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gb-1839-12-01-01

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Felix Bamberg an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Düsseldorf, 1. Dezember 1839 Vor ungefähr 3 Monaten wagte ich es, Ihnen bei meiner Anwesenheit in Leipzig meine Operntexte zur geneigten Ansicht zu überreichen, und zu meinem tiefsten Leidwesen wiesen Sie mich mit denselben zurück. Ich war entmuthigt und Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt unbekannt Bamberg, Felix (1820-1893)Bamberg, Felix (1820-1893) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/190. Autograph Felix Bamberg an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Düsseldorf, 1. Dezember 1839 Vor ungefähr 3 Monaten wagte ich es, Ihnen bei meiner Anwesenheit in Leipzig meine Operntexte zur geneigten Ansicht zu überreichen, und zu meinem tiefsten Leidwesen wiesen Sie mich mit denselben zurück. Ich war entmuthigt und

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, Siegel.

Felix Bamberg.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

1. Dezember 1839 Bamberg, Felix (1820-1893)counter-resetBamberg, Felix (1820-1893) DüsseldorfDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Herrn Herrn Musikdirektor Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Wohlgeboren in Leipzig
Bamberg, Felix (1820-1893) Bamberg, Felix (1820-1893) Wohlgeborner hochgeehrter Herr!

Vor ungefähr 3 Monaten wagte ich es, Ihnen bei meiner Anwesenheit in LeipzigLeipzigDeutschland meine Operntexte<name key="PSN0119500" style="hidden" type="author">Bamberg, Felix (1820–1893)</name><name key="CRT0112855" style="hidden" type="dramatic_work">Operntexte</name> zur geneigten Ansicht zu überreichen, und zu meinem tiefsten Leidwesen wiesen Sie mich mit denselben zurück. Ich war entmuthigt und mußte es umsomehr sein, da ich Sie ersuchte die Arbeiten ihre gütige Nachsicht schenken zu wollen, da es meine ersten waren, und ich wohl fühle, daß sie für die Aufführung gar nicht geschaffen seien. Auf meiner in Folge dieser Entmuthigung augenblicklich fortgesetzten Reise, empfal mich SpohrSpohr, Louis (Ludewig) (1784-1859) hieher, und sowohl dieser Umstand, als das eigne, wieder neu in mir erwachte Bewußtsein für Dichtungen der Oper nicht ganz unfähig dazustehn, gaben mir Muth mich nochmals an Sie mit dem bescheidenen Anerbieten zu wenden, Ihnen einen Text liefern zu dürfen. Spohr sagte mir, Sie suchten schon seit Jahren einen solchen, und ich fühlte mich auch so getroffen da ich kurz darauf hörte GlasbrennerGlaßbrenner, Georg Adolf Theodor (Pseud.: Adolf Brennglas) (1810-1876) sei der Glückliche den Sie einer solchen Dichtung fähig halten. Glauben Sie, mein hochgeehrter Herr, daß ich im Intereße der Kunst und in dem edlen, der Ehre nicht verlustig zu werden Ihnen dienen zu können, dieses Schreiben an Sie richte. Operntexte sind Skelette, die wieder die Natur halb verwesen, und eine Musik wie die Ihre hat Mark und Fleisch genug, um sich selbst durch sich zu erhalten und sich durch eigne Kraft ein neues unverweesbares Gerippe zu schaffen, wenn das meine längst vermodert ist. Also Ehrsucht und Streben nach Nachruhm |2| haben meine Bitte nicht veranlaßt, aber ich besitze Kunstsinn genug, um mit Eifer meine schwache Hand dem Dienste darzubieten, der der Kunst Bereicherung zu schaffen vermögend ist. Vielleicht wird auch Herr HillerHiller, Ferdinand (seit 1875) von (1811-1885) den ich hier näher kennen zu lernen, so glücklich war, etwas Vortheilhaftes von mir sprechen können, und mögen Sie dann, wenn Sie meiner Bitte willfahren, die Güte haben, mir baldmöglichst zu schreiben, in welcher Art Sie einen Text wünschen, in Folge dessen ich Ihnen einige Skizzen zukommen zu lassen, mich beeilen würde.

Ew Wohlgeboren Ergebenster Felix Bamberg. Düsseldorf den 1ten December 1839.
            Wohlgeborner hochgeehrter Herr!
Vor ungefähr 3 Monaten wagte ich es, Ihnen bei meiner Anwesenheit in Leipzig meine Operntexte zur geneigten Ansicht zu überreichen, und zu meinem tiefsten Leidwesen wiesen Sie mich mit denselben zurück. Ich war entmuthigt und mußte es umsomehr sein, da ich Sie ersuchte die Arbeiten ihre gütige Nachsicht schenken zu wollen, da es meine ersten waren, und ich wohl fühle, daß sie für die Aufführung gar nicht geschaffen seien. Auf meiner in Folge dieser Entmuthigung augenblicklich fortgesetzten Reise, empfal mich Spohr hieher, und sowohl dieser Umstand, als das eigne, wieder neu in mir erwachte Bewußtsein für Dichtungen der Oper nicht ganz unfähig dazustehn, gaben mir Muth mich nochmals an Sie mit dem bescheidenen Anerbieten zu wenden, Ihnen einen Text liefern zu dürfen. Spohr sagte mir, Sie suchten schon seit Jahren einen solchen, und ich fühlte mich auch so getroffen da ich kurz darauf hörte Glasbrenner sei der Glückliche den Sie einer solchen Dichtung fähig halten. Glauben Sie, mein hochgeehrter Herr, daß ich im Intereße der Kunst und in dem edlen, der Ehre nicht verlustig zu werden Ihnen dienen zu können, dieses Schreiben an Sie richte. Operntexte sind Skelette, die wieder die Natur halb verwesen, und eine Musik wie die Ihre hat Mark und Fleisch genug, um sich selbst durch sich zu erhalten und sich durch eigne Kraft ein neues unverweesbares Gerippe zu schaffen, wenn das meine längst vermodert ist. Also Ehrsucht und Streben nach Nachruhm haben meine Bitte nicht veranlaßt, aber ich besitze Kunstsinn genug, um mit Eifer meine schwache Hand dem Dienste darzubieten, der der Kunst Bereicherung zu schaffen vermögend ist. Vielleicht wird auch Herr Hiller den ich hier näher kennen zu lernen, so glücklich war, etwas Vortheilhaftes von mir sprechen können, und mögen Sie dann, wenn Sie meiner Bitte willfahren, die Güte haben, mir baldmöglichst zu schreiben, in welcher Art Sie einen Text wünschen, in Folge dessen ich Ihnen einige Skizzen zukommen zu lassen, mich beeilen würde.
Ew Wohlgeboren
Ergebenster
Felix Bamberg.
Düsseldorf den 1ten December 1839.          
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