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gb-1840-03-12-02

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Charlotte Moscheles und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 12. März 1840 Ich weiß es mir selbst nicht zu erklären daß ich Ihnen meine herzliche Freude über Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. November 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 21. März 1840 Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)Moscheles, Charlotte (1805-1889) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/87. Autograph Charlotte Moscheles und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; London, 12. März 1840 Ich weiß es mir selbst nicht zu erklären daß ich Ihnen meine herzliche Freude über Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Charlotte Moscheles, Ignaz Moscheles

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

12. März 1840 Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)counter-resetMoscheles, Charlotte (1805-1889)Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844) London Großbritannien Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Moscheles, Charlotte (1805-1889) Moscheles, Charlotte (1805-1889) London 12. März 1840 Werther Freund,

Ich weiß es mir selbst nicht zu erklären daß ich Ihnen meine herzliche Freude über Ihre freundliche Erinnerung <name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1839-11-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. November 1839</name> und meinen Dank für das schöne Lied <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xxzpcufx-yvk9-dork-vcly-wtmv86yrpkem"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100300" style="hidden">Altdeutsches Lied (In dem Wald) »Es ist in den Wald gesungen«, 26. Juli 1839<idno type="MWV">K 104</idno><idno type="op">57/1</idno></name>Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied – Mendelssohn hatte seinem vorangegangenen Brief fmb-1839-11-30-01 (Brief Nr. 2529) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Leipzig, 30. November 1839 sein Altdeutsches Lied (In dem Wald) op. 51/1 (MWV K 104) für Charlotte Moscheles beigelegt; vgl. Z. 102 f.: »Deiner Frau nach gewohnter Weise ein altdeutsches Liedchen auf das angelegte Blatt schreiben.« bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst alle Entschuldigungen die Sie am Ende nur langweilen würden, und glauben Sie mir daß ich recht stolz darauf bin, bei aller meiner Unbedeutendheit noch in Ihrem Andenken fortzuleben, und daß so ein schönes deutsches Lied mir immer recht zu Herzen geht. Es kam wie bestellt an einem unsrer musicalischen Sonnabend AbendeMoscheles Saturday evening soiréesLondonGroßbritannien und wurde also gleich produzirt. Auch MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) hat kürzlich einige gute Lieder<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110043" style="hidden" type="music">Lieder</name> gemacht, und ich möchte nur Sie könnten Sie hören. Sie wollen aber nicht nach England kommen |2| wie es scheint und meine Sehnsucht Ihre liebe FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) kennen zu lernen wird also wohl unbefriedigt bleiben. Denn wenn Sie bedenken wie schwer es Ihnen würde mit 2 KindernMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) zu reisen, so werden Sie es begreifen daß unsre 4Moscheles, Emily Mary (1827-1889)Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)Moscheles, Felix Stone (1833-1917)Moscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884) nicht leicht in Bewegung zu setzen sind. Sie werden es gern hören daß sie Alle gesund heiter, ja ausgelassen, aber doch auch fleißig sind und daß EmilyMoscheles, Emily Mary (1827-1889) brav musicalisch wirdwird – danach fehlender Satzpunkt.

Ich möchte wissen, ob Sie es gut oder schlecht heißen daß ich MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) beredet, diese Saison mit dem öffentlich Spielen aufzuhören.Moscheles beredet, diese Saison mit dem öffentlich Spielen aufzuhören – Moscheles zog sich 1840 aus dem öffentlichen Konzertbetrieb zurück. Am 31. Oktober 1840 spielte er noch bei einem Wohltätigkeitskonzert in Prag; siehe Emil F. Smidak, Isaak-Ignaz Moscheles. Das Leben des Komponisten und seine Begegnungen mit Beethoven, Liszt, Chopin, Mendelssohn, Wien 1988, S. 118 und 123. Ich weiß daß er besser als je im Stande ist sich mit den Klavierhelden unsrer Zeit zu messen, doch dürfen wir es uns auch nicht verhehlen daß diese mehr Macht über des Concertgehende Publicum ausüben wie der bei ihnen eingebürgerte Künstler der meiner Meinung nach, nur dann |3| nicht zu spät aufhört, wenn er es zu früh thut, und da ich immer mit Entsetzen an HummelsHummel, Johann Nepomuk (1778-1837) letztes Erscheinen, und mit Freuden an Clementi’sClementi, Muzio (1752-1832) frühe Zurückgezogenheit denke, so meine ich MoschelesMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) habe das Rechte erwählt; wie gesagt, ich hörte sehr gern Ihre Ansicht darüber, da Sie als Freund und Künstler zugleich urtheilen und also höchst competent sind. –

Ich bitte um die freundlichsten Grüße an Ihre mir sehr werthe, wenn auch unbekannte FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853); auch Herrn DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) möchte ich herzlich empfohlen seyn; es thut uns sehr leid ihn diesen Sommer nicht hier zu sehnsehn – danach fehlender Satzpunkt.

Leben Sie mit den lieben IhrigenMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) so wohl wie es von Herzen wünscht Ihre aufrichtige Charlotte Moscheles
Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870) Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)

Ich habe Dir bester Freund schon lange einen langen Brief zugedacht. Der Stoff dazu hat sich mir angehäuft und durch den ewigen Aufschub der aus Mangel an Muße entstand ist der größte Theil meines Stoffes veraltet und nicht mehr von Interesse. Was mich aber drückt, ist: daß ich Dir noch den Dank für Deinen |4| Brief v <date cert="high" when="1839-11-30">30<hi rend="superscript">t</hi> Nov: v J.</date><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1839-11-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. November 1839</name> schuldig bin. Wie viel Freude hat er mir gemacht! Durch seine Qualität und Quantität! Er dient mir als ein Grundstein in meiner Privat Schatzkammer. Dein süßes Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ubklbhil-3n7a-klh9-tqnh-ghfajnfkpim8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100300" style="hidden">Altdeutsches Lied (In dem Wald) »Es ist in den Wald gesungen«, 26. Juli 1839<idno type="MWV">K 104</idno><idno type="op">57/1</idno></name> ist aber herausgeschnitten und der Privat Sammlung meiner Frau einverleibt.

Ich sehe mit herzlicher Freude Deinem regen Kunstleben zu und freue mich michMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) in Dir vergnügt zu sehen, das heißt: wenn ich mich jetzt weniger berufen fühle die öffentliche Theilnahme in Anspruch zu nehmen so sehe ich es mit doppeltem Interesse wie Du Deine kräftigste Lebenszeit frisch und gutenMoscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870) Muthes zum besten der Kunst verwendest.

Für die <hi rend="latintype">Etude</hi> zur <hi rend="latintype">Methode</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100468" style="hidden">Etüde (Präludium) f-Moll, 13. November 1836<idno type="MWV">U 125</idno><idno type="op"></idno></name> danke ich Dir. Sie ist vortrefflich. Die Schule wird aber erst in ein Paar Monathen herauskommen können weil sie erst in’s Englische übersetzt wird um bey ChappellChappell & Co., Musikverlag in LondonDie Schule … in ein Paar Monathen … bey Chappell – Die Etüde (Präludium) f-Moll (MWV U 125) erschien 1840 bei Schlesinger in der von Ignaz Moscheles und François-Joseph Fétis herausgegebenen Méthode des Méthodes de piano. Im Jahr darauf kam sie bei Chappell in: The Art of Piano Forte Playing, 3. Teil: Etude de Perfectionnement, New Studies, S. 33-35 (PN 6084) heraus; siehe MWV, S. 333. zu erscheinen.

Meine Eitelkeit ist nicht wenig genährt daß Du meine <hi rend="latintype">Hommage à Händel</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110034" style="hidden" type="music">»Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92</name> kürzlich 2 mahl in LeipzigGewandhausLeipzigDeutschland gespielt2 mahl in Leipzig gespielt – Beim Abschiedskonzert von Elisa Meerti am 16. Januar 1840 und im 14. Abonnementkonzert der Saison 1839/40 am 30. Januar 1840 spielten Felix Mendelssohn Bartholdy und Ferdinand Hiller Ignaz Moscheles’ »Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92 im Gewandhaus in Leipzig; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1028 und S. 1031. hast. Deine Wahl ist mir eben so viel werth als der Beyfall den das Publikum dem Stücke gezollt hat den es am Ende Deinem Spiele größtentheils zu verdanken hast. Wenn F. HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) noch in LeipzigLeipzigDeutschlandF. Hiller noch in Leipzig – Ferdinand Hiller hielt sich seit dem 6. Dezember 1839 in Leipzig auf; siehe den Eintrag in Mendelssohns »Fremdenliste« (GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 25r). ist, grüße ihn freundlichst von mir und gieb ihm meinen Dank für seinen Theil im Spiel des <hi rend="latintype">Duetts</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110034" style="hidden" type="music">»Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92</name>.

Fortsetzung folgtMoscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870). I. Moscheles
            London 12. März 1840 Werther Freund,
Ich weiß es mir selbst nicht zu erklären daß ich Ihnen meine herzliche Freude über Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst alle Entschuldigungen die Sie am Ende nur langweilen würden, und glauben Sie mir daß ich recht stolz darauf bin, bei aller meiner Unbedeutendheit noch in Ihrem Andenken fortzuleben, und daß so ein schönes deutsches Lied mir immer recht zu Herzen geht. Es kam wie bestellt an einem unsrer musicalischen Sonnabend Abende und wurde also gleich produzirt. Auch Moscheles hat kürzlich einige gute Lieder gemacht, und ich möchte nur Sie könnten Sie hören. Sie wollen aber nicht nach England kommen wie es scheint und meine Sehnsucht Ihre liebe Frau kennen zu lernen wird also wohl unbefriedigt bleiben. Denn wenn Sie bedenken wie schwer es Ihnen würde mit 2 Kindern zu reisen, so werden Sie es begreifen daß unsre 4 nicht leicht in Bewegung zu setzen sind. Sie werden es gern hören daß sie Alle gesund heiter, ja ausgelassen, aber doch auch fleißig sind und daß Emily brav musicalisch wird
Ich möchte wissen, ob Sie es gut oder schlecht heißen daß ich Moscheles beredet, diese Saison mit dem öffentlich Spielen aufzuhören. Ich weiß daß er besser als je im Stande ist sich mit den Klavierhelden unsrer Zeit zu messen, doch dürfen wir es uns auch nicht verhehlen daß diese mehr Macht über des Concertgehende Publicum ausüben wie der bei ihnen eingebürgerte Künstler der meiner Meinung nach, nur dann nicht zu spät aufhört, wenn er es zu früh thut, und da ich immer mit Entsetzen an Hummels letztes Erscheinen, und mit Freuden an Clementi’s frühe Zurückgezogenheit denke, so meine ich Moscheles habe das Rechte erwählt; wie gesagt, ich hörte sehr gern Ihre Ansicht darüber, da Sie als Freund und Künstler zugleich urtheilen und also höchst competent sind. –
Ich bitte um die freundlichsten Grüße an Ihre mir sehr werthe, wenn auch unbekannte Frau; auch Herrn David möchte ich herzlich empfohlen seyn; es thut uns sehr leid ihn diesen Sommer nicht hier zu sehn
Leben Sie mit den lieben Ihrigen so wohl wie es von Herzen wünscht Ihre aufrichtige Charlotte Moscheles
Ich habe Dir bester Freund schon lange einen langen Brief zugedacht. Der Stoff dazu hat sich mir angehäuft und durch den ewigen Aufschub der aus Mangel an Muße entstand ist der größte Theil meines Stoffes veraltet und nicht mehr von Interesse. Was mich aber drückt, ist: daß ich Dir noch den Dank für Deinen Brief v 30t Nov: v J. schuldig bin. Wie viel Freude hat er mir gemacht! Durch seine Qualität und Quantität! Er dient mir als ein Grundstein in meiner Privat Schatzkammer. Dein süßes Lied ist aber herausgeschnitten und der Privat Sammlung meiner Frau einverleibt.
Ich sehe mit herzlicher Freude Deinem regen Kunstleben zu und freue mich mich in Dir vergnügt zu sehen, das heißt: wenn ich mich jetzt weniger berufen fühle die öffentliche Theilnahme in Anspruch zu nehmen so sehe ich es mit doppeltem Interesse wie Du Deine kräftigste Lebenszeit frisch und guten Muthes zum besten der Kunst verwendest.
Für die Etude zur Methode danke ich Dir. Sie ist vortrefflich. Die Schule wird aber erst in ein Paar Monathen herauskommen können weil sie erst in’s Englische übersetzt wird um bey Chappell zu erscheinen.
Meine Eitelkeit ist nicht wenig genährt daß Du meine Hommage à Händel kürzlich 2 mahl in Leipzig gespielt hast. Deine Wahl ist mir eben so viel werth als der Beyfall den das Publikum dem Stücke gezollt hat den es am Ende Deinem Spiele größtentheils zu verdanken hast. Wenn F. Hiller noch in Leipzig ist, grüße ihn freundlichst von mir und gieb ihm meinen Dank für seinen Theil im Spiel des Duetts.
Fortsetzung folgt. I. Moscheles          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1840-03-12-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1840-03-12-02">Charlotte Moscheles und Ignaz Moscheles an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>London, 12. März 1840</title> <title level="s" type="incipit">Ich weiß es mir selbst nicht zu erklären daß ich Ihnen meine herzliche Freude über Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst</title> <title level="s" type="sub">Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C)</title> <title key="fmb-1839-11-30-01" type="precursor">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation> <date cert="high" when="1840-03-12">12. 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November 1839</name></title> und meinen Dank für <title xml:id="title_1c74b228-f9c5-4ae9-a697-9a1aaa48b6c6">das schöne Lied <list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_xxzpcufx-yvk9-dork-vcly-wtmv86yrpkem"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100300" style="hidden">Altdeutsches Lied (In dem Wald) »Es ist in den Wald gesungen«, 26. Juli 1839<idno type="MWV">K 104</idno><idno type="op">57/1</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_97620ade-b404-4f4c-8042-7f5e9e015396" xml:lang="de">Ihre freundliche Erinnerung und meinen Dank für das schöne Lied – Mendelssohn hatte seinem vorangegangenen Brief fmb-1839-11-30-01 (Brief Nr. 2529) Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London, Leipzig, 30. November 1839 sein Altdeutsches Lied (In dem Wald) op. 51/1 (MWV K 104) für Charlotte Moscheles beigelegt; vgl. Z. 102 f.: »Deiner Frau nach gewohnter Weise ein altdeutsches Liedchen auf das angelegte Blatt schreiben.«</note> bis heute nicht ausgedrückt habe. Daher erlassen Sie mir gütigst alle Entschuldigungen die Sie am Ende nur langweilen würden, und glauben Sie mir daß ich recht stolz darauf bin, bei aller meiner Unbedeutendheit noch in Ihrem Andenken fortzuleben, und daß so ein schönes deutsches Lied mir immer recht zu Herzen geht. Es kam wie bestellt an einem <placeName xml:id="placeName_78f48d1f-33ba-460d-b0d9-d80dc4990a42">unsrer musicalischen Sonnabend Abende<name key="NST0103470" style="hidden" subtype="" type="institution">Moscheles Saturday evening soirées</name><settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> und wurde also gleich produzirt. Auch <persName xml:id="persName_64de7695-e57b-42c8-987f-80ed7415f167"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> hat kürzlich einige gute <title xml:id="title_66a3a8be-384b-4b28-bc5f-b7007e3b94ec">Lieder<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name><name key="CRT0110043" style="hidden" type="music">Lieder</name></title> gemacht, und ich möchte nur Sie könnten Sie hören. Sie wollen aber nicht nach England kommen<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> wie es scheint und meine Sehnsucht <persName xml:id="persName_77079de8-ec04-489a-8900-d4e9ed2c3a39">Ihre liebe Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> kennen zu lernen wird also wohl unbefriedigt bleiben. Denn wenn Sie bedenken wie schwer es Ihnen würde mit <persName xml:id="persName_52d03f20-be72-44b3-9e1d-0c3d62e71892">2 Kindern<name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> zu reisen, so werden Sie es begreifen daß unsre <persName xml:id="persName_f0ccf1b6-afe2-4d4b-8334-fdb496246236">4<name key="PSN0113439" style="hidden" type="person">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name><name key="PSN0113443" style="hidden" type="person">Moscheles, Serena (Serina) Anna (1830-1902)</name><name key="PSN0113440" style="hidden" type="person">Moscheles, Felix Stone (1833-1917)</name><name key="PSN0113437" style="hidden" type="person">Moscheles, Clara (Clarisse) Maria (1836-1884)</name></persName> nicht leicht in Bewegung zu setzen sind. Sie werden es gern hören daß sie Alle gesund heiter, ja ausgelassen, aber doch auch fleißig sind und daß <persName xml:id="persName_b710e77c-c859-4eac-9ebd-52150da6f58a"><hi rend="latintype">Emily</hi><name key="PSN0113439" style="hidden" type="person">Moscheles, Emily Mary (1827-1889)</name></persName> brav musicalisch wird<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_2786873c-7a0f-4b0f-b353-b6cb7468a8ae" xml:lang="de ">wird – danach fehlender Satzpunkt.</note></p> <p>Ich möchte wissen, ob Sie es gut oder schlecht heißen daß ich <persName xml:id="persName_6ec29b47-d320-47f3-91c9-9544bbe63e35">Moscheles<name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> beredet, diese <hi rend="latintype">Saison</hi> mit dem öffentlich Spielen aufzuhören.<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9ef02ff7-d836-4945-b886-0613adaa1698" xml:lang="de">Moscheles beredet, diese Saison mit dem öffentlich Spielen aufzuhören – Moscheles zog sich 1840 aus dem öffentlichen Konzertbetrieb zurück. Am 31. Oktober 1840 spielte er noch bei einem Wohltätigkeitskonzert in Prag; siehe Emil F. Smidak, Isaak-Ignaz Moscheles. Das Leben des Komponisten und seine Begegnungen mit Beethoven, Liszt, Chopin, Mendelssohn, Wien 1988, S. 118 und 123.</note> Ich weiß daß er besser als je im Stande ist sich mit den Klavierhelden unsrer Zeit zu messen, doch dürfen wir es uns auch nicht verhehlen daß diese mehr Macht über des Concertgehende Publicum ausüben wie der bei ihnen eingebürgerte Künstler der meiner Meinung nach, nur dann<seg type="pagebreak"> |3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> nicht zu spät aufhört, wenn er es zu früh thut, und da ich immer mit Entsetzen an <persName xml:id="persName_3e1fc8e6-80f4-4547-be7d-75a196f60bb5">Hummels<name key="PSN0112147" style="hidden" type="person">Hummel, Johann Nepomuk (1778-1837)</name></persName> letztes Erscheinen, und mit Freuden an <persName xml:id="persName_93ebf0c1-4431-422a-bf90-1ac926a359bc"><hi rend="latintype">Clementi’s</hi><name key="PSN0110421" style="hidden" type="person">Clementi, Muzio (1752-1832)</name></persName> frühe Zurückgezogenheit denke, so meine ich <persName xml:id="persName_dd3cf965-a71f-4421-9487-78841d527d94"><hi rend="latintype">Moscheles</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="person">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></persName> habe das Rechte erwählt; wie gesagt, ich hörte sehr gern <hi n="1" rend="underline">Ihre</hi> Ansicht darüber, da Sie als Freund und Künstler zugleich urtheilen und also <hi n="1" rend="underline">höchst</hi> competent sind. –</p> <p>Ich bitte um die freundlichsten Grüße an Ihre mir sehr werthe, wenn auch unbekannte <persName xml:id="persName_b9d1958f-4a49-4e85-acc8-cfec0511d7a2">Frau<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName>; auch Herrn <persName xml:id="persName_bb9a7a1e-ced2-43ee-8d28-e8aaf795d8c0"><hi rend="latintype">David</hi><name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> möchte ich herzlich empfohlen seyn; es thut uns sehr leid ihn diesen Sommer nicht hier zu sehn<note resp="FMBC" style="hidden" type="text_constitution" xml:id="note_3d6389b1-a86c-42d7-b15a-dc16db9df6e7" xml:lang="de ">sehn – danach fehlender Satzpunkt.</note></p> <closer rend="left">Leben Sie mit den lieben <persName xml:id="persName_8edd2c00-0355-475d-9615-4fcd700d983e">Ihrigen<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name><name key="PSN0113251" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)</name><name key="PSN0113261" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)</name></persName> so wohl wie es von Herzen wünscht Ihre aufrichtige</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Charlotte Moscheles</hi></signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113444" resp="writer" style="hidden">Mosel, Ignaz Franz (seit 1817) Edler von (1772-1844)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent">Ich habe Dir bester Freund schon lange einen langen Brief zugedacht. Der Stoff dazu hat sich mir angehäuft und durch den ewigen Aufschub der aus Mangel an Muße entstand ist der größte Theil meines Stoffes veraltet und nicht mehr von Interesse. Was mich aber drückt, ist: daß ich <gap quantity="2" reason="deletion" unit="characters"></gap> Dir noch den Dank für Deinen<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> <title>Brief v <date cert="high" when="1839-11-30">30<hi rend="superscript">t</hi> Nov: v J.</date><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="fmb-1839-11-30-01" style="hidden" type="letter">Felix Mendelssohn Bartholdy an Ignaz Moscheles in London; Leipzig, 30. November 1839</name></title> schuldig bin. Wie viel Freude hat er mir gemacht! Durch seine <hi rend="latintype">Qualität</hi> und <hi rend="latintype">Quantität</hi>! Er dient mir als ein Grundstein in meiner Privat Schatzkammer. <title xml:id="title_3315da5d-8d11-47a8-8db2-001f8c67b2ab">Dein süßes Lied<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_ubklbhil-3n7a-klh9-tqnh-ghfajnfkpim8"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="secular_vocal_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_one_voice_and_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100300" style="hidden">Altdeutsches Lied (In dem Wald) »Es ist in den Wald gesungen«, 26. Juli 1839<idno type="MWV">K 104</idno><idno type="op">57/1</idno></name></title> ist aber herausgeschnitten und der Privat Sammlung meiner Frau einverleibt.</p> <p>Ich sehe mit herzlicher Freude Deinem regen Kunstleben zu und freue mich <add place="above">mich<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> in Dir vergnügt zu sehen, das heißt: wenn ich mich jetzt weniger berufen fühle die öffentliche Theilnahme in Anspruch zu nehmen so sehe ich es mit doppeltem Interesse wie Du Deine kräftigste Lebenszeit frisch und <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">guten<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name></add> Muthes zum besten der Kunst verwendest.</p> <p>Für die <title xml:id="title_7083eb74-eaeb-4ba2-9b26-ec1a3e6b5d78"><hi rend="latintype">Etude</hi> zur <hi rend="latintype">Methode</hi><list style="hidden" type="fmb_works_directory"><item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item><item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item><item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item><item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100468" style="hidden">Etüde (Präludium) f-Moll, 13. November 1836<idno type="MWV">U 125</idno><idno type="op"></idno></name></title> danke ich Dir. Sie ist vortrefflich. Die Schule wird aber erst in ein Paar Monathen herauskommen können weil sie erst in’s Englische übersetzt wird um bey <persName xml:id="persName_7d1ead9b-26fe-44be-b6b5-eeda270537f6">Chappell<name key="PSN0110352" style="hidden" type="person">Chappell &amp; Co., Musikverlag in London</name></persName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_072cadd4-9e00-4c39-af0a-416c2c513b2b" xml:lang="de">Die Schule … in ein Paar Monathen … bey Chappell – Die Etüde (Präludium) f-Moll (MWV U 125) erschien 1840 bei Schlesinger in der von Ignaz Moscheles und François-Joseph Fétis herausgegebenen Méthode des Méthodes de piano. Im Jahr darauf kam sie bei Chappell in: The Art of Piano Forte Playing, 3. Teil: Etude de Perfectionnement, New Studies, S. 33-35 (PN 6084) heraus; siehe MWV, S. 333.</note> zu erscheinen.</p> <p>Meine Eitelkeit ist nicht wenig genährt daß Du meine <title xml:id="title_1c20fa6f-c0a6-4d3f-a6ba-b4df7e4db7d3"><hi rend="latintype">Hommage à Händel</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110034" style="hidden" type="music">»Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92</name></title> kürzlich <date cert="high" when-custom="1840-01-16 and 1840-01-30 and JJJJ-MM-TT">2 mahl</date> in <placeName xml:id="placeName_0658878c-8724-4204-8a94-f7457fb2beb1">Leipzig<name key="NST0100117" style="hidden" subtype="Abonnementkonzerte, Konzerte" type="institution">Gewandhaus</name><settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> gespielt<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6187081a-a23a-4cb8-ba21-7a4c7e59c811" xml:lang="de">2 mahl in Leipzig gespielt – Beim Abschiedskonzert von Elisa Meerti am 16. Januar 1840 und im 14. Abonnementkonzert der Saison 1839/40 am 30. Januar 1840 spielten Felix Mendelssohn Bartholdy und Ferdinand Hiller Ignaz Moscheles’ »Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92 im Gewandhaus in Leipzig; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1028 und S. 1031.</note> hast. Deine Wahl ist mir eben so viel werth als der Beyfall den das Publikum dem Stücke gezollt hat den es am Ende <hi n="1" rend="underline">Deinem</hi> Spiele größtentheils zu verdanken hast. Wenn <persName xml:id="persName_8788b51e-70f6-4b37-882d-c235e6b44c1f"><hi rend="latintype">F</hi>. <hi rend="latintype">Hiller</hi><name key="PSN0112003" style="hidden" type="person">Hiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885)</name></persName> noch in <placeName xml:id="placeName_4cd24ce4-b617-48fa-9e5f-3f637457dc1c">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_7bdaa2f3-fc97-4a91-b674-e9ec547e471f" xml:lang="de">F. Hiller noch in Leipzig – Ferdinand Hiller hielt sich seit dem 6. Dezember 1839 in Leipzig auf; siehe den Eintrag in Mendelssohns »Fremdenliste« (GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 25r).</note> ist, grüße ihn freundlichst von mir und gieb ihm meinen Dank für seinen Theil im Spiel des <title xml:id="title_1a9e5bbc-f568-458c-9d5b-9e374332e485"><hi rend="latintype">Duetts</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110034" style="hidden" type="music">»Hommage à Haendel«. Grand Duo par deux Pianofortes G-Dur, op. 92</name></title>.</p> <closer rend="left">Fortsetzung <add place="above">folgt<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add>.</closer> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I</hi>. <hi rend="latintype">Moscheles</hi></signed> </div> </body> </text></TEI>