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gb-1839-11-22-03

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Gustav Adolf Harald Stenzel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Breslau, 22. November 1839 Zwar bin ich sehr bös auf Dich, lieber Felix,aber leider, muß ich fast sagen, habe ich Dich noch mehr lieb als ich bös auf Dich bin. Das ist ganz gegen die Abrede. Eigentlich sollte ich Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustav Adolf Harald Stenzel in Breslau; Leipzig, zwischen dem 2. Oktober und 22. November 1839 Felix Mendelssohn Bartholdy an Gustav Adolf Harald Stenzel in Breslau; Leipzig, 2. Januar 1840 Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/165. Autograph Gustav Adolf Harald Stenzel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Breslau, 22. November 1839 Zwar bin ich sehr bös auf Dich, lieber Felix,aber leider, muß ich fast sagen, habe ich Dich noch mehr lieb als ich bös auf Dich bin. Das ist ganz gegen die Abrede. Eigentlich sollte ich

1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext. Blatt 2 (S. 3 und 4) sind fälschlich vor Blatt 1 eingebunden. Die obere Hälfte von Blatt 2 wurde von Mendelssohn abgetrennt und seinem Bruder Paul Mendelssohn Bartholdy zugesandt. Dadurch fehlen auf S. 3 Zwei Drittel der Seite und auf S. 4. der Schluss des Briefes. Siehe Brief fmb-1839-12-01-01 (Brief Nr. 2531) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 1. Dezember 1839, Z. 18-19: »Dieser Tage bekam ich einen Brief von Stenzel aus Breslau, von dem ich Dir einen Theil abschneide und einlege«.

Gustav Adolf Harald Stenzel.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

22. November 1839 Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)counter-resetStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) BreslauDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)

Zwar bin ich sehr bös auf Dich,

lieber Felix,

aber leider, muß ich fast sagen, habe ich Dich noch mehr lieb als ich bös auf Dich bin. Das ist ganz gegen die Abrede. Eigentlich sollte ich nun auch per Sie schreiben – und doch kann ich es nicht, dagegen auch nicht machen, daß Du es thust. Daher nichts mehr vom Profeßor &sw. Hast Du mich lieb wie ich nicht zweifle, so schreib Du schnell lieber Stenzel & Du. Dein alter Geschwister verlangt das DuStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) mir es als mein benannt Dich gut gezogen zu habenDich gut gezogen zu haben – Stenzel war 1818/19 der erste Privatlehrer Mendelssohns. ansehe, daß Du folgsam bist – wie Du es immer warst, weil ich Dich redlich gut gezogen, d.h. habe gehen laßen.

Nun gratulir ex animoex animo – lat., außer Atem. zum TöchterchenMendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897)zum Töchterchen – Mendelssohns Tochter Marie Pauline wurde am 2. Oktober 1839 geboren.. Gott laße Sie gedeihen und Dir und der lieben MutterMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) Freude gewehren. Ja lieber Felix, Familienglück ist doch das Schönste auf der Welt. Du kannst es fühlen und für solche ist es blos das Uebrige im Leben ist der Ueberzug – die Politur, aber das Wesen des Glücks liegt im Hause. Welche Freude Du am Besuche Deiner MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) und Deines BrudersMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874) gehabt kann ich mir denken.

Was nun LessingLessing, Gotthold Ephraim (1729-1781) angeht, so erinnerst Du Dich meiner Frage, wie Du es damit halten wollest – worauf Du ganz aus reiner Seele sagtest – ja – alles mittheilen. Handle daher wie es Dir gefällt. Nur eins stelle ich Dir anheim, wenn was ich nicht glaube, Gegenstände berührt würden, welche den Grundton Lessings nicht berühren, sondern andre unbekannte Leute angehn & Dich den Nachkommen schaden könnten, so werde ich den Namen nicht aus schreiben. Es würde mir immer Wehe thun wenn mein Vater oder Großvater Gegenstand des Gespöttes würde, ohne daß hier Geschichte in irgend einer Art sich etwa dadurch ergäbe. Lessing selbst steht so da, daß man wohl ziemlich alles wird sagen können, jedenfalls was in seinen Briefen steht. Ich habe noch einige Briefe zu entbehren und namentlich vom Exemplar von Emilia Galotti<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name> in welchem eine Correctur von seiner Hand, dann viele Briefe an ihn. Ich will Dir alles geben, damit es zusammen bleibe. Eins wünsche ich, daß LachmannLachmann, Karl Konrad Friedrich Wilhelm (1793-1851) <hi n="1" rend="underline">mich</hi> nicht nenne<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0112056" style="hidden" type="science">Gotthold Ephraim Lessings sämtliche Schriften</name>daß Lachmann mich nicht nenne – Karl Lachmanns Lessing-Ausgabe erschien unter dem Titel Gotthold Ephraim Lessing’s sämmtliche Schriften von 1838 bis 1840 in 13 Bänden bei Voß in Berlin. Lachmann schrieb bezüglich der Edition der Briefe Lessings: »Den reichsten Beitrag hat Herr Musikdirector Felix Mendelssohn-Bartholdy gesteuert« (Gotthold Ephraim Lessings sämmtliche Schriften, hrsg. von Karl Lachmann, Bd. 12, Berlin 1840, S. 2). Die Briefe bzw. Brieftexte, die Mendelssohn Lachmann überließ, stammten teilweise auch von Gustav Adolf Harald Stenzel. – was auch ganz überflüssig ist. Vielleicht ersuchst Du ihn darum.

|2| Leider habe ich der hiesigen Bibliothek bereits mehreres vor Jahren geschenkt. Lachmann wird es indessen leicht erhalten können durch den Bibliothekar.

Einem Handschriftensammler ist es verzeihlich daß er sich nicht gleich hat von allem trennen können. Gelegentlich giebst Du mir dann einen Brief LessingsLessing, Gotthold Ephraim (1729-1781) zur Erinnerung zurück doch ist auch das nicht nöthig – habe ich doch die Erinnerung daran, meinem lieben Felix eine kleine Freude gemacht zu haben und von durchStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) Deine liebe MutterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842) habe ich noch angenehmeres.

Nun noch eine Sache, lieber Felix, die mir lange Zeit auf dem Herzen gelegen hat. Du erinnerst Dich vielleicht noch, daß ich Dir im älterlichen Garten sagte ich wäre Deinem VaterMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835) noch Geld schuldig. Er hatte mir ohne mein Bitten, freiwillig, weil er so gütig war,Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) zur Bezahlung anderweits, in verschiednen Posten Summen gegeben – so daß ich bei meinem Weggange ihm noch eine ansehnliche Summe schuldig war. Meine Briefe an ihn berühren das mehrmals. Er antwortete immer mündlich und schriftlich – „zahlen Sie es wenn Sie es haben. Es hat keine Eil.Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) So hat sich das hingezogen, ehrlich gesagt, weil ich selbst nicht wußte wie viel ich ihm schuldig war, das Ganze nicht auf einmal zahlen konnte und mich schämte ihm zu gestehen: daß ich nicht wisse wie viel ich ihm schuldete.

Unsere Sache stand so. Er gab mir 300 rt jährlich. Ich bin bei Euch gewesen, wenn ich nicht irre, von Johannis 1818 bis Michaelis 1819 d h 5/4 Jahre; also würde ich 375 rt Gehalt bekommen haben und was ich darüber erhalten muß ich bezahlen. Nach meiner flüchtigenStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) Erinnerung müßte das 300-320 rt. betragen, doch weiß ich es wie gesagt nicht genau. Nun habe ich zwar in meinem EinnahmeBuch wie Du nebenbei findest alles, wie ich denke genau verzeichnet, außerdem weiß ich auch nicht, daß ich etwas erhalten, auch muß ich erwähnen, daß keine der aufgezeichneten Summen mir als Geschenk gegeben worden, daß ich also alles das wirklich schuldig bin. Nach meiner Aufzeichnung würde ich erhalten haben 610 rt. Mein Gehalt hätte 375 rt betragen, demnach wäre ich Euch noch schuldig 235 rt. Nun meine Bitte an PaulMendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874), der doch wohl das noch am leichtesten kann, in den Büchern von 1818 und 19 nachsehn zu wollen, da ich alles auf des seel. Vaters Anweisung auf dem ComptoirStenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854) erhalten habe, ob das so stimme. Möglich wäre es, meine Erinnerung hätte mich statt 225 rt 310–20 rt schicken lassen, doch wünsche ich Gewißheit.

|3| Der fehlende Textteil betrifft laut Mendelssohn gleichsam die Schulden Stenzels gegenüber der Familie Mendelssohn und enthielt offensichtlich eine detaillierte Schuldenrechnung. Siehe dazu Brief fmb-1839-12-01-01 (Brief Nr. 2531) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 1. Dezember 1839, Z. 45-46: »Nun kommt die neue Seite, deren Anfang, so weit er die Sache betrifft, ich Dir inliegend schicke.«

            Zwar bin ich sehr bös auf Dich,
lieber Felix,
aber leider, muß ich fast sagen, habe ich Dich noch mehr lieb als ich bös auf Dich bin. Das ist ganz gegen die Abrede. Eigentlich sollte ich nun auch per Sie schreiben – und doch kann ich es nicht, dagegen auch nicht machen, daß Du es thust. Daher nichts mehr vom Profeßor &sw. Hast Du mich lieb wie ich nicht zweifle, so schreib Du schnell lieber Stenzel & Du. Dein alter Geschwister verlangt das Du mir es als mein benannt Dich gut gezogen zu haben ansehe, daß Du folgsam bist – wie Du es immer warst, weil ich Dich redlich gut gezogen, d. h. habe gehen laßen.
Nun gratulir ex animo zum Töchterchen. Gott laße Sie gedeihen und Dir und der lieben Mutter Freude gewehren. Ja lieber Felix, Familienglück ist doch das Schönste auf der Welt. Du kannst es fühlen und für solche ist es blos das Uebrige im Leben ist der Ueberzug – die Politur, aber das Wesen des Glücks liegt im Hause. Welche Freude Du am Besuche Deiner Mutter und Deines Bruders gehabt kann ich mir denken.
Was nun Lessing angeht, so erinnerst Du Dich meiner Frage, wie Du es damit halten wollest – worauf Du ganz aus reiner Seele sagtest – ja – alles mittheilen. Handle daher wie es Dir gefällt. Nur eins stelle ich Dir anheim, wenn was ich nicht glaube, Gegenstände berührt würden, welche den Grundton Lessings nicht berühren, sondern andre unbekannte Leute angehn & Dich den Nachkommen schaden könnten, so werde ich den Namen nicht aus schreiben. Es würde mir immer Wehe thun wenn mein Vater oder Großvater Gegenstand des Gespöttes würde, ohne daß hier Geschichte in irgend einer Art sich etwa dadurch ergäbe. Lessing selbst steht so da, daß man wohl ziemlich alles wird sagen können, jedenfalls was in seinen Briefen steht. Ich habe noch einige Briefe zu entbehren und namentlich vom Exemplar von Emilia Galotti in welchem eine Correctur von seiner Hand, dann viele Briefe an ihn. Ich will Dir alles geben, damit es zusammen bleibe. Eins wünsche ich, daß Lachmann mich nicht nenne – was auch ganz überflüssig ist. Vielleicht ersuchst Du ihn darum.
 Leider habe ich der hiesigen Bibliothek bereits mehreres vor Jahren geschenkt. Lachmann wird es indessen leicht erhalten können durch den Bibliothekar.
Einem Handschriftensammler ist es verzeihlich daß er sich nicht gleich hat von allem trennen können. Gelegentlich giebst Du mir dann einen Brief Lessings zur Erinnerung zurück doch ist auch das nicht nöthig – habe ich doch die Erinnerung daran, meinem lieben Felix eine kleine Freude gemacht zu haben und von durch Deine liebe Mutter habe ich noch angenehmeres.
Nun noch eine Sache, lieber Felix, die mir lange Zeit auf dem Herzen gelegen hat. Du erinnerst Dich vielleicht noch, daß ich Dir im älterlichen Garten sagte ich wäre Deinem Vater noch Geld schuldig. Er hatte mir ohne mein Bitten, freiwillig, weil er so gütig war, zur Bezahlung anderweits, in verschiednen Posten Summen gegeben – so daß ich bei meinem Weggange ihm noch eine ansehnliche Summe schuldig war. Meine Briefe an ihn berühren das mehrmals. Er antwortete immer mündlich und schriftlich – „zahlen Sie es wenn Sie es haben. Es hat keine Eil. So hat sich das hingezogen, ehrlich gesagt, weil ich selbst nicht wußte wie viel ich ihm schuldig war, das Ganze nicht auf einmal zahlen konnte und mich schämte ihm zu gestehen: daß ich nicht wisse wie viel ich ihm schuldete.
Unsere Sache stand so. Er gab mir 300 rt jährlich. Ich bin bei Euch gewesen, wenn ich nicht irre, von Johannis 1818 bis Michaelis 1819 d h 5/4 Jahre; also würde ich 375 rt Gehalt bekommen haben und was ich darüber erhalten muß ich bezahlen. Nach meiner flüchtigen Erinnerung müßte das 300-320 rt. betragen, doch weiß ich es wie gesagt nicht genau. Nun habe ich zwar in meinem EinnahmeBuch wie Du nebenbei findest alles, wie ich denke genau verzeichnet, außerdem weiß ich auch nicht, daß ich etwas erhalten, auch muß ich erwähnen, daß keine der aufgezeichneten Summen mir als Geschenk gegeben worden, daß ich also alles das wirklich schuldig bin. Nach meiner Aufzeichnung würde ich erhalten haben 610 rt. Mein Gehalt hätte 375 rt betragen, demnach wäre ich Euch noch schuldig 235 rt. Nun meine Bitte an Paul, der doch wohl das noch am leichtesten kann, in den Büchern von 1818 und 19 nachsehn zu wollen, da ich alles auf des seel. Vaters Anweisung auf dem Comptoir erhalten habe, ob das so stimme. Möglich wäre es, meine Erinnerung hätte mich statt 225 rt 310–20 rt schicken lassen, doch wünsche ich Gewißheit.
          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-11-22-03" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-11-22-03" xml:id="title_477f4326-e09d-4c60-9135-d30d27196dfd">Gustav Adolf Harald Stenzel an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Breslau, 22. November 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_a8bcdeaa-fdde-461d-8b22-6e675a16e50a">Zwar bin ich sehr bös auf Dich, lieber Felix,aber leider, muß ich fast sagen, habe ich Dich noch mehr lieb als ich bös auf Dich bin. Das ist ganz gegen die Abrede. 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Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept,  Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation>22. 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Welche Freude Du am Besuche Deiner <persName xml:id="persName_dd8d3c93-bbbd-43a1-bb38-601b754e6aab">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> und Deines <persName xml:id="persName_6e719db8-caeb-45e7-b6aa-0e17fec5a229">Bruders<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName> gehabt kann ich mir denken.</p> <p>Was nun <persName xml:id="persName_c1a06dc2-4682-41ca-8107-8040479140f1">Lessing<name key="PSN0112804" style="hidden" type="person">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name></persName> angeht, so erinnerst Du Dich meiner Frage, wie Du es damit halten wollest – worauf Du ganz aus reiner Seele sagtest – ja – alles mittheilen. Handle daher wie es Dir gefällt. Nur eins stelle ich Dir anheim, wenn was ich nicht glaube, Gegenstände berührt würden, welche den Grundton Lessings nicht berühren, sondern andre unbekannte Leute angehn &amp; Dich den Nachkommen schaden könnten, so werde ich den Namen nicht aus schreiben. Es würde mir immer Wehe thun wenn mein Vater oder Großvater Gegenstand des Gespöttes würde, ohne daß hier Geschichte in irgend einer Art sich etwa dadurch ergäbe. Lessing selbst steht so da, daß man wohl ziemlich alles wird sagen können, jedenfalls was in seinen Briefen steht. Ich habe noch einige Briefe zu entbehren und namentlich vom Exemplar von <title xml:id="title_b19bb17a-e050-48de-ae22-c11dfd5d2c49">Emilia Galotti<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0109735" style="hidden" type="dramatic_work">Emilia Galotti</name></title> in welchem eine Correctur von seiner Hand, dann viele Briefe an ihn. Ich will Dir alles geben, damit es zusammen bleibe. Eins wünsche ich, daß <persName xml:id="persName_69c2e787-2181-40e6-b16d-28219f7188cb">Lachmann<name key="PSN0112637" style="hidden" type="person">Lachmann, Karl Konrad Friedrich Wilhelm (1793-1851)</name></persName> <title xml:id="title_cb71795b-ab50-454b-adf6-79dd21a822d5"><hi n="1" rend="underline">mich</hi> nicht nenne<name key="PSN0112804" style="hidden" type="author">Lessing, Gotthold Ephraim (1729–1781)</name><name key="CRT0112056" style="hidden" type="science">Gotthold Ephraim Lessings sämtliche Schriften</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_ae760107-9fc2-4b1f-90a8-aa9bf96f6244" xml:lang="de">daß Lachmann mich nicht nenne – Karl Lachmanns Lessing-Ausgabe erschien unter dem Titel Gotthold Ephraim Lessing’s sämmtliche Schriften von 1838 bis 1840 in 13 Bänden bei Voß in Berlin. Lachmann schrieb bezüglich der Edition der Briefe Lessings: »Den reichsten Beitrag hat Herr Musikdirector Felix Mendelssohn-Bartholdy gesteuert« (Gotthold Ephraim Lessings sämmtliche Schriften, hrsg. von Karl Lachmann, Bd. 12, Berlin 1840, S. 2). Die Briefe bzw. Brieftexte, die Mendelssohn Lachmann überließ, stammten teilweise auch von Gustav Adolf Harald Stenzel.</note> – was auch ganz überflüssig ist. Vielleicht ersuchst Du ihn darum.</p> <p> <seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> Leider habe ich der hiesigen Bibliothek bereits mehreres vor Jahren geschenkt. Lachmann wird es indessen leicht erhalten können durch den Bibliothekar.</p> <p>Einem Handschriftensammler ist es verzeihlich daß er sich nicht gleich hat von allem trennen können. Gelegentlich giebst Du mir dann <hi n="1" rend="underline">einen</hi> Brief <persName xml:id="persName_5ac70796-3018-4db3-9c12-6d186aa38867">Lessings<name key="PSN0112804" style="hidden" type="person">Lessing, Gotthold Ephraim (1729-1781)</name></persName> zur Erinnerung zurück doch ist auch das nicht nöthig – habe ich doch die Erinnerung daran, meinem lieben Felix eine kleine Freude gemacht zu haben und <unclear reason="deletion" resp="FMBC">von</unclear> <add place="above">durch<name key="PSN0115111" resp="writers_hand" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></add> Deine liebe <persName xml:id="persName_8073bebc-32d4-4d36-90b8-036f1f858e04">Mutter<name key="PSN0113260" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Lea Felicia Pauline (1777-1842)</name></persName> habe ich noch ang<unclear reason="covering" resp="FMBC">enehmeres.</unclear> </p> <p>Nun noch eine Sache, lieber Felix, die mir lange Zeit auf dem Herzen gelegen hat. Du erinnerst Dich vielleicht noch, daß ich Dir im älterlichen Garten sagte ich wäre Deinem <persName xml:id="persName_50b70793-cfea-4a1e-9366-01ff040935e9">Vater<name key="PSN0113247" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Abraham Ernst (bis 1822: Abraham Moses) (1776-1835)</name></persName> noch Geld schuldig. Er hatte mir <add place="above">ohne mein Bitten, freiwillig, weil er so gütig war,<name key="PSN0115111" resp="writers_hand" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></add> zur Bezahlung anderweits, in verschiednen Posten Summen gegeben – so daß ich bei meinem Weggange ihm noch eine anseh<unclear reason="covering" resp="FMBC">nliche</unclear> Summe schuldig war. Meine Briefe an ihn berühren das mehrmals. Er antwortete immer mündlich und schriftlich – „zahlen Sie es wenn Sie es haben. <add place="above">Es hat keine Eil.<name key="PSN0115111" resp="writers_hand" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></add> So hat sich das hingezogen, ehrl<unclear reason="covering" resp="FMBC">ich ge</unclear>sagt, weil ich selbst nicht wußte <hi n="1" rend="underline">wie viel</hi> ich ihm schuldig war, das <hi n="1" rend="underline">Ganze</hi> nicht auf einmal zahlen konnte und mich schämte ihm zu gestehen: daß ich nicht wisse wie viel ich ihm schuldete.</p> <p>Unsere Sache stand so. Er gab mir 300 rt jährlich. Ich bin bei Euch gewesen, wenn ich nicht <unclear reason="covering" resp="FMBC">irre,</unclear> von Johannis 1818 bis Michaelis 1819 d h 5/4 Jahre; also würde ich 375 rt Gehalt bekommen haben und was ich darüber erhalten muß ich bezahlen. Nach meiner <add place="above">flüchtigen<name key="PSN0115111" resp="writers_hand" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></add> Erinnerung müßte das 300-32<unclear reason="covering" resp="FMBC">0 rt.</unclear> betragen, doch weiß ich es wie gesagt nicht genau. Nun habe ich zwar in meinem EinnahmeBuch wie Du nebenbei findest alles, wie ich denke genau verzeichnet, außerdem weiß ich auch nicht, daß ich etwas erhalten, auch muß ich erwähnen, daß <hi n="1" rend="underline">keine</hi> der aufgezeichneten Summen mir als Geschenk gegeben worden, daß ich also alles das wirklich <hi n="1" rend="underline">schuldig</hi> <unclear reason="covering" resp="FMBC">bin.</unclear> Nach meiner Aufzeichnung würde ich erhalten haben <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="characters"></gap> 610 rt. Mein Gehalt hätte 375 rt betragen, demnach wäre ich Euch noch schuldig 235 rt. Nun meine Bitte an <persName xml:id="persName_f64b8cfe-8fe0-4702-9f6f-a009334e0ad4">Paul<name key="PSN0113263" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Paul Hermann (1812-1874)</name></persName>, der doch wohl das noch am leichtesten kann, in den Büchern von 1818 und 19 nachsehn zu wollen, da ich alles auf des seel. Vaters Anweisung <add place="above">auf dem Comptoir<name key="PSN0115111" resp="writers_hand" style="hidden">Stenzel, Gustav Adolf Harald (1792-1854)</name></add> <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> erhalten habe, ob das so stimme. Möglich wäre es, meine Erinnerung hätte mich statt 225 rt 310–20 rt schicken lassen, doch wünsche ich Gewißheit.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <gap quantity="2" reason="missing_characters" unit="pages"></gap> <note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_3a7c4c45-a059-4736-87c1-40895cc68d26" xml:lang="de">Der fehlende Textteil betrifft laut Mendelssohn gleichsam die Schulden Stenzels gegenüber der Familie Mendelssohn und enthielt offensichtlich eine detaillierte Schuldenrechnung. Siehe dazu Brief fmb-1839-12-01-01 (Brief Nr. 2531) Felix Mendelssohn Bartholdy an Paul Mendelssohn Bartholdy in Berlin; Leipzig, 1. Dezember 1839, Z. 45-46: »Nun kommt die neue Seite, deren Anfang, so weit er die Sache betrifft, ich Dir inliegend schicke.«</note></p> </div> </body> </text></TEI>