]> Brief: gb-1839-11-04-01

gb-1839-11-04-01

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Johann Peter Lyser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Leipzig, 4. November 1839 In der sichern Voraussetzung (doch eine meiner vielen guten Arbeiten hier an den Mann zu bringen) kam ich nach Leipzig, allein vierzehn Tage habe ich mich vergeblich abgemüht) und um das Unglück voll zu machen Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Peter Lyser in Dresden; Leipzig oder Berlin, zwischen dem 10. Januar und 3. Mai 1838 Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Peter Lyser in Leipzig; Leipzig, zwischen dem 4. und 8. November 1839 Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870)Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/125. Autograph Johann Peter Lyser an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Leipzig, 4. November 1839 In der sichern Voraussetzung (doch eine meiner vielen guten Arbeiten hier an den Mann zu bringen) kam ich nach Leipzig, allein vierzehn Tage habe ich mich vergeblich abgemüht) und um das Unglück voll zu machen

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 1 Poststempel [StPost / 4 NOV / VI. 5-7], Siegel.

Johann Peter Lyser.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

4. November 1839 Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870)counter-resetLyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870) LeipzigDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sr Wohlgeboren dem Herrn Conzertdirector Dr Felix Mendelssohn-Bartholdy Hier
Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870) Lyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870) Verehrter Herr Doctor!

In der sichern Voraussetzung (doch eine meiner vielen guten Arbeiten hier an den Mann zu bringen) kam ich nach LeipzigLeipzigDeutschland, allein vierzehn Tage habe ich mich vergeblich abgemüht) und um das Unglück voll zu machen erkrankte mir hier meine FrauLyser, Karoline Wilhelmine (1811-1899) – welche eben eine Kunstreise über WeimarWeimarDeutschland nach MünchenMünchenDeutschland antreten wollte gefährlich, so, daß ich sie, sobald sie sich nur einigermaßen erholt hatte, nach DresdenDresdenDeutschland zurückschaffen mußte, wodurch ich in die größte Verlegenheit gerieth. Wäre ich in Dresden, so wäre mir gleich geholfen, denn dort habe ich Schüler denen ich Unterricht im Zeichnen gebe, und eine Novelle für SaphirSaphir, Karl Friedrich Moritz Gottlieb Georg (eigtl. Moses) (1795-1858) bringt mir den bis jetzt erlittenen Schaden wieder ein, hierLeipzigDeutschland aber verlier ich Zeit, Geld und Gesundheit, denn die vergeblichen übermäßigen Anstrengungen sowie die Angst um meine kranke Frau die in DresdenDresdenDeutschland ohne mich ganz hülflos ist nehmen mich furchtbar mit. Mein einziger hiesiger wahrer Freund: SchumannSchumann, Robert Alexander (1810-1856) kann mir mit dem besten willen nicht helfen, einem berühmten bot ich eine ganze Menge guter Handzeichnungen von mir zum von nur einem Preis welchen für eine minder gute Zeichnung mit Freuden gezahlt erhalten würde – vergebens Nichts hilft mir hier ich habe nur noch eine Hoffnung und die beruht auf Sie.

Strecken Sie mir gegen einen sichern Wechsel auf Saphir oder auf mich selbst auf vier Wochen 4 Louis d’or vor.

Wollen Sie den Wechsel auf Saphir nicht, so können Sie den Wechsel auf mich durch KaskelKaskel, Michael Ernst Carl (seit 1867) Freiherr von (?-1874) in DresdenDresdenDeutschland beziehen ich werde ihn sogleich bei meiner Ankunft in Dresden aceptiren acceptiren , denn eine Novelle für Saphir, oderLyser, Johann Peter (eigtl. Ludwig Peter August Burmeister) (1803-1870) zwei Novellen für Schumann<name key="PSN0114758" style="hidden" type="author">Schumann, Robert Alexander (1810–1856)</name><name key="CRT0110790" style="hidden" type="science">Neue Zeitschrift für Musik</name> und ich habe das Geld heraus.

|2| Verdammen Sie mich um Gottes willen nicht, aber ich bin der Verzweiflung nahe, denn diese augenblickliche, an sich selbst geringe Verlegenheit droht meine ganze Existenz zu zerstören, denn kann ich nicht schnell nach Dresden zurück, so gehen mir nicht nur meine Stunden sondern auch meine Winterarbeiten verloren.

Ich bitte Sie also so lieb Sie Ihre eigne FrauMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) und Ihr eignes KindMendelssohn Bartholdy, Carl (seit ca. 1859: Karl) Wolfgang Paul (1838-1897)Mendelssohn Bartholdy, Marie Pauline Helene (1839-1897) haben, helfen Sie mir daß ich zu Frau und Kind zurück kann. ich werde es Ihnen Lebenslang danken.

Antworten Sie mir gleich! wüßt ich Ihre Wohnung ich wäre selber zu Ihnen gekommen, doch ists vielleicht so besser denn mündlich hätt ich Ihnen nicht alles so sagen können.

Nicht wahr? Sie retten michNicht wahr? Sie retten mich – Mendelssohn sichert Lyser finanzielle Hilfe zu, siehe Brief fmb-1839-11-08-01 (Brief Nr. 2493) Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Peter Lyser in Leipzig; Leipzig, zwischen dem 4. und 8. November 1839.

Ihr Lyser.

Meine Wohnung ist Hôtel de PrusseHôtel de PrusseLeipzigDeutschland, Roßplatz Zimmer No 12

v. h. den 4/11/39.
            Verehrter Herr Doctor!
In der sichern Voraussetzung (doch eine meiner vielen guten Arbeiten hier an den Mann zu bringen) kam ich nach Leipzig, allein vierzehn Tage habe ich mich vergeblich abgemüht) und um das Unglück voll zu machen erkrankte mir hier meine Frau – welche eben eine Kunstreise über Weimar nach München antreten wollte gefährlich, so, daß ich sie, sobald sie sich nur einigermaßen erholt hatte, nach Dresden zurückschaffen mußte, wodurch ich in die größte Verlegenheit gerieth. Wäre ich in Dresden, so wäre mir gleich geholfen, denn dort habe ich Schüler denen ich Unterricht im Zeichnen gebe, und eine Novelle für Saphir bringt mir den bis jetzt erlittenen Schaden wieder ein, hier aber verlier ich Zeit, Geld und Gesundheit, denn die vergeblichen übermäßigen Anstrengungen sowie die Angst um meine kranke Frau die in Dresden ohne mich ganz hülflos ist nehmen mich furchtbar mit. Mein einziger hiesiger wahrer Freund: Schumann kann mir mit dem besten willen nicht helfen, einem berühmten bot ich eine ganze Menge guter Handzeichnungen von mir zum von nur einem Preis welchen für eine minder gute Zeichnung mit Freuden gezahlt erhalten würde – vergebens Nichts hilft mir hier ich habe nur noch eine Hoffnung und die beruht auf Sie.
Strecken Sie mir gegen einen sichern Wechsel auf Saphir oder auf mich selbst auf vier Wochen 4 Louis d’or vor.
Wollen Sie den Wechsel auf Saphir nicht, so können Sie den Wechsel auf mich durch Kaskel in Dresden beziehen ich werde ihn sogleich bei meiner Ankunft in Dresden aceptiren, denn eine Novelle für Saphir, oder zwei Novellen für Schumann und ich habe das Geld heraus.
 Verdammen Sie mich um Gottes willen nicht, aber ich bin der Verzweiflung nahe, denn diese augenblickliche, an sich selbst geringe Verlegenheit droht meine ganze Existenz zu zerstören, denn kann ich nicht schnell nach Dresden zurück, so gehen mir nicht nur meine Stunden sondern auch meine Winterarbeiten verloren.
Ich bitte Sie also so lieb Sie Ihre eigne Frau und Ihr eignes Kind haben, helfen Sie mir daß ich zu Frau und Kind zurück kann. ich werde es Ihnen Lebenslang danken.
Antworten Sie mir gleich! wüßt ich Ihre Wohnung ich wäre selber zu Ihnen gekommen, doch ists vielleicht so besser denn mündlich hätt ich Ihnen nicht alles so sagen können.
Nicht wahr? Sie retten mich
Ihr
Lyser.
Meine Wohnung ist Hôtel de Prusse, Roßplatz Zimmer No 12
v. h. den 4/11/39.          
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