gb-1839-11-08-02
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Paris, 8. November 1839
Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)
1 Doppelbl.: S. 1-4 Brieftext.
Ignaz Moscheles.
Green Books
Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.
Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.
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Je länger ich Dir nicht schreibe desto lebendiger lebst Du in meinen Gedanken – das glaubst Du mir hoffentlich unbedingt. Ich denke mir: wenn einer Deiner Freunde Dich persönlich so viel mit FreundschaftsErklärungen heimsuchte wie ich sie Dir sagen und schreiben möchte, Du müßtest seiner längst müde seyn und seine Gegenwart lästig finden. Ich begleite die meisten Deiner Schritte und Bewegungen (in Gedanken). Daß Dein Paulus als Mißionar des Glaubens und der Kunst die Runde der musikalischen Welt macht und eben in
nichtnach Wien gehst[→] finde ich auch ganz recht; denn die Wiener sind Dir auch ein pekuniäres Opfer schuldig wenn sie Dich haben wollen, denn
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nous verrons![→] ich höre B. will seinen Einzug in Deutschland mit Wien beginnen. Wir sind uns hier nicht viel näher gekommen, haben kurze Visiten gewechselt, habe auch nichts von ihm und seinen Sachen zu sehen und zu hören Gelegenheit gefunden. Er begegnet mir eigentlich kalt-höflich, vielleicht aus Gleichgültigkeit für mein Talent oder hält er mich für den Antagonisten des seinigen. Ein neues Werk deßen ich beyschließe, werde ich nicht zu hören bekommen weil ich am
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Panofka hat mir viel Erfreuliches von Deiner Person, Deinem Treiben und Deinem häuslichen Zirkel erzählt. Ich hoffe Du setzest mich
au courant[→] Deiner neusten Sachen sobald ich nach London zurück komme. Dein
habe ich hier vielen Künstlern und Kunstliebhabern vorgespielt, habe vieleDmoll Concert
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ließ mich durch Schlesinger fragen ob ich ihn empfangen würde und ihm die Hand zum Frieden reichen wollte. – Es ließ sich nicht abschlagen und so kam er und trug mir die süßeste und parfümirteste Zärtlichkeit und Freundschaft an. Gestern gab er eine großeKalkbrenner
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, bey welchen ich das Blatt umwendete und mich dem Entzücken seiner Freunde anschloß. DieEtuden
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nicht mit uns. Neue Anfragen ob ich denn
nunnicht spielen wolle, wies ich damit ab daß die Aufforderung vom Herrn vom Hause ausgehen müßte. Es wurde eine große Lücke. Halb 12 Uhr. Einige Personen machten Anstalten zum weggehen und
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Paris den 8ten November 1839 Liebster Freund Je länger ich Dir nicht schreibe desto lebendiger lebst Du in meinen Gedanken – das glaubst Du mir hoffentlich unbedingt. Ich denke mir: wenn einer Deiner Freunde Dich persönlich so viel mit FreundschaftsErklärungen heimsuchte wie ich sie Dir sagen und schreiben möchte, Du müßtest seiner längst müde seyn und seine Gegenwart lästig finden. Ich begleite die meisten Deiner Schritte und Bewegungen (in Gedanken) . Daß Dein Paulus als Mißionar des Glaubens und der Kunst die Runde der musikalischen Welt macht und eben in Wien aufgeführt wird freut mich in der Seele. Daß Du unter gewißen Umständen nicht nach Wien gehst finde ich auch ganz recht; denn die Wiener sind Dir auch ein pekuniäres Opfer schuldig wenn sie Dich haben wollen, denn Du erzeigst ihnen eine Ehre und sie nicht Dir. Ob Du wohl Liszt’s Brief an Berlioz (in der Gazette musicale 24t Oct 1839/ No 53) gelesen hast? wo jener ihm sagt daß er nach Wien gehe und sich freue Deinen Paulus dort zu hören. Dann sagt er dem B. „kommst Du nicht auch dahin? willst Du in Deutschland nicht Symphonie einführen sie kennen und lieben (?!) lehren? Deutschland ist ein wahres Naturland (!!) Deutschland ist das Land der Symphonien – daher auch das Deinige. “ Mit solchen Phrasen ladet er ihn ein, sich in Deutschland bekränzen zu laßen! nous verrons! ich höre B. will seinen Einzug in Deutschland mit Wien beginnen. Wir sind uns hier nicht viel näher gekommen, haben kurze Visiten gewechselt, habe auch nichts von ihm und seinen Sachen zu sehen und zu hören Gelegenheit gefunden. Er begegnet mir eigentlich kalt-höflich, vielleicht aus Gleichgültigkeit für mein Talent oder hält er mich für den Antagonisten des seinigen. Ein neues Werk deßen ich beyschließe, werde ich nicht zu hören bekommen weil ich am 16t d. schon nach London zurück gehen muß. Panofka hat mir viel Erfreuliches von Deiner Person, Deinem Treiben und Deinem häuslichen Zirkel erzählt. Ich hoffe Du setzest mich au courant Deiner neusten Sachen sobald ich nach London zurück komme. Dein Dmoll Concert habe ich hier vielen Künstlern und Kunstliebhabern vorgespielt, habe viele Correcturen in der hiesigen Auflage gemacht und sie dem Verleger Meissonier übergen. Deine Violoncell Sonate habe ich in London mit Lidel, und Hausmann, in Paris mit Rousselot und Chevillard gespielt, und Dich immer dabey geliebt. A propos ich habe eben mein Pastoral Concert an Haslinger in Wien geschickt. Ob Du die Dedication davon annehmen willst habe ich Dich glaube ich schon gefragt. Mit der Oeffentlichkeit habe ich hier gar nichts zu thun, habe mich aber mehr unter Künstlern herumgetrieben, habe aber unter ihnen mehr das metier als die Kunst gefunden (dieses sey besonders gesagt von dem Vielschreiber Bertini) Mit dem alten Cramer komme ich öfters zusammen. Höchst interessant und angenehm wurde mir die Bekannschaft mit Chopin. Bey Léos) spielte er mir mir meine 4händige Sonate mit so viel Liebe und Wärme daß viel davon gesprochen wurde, bis wir nach Hofe geladen wurden wo wir recht brüderlich ohne Kunst-Hetze abwechselnd spielten und recht liebreich aufgenommen wurden. Der König schickte mir ein kostbares Reise Necessaire, und dann Chopin eine emailirte Vase. – Mit andern Klavierspielern Stephan Heller, Wolff, Kontsky, Sowinski Lacombe Zimmermann etc bin ich auch wohl viel zusammen gekommen. Mainzer’s Oper: la Jaquerie habe ich gehört. Die Musik ist arm und unbeholfen, und hat den Kredit sehr verdunkelt den sich M. als Kritiker in Blättern erworben. Kalkbrenner ließ mich durch Schlesinger fragen ob ich ihn empfangen würde und ihm die Hand zum Frieden reichen wollte. – Es ließ sich nicht abschlagen und so kam er und trug mir die süßeste und parfümirteste Zärtlichkeit und Freundschaft an. Gestern gab er eine große féte. Ich speiste da mit meiner Frau, Cramer und Frau, Bruder Herz und C. Pleyel. Zur Soiree kamen Chopin, Bertini Zimmermann, und ein Haufe jüngerer Klavierspiele, und ein Bouquet hübscher Damen. Kalkbrenner ließ seinen 11jährigen Sohn die musikalische Unterhaltung mit einer effusion des Knaben (Aufguß auf des Vaters Genie) eröffnen. Es waren eben komponirte Variazionen (wie der Vater sagte) auf einen neuen Plan nähmlich die Variazionen zu erst und das Thema zu Ende (kein Spaß, vollkommen Ernst) und dabey ein Gefühl das Herz und Ellbogen in Bewegung setzt. K. sagt: sein Sohn könne seine Werke noch nicht aufführen, er lehre ihm die musikalische Notation noch nicht weil diese das Genie ersticken könnte. Hätte das Mozarts Vater auch gethan, könnte der Sohn noch leben und vielleicht jetzt einen beßeren Don Juan ein beßeres Requiem schreiben. Mit Chopin mußte ich wieder meine Sonate spielen. Ein Bariton Geraldi sang vortrefflich Cramer spielte mit bescheidener Entsagung die altklassischen Variazionen in D Dur von Mozart aus einem der frühen Quartette mit dem herrlich obstinaten A im Baße einer Variazion. Sein Spiel ist noch immer edel und gemüthvoll. Fortsetzung. Ein Gesangstück folgte. Von der Produktion anderer anwesenden Klavierspieler war nicht die Rede. Kalkbrenner hatte mich schon Tags zuvor ersucht ein Duett zu 2 Klavieren (von seiner Komposition) in Dmoll (mit einem kleinen Mittelstück in Fis moll) mit ihm zu spielen und wir hatten es zusammen probirt, und er meinte es sey so ein rechtes (Knalleffekt) Stück um zu schließen. Eben wollten mich einige Personen der Gesellschaft bereden zum Klavier zu gehen und etwas allein zu spielen. K. trat wie zufällig dazu und sagte cheeeeer Moscheles sie müßen uns eeeeinige ihrer neuesten Etuden spielen. Ich glaubte die Artigkeit erforderte es, ihn zu bitten mit dem Beyspiel voran zu gehen – er zeigte sich ganz bereitwillig und spielte 6 seiner jüngst publizirten Etuden, bey welchen ich das Blatt umwendete und mich dem Entzücken seiner Freunde anschloß. Die Etuden sind wirklich eine hübsche Mosaik aller Schulen und machen seinem ErfindungsGeiste Ehre, und sein Spiel ist noch immer abgerundet und abgezirkelt wie seine Handleiter die hier fabrizirt werden, auch hat sein süßes Lächeln beym Spiel durchs Alter noch gar nichts verloren. Noch war der Sallon voll mit dem Weyhrauch der ihm gespendet wurde als er sich mir wieder näherte „cheeeeeer Moscheles wollen wir nun unser Duett spielen? gern – und wir legten los und kamen mit französischer Leichtigkeit und eleganter Empfindung ans französisch-revolutionäre Ende. Der Beyfall war Sturm bewegt. Bald war von Damen und Kunstliebhabern daß ich doch endlich auch allein spielen soll, und ich wollte mir nun etwas Erholung gönnen, ehe ich wieder ans Klavier ging. Dabey wurde die Unterhaltung allgemein und Kalkb. hatte mit allen zu sprechen, nur nicht mit uns. Neue Anfragen ob ich denn nun nicht spielen wolle, wies ich damit ab daß die Aufforderung vom Herrn vom Hause ausgehen müßte. Es wurde eine große Lücke. Halb 12 Uhr. Einige Personen machten Anstalten zum weggehen und K. entließ sie endlich mit der ungezwungensten Affabilität, mehrere folgten. Noch manche wiederholten mir ihren Wunsch mich zu hören und K. merkte gefälligerweise nichts davon, sondern schloß die Klaviere zu, während noch ein Theil der Gesellschaft da war. Endlich näherte ich mich mit meiner Frau dem Herrn vom Hause und seiner Gemahlin um ihnen eine gute Nacht zu bieten. Die bedankten sich für den Genuß den wir ihnen bereiteten – das nenne ich fein! Da soll einer den Braten nicht riechen!! Habeneck ist mir auch so einer!! Wir haben uns gegenseitig besucht, friedlich Meinungen ausgewechselt über die Weise der Aufführung klaßischer Werke und er sagte seine Vorübungen für die Concerte des Conservatoires haben schon angefangen. Dann fragte er mich ob ich kein Instrumental Werk meiner Composition hätte, welches ich ihm zum probiren geben könnte. Ich sagte ihm daß ich seine Neugierde gern befriedigen wolle, ohne die mindeste Protection oder Wunsch daß dieses zur öffentlichen Aufführung komme, und sprach davon daß ich in London meine Ouverture zur Jungfrau mit ganzem Orchester habe. „Thun sie mir den Gefallen diese kommen zu laßen“ sagte er. ich will sie bey Gelegenheit meiner Orchester Uebungen probiren“ sagte er. Ich ließ sie kommen, zahlte schwer – englisches Porto dafür, und zeigte ihm schon vor 3 Wochen die Ankunft der Ouverture an – aber mein lieber H. ließ nich nichts von sich sehen noch hören. Ich setze mich gern darüber hinweg, denn ohnehin ist Paris ein Ort wo man sich schämen muß wenn man außer Beethovens Musik noch Intereße für andere zeigt, man muß hier alles nichtswürdig finden was nicht von Beethoven ist. Es sind Leute die gleichsam lieber musikalisch verhungern und außer Braten nichts genießen wollen. Dich kennen sie außer Deiner Sommenachtst. Ouvert: noch nicht – ich bemitleide sie. – Bald hätte ich vergeßen Dir zu sagen daß mich Schlesinger veranlaßt hat Dir früher zu schreiben als ich vielleicht gethan haben würde. Aus seinen beyliegenden Zeilen siehst Du worum es sich handelt. Ich weiß nicht wie Du mit ihm stehst, und ob er überhaupt Deine Rücksichten verdient, aber, in so fern ich als Mit-Autor der Fetischen Klavierschule erscheinen soll, intereßirt es mich sehr auch eine Etude von Dir darin aufzunehmen. Es sind bereits eigens komponirte Etuden von Thalberg Döhler Rosenhain Heller Wolff und 2 von mir da. Von Liszt Chopin Henselt, Cramer werden aus ihren Werken gewählt. Ich sähe es gar gerne daß Du den Kranz completirst. Wenn es Dir nicht gelegen ist eine zu komponiren, könntest Du eine aus Deinen Werken vorschlagen, eine Caprice oder selbst das Perpetuum mobile aus meinem Album wenn Du willst. Bitte schreibe ihm bald Antwort denn ich werde nicht mehr hier seyn wenn Du diesen Brief empfängst. – Du hast wohl auch eine Aufforderung von H: August Pott aus Oldenburg bekommen ein Stück zu komponiren für ein Album welches zum Besten des Mozart Monuments publycirt werden soll. Ich habe eine Fantasie (eine Art Ballade) komponirt die ich ihm eben schicken will. – Ich bin ganz heißhungrig auf eigenständige Nachrichten von Dir, die ich mir recht ernstlich erbitte (in London zu erhalten) Wann werde ich Dein neuestes Trio Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) Trio A-Dur für Violine, Violoncello und Klavier, Fragment, Ende 1830er-, 1840er-JahreQ 28 zu Gesichte bekommen? von welchem ich viel erwarte, wenn nicht schon ChorleyChorley, Henry Fothergill (1808-1872) in seinem Athenaeum darüber gesagt hätte. Ich schicke die herzlichsten Grüße meiner Frau, und wir empfehlen uns dringend der lieben Deinigen. Wie immer Dein treuer Freund I. Moscheles. Bitte bestelle die herzlichsten Grüße von uns allen an unsern gemeinschaftlichen Freund DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) . Ich hoffe er hat Englands Anziehungskraft nicht vergessen.
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Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.</p></editorialDecl></encodingDesc> <profileDesc> <creation><date cert="high" when="1839-11-08" xml:id="date_2424e6a7-8350-4352-acf1-79771f043623">8. 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Ich denke mir: wenn einer Deiner Freunde Dich persönlich so viel mit FreundschaftsErklärungen heimsuchte wie ich sie Dir sagen und schreiben möchte, Du müßtest seiner längst müde seyn und seine Gegenwart lästig finden. Ich begleite die meisten Deiner Schritte und Bewegungen (in Gedanken). Daß Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_ee49069d-d4c8-4afd-bb5d-220c879587d3">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_tguzpfc4-doxn-tlqh-pwtj-7meggfqfefvj"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> als Mißionar des Glaubens und der Kunst die Runde der musikalischen Welt macht und eben in <placeName xml:id="placeName_1fe8b770-d37e-44fc-a049-86b0ea83a3d6">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> aufgeführt wird<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_db29ef68-f512-4c77-b3f3-a3e2f71f5843" xml:lang="de"> eben in Wien aufgeführt wird – Mendelssohns Oratorium Paulus wurde im Rahmen des Wiener Musikfestes am 7. und 10. November 1839 in Wien aufgeführt. </note> freut mich in der Seele. Daß Du unter gewißen Umständen <hi n="1" rend="underline">nicht</hi> nach Wien gehst<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b885561-7568-478d-a509-0e051af4540f" xml:lang="de">Du unter gewißen Umständen nicht nach Wien gehst – Mendelssohn hatte unter dem Vorwand einer Indiskretion seitens der veranstaltenden Gesellschaft der Musikfreunde, welche seine vermeintliche Teilnahme am Musikfest noch vor Abschluss der Vertragsverhandlungen der Öffentlichkeit preisgegeben hatte, die Teilnahme kurzfristig abgesagt. Auch führte Mendelssohn eine zu geringe Vergütung als weiteren Absagegrund an.</note> finde ich auch ganz recht; denn die Wiener sind Dir auch ein pekuniäres Opfer schuldig wenn sie Dich haben wollen, denn <hi n="1" rend="underline">Du</hi> erzeigst ihnen eine Ehre und sie nicht <hi n="1" rend="underline">Dir</hi>. Ob Du wohl <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a3cf67dd-dcca-435e-818e-8f9712163802">Liszt’s<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName></hi> Brief an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ad25df39-6643-4fa0-8da0-66e39c175e58">Berlioz<name key="PSN0109886" style="hidden" type="person">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name></persName></hi> (in der <hi rend="latintype"><title xml:id="title_75ed2a60-2b27-4898-aa3e-38d2fdafcb35">Gazette musicale<name key="PSN0111039" style="hidden" type="author">Fétis, François-Joseph (1784–1871)</name><name key="CRT0112574" style="hidden" type="periodical">Revue et gazette musicale de Paris (bis 1835: Revue musicale)</name></title></hi> <add place="above">24<hi rend="superscript">t</hi> <hi rend="latintype">Oct</hi> 1839<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add>/ <hi rend="latintype">No</hi> 53) gelesen hast? wo jener ihm sagt daß er nach <placeName xml:id="placeName_f41704a2-f89f-43c4-bd03-1b02fe84492a">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> gehe und sich freue Deinen <hi rend="latintype"><title xml:id="title_d72a038e-e4d0-4a26-ab18-b5cb1b62848c">Paulus<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_vzpbdcvr-gm48-iawh-cyiq-co7x2zlnbzzv"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="vocal_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="sacred_vocal_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="large-scale_sacred_vocal_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100114" style="hidden">Paulus / St. Paul, Oratorium nach Worten der Heiligen Schrift für Solostimmen, gemischten Chor, Orchester und Orgel, [1832] bis 18. April 1836<idno type="MWV">A 14</idno><idno type="op">36</idno></name></title></hi> dort zu hören. Dann sagt er dem <persName xml:id="persName_bf6a9036-7672-4271-b6ea-0967070e88e9">B.<name key="PSN0109886" style="hidden" type="person">Berlioz, Louis Hector (1803-1869)</name></persName> „kommst Du nicht auch dahin? willst Du in <placeName xml:id="placeName_80cd96f9-07bd-46b3-a3e7-a9a929aa5d5c">Deutschland<settlement key="STM0104839" style="hidden" type="area">Deutschland</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> nicht Symphonie einführen sie kennen und lieben (?!) lehren? <hi n="1" rend="underline">Deutschland</hi> ist ein wahres Naturland (!!) Deutschland ist das Land der Symphonien – daher auch das Deinige.“ Mit solchen Phrasen ladet er ihn ein, sich in Deutschland bekränzen zu laßen! <hi rend="latintype">nous verrons</hi>!<note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_aa5e9378-660e-424f-b410-e177856bb5ea" xml:lang="fr ">nous verrons – frz., wir werden sehen.</note> ich höre B. will seinen Einzug in Deutschland mit Wien beginnen. Wir sind uns hier nicht viel näher gekommen, haben kurze Visiten gewechselt, habe auch nichts von ihm und seinen Sachen zu sehen und zu hören Gelegenheit gefunden. Er begegnet mir eigentlich kalt-höflich, vielleicht aus Gleichgültigkeit für mein Talent oder hält er mich für den Antagonisten des seinigen. Ein neues Werk deßen ich beyschließe, werde ich nicht zu hören bekommen weil ich am <date cert="high" when="1839-11-16" xml:id="date_f808f158-5e14-4b9e-b330-cf6b20a8c16b">16<hi rend="superscript">t</hi> d.</date> schon nach <placeName xml:id="placeName_29c89f31-ee17-484a-8f78-5a5a9a33e4f8">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zurück gehen muß.</p> <p><seg type="pagebreak">|2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6d569421-ba6d-4648-a50c-a9ea4b506f2d">Panofka<name key="PSN0113737" style="hidden" type="person">Panofka, Heinrich (1807-1887)</name></persName></hi> hat mir viel Erfreuliches von Deiner Person, Deinem Treiben und Deinem häuslichen Zirkel erzählt. Ich hoffe Du setzest mich <hi rend="latintype">au courant</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_1ad89704-8e0c-42e8-ab14-dc7baae27151" xml:lang="fr ">au courant – frz., auf dem Laufenden.</note> Deiner neusten Sachen sobald ich nach London zurück komme. Dein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e4c93b87-09b4-440f-84d1-90a630a45db8">Dmoll Concert<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_mkkky8ly-gdwy-pleo-zsii-glkvos6rhak7"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="concerts_and_concertante_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100353" style="hidden">Konzert Nr. 2 d-Moll für Klavier und Orchester bzw. Streichorchester, [Mai 1837] bis 5. August 1837<idno type="MWV">O 11</idno><idno type="op">40</idno></name></title></hi> habe ich hier vielen Künstlern und Kunstliebhabern vorgespielt, habe viele <hi rend="latintype">Correcturen</hi> in der hiesigen Auflage gemacht und sie dem Verleger <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8dae04af-79ba-4eb6-a70d-bb8418fbffaa">Meissonier<name key="PSN0120098" style="hidden" type="person">Meissonnier, Jean Antoine (1783-1857)</name></persName></hi> übergen. Deine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7c5ab4ca-7059-49e9-bde6-29996fd964e9">Violoncell Sonate<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_eejdg10w-yaki-3sac-ncmr-gvvbu5hmmsx1"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100387" style="hidden">Trio Nr. 1 (Grand Trio) d-Moll für Violine, Violoncello und Klavier, [Februar 1839] bis 18. Juli 1839; 23. September 1839<idno type="MWV">Q 29</idno><idno type="op">49</idno></name></title></hi> habe ich in <placeName xml:id="placeName_134bdf10-cbe6-4584-812f-404f7b06218c">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6a40dfb9-3241-48c6-8749-b4c7e7ed033f">Lidel<name key="PSN0119553" style="hidden" type="person">Lidel, Joseph (1803-1878)</name></persName></hi>, und <persName xml:id="persName_de517480-76fa-4613-ba31-718ce01b0979">Hausmann<name key="PSN0111780" style="hidden" type="person">Hausmann, Georg (George) (1814-1861)</name></persName>, in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_e0b434c4-639c-40e3-9933-ad169ca36207">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_1586f834-ca9e-481a-9f6f-b9a4ee3bb01d">Rousselot<name key="PSN0114334" style="hidden" type="person">Rousselot, Scipion (1804-um 1880)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_34fb2437-280c-4fa6-906c-8cd74d033aa8">Chevillard<name key="PSN0120099" style="hidden" type="person">Chevillard, Pierre Alexandre François (1811-1877)</name></persName></hi> gespielt, und Dich immer dabey geliebt. <hi rend="latintype">A propos</hi> ich habe eben mein <hi rend="latintype"><title xml:id="title_e7d08e74-d4dd-4604-add6-01152110df75">Pastoral Concert<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110041" style="hidden" type="music">8. Klavierkonzert D-Dur, op. 96 (Concerto pastorale)</name></title></hi> an <persName xml:id="persName_9a57116f-303b-4538-b38c-301dec880c12">Haslinger<name key="PSN0111751" style="hidden" type="person">Haslinger, Tobias Carl (1787-1842)</name></persName> in <placeName xml:id="placeName_95d4642d-7652-44ad-b326-25362a252396">Wien<settlement key="STM0100145" style="hidden" type="locality">Wien</settlement><country style="hidden">Österreich</country></placeName> geschickt. Ob Du die <hi rend="latintype">Dedication</hi> davon annehmen willst habe ich Dich glaube ich schon gefragt. Mit der Oeffentlichkeit habe ich <placeName xml:id="placeName_eb5462a6-82ac-4910-9f7b-3250d5024b34">hier<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> gar nichts zu thun, habe mich aber mehr unter Künstlern herumgetrieben, habe aber unter ihnen mehr das <hi rend="latintype">metier</hi> als die Kunst gefunden (dieses sey besonders gesagt von dem Vielschreiber <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_56aa1f99-39a6-4a94-bfaf-8546840cc9b0">Bertini<name key="PSN0109912" style="hidden" type="person">Bertini, Henri-Jérôme (1798-1876)</name></persName></hi>) Mit dem alten <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3ca3f3d9-36ce-48f9-9a82-706b51f4dd6d">Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName></hi> komme ich öfters zusammen. Höchst interessant und angenehm wurde mir die Bekannschaft mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_0464e7ad-2df2-4d7f-bf5d-19a74d76ead4">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi>. Bey <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_486b5485-f9a0-44b7-bb20-e6b350702928">Léos)<name key="PSN0112784" style="hidden" type="person">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName></hi> spielte er mir mir meine <title xml:id="title_5774f35f-5794-4192-8c4f-ea8a9225791b">4händige <hi rend="latintype">Sonate</hi><name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110032" style="hidden" type="music">Grande Sonate für Klavier zu vier Händen Es-Dur, op. 47</name></title> mit so viel Liebe und Wärme daß viel davon gesprochen wurde, bis wir nach <persName xml:id="persName_202411d1-b546-4554-a97d-73839258a740">Hofe<name key="PSN0111147" style="hidden" type="person">Frankreich, Louis Philippe I. von, Duc de Valois, Chartres et Orléans (1773-1850)</name></persName> geladen wurden wo wir recht brüderlich ohne Kunst-Hetze abwechselnd spielten und recht liebreich aufgenommen wurden. Der <persName xml:id="persName_37dedcc4-6587-4399-968c-6d339643c11e">König<name key="PSN0111147" style="hidden" type="person">Frankreich, Louis Philippe I. von, Duc de Valois, Chartres et Orléans (1773-1850)</name></persName> schickte mir ein kostbares Reise <hi rend="latintype">Necessaire</hi>, und dann <hi rend="latintype">Chopin</hi> eine <hi rend="latintype">emailirte</hi> Vase. –</p> <p>Mit andern Klavierspielern <persName xml:id="persName_8e6cbc67-4937-47f9-8e72-f4e482a11ecd">Stephan Heller<name key="PSN0111857" style="hidden" type="person">Heller, Stephen (István, vorh. Jakob) (1813-1888)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ff987888-a043-4df9-a49f-d2e1dd72ef85">Wolff<name key="PSN0120101" style="hidden" type="person">Wolff, Edouard (Edward) (1816-1880)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_baa3b01f-beae-4c00-83f4-56694573176a">Kontsky<name key="PSN0120102" style="hidden" type="person">Kontsky (Kontski; Kątski), Anton von (Antoni) (1816-1899)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d2b2eff2-4a54-4f18-b08a-c7735518ac74">Sowinski<name key="PSN0119793" style="hidden" type="person">Sowiński (Sowinski), Wojciech Albert (1805-1880)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_931ccae1-cded-43fd-86bb-5524f64eadad">Lacombe<name key="PSN0120103" style="hidden" type="person">Lacombe, Louis (1818-1884)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_cb417b23-5b2d-4621-b557-99aa85ec4249">Zimmermann<name key="PSN0115930" style="hidden" type="person">Zimmermann (Zimmerman), Pierre-Joseph-Guillaume (1785-1853)</name></persName></hi> <hi rend="latintype">etc</hi> bin ich auch wohl viel zusammen gekommen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_af4ecda0-53c9-4a02-92b0-ca1602d625d0">Mainzer’s<name key="PSN0113046" style="hidden" type="person">Mainzer, Joseph (1801-1851)</name></persName></hi> <title xml:id="title_a52cda62-bd08-4881-b058-3f23dd7a7c34">Oper: <hi rend="latintype">la Jaquerie</hi><name key="PSN0113046" style="hidden" type="author">Mainzer, Joseph (1801–1851)</name><name key="CRT0112815" style="hidden" type="music">La Jacquerie</name></title> habe ich gehört. Die Musik ist arm und unbeholfen, und hat den Kredit sehr verdunkelt den sich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ed17aaad-0c5f-4b52-8190-2dc94bc9ef75">M<name key="PSN0113046" style="hidden" type="person">Mainzer, Joseph (1801-1851)</name></persName></hi>. als Kritiker in Blättern erworben. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_f6c65a1b-da7b-44c8-9df0-9f07a99f2a7b">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName></hi> ließ mich durch Schlesinger fragen ob ich ihn empfangen würde und ihm die Hand zum Frieden reichen wollte. – Es ließ sich nicht abschlagen und so kam er und trug mir die süßeste und parfümirteste Zärtlichkeit und Freundschaft an. Gestern gab er eine große <hi rend="latintype">féte</hi>. Ich speiste da mit meiner <persName xml:id="persName_ae535f0d-f704-423f-8beb-26da03dcc58b">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a5f1550c-4930-493a-9738-055255e435d3">Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName></hi> und Frau, Bruder <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_2835ffb2-ff3b-458b-bbdb-f857107d4ded">Herz<name key="PSN0111939" style="hidden" type="person">Herz, Henri (Heinrich) (1803-1888)</name></persName></hi> und <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_8ef94428-dbb0-49a0-b4c8-73b97c52eec0">C. Pleyel<name key="PSN0113904" style="hidden" type="person">Pleyel, Joseph Stephan Camille (1788-1855)</name></persName></hi>. Zur <hi rend="latintype">Soiree</hi> kamen <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_fe971baf-07ee-49e8-b484-dc1977265768">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_24356275-05b7-4100-bc1c-6d92bd4c621f">Bertini<name key="PSN0109912" style="hidden" type="person">Bertini, Henri-Jérôme (1798-1876)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_3f702700-1487-4110-b402-c2e7669a7a89">Zimmermann<name key="PSN0115930" style="hidden" type="person">Zimmermann (Zimmerman), Pierre-Joseph-Guillaume (1785-1853)</name></persName></hi>, und ein Haufe jüngerer Klavierspiele, und ein <hi rend="latintype">Bouquet</hi> hübscher Damen. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_6fe19182-48a0-448f-9680-5101a38595b0">Kalkbrenner<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName></hi> ließ seinen 11jährigen Sohn die musikalische Unterhaltung mit einer <hi rend="latintype">effusion</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="translation" xml:id="note_e2380c65-e851-484e-9abd-313e3f09a82f" xml:lang="fr ">effusion – frz., Erguss.</note> des Knaben (Aufguß auf des Vaters Genie) eröffnen. Es waren eben komponirte <hi rend="latintype">Variazionen</hi> (wie der Vater sagte) auf einen <hi n="1" rend="underline">neuen</hi> Plan nähmlich die <hi rend="latintype">Variazionen</hi> zu erst und das Thema zu Ende (kein Spaß, vollkommen Ernst) und dabey ein Gefühl das Herz und Ellbogen in Bewegung setzt. <persName xml:id="persName_12e8879d-7deb-4274-a3bd-ffe579d81a90">K.<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> sagt: sein Sohn könne seine Werke noch nicht aufführen, er lehre ihm die musikalische Notation noch nicht weil diese das Genie ersticken könnte. Hätte das <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bf7d0b76-82c5-482d-a38d-fa566a95cad0">Mozarts<name key="PSN0113466" style="hidden" type="person">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756-1791)</name></persName></hi> <persName xml:id="persName_c94bf32b-7bea-4ef3-8476-d2c4fdf0fabb">Vater<name key="PSN0113464" style="hidden" type="person">Mozart, Johann Georg Leopold (1719-1787)</name></persName> auch gethan, könnte der Sohn noch leben und vielleicht jetzt einen beßeren <hi rend="latintype"><title xml:id="title_34e2515b-1d92-4140-939d-d2c7efb13d16">Don Juan<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110089" style="hidden" type="music">Don Giovanni KV 527</name></title></hi> ein beßeres <title xml:id="title_28ba4fb4-7f6d-4139-acc9-67c55f7723ca">Requiem<name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0110129" style="hidden" type="music">Requiem d-Moll, KV 626</name></title> schreiben. Mit <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a48769d1-286b-4812-87f2-0e7bfc68d3ed">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi> mußte ich wieder meine <hi rend="latintype"><title xml:id="title_7df8cb2c-3a8d-40f1-a5fc-58f44329feb3">Sonate<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110032" style="hidden" type="music">Grande Sonate für Klavier zu vier Händen Es-Dur, op. 47</name></title></hi> spielen. Ein <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_686c6590-b3c5-435d-bc43-c7157311698b">Bariton Geraldi<name key="PSN0120104" style="hidden" type="person">Geraldi, Herr</name></persName></hi> sang vortrefflich <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ffb3118c-abf6-4152-8324-c61108d7f02f">Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName></hi> spielte mit bescheidener Entsagung die altklassischen <title xml:id="title_948ac0a4-6eba-4565-a1d5-b42d0ac857e3"><hi rend="latintype">Variazionen</hi> in <hi rend="latintype">D Dur</hi> von <hi rend="latintype">Mozart</hi><name key="PSN0113466" style="hidden" type="author">Mozart, Wolfgang Amadeus (1756–1791)</name><name key="CRT0112816" style="hidden" type="music">Neun Variationen für Klavier über ein Menuett von Duport D-Dur, KV 573</name></title> <hi n="1" rend="underline"><add place="above">aus einem der frühen Quartette <gap quantity="1" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add></hi> mit dem herrlich obstinaten<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_9c62b778-08f4-4308-9ec0-f17daf291e90" xml:lang="de">obstinaten – eigensinnig, starrsinnig.</note> <hi rend="latintype">A</hi> im Baße einer <hi rend="latintype">Variazion</hi>. Sein Spiel ist noch immer edel und gemüthvoll.</p> <p><seg type="pagebreak">|3|<pb n="3" type="pagebreak"></pb></seg> <hi n="1" rend="underline">Fortsetzung</hi>. Ein Gesangstück folgte. Von der Produktion anderer anwesenden Klavierspieler war nicht die Rede. Kalkbrenner hatte mich schon Tags zuvor ersucht ein<title xml:id="title_05a2082d-aa89-429c-a0c2-f605f28800f2"> <hi rend="latintype">Duett</hi> zu 2 Klavieren (von seiner Komposition) in <hi rend="latintype">Dmoll</hi><name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785–1849)</name><name key="CRT0111736" style="hidden" type="music">Grand duo für zwei Klaviere d-Moll, op. 128</name></title> (mit einem kleinen Mittelstück in <hi rend="latintype">Fis moll</hi>) mit ihm zu spielen und wir hatten es zusammen probirt, und er meinte es sey so ein rechtes (Knalleffekt)Stück um zu schließen. Eben wollten mich einige Personen der Gesellschaft bereden zum Klavier zu gehen und etwas allein zu spielen. <persName xml:id="persName_28d2b0f8-c0ce-49b0-a74a-1d47a29404e8">K.<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> trat wie zufällig dazu und sagte <hi rend="latintype">cheeeeer Moscheles</hi> sie müßen uns <hi n="1" rend="underline">eeeeinige</hi> ihrer neuesten <hi rend="latintype"><title xml:id="title_3cd68f3c-df35-4cae-a4e2-1da92f3ee39d">Etuden<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110026" style="hidden" type="music">Etüden</name></title></hi> spielen. Ich glaubte die Artigkeit erforderte es, ihn zu bitten mit dem Beyspiel voran zu gehen – er zeigte sich ganz bereitwillig und spielte 6 seiner <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">jüngst<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> publizirten <hi rend="latintype"><title xml:id="title_bfe3d34b-46a8-41f8-a6cb-f177a8debd16">Etuden<name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785–1849)</name><name key="CRT0112817" style="hidden" type="music">Vingt cinq Grandes Etudes de Style et de Perfectionnement op. 143</name></title></hi>, bey welchen ich das Blatt umwendete und mich dem Entzücken seiner Freunde anschloß. Die <hi rend="latintype">Etuden</hi> sind wirklich eine hübsche Mosaik aller Schulen und machen seinem ErfindungsGeiste Ehre, und sein Spiel ist noch immer abgerundet und abgezirkelt wie seine Handleiter die hier fabrizirt werden, auch hat sein süßes Lächeln beym Spiel durchs Alter noch gar nichts verloren. Noch war der Sallon voll mit dem Weyhrauch der ihm gespendet wurde als er sich mir wieder näherte „<hi rend="latintype">cheeeeeer Moscheles</hi> wollen wir <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> <add place="above">nun<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> unser <hi rend="latintype"><title xml:id="title_786ab45a-0cda-49ae-b743-e96c319944e9">Duett<name key="PSN0112301" style="hidden" type="author">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785–1849)</name><name key="CRT0111736" style="hidden" type="music">Grand duo für zwei Klaviere d-Moll, op. 128</name></title></hi> spielen? gern – und wir legten los und kamen mit französischer Leichtigkeit und eleganter Empfindung ans französisch-revolutionäre Ende. Der Beyfall war Sturm bewegt. Bald war <gap quantity="2" reason="uncertain_reading" unit="words"></gap> von Damen und Kunstliebhabern daß ich doch endlich auch <hi n="1" rend="underline">allein</hi> spielen soll, und ich wollte mir nun etwas Erholung gönnen, ehe ich wieder ans Klavier ging. Dabey wurde die Unterhaltung allgemein und <persName xml:id="persName_65e43a95-adce-400e-b4a4-77a24cec0f70">Kalkb.<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> hatte mit allen zu sprechen, nur <hi n="1" rend="underline">nicht mit uns</hi>. Neue Anfragen ob ich denn <hi n="1" rend="underline">nun</hi> nicht spielen wolle, wies ich damit ab daß die Aufforderung vom Herrn vom Hause ausgehen müßte. Es wurde eine große Lücke. Halb 12 Uhr. Einige Personen machten Anstalten zum weggehen und <persName xml:id="persName_940fe415-8f43-4b97-8dbc-ab86f37c8afc">K.<name key="PSN0112301" style="hidden" type="person">Kalkbrenner, Friedrich Wilhelm Michael (1785-1849)</name></persName> entließ sie endlich mit der ungezwungensten <hi rend="latintype">Affabilität</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_449bd1b1-a757-43df-82cb-ff33a48b7a6c" xml:lang="de">Affabilität – Freundlichkeit, Leutseligkeit.</note>, mehrere folgten. Noch manche wiederholten mir ihren Wunsch mich zu hören und K. merkte gefälligerweise <hi n="1" rend="underline">nichts davon</hi>, sondern schloß die Klaviere zu, während noch ein Theil der Gesellschaft da war. Endlich näherte ich mich mit meiner <persName xml:id="persName_db463555-b97f-42b2-9803-78227223aa29">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName> dem <persName xml:id="persName_30d86c12-54c8-41a9-be37-cd79f7213a05">Herrn vom Hause<name key="PSN0112784" style="hidden" type="person">Leo (Léo), August (1793-1859)</name></persName> und seiner Gemahlin um ihnen eine gute Nacht zu bieten. Die bedankten sich für den Genuß den wir ihnen bereiteten – das nenne ich fein! Da soll einer den Braten nicht riechen!!</p> <p><hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_beee908e-f1c6-4b79-8a8f-54796fa543e8">Habeneck<name key="PSN0111647" style="hidden" type="person">Habeneck, François-Antoine (1781-1849)</name></persName></hi> ist mir auch <hi n="1" rend="underline">so</hi> einer!! Wir haben uns gegenseitig besucht, friedlich Meinungen ausgewechselt über die Weise der Aufführung klaßischer Werke und er sagte seine Vorübungen für die <placeName xml:id="placeName_75bc93f4-9837-4735-a3cc-cad08ab99499"><hi rend="latintype">Concerte</hi> des <hi rend="latintype">Conservatoires</hi><name key="NST0100279" style="hidden" subtype="Orchestre (auch: Orchestre de la Société des Concerts du Conservatoire)" type="institution">Conservatoire de Musique</name><settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> haben schon angefangen.<seg type="pagebreak"> |4|<pb n="4" type="pagebreak"></pb></seg> Dann fragte er mich ob ich kein Instrumental Werk <add place="above">meiner <hi rend="latintype">Composition</hi><name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add> hätte, welches ich ihm zum probiren geben könnte. Ich sagte ihm daß ich seine Neugierde gern befriedigen wolle, ohne die mindeste <hi rend="latintype">Protection</hi> oder Wunsch daß dieses zur öffentlichen Aufführung komme, und sprach davon daß ich in <placeName xml:id="placeName_41f869c2-3693-4601-bdcb-486933dc2482">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> meine <title xml:id="title_7064537a-5e12-4d6d-a3fb-31b9b0551809"><hi rend="latintype">Ouverture</hi> zur Jungfrau<name key="PSN0113441" style="hidden" type="author">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794–1870)</name><name key="CRT0110046" style="hidden" type="music">Ouverture à grand Orchestre de Jeanne d’Arc, Tragédie de Schiller F-Dur, op. 91</name></title> mit ganzem Orchester habe. „Thun sie mir den Gefallen diese kommen zu laßen“ <unclear reason="deletion" resp="FMBC">sagte er</unclear>. ich will sie bey Gelegenheit meiner Orchester Uebungen probiren“ sagte er. Ich ließ sie kommen, zahlte schwer – englisches Porto dafür, und zeigte ihm schon vor 3 Wochen die Ankunft der <hi rend="latintype">Ouverture</hi> an – aber mein lieber <persName xml:id="persName_9077220c-ce0e-4da0-8dee-11be7d73b87a">H.<name key="PSN0111647" style="hidden" type="person">Habeneck, François-Antoine (1781-1849)</name></persName> ließ nich nichts von sich sehen noch hören. Ich setze mich gern darüber hinweg, denn ohnehin ist <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_df3a25ca-bd59-481d-8d99-4dbaef139269">Paris<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName></hi> ein Ort wo man sich schämen muß wenn man außer <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_9009bcaf-5487-4783-9923-cc03b8a9d773">Beethovens<name key="PSN0109771" style="hidden" type="person">Beethoven, Ludwig van (1770-1827)</name></persName></hi> Musik noch Intereße für andere zeigt, man <hi n="1" rend="underline">muß</hi> hier alles nichtswürdig finden was nicht von <hi rend="latintype">Beethoven</hi> ist. Es sind Leute die gleichsam lieber musikalisch verhungern und außer Braten nichts genießen wollen. <hi n="1" rend="underline">Dich</hi> kennen sie außer Deiner <title xml:id="title_ae90d18a-77ce-43b3-b102-9782345321e3"><hi n="1" rend="underline">Sommenachtst.<hi rend="latintype">Ouvert</hi></hi>:<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_l5e70qen-xoiz-lvof-3gsu-8yoflvc8hpwp"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="orchestral_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="overtures_and_other_orchestral_works" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100359" style="hidden">Konzert-Ouvertüre Nr. 1 zu Shakespeares Sommernachtstraum E-Dur, [Juli 1826] bis 6. August 1826<idno type="MWV">P 3</idno><idno type="op">21</idno></name></title> noch nicht – ich bemitleide sie. –</p> <p>Bald hätte ich vergeßen Dir zu sagen daß mich <persName xml:id="persName_9c9f38d0-f5cd-4939-908e-81955f3db6ba">Schlesinger<name key="PSN0114582" style="hidden" type="person">Schlesinger, Moritz Adolf (Maurice) (vorh. Mora Abraham) (1798-1871)</name></persName> veranlaßt hat Dir früher zu schreiben als ich vielleicht gethan haben würde. Aus seinen beyliegenden Zeilen siehst Du worum es sich handelt. Ich weiß nicht wie Du mit ihm stehst, und ob er überhaupt Deine <hi n="1" rend="underline">Rücksichten</hi> verdient, aber, in so fern ich als Mit-Autor der <title xml:id="title_dc94efe2-c4c3-43e5-a4aa-8a88adac7700"><hi rend="latintype">Fetis</hi>chen Klavierschule<name key="PSN0111039" style="hidden" type="author">Fétis, François-Joseph (1784–1871)</name><name key="CRT0108704" style="hidden" type="music">Méthode des méthodes de piano (zusammen mit → Ignaz Moscheles)</name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_96a176b6-0055-4c08-8580-6482a3c1b0f0" xml:lang="de">Mit-Autor der Fetischen Klavierschule – Die Klavierschule enthielt u. a. 20 Etuden von Ignaz Moscheles und zwölf weitere von anderen Komponisten.</note> erscheinen soll, intereßirt es mich sehr auch eine <hi rend="latintype">Etude</hi> von Dir darin aufzunehmen. Es sind bereits eigens komponirte <hi rend="latintype">Etuden</hi> von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b06e38ab-8049-48ef-a622-a5a33884be01">Thalberg<name key="PSN0115297" style="hidden" type="person">Thalberg, Sigismund (1812-1871)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_a6c2b5ea-a297-4081-8d43-8b8f6fa09c5c">Döhler<name key="PSN0110686" style="hidden" type="person">Döhler, Theodor (seit 1846) von (1814-1856)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4b866327-87d8-46cc-bd5f-9c127e877859">Rosenhain<name key="PSN0114290" style="hidden" type="person">Rosenhain, Jacob (1813-1894)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_03815ac2-49a7-40bb-91a1-392f704ca632">Heller<name key="PSN0111857" style="hidden" type="person">Heller, Stephen (István, vorh. Jakob) (1813-1888)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_5db20014-3afe-4818-9535-abf8aec95698">Wolff<name key="PSN0120101" style="hidden" type="person">Wolff, Edouard (Edward) (1816-1880)</name></persName></hi> und 2 von mir da. Von <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_145fed6e-acbf-469f-bb02-d1e1f5069db5">Liszt<name key="PSN0112894" style="hidden" type="person">Liszt, Franz (Ferenc) (1811-1886)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_b0197fbb-73c1-4304-9c84-72ef99dd0847">Chopin<name key="PSN0110374" style="hidden" type="person">Chopin, Fryderyk Franciszek (Frédéric François) (1810-1849)</name></persName></hi> <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4d25b3f7-18c2-4c29-9e4b-8d699d4d062a">Henselt<name key="PSN0111901" style="hidden" type="person">Henselt, Georg Martin Adolph (seit 1876) von (1814-1889)</name></persName></hi>, <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_4c815738-115c-4613-9c33-f12facc33b25">Cramer<name key="PSN0110487" style="hidden" type="person">Cramer, Johann (John) Baptist (1771-1858)</name></persName></hi> <gap quantity="1" reason="deletion" unit="words"></gap> werden aus ihren Werken gewählt. Ich sähe es gar gerne daß Du den Kranz completirst. Wenn es Dir nicht gelegen ist eine zu komponiren, könntest Du eine aus Deinen Werken vorschlagen, eine Caprice oder selbst das <title xml:id="title_c88fc3db-beae-4265-9282-5ad9bdf95e71"><hi rend="latintype">Perpetuum</hi> <hi rend="latintype">mo</hi><unclear reason="covering" resp="FMBC"><hi rend="latintype">bile</hi></unclear><list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_a35pj4pb-icqu-bxze-6nkm-fm9dubxtlklf"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="piano_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="works_for_piano_two_hands" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0101029" style="hidden">Perpetuum mobile / Scherzo C-Dur, 24. November 1826<idno type="MWV"></idno><idno type="op">119</idno></name></title><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_608d9951-fb02-466e-ae22-ad576f732e55" xml:lang="de">Perpetuum mobile – Das für den Virtuosen und späteren engen Freund Mendelssohns Ignaz Moscheles geschriebene Perpetuum mobile ist 210 Takte langes Scherzo mit einem ununterbrochenen Strom von Sechzehnteln in der rechten Hand (insgesamt etwa 1600) und derart Mendelssohns spielerischer Versuch, eine musikalische Antwort auf die jahrhundertealte Suche nach einem Perpetuum mobile zu finden. Zugleich ist es eine Hommage an den Virtuosen Carl Maria von Weber, dessen Finale der Klaviersonate Nr. 1 C-Dur, op. 24 (1812) für Mendelssohn offensichtlich ein Vorbild war.</note> aus meinem <hi rend="latintype">Album</hi> wenn Du willst. Bitte schreibe ihm bald Antwort denn ich werde nicht mehr <placeName xml:id="placeName_df9aeab5-b1ea-430f-bd6a-3798df76de59">hier<settlement key="STM0100105" style="hidden" type="locality">Paris</settlement><country style="hidden">Frankreich</country></placeName> seyn wenn Du diesen Brief empfängst. –</p> <p>Du hast wohl auch eine Aufforderung von H: <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_ed01a32f-6348-4166-b209-cc2daea8694e">August Pott<name key="PSN0113966" style="hidden" type="person">Pott, August Friedrich (1806-1883)</name></persName></hi> aus <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_2119c95a-7912-4671-b9d1-2cc05a8d1c2e">Oldenburg<settlement key="STM0100648" style="hidden" type="locality">Oldenburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> bekommen ein S<unclear reason="covering" resp="FMBC">tück</unclear> zu komponiren<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_8b3195d8-ad24-4b9d-a20e-6d2c877f875d" xml:lang="de">von H: August Pott aus Oldenburg bekommen ein Stück zu komponiren – Pott engagierte sich für die Errichtung eines Mozart-Denkmals in Salzburg und bereitete zur Finanzierung einen Notenband mit Originalkompositionen der seinerzeit bekanntesten Komponisten vor. Das Werk erschien 1842 in drei Teilbänden bei Spehr in Braunschweig: »Mozart-Album, oder auserlesene Original-Compositionen f. Gesang u. Pfte. Unter Mitwirkung von berühmten Tondichtern des In- und Auslandes. Zum Besten des Mozartdenkmals«, herausgegeben von Aug. Pott. </note> für ein Album welches zum Besten des <placeName xml:id="placeName_284463f3-f3cd-4bcf-b665-42cbc75d173c"><hi rend="latintype">Mozart</hi> Monuments<name key="SGH0100114" style="hidden" subtype="" type="sight">Wolfgang Amadeus Mozart-Denkmal</name><settlement key="STM0100113" style="hidden" type="locality">Salzburg</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName> publy<unclear reason="covering" resp="FMBC">cirt</unclear> werden soll. Ich habe eine Fantasie (eine Art <hi rend="latintype">Ballade</hi>) komponirt die ich ihm eb<unclear reason="covering" resp="FMBC">en</unclear> schicken will. – Ich bin ganz heißhungrig auf eigenständige Nachrichten von Dir, die ich mir recht ernstlich erbitte (in <placeName xml:id="placeName_2392b791-4b63-45b6-8d5d-54027ae70187">London<settlement key="STM0100126" style="hidden" type="locality">London</settlement><country style="hidden">Großbritannien</country></placeName> zu erhalten) <add place="margin">Wann werde ich Dein neuestes <hi rend="latintype"><title xml:id="title_79fb0216-2ef6-4992-8734-9a58c371312f">Trio<list style="hidden" type="fmb_works_directory" xml:id="title_zmxm6bhj-9n4q-o4lv-b4iq-gwsujvehk8tl"> <item n="1" sortKey="musical_works" style="hidden"></item> <item n="2" sortKey="instrumental_music" style="hidden"></item> <item n="3" sortKey="chamber_music" style="hidden"></item> <item n="4" sortKey="chamber_music_with_piano" style="hidden"></item></list><name key="PSN0000001" style="hidden" type="author">Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847)</name><name key="PRC0100386" style="hidden">Trio A-Dur für Violine, Violoncello und Klavier, Fragment, [Ende 1830er-, 1840er-Jahre]<idno type="MWV">Q 28</idno><idno type="op"></idno></name></title></hi> zu Gesichte bekommen? von welchem ich viel erwarte, wenn nicht schon <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_d68bf85e-0776-41b6-b06f-037e8b7a4b35">Chorley<name key="PSN0110376" style="hidden" type="person">Chorley, Henry Fothergill (1808-1872)</name></persName></hi> in seinem <title xml:id="title_c814f8f3-04a6-4c54-a9bf-67162a8d22cc"><title xml:id="title_ce1e8a02-3950-4eab-877d-62d23415bd59">Athenaeum</title><name key="PSN0119969" style="hidden" type="author">Sterling, John</name><name key="CRT0112650" style="hidden" type="periodical">The Athenæum. Journal of Literature, Science, and the Fine Arts</name></title> darüber gesagt hätte.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add><seg type="closer"> Ich schicke die herzlichsten Grüße meiner <persName xml:id="persName_05a231e1-763e-4f0e-9334-69b2ae4029a1">Frau<name key="PSN0113436" style="hidden" type="person">Moscheles, Charlotte (1805-1889)</name></persName>, und wir empfehlen uns dringend der lieben Deinigen. Wie immer</seg> <seg type="signed">Dein treuer Freund</seg> </p> <signed rend="right"><hi rend="latintype">I. Moscheles</hi>.</signed> </div> <div n="2" type="act_of_writing" xml:id="div_b7ba0b9e-fd3b-415c-83c2-2fe6ee27d897"> <docAuthor key="PSN0113441" resp="author" style="hidden" xml:id="docAuthor_4d435d44-6f97-46d2-a2b1-44ea48cf9ac0">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <docAuthor key="PSN0113441" resp="writer" style="hidden" xml:id="docAuthor_fb65041f-e884-4d5b-96fa-40d08ee75ea4">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</docAuthor> <p style="paragraph_without_indent"><add place="margin">Bitte bestelle die herzlichsten Grüße von uns allen an unsern gemeinschaftlichen Freund <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_bfa3a30a-8224-448b-9f7e-046244f6a3e3">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName></hi>. Ich hoffe er hat Englands Anziehungskraft nicht vergessen.<name key="PSN0113441" resp="writers_hand" style="hidden">Moscheles, Ignaz (Isack) (1794-1870)</name></add><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_9d7b5fdc-df37-42a0-b709-2529fd88b782" xml:lang="de">er hat Englands Anziehungskraft nicht vergessen – Ferdinand David hatte sich 1839 mehrere Monate im Rahmen einer sehr erfolgreichen Konzertreise in Großbritannien aufgehalten und danach ernsthaft erwägt, seinen Lebensmittelpunkt nach London zu verlagern. </note></p> </div> </body> </text></TEI>