gb-1840-03-14-01
Hilfe zum Zitier-Tool
Um wichtige Textpassagen (Zitate) zu speichern und auf diese via Hyperlink zu verweisen, markieren Sie bitte den gewünschten Textbereich.
Daraufhin erscheint ein Fenster, in welchem Sie die ausgewählte Textpassage inkl. des Hyperlinks zur weiteren Verwendung in die Zwischenablage kopieren können.
Braunschweig, 3. und 14. März 1840
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
2 Doppelbl., 1 S.?; S. 1-5 Brieftext; S. 6 leer oder auf dem Film nicht abgebildet. – Der Brief ist unvollständig.
Eduard Otto
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
März1840
schreibe ich schon und noch ist die Tasse nicht fertig! referens sine relato bleiben. Inzwischen will ich die Zeit benutzen, diesem, der nur
enthält, eine kleine Geschichtserzählung über unser hiesiges musicalisches Treiben anzuhängen.vota
Nach Ihrer Berlioz
König
Lear
Vehmrichtern
Müller
Müller
Quenstedt
– Weit besuchter sind dagegen die Concerte gewesen, welche einzelne Künstler auf eigene Hand gegeben haben, besonders das von
Sommernachtstraum
Romantiküberall
classischeRegel und Klarheit darin gewaltet? Da
42.
Psalms
Wieseneder
Meyer
Wiesenedersche Verein
Meyer
Von reisenden Künstlern, welche das laue, kaltsinnige Braunschweig gewöhnlich meiden, haben sich nur hören lassen: Nagel, nur einmal im Ernst
positionen
gelacht, was diese etwas empfindsame Dame sonst übel zu nehmen gepflegt. – Die
Pleyel
Wiek
Müllersche Quartett
Dmoll Concerte
Geht es hiernach ein wenig lau mit der Musik, so hat sich statt dessen ein besonderer wissenschaftlicher Eifer in diesem Winter hier geregt und zum Besten des
Petri
secchia rapita
Aless. Tassoni
betrachten, wenn es gleich jetzt schon sehrcarmen
kommt! –post festum
den14. März .
Endlich! – Da seh’ ich, wohin es führt, Ihre Tactik nachahmen zu wollen, ohne zugleich, wie Sie, lieber Herr Doctor, ein cunctator zu sein!, – aber auch, daß man Menschen von langsamen und schwerfälligen Begriffen, die am Ende doch alles verkehrt, z.B.
! – Aber so wenig sich ihnen wieder etwas hinevery inch a Wing
zuverlässigsterQuelle hinzusetzen: Am
Meyerbeer
Kreutzer
Braunschweig, den 3. März 1840 schreibe ich schon und noch ist die Tasse nicht fertig! Wie doch zwei Maler aus 3 sich selbst gesetzten Wochen nun schon die achte machen können! Sie betreiben es aber, als wäre der Schild des Achilles in Arbeit. Nur wird zuletzt das Gleichniß sehr hinken und nichts zum Vorschein kommen, als der lahme, hinkende Künstler, und so viel die Esel in Gold mahlen, ein Stück vom goldenen Esel werden sie schwerlich liefern, die Psyche der Freundschaft in meinem Briefe also ein referens sine relato bleiben. Inzwischen will ich die Zeit benutzen, diesem, der nur vota enthält, eine kleine Geschichtserzählung über unser hiesiges musicalisches Treiben anzuhängen. Nach Ihrer Abreise trat, je größer die Aufregung gewesen war, desto mehr Abspannung ein, und zu dieser kam, als unser Verein endlich Anstalten zu Winterconzerten traf, noch eine Lähmung durch Streitigkeiten, von welchen Tretbar, als Mitbetheiligter, Ihnen vielleicht erzählt haben wird, die ich aber um so lieber übergehe, da sie hätten vermieden werden sollen und können und jetzt ausgeglichen sind. So haben wir endlich mit dem neuen Jahre 6 Concerte angekündigt, von welchen, mit ziemlich lauer Theilnahme, zwei gegeben sind. Ganz neu war in diesen für uns Berlioz überhaupt und mit seiner Ouvertüre zum König Lear, einem Sujet, welches er für seine Individualität nicht besser auswählen konnte, da die Fehler der Letzteren hier auf Rechnung des Ersteren kommen und so zu Schönheiten werden; ich wenigstens habe glaube, darin auch ein ganz verständliches Bild gefunden zu haben. Dagegen ist es mir mit den Vehmrichtern, welche zum nächsten Concerte einstudirt werden, gerade umgekehrt ergangen, vielleicht, weil ich das Sujet, wenn diese Ouvertüre überhaupt ein solches hat, nicht kenne. Außerdem wäre nur zu erwähnen: eine große Ouvertüre von Georg Müller, schon vor mehreren Jahren producirt, aber noch immer von Blechinstrumenten erdrückt; ein Concert von Ihrem David, welches Carl Müller vortrug, und der Gesang der Geschwister Quenstedt, welche, besonders die Altistin, seit ihrem Debüt unter Ihren Auspicien sehr merkliche Fortschritte gemacht haben und hier sehr gern gehört werden. – Weit besuchter sind dagegen die Concerte gewesen, welche einzelne Künstler auf eigene Hand gegeben haben, besonders das von Zizold im November vor. J. "vorigen Jahres"vor. J., in welchem ich Ihren Sommernachtstraum zum ersten Male, aber auch so gut einstudirt und so zierlich und nett executirt hörte, daß es mir war, als ob die Fee Mab selbst ihn gezaubert hätte. Was würde wohl aus in der Tonkunst aus diesem zartesten aller Miniatürgebilde der Phantasie geworden sein, hätte nicht neben der buntesten, glänzendsten Romantik überall classische Regel und Klarheit darin gewaltet? Da seit Ihrem Concerte in dem medicinischen Saale keine Töne erklungen hatten, so war die Ouvertüre von dem Concertgeber zugleich klug ausgewählt, als die beredteste Reminiscenz an das Musikfest und seinen Helden. In diesem Sinne wurde sie auch offenbar von dem Orchester mit aller Liebe, welche Sie Sich in unserer Capelle erworben haben, vorgetragen, und so die Scharte von den Geberdenchor ausgewetzt, und in demselben Sinne schien das Publicum an dieser Gedächtnißfeier Theil zu nehmen. – Bei weitem weniger gelungen, aber mit nicht minder gutem Willen geboten und deshalb mit großer Nachsicht gegen die Mängel der Ausführung von dem ebenfalls sehr zahlreichen Publicum aufgenommen war die Aufführung des 42. Psalms in einem Concerte, welches etwas später in demselben Saale der Chorlehrer Wieseneder zum Besten des hiesigen Blindeninstituts veranstaltete. Ein Fräulein Meyer aus Goslar, welche die Sopransoli vortrug, ging sehr häufig ihren eigenen Weg und auf diesem natürlich über manches hinweg, so daß, wäre sie nicht Dilettantin gewesen, es auch mit den Kritiken, wie Wasserwogen und Wellen, über sie hergegangen sein würde. Den Chor bildete der Wiesenedersche Verein, kaum ein Drittel des Chors beim Musikfeste, und das Orchester war aus einigen Capellisten und Mitgliedern des Militairmusikinstituts zusammengesetzt. Hätte man Sie hier noch nicht gekannt, so würde es für schwache Hörer bedenklich geworden sein. So aber erhob schon Ihr Name die Aufführung zum interessantesten und bedeutendsten Theile des Concerts, und wer Haare auf den Zähnen hatte, knackte die harten, aber nicht tauben Nüsse der Fräul. Meyer und hielt sich an den Kern. Welche tröstende Beruhigung haben Sie, hochverehrter Herr, in diesem Psalme einem gequälten, gepeinigten Gemüthe geboten! – Von reisenden Künstlern, welche das laue, kaltsinnige Braunschweig gewöhnlich meiden, haben sich nur hören lassen: Nagel, nur einmal im Theater, das ich wegen längerer Unpäßlichkeit nicht besuchen konnte; und Ernst, auch im Theater und wie im Fluge, der bei einem selbstcomponirten Concerte mit der damaligen grimmigen Kälte zu kämpfen hatte; in der Cadence zu den Maysederschen Variationen sich selbst und das Publicum warm spielte und Letzteres in seinem Carneval um mehrere Grade weiter nach Süden versetzte, während der Wärmegehalt der vorgetragenen Compositionen mir gerade in umgekehrtem Verhältnisse zu stehen schien. Auch habe ich, seit Ihrer Menuett in op. 24 wieder zum ersten Male, über Musik gelacht, was diese etwas empfindsame Dame sonst übel zu nehmen gepflegt. – Die Pleyel und Wiek sind auf dem Wege zu und von Ihnen – vorbeigereist. Was wir dagegen auch in diesem Winter selbst vor Ihren weltberühmten Concerten voraus haben, ist das Müllersche Quartett, zu welchem sich alle 14 Tage ein kleines Häuflein echter Kunstfreunde versammelt, welches aber erst dann nicht bloß Genuß gewähren, sondern für die Kunst wahrhaft ersprießlich werden würde, wenn wir zu diesem Häuflein auch Sie, lieber Herr Doctor, zählen könnten. Das würde gewiß die schönste Anregung zu vielen neuen Schöpfungen auf diesem Felde sein. – Von den Dilettanten endlich läßt sich nicht viel rühmen; ein Liebhaberconcert, welches im Anfange dieses Winters auch für Orchestermusik, gegründet werden sollte, ist nicht zu Stande gekommen, und so spielt jeder für sichhin – :/ ich hauptsächlich an Ihrem D moll Concerte und an der Serenade /: – Geht es hiernach ein wenig lau mit der Musik, so hat sich statt dessen ein besonderer wissenschaftlicher Eifer in diesem Winter hier geregt und zum Besten des Lessingsdenkmals litterarische Abendunterhaltungen veranlaßt, welche auch von den Damen sehr zahlreich besucht werden und in Vorträgen der hiesigen Professoren, eg. über wissenschaftliche und humanistische Gegenstände in populairer und möglichst ästhetischer Form bestehen. . Auch Methfessel hielt vor Kurzem dort einen Vortrag über die Geschichte der Oper, nach welchem man aber so klug blieb, als zuvor. Um Ihnen, lieber Herr Doctor, doch eine kleine musicalische Ausbeute von diesen Unterhaltungen zu liefern, werde ich der Tasse eine (im Versmaße der Schillerschen Glocke) gereimte Nachbildung der berühmten Pindarschen Ode, welche den Preis der Tonkunst enthält, beilegen. – Sie ist von dem Hofrath Petri, dem Präsidenten des Vereins, der philologischen Zierde unseres Landes. Sobald er eine Uebersetzungder secchia rapita von Aless. Tassoni beendigt haben wird, beabsichtigt er, den ganzen Pindar auf diese moderne Weise und mittelst einiger Erläuterungen selbst für Damen verständlich und genießbar zu machen, – ein sehr dankendeswerthes, obwohl schwieriges Unternehmen! So bewandert er im Pindar sein wird, so wußte er mir doch, als ich mir die Uebersetzung für Sie von ihm erbat, den 3. September 1839 mit seinem Nordlichte nicht darin nachzuweisen. Als Freund solcher Nachbildungen, und da die Ode gewissermaßen einen Hymnus auf die griechische Worte Ihrer Tasse enthält, mögen Sie, lieber Herr, dieselbe als das herkömmliche Geburtstagscarmen betrachten, wenn es gleich jetzt schon sehr post festum kommt! – den 14. März. Endlich! – Da seh’ ich, wohin es führt, Ihre Tactik nachahmen zu wollen, ohne zugleich, wie Sie, lieber Herr Doctor, ein cunctator zu sein!, – aber auch, daß man Menschen von langsamen und schwerfälligen Begriffen, die am Ende doch alles verkehrt, z. B. Mozart alt und Beethoven jung machen, mit Recht – Pinsel nennt! Aber noch schlimmer ist es mir mit dem Brenner ergangen, der in der Aegydienkirche wie ein Mordbrenner gehaust und nur halbe und Viertel-Figuren hat stehen lassen, von denen Sie schwerlich urtheilen werden, wie wir von den in der Kirche erklungenen Figuren: every inch a Wing! – Aber so wenig sich ihnen wieder etwas hinzuzufügen läßt, so will ich nun auch meinem Briefe nur noch die Nachricht aus zuverlässigster Quelle hinzusetzen: Am 3. April wird Meyerbeer hier eintreffen, acht Proben seiner Hugenotten selbst halten, sie noch vor Ostern zum Ersten und an einem der Ostertage zum Andern produciren, und dann – zum! Und: Am 1. Juli wird Kreutzer
<TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-03-14-01" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-03-14-01">Eduard Otto an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Braunschweig, 3. und 14. März 1840</title> <title level="s" type="incipit">schreibe ich schon und noch ist die Tasse nicht fertig! Wie doch zwei Maler aus 3 sich selbst gesetzten Wochen nun schon die achte machen können! Sie betreiben es aber, als wäre der Schild des</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="unknown" type="precursor">unbekannt</title> <title key="fmb-1840-04-02-01" type="successor">Felix Mendelssohn Bartholdy an Eduard Otto in Braunschweig; Leipzig, 2. April 1840</title> <author key="PSN0113709">Otto, Eduard</author> <respStmt><resp resp="writer"></resp><persName key="PSN0113709" resp="writer">Otto, Eduard</persName></respStmt><respStmt resp="transcription"> <resp resp="transcription">Transkription: </resp> <name resp="transcription">FMB-C</name> </respStmt> <respStmt resp="edition"> <resp resp="edition">Edition: </resp> <name resp="edition">FMB-C</name> </respStmt> </titleStmt> <publicationStmt> <publisher>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin</publisher> <address> <street>Am Kupfergraben 5</street> <placeName> <settlement>10117 Berlin</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </address> <idno type="URI">http://www.mendelssohn-online.com</idno> <availability> <licence target="http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/">Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)</licence> </availability> </publicationStmt> <seriesStmt> <p>Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)</p> </seriesStmt> <sourceDesc source="edition_template_manuscript"> <msDesc> <msIdentifier> <country>Großbritannien</country> <settlement>Oxford</settlement> <institution key="RISM">GB-Ob</institution> <repository>Oxford, Bodleian Library</repository> <collection>Music Section</collection> <idno type="signatur">M.D.M. d. 37/90, fol. 1r-3r.</idno> </msIdentifier> <msContents> <msItem> <idno type="autograph">Autograph</idno> <title key="gb-1840-03-14-01" type="letter">Eduard Otto an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Braunschweig, 3. und 14. März 1840</title> <incipit>schreibe ich schon und noch ist die Tasse nicht fertig! Wie doch zwei Maler aus 3 sich selbst gesetzten Wochen nun schon die achte machen können! Sie betreiben es aber, als wäre der Schild des</incipit> </msItem> </msContents> <physDesc> <p>2 Doppelbl., 1 S.?; S. 1-5 Brieftext; S. 6 leer oder auf dem Film nicht abgebildet. – Der Brief ist unvollständig.</p> <handDesc hands="1"> <p>Eduard Otto</p> </handDesc> <accMat> <listBibl> <bibl type="textTemplate">Pindar’s Olympische Siegshymnen von Victor Friedrich Leberecht Petri.</bibl> </listBibl> </accMat> </physDesc> <history> <provenance> <p>Green Books</p> </provenance> </history> </msDesc> </sourceDesc> </fileDesc> <encodingDesc><projectDesc><p>Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.</p></projectDesc><editorialDecl><p>Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when-custom="1840-03-03 and 1840-03-14 and JJJJ-MM-TT">3. und 14. März 1840</date> </creation> <correspDesc> <correspAction type="sent"> <persName key="PSN0113709" resp="author">Otto, Eduard</persName><note>counter-reset</note><persName key="PSN0113709" resp="writer">Otto, Eduard</persName> <placeName type="writing_place"> <settlement key="STM0100373">Braunschweig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> <correspAction type="received"> <persName key="PSN0000001" resp="receiver">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</persName> <placeName type="receiving_place"> <settlement key="STM0100116">Leipzig</settlement> <country>Deutschland</country> </placeName> </correspAction> </correspDesc> <langUsage> <language ident="de">deutsch</language> </langUsage> </profileDesc> <revisionDesc status="draft"> </revisionDesc> </teiHeader> <text type="letter"> <body> <div n="1" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113709" resp="author" style="hidden">Otto, Eduard</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113709" resp="writer" style="hidden">Otto, Eduard</docAuthor> <dateline rend="right">Braunschweig, den <date cert="high" when="1840-03-03">3. <hi n="1" rend="underline">März</hi> 1840</date></dateline> <p style="paragraph_without_indent">schreibe ich schon und noch ist die Tasse nicht fertig!<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ba3c9710-42c2-627c4-68fb6-9ecaf65e7b92" xml:lang="de">die Tasse nicht fertig – Eduard Otto ließ für Mendelssohn eine aufwendig bemalte Tasse anfertigen.</note> Wie doch zwei Maler aus 3 sich selbst gesetzten Wochen nun schon die achte machen können! Sie betreiben es aber, als wäre der Schild des Achilles in Arbeit. Nur wird zuletzt das Gleichniß sehr hinken und nichts zum Vorschein kommen, als der lahme, hinkende Künstler, und so viel die Esel in Gold mahlen, ein Stück vom goldenen Esel werden sie schwerlich liefern, die Psyche der Freundschaft in meinem Briefe also ein <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="la">referens sine relato</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_46eabbee-dcea-2115d-40ff0-b5be0b0b98ca" xml:lang="de">referens sine relato – lat. referens sine relato non probat, eine Verweisung beweist nicht ohne das Verwiesene.</note> bleiben. Inzwischen will ich die Zeit benutzen, diesem, der nur <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="la">vota</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_58d34f87-b49b-233b9-571a0-9d47df39208d" xml:lang="de">vota – Plural von lat. votum, Gelübde, Stimme.</note> enthält, eine kleine Geschichtserzählung über unser hiesiges musicalisches Treiben anzuhängen. </p> <p>Nach Ihrer <date cert="medium" when="1839-09-09">Abreise</date><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_27a9cae9-49fc-23855-097c1-d89314511fb0" xml:lang="de">Nach Ihrer Abreise – Mendelssohn hatte vom 6. bis 8. September 1839 das Braunschweiger Musikfest geleitetet und war unmittelbar danach nach Leipzig zurückgekehrt.</note> trat, je größer die Aufregung gewesen war, desto mehr Abspannung ein, und zu dieser kam, als unser <placeName xml:id="placeName_7114adf8-3d19-4785-b8d2-d806876aaeb4">Verein<name key="NST0103565" style="hidden" subtype="" type="institution">Verein für Konzertmusik</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_907b8626-8a0c-285b8-6f7b8-630ccb974201" xml:lang="de">Verein – Der Verein für Concertmusik in Braunschweig war im Mai 1839 gegründet worden, bestand aus 14 Mitgliedern und Wolfgang Robert Griepenkerl war dessen Sekretär; siehe NZfM 6, Nr. 47, 11. Juni 1839, S. 188.</note> endlich Anstalten zu Winterconzerten traf, noch eine Lähmung durch Streitigkeiten, von welchen <persName xml:id="persName_611e749d-e80b-49f3-8999-dfe923e0b6a6">Tretbar<name key="PSN0115385" style="hidden" type="person">Tretbar, Friedrich Ferdinand (1805-?)</name></persName>, als Mitbetheiligter, Ihnen vielleicht erzählt haben wird, die ich aber um so lieber übergehe, da sie hätten vermieden werden sollen und können und jetzt ausgeglichen sind. So haben wir endlich mit dem neuen Jahre 6 Concerte angekündigt, von welchen, mit ziemlich lauer Theilnahme, zwei gegeben sind.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_cf3444a1-b215-43b33-6a9b1-d768c30c892e" xml:lang="de">zwei gegeben sind – Am 18. Januar 1840 fand das erste Vereinskonzert; siehe NZfM 7, Nr. 12, 7. Februar 1840, S. 47 f., und am 22. Februar 1840 das zweite Vereinskonzert statt; siehe Nauhaus, Musikalische Welten, S. 244, Fußnote 492.</note> Ganz neu war in diesen für uns <persName xml:id="persName_0ce8415a-d2d4-4a82-9457-37c345e59cb0"><hi n="1" rend="underline">Berlioz</hi><name key="PSN0109886" style="hidden" type="person">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name></persName> überhaupt und mit seiner <title xml:id="title_277e0841-1f97-49e1-a1ae-ba7295a1ce5c">Ouvertüre zum <hi n="1" rend="underline">König</hi> <hi n="1" rend="underline">Lear</hi><name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803–1869)</name><name key="CRT0108201" style="hidden" type="music">Grande Ouverture du Roi Lear op. 4 (H 53)</name></title>, einem Sujet, welches er für seine Individualität nicht besser auswählen konnte, da die Fehler der Letzteren hier auf Rechnung des Ersteren kommen und so zu Schönheiten werden; ich wenigstens <del cert="high" rend="strikethrough">habe</del> <add place="above">glaube,<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add> darin auch ein ganz verständliches Bild gefunden <add place="above">zu haben.<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add> Dagegen ist es mir mit den <title xml:id="title_e2da96d2-1d57-4fdd-b041-67924b2b4b25"><hi n="1" rend="underline">Vehmrichtern</hi><name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803–1869)</name><name key="CRT0108199" style="hidden" type="music">Les Francs-Juges op. 3 (H 23)</name></title>, welche zum nächsten Con<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">z</corr><sic resp="writer">c</sic></choice>erte einstudirt werden,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9891b53e-3283-ebd32-6e7c7-f7922c1b9841" xml:lang="de">welche zum nächsten Conzerte einstudirt werden – Das dritte Vereinskonzert fand am 7. März 1840 statt; siehe Nauhaus, Musikalische Welten, S. 248, Fußnote 504.</note> gerade umgekehrt ergangen, vielleicht, weil ich das Sujet, wenn diese <title xml:id="title_489c7a9a-5155-4aca-81dc-a15cf5141871"><title xml:id="title_5371f8eb-2e00-41bd-9827-02a99dc7c300">Ouvertüre<name key="PSN0109886" style="hidden" type="author">Berlioz, Louis Hector (1803–1869)</name><name key="CRT0108199" style="hidden" type="music">Les Francs-Juges op. 3 (H 23)</name></title></title> überhaupt ein solches hat, nicht kenne.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Außerdem wäre nur zu erwähnen: eine große <title xml:id="title_9cd4ae48-b568-42d8-8d69-854c822a5539">Ouvertüre<name key="PSN0113492" style="hidden" type="author">Müller, Franz Ferdinand Georg (1808–1855)</name><name key="CRT0112721" style="hidden" type="music">Ouvertüre</name></title> von <persName xml:id="persName_da3194cd-77f3-49ca-b2d4-0aedb00ed9a8">Georg <hi rend="latintype">Müller</hi><name key="PSN0113492" style="hidden" type="person">Müller, Franz Ferdinand Georg (1808-1855)</name></persName>, schon vor mehreren Jahren producirt, aber noch immer von Blechinstrumenten erdrückt; ein <title xml:id="title_87b229d5-9892-4868-81f5-842b7e36b65c">Concert<name key="PSN0110564" style="hidden" type="author">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810–1873)</name><name key="CRT0108523" style="hidden" type="music">Violinkonzert</name></title> von Ihrem <persName xml:id="persName_5cea88a8-a381-42ad-99f5-42e45698522b">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName>, welches <persName xml:id="persName_31b48ff4-90ca-4c87-ae44-21b401e43be3">Carl <hi rend="latintype">Müller</hi><name key="PSN0113490" style="hidden" type="person">Müller, Carl Friedrich (I) (1797-1873)</name></persName> vortrug, und der Gesang der <persName xml:id="persName_e06f60ed-cade-45af-80fe-42e82d35a59f">Geschwister <persName xml:id="persName_2d67423c-1db4-4e84-9f49-07b51cd01a7b"><hi rend="latintype">Quenstedt</hi><name key="PSN0119994" style="hidden" type="person">Quenstedt, Christiane Henriette Caroline Mathilde (1822-1879)</name><name key="PSN0114041" style="hidden" type="person">Quenstedt, Marie Luise Friederike Elisabeth (1820-1908)</name></persName></persName>, welche, besonders die <persName xml:id="persName_35298faa-0a1e-458c-b715-4d155a049f0b"><persName xml:id="persName_7d327bc7-b922-4ed7-964f-7b50c2d9ea1a">Altistin<name key="PSN0114041" style="hidden" type="person">Quenstedt, Marie Luise Friederike Elisabeth (1820-1908)</name></persName></persName>, seit ihrem Debüt unter Ihren <foreign xml:lang="la">Auspicien</foreign><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fed060c5-00ef-b45f3-61145-06cde1d341ee" xml:lang="de">ihrem Debüt unter Ihren Auspicien – Marie Luise Friederik Elisabeth Quenstedt war beim Musikfest Braunschweig 1839, das vom 6. bis 8. September 1839 unter der Leitung von Felix Mendelssohn Bartholdy stattfand, für eine andere Sängerin eingesprungen; siehe AMZ 41, Nr. 41, 9. Oktober 1839, Sp. 794.</note> sehr merkliche Fortschritte gemacht haben und hier sehr gern gehört werden.</p> <p>– Weit besuchter sind dagegen die Concerte gewesen, welche einzelne Künstler auf eigene Hand gegeben haben, besonders das von <persName xml:id="persName_ef45278c-de54-44a8-976b-2676ea5a2693"><persName xml:id="persName_78ce1a61-b5c0-4ae2-864a-d54e519652f6">Zizold<name key="PSN0119995" style="hidden" type="person">Zizold, Johann August Heinrich (um 1810-1863)</name></persName></persName> im November <choice><abbr>vor. J.</abbr><expan style="hidden">"vorigen Jahres"</expan></choice>, in welchem ich Ihren <title xml:id="title_e6007acb-7864-46c3-970a-69fb8ec42f97"><hi n="1" rend="underline">Sommernachtstraum</hi> <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_qqa14sfs-l0ca-j5j3-p58w-xufbdfdqrqty"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> zum ersten Male, aber auch so gut einstudirt und so zierlich und nett executirt hörte, daß es mir war, als ob die Fee Mab<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9cc07422-0717-27c93-eb31c-7b0b9eeeaec8" xml:lang="de">Fee Mab – Figur aus Shakespeares Komödie Ein Sommernachtstraum (A Midsummer Night’s Dream).</note> selbst ihn gezaubert hätte. Was würde wohl <del cert="high" rend="strikethrough">aus</del> in der Tonkunst aus diesem zartesten aller Miniatürgebilde der Phantasie geworden sein, hätte nicht neben der buntesten, glänzendsten <hi n="1" rend="underline">Romantik</hi> überall <hi n="1" rend="underline">classische</hi> Regel und Klarheit darin gewaltet? Da <date cert="high" when="1839-09-08">seit Ihrem Concerte</date> in dem <placeName xml:id="placeName_4c39bf38-c239-4ebd-8003-8b26e8c89221">medicinischen Saale<name key="NST0105265" style="hidden" subtype="" type="institution">Medizinischer Garten</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> keine Töne erklungen hatten, so war die <title xml:id="title_d3a8333b-40e1-4ad9-ac66-56a3e62d083a">Ouvertüre <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rbnfm7ih-oqrc-opdu-we9z-pblxjp1t8upz"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> von dem <persName xml:id="persName_f84cbbf1-c520-4191-9d11-6cfe127add5c"><persName xml:id="persName_2a76b417-56ae-4b3b-9b7a-1031733f62da">Concertgeber<name key="PSN0119995" style="hidden" type="person">Zizold, Johann August Heinrich (um 1810-1863)</name></persName></persName> zugleich klug ausgewählt, als die beredteste Reminiscenz an das <placeName xml:id="placeName_0dfbfd7e-269f-439c-a51f-f8e32815b030">Musikfest<name key="NST0100564" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und seinen <persName xml:id="persName_958c22df-b42f-415f-a281-488610607f8a">Helden<name key="PSN0000001" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name></persName>. In diesem Sinne wurde sie auch offenbar von dem <placeName xml:id="placeName_8d7ade0a-c18f-40ca-97a1-9eb4df9e420e">Orchester<name key="NST0104830" style="hidden" subtype="" type="institution">Herzogliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> mit aller Liebe, welche Sie Sich in unserer <placeName xml:id="placeName_f80fe437-72ba-490a-bac8-011a240ccdb5">Capelle<name key="NST0104830" style="hidden" subtype="" type="institution">Herzogliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> erworben haben, vorgetragen, und so die Scharte von den <title xml:id="title_aa3476f9-8361-4884-a019-7828369f66ff">Geberdenchor <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_capncjut-padw-nf2z-lanz-cimmfajcline"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title> ausgewetzt, und in demselben Sinne schien das Publicum an dieser Gedächtnißfeier Theil zu nehmen. – Bei weitem weniger gelungen, aber mit nicht minder gutem Willen geboten und deshalb mit großer Nachsicht gegen die Mängel der Ausführung von dem ebenfalls sehr zahlreichen Publicum aufgenommen war die Aufführung des <title xml:id="title_a1dc046f-c87e-46df-ba72-08203c179a8a"><hi n="1" rend="underline">42.</hi> <hi n="1" rend="underline">Psalms</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_rpnknlrh-evlk-dp1a-no6b-dd9nfyqdresr"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title> in einem Concerte, welches etwas später in demselben <placeName xml:id="placeName_6802b40c-4c0e-4499-a104-9ce1ba8cb537">Saale<name key="NST0105265" style="hidden" subtype="" type="institution">Medizinischer Garten</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> der Chorlehrer<seg type="pagebreak"> |3| <pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg><persName xml:id="persName_aac47520-1362-4121-bc05-ff39033dde92"><hi rend="latintype">Wieseneder</hi><name key="PSN0119476" style="hidden" type="person">Wiseneder, Carl Joseph (1793-1869)</name></persName> zum Besten des hiesigen <placeName xml:id="placeName_c996139e-3a46-4cb3-8382-7a42681a2adc">Blindeninstituts<name key="NST0105049" style="hidden" subtype="" type="institution">Blindeninstitut</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> veranstaltete. Ein <persName xml:id="persName_904da0ad-b1d8-4d0c-8972-65f53c466014">Fräulein <hi rend="latintype">Meyer</hi><name key="PSN0120339" style="hidden" type="person">Meyer, Fräulein</name></persName> aus <placeName xml:id="placeName_ed682167-8de7-453b-8a72-ee7c077295c1">Goslar<settlement key="STM0105264" style="hidden" type="locality">Goslar</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, welche die Sopransoli vortrug, ging sehr häufig ihren eigenen Weg und auf diesem natürlich über manches hinweg, so daß, wäre sie nicht Dilettantin gewesen, es auch mit den Kritiken, wie Wasserwogen und Wellen, über sie hergegangen sein würde. Den Chor bildete der <placeName xml:id="placeName_0766b910-0b9b-4489-b7ac-ae4ba02a9745"><hi rend="latintype">Wieseneder</hi>sche Verein<name key="NST0105266" style="hidden" subtype="" type="institution">Wisenederscher Gesangverein</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, kaum ein Drittel des Chors beim <placeName xml:id="placeName_9d3c1b01-8243-42d3-9804-fe9b0d626074">Musikfeste<name key="NST0100564" style="hidden" subtype="" type="institution">Musikfest (1839)</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, und das Orchester war aus einigen <placeName xml:id="placeName_f9f752ea-32e1-4c80-b8de-8a638840aaaf">Capellisten<name key="NST0104830" style="hidden" subtype="" type="institution">Herzogliche Hofkapelle</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> und Mitgliedern des <placeName xml:id="placeName_81bfa8c0-3c56-4dcd-8056-131719993322">Militairmusikinstituts<name key="NST0105267" style="hidden" subtype="" type="institution">Militair-Musik-Institut</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> zusammengesetzt. Hätte man Sie hier noch nicht gekannt, so würde es für schwache Hörer bedenklich geworden sein. So aber erhob schon Ihr Name die Aufführung zum interessantesten und bedeutendsten Theile des Concerts, und wer Haare auf den Zähnen hatte, knackte die harten, aber nicht tauben Nüsse der <persName xml:id="persName_60871597-d79d-472e-b56e-be2f02d9910c">Fräul. <hi rend="latintype">Meyer</hi><name key="PSN0120339" style="hidden" type="person">Meyer, Fräulein</name></persName> und hielt sich an den Kern. Welche tröstende Beruhigung haben Sie, hochverehrter Herr, in diesem <title xml:id="title_6dd26fab-ecf2-429b-b763-94893132f198">Psalme<list style="hidden" type="fmb_works_directory"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100115" style="hidden">Der 42. Psalm »Wie der Hirsch schreit« für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, April bis Juli 1837; 22. Dezember 1837<idno type="MWV">A 15</idno><idno type="op">42</idno></name></title> einem gequälten, gepeinigten Gemüthe geboten! –</p> <p>Von reisenden Künstlern, welche das laue, kaltsinnige Braunschweig gewöhnlich meiden, haben sich nur hören lassen: <hi n="1" rend="underline">Nagel</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_12358dca-958e-e5a28-942d0-212e6db93234" xml:lang="de">Nagel – vermutlich ist der schwedische Geiger Joh. Nagel gemeint, der Anfang 1840 in Leipzig, Dresden und Breslau gastierte; siehe AMZ 42, Nr. 2, 8. Januar 1840, Sp. 33.</note> nur einmal im <placeName xml:id="placeName_15d0a870-0723-42a1-8eff-e32919f5f31b">Theater<name key="NST0103564" style="hidden" subtype="" type="institution">Herzogliches Hoftheater</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, das ich wegen längerer Unpäßlichkeit nicht besuchen konnte; und <persName xml:id="persName_ecf5ed41-fc13-40e8-8e1b-b4a0e1702161"><hi n="1" rend="underline">Ernst</hi><name key="PSN0110935" style="hidden" type="person">Ernst, Heinrich Wilhelm (1814-1865)</name></persName>, auch im Theater und wie im Fluge, der <title xml:id="title_7ab9d93b-b5b7-4d6e-bab8-8ea11cee9624">bei einem selbstcomponirten Concerte<name key="PSN0110935" style="hidden" type="author">Ernst, Heinrich Wilhelm (1814–1865)</name><name key="CRT0112996" style="hidden" type="music">Concertino für Violine und Orchester D-Dur, op. 12</name></title> mit der damaligen grimmigen Kälte zu kämpfen hatte; in der <title xml:id="title_3d86ca26-fb79-4881-bbd2-0a8fbaf1895b">Cadence zu den Maysederschen Variationen<name key="PSN0110935" style="hidden" type="author">Ernst, Heinrich Wilhelm (1814–1865)</name><name key="CRT0112722" style="hidden" type="music">Joseph Mayseder, Variationen für Violine E-Dur (Kadenz)</name></title> sich selbst und das Publicum warm spielte und Letzteres in seinem <title xml:id="title_cefe5020-65ef-45dc-a002-e819da377849">Carneval<name key="PSN0110935" style="hidden" type="author">Ernst, Heinrich Wilhelm (1814–1865)</name><name key="CRT0108680" style="hidden" type="music">Carnaval de Venise für Violine op. 18</name></title> um mehrere Grade weiter nach Süden versetzte, während der Wärmegehalt der vorgetragenen Com<hi n="1" rend="underline">positi</hi>onen <add place="above">mir<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add> gerade in umgekehrtem Verhältnisse zu stehen schien. Auch habe ich, seit Ihrer <title xml:id="title_0b23eb3a-6e56-4983-8ef7-17eeeb531d49">Menuett in op. 24 <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ra6mjpzu-ykkw-jixb-hr4a-qd4jnhucyacw"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100357" style="hidden">Ouvertüre für Harmoniemusik (Militair Ouverture) C-Dur (»Nocturno«), bis zum 27. Juni 1826 (MWV: [Sommer 1824]); Umarbeitung 1838<idno type="MWV">P 1</idno><idno type="op">24</idno></name></title> wieder zum ersten Male, über Musik <hi n="1" rend="underline">gelacht</hi>, was diese etwas empfindsame Dame sonst übel zu nehmen gepflegt. – Die <persName xml:id="persName_4ee2e9f0-1873-4a3c-9534-d0d63ed2cbb1"><hi n="1" rend="underline">Pleyel</hi><name key="PSN0113905" style="hidden" type="person">Pleyel, Marie Félicité Denise (gen. Camille) (1811-1875)</name></persName> und <persName xml:id="persName_2d291391-4a5f-4b04-abc4-bebf4abc71cf"><hi n="1" rend="underline">Wiek</hi><name key="PSN0115759" style="hidden" type="person">Wieck, Clara Josephine (1819-1896)</name></persName> sind auf dem Wege zu und von Ihnen – vorbeigereist.</p> <p><seg type="pagebreak">|4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Was wir dagegen auch in diesem Winter selbst vor Ihren weltberühmten Concerten voraus haben, ist das <placeName xml:id="placeName_e7c1ca74-824c-4d04-90e9-af886f7963be"><hi n="1" rend="underline">Müllersche</hi> <hi n="1" rend="underline">Quartett</hi><name key="NST0104560" style="hidden" subtype="" type="institution">Müller-Quartett</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>, zu welchem sich alle 14 Tage ein kleines Häuflein echter Kunstfreunde versammelt, welches aber erst dann nicht bloß Genuß gewähren, sondern für die Kunst wahrhaft ersprießlich werden würde, wenn wir zu diesem Häuflein auch Sie, lieber Herr Docto<unclear reason="covering" resp="FMBC">r,</unclear> zählen könnten. Das würde gewiß die schönste Anregung zu vielen neuen Schöpfungen auf diesem Felde sein. – Von den Dilettanten endlich läßt sich nicht viel rühmen; ein Liebhaberconcert, welches im Anfange dieses Winters auch für Orchestermusik, gegründet werden sollte, ist nicht zu Stande gekommen, und so spielt jeder für sichhin – :/ ich hauptsächlich an Ihrem <title xml:id="title_7a7e5471-96ae-4ac9-8dd4-9ae31bdb6d11"><hi rend="latintype">D</hi> moll Concerte<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vbp3vppu-udxo-ktjg-zazv-5gmhtvtrwwvw"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title> und an der <title xml:id="title_839d832a-efbe-4727-aa98-78bedd61c5a4">Serenade<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_nfznmgyx-b9q0-ft4k-x7fh-4wn1qhj4rqes"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100354" style="hidden">Serenade und Allegro giojoso h-Moll / D-Dur für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Ende März 1838] bis 1. April 1838<idno type="MWV">O 12</idno><idno type="op">43</idno></name></title> /: –</p> <p>Geht es hiernach ein wenig lau mit der Musik, so hat sich statt dessen ein besonderer wissenschaftlicher Eifer in diesem Winter hier geregt und zum Besten des <placeName xml:id="placeName_00b0dc2b-7a68-4b7e-91c1-dee4c1a91417">Lessingsdenkmals<name key="SGH0105050" style="hidden" subtype="" type="sight">Lessing-Denkmal</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> litterarische Abendunterhaltungen veranlaßt, welche auch von den Damen sehr zahlreich besucht werden und in Vorträgen der hiesigen Professoren, <unclear reason="uncertain_reading" resp="FMBC">eg.</unclear> über wissenschaftliche und humanistische Gegenstände in populairer und möglichst ästhetischer Form beste<unclear reason="covering" resp="FMBC">hen.</unclear>. Auch <persName xml:id="persName_ccb39e3b-2df1-473d-87d3-af5fc7139acc">Methfessel<name key="PSN0113289" style="hidden" type="person">Methfessel, Albert (eigtl. Johann Albrecht Gottlieb) (1785-1869)</name></persName> hielt vor Kurzem dort einen Vortrag über die Geschichte der Oper, nach welchem man aber so klug blieb, als zuvor. Um Ihn<unclear reason="covering" resp="FMBC">en,</unclear> lieber Herr Doctor, doch eine kleine musicalische Ausbeute von diesen Unterhaltungen zu liefern, werde ich der Tasse eine (im Versmaße der <title xml:id="title_b672844f-375e-48cd-9171-4ae49ca2ee6a">Schillerschen Glocke<name key="PSN0114545" style="hidden" type="author">Schiller, Johann Christoph Friedrich (seit 1802) von (1759–1805)</name><name key="CRT0110664" style="hidden" type="literature">Das Lied von der Glocke</name></title>) gereimte Nachbildung der berühmten <title xml:id="title_b3f7dcdc-e61e-44db-8fd2-80f146376d25"><title xml:id="title_50c6e1a2-f336-434e-b1c0-a24598c7d61b">Pindarschen Ode<name key="PSN0113834" style="hidden" type="author">Petri, Victor Friedrich Leberecht (1782–1857)</name><name key="CRT0110312" style="hidden" type="literature">Pindar’s Olympische Siegshymnen</name></title></title>, welche den Preis der Tonkunst enthält, beilegen. – Sie ist von dem Hofrath <persName xml:id="persName_33f15ec2-b9a7-4da8-b303-5d060d909c7d"><persName xml:id="persName_09fdce48-2ffb-4bb6-8afd-1a3e989a8e9c"><hi rend="latintype">Petri</hi><name key="PSN0113834" style="hidden" type="person">Petri, Victor Friedrich Leberecht (1782-1857)</name></persName></persName>, dem Präsidenten des Vereins,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_e32d4f8c-9afd-e78d8-652f0-c8808271cc4d" xml:lang="de">Präsidenten des Vereins – nicht ermittelt.</note> der philologischen Zier<unclear reason="covering" resp="FMBC">de</unclear> unseres Landes. Sobald er eine Uebersetzungder <title xml:id="title_5c5455e5-9a4e-4976-b94e-4779a0faa230"><hi rend="latintype">secchia rapita</hi><name key="PSN0120340" style="hidden" type="author">Tassoni, Alessandro (Pseud.: Gaspare Salviani) (1565-1635)</name><name key="CRT0112997" style="hidden" type="literature">La secchia rapita</name></title> von <persName xml:id="persName_5da62720-0943-4b89-bac8-168585dccd04"><hi rend="latintype">Aless. Tassoni</hi><name key="PSN0120340" style="hidden" type="person">Tassoni, Alessandro (Pseud.: Gaspare Salviani) (1565-1635)</name></persName> beendigt haben wird, beabsichtigt er, den ganzen <persName xml:id="persName_f74a9825-dbb9-451c-81cb-c2f5e83e17f0">Pindar<name key="PSN0117832" style="hidden" type="person">Pindar (522-455)</name></persName> auf diese <add place="above">moderne<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add> Weise und mittelst einiger Erläuterungen<seg type="pagebreak"> |5|<pb n="5" type="pagebreak"></pb></seg> selbst für Damen verständlich und genießbar zu machen, – ein sehr danken<choice resp="writer" source="autograph_edition_template"><corr resp="writer">s</corr><sic resp="writer">des</sic></choice><add place="above">werthes<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add>, obwohl schwieriges Unternehmen! So bewandert er im Pindar sein wird, so wußte er mir doch, als ich mir die Uebersetzung für Sie von ihm erbat, den <date cert="high" when="1839-09-03">3. September 1839</date> mit seinem Nordlichte nicht <add place="above">darin<name key="PSN0113709" resp="writers_hand" style="hidden">Otto, Eduard</name></add> nachzuweisen. Als Freund solcher Nachbildungen, und da die Ode gewissermaßen einen Hymnus auf die [griechische Worte] Ihrer Tasse enthält, mögen Sie, lieber Herr, dieselbe als das herkömmliche Geburtstags<hi rend="latintype"><foreign xml:lang="la">carmen</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_b91e835c-9db6-f99a2-30d00-b11da9097a6a" xml:lang="de">Geburtstagscarmen – Geburtstagsgedicht.</note> betrachten, wenn es gleich jetzt schon sehr <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="la">post festum</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_6854e423-7463-51d3b-a42b7-cc343b83b3a1" xml:lang="de">post festum – lat., im Nachhinein.</note> kommt! –</p> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113709" resp="author" style="hidden">Otto, Eduard</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113709" resp="writer" style="hidden">Otto, Eduard</docAuthor> <dateline rend="right"> <hi n="1" rend="underline">den <date cert="high" when="1840-03-14">14. März</date>.</hi> </dateline> <p style="paragraph">Endlich! – Da seh’ ich, wohin es führt, Ihre Tactik nachahmen zu wollen, ohne zugleich, wie Sie, lieber Herr Doctor, ein <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="la">cunctator</foreign></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b3847906-825b-c7985-05040-351f0338f762" xml:lang="de">cunctator – Zauderer.</note> zu sein!, – aber auch, daß man Menschen von langsamen und schwerfälligen Begriffen, die am Ende doch alles verkehrt, z.B. <persName xml:id="persName_bc9d0027-b2d8-4678-9847-26520da419be">Mozart<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName> alt und <persName xml:id="persName_09ba0b8c-4a05-4b6b-87eb-bf50b088d2e7">Beethoven<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName> jung machen, mit Recht – Pinsel nennt! Aber noch schlimmer ist es mir mit dem Brenner<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5f0498b3-4d81-6fd2c-da5dd-ff806c50b203" xml:lang="de">Brenner – nicht ermittelt.</note> ergangen, der in der <placeName xml:id="placeName_634be55b-cbb7-43c9-a009-d7d3e5d6799e">Aegydienkirche<name key="SGH0100570" style="hidden" subtype="" type="sight">Aegidienkirche</name><settlement key="STM0100373" style="hidden" type="locality">Braunschweig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> wie ein Mordbrenner gehaust und nur halbe und Viertel-Figuren hat stehen lassen, von denen Sie schwerlich urtheilen werden, wie wir von den in der Kirche erklungenen Figuren: <hi rend="latintype"><foreign xml:lang="en">every inch a Wing</foreign></hi>! – Aber so wenig sich ihnen wieder etwas hin<del cert="high" rend="strikethrough" xml:id="del_a51ba4b2-e522-4173-8d58-7704a23d66e4">zu</del>zufügen läßt, so will ich nun auch meinem Briefe nur noch die Nachricht aus <hi n="1" rend="underline">zuverlässigster</hi> Quelle hinzusetzen: Am <date cert="high" when="1840-04-03">3. April</date> wird <persName xml:id="persName_34f70e1a-5aea-4910-ba0a-f594fdd540a0"><hi n="1" rend="underline">Meyerbeer</hi><name key="PSN0113318" style="hidden" type="person">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791-1864)</name></persName> hier eintreffen, acht Proben seiner <title xml:id="title_9af8fc3c-2444-4b0c-94d7-50066ad0142d">Hugenotten<name key="PSN0113318" style="hidden" type="author">Meyerbeer (vorh. Liebmann Meyer Beer), Giacomo (Jakob) (1791–1864)</name><name key="CRT0109978" style="hidden" type="music">Les Huguenots</name></title> selbst halten, sie noch <date cert="high" when="1840-04-15">vor Ostern</date> zum Ersten und an <date cert="high" when="1840-04-19">einem der Ostertage</date> zum Andern produciren, und dann – zum! Und: Am <date cert="high" when="1840-07-01">1. Juli</date> wird <persName xml:id="persName_ed6fbc24-7378-4032-b26e-3caeb986258d"><hi n="1" rend="underline">Kreutzer</hi><name key="PSN0112543" style="hidden" type="person">Kreutzer, Conradin (bis 1798: Konrad) (1780-1849)</name></persName><gap quantity="1" reason="missing_characters" unit="pages"></gap></p> </div> </body> </text></TEI>