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gb-1839-10-25-02

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Johann Theodor Mosewius an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Breslau, 25. Oktober 1839 Ihrem Wunsche gemäß habe ich meinen Vorrath Bachscher Cantaten, und nachstehende Ihrer Andeutung entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: Komt eilet und laufet. Sie beginnt mit einer Sinfonia in D dur. 3/8 Takt, Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online (FMB-C) unbekannt Felix Mendelssohn Bartholdy an Johann Theodor Mosewius in Breslau; Leipzig, 6. November 1839 Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)Mosewius, Johann Theodor (1788-1858) Transkription: FMB-C Edition: FMB-C Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe (FMB-C). Institut für Musikwissenschaft und Medienwissenschaft. Humboldt-Universität zu Berlin
Am Kupfergraben 5 10117 Berlin Deutschland
http://www.mendelssohn-online.com Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0)

Maschinenlesbare Übertragung der vollständigen Korrespondenz Felix Mendelssohn Bartholdys (FMB-C)

Großbritannien Oxford GB-Ob Oxford, Bodleian Library Music Section M.D.M. d. 36/104. Autograph Johann Theodor Mosewius an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig; Breslau, 25. Oktober 1839 Ihrem Wunsche gemäß habe ich meinen Vorrath Bachscher Cantaten, und nachstehende Ihrer Andeutung entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: Komt eilet und laufet. Sie beginnt mit einer Sinfonia in D dur. 3/8 Takt,

1 Doppelbl.: S. 1-2 Brieftext; S. 3 leer; S. 4 Adresse, 2 Poststempel [BRESLAU 9-10 / 24/10], [St.Post / 26 OCT / IV.2-4, Siegel.

Johann Theodor Mosewius.

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Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C: Digitale Edition der vollständigen Korrespondenz Hin- und Gegenbriefe Felix Mendelssohn Bartholdys auf XML-TEI-Basis.

Die Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence Online-Ausgabe FMB-C ediert die Gesamtkorrespondenz des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy 1809-1847 in Form einer digitalen, wissenschaftlich-kritischen Online-Ausgabe. Sie bietet neben der diplomatischen Wiedergabe der rund 6.000 Briefe Mendelssohns erstmals auch eine Gesamtausgabe der über 7.200 Briefe an den Komponisten sowie einen textkritischen, inhalts- und kontexterschließenden Kommentar aller Briefe. Sie wird ergänzt durch eine Personen- und Werkdatenbank, eine Lebenschronologie Mendelssohns, zahlreicher Register der Briefe, Werke, Orte und Körperschaften sowie weitere Verzeichnisse. Philologisches Konzept, Philologische FMB-C-Editionsrichtlinien: Uta Wald, Dr. Ulrich Taschow. Digitales Konzept, Digitale FMB-C-Editionsrichtlinien: Dr. Ulrich Taschow. Technische Konzeption der Felix Mendelssohn Bartholdy Correspondence FMB-C Ausgabe und Webdesign: Dr. Ulrich Taschow.

25. Oktober 1839 Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)counter-resetMosewius, Johann Theodor (1788-1858) BreslauDeutschland Mendelssohn Bartholdy (bis 1816: Mendelssohn), Jacob Ludwig Felix (1809-1847) LeipzigDeutschland deutsch
Sr Wohlgeboren Herrn Herrn Musikdirektor Dr. Felix Mendelssohn Bartholdy Leipzig frei
Mosewius, Johann Theodor (1788-1858) Mosewius, Johann Theodor (1788-1858) Hochverehrtester Herr und Freund!

Ihrem Wunsche gemäß habe ich meinen Vorrath Bachscher Cantaten, und nachstehende Ihrer Andeutungmeinen Vorrath Bachscher Cantaten und nachstehende Ihrer Andeutung – Mosewius und Mendelssohn tauschten hauptsächlich Partiturabschriften von Bach-Kantaten. Diese lassen sich nur zum Teil identifizieren, da der Briefwechsel nicht vollständig vorliegt und Mosewius bei seinem Leipzig-Besuch im September 1839 (nachgewiesen durch Mendelssohns »Fremdenliste«, GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 24r) vermutlich mündliche Absprachen mit Mendelssohn traf. entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: Komt eilet und laufet<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112786" style="hidden" type="music">Kommt, eilet und laufet BWV 249</name>. Sie beginnt mit einer Sinfonia in D dur. 3/8 Takt, für drei Trompeten, Pauken 2 Oboen und Sayteninstrumente, Allegro. Diesem folgt ein Adagio H min für die obligate Oboe. Dann tritt mit Allegro 3/8 Takt wieder D dur ein Chor (blos Tenor und Bass) ein „Kommt eilet und laufet.“ Nach einem zweistimmigen Recitativ für Tenor und Baß folgt eine Sopr. Arie H moll mit oblig. Floete. Dieser ein Recitativ, dann eine Tenor Arie mit Floeten und Sourdinen. Wieder dann ein durchwegMosewius, Johann Theodor (1788-1858) zweistimmiges Recit für Sopr. und Alt, an das sich eine Alt Arie mit Quartett und Oblig. Oboe d’Amore anschließt. Nach einem einleitenden Baßrecitativ folgt der pathetische Schlußchor in D. (für alle 4 Singstimmen) der sich wieder mit einem lebhaften 3/8 Takt endigt. – Eine andere (PfingstCantate) Erschallet ihr Lieder<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112787" style="hidden" type="music">Erschallet, ihr Lieder BWV 172</name>.“ für 4 Singstimmen fängt ebenfalls mit einem brillanten frohen Chore 3/8 Takt an. – Eben so eine Cantate zum Johannisfest: „freue Dich, e<unclear reason="ink_blot" resp="FMBC">rlös</unclear>te Schaar<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112788" style="hidden" type="music">Freue dich, erlöste Schar BWV 30 (BC A 178)</name>!“ D dur 2/42/4 mit einem leichten fröhlichen Thema. Die erste Cantate ist sehr stark an 24 enggeschriebenen Bogen. Die 2t 9 Bogen; die 3t 14 Bogen stark. Auf gutem weißen Royalpapier werde ich per Bogen 4 gglggl – gute Groschen. nehmen müßen. – Ferner sind noch Cantaten mit kleinen Anfangschören: <hi n="1" rend="underline">Brich</hi> dem Hungrigen dein Brod<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112789" style="hidden" type="music">Brich dem Hungrigen dein Brot BWV 39 (BC A 96)</name>. (G moll.) ein sehr interessanter Chor. Dann: Nimm was dein ist und gehe hin<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107805" style="hidden" type="music">Nimm, was dein ist, und gehe hin BWV 144</name>. H moll. (Fuge.) ferner: Ostercantate: <hi rend="latintype">Der</hi><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"> Himmel lacht</hi></hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112790" style="hidden" type="music">Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret BWV 31</name> (Brillant in C: 3 Trompeten 3. Oboen. 5 Singstimmen.) Zum Michaelisfeste: Es erhub sich ein Streit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107742" style="hidden" type="music">Es erhub sich ein Streit BWV 19 (BC A 180)</name>. (Fuge C dur 6/8 Takt 3 Trompet. und Pauken sehr lebendiger, figurirter Chor.) Die Cantate zum Reformationsfeste: Gott der Herr ist Sonn und Schild<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112791" style="hidden" type="music">Gott der Herr ist Sonn und Schild BWV 79 (BC A 184)</name>. von der wir gesprochen, ist in der Begleitung Note für Note das Gloria der <hi rend="latintype">G dur</hi> Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0111649" style="hidden" type="music">Messe G-Dur, BWV 236</name>, die Singstimmen neu gearbeitet. Noch finde ich zur Heimsuchung Mariae eine Cantate: Herz und Mund und Tat und Leben<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112792" style="hidden" type="music">Herz und Mund und Tat und Leben BWV 147 (BC A 174)</name>Herz und Mund und Tat und Leben – Herz und Mund und Tat und Leben ist der Titel zweier Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach. Eine komponierte er ursprünglich in Weimar für den 4. Advent 1716 (BWV 147a). 1723 erweiterte er sie in Leipzig für das Fest Mariä Heimsuchung (BWV 147). mit einem kleinen Chore im 6/4 Takt. – Den DoppelChor in D: „Dein ist das Reich“ besitzen Sie wie ich weiß. – Ich bitte Sie nun, mir umgehend zu melden was ich Ihnen von obigen Sachen copiren lassen soll, und Sie werden die Abschriften in 14 Tagen fertig erhalten. Ich erinnere mich nicht mehr genau der bei Ihnen gesehenen Cantaten,bei Ihnen gesehenen Cantaten – Mosewius war im September 1839 bei Mendelssohn zzu Besuch in Leipzig (nachgewiesen durch Mendelssohns »Fremdenliste«, GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 24r). will also sicherer gehen, als daß ich Ihnen vielleicht etwas schicke, das Sie schon besitzen. – Wie steht es mit meinen Copialien?Wie steht es mit meinen Copialien – Erst am 6. November 1839 sendete Mendelssohn drei Bachkantaten an Mosewius (siehe Brief fmb-1839-11-06-02) und am 4. Dezember 1839 (siehe Brief fmb-1839-12-04-01) meldete er Mosewius, dass noch immer eine Kantate von Bach sowie ein nicht ermittelbares Anthem von Georg Friedrich Händel ausstehen würde. Ich gerathe deshalb in große Verlegenheit und bitte Sie sehr, mir, wenn der Copist noch nicht so weit vorgerückt ist, daß ich bald die Sendung erwarten darf, |2| mir doch von denselben eine Liquidation,Liquidation – Berechnungen von Schuldforderungen. berechnet nach dem Originale zusenden zu wollen. Die Cantaten und die Stärke jeder einzelnen müßenMosewius, Johann Theodor (1788-1858) benannt und der Preis der Abschriften dabei ausgeworfen seyn, im preuß Courant.preuß Courant – deutsche Währung. Ich gebe sodann die Liquidation an die Casse ab, und trage die Musikstücke in den Catalog ein, für deren Leiher ich mich einzeichne, bis ich sie von Ihnen erhalten werde. Ich dächte, damit Sie bei Ihren vielen Geschäften nicht durch solche Nebensachen zu sehr behelligt werden, Sie überließen Correspondenz und Sendung ganz dem Copisten allein, wie werth mir auch jede Zeile Ihrer Hand ist. – In BerlinBerlinDeutschland bei Ihrer Frau SchwesterHensel, Fanny Cäcilia (1805-1847) habe ich nichts gefunden, was ich suchte, die bewußten Sachen jedoch in der Sing-AkademieSing-AkademieBerlinDeutschland. Ich danke für die gefällige Notiz. RungenhagenRungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851) hat mir geneigte Ansicht gestattet, und mitgetheilt, was er nur konnte. – Sie haben noch einen Band Cantaten,einen Band Cantaten – nicht ermittelbar. wie ich mich von früher erinnere; ich hoffe gelegentlich, wenn wir uns in LeipzigLeipzigDeutschland wiedersehen darin Einsicht zu gewinnen. –

Ich bitte Sie, Verehrtester, mich nicht in Noth zu lassen, sondern baldigst mir die gewünschte Auskunft, am besten aber die Cantaten in Abschrift selbst zu senden – Der Himmel sei mit Ihnen und Ihrem Hause. Ihrer verehrten GattinMendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853) mein ergebensten Gruße, ebenso an Hermann FranckFranck, Georg Hermann (1802-1855) und FrFr – Frau. GemahlinFranck, Mathilde (1809-1847). Herrn DavidDavid, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873) empfehlen Sie mich wohl auch angelegentlichst.

Hochachtungsvoll ergebenst beharrend Ihr treulichst ergebenster Freund Mosewius. Breslau d. 25t Octbr. 1839.
            Hochverehrtester Herr und Freund!
Ihrem Wunsche gemäß habe ich meinen Vorrath Bachscher Cantaten, und nachstehende Ihrer Andeutung entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: Komt eilet und laufet. Sie beginnt mit einer Sinfonia in D dur. 3/8 Takt, für drei Trompeten, Pauken 2 Oboen und Sayteninstrumente, Allegro. Diesem folgt ein Adagio H min für die obligate Oboe. Dann tritt mit Allegro 3/8 Takt wieder D dur ein Chor (blos Tenor und Bass) ein „Kommt eilet und laufet. “ Nach einem zweistimmigen Recitativ für Tenor und Baß folgt eine Sopr. Arie H moll mit oblig. Floete. Dieser ein Recitativ, dann eine Tenor Arie mit Floeten und Sourdinen. Wieder dann ein durchweg zweistimmiges Recit für Sopr. und Alt, an das sich eine Alt Arie mit Quartett und Oblig. Oboe d’Amore anschließt. Nach einem einleitenden Baßrecitativ folgt der pathetische Schlußchor in D. (für alle 4 Singstimmen) der sich wieder mit einem lebhaften 3/8 Takt endigt. – Eine andere (PfingstCantate) Erschallet ihr Lieder. “ für 4 Singstimmen fängt ebenfalls mit einem brillanten frohen Chore 3/8 Takt an. – Eben so eine Cantate zum Johannisfest: „freue Dich, erlöste Schaar!“ D dur 2/42/4 mit einem leichten fröhlichen Thema. Die erste Cantate ist sehr stark an 24 enggeschriebenen Bogen. Die 2t 9 Bogen; die 3t 14 Bogen stark. Auf gutem weißen Royalpapier werde ich per Bogen 4 ggl nehmen müßen. – Ferner sind noch Cantaten mit kleinen Anfangschören: Brich dem Hungrigen dein Brod. (G moll. ) ein sehr interessanter Chor. Dann: Nimm was dein ist und gehe hin. H moll. (Fuge. ) ferner: Ostercantate: Der Himmel lacht (Brillant in C: 3 Trompeten 3. Oboen. 5 Singstimmen. ) Zum Michaelisfeste: Es erhub sich ein Streit. (Fuge C dur 6/8 Takt 3 Trompet. und Pauken sehr lebendiger, figurirter Chor. ) Die Cantate zum Reformationsfeste: Gott der Herr ist Sonn und Schild. von der wir gesprochen, ist in der Begleitung Note für Note das Gloria der G dur Messe, die Singstimmen neu gearbeitet. Noch finde ich zur Heimsuchung Mariae eine Cantate: Herz und Mund und Tat und Leben mit einem kleinen Chore im 6/4 Takt. – Den DoppelChor in D: „Dein ist das Reich“ besitzen Sie wie ich weiß. – Ich bitte Sie nun, mir umgehend zu melden was ich Ihnen von obigen Sachen copiren lassen soll, und Sie werden die Abschriften in 14 Tagen fertig erhalten. Ich erinnere mich nicht mehr genau der bei Ihnen gesehenen Cantaten, will also sicherer gehen, als daß ich Ihnen vielleicht etwas schicke, das Sie schon besitzen. – Wie steht es mit meinen Copialien? Ich gerathe deshalb in große Verlegenheit und bitte Sie sehr, mir, wenn der Copist noch nicht so weit vorgerückt ist, daß ich bald die Sendung erwarten darf, mir doch von denselben eine Liquidation, berechnet nach dem Originale zusenden zu wollen. Die Cantaten und die Stärke jeder einzelnen müßen benannt und der Preis der Abschriften dabei ausgeworfen seyn, im preuß Courant. Ich gebe sodann die Liquidation an die Casse ab, und trage die Musikstücke in den Catalog ein, für deren Leiher ich mich einzeichne, bis ich sie von Ihnen erhalten werde. Ich dächte, damit Sie bei Ihren vielen Geschäften nicht durch solche Nebensachen zu sehr behelligt werden, Sie überließen Correspondenz und Sendung ganz dem Copisten allein, wie werth mir auch jede Zeile Ihrer Hand ist. – In Berlin bei Ihrer Frau Schwester habe ich nichts gefunden, was ich suchte, die bewußten Sachen jedoch in der Sing-Akademie. Ich danke für die gefällige Notiz. Rungenhagen hat mir geneigte Ansicht gestattet, und mitgetheilt, was er nur konnte. – Sie haben noch einen Band Cantaten, wie ich mich von früher erinnere; ich hoffe gelegentlich, wenn wir uns in Leipzig wiedersehen darin Einsicht zu gewinnen. –
Ich bitte Sie, Verehrtester, mich nicht in Noth zu lassen, sondern baldigst mir die gewünschte Auskunft, am besten aber die Cantaten in Abschrift selbst zu senden – Der Himmel sei mit Ihnen und Ihrem Hause. Ihrer verehrten Gattin mein ergebensten Gruße, ebenso an Hermann Franck und Fr Gemahlin. Herrn David empfehlen Sie mich wohl auch angelegentlichst.
Hochachtungsvoll ergebenst beharrend Ihr treulichst ergebenster Freund
Mosewius.
Breslau d. 25t Octbr. 1839.          
            <TEI xmlns="http://www.tei-c.org/ns/1.0" xmlns:xsi="http://www.w3.org/2001/XMLSchema-instance" xsi:schemaLocation="http://www.tei-c.org/ns/1.0 ../../../fmbc_framework/xsd/fmb-c.xsd" xml:id="gb-1839-10-25-02" xml:space="default"> <teiHeader xml:lang="de"> <fileDesc> <titleStmt> <title key="gb-1839-10-25-02" xml:id="title_ab44a898-83a2-4880-91b7-c40b6212024b">Johann Theodor Mosewius an Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig <lb></lb>Breslau, 25. Oktober 1839</title> <title level="s" type="incipit" xml:id="title_e664da99-c9fc-48db-b9e7-e709655f3da7">Ihrem Wunsche gemäß habe ich meinen Vorrath Bachscher Cantaten, und nachstehende Ihrer Andeutung entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: Komt eilet und laufet. 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Diese lassen sich nur zum Teil identifizieren, da der Briefwechsel nicht vollständig vorliegt und Mosewius bei seinem Leipzig-Besuch im September 1839 (nachgewiesen durch Mendelssohns »Fremdenliste«, GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 24r) vermutlich mündliche Absprachen mit Mendelssohn traf.</note> entsprechend gefunden. Die erste wäre die zum Osterfeste: <hi rend="latintype"><hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_a599b713-f9f2-4dfe-9ba5-a231427d2c1e">Komt eilet und laufet<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112786" style="hidden" type="music">Kommt, eilet und laufet BWV 249</name></title></hi></hi>. Sie beginnt mit einer <hi rend="latintype">Sinfonia</hi> in <hi rend="latintype">D dur</hi>. <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">3</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">8</hi></formula> Takt, für drei <hi rend="latintype">Trompeten</hi>, Pauken 2 <hi rend="latintype">Oboen</hi> und Sayteninstrumente, <hi rend="latintype">Allegro</hi>. Diesem folgt ein <hi rend="latintype">Adagio H min</hi> für die <hi rend="latintype">obligate Oboe</hi>. Dann tritt mit <hi rend="latintype">Allegro</hi> <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">3</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">8</hi></formula> Takt wieder <hi rend="latintype">D dur</hi> ein Chor (blos <hi rend="latintype">Tenor</hi> und <hi rend="latintype">Bass</hi>) ein „Kommt eilet und laufet.“ Nach einem zweistimmigen <hi rend="latintype">Recitativ</hi> für <hi rend="latintype">Tenor</hi> und Baß folgt eine <hi rend="latintype">Sopr. Arie H moll</hi> mit <hi rend="latintype">oblig</hi>. <hi rend="latintype">Floete</hi>. Dieser ein <hi rend="latintype">Recitativ</hi>, dann eine <hi rend="latintype">Tenor Arie</hi> mit <hi rend="latintype">Floeten</hi> und <hi rend="latintype">Sourdinen</hi>. Wieder dann ein <add place="above">durchweg<name key="PSN0113450" resp="writers_hand" style="hidden">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></add> zweistimmiges <hi rend="latintype">Recit</hi> für <hi rend="latintype">Sopr</hi>. und <hi rend="latintype">Alt</hi>, an das sich eine <hi rend="latintype">Alt Arie</hi> mit <hi rend="latintype">Quartett</hi> und <hi rend="latintype">Oblig</hi>. <hi rend="latintype">Oboe d’Amore</hi> anschließt. Nach einem einleitenden Baßrecitativ folgt der pathetische Schlußchor in <hi rend="latintype">D</hi>. (für alle 4 Singstimmen) der sich wieder mit einem lebhaften <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">3</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">8</hi></formula> Takt endigt. – Eine andere (<hi rend="latintype">PfingstCantate</hi>) <hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_e50fbbc7-3070-410d-b68d-99361cf55c89">Erschallet ihr Lieder<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112787" style="hidden" type="music">Erschallet, ihr Lieder BWV 172</name></title></hi>.“ für 4 Singstimmen fängt ebenfalls mit einem brillanten fr<unclear reason="ink_blot" resp="FMBC">ohen Ch</unclear>ore <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">3</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">8</hi></formula> Takt an. – Eben so eine <hi rend="latintype">Cantate</hi> zum <hi rend="latintype">Johannisfest</hi>: „<hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_5357a78c-9265-4e69-a5c5-dfb3ec839e3d">freue Dich, e<unclear reason="ink_blot" resp="FMBC">rlös</unclear>te Schaar<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112788" style="hidden" type="music">Freue dich, erlöste Schar BWV 30 (BC A 178)</name></title></hi></hi>!“ <hi rend="latintype">D dur</hi> <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">2</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">4</hi></formula>2/4 mit einem leichten fröhlichen Thema. Die erste <hi rend="latintype">Cantate</hi> ist sehr stark an 24 enggeschriebenen Bogen. Die 2<hi rend="superscript">t</hi> 9 Bogen; die 3<hi rend="superscript">t</hi> 14 Bogen stark. Auf gutem weißen Royalpapier werde ich per Bogen 4 <hi rend="latintype">ggl</hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_deb13470-4cce-4ad6-b7ea-c46cf0fdc2cf" xml:lang="de">ggl – gute Groschen.</note> nehmen müßen. – Ferner sind noch <hi rend="latintype">Cantaten</hi> mit <unclear reason="covering" resp="FMBC">kl</unclear>einen Anfangschören: <hi rend="latintype"><title xml:id="title_2b01a285-d841-4275-9be5-df33960653a1"><hi n="1" rend="underline">Brich</hi> dem Hungrigen dein Brod<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112789" style="hidden" type="music">Brich dem Hungrigen dein Brot BWV 39 (BC A 96)</name></title></hi>. (<hi rend="latintype">G moll</hi>.) ein sehr interessanter Chor. Dann: <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_563bf75f-5b7b-4eae-988b-66ff2a4e7e34">Nimm was dein ist und gehe hin<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107805" style="hidden" type="music">Nimm, was dein ist, und gehe hin BWV 144</name></title></hi></hi>. <hi rend="latintype">H moll</hi>. (<hi rend="latintype">Fuge</hi>.) ferner: <hi n="1" rend="underline">Ostercantate</hi>: <title xml:id="title_9a18de06-befd-4d39-a751-d15c2328f709"><hi rend="latintype">Der</hi><hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"> Himmel lacht</hi></hi><name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112790" style="hidden" type="music">Der Himmel lacht! Die Erde jubilieret BWV 31</name></title> (Brillant in <hi rend="latintype">C</hi>: 3 <hi rend="latintype">Trompeten</hi> 3. <hi rend="latintype">Oboen</hi>. 5 Singstimmen.) <hi n="1" rend="underline">Zum Michaelisfeste</hi>: <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_b8df038a-814d-453b-8750-129c57f65aae">Es erhub sich ein Streit<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0107742" style="hidden" type="music">Es erhub sich ein Streit BWV 19 (BC A 180)</name></title></hi></hi>. (Fuge <hi rend="latintype">C dur</hi> <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">6</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">8</hi></formula> Takt 3 <hi rend="latintype">Trompet</hi>. und <hi rend="latintype">Pauken</hi> sehr lebendiger, figurirter Chor.) Die <hi rend="latintype">Cantate</hi> zum Reformationsfeste: <hi n="1" rend="underline"><title xml:id="title_bde2b304-e7a1-421f-9175-b5719ce16424">Gott der Herr ist Sonn und Schild<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112791" style="hidden" type="music">Gott der Herr ist Sonn und Schild BWV 79 (BC A 184)</name></title></hi>. von der wir gesprochen, ist in der Begleitung Note für Note das <hi rend="latintype">Gloria</hi> der <title xml:id="title_974d84a0-9174-43ba-bf5f-fcf60f104563"><hi rend="latintype">G dur</hi> Messe<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0111649" style="hidden" type="music">Messe G-Dur, BWV 236</name></title>, die Singstimmen neu gearbeitet. Noch finde ich zur Heimsuchung <hi rend="latintype">Mariae</hi> eine <hi rend="latintype">Cantate</hi>: <hi n="1" rend="underline"><hi rend="latintype"><title xml:id="title_612a5146-0350-4329-a226-f97003d8dfd6">Herz und Mund und Tat und Leben<name key="PSN0109617" style="hidden" type="author">Bach, Johann Sebastian (1685–1750)</name><name key="CRT0112792" style="hidden" type="music">Herz und Mund und Tat und Leben BWV 147 (BC A 174)</name></title></hi></hi><note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_5b9ccc24-f931-443c-8383-5ed2e780b5ab" xml:lang="de">Herz und Mund und Tat und Leben – Herz und Mund und Tat und Leben ist der Titel zweier Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach. Eine komponierte er ursprünglich in Weimar für den 4. Advent 1716 (BWV 147a). 1723 erweiterte er sie in Leipzig für das Fest Mariä Heimsuchung (BWV 147).</note> mit einem <unclear reason="covering" resp="FMBC">k</unclear>leinen Chore im <formula rend="fraction_bar"><hi rend="supbar">6</hi><hi rend="barbar">/</hi><hi rend="subbar">4</hi></formula> Takt. – Den <hi rend="latintype">DoppelChor</hi> in <hi rend="latintype">D</hi>: „<hi n="1" rend="underline">Dein ist das Reich</hi>“ besitzen Sie wie ich weiß. – Ich bitte Sie nun, mir umgehend zu melden was ich Ihnen von obigen Sachen <hi rend="latintype">copiren</hi> lassen soll, und Sie werden die Abschriften in 14 Tagen fertig erhalten. <unclear reason="covering" resp="FMBC">Ich</unclear> erinnere mich nicht mehr genau der bei Ihnen gesehenen <hi rend="latintype">Cantaten</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_392dac7e-b63a-4e31-be7c-b25adc27e956" xml:lang="de">bei Ihnen gesehenen Cantaten – Mosewius war im September 1839 bei Mendelssohn zzu Besuch in Leipzig (nachgewiesen durch Mendelssohns »Fremdenliste«, GB-Ob, M.D.M. c. 49, fol. 24r).</note> will also sicherer gehen, als daß ich Ihnen vielleicht etwas schicke, das Sie schon besitzen. – Wie steht es mit meinen Copialien?<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_fc78da52-785b-454c-9e10-44e264c5c21c" xml:lang="de">Wie steht es mit meinen Copialien – Erst am 6. November 1839 sendete Mendelssohn drei Bachkantaten an Mosewius (siehe Brief fmb-1839-11-06-02) und am 4. Dezember 1839 (siehe Brief fmb-1839-12-04-01) meldete er Mosewius, dass noch immer eine Kantate von Bach sowie ein nicht ermittelbares Anthem von Georg Friedrich Händel ausstehen würde. </note> Ich gerathe deshalb in große Verlegenheit und bitte Sie sehr, mir, wenn der Copist noch nicht so weit vorgerückt ist, daß ich bald die Sendung erwarten darf,<seg type="pagebreak"> |2|<pb n="2" type="pagebreak"></pb></seg> mir doch von denselben eine <hi rend="latintype">Liquidation</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_eaba0c73-ebe7-4d67-a609-22b93d613c92" xml:lang="de">Liquidation – Berechnungen von Schuldforderungen.</note> berechnet nach dem Originale zusenden zu wollen. Die Cantaten und die Stärke jeder einzelnen <add place="above">müßen<name key="PSN0113450" resp="writers_hand" style="hidden">Mosewius, Johann Theodor (1788-1858)</name></add> benannt und der Preis der Abschriften dabei ausgeworfen seyn, im preuß <hi rend="latintype">Courant</hi>.<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_b3a2240d-6bd6-4036-a536-99598f481512" xml:lang="de">preuß Courant – deutsche Währung.</note> Ich gebe sodann die <hi rend="latintype">Liquidation</hi> an die Casse ab, und trage die Musikstücke in den <hi rend="latintype">Catalog</hi> ein, für deren Leiher ich mich einzeichne, bis ich sie von Ihnen erhalten werde. Ich dächte, damit Sie bei Ihren vielen Geschäften nicht durch solche Nebensachen zu sehr behelligt werden, Sie überließen Correspondenz und Sendung ganz dem Copisten allein, wie werth mir auch jede Zeile Ihrer Hand ist. – In <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_5830d937-1069-4682-87ca-fb728754ee4a">Berlin<settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> bei Ihrer Frau <persName xml:id="persName_3eed5841-a1b4-45b7-951b-5647ac5592e4">Schwester<name key="PSN0111893" style="hidden" type="person">Hensel, Fanny Cäcilia (1805-1847)</name></persName> habe ich nichts gefunden, was ich suchte, die bewußten Sachen jedoch in der <placeName xml:id="placeName_50229026-a8ae-4088-aaea-d4db7dfa627a">Sing-Akademie<name key="NST0100203" style="hidden" subtype="" type="institution">Sing-Akademie</name><settlement key="STM0100101" style="hidden" type="locality">Berlin</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName>. Ich danke für die gefällige Notiz. <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_19715ab6-ef72-4b45-91df-1775d2423a26">Rungenhagen<name key="PSN0114359" style="hidden" type="person">Rungenhagen, Karl Friedrich (1778-1851)</name></persName></hi> hat mir geneigte Ansicht gestattet, und mitgetheilt, was er nur konnte. – Sie haben noch einen Band <hi rend="latintype">Cantaten</hi>,<note resp="FMBC" style="hidden" type="single_place_comment" xml:id="note_6cf8a810-df0c-4c64-95d4-7a362ae28413" xml:lang="de">einen Band Cantaten – nicht ermittelbar.</note> wie ich mich von früher erinnere; ich hoffe gelegentlich, wenn wir uns in <hi rend="latintype"><placeName xml:id="placeName_8754d99c-ecd7-4734-ad56-4167b465e903">Leipzig<settlement key="STM0100116" style="hidden" type="locality">Leipzig</settlement><country style="hidden">Deutschland</country></placeName></hi> wiedersehen darin Einsicht zu gewinnen. – </p> <p>Ich bitte Sie, Verehrtester, mich nicht in Noth zu lassen, sondern baldigst mir die gewünschte Auskunft, am besten aber die <hi rend="latintype">Cantaten</hi> in Abschrift selbst zu senden – Der Himmel sei mit Ihnen und Ihrem Hause. Ihrer verehrten <persName xml:id="persName_b3e71737-c5e8-44b3-afff-9392331550fe">Gattin<name key="PSN0113252" style="hidden" type="person">Mendelssohn Bartholdy, Cécile Sophie Charlotte (1817-1853)</name></persName> mein ergebensten Gruße, ebenso an <hi rend="latintype"><persName xml:id="persName_98a67884-57b6-4234-aec5-3c7875ac3fdf">Hermann Franck<name key="PSN0111123" style="hidden" type="person">Franck, Georg Hermann (1802-1855)</name></persName></hi> und Fr<note resp="FMBC" style="hidden" type="word_description" xml:id="note_85f6cbf8-fe85-4352-b291-f07bf48ab9dc" xml:lang="de">Fr – Frau.</note> <persName xml:id="persName_27924684-7195-4f26-92a7-149f8acc14bc">Gemahlin<name key="PSN0111128" style="hidden" type="person">Franck, Mathilde (1809-1847)</name></persName>. Herrn <persName xml:id="persName_6339c74b-ed38-40c3-ae4e-ce016bc9b5cb">David<name key="PSN0110564" style="hidden" type="person">David, Ernst Victor Carl Ferdinand (1810-1873)</name></persName> empfehlen Sie mich wohl auch angelegentlichst.</p> <closer rend="left">Hochachtungsvoll ergebenst beharrend <seg type="signed">Ihr</seg> </closer> <signed rend="right">treulichst ergebenster Freund</signed> <signed rend="right"><hi rend="latintype">Mosewius</hi>.</signed> <dateline rend="left"><hi rend="latintype">Breslau</hi> d. <date cert="high" when="1839-10-25" xml:id="date_a8b59efc-b5a7-48a4-9948-fc05fb167e13">25<hi rend="superscript">t</hi> <hi rend="latintype">Octbr</hi>.</date> </dateline> <dateline rend="left"><date cert="high" when="1839-10-25" xml:id="date_44220f2e-fd7c-4cae-be75-88ca51d5ceef"><hi n="1" rend="underline">1839</hi></date>.</dateline> </div> </body> </text></TEI>