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gb-1840-02-07-01

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Johann Friedrich Kittl an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Prag, 7. Februar 1840 Erlauben Sie, daß ich aus der Ferne Ihnen meinen Dank nachsende für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir angedeihen ließen. Ich fühle mehr, als ich sprechen und schreiben kann, aber sähen Sie in mein Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Friedrich Kittl in Prag; Leipzig, 28. Dezember 1839 unbekannt Kittl, Johann Friedrich (1806-1868) Kittl, Johann Friedrich (1806-1868) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 37/40. Autograph Johann Friedrich Kittl an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Prag, 7. Februar 1840 Erlauben Sie, daß ich aus der Ferne Ihnen meinen Dank nachsende für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir angedeihen ließen. Ich fühle mehr, als ich sprechen und schreiben kann, aber sähen Sie in mein

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.

Johann Friedrich Kittl

Green Books

Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

7. Februar 1840 Kittl, Johann Friedrich (1806-1868)counter-resetKittl, Johann Friedrich (1806–1868) Prag Böhmen Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Leipzig Deutschland deutsch
Kittl, Johann Friedrich (1806–1868) Kittl, Johann Friedrich (1806–1868) Wohlgeborner Hochverehrtester Herr und Gönner!

Erlauben Sie, daß ich aus der Ferne Ihnen meinen Dank nachsende für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir angedeihen ließen.meinen Dank nachsende für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir angedeihen ließen – Beim zwölften Abonnementkonzert der Saison 1839/40 im Leipziger Gewandhaus war am 9. Januar 1840 Johann Friedrich Kittls 2. Sinfonie Es-Dur, op. 9 (Jagd-Sinfonie) aufgeführt worden; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1027 f. Kittl war auf Einladung von Mendelssohn nach Leipzig gereist; siehe Brief fmb-1839-12-28-01 (Brief Nr. 2563) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Friedrich Kittl in Prag, Leipzig, 28. Dezember 1839, und hatte Mendelssohn dort persönlich kennengelernt. In Mendelssohns »Fremdenliste« ist der Besuch von Herrn Kittl aus Prag am 6. Januar 1840 verzeichnet; siehe »Fremdenliste« (Gb-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 25v). Ich fühle mehr, als ich sprechen und schreiben kann, aber sähen Sie in mein Herz, so würden Sie darin einen Altar finden, von welchem |2| Segnungen und Wünsche für Ihr Heil zum Himmel steigen. – Ich verehre in Ihnen den Schöpfer meiner Ruhe und Zufriedenheit; Sie haben den dunkeln Vorhang von meiner Zukunft weggezogen und ich blike getrösteter in dieselbe, als früher.

Wäre es mir doch vergönnt, Ihnen meinen Dank durch Thaten zu beweisen! Doch unsere Bahnen laufen so, daß wir uns leider nie berühren können.

Indessen tröstet mich die Fabel von dem Löwen und der Maus<name key="PSN0109557" style="hidden" type="author">Äsop (griech. Aisopos)</name><name key="CRT0112952" style="hidden" type="literature">Fabel von dem Löwen und der Maus</name>.

|3| Etwas, was ich mir nicht verzeihen kann, ist, daß ich meine Schüchternheit nicht bemeistert haben, Sie anzusprechen, mir etwas vorzuspielen. Die ganze PragerPragBöhmen Musikwelt nimmt es mir übel und mir fehlt aus dem Konzert meiner Erinnerung eine der duftigsten Blumen. – Nach meiner Zurükkunft bin ich von der Theilname und Neugierde förmlich belagert worden und die Belagerung wurde erst dann aufgehoben, bis ich alles haarklein erzählte, was ich auch mit großer Freude that.

|4| LisztLiszt, Franz (Ferenc) (1811-1886) kömmt in der Mitte dieses Monats. Er schrieb an unsern OberstburggrafenChotek von Chotkow und Wognin, Karl Graf (1783-1868) unter andern: ”Je viendrai sûrement le quinze de moimois Fevrier, mais seulement pour quelques jours.Je viendrai sûrement le quinze de mois Fevrier, mais seulement pour quelques jours – frz., Ich werde bestimmt am 15. Februar kommen, aber nur für ein paar Tage. Ich erwähnte dieß bloß, weil ich weiß, daß er am 17ten in Leipzig erwartet wird,Liszt kömmt in der Mitte dieses Monats … weil … er am 17ten in Leipzig erwartet wird – Franz Liszt spielte am 17., 23., 24. und 30. März 1840 im Saal des Leipziger Gewandhauses; siehe Hagels, Konzerte in Leipzig, Statistik, S. 1035-1037. Liszt stattete Mendelssohn bereits am 17. März 1840 einen Besuch ab; siehe den Eintrag in Mendelssohns »Fremdenliste« (Gb-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 26r). was bei so bewandten Umständen wird nicht geschehen können. Er spielt 2 mal im Theater und hat dafür 2000 fl Conventions-Münze garantirt. –

Der verehrten gnädigen FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) bitte ich meinen Handkuß und Herrn HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) meine ergebene Empfehlung zu melden.

Ich verbleibe mit dem Ausdruke der größten Hochachtung und des innigsten Dankgefühls Euer Wohlgeboren ergebener J F Kittl Prag am 7.t Februar 840.840 – oberhalb der Ziffern befindet sich ein horizontaler Strich.
            Wohlgeborner
Hochverehrtester Herr und Gönner!
Erlauben Sie, daß ich aus der Ferne Ihnen meinen Dank nachsende für die Güte und Freundlichkeit, die Sie mir angedeihen ließen. Ich fühle mehr, als ich sprechen und schreiben kann, aber sähen Sie in mein Herz, so würden Sie darin einen Altar finden, von welchem Segnungen und Wünsche für Ihr Heil zum Himmel steigen. – Ich verehre in Ihnen den Schöpfer meiner Ruhe und Zufriedenheit; Sie haben den dunkeln Vorhang von meiner Zukunft weggezogen und ich blike getrösteter in dieselbe, als früher.
Wäre es mir doch vergönnt, Ihnen meinen Dank durch Thaten zu beweisen! Doch unsere Bahnen laufen so, daß wir uns leider nie berühren können.
Indessen tröstet mich die Fabel von dem Löwen und der Maus.
 Etwas, was ich mir nicht verzeihen kann, ist, daß ich meine Schüchternheit nicht bemeistert haben, Sie anzusprechen, mir etwas vorzuspielen. Die ganze Prager Musikwelt nimmt es mir übel und mir fehlt aus dem Konzert meiner Erinnerung eine der duftigsten Blumen. – Nach meiner Zurükkunft bin ich von der Theilname und Neugierde förmlich belagert worden und die Belagerung wurde erst dann aufgehoben, bis ich alles haarklein erzählte, was ich auch mit großer Freude that.
 Liszt kömmt in der Mitte dieses Monats. Er schrieb an unsern Oberstburggrafen unter andern: ”Je viendrai sûrement le quinze de moi Fevrier, mais seulement pour quelques jours. “ Ich erwähnte dieß bloß, weil ich weiß, daß er am 17ten in Leipzig erwartet wird, was bei so bewandten Umständen wird nicht geschehen können. Er spielt 2 mal im Theater und hat dafür 2000 fl Conventions-Münze garantirt. –
Der verehrten gnädigen Frau bitte ich meinen Handkuß und Herrn Hiller meine ergebene Empfehlung zu melden.
Ich verbleibe mit dem Ausdruke der größten Hochachtung und des innigsten Dankgefühls Euer Wohlgeboren
ergebener
J F Kittl
Prag am 7. t Februar 840.          
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