891) 2 Italiänerinnen, mit Blumen binden beschäftigten, vor; dazu wurde Fannys Strauß<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112696" style="hidden" type="music">»Der Strauß«. Duett für zwei Soprane a cappella HU 287 (Sommer 1835)</name> gesungen. Bei dem nächsten Aufziehen des Vorhangs standest Du, von PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) vortrefflich nachgeahmt, am Pult und dirigirtest Dein 3. das andre Lied <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sudfaldf-y2vh-jddu-8z11-uqjxtz7eydgf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name>, das am Morgen nicht gesungen worden war. Es hätte Dich unendlich amusirt, diesen Spaß von PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) zu sehen; er hat Dir Deine Manier merkwürdig abglauscht. Das 3te und letzte Bild stellten MarieMendelssohn, Marie Josephine (1822-1891) und MargaretheMendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890) nach la fiancée du village<name key="PSN0120030" style="hidden" type="author">Greuze, Jean-Baptiste (1725–1805)</name><name key="CRT0112736" style="hidden" type="art">La fiancée du village</name>, von GreuzeGreuze, Jean-Baptiste (1725-1805) vor. Sonderbar, daß ich mir, seit ich Diderots salon<name key="PSN0110646" style="hidden" type="author">Diderot, Denis (1713–1784)</name><name key="CRT0112737" style="hidden" type="periodical">Salons</name> gelesen, immer gewünscht hatte, ein Bild von GreuzeGreuze, Jean-Baptiste (1725-1805) zu sehen und nie dazu gekommen war. Folgte ein kleines Stück von KörnerKörner, Karl Theodor (1791-1813), nur von FranzWoringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870) und ArnoldMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854) gespielt; ersterer ist ein wahrer Meister in der Komik, und zwar bewundre ich seine Mäßigung, bei Dilettanten in dem genre so selten, am meistenmeisten – danach fehlender Satzpunkt. Von ArnoldMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854) sagten wir schon bei den Leseabenden, er sei ein guter schlechter erster |2| Liebhaber, und das hat er dann auch hier bewährt. Zu dem Ballet am Schluß hat er auch ganz artig Klavier gespielt. Ich weiß nicht, ob Du je solche Parodie des heutigen Ballets von WoringensWoringen, Angelika von (1813-1895)Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875) gesehen hast; es ist wirklich zum Wälzen; PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) war als jeune premierjeune premier – jugendlicher Liebhaber. aber auch kostbar, und hat in einem schönen Theaterkostüm, mit rothem Sammtmantel, Federhut, Stutzbärtchen herrlich ausgesehen, und deliziöse Sprünge und gambadengambaden – Luftsprünge, Kapriolen. gemacht. Albert HeydemannHeydemann, Albert Gustav (1808-1877) stellte seinen Figaro, der sich in einen Bären verkleidet, vor, und Gruppen, Aufzüge, pirouetten wurden von Allen mit der größten Komik ausgeführt und parodirt. Noch darf eine eingeschaltete Scene von ElisenWoringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?) und RosaWoringen, Rosa Clementina von (1810-1875), als Marcelline und Susanne von Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name>,Marcelline und Susanne von Mozart – Personen aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527. nicht vergeßen werden, beßer gespielt als ichs auf einem Theater gesehen. – Kurz, es war ein höchst belustigender, genußreicher Abend, dem nur – freilich etwas sehr Wesentliches fehlte – BeckchenDirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858) nämlich, derentwillen auch das ganze Repertoir geändert werden mußte; denn es sollte hier und etwas anderes gespielt werden; sie ist aber wieder dans les circonstancesdans les circonstances – frz. unter den gegebenen Umständen.dans les circonstances – Rebecka Lejeune Dirichlet war schwanger. und dabei leidet sie sehr an Uebelkeit, Nerven, muß und mag viel liegen, so daß sie weder hier das remue ménageremue ménage – frz., Durcheinander; aus frz. remuer, verschieben und ménage, Haushalt. noch das Fahren dorthin wagen durfte. Es ist recht betrübend, daß die heutigen Frauen gar nicht vertragen di far una creatura,di far una creatura – ital., eine Kreatur erschaffen. wie FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) schreibt, daß die Römerinnen dies ihr métier nennen. Laß nur meine CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) nicht zu oft in diese Umstände gerathen! Die arme Therese DevrientDevrient, Marie Therese (1803-1882) hat auch eine recht schwere Entbindungschwere Entbindung – Therese und Eduard Devrients Tochter wurde am 10. März 1840 geboren. gehabt; es geht ihr und dem TöchterchenDevrient, Anne Claire (1840-1840) aber jetzt ganz gut. Es ist klug von Deinem MariechenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897), daß sie CarlMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) ähnlich wird; sie kann nichts Beßeres thun. – Vor einigen Tagen war der Mann der Schmerzen, Herr FürstFürst, Joseph (1794-1859), zum erstenmal wieder bei mir; er hat 10 Wochen gelegen, ohne Hand oder Fuß regen zu können. Wenn ich höre, daß er Dir schreibt, daß ArnoldMendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854) Dir Uebersetzungen geschicktArnold Dir Uebersetzungen geschickt – Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn hatte seinem Cousin Felix am 7. März 1840 seine deutsche Übersetzung von Thomas Carlyles Roman Sartor Resartus geschickt; siehe Brief gb-1840-03-07-02 Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 7. März 1840. und daß Hillers Kompositionen<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</name><name key="CRT0109304" style="hidden" type="music">Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24)</name> Dir so viel Zeit rauben,Hillers Kompositionen Dir so viel Zeit rauben – Ferdinand Hiller war im Winter 1839/40 nach Leipzig gekommen, um mit Mendelssohns Unterstützung sein Oratorium Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24) zu vollenden; siehe Brief fmb-1840-01-04-02 (Brief Nr. 2587) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Rom, Leipzig, 4. Januar 1840. Die Uraufführung des Oratoriums unter Hillers Leitung fand am 2. April 1840 im Leipziger Gewandhaus statt; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1038. daß Du selbst hättest ein Oratorium schreiben können, so ist mir das stets ein Stich ins Herz. Wie lange dauert denn des Menschen schöpferische Periode überhaupt? – Daß Du der allenthalben begehrte bist, bringt Dir doch wenigstens Ruhm und hoffentlich auch Geld ein, ohne daß man einmal nicht bestehen kann. Nimmst Du denn die dear familyMendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy auf klein und großen Wanderungen mit, sonst laß sie bei mir eine Gastrolle spielen. Lehrt CécileMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) den KleinenMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897) französisch, oder vielmehr spricht sie es mit ihm, so soll sie gelobt sein, und erspart sich und ihm für die Folge eine große Mühe. Ich habe die PereiraPereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859) in ihrer Kindheit 4 Sprachen ohne alle Anstrengung lernen sehen; eben so Rodes KinderRode, Nathalie (1815-1878)Rode, Edmond Pierre (1816-1883). – Liphart und FrauLiphart und Frau – Es ist unklar, welches Ehepaar Liphart gemeint ist. Entweder handelt es sich um Carl Gotthard Baron von Liphart und seine zweite Frau Marie Adéle von Liphart oder um seinen Sohn Karl Eduard Baron von Liphart und dessen Frau Caroline Wilhelmine Catharine Gräfin von Liphart. waren gestern auch so gütig, mir zu gratuliren; ich theilte ihnen ich theilte Ihnen – Sophie Wilhelmine David, die Ehefrau von Ferdinand David, war die Tochter von Carl Gotthard von Liphart und Schwester von Karl Eduard Baron von Liphart.DavidsDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) PläneDavids Pläne – Ferdinand David war ein achtmonatiges Engagement als Konzertmeister am Theatre Royal, Drury Lane, in London angeboten worden; siehe Brief fmb-1840-03-14-01 (Brief Nr. 2665) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin Leipzig, 14. März 1840. Das Engagement kam nicht zustande. mit: wahrscheinlich wird er doch die Entbindung der FrauDavid, Sophie Wilhelmine (1807-1893)die Entbindung der Frau – Sophie Wilhelmine David war schwanger, ihr Sohn Peter Julius Paul David wurde am 4. August 1840 geboren. noch abwarten, denn sie mitnehmen, doch wohl auf keinen Fall.

FannyHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) macht uns eine sehr hübsche Beschreibung des Carnevals;Fanny macht uns eine sehr hübsche Beschreibung des Carnevals – Fanny Hensel hielt sich mit ihrer Familie in Rom auf und berichtete über den römischen Karneval; siehe Brief gb-1840-03-04-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Rom, 4. März 1840. SebastianHensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898) war als pagliaffopagliaffo – ital., Clown. verkleidet. Schade, daß die Nachwehen der KrankheitNachwehen der Krankheit – Wilhelm Hensel hatte sich auf der Beerdigung von Graf Lepel erkältet und war anschließend mehrere Wochen krank; siehe Brief gb-1840-02-22-01 Walter Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 22. Februar 1840. Während dieser Zeit konnte er nicht arbeiten. ihn (HenselHensel, Wilhelm (1794-1861)) hindern, viele Engländer die in RomRomItalien bei Lord EgertonEgerton, Lord Francis (bis 1833) Levenson-Gower, (seit 1846) 1st Earl of Ellesmere (1800-1857) seine Bücher sehen, zu zeichnen. Ich weiß nicht wie ers macht, um, ohne zu verdienen, so viele Reiseausgaben zu bestreiten. In wenig Tagen reisen WoringensWoringen, Angelika von (1813-1895)Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)In wenig Tagen reisen Woringens – Während der Italienreise der Familie Hensel lebten der Jurist Franz von Woringen und seine Frau Angelika mit seinen Schwestern Elisa und Rosa in der Wohnung der Familie Hensel in Berlin, wo sie am 20. Oktober 1839 eingezogen waren; siehe, Klein, Briefe aus Venedig und Neapel, S. 99, Anm. 23. zu meiner großen Betrübniß. Lebt wohl Ihr schönen Leute!

Lea Mendelssohn Bartholdy
            Berlin 16 März 1840 Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch Deiner Mutter zu denken und es auf diese Weise schön auszuführen, das war meines braven, talentvollen Sohnes würdig! Als ich gestern eben frühstücken wollte, ertönte ein 4 stimmiger Gesang in dem kleinen Vorzimmer; die ersten Klänge verkündeten mir, daß sie von Dir herstammen müßten; ich öffnete schnell die Thür und holte die lieben Sänger herein; Arnold Mendelssohn hatte den Baß übernommen. Nur 2 der Lieder sangen sie; das 3te hatten sie der Ueberraschung am Abend vorbehalten. Vormittags hatte ich eine Menge freundlicher Wünsche von nah und fern, Briefe von Fanny, Ferd. Woringen, Luise Hensel, artige Geschenke und einen ganzen Garten der schönsten Blumen, deren Kultur hier jetzt ins Große geht, zu empfangen.
Abends hatte Paul meinen ganzen Sonntag und mich gebeten, und seine fête war so höchst amusant und sinnreich, Alles so höchst gelungen, daß die Anwesenden, nächst mir, lange noch mit Vergnügen daran zurückdenken werden. Franz, bei anscheinender Trockenheit ein merkwürdig feinfühlender, talentvoller Mensch, hatten wir die Erfindung zu danken, und welche Geschicklichkeit seine Schwestern besitzen, ist Dir ja bekannt. Paul hat es nicht an Mühe und Geld fehlen laßen, um das Ganze so niedlich einzurichten und anzuordnen und persönlich zu dem Spaß nach Kräften beizutragen, und seinem Hoftapezirer, dem berühmten Hiltl gebührt die Anerkennung, daß er das Unmögliche möglich gemacht, und ein kleines Lokal mit einem Theaterchen ohne alle Schmälerung der Gesellschaftszimmer versehen hat. Franz hat einen sehr hübschen Prolog gedichtet und aufgeführt; einige lebende Bilder waren geschickt hinein verwebt, Walter hatte eine kleine Rolle dabei und sprach ein paar Dutzend Verse höchst deutlich, natürlich, und sah in einer Art neugriechischem Kostüm allerliebst aus. In dem ersten, angeblich Hegelschen Bilde stellten Angelika Woringen und Marie Mendelssohn 2 Italiänerinnen, mit Blumen binden beschäftigten, vor; dazu wurde Fannys Strauß gesungen. Bei dem nächsten Aufziehen des Vorhangs standest Du, von Paul vortrefflich nachgeahmt, am Pult und dirigirtest Dein 3. das andre Lied, das am Morgen nicht gesungen worden war. Es hätte Dich unendlich amusirt, diesen Spaß von Paul zu sehen; er hat Dir Deine Manier merkwürdig abglauscht. Das 3te und letzte Bild stellten Marie und Margarethe nach la fiancée du village, von Greuze vor. Sonderbar, daß ich mir, seit ich Diderots salon gelesen, immer gewünscht hatte, ein Bild von Greuze zu sehen und nie dazu gekommen war. Folgte ein kleines Stück von Körner, nur von Franz und Arnold gespielt; ersterer ist ein wahrer Meister in der Komik, und zwar bewundre ich seine Mäßigung, bei Dilettanten in dem genre so selten, am meisten Von Arnold sagten wir schon bei den Leseabenden, er sei ein guter schlechter erster Liebhaber, und das hat er dann auch hier bewährt. Zu dem Ballet am Schluß hat er auch ganz artig Klavier gespielt. Ich weiß nicht, ob Du je solche Parodie des heutigen Ballets von Woringens gesehen hast; es ist wirklich zum Wälzen; Paul war als jeune premier aber auch kostbar, und hat in einem schönen Theaterkostüm, mit rothem Sammtmantel, Federhut, Stutzbärtchen herrlich ausgesehen, und deliziöse Sprünge und gambaden gemacht. Albert Heydemann stellte seinen Figaro, der sich in einen Bären verkleidet, vor, und Gruppen, Aufzüge, pirouetten wurden von Allen mit der größten Komik ausgeführt und parodirt. Noch darf eine eingeschaltete Scene von Elisen und Rosa, als Marcelline und Susanne von Mozart, nicht vergeßen werden, beßer gespielt als ichs auf einem Theater gesehen. – Kurz, es war ein höchst belustigender, genußreicher Abend, dem nur – freilich etwas sehr Wesentliches fehlte – Beckchen nämlich, derentwillen auch das ganze Repertoir geändert werden mußte; denn es sollte hier und etwas anderes gespielt werden; sie ist aber wieder dans les circonstances und dabei leidet sie sehr an Uebelkeit, Nerven, muß und mag viel liegen, so daß sie weder hier das remue ménage noch das Fahren dorthin wagen durfte. Es ist recht betrübend, daß die heutigen Frauen gar nicht vertragen di far una creatura, wie Fanny schreibt, daß die Römerinnen dies ihr métier nennen. Laß nur meine Cécile nicht zu oft in diese Umstände gerathen! Die arme Therese Devrient hat auch eine recht schwere Entbindung gehabt; es geht ihr und dem Töchterchen aber jetzt ganz gut. Es ist klug von Deinem Mariechen, daß sie Carl ähnlich wird; sie kann nichts Beßeres thun. – Vor einigen Tagen war der Mann der Schmerzen, Herr Fürst, zum erstenmal wieder bei mir; er hat 10 Wochen gelegen, ohne Hand oder Fuß regen zu können. Wenn ich höre, daß er Dir schreibt, daß Arnold Dir Uebersetzungen geschickt und daß Hillers Kompositionen Dir so viel Zeit rauben, daß Du selbst hättest ein Oratorium schreiben können, so ist mir das stets ein Stich ins Herz. Wie lange dauert denn des Menschen schöpferische Periode überhaupt? – Daß Du der allenthalben begehrte bist, bringt Dir doch wenigstens Ruhm und hoffentlich auch Geld ein, ohne daß man einmal nicht bestehen kann. Nimmst Du denn die dear family auf klein und großen Wanderungen mit, sonst laß sie bei mir eine Gastrolle spielen. Lehrt Cécile den Kleinen französisch, oder vielmehr spricht sie es mit ihm, so soll sie gelobt sein, und erspart sich und ihm für die Folge eine große Mühe. Ich habe die Pereira in ihrer Kindheit 4 Sprachen ohne alle Anstrengung lernen sehen; eben so Rodes Kinder. – Liphart und Frau waren gestern auch so gütig, mir zu gratuliren; ich theilte ihnen Davids Pläne mit: wahrscheinlich wird er doch die Entbindung der Frau noch abwarten, denn sie mitnehmen, doch wohl auf keinen Fall.
Fanny macht uns eine sehr hübsche Beschreibung des Carnevals; Sebastian war als pagliaffo verkleidet. Schade, daß die Nachwehen der Krankheit ihn (Hensel) hindern, viele Engländer die in Rom bei Lord Egerton seine Bücher sehen, zu zeichnen. Ich weiß nicht wie ers macht, um, ohne zu verdienen, so viele Reiseausgaben zu bestreiten. In wenig Tagen reisen Woringens zu meiner großen Betrübniß. Lebt wohl Ihr schönen Leute!
Lea Mendelssohn Bartholdy          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-03-16-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-03-16-01">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Berlin, 16. März 1840</title> <title level="s" type="incipit">Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1840-03-14-01" type="precursor">Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 14. März 1840</title> <title key="fmb-1840-03-30-01" type="successor">Felix Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 30. März 1840</title> <author key="PSN0113260">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</author> <respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 37/92.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1840-03-16-01" type="letter">Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Berlin, 16. März 1840</title> <incipit>Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit Deinen herrlichen Gesängen gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>1 Bl.: S. 1-2 Brieftext.</p> <handDesc hands="1"> <p>Lea Mendelssohn Bartholdy</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="none"></bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-03-16">16. März 1840</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113260" resp="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113260" resp="writer">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100101">Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft">  </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113260" resp="author" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113260" resp="writer" style="hidden">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777–1842)</docAuthor> <dateline rend="right">Berlin <date cert="high" when="1840-03-16">16 März</date></dateline> <dateline rend="right"> <date cert="high" when="1840-03-16">1840</date> </dateline> <p style="paragraph_without_indent">Ich eile, Dir, mein geliebter Felix! den ganz besondern, gerührten Dank für das so sehr werthe Geschenk zu sagen, das Du mir mit <title xml:id="title_50805d37-5daa-4c4c-be66-5d06ea0ea309">Deinen herrlichen Gesängen<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_isvwj8xc-eav7-haiu-5xfi-yqxtdbz0nyqy"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a4fc3202-bfb2-af1da-22b8f-b49c471a7871" xml:lang="de">Deinen herrlichen Gesängen – Felix Mendelssohn Bartholdy hatte die noch ungedruckten Sechs vierstimmigen Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass, 2. Heft, op. 48 (MWV SD 21) zum Vortrag bei der Geburtstagsfeier seiner Mutter am 26. Februar 1840 an seine Schwester Rebecka Lejeune Dirichlet geschickt; siehe Brief fmb-1840-02-26-01 (Brief Nr. 2648) Felix Mendelssohn Bartholdy an Rebecka Lejeune Dirichlet in Berlin, Leipzig, 26. Februar 1840, Z. 7-18: »so schick ich Dir einstweilen einige abgeschriebne Stimmen davon […] Da die Lieder alle durch einander standen, so habe ich mit rother Dinte das nöthigste angemerkt, und bitte also den rothen Nummern, Strichen zu folgen. No. 1, 2, und 3 (sie stehen auf verschiednem Format) gehören zusammen, und müssen immer unmittelbar nach einander gesungen werden. Davon werden die Stimmen ziemlich richtig sein. Eben so von no. 4. In no. 5 und 6 hingegen habe ich bei der Herausgabe noch sehr viel geändert. […] 2 Lieder die mit rother Dinte durchstrichen sind, erscheinen nicht im neuen Heft. Sollten sie Euch aber passen, so versteht sichs daß sie zu Dienste sind.« Es handelt sich hierbei um die Sammelhandschrift mit acht Liedern für vierstimmigen gemischten Chor (MWV SH 42); Inhalt: Lieder MWV F 13-18 sowie zwei der Lieder MWV F 11, MWV F 12 und MWV F 8; heutiger Standort nicht bekannt.</note> gemacht hast. Bei Deinen zahllosen Beschäftigungen an den Wunsch Deiner Mutter zu denken und es auf diese Weise schön auszuführen, das war meines braven, talentvollen Sohnes würdig! Als ich <date cert="high" when="1840-03-15">gestern</date> eben frühstücken wollte, ertönte ein 4 stimmiger Gesang in dem kleinen Vorzimmer; die ersten Klänge verkündeten mir, daß sie von Dir herstammen müßten; ich öffnete schnell die Thür und holte die lieben Sänger herein; <persName xml:id="persName_c9cb397c-4df9-4fbc-873b-4b78bfd444ca">Arnold Mendelssohn<name key="PSN0113216" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854)</name></persName> hatte den Baß übernommen. Nur <title xml:id="title_77088110-1dae-4f70-8390-befc48a8cbfa">2 der Lieder <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_3ojyyenn-e7sr-jwrz-plmv-uskfasuxv6az"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title> sangen sie; das <title xml:id="title_61364a08-7859-4a21-abbe-2f1313494254">3te<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_7g56v5pz-wgat-tsv3-1jzh-8sugvlysfadl"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2088064f-47ad-fd00e-4574e-18f3cd1491a1" xml:lang="de">Nur 2 der Lieder sangen sie; das 3te – Es handelt sich um die drei vierstimmigen Lieder Frühlingsahnung »O sanfter, süßer Hauch«, 5. Juli 1839 (MWV F 14) op. 48/1, Die Primel »Liebliche Blume, bist du so früh schon wiedergekommen« (MWV F 16) op. 48/2 und Frühlingsfeier »Süßer, goldner Frühlingstag« (MWV F 18) op. 48/3, die Lea Mendelssohn Bartholdy von Franz, Elisa und Rosa von Woringen sowie Arnold Mendelssohn vorgesungen wurden; siehe Brief gb-1840-03-07-05 Franz Arnold Maria von Woringen, Rosa Clementina von Woringen, Elisabetha Clementina Maria von Woringen, Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn, Angelika von Woringen und Niny von Neukirchen gen. von Nyvenheim an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 7. März 1840.</note> hatten sie der Ueberraschung am Abend vorbehalten. Vormittags hatte ich eine Menge freundlicher Wünsche von nah und fern, Briefe von <persName xml:id="persName_275a331e-2b38-4d28-b290-51a250aeb337">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName>, <persName xml:id="persName_d14a6f19-418b-4a5a-ba5f-11e5e0bb78ab">Ferd. Woringen<name key="PSN0115884" style="hidden" type="person">Woringen, Theodor Franz Ferdinand von (1798-1851)</name></persName>, <persName xml:id="persName_156d291e-d52d-4e8a-946d-aa627c500bfa">Luise Hensel<name key="PSN0111896" style="hidden" type="person">Hensel, Louisa Aloysia Maria (Luise) (1798-1876)</name></persName>, artige Geschenke und einen ganzen Garten der schönsten Blumen, deren Kultur hier jetzt ins Große geht, zu empfangen.</p> <p>Abends hatte <persName xml:id="persName_a99147ee-0268-473d-82dd-58860ab27d51">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> meinen ganzen Sonntag und mich gebeten, und seine <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">fête</foreign></hi> war so höchst amusant und sinnreich, Alles so höchst gelungen, daß die Anwesenden, nächst mir, lange noch mit Vergnügen daran zurückdenken werden. <persName xml:id="persName_7faa7107-bff8-4c83-9695-86ce1341a86e">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName>, bei anscheinender Trockenheit ein merkwürdig feinfühlender, talentvoller Mensch, hatten wir die Erfindung zu danken, und welche Geschicklichkeit seine <persName xml:id="persName_93aea8d6-fd0c-4883-9f26-f4553f8d5857">Schwestern<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name><name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> besitzen, ist Dir ja bekannt. <persName xml:id="persName_0d75f1b3-8bbd-48a4-ac26-0236c04e238b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> hat es nicht an Mühe und Geld fehlen laßen, um das Ganze so niedlich einzurichten und anzuordnen und persönlich zu dem Spaß nach Kräften beizutragen, und seinem Hoftapezirer, dem berühmten <persName xml:id="persName_4a24cc6e-8393-4493-bd57-728af74eb074">Hiltl<name key="PSN0112009" style="hidden" type="person">Hiltl, Joseph Anton (1796-?)</name></persName> gebührt die Anerkennung, daß er das Unmögliche möglich gemacht, und ein kleines Lokal mit einem Theaterchen ohne alle Schmälerung der Gesellschaftszimmer versehen hat. <persName xml:id="persName_08e6459b-e938-41ef-a876-794637ca620d">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> hat einen sehr hübschen Prolog gedichtet und aufgeführt; einige lebende Bilder waren geschickt hinein verwebt, <persName xml:id="persName_48685495-2d45-4677-87f9-c49a068aead4">Walter<name key="PSN0110666" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Abraham Walter (1833-1887)</name></persName> hatte eine kleine Rolle dabei und sprach ein paar Dutzend Verse höchst deutlich, natürlich, und sah in einer Art neugriechischem Kostüm allerliebst aus. In dem ersten, angeblich <persName xml:id="persName_5fef9d32-bc2e-4997-a4a9-fda6b37b269c">Hegelschen<name key="PSN0111804" style="hidden" type="person">Hegel, Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831)</name></persName> Bilde stellten <persName xml:id="persName_63219efe-22ed-4dca-b2c4-0bb831c3df7c">Angelika Woringen<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name></persName> und <persName xml:id="persName_9b7da39c-84d5-4b7e-991f-27d048ada532">Marie Mendelssohn<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> 2 Italiänerinnen, mit Blumen binden beschäftigt<del cert="high" rend="strikethrough">en</del>, vor; dazu wurde <title xml:id="title_1a176315-ae73-4250-b0a4-898b52fb259e">Fannys Strauß<name key="PSN0111893" style="hidden" type="author">Hensel, Fanny Cäcilia (1805–1847)</name><name key="CRT0112696" style="hidden" type="music">»Der Strauß«. Duett für zwei Soprane a cappella HU 287 (Sommer 1835)</name></title> gesungen. Bei dem nächsten Aufziehen des Vorhangs standest <hi n="1" rend="underline">Du</hi>, von <persName xml:id="persName_6cd3ece5-dfc4-47cd-aee9-b31d76fd8ecb">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> vortrefflich nachgeahmt, am Pult und dirigirtest <title xml:id="title_1952b976-208c-4f74-a3f2-4610747d876c">Dein 3. das andre Lied <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_sudfaldf-y2vh-jddu-8z11-uqjxtz7eydgf"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="collective_sources" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="collective_prints" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100637" style="hidden">Sechs vierstimmige Lieder für Sopran, Alt, Tenor und Bass im Freien zu singen, 2. Heft, 1840; enthält MWV F 14, F 16, F 18, F 13, F 15 und F 17<idno type="MWV">SD 21</idno><idno type="op">48</idno></name></title>, das am Morgen nicht gesungen worden war. Es hätte Dich unendlich <hi rend="latintype">amusirt</hi>, diesen Spaß von <persName xml:id="persName_1320f7b4-d5a5-4e09-a66e-2d7d8829788b">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> zu sehen; er hat Dir Deine Manier merkwürdig abglauscht. Das 3te und letzte Bild stellten <persName xml:id="persName_c54c13ff-ee27-4358-823d-965ca686e6fc">Marie<name key="PSN0113231" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Marie Josephine (1822-1891)</name></persName> und <persName xml:id="persName_ee916a8e-2af5-4538-9bbc-c024d3f082a1">Margarethe<name key="PSN0113229" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Margarete (Margarethe) Anna Henriette (1823-1890)</name></persName> nach <hi rend="latintype"><title xml:id="title_45638b59-4ec9-4260-9e86-736f1031bcde">la fiancée du village<name key="PSN0120030" style="hidden" type="author">Greuze, Jean-Baptiste (1725–1805)</name><name key="CRT0112736" style="hidden" type="art">La fiancée du village</name></title></hi>, von <persName xml:id="persName_a90bd6c6-94b8-4fc3-8639-27239e8109fa"><hi rend="latintype">Greuze</hi><name key="PSN0120030" style="hidden" type="person">Greuze, Jean-Baptiste (1725-1805)</name></persName> vor. Sonderbar, daß ich mir, seit ich <hi rend="latintype"><title xml:id="title_25e1d6f1-4a62-43ef-9a02-6268d933b664">Diderots salon<name key="PSN0110646" style="hidden" type="author">Diderot, Denis (1713–1784)</name><name key="CRT0112737" style="hidden" type="periodical">Salons</name></title></hi> gelesen, immer gewünscht hatte, ein Bild von Greuze<name key="PSN0120030" style="hidden" type="person">Greuze, Jean-Baptiste (1725-1805)</name> zu sehen und nie dazu gekommen war. Folgte ein kleines Stück von <persName xml:id="persName_6845cec2-a955-43e1-bb10-f911a2680562">Körner<name key="PSN0112494" style="hidden" type="person">Körner, Karl Theodor (1791-1813)</name></persName>, nur von <persName xml:id="persName_c1d49e75-a8eb-470c-add2-ed942b64bdd7">Franz<name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a7d22ba9-6b7a-459d-9906-0b1b5d96c4ae">Arnold<name key="PSN0113216" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854)</name></persName> gespielt; ersterer ist ein wahrer Meister in der Komik, und zwar bewundre ich seine Mäßigung, bei Dilettanten in dem <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">genre</foreign></hi> so selten, am meisten<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_e6c8eb10-19a4-412a-ad3e-7272dbe007b1" xml:lang="de ">meisten – danach fehlender Satzpunkt.</note> Von <persName xml:id="persName_66385afa-e7f3-4030-b6f0-ed57f51910c8">Arnold<name key="PSN0113216" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854)</name></persName> sagten wir schon bei den Leseabenden, er sei ein guter schlechter erster<seg type="pagebreak"> |2| <pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg>Liebhaber, und das hat er dann auch hier bewährt. Zu dem Ballet am Schluß hat er auch ganz artig Klavier gespielt. Ich weiß nicht, ob Du je solche Parodie des heutigen Ballets von <persName xml:id="persName_06a2534b-c2f2-4497-a736-940a0e9bf25c">Woringens<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name><name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName> gesehen hast; es ist wirklich zum Wälzen; <persName xml:id="persName_f9acb942-8709-4e27-b004-296687b73ebb">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> war als <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">jeune premier</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_cce00aa0-baf2-654d2-b018a-7e5a3ea2f7e8" xml:lang="de">jeune premier – jugendlicher Liebhaber.</note> aber auch kostbar, und hat in einem schönen Theaterkostüm, mit rothem Sammtmantel, Federhut, Stutzbärtchen herrlich ausgesehen, und deliziöse Sprünge und <hi rend="latintype">gambaden</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_2eccf33a-0b2a-a0caa-30628-c053af304b35" xml:lang="de">gambaden – Luftsprünge, Kapriolen.</note> gemacht. <persName xml:id="persName_bd6c1764-fdfe-4224-98c4-e4d9062fe1b0">Albert Heydemann<name key="PSN0111960" style="hidden" type="person">Heydemann, Albert Gustav (1808-1877)</name></persName> stellte seinen Figaro, der sich in einen Bären verkleidet, vor, und Gruppen, Aufzüge, <hi rend="latintype">pirouetten</hi> wurden von Allen mit der größten Komik ausgeführt und parodirt. Noch darf eine eingeschaltete Scene von <persName xml:id="persName_b5f4f62d-385e-4d1a-8c23-a83e3c9bed3f">Elisen<name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name></persName> und <persName xml:id="persName_a2865f96-e03c-4b18-a65b-f32a065500f6">Rosa<name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName>, als Marcelline und Susanne von <title xml:id="title_01850e57-1d20-4046-b9ca-2e7be2fa60c6">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_f77102fe-c368-7452f-54cdb-b5ccd7da5728" xml:lang="de">Marcelline und Susanne von Mozart – Personen aus Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Don Giovanni KV 527.</note> nicht vergeßen werden, beßer gespielt als ichs auf einem Theater gesehen. – Kurz, es war ein höchst belustigender, genußreicher Abend, dem nur – freilich etwas sehr Wesentliches fehlte – <persName xml:id="persName_ac359bb4-0d01-4e85-aa33-66df6f495870">Beckchen<name key="PSN0110673" style="hidden" type="person">Dirichlet (Lejeune Dirichlet), Rebecka Henriette (1811-1858)</name></persName> nämlich, derentwillen auch das ganze Repertoir geändert werden mußte; denn es sollte hier und etwas anderes gespielt werden; sie ist aber wieder <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">dans les circonstances</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_48fb09da-d6a8-cd5cb-db8dd-6a2ff26c02ce" xml:lang="de">dans les circonstances – frz. unter den gegebenen Umständen.</note><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_34de7187-d0d2-5cee0-0aba1-0535004bccba" xml:lang="de">dans les circonstances – Rebecka Lejeune Dirichlet war schwanger.</note> und dabei leidet sie sehr an Uebelkeit, Nerven, muß und mag viel liegen, so daß sie weder hier das <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">remue ménage</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_f36033f3-7e85-37c02-dea33-6cf16922ae98" xml:lang="de">remue ménage – frz., Durcheinander; aus frz. remuer, verschieben und ménage, Haushalt.</note> noch das Fahren dorthin wagen durfte. Es ist recht betrübend, daß die heutigen Frauen gar nicht vertragen <hi n="1" rend="underline"><foreign xml:lang="it">di far una creatura</foreign></hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_97135ff6-bd26-36896-927d9-27b4d7539943" xml:lang="de">di far una creatura – ital., eine Kreatur erschaffen.</note> wie <persName xml:id="persName_9980df9a-05ec-4b59-b9f3-a83d148d4797">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> schreibt, daß die Römerinnen dies ihr <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="fr">métier</foreign></hi> nennen. Laß nur meine <persName xml:id="persName_304ebfc6-630e-46b2-96fb-368e4ef97c68"><hi rend="latintype">Cécile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> nicht zu oft in diese Umstände gerathen! Die arme <persName xml:id="persName_cecfef5b-2ac0-43ab-a532-27aee15ab2d5">Therese Devrient<name key="PSN0110639" style="hidden" type="person">Devrient, Marie Therese (1803-1882)</name></persName> hat auch eine recht schwere Entbindung<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8f609f1e-2f8a-6bb82-e63be-20ef2c003636" xml:lang="de">schwere Entbindung – Therese und Eduard Devrients Tochter wurde am 10. März 1840 geboren.</note> gehabt; es geht ihr und dem <persName xml:id="persName_d65f3c5f-1cf2-4a2f-857b-647aa3ef4a45">Töchterchen<name key="PSN0110626" style="hidden" type="person">Devrient, Anne Claire (1840-1840)</name></persName> aber jetzt ganz gut. Es ist klug von Deinem <persName xml:id="persName_7c5d9fa5-c019-4387-be6a-6111f4314824">Mariechen<name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName>, daß sie <persName xml:id="persName_f5e4edd2-bd79-4645-baf2-caa0a707cc2a">Carl<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> ähnlich wird; sie kann nichts Beßeres thun. – Vor einigen Tagen war der Mann der Schmerzen, Herr <persName xml:id="persName_4cf4dc5c-02e8-4366-b758-10250fd7e95b">Fürst<name key="PSN0111259" style="hidden" type="person">Fürst, Joseph (1794-1859)</name></persName>, zum erstenmal wieder bei mir; er hat 10 Wochen gelegen, ohne Hand oder Fuß regen zu können. Wenn ich höre, daß er Dir schreibt, daß <persName xml:id="persName_3122f59e-b044-464b-bb27-d7a5000f480d">Arnold<name key="PSN0113216" style="hidden" type="person">Mendelssohn, Arnold Maximilian Albrecht (1817-1854)</name></persName> Dir Uebersetzungen geschickt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_404ba496-c70c-ced43-a307e-0b3123447b56" xml:lang="de">Arnold Dir Uebersetzungen geschickt – Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn hatte seinem Cousin Felix am 7. März 1840 seine deutsche Übersetzung von Thomas Carlyles Roman Sartor Resartus geschickt; siehe Brief gb-1840-03-07-02 Arnold Maximilian Albrecht Mendelssohn an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 7. März 1840.</note> und daß <title xml:id="title_bdfc9f0e-9dbd-4335-a634-2f1247e0f4fb">Hillers Kompositionen<name key="PSN0112003" style="hidden" type="author">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811–1885)</name><name key="CRT0109304" style="hidden" type="music">Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24)</name></title> Dir so viel Zeit rauben,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_de5d42d2-2bb7-6b770-e5b91-749d44c45939" xml:lang="de">Hillers Kompositionen Dir so viel Zeit rauben – Ferdinand Hiller war im Winter 1839/40 nach Leipzig gekommen, um mit Mendelssohns Unterstützung sein Oratorium Die Zerstörung Jerusalems op. 24 (HW 1.24) zu vollenden; siehe Brief fmb-1840-01-04-02 (Brief Nr. 2587) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Fanny Hensel in Rom, Leipzig, 4. Januar 1840. Die Uraufführung des Oratoriums unter Hillers Leitung fand am 2. April 1840 im Leipziger Gewandhaus statt; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1038.</note> daß Du selbst hättest ein Oratorium schreiben können, so ist mir das stets ein Stich ins Herz. Wie lange dauert denn des Menschen schöpferische Periode überhaupt? – Daß Du der allenthalben begehrte bist, bringt Dir doch wenigstens Ruhm und hoffentlich auch Geld ein, ohne daß man einmal nicht bestehen kann. Nimmst Du denn die <foreign xml:id="foreign_827ee82c-3222-46d7-9faa-da60d85cc81c" xml:lang="en"><persName xml:id="persName_375690fe-d2c4-44f0-a8b9-e19c39dfd0ab"><hi rend="latintype">dear family</hi><name key="PSN0113242" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Familie von → Felix Mendelssohn Bartholdy</name></persName></foreign> auf klein und großen Wanderungen mit, sonst laß sie bei mir eine Gastrolle spielen. Lehrt <persName xml:id="persName_6724e7f3-1ee9-471a-b6a1-34073b5ee5ba"><hi rend="latintype">Cécile</hi><name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> den <persName xml:id="persName_9dcfc624-857c-4f6a-bde7-c53e12ea70a3">Kleinen<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name></persName> französisch, oder vielmehr spricht sie es mit ihm, so soll sie gelobt sein, und erspart sich und ihm für die Folge eine große Mühe. Ich habe die <persName xml:id="persName_2365c51e-385c-43d3-a016-88a22c29432a"><hi rend="latintype">Pereira</hi><name key="PSN0113804" style="hidden" type="person">Pereira-Arnstein, Henriette (Judith) (seit 1812) Freifrau von (1780-1859)</name></persName> in ihrer Kindheit 4 Sprachen ohne alle Anstrengung lernen sehen; eben so <persName xml:id="persName_a4a6b9b2-8f1b-467d-8213-e53c1616f4fb"><hi rend="latintype">Rodes</hi> Kinder<name key="PSN0119031" style="hidden" type="person">Rode, Nathalie (1815-1878)</name><name key="PSN0119032" style="hidden" type="person">Rode, Edmond Pierre (1816-1883)</name></persName>. – Liphart und Frau<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_a6ff0061-461f-aa7cb-80743-4b8dd031b9d6" xml:lang="de">Liphart und Frau – Es ist unklar, welches Ehepaar Liphart gemeint ist. Entweder handelt es sich um Carl Gotthard Baron von Liphart und seine zweite Frau Marie Adéle von Liphart oder um seinen Sohn Karl Eduard Baron von Liphart und dessen Frau Caroline Wilhelmine Catharine Gräfin von Liphart.</note> waren <date cert="high" when="1840-03-15">gestern</date> auch so gütig, mir zu gratuliren; ich theilte ihnen <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7b4ea734-8026-8149b-dabf0-189b5ace2045" xml:lang="de">ich theilte Ihnen – Sophie Wilhelmine David, die Ehefrau von Ferdinand David, war die Tochter von Carl Gotthard von Liphart und Schwester von Karl Eduard Baron von Liphart.</note><persName xml:id="persName_d5b4a1e3-d19c-48c1-be57-8097a0453cc0">Davids<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> Pläne<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_c0061a15-d1b1-cb17d-6de9c-a0e509928dc0" xml:lang="de">Davids Pläne – Ferdinand David war ein achtmonatiges Engagement als Konzertmeister am Theatre Royal, Drury Lane, in London angeboten worden; siehe Brief fmb-1840-03-14-01 (Brief Nr. 2665) Felix Mendelssohn Bartholdy und Cécile Mendelssohn Bartholdy an Lea Mendelssohn Bartholdy in Berlin Leipzig, 14. März 1840. Das Engagement kam nicht zustande.</note> mit: wahrscheinlich wird er doch die Entbindung der <persName xml:id="persName_cd4fa4b0-2509-49a9-a098-dc76d4cecf67">Frau<name key="PSN0110574" style="hidden" type="person">David, Sophie Wilhelmine (1807-1893)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b81674a8-987f-50309-0a22e-ce5a0118c027" xml:lang="de">die Entbindung der Frau – Sophie Wilhelmine David war schwanger, ihr Sohn Peter Julius Paul David wurde am 4. August 1840 geboren.</note> noch abwarten, denn sie mitnehmen, doch wohl auf keinen Fall.</p> <p><persName xml:id="persName_12bc2486-a2ce-48a9-ac6a-10e6901f5da6">Fanny<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> macht uns eine sehr hübsche Beschreibung des Carnevals;<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_17c47675-4447-659ae-1f18e-f3f8de0728e6" xml:lang="de">Fanny macht uns eine sehr hübsche Beschreibung des Carnevals – Fanny Hensel hielt sich mit ihrer Familie in Rom auf und berichtete über den römischen Karneval; siehe Brief gb-1840-03-04-02 Fanny Hensel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Rom, 4. März 1840.</note> <persName xml:id="persName_b24e66b2-3375-48a4-b5f3-5f2350c4ecfe">Sebastian<name key="PSN0111898" style="hidden" type="person">Hensel, Sebastian Ludwig Felix (1830-1898)</name></persName> war als <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="it">pagliaffo</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_200ae578-f7ca-0bbfd-e1d28-0f063ed469af" xml:lang="de">pagliaffo – ital., Clown.</note> verkleidet. Schade, daß die Nachwehen der Krankheit<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_937954dd-14c7-be288-a2929-64937cf54044" xml:lang="de">Nachwehen der Krankheit – Wilhelm Hensel hatte sich auf der Beerdigung von Graf Lepel erkältet und war anschließend mehrere Wochen krank; siehe Brief gb-1840-02-22-01 Walter Lejeune Dirichlet und Lea Mendelssohn Bartholdy an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig, Berlin, 22. Februar 1840. Während dieser Zeit konnte er nicht arbeiten.</note> ihn (<persName xml:id="persName_e27fd9a8-54df-479c-88d3-0a5dd5a68cf2">Hensel<name key="PSN0111899" style="hidden" type="person">Hensel, Wilhelm (1794-1861)</name></persName>) hindern, viele Engländer die in <placeName xml:id="placeName_d2d4d8ce-ad74-415a-a2c6-0303df5fe533">Rom<settlement key="STM0100177" style="hidden" type="locality">Rom</settlement><country style="hidden">Italien</country></placeName> bei <persName xml:id="persName_c83cee98-6de3-4b15-aa8a-d7ed0c8a3237"><hi rend="latintype">Lord Egerton</hi><name key="PSN0110834" style="hidden" type="person">Egerton, Lord Francis (bis 1833) Levenson-Gower, (seit 1846) 1st Earl of Ellesmere (1800-1857)</name></persName> seine Bücher sehen, zu zeichnen. Ich weiß nicht wie ers macht, um, ohne zu verdienen, so viele Reiseausgaben zu bestreiten. In wenig Tagen reisen <persName xml:id="persName_0d9c4be5-a864-46ae-acdc-f1980d6718e1">Woringens<name key="PSN0115875" style="hidden" type="person">Woringen, Angelika von (1813-1895)</name><name key="PSN0115879" style="hidden" type="person">Woringen, Franz Arnold Maria von (1804-1870)</name><name key="PSN0115877" style="hidden" type="person">Woringen, Elisabetha (Elisa) Clementina Maria von (1807-?)</name><name key="PSN0115882" style="hidden" type="person">Woringen, Rosa Clementina von (1810-1875)</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_b671f13c-cc9c-eaf84-ae388-430e4529c6f0" xml:lang="de">In wenig Tagen reisen Woringens – Während der Italienreise der Familie Hensel lebten der Jurist Franz von Woringen und seine Frau Angelika mit seinen Schwestern Elisa und Rosa in der Wohnung der Familie Hensel in Berlin, wo sie am 20. Oktober 1839 eingezogen waren; siehe, Klein, Briefe aus Venedig und Neapel, S. 99, Anm. 23.</note> zu meiner großen Betrübniß. <seg type="closer">Lebt wohl Ihr schönen Leute!</seg></p><signed rend="right"><add resp="FMB-C" type="editors_addition">Lea Mendelssohn Bartholdy</add></signed> </div> </body> </text></TEI>